Neue Straßenbahnen für Graz

Begonnen von TW 529, 27 03, 2022, 17:11

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Urbanite1

Zitat von: Martin am  19 11, 2024, 14:53Bei den Cityrunnern herrscht bereits jetzt akuter Ersatzteilmangel, weil sie ein Prototyp sind. Jede Ertüchtigung der CR ist sowohl wirtschaftlich als auch technisch Selbstmord. Bleibt zu hoffen, dass die Flexis besser laufen.
Schade, sind aktuell für mich die besten Bims in Graz wenn man den wichtigen Punkt Klimanalage beiseite lässt...
Bin gespannt ob Graz die Option der 40 weiteren Flexis ziehen wird (können) welche sowohl die Cityrunner als auch die 500er und 600er völlig ersetzen könnten...
Wobei die modernisierten und mit Niederflurteil verlängerten 600er für mich nicht unbedingt ersetzt werden müssten und Graz braucht eh wie von "38ger" erwähnt mehr als die bestehende Anzahl von Bims (inklusive der fixen 15 Flexis) für zukünftige Netzerweiterungen / Fahrplanverdichtungen.

StlB Kh. 101

15+10 neue Flexity-Straßenbahnen in Graz

Graz plant die Erweiterung seiner Straßenbahnflotte und hat bisher 15 Flexity-Straßenbahnen von Alstom bestellt, die erste wird Ende 2025 geliefert. Eine Option auf 40 weitere Garnituren wurde vertraglich vereinbart und muss bis Juni 2025 gezogen werden. Im Kontrollgremium einigten sich Finanzstadtrat Manfred Eber (KPÖ) und Holding-Chef Wolfgang Malik darauf, die Option vorerst nur für zehn zusätzliche Fahrzeuge zu nutzen.

Die ersten 15 Straßenbahnen werden benötigt, um dichtere Fahrpläne umzusetzen, die durch Gleisausbauten in Puntigam und die Innenstadtentlastung ermöglicht werden. Die zehn weiteren, die ab Ende 2027 geliefert werden könnten, sollen die über 45 Jahre alten Fahrzeuge der 500er-Serie ersetzen. Wichtig ist, dass es bei der Produktion keine Unterbrechung gibt, da dies die Kosten pro Straßenbahn erhöhen würde. Ein vollständiger Abruf aller 40 Fahrzeuge wird aktuell nicht angestrebt, da die neuen Garnituren zunächst im Echtbetrieb getestet werden sollen.


Quelle: https://www.kleinezeitung.at/steiermark/graz/19098580/graz-zieht-option-fuer-neue-strassenbahnen-aber-nicht-fuer-alle-40

Stipe

Das heißt, die Option wird für 30 Fahrzeuge fix nicht gezogen? Das geht sich ja sonst nicht aus, wenn die Option im Juni 2025 verfällt, die erste Straßenbahn aber erst Ende 2025 ankommt und getestet werden soll.

PeterWitt

#873
Das könnte also heißen, dass ein paar 500er und ein paar CR mal als Ersatzteilspender herhalten werden.

PeterWitt

Ich hätte es eher so gelesen, dass bus Juni 25 die erste Option gezogen werden muss, da sonst die Optionen verfallen.
Ich halte es durchwegs für vernünftig, nicht wie bei der Variobahn alle Optionen zu ziehen, bevor das Fahrzeug nicht die ersten Meter zürückgelegt hat.

pessotres

Aus dem oben erwähnten Artikel der Kleinen Zeitung
Zitat[...] Aber, anders als zunächst kolportiert, müssen nicht alle 40 Stück auf einmal gekauft werden. Vielmehr ist die Zahl der Maximalrahmen, man ist aber flexibel, was jeweilige Stückzahl und Zeitpunkt betrifft.

Zachi

Ende 2025 wird der erste Flexity erst geliefert? Bedeutet dann Zulassung und Inbetriebnahme erst Anfang 2026? :o
Entlastungsstrecke dann wohl auch erst wenn die Flexitys zugelassen sind?

FlipsP

Viel zu wenig.
Da fahren in 10 Jahren noch die Nostalogiefahrzeuge..

Vielleicht hilft es, wenn der ganze Absatz dabei ist:

ZitatDer zentrale Punkt beim Ziehen der Option: Es darf bei Alstom zu keiner Produktionsunterbrechung kommen, sonst wird der Stückpreis für eine Straßenbahn empfindlich teurer. Aber, anders als zunächst kolportiert, müssen nicht alle 40 Stück auf einmal gekauft werden. Vielmehr ist die Zahl der Maximalrahmen, man ist aber flexibel, was jeweilige Stückzahl und Zeitpunkt betrifft.

Mit den 10 weiteren Fahrzeugen schafft man sich also wieder ca 1 Jahr Zeit, um spätestens danach wieder eine Option ziehen zu müssen.

Wobei das vertraglich sicher nicht ganz so einfach ist, wie hier beschreiben.

Sanfte Mobilität

Was mir nicht ganz klar ist, worauf man eigentlich warten will?

Wenn das Argument ist, dass man jetzt einmal schauen möchte, wie sich die Neufahrzeuge im täglichen Betrieb schlagen, wozu dann die Testfahrt vor einigen Jahren, um genau das Fahrverhalten im Grazer Netz zu testen? Ich verstehe schon, dass man nach dem Variobahn-Ankauf sich nicht noch einmal die Finger verbrennen möchte (obwohl die Ursachen und Folgen eigentlich im Vorfeld klar gewesen sein müssten). Aber es sollte schon genügend Expertise vorhanden sein, dass man abschätzen kann, wo die Probleme eines Fahrzeugs liegen bzw. liegen könnten.

Unabdingbar ist, dass man in Hinkunft Netzausbau UND Fahrzeugbeschaffung Hand in Hand macht und nicht - wie jetzt schon zum wiederholten Male - entkoppelt. Und klar ist auch, dass die Ertüchtigung der 500er und 600er für zwei HU-Perioden gedacht ist. Und die 40 weiteren Fahrzeuge dienen ja - nach dem Willen der Verantwortlichen - den Ersatz bestehender Fahrzeuge. Für einen weiteren Netzausbau (Südwestlinie 1. Teil) gibt es dann keine Wagen (außer man ändert in puncto CR noch die Meinung).

W.

5047er

Zitat von: Sanfte Mobilität am  22 11, 2024, 19:44Was mir nicht ganz klar ist, worauf man eigentlich warten will?

Naja, sehr aussagekräftig waren die Testfahrten im Netz nicht gerade - in erster Linie waren die ja dazu da, um zu schauen ob das Fahrzeug für das Netz überhaupt tauglich ist und dann noch ein paar Messungen hinsichtlich Erschütterungen etc., und das war es auch schon. Zudem kommt ja nicht 1:1 das gleiche Fahrzeug wie die Wiener Version.

Insofern wartet man halt z.B.: auf folgende Antworten:
- Wie kommt das Fahrzeug beim Fahrpersonal sowie den Fahrgästen an?
- Wie zuverlässig läuft das Fahrzeug?
- Wie ist das Fahrverhalten im täglichen Betrieb?
- Wie ist das Echo in den Medien bzw. der Bevölkerung?
- Macht das Fahrzeug Probleme bei Anrainern und bringt dadurch "Aktivbürger" auf die Straße ähnlich wie bei der Variobahn?
- Wie viele Fahrzeuge mehr braucht man durch die Taktverdichtungen/neuen Linien infolge der Inbetriebnahme der Entlastungsstrecke?
- Wäre es vielleicht doch klug, sich eine bestimme Anzahl längerer Fahrzeuge anzuschaffen, nachdem das Netz auf 40 Meter lange Fahrzeuge ausgelegt ist?
- Wann könnten SW-Linie sowie nachfolgende Straßenbahnverlängerungen in Betrieb gehen?
- Hat man die notwendigen finanziellen Mittel für künftige Fahrzeuganschaffungen?
- Möchte man den Cityrunnern nicht vielleicht doch noch eine kleinere Auffrischung gönnen?
- Möchte man nicht doch Zweirichtungsfahrzeuge anschaffen, was ja bereits für mögliche Erweiterungen ein Thema ist?
...Es gäbe bestimmt noch einige weitere Fragen, die man sich stellen könnte.


Ich halte es daher für sehr klug, nicht jetzt schon die komplette Option zu ziehen.

Zitat von: Sanfte Mobilität am  22 11, 2024, 19:44Und klar ist auch, dass die Ertüchtigung der 500er und 600er für zwei HU-Perioden gedacht ist.
Und dadurch ist auch klar, dass man für diese Fahrzeuge nicht schon in ein bis zwei Jahren einen Ersatz braucht, sondern sich noch ein paar Jahre dafür Zeit lassen kann.

Martin

Zitat von: Zachi am  22 11, 2024, 16:14Ende 2025 wird der erste Flexity erst geliefert? Bedeutet dann Zulassung und Inbetriebnahme erst Anfang 2026? :o
Entlastungsstrecke dann wohl auch erst wenn die Flexitys zugelassen sind?
Nein nein Zachi, keine Angst, die wird schon eröffnet und befahren, aber halt nicht mit den vorgesehenen Taktverdichtungen und möglicherweise nur von einer Linie...
Liebe Grüße
Martin

Zachi

Zitat von: Martin am  22 11, 2024, 20:35Nein nein Zachi, keine Angst, die wird schon eröffnet und befahren, aber halt nicht mit den vorgesehenen Taktverdichtungen und möglicherweise nur von einer Linie...
Taktverdichtung wäre ja dann eigentlich eh nur am 6er gewesen.. 7er mit 5 Minuten würde ja gleich bleiben.
Hauptsache die Strecke wird planmäßig befahren, sonst wäre das ja ein schlechter Scherz.
Kommen scheinbar eh schon die Flexitys später als geplant.

TW 581

Die Linie 7 soll doch in der HVZ dichter fahren?
LG TW 581

Sanfte Mobilität

Zitat von: 5047er am  22 11, 2024, 20:29Naja, sehr aussagekräftig waren die Testfahrten im Netz nicht gerade - in erster Linie waren die ja dazu da, um zu schauen ob das Fahrzeug für das Netz überhaupt tauglich ist und dann noch ein paar Messungen hinsichtlich Erschütterungen etc., und das war es auch schon. Zudem kommt ja nicht 1:1 das gleiche Fahrzeug wie die Wiener Version.

Insofern wartet man halt z.B.: auf folgende Antworten:
- Wie kommt das Fahrzeug beim Fahrpersonal sowie den Fahrgästen an?
- Wie zuverlässig läuft das Fahrzeug?
- Wie ist das Fahrverhalten im täglichen Betrieb?
- Wie ist das Echo in den Medien bzw. der Bevölkerung?
- Macht das Fahrzeug Probleme bei Anrainern und bringt dadurch "Aktivbürger" auf die Straße ähnlich wie bei der Variobahn?
- Wie viele Fahrzeuge mehr braucht man durch die Taktverdichtungen/neuen Linien infolge der Inbetriebnahme der Entlastungsstrecke?
- Wäre es vielleicht doch klug, sich eine bestimme Anzahl längerer Fahrzeuge anzuschaffen, nachdem das Netz auf 40 Meter lange Fahrzeuge ausgelegt ist?
- Wann könnten SW-Linie sowie nachfolgende Straßenbahnverlängerungen in Betrieb gehen?
- Hat man die notwendigen finanziellen Mittel für künftige Fahrzeuganschaffungen?
- Möchte man den Cityrunnern nicht vielleicht doch noch eine kleinere Auffrischung gönnen?
- Möchte man nicht doch Zweirichtungsfahrzeuge anschaffen, was ja bereits für mögliche Erweiterungen ein Thema ist?
...Es gäbe bestimmt noch einige weitere Fragen, die man sich stellen könnte.


Ich halte es daher für sehr klug, nicht jetzt schon die komplette Option zu ziehen.
Und dadurch ist auch klar, dass man für diese Fahrzeuge nicht schon in ein bis zwei Jahren einen Ersatz braucht, sondern sich noch ein paar Jahre dafür Zeit lassen kann.

Nochmals die Frage: man hat bereits 15 Fahrzeuge fix bestellt und will offenbar noch 10 weitere ordern, um dann zu evaluieren, ob das Fahrzeug funktioniert? Das ist ja ein schlechter Scherz. Was ist dann, wenn die 25 gekauften Fahrzeuge nicht wie gewünscht funktionieren?

Es ist durchaus üblich, dass man zunächst 2 - 4 Vorserienfahrzeuge bestellt und die auf Herz und Nieren testet, um dann Erkenntnisse zur Anpassungen für die Serie zu haben. Aber, wir haben uns in Graz ja jahrelang Zeit für die Bestellung gelassen.

Es sind 15 + 40 als Option vereinbart, man kann die gerne in Tranchen abrufen, aber bitte nicht mit dem Argument, dass man schauen muss, ob die Fahrzeuge funktionieren (oder nicht). Das ist bitte Schwachsinn, weil es bedeutet, dass die Verantwortlichen in Graz (trotz Tests vor Ort bzw. technisch ähnliche Fahrzeugen in Wien Betrieb) keine Ahnung haben. Wie soll dass dann bei weiteren Bestellungen laufen?

Und die Zeit drängt schon, weil die Lieferzeiten ganz sicher nicht kürzer werden und man schauen muss, dass man durchgehend produzieren kann. Und so lange man die CR nicht abstellen kann, wird es auch eine Spannungserhöhung auf 750 Volt geben.

Und zu den aufgeworfenen Fragen, kann man sagen, dass die meisten davon eigentlich im/für den Ausschreibungsprozess geklärt sein müssten, z. B. die Anzahl: 15 für das neue Betriebsprogramm für die Entlastungsstrecke und 40 für den Ersatz von 500, 600, 650. Da gibt es nix mehr zu diskutieren.

Zitat von: Martin am  22 11, 2024, 20:35Nein nein Zachi, keine Angst, die wird schon eröffnet und befahren, aber halt nicht mit den vorgesehenen Taktverdichtungen und möglicherweise nur von einer Linie...

Was eh peinlich genug ist und ich sehr gespannt bin, wie man das "verkaufen" will. Ich höre schon die Kritiker: eine Strecke um fast 40 Mio. Euro ohne Nutzen ...

W.

TW 581

ZitatEs ist durchaus üblich, dass man zunächst 2 - 4 Vorserienfahrzeuge bestellt und die auf Herz und Nieren testet, um dann Erkenntnisse zur Anpassungen für die Serie zu haben. Aber, wir haben uns in Graz ja jahrelang Zeit für die Bestellung gelassen.

Für die Bestellung hat man sich eindeutig zu viel Zeit gelassen, hätte schon 2021 fix bestellt dafür aber ein Fahrzeug für Grazer zugeschnitten bestellt, wohl nicht mehr viel teurer gewesen.

ZitatUnd die Zeit drängt schon, weil die Lieferzeiten ganz sicher nicht kürzer werden und man schauen muss, dass man durchgehend produzieren kann. Und so lange man die CR nicht abstellen kann, wird es auch eine Spannungserhöhung auf 750 Volt geben.
Alstom fällt auch wie Bombardier leider eben dafür auf das man die Lieferzeiten kaum halten kann und viele Aufträge zu spät ausliefert und man darf gespannt sein ob ein Flexity im gut einen Jahr überhaupt fährt.

Die 600er sollte man jedenfalls solange wie möglich einsetzen bis 203x.
LG TW 581