Erster Tag der steirischen Öffis

Begonnen von Martin, 01 03, 2023, 14:32

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Martin

Erster Tag der steirischen Öffis

Mottotage gibt es aller Art – bisher gibt es aber keinen Tag für den öffentlichen Verkehr. Daher hat Verkehrsreferent und Landeshauptmann-Stv. Anton Lang den 1. März 2023 zum ersten Tag der steirischen Öffis ausgerufen. Der seit heute gültige neue Preis des KlimaTickets Steiermark wurde als Anlass genommen, um für die letzten Jahre von Verbund Linie, S-Bahn, RegioBus und Co. eine Leistungsschau zu bieten.
Wer kennt sie nicht - die beliebten Mottotage. So wirft das Internet für den 1. März den Welttag des Buches sowie den Welttag des Kompliments aus. Seit heute gibt es nun auch den Tag der steirischen Öffis. Der Grund dafür: Ab sofort gilt der neue Preis von 468 Euro pro Monat für das KlimaTicket Steiermark. Daher hat Landeshauptmann-Stv. Anton Lang diesen Tag zum Anlass genommen, den 1. März als Tag der steirischen Öffis auszurufen.
,,Mit dem KlimaTicket haben wir eine ´Öffi-Pauschale´ um nur 39 Euro pro Monat geschaffen, die unschlagbar ist. Wir haben in den letzten Jahren aber nicht nur bei den Fahrpreisen, sondern auch im Angebot vieles erreicht. Ich möchte hier konkret S-Bahn, RegioBus und Co. vor den Vorhang holen und zeigen, was die Steiermark im öffentlichen Verkehr zu bieten hat," erklärt Verkehrsreferent LH-Stv. Anton Lang den neuen steirischen Öffi-Tag.

Das Dreigestirn S-Bahn, RegioBahn und RegioBus dazu die Stadtverkehre und das alles unter dem Dach der erfolgreichen Verbund Linie – der steirische öffentliche Verkehr ist gut aufgestellt. ,,Beim Klimaschutz ist es wichtig, dass wir vom Reden ins Handeln kommen. Mit den steirischen Öffis haben wir in den letzten Jahren wirklich viel weitergebracht und leisten einen wesentlichen Beitrag", freut sich Landesverkehrsreferent Anton Lang.

,,Auf der S-Bahn fahren wir den bisher besten Fahrplan, mit unserer RegioBus-Offensive haben wir den Busverkehr als zweite zentrale Säule im Öffentlichen Verkehr etabliert. In Abstimmung mit den Regionen und den Gemeinden sind neue Fahrpläne und Angebote entwickelt worden und wir haben auch die Mikro-ÖV-Strategie des Landes entwickelt", so LH-Stv. Anton Lang.

Dass die steirischen Öffis mit ihrem Angebot den Puls der Zeit treffen, zeigen die aktuellen Entwicklungen bei den Fahrgastzahlen. 300.000 Einsteiger*innen verzeichnen die Öffis pro Tag, umgerechnet fährt somit jede*r achte Steirer*in pro Tag Bahn, Bus oder Bim. Einen besonderen Boom haben die Klimatickets und Freizeittickets ausgelöst. Es gibt bereits 56.000 Nutzer*innen des KlimaTickets Steiermark und 14.000 im Klimaticket Österreich. Im letzten Jahr wurden 87.000 Freizeittickets verkauft.

Alleine die 54.000 Einsteiger*innen von S-Bahn und RegioBahn vermeiden pro Jahr rund 560.000 PKW-Fahrten pro Jahr. Dabei werden rund 116.000 t CO2, 313 t Nox oder rund 19,5 t Feinstaub pro Jahr eingespart.

Nicht zu vergessen: Die Qualität, Zuverlässigkeit und im Besonderen auch die Fahrgastinformation in Echtzeit spielen bei der Öffi-Nutzung eine wesentliche Rolle. Die BusBahnBim-App und Online-Auskunft des Verkehrsverbundes hat sich in dieser Hinsicht zu einem echten ,,Renner" entwickelt.

Das Land Steiermark und Verkehrsverbund ruhen sich nicht aus, sondern arbeiten bereits an den nächsten Verbesserungen. ,,Mit 17. April gibt es einen kleinen Fahrplanwechsel bei der S-Bahn, hier wird der Abendverkehr in die Weststeiermark verbessert. Und mit Ferienbeginn wird die angekündigte Busrevolution im Süden von Graz umgesetzt. Highlights werden dichte Taktverkehre bis hin zu 15-Minuten-Intervallen im direkten suburbanen Bereich zu Graz sein," berichtet Verkehrsverbund-Geschäftsführer Peter Gspaltl über die News der nächsten Monate.

Und das Land richtet seine Planungsagenden für die nächsten Jahre bereits neu aus. Dem steten Wandel im Mobilitätsverhalten der steirischen Bevölkerung möchte das Verkehrsressort des Landes mit einer neuen Mobilitätsstrategie gerecht werden. Diese soll als Grundlage für die künftigen Planungen im Land aber auch für Regionen, Städte und Gemeinden dienen.

Leistungsschau S-Bahn


Zum Start der S-Bahn waren Angebot und Qualität nicht auf dem heutigen Niveau. In den letzten Jahren haben vor allem zusätzliche Leistungsbestellungen bei den Partnerunternehmen ÖBB, GKB und Steiermarkbahn sowie Infrastruktur-Verbesserungen wie neue Bahnhöfe in Leoben, Fehring oder Lannach die S-Bahn wachsen lassen.

,,Die Kunden wissen die laufenden Verbesserungen bei der S-Bahn zu schätzen. Ein Plus von derzeit 46 Prozent an täglichen Einsteigern stellt dies eindrucksvoll unter Beweis", ist Anton Lang stolz. Über 50.000 Fahrgäste können durchschnittlich an einem Werktag in der S-Bahn begrüßt werden, das sind um 16.000 mehr als noch vor dem Start. Hatte Covid der Nachfrage eine kleine Delle beschert, sind mittlerweile auf den wichtigsten Korridoren die Frequenzen von vor der Pandemie wieder erreicht.

Besonders erfreulich sind dabei die Entwicklungen auf jenen Strecken, die zuletzt eine Attraktivierung des Fahrplans erfahren haben. So steigen auf der S5 – hier gibt es seit rund einem Jahr den tagesdurchgängigen Halbstundentakt zwischen Leibnitz und Graz - bereits über 12.200 Kund*innen täglich ein. Auf der S31 Weizer Bahn zeigt die Verlängerung der S-Bahn durchs Stadtzentrum in den Weizer Norden den vollen Erfolg: mit über 2.100 Einsteiger*innen hat sich die Frequenz seit S-Bahn-Start verdoppelt, alleine seit 2019 sind plus 22% mehr Fahrgäste unterwegs.

Ein paar Zahlen zur S-Bahn:

    11 Strecken – 120 Haltestellen
    Seit 2007 + 46 Prozent Kund*innen
    50.000 Kund*innen täglich (Mo-Fr)
    Rund 630 Verbindungen im Nahverkehr (280 mehr als 2007)
    9 Stationen in Graz
    5.400 Mitarbeiter*innen bei 3 Unternehmen

Die Highlights der Verbesserungen auf der S-Bahn ab 17. April:

- 4 neue Verbindungen auf der Weizer Bahn am Nachmittag.
- Der Abendverkehr auf der S61 bzw. S7 in die Weststeiermark wird bis nach 23:00 Uhr ausgedehnt.
- Der Sonntagsverkehr auf den o.g. GKB-Strecken wird ab Mittag auf einen Stundentakt verdichtet.
- Neuer Zug auf der S3 Graz – Feldbach – Fehring (Ankunft Feldbach ca. 06:45 Uhr!)
- Auf S1 Bruck an der Mur – Graz und S3 Fehring – Graz werden weiters die Verkehrstage einzelner Verbindungen ausgeweitet (Züge abends fahren nun täglich).

Leistungsschau RegioBus
Mittlerweile steht auch der RegioBus Steiermark der S-Bahn um nichts mehr nach. Seit 2017 plant das Land Steiermark gemeinsam mit dem Verkehrsverbund und in enger Abstimmung mit den Gemeinden steiermarkweit insgesamt 19 Verkehrsregionen.
Heuer gehen die so genannten ,,Busbündel" 15 bis 18 in Betrieb (Graz Südwest, Graz Südost, Schladming, Murau). Die Planungen für das 19. und letzte Bündel, die Südsteiermark sind auch bereits abgeschlossen, dieses folgt schließlich 2024.

,,Mit den RegioBus-Fahrplankonzepten haben wir die gesamte Steiermark dann busmäßig auf ein neues Qualitätslevel gehoben", berichtet Bernhard Breid von der zuständigen Abteilung 16 des Landes Steiermark.

Neben den verbesserten Fahrplänen gibt es im Busbereich aber auch eine Qualitätsoffensive. Überall im Land sind bereits moderne neue Busse zu sehen - am grünen RegioBus-Design erkennbar –, die bereits für die modernsten Informationstechnologien vorbereitet sind (Haltestellenansagen, Anschlusssicherung, Echtzeiterfassung, Anzeigen in Bussen und an Haltestellen).


Ein paar Zahlen zum RegioBus:


    19 Verkehrsregionen
    Rund 250 Linien
    5.100 Verbindungen pro Tag
    575 Busse
    720 Lenker*innen
    6.000 Haltestellen
    120.000 Angebotskilometer pro Tag


Die Highlights der Verbesserungen beim RegioBus mit 9. Juli:

- neue Expressbusse zwischen Graz und St. Marein sowie Graz und St. Stefan
- 20-Minuten-Takt zwischen Graz und Hart, inkl. Abend- und Wochenendverkehr
- Viertelstundentakt (vormittags Halbstundentakt) zwischen Graz und Hausmannstätten über Raaba, inkl. Abend- und Wochenendverkehr
- Halbstundentakt zwischen Graz und Premstätten inkl. Abend- und Wochenendverkehr
- neue Tangentialverbindungen zwischen Seiersberg/Pirka, Feldkirchen, Raaba und Hart, zwischen Premstätten, Kalsdorf, Fernitz, Hausmannstätten und Raaba, zwischen Wildon und Allerheiligen sowie zwischen dem Grazer LKH und Hart
- Neue Busknoten auf der Schemerlhöhe sowie in Premstätten
- Verbesserungen im Freizeitverkehr in der Dachstein-Tauern-Region
- Weiterführung und punktueller Ausbau des Murautakts

Leistungsschau Verbund Linie

All die Erfolge von S-Bahn, RegioBus usw. gäbe es nicht, wenn nicht mit dem Verkehrsverbund Steiermark ein wichtiger Partner die übergeordneten Fäden in der Hand hätte.

Zum einen ist es die Bereitstellung des einheitlichen Verbundtarifs, der die Nutzung aller Verkehrsmittel übergreifend einfacher und vor allem billiger macht, andererseits übernimmt der Verkehrsverbund auch die Koordination des Leistungsangebotes. So sind für das Land Steiermark die o.g. Busbündel vom Verkehrsverbund geplant, EU-weit ausgeschrieben bzw. vergeben worden und werden nun auch laufend betreut.

Neben Verkehrsplanung und Tarif engagiert sich der Verkehrsverbund vor allem auch bei der unternehmens- und verkehrsmittelübergreifenden Fahrgastinformation. Dazu gehören gemeinsame Fahrplanprodukte, eine einheitliche Tarifinformation (Print/Web), eine unternehmensübergreifende Auskunftsstelle (seit dem Vorjahr das Servicecenter der Verbund Linie in der Jakoministraße 1), wo die Fahrgäste alle Infos aus einer Hand bekommen können.
Nicht zuletzt nimmt der Betrieb des Fahrplanauskunftssystems (verbundüberschreitend im Zusammenwirken mit der ,,Verkehrsauskunft Österreich") und dessen Weiterentwicklung zu einem Echtzeitdatengesamtsystem großen Raum ein.

Die weitere Entwicklung digitaler Vertriebskanäle (jetzt schon ÖBB Ticketshop, Graz Linienticketshop) soll österreichweit den Fahrkartenverkauf vereinfachen. Die große Herausforderung besteht zweifellos darin, die Interessen aller beteiligten Verkehrsunternehmen und -verbünde unter einen Hut zu bekommen.

In 28 Jahren Verbund Linie wurden insgesamt ...

... mehr als 282 Millionen Verbundfahrkarten verkauft
... fast 1,5 Milliarden Euro aus diesen Fahrkartenverkäufen eingenommen
... mehr als 924 Millionen Euro Zuschuss allein für die Tarifstützung von der öffentlichen Hand geleistet


Foto: Bernhard Breid, Peter Gspaltl, Anton Lang, Franz Weintögl, Peter Wallis
Liebe Grüße
Martin