Seilbahn auf den Kahlenberg?

Begonnen von Ragnitztal, 14 03, 2023, 11:43

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Ragnitztal

Neuer Seilbahnplan mit Ziel Kahlenberg

Über Stadtseilbahnen in Wien ist immer wieder diskutiert worden, nun liegt ein neues Projekt eines österreichischen Unternehmers aus dem Freizeit- und Tourismusbereich vor: eine Seilbahn auf den Kahlenberg.

Ausgehend von Heiligenstadt soll die Seilbahn über die Stationen Donauinsel und Strebersdorf auf den Kahlenberg führen. Mit einer Fahrtzeit von rund 20 Minuten rechnen die Projektbetreiber. Ziel sei es, Naherholungsgebiete umweltfreundlich zu erschließen und den Individualverkehr auf den Kahlenberg zu halbieren, so Unternehmer Hannes Dejaco, der auch den Kletterpark am Kahlenberg sowie diverse Weihnachtsmärkte betreibt. Mit der Genial Tourismus- und Projektentwicklungs-Gmbh plant er weiters in der Station Strebersdorf eine Park & Ride-Anlage samt Bike & Ride-Station, am Parkplatz und der Bergstation Kahlenberg soll ein Besucherzentrum errichtet werden.

Das 70 Millionen teure Projekt will der Unternehmer bis 2025 in nur zehn Monaten Bauzeit realisieren. Mit an Bord ist das Südtiroler Seilbahnunternehmen Leitner, das Stadtseilbahnen bereits in Ankara, Berlin oder Mexiko realisiert hat. Die Seilbahn verfügt laut Plan über 115 Kabinen, in denen jeweils zehn Personen Platz haben.

Bauverfahren ausständig, Skepsis von der Stadt

Eine gültige Konzession nach dem Seilbahngesetz, bestätigt durch das Bundesverwaltungsgericht, gibt es bereits seit 2022, betont Dejaco. Das notwendige Bauverfahren und ein naturschutzrechtliches Verfahren stehen jedoch noch aus.

Der Stadt Wien habe man das Projekt bereits vor Monaten präsentiert, so der Unternehmer. Eine Genehmigung der Stadt als eine von mehreren Grundstückseigentümern gibt es bis jetzt allerdings nicht. Aus dem für Naturschutz zuständigen Ressort von Stadtrat Jürgen Czernohorszky (SPÖ) heißt es, man habe bei dem Projekt ,,fundamentale, inhaltliche Bedenken".

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,,Bestrebungen privater Akteure, eine Seilbahn zum Kahlenberg umzusetzen, bestehen seit 2016. Seitdem hat die Wiener Stadtverwaltung diese Ideen wiederholt genauestens geprüft und auf dem Wege der ihr zur Verfügung stehenden Möglichkeiten stets ihre fundierten Bedenken kundgetan", heißt es in einer schriftlichen Stellungnahme.

NEOS für Seilbahn-Projekt

NEOS begrüßt grundsätzlich die Idee einer Stadtseilbahn ,,als Teil eines urbanen Mobilitätskonzepts." Von Klubobfrau Bettina Emmerling heißt es: ,,Beim angestrebten Projekt in Döbling gilt es, diverse Interessenslagen zu berücksichtigen. Es sind einige Verfahren offen, deren Ergebnisse abzuwarten sind." Generell seien Seilbahnen ,,schnell und kostengünstig in der Errichtung, platzsparend und hocheffizient". Und: ,,In Wien können Seilbahnen ein wichtiger Zusatz zum öffentlichen Verkehr werden und auch für Touristinnen ein zusätzlicher Anreiz sein, Wien zu besuchen."

Im ÖVP geführten Bezirk Döbling wird betont: ,,Bei allen Überlegungen müssen die Anrainerrechte gewahrt bleiben und es gilt den Wienerwald bzw. Biosphärenpark Wienerwald zu schützen. Die Grundidee eine weitere Mobilitätsform in unsere Stadt zu bringen, halte ich prinzipiell für positiv, wobei die Zielgruppen und eine nachhaltige und wirtschaftliche Nutzung schlüssig dargestellt werden müssen", so Bezirksvorsteher Daniel Resch.

Was Anrainer- und Umweltschutzbedenken betrifft, heißt es vom Projektbetreiber Hannes Dejaco gegenüber Medien: ,,Es sind keinerlei Beeinträchtigungen der Privatsphären der Anrainerinnen und Anrainer gegeben." Und: ,,Durch den Seilbahnbau werde kein Naturschutzgebiet beeinträchtigt." In den nächsten Wochen sollen Informationsveranstaltungen zum Projekt stattfinden.


Quelle: https://wien.orf.at/stories/3198561/

PeterWitt

Na, wenn es privat finanziert wird, meinetwegen. Ich denke zwar nicht, dass das dauerhaft kostendeckend sein kann, aber da wird der Bauherr wohl schon kalkuliert haben, was ihm die Fahrkarten und gestiegenen Nebengeschäfte so bringen werden.
Touristisch denke ich wird sich nicht so viel ändern, die kommen eher nicht wegen einer Seilbahn extra nach Wien, auch wenn der touristische Impuls immer als Feigenblatt herhalten darf.
Am ehesten würden es wohl die Ausflügler aus Wien selbst nutzen, so wie zB Radler, die dann Abfahrten durch den Wald oder auch entlang der Höhenstraße nutzen würden. 
Hier spielt aber wohl auch der Preis eine Rolle...