Fahrgastinformation 2.0

Begonnen von TW 529, 27 03, 2022, 21:11

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5047er

Zitat von: FlipsP am  19 11, 2023, 12:24Wenn es zu wenig Zulauf gibt, muss man halt endlich mal beginnen den Job attraktiver zu machen (da versagt die Holding zumindest beim Fahrpersonal ja seit Jahren, was man so hört).
Angenommen, man würde den Takt in den Abendstunden verdichten, würde das bedeuten, dass es dadruch auch mehr Spätdienste gibt.

Das würde man allgemein wohl eher nicht als "Job attraktiver machen" bezeichnen, denke ich.

Und gerade Graz ist mittlerweile einer von wenigen großen städtischen Verkehrsbetrieben, bei dem es in den letzten Jahren keine Notfahrpläne aufgrund von Personalengpässen gab. In Wien gab es bekanntermaßen einen eingeschränkten Fahrplan, die Wiener Linien gelten u.a. durch ziemlich bescheidene "Unterbrecherdienste" und so gut wie keine freien Wochenenden nicht gerade als guter Arbeitgeber. Unlängst mussten auch die Linz Linien den Fahrplan wegen zu wenig Personal einschränken, die Verkehrsbetriebe Zürich dünnen ab kommenden Fahrplanwechsel im Dezember das Angebot im Abendverkehr generell aus und vom Zustand bei vielen deutschen Betrieben will ich gar nicht erst sprechen.

Nichtsdestotrotz sind die HGL aber natürlich nicht perfekt. 


Aber was das Angebot im Abendverkehr angeht, wäre es natürlich vor allem in der Adventzeit durchaus angebracht, dichter zu fahren. Hier sollte es aber durchaus ausreichen, Freitags, Samstags und am 8. Dezember z.B. den 15-Minuten Takt um eine gute Stunde zu verlängern und die Linie 3 auch am Abend zu betrieben. Immerhin wird an Ssmstagen der 10-Minuten Takt sowieso schon um eine Stunde verlängert.  Und eine 0:00 Abfertigung gehört sowieso täglich her.

Wenn man das Angebot im Grazer Abendverkehr mit jenem z.B. in Linz vergleicht, stehen wir in Graz eh noch immer gut da.

FlipsP

Zitat von: 5047er am  19 11, 2023, 20:14Angenommen, man würde den Takt in den Abendstunden verdichten, würde das bedeuten, dass es dadruch auch mehr Spätdienste gibt.

Das würde man allgemein wohl eher nicht als "Job attraktiver machen" bezeichnen, denke ich.

Und gerade Graz ist mittlerweile einer von wenigen großen städtischen Verkehrsbetrieben, bei dem es in den letzten Jahren keine Notfahrpläne aufgrund von Personalengpässen gab. In Wien gab es bekanntermaßen einen eingeschränkten Fahrplan, die Wiener Linien gelten u.a. durch ziemlich bescheidene "Unterbrecherdienste" und so gut wie keine freien Wochenenden nicht gerade als guter Arbeitgeber. Unlängst mussten auch die Linz Linien den Fahrplan wegen zu wenig Personal einschränken, die Verkehrsbetriebe Zürich dünnen ab kommenden Fahrplanwechsel im Dezember das Angebot im Abendverkehr generell aus und vom Zustand bei vielen deutschen Betrieben will ich gar nicht erst sprechen.

Nichtsdestotrotz sind die HGL aber natürlich nicht perfekt. 


Aber was das Angebot im Abendverkehr angeht, wäre es natürlich vor allem in der Adventzeit durchaus angebracht, dichter zu fahren. Hier sollte es aber durchaus ausreichen, Freitags, Samstags und am 8. Dezember z.B. den 15-Minuten Takt um eine gute Stunde zu verlängern und die Linie 3 auch am Abend zu betrieben. Immerhin wird an Ssmstagen der 10-Minuten Takt sowieso schon um eine Stunde verlängert.  Und eine 0:00 Abfertigung gehört sowieso täglich her.

Wenn man das Angebot im Grazer Abendverkehr mit jenem z.B. in Linz vergleicht, stehen wir in Graz eh noch immer gut da.


Mir ging es eher um die Verlängerung des Tagestaktes bis ca 20 Uhr. Die 2 Stunden mehr machen den Beruf nicht merkbar unattraktiver. Der Abendtakt ist in Graz eh nicht so schlecht (beginnt halt viel zu früh).

Und den Job kann man auch anderweitg attraktiv gestalten.

TW 529

Zitat von: 5047er am  19 11, 2023, 20:14Und gerade Graz ist mittlerweile einer von wenigen großen städtischen Verkehrsbetrieben, bei dem es in den letzten Jahren keine Notfahrpläne aufgrund von Personalengpässen gab.

Im Frühjahr 2022 gab es einen Notfahrplan aufgrund von Personalmangel.

PeterWitt

Zitat von: FlipsP am  19 11, 2023, 21:52Mir ging es eher um die Verlängerung des Tagestaktes bis ca 20 Uhr. Die 2 Stunden mehr machen den Beruf nicht merkbar unattraktiver. Der Abendtakt ist in Graz eh nicht so schlecht (beginnt halt viel zu früh).

Und den Job kann man auch anderweitg attraktiv gestalten.
Der Abendtakt per se macht den Job bestimmt nicht unattraktiver, manche finden diese Zeit/diesen Arbeitsrhythmus auch angenehmer als z.B. 5:00 Dienstbeginn, auch wenn man dann schon um 14:00/15:00 Dienstschluss haben könnte.
Da sind wir dann schon bei einem großen Punkt: der Schichtdienst, mit wechselweise Früh- und Spätdiensten. Es mag einzelne Leute geben, denen so etwas liegt, die meisten würden aber vermutlich liebend gerne lieber nur Früh- oder nur Spätdienste fahren, was für den Biorhythmus besser wäre und auch die Planbarkeit des Privatlebens verbessern würde. Ich rede ja nicht davon, dass man täglich zu den selben Zeiten beginnt, aber dennoch in einem gewissen erträglichen Bereich.
Ebenso ist das immer wieder spontan einspringen müssen (die Bleistift-Tage) bei inflationärer Inanspruchnahme so ein Punkt, der den Fahrern wohl gegen den Strich geht - man hat ohnehin Dienste, die ein Sozialleben etwas schwieriger gestalten, dann plant man etwas und muss spontan absagen weil Ersatzdienst.

Ich denke, dass man hier auch viel mit Teilzeitkräften und Dualfahrern (Bus/Bim) an Flexibilität gewinnen könnte, um die Stammbelegschaft zu entlasten. Naja, und dann, wie immer, ist's auch eine Frage der €, mit einem höheren Einsatz lassen sich immer mehr Willige finden.

TW 581

Zitat von: TW 529 am  19 11, 2023, 22:04Im Frühjahr 2022 gab es einen Notfahrplan aufgrund von Personalmangel.

Ja, aber Graz ist dennoch gut durch gekommen. in Salzburg gibt es nur mehr 15 Minuten Takt beim Obus statt 10 Minuten das schon seit mehr als einen Jahr und von deutschen Betrieben rede ich nicht da gibt es zahlreiche Ausfälle und das bei einen dünneres Angebot.

Zumindest in der Adventszeit könnte man am Abend (Fr-So) bis 21 Uhr dichter fahren, dann eh regulär alle 20 Minuten.
LG TW 581

5047er

#65
Zitat von: FlipsP am  19 11, 2023, 21:52Mir ging es eher um die Verlängerung des Tagestaktes bis ca 20 Uhr. Die 2 Stunden mehr machen den Beruf nicht merkbar unattraktiver.
Dem muss ich leider widersprechen. Den ein Tagestakt bis ca. 18:30 bedeutet für viele Dienste ein Dienstende in der Remise/Busgarage gegen ca. 19 Uhr. Für das Personal bedeutet das, dass man je nach Wegzeit nach Hause gegen 19:30 Uhr zu Hause ist (bei der HGL werden übriges diese Dienste auch gerne vom Teilzeitpersonal gefahren, weil sich ein späteres Dienstende oft z.B. mit eigenen Kindern gar nicht machen lässt). Um 19:30 kann man mit dem Tag zumindest noch ein bisschen was anfangen (Zeit für Beziehung, Abendessen gehen etc.).

Wenn du das ganze dann nach hinten schiebst, kann ich dir mit Sicherheit sagen, dass einerseits da einige Leute aufgrund dieser Dienste kündigen werden und andererseits sich schwieriger neues Personal für solche Dienste finden lässt. Ein Dienstende gegen 21 Uhr fällt halt ganz klar in die Kategorie "nix mehr vom Tag".

Natürlich bringt das u.a. den Vorteil, dass man da in der Früh/am Vormittag später anfangen würde, das wird von den meisten Leuten aber nicht geschätzt. Ein Nachteil wäre aber auch hier, dass Fahrer mit Dienstende gegen 20 bis 21 Uhr keine Fahrten im dichten Frühverkehr machen könnten (wo mehr Fahrer gebraucht werden), während Fahrer mit Dienstende um 18 Uhr noch die späteren Ausrücken im Frühverkehr fahren können.

Nichtsdestotrotz wäre es auf alle Fälle natürlich sinnvoll, auf stark frequentierten Linien den Takt dem Bedarf anzupassen. Dass die Linie 7 innerhalb von 1 1/2 Stunden von einem 5- auf einen 15-Minuten Takt wechselt oder das Angebot nach Andritz von einem 3,75- Minuten Takt ebenso auf einen 15-Minuten Takt übergeht, entspricht jedenfalls nicht dem Bedarf. Deswegen braucht man aber trotzdem nicht die Linien 41, 53 oder 65 bis 20:30 alle zehn Minuten führen.

FlipsP

Zitat von: 5047er am  20 11, 2023, 06:09Dem muss ich leider widersprechen. Den ein Tagestakt bis ca. 18:30 bedeutet für viele Dienste ein Dienstende in der Remise/Busgarage gegen ca. 19 Uhr. Für das Personal bedeutet das, dass man je nach Wegzeit nach Hause gegen 19:30 Uhr zu Hause ist (bei der HGL werden übriges diese Dienste auch gerne vom Teilzeitpersonal gefahren, weil sich ein späteres Dienstende oft z.B. mit eigenen Kindern gar nicht machen lässt). Um 19:30 kann man mit dem Tag zumindest noch ein bisschen was anfangen (Zeit für Beziehung, Abendessen gehen etc.).

Wenn du das ganze dann nach hinten schiebst, kann ich dir mit Sicherheit sagen, dass einerseits da einige Leute aufgrund dieser Dienste kündigen werden und andererseits sich schwieriger neues Personal für solche Dienste finden lässt. Ein Dienstende gegen 21 Uhr fällt halt ganz klar in die Kategorie "nix mehr vom Tag".

Natürlich bringt das u.a. den Vorteil, dass man da in der Früh/am Vormittag später anfangen würde, das wird von den meisten Leuten aber nicht geschätzt. Ein Nachteil wäre aber auch hier, dass Fahrer mit Dienstende gegen 20 bis 21 Uhr keine Fahrten im dichten Frühverkehr machen könnten (wo mehr Fahrer gebraucht werden), während Fahrer mit Dienstende um 18 Uhr noch die späteren Ausrücken im Frühverkehr fahren können.

Nichtsdestotrotz wäre es auf alle Fälle natürlich sinnvoll, auf stark frequentierten Linien den Takt dem Bedarf anzupassen. Dass die Linie 7 innerhalb von 1 1/2 Stunden von einem 5- auf einen 15-Minuten Takt wechselt oder das Angebot nach Andritz von einem 3,75- Minuten Takt ebenso auf einen 15-Minuten Takt übergeht, entspricht jedenfalls nicht dem Bedarf. Deswegen braucht man aber trotzdem nicht die Linien 41, 53 oder 65 bis 20:30 alle zehn Minuten führen.

Ich will das alles gar nicht klein reden.
Aber ein Angebot hat nicht so auszusehen, dass das Personal damit zufrieden ist, sondern die Kunden.
Ginge es nach dem Personal würde man vermutlich nur zwischen halb 10 und 17 Uhr fahren, weil davor und danach ist es nicht so toll.

Wir sind nicht mehr im vorigen Jahrtausend, wo um 17 Uhr die Gehsteige hochgeklappt wurden. Der Tag dauert heute länger und dementsprechend sollten auch die Öffis verkehren.
Ich versteh die Argumentation, dass man um 21 Uhr nix mehr vom Tag hat. Aber was sollen die die Verkäuferinnen beim Interspar sagen? Oder allgemein im Handel der eh auch schon bis 19:30-20 Uhr geöffnet hat?

Wenn das Fahrpersonal nicht mehr fahren mag, dann sollte man überlegen, ob man nicht verstärkt auf automatischen Betrieb setzen sollte.

5047er

Zitat von: FlipsP am  20 11, 2023, 06:37Aber ein Angebot hat nicht so auszusehen, dass das Personal damit zufrieden ist, sondern die Kunden.
Natürlich. Jedoch hast du gemeint, dass spätere Dienstschlusszeiten am frühen Abend nicht unattraktiver machen, daher meine Argumentation dazu.

Nur sollte man bei der HGL wenn bitte das gesamte Angebot hinsichtlich Betriebszeiten und Takte anschauen und sinnvoll überarbeiten, anstatt blind einfach auf allen Linien den Tagestakt um zwei Stunden zu verlängern.

Ich habe das eh schon irgendwann einmal im alten Forum kundgetan, aber trotzdem noch einmal hier: Im 15-Minuten Takt macht meiner Meinung nach die Abfertigung am Jakominiplatz absolut keinen Sinn. Ich sehe durchaus einen Bedarf, die Linien 4, 5, 6 und 7 sowie einzelne stark frequentierte Linien bis 20 Uhr alle zehn Minuten zu betrieben. Auch die Anschlussicherung an den Endstationen sollte natürlich auch beibehalten werden. Nur gleichzeitig müsste dass halt heißen, dass einzelne Linien anstatt im dichteren 15-Minuten Takt in einem unsauberen 10/20er oder gleich einem 20-Minuten Takt fahren lassen müsste. Und genau das scheint einfach nicht gewollt zu sein.

Ch. Wagner

Zitat von: FlipsP am  20 11, 2023, 06:37Aber ein Angebot hat nicht so auszusehen, dass das Personal damit zufrieden ist, sondern die Kunden.
Ginge es nach dem Personal würde man vermutlich nur zwischen halb 10 und 17 Uhr fahren, weil davor und danach ist es nicht so toll.


Fips meint also, das fahrende GL Personal sei ein stinkfaules Xindl. Als einer, der täglich mit dem Bus unterwegs ist, sehe ich das naturgemäß anders. Und wenn Fahrer zu anderen Busunternehmen wechseln, hat das schon auch andere Gründe, auch Post und Richard fahren nicht nur zwischen 1/2 10 und 17 Uhr.

Und wie jetzt: Automatischer Betrieb? So ein Art Faller Car System? Und wo gibt es sowas in groß?

FlipsP

Zitat von: Ch. Wagner am  20 11, 2023, 08:55Fips meint also, das fahrende GL Personal sei ein stinkfaules Xindl.

Steht nirgends.
Deine Ansage ist daher irrelevant.


Zitat von: 5047er am  20 11, 2023, 08:52Natürlich. Jedoch hast du gemeint, dass spätere Dienstschlusszeiten am frühen Abend nicht unattraktiver machen, daher meine Argumentation dazu.

Natürlich macht es die Dienste unattraktiver, aber ich bin der Meinung, dass das nicht merkbar ins Gewicht fällt.

Habe lange genug in Schichtdiensten gearbeitet. Ob 19 oder 21 Uhr Dienstschluss -> der Tag ist ,,dahin".

Man könnte aber dagegen die Dienste attraktiver machen, in dem man zB einen ,,Spätfaktor" einführt und sagt, dass die Stunden zB nach 18 oder 20 Uhr statt 60 Minuten 75 Minuten wert sind. Einen ähnlichen Nachtfaktor haben viele Unternehmen schon.

Zitat von: 5047er am  20 11, 2023, 08:52Nur sollte man bei der HGL wenn bitte das gesamte Angebot hinsichtlich Betriebszeiten und Takte anschauen und sinnvoll überarbeiten, anstatt blind einfach auf allen Linien den Tagestakt um zwei Stunden zu verlängern.

Finde ich gut. Mir fielen jetzt aber nicht viele Linien ein, deren Tagestakte ich nicht verlängern würde.

5047er

Zitat von: FlipsP am  20 11, 2023, 09:07Man könnte aber dagegen die Dienste attraktiver machen, in dem man zB einen ,,Spätfaktor" einführt und sagt, dass die Stunden zB nach 18 oder 20 Uhr statt 60 Minuten 75 Minuten wert sind. Einen ähnlichen Nachtfaktor haben viele Unternehmen schon.
Ich weiß jetzt nicht genau, ob es das bei den HGL nicht eh schon gibt, andere Verkehrsunternehmen haben das auch schon. Üblicherweise ist da die Arbeitszeit um ein Zehntel mehr Wert, in ganz wenigen Fällen wie von dir geschildert, ein Viertel. Üblicherweise werden aber sämtliche Nachtzulagen in Verkehrsbetrieben erst nach 22 Uhr fällig.

Und große finanzielle Zuckerl sollte man sich bei der aktuellen Situation in Graz halt leider nicht erwarten dürfen. 

Zitat von: FlipsP am  20 11, 2023, 09:07Finde ich gut. Mir fielen jetzt aber nicht viele Linien ein, deren Tagestakte ich nicht verlängern würde.
Naja, aufgrund "übergehenden" Fahrzeugen braucht man das bei weitem nicht auf allen Linien. Von der Frequenz her wirklich wichtig wäre es halt vor allem auf den Linien 4,6 und 7 sowie entweder auch 5er Dichter oder die Betriebszeiten vom 3er verlängern. Sowie beim Bus u.a. auf 31, 32 und 40, ggf. noch auf 39, 58, 63 und 67 und eine Verlängerung der Betriebszeiten vom 34E. Alles andere braucht man von der Frequenz nicht ganz dringend, natürlich ist ein 10er trotzdem um einiges attraktiver als ein 15er - Takt, da sollte man aber zuerst einmal beim Ferienfahrplan ansetzen, bevor man den Abend angeht.
Denn in der Früh- oder Nachmittags-HVZ in den meisten Ferien ist dann doch deutlich mehr los als um 20 Uhr unterm Jahr.

5047er

Was Personalsuche generell angeht, machen es die HGL mittlerweile eh sehr geschickt, dass man auch im nahegelegenen Ausland nach Personal sucht. Für viele Leute u.a. aus Slowenien und Ungarn zahlt sich der weitere Weg dann schon aus, wenn man annähernd das doppelte verdient, wie im eigenen Land.

Diesen Vorteil haben nur wenige Verkehrsunternehmen im deutschsprachigen Raum. Wobei ich auch denke, dass man auch in Wien auf Personal aus Ungarn oder der Slowakei setzen dürfte.

Cerberus2

Zitat von: FlipsP am  20 11, 2023, 06:37Aber ein Angebot hat nicht so auszusehen, dass das Personal damit zufrieden ist, sondern die Kunden.
Das stimmt grundsätzlich.

Aber in Mangelberufen haben der Dienstgeber und die indirekt durch den Dienstgeber vertretenen Kunden eher wenig Mitgestaltungsmöglichkeit. Arbeitnehmermarkt halt.

Einen Arbeitnehmermarkt kann man "leicht" zu einem Arbeitgebermarkt machen, indem man mehr zahlt, wenn man schon unattraktive Dienstzeiten beibehalten muss.

Aber dafür wird kein Geld da sein. Geld, dass im übrigen die Kunden zahlen müssten. Direkt über Fahrpreise oder indirekt über Subventionen.

PeterWitt

Zitat von: 5047er am  20 11, 2023, 06:09Wenn du das ganze dann nach hinten schiebst, kann ich dir mit Sicherheit sagen, dass einerseits da einige Leute aufgrund dieser Dienste kündigen werden und andererseits sich schwieriger neues Personal für solche Dienste finden lässt. Ein Dienstende gegen 21 Uhr fällt halt ganz klar in die Kategorie "nix mehr vom Tag".
Also, ich weiß nicht...?
Wenn es jetzt, wie anfänglich gemeint, nur um die Adventzeit, und da wiederum vor allem um die Wochenenden geht, wie oft wäre man dann als Fahrer überhaupt davon betroffen? Deswegen gleich kündigen, nur weil man 2x ein paar Überstunden dazu machen müsste? Halte ich persönlich übertrieben, aber ok, ich arbeite halt auch in einem Betrieb, in dem auf Arbeitszeiten etc generell nicht viel gegeben wird, weil es alle AllInn-Verträge haben und eswegen Abend/Nacht/Wochenende/ Feiertage/Überstunden völlig egal weil eh unbezahlt sind, dennoch haben wir Personal.

Sollte der dichtere Takt bis 21:00 zur Dauereinrichtung werden, ja, dann hötte das eventuell Auswirkungen auf das Personal, aber auch da wieder: man würde ja dann nicht täglich 2h später Dienstschluss haben, sondern eventuell 1x/Woche, ob das wirklich so schlimm wäre?
Und mit der Zeit gleichen sich Personal und Dienstzeiten ohnehin an, sprich wem die Zeiten passen, der bleibt bzw kommt neu, wem nicht, der geht und kommt erst gar nicht.
Magna findet sogar Leute für die  Nachtschicht, also müsste es schon machbar sein, und woe zuvor schon geschrieben, Attraktivität ist nicht immer nur in € zu messen oder 9-17 Uhr Diensten...

5047er

Zitat von: PeterWitt am  20 11, 2023, 11:52Sollte der dichtere Takt bis 21:00 zur Dauereinrichtung werden, ja, dann hötte das eventuell Auswirkungen auf das Personal, aber auch da wieder: man würde ja dann nicht täglich 2h später Dienstschluss haben, sondern eventuell 1x/Woche, ob das wirklich so schlimm wäre?
Natürlich meinte ich generell ein dichtere Takt zu späteren Stunde, wegen ein bis zwei Diensten im Jahr kündigt in der Regel keiner.

Und 1 mal pro Woche (oder ähnlich) geänderte Dienstzeiten macht sehr wohl etwas aus, man möchte es nicht glauben.
In vielen anderen Verkehrsunternehmen im Verbundgebiet haben in den letzten Jahren einige Leute aufgehört, weil es durch Fahrplanänderungen zu längeren Dienstzeiten am Abend gekommen ist oder man plötzlich einen Samstag oder Sonntag im Monat mehr Dienst hatte, während es natürlich gleichzeitig zu mehr Ruhezeiten an anderer Stelle gekommen ist.

Zitat von: PeterWitt am  20 11, 2023, 11:52Und mit der Zeit gleichen sich Personal und Dienstzeiten ohnehin an, sprich wem die Zeiten passen, der bleibt bzw kommt neu, wem nicht, der geht und kommt erst gar nicht.
Das stimmt natürlich. Kurzfristig kann es aber natürlich trotzdem ungut werden, wenn man das Angebot aufstockt, daher mehr Personal braucht und zeitgleich ein gewisser Anteil des Personals zusätzlich zur üblichen Fluktuation auch noch aufhört. Einige, vor allem Busunternehmen können/konnten in letzter Zeit die geplanten Touren nur noch mit Ach und Krach abdecken, natürlich mit vielen Überstunden, die den Unternehmen natürlich auch was kosten.