Deutsche Bahn

Begonnen von Ragnitztal, 08 05, 2023, 00:48

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Sanfte Mobilität

Zitat von: FlipsP am  17 08, 2025, 18:18Und was würde es bringen?
Ehrlicherweise bringt ja auch der Wechsel des Vorsitzenden nix, so lange die Politik nicht die Rahmenbedingungen ändert.

Es bringt gar nix, reine Symbolpolitik (Bauernopfer). Lutz ist immerhin Eisenbahner, also schon lange im Unternehmen und keiner von außen. Ich habe keine Hoffnung, dass sich das was bessern wird, weder im Unternehmen, noch bei der Leistung, die das Unternehmen anbietet. Das sieht nach Notoperation mit versuchter Schadensbegrenzung aus, mehr nicht.

W.

scheurin

Zitat von: FlipsP am  17 08, 2025, 15:06Hätte nicht an Kern als Lutz-Nachfolger gedacht, aber wenn ich so darüber nachdenke finde ich das nicht ganz so verkehrt.

Hatten die nicht mal einen aus der Schweiz der verzweifelt aufgegeben hat wenn ich mich irre?

Martin

Zitat von: Hilde B. am  17 08, 2025, 18:36Was hat Frau Gewessler denn der Bahn in Österreich gebracht? Vorallem als Superministerin? Der Güterverkehr auf den Gleisen ist schwer rückläufig. Auf den Straßen aber im Aufwind.
Hast Du ein Klimaticket?  8)
Liebe Grüße
Martin

Hilde B.

Zitat von: Martin am  17 08, 2025, 20:06Hast Du ein Klimaticket?  8)

Was hat das mit dem Güterverkehr zu tun?
Aber nein habe ich nicht, und auch kein schwarzes SUV eines deutschen Herstellers.

Sanfte Mobilität

Zitat von: Hilde B. am  17 08, 2025, 18:36Was hat Frau Gewessler denn der Bahn in Österreich gebracht? Vorallem als Superministerin? Der Güterverkehr auf den Gleisen ist schwer rückläufig. Auf den Straßen aber im Aufwind.

Naja, Frau Gewessler hat zumindest den Versuch gemacht, den ungebremsten Ausbau von Straßeninfrastruktur, der letztlich zu mehr (LKW-)Verkehr führt zu stoppen, was ihr damaliger Koalitionspartner jetzt wieder rückgängig machen will bzw. gemacht hat. Auch zahlreiche geplante Ausbauten und Elektrifizierungsvorhaben wurde jetzt wieder "zurückgepfiffen". Bin gespannt, ob das IR-Angebot so kommt, wie geplant und das Klimaticket in der Form bleibt. Auch gesetzliche Rahmenbedingungen für die Förderung innerstädtischer Schienenprojekte gehen auf LG zurück, (da hat Graz auch schon ordentlich davon profitiert) - das gab es vorher in der Form nicht.

Das Problem Güterverkehr ist ein Internationales. Leider spielen viele Nachbarländer - v. a. Deutschland - perspektivisch auch infrastrukturell nicht wirklich mit (siehe fehlender Nordzulauf für den BBT, die Italien bauen immerhin schon teilweise). Dennoch liegen die Transportleistungen/Personenkilometer/Nutzung weiterhin über den Europäischen Durchschnitt im Spitzenfeld.. So viel falsch gemacht haben, kann sie also nicht.

Würde aus knapp 40 Jahren verkehrspolitischer Beschäftigung sagen, dass Leonore Gewessler da schon ziemlich dicke Bretter gebohrt hat und nicht umsonst "Feindbild Nr. 1" bestimmter Klientels ist.

W.

Martin

Zitat von: Hilde B. am  17 08, 2025, 18:36Was hat Frau Gewessler denn der Bahn in Österreich gebracht?
Mit dem Klimaticket hat sie 100 000e neue Bahnkunden aquiriert und die Bahn viel Attraktiver gemacht, aber das brauche ich Dir nicht zu erzählen.

Deine Frage sollte wohl lauten, was sie für den GV gemacht hat? - Oder
Liebe Grüße
Martin

cost

Zitat von: FlipsP am  17 08, 2025, 18:18Ich habe Wissing eh in Relation zu den CSUlern gesetzt und bin eben der Meinung, dass er im Gegensatz zu jenen jedenfalls kompetenter war. Aber die Latte war halt nicht wirklich hoch.

Wissing war defintiv ein Verbesserung zu seinen Vorgängern. Mit dem Deutschland-Ticket und den gestarteten Generalsanierungen hat er was voran gebracht, aber Einschärnkungen beim Autoverkehr waren mit ihm (oder zumindest der FDP?) genauso undenkbar wie zu vor. Ich sage nur "Wir haben nicht genug Schilder für ein Tempolimit" oder wie das Zitat ging.

Interessant war allerdings sein Ton zur Bahn nachdem die Ampelregierung geplatzt war, vor allem gegenüber der CDU hat er da klare Worte gefunden (siehe Zitat unten). Wie er danach zu Einschränkungen beim Autoverkehr stand weiß ich nicht, wobei es im Endeffekt auch nicht sonderlich wichtig ist, weil selbst wenn er eine 180°-Wende gemacht hätte, ab dem Ende der Regierung war es schon zu spät.

Zitat"Die Zerschlagung der Bahn hat null Effekt auf die Pünktlichkeit der Züge", sagte Wissing vor Journalisten in Berlin. "Wir haben kein gesellschaftsrechtliches Problem bei der Bahn, uns brennen die Trafos durch."

FlipsP

Zitat von: Sanfte Mobilität am  17 08, 2025, 20:20Naja, Frau Gewessler hat zumindest den Versuch gemacht, den ungebremsten Ausbau von Straßeninfrastruktur, der letztlich zu mehr (LKW-)Verkehr führt zu stoppen, was ihr damaliger Koalitionspartner jetzt wieder rückgängig machen will bzw. gemacht hat. Auch zahlreiche geplante Ausbauten und Elektrifizierungsvorhaben wurde jetzt wieder "zurückgepfiffen". Bin gespannt, ob das IR-Angebot so kommt, wie geplant und das Klimaticket in der Form bleibt. Auch gesetzliche Rahmenbedingungen für die Förderung innerstädtischer Schienenprojekte gehen auf LG zurück, (da hat Graz auch schon ordentlich davon profitiert) - das gab es vorher in der Form nicht.

Das Problem Güterverkehr ist ein Internationales. Leider spielen viele Nachbarländer - v. a. Deutschland - perspektivisch auch infrastrukturell nicht wirklich mit (siehe fehlender Nordzulauf für den BBT, die Italien bauen immerhin schon teilweise). Dennoch liegen die Transportleistungen/Personenkilometer/Nutzung weiterhin über den Europäischen Durchschnitt im Spitzenfeld.. So viel falsch gemacht haben, kann sie also nicht.

Würde aus knapp 40 Jahren verkehrspolitischer Beschäftigung sagen, dass Leonore Gewessler da schon ziemlich dicke Bretter gebohrt hat und nicht umsonst "Feindbild Nr. 1" bestimmter Klientels ist.

W.

Gut geschrieben!

Als Ergänzung dazu:
Gewessler konnte (immerhin als Juniorpartner!) in 5 Jahren nicht alles richten, was davor 50 Jahre lang verbockt und blockiert wurde.

Ahenobarbus

Bei Frau Gewessler hatte ich stets den Eindruck, dass Kompetenz auf echte Leidenschaft trifft. Verkehrspolitik ist allerdings vergleichbar mit einem riesigen Dampfer: Selbst wenn man das Ruder fest einschlägt, verändert sich der Kurs zunächst nur minimal. Eine nachhaltige Kursänderung braucht Zeit. Umso wichtiger ist es, dass die eingeschlagene Politik fortgeführt wird – denn träge Strukturen benötigen Beständigkeit, um sich anpassen zu können. Für die Menschen ist es entscheidend, darauf vertrauen zu können, dass der neue Pfad auch langfristig verfolgt wird. Nur dann lassen sich Lebensentscheidungen mit Sicherheit treffen und Preissignale richtig deuten. Etwa: Will ich wirklich dort ein Haus bauen, wo es keine Öffi-Anbindung gibt?

Mein Wunsch wäre daher: Über Parteigrenzen hinweg sollte eine gemeinsame Strategie für die zukünftige Verkehrspolitik entwickelt werden. Dieses Ziel braucht einen klaren, langfristigen Anpassungspfad, damit sich Kosten für jeden Einzelnen abfedern lassen. Wer sich heute für ein Einfamilienhaus im Nirgendwo entscheidet und täglich nach Graz pendeln muss, soll jetzt wissen: In zehn Jahren wird das deutlich teurer sein – und zugleich könnte auch der Wert dieser Immobilie sinken.


Ch. Wagner


Quelle: Der Soiegel

db lutz.jpg

Südbahnlöwe


whz

Das passt ins Bild. Hatte im August ein ähnliches Erlebnis: mein Zug (Uralt IC - die Weißwurst die früher im Ennstal unterwegs war) von Hamburg nach Binz auf Rügen) hatte insgesamt 72 Minuten Verspätung, wobei der bereits bei der Abfahrt aus Hamburg 1 Stunde angehalten wurde. Der parallel laufende ICE nach Lübeck wurde in Hamburg einfach vorzeitig angehalten und alle Fahrgäste nach Lübeck in den vollen IC gesteckt. So muss DB sein  8)

Sanfte Mobilität

Das ja kein Geheimnis mehr. Züge werden auch bei größerer Verspätung ab einem gewissen Punkt auch ausgesetzt, damit die Umläufe nicht durcheinander kommmen. Sowas gibt es im übrigens im Flugverkehr auch.

W.

Bahnane

Zitat von: whz am  19 09, 2025, 13:29Das passt ins Bild. Hatte im August ein ähnliches Erlebnis: mein Zug (Uralt IC - die Weißwurst die früher im Ennstal unterwegs war) von Hamburg nach Binz auf Rügen) hatte insgesamt 72 Minuten Verspätung, wobei der bereits bei der Abfahrt aus Hamburg 1 Stunde angehalten wurde. Der parallel laufende ICE nach Lübeck wurde in Hamburg einfach vorzeitig angehalten und alle Fahrgäste nach Lübeck in den vollen IC gesteckt. So muss DB sein  8)
Das passt eigentlich nicht ins Bild. Würde man die Statistik aufbessern wollen, ließe man den IC stehen und würde den pünktlichen ICE weiterfahren lassen.