Dritte Fahrspur auf der A 9 südlich von Graz

Begonnen von Ragnitztal, 29 08, 2023, 11:25

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amoser, kestrel und 1 Gast betrachten dieses Thema.

riggnix

Zitat von: Ch. Wagner am  31 08, 2023, 08:48Das Thema der Studie ist der Ausbau der Autobahn und nicht der Ausbau des öffentlichen Verkehrs. Und das wurde erfüllt. Im Sinne der Transparenz interessierten mich noch die entstandenen Kosten.

Natürlich wurde das erfüllt. Man muss aber als Institut nicht jede einseitige Aufgabenstellung annehmen und damit seinen Ruf weiter beschädigen.
Man darf Studienaufträge auch ablehnen ;)

FlipsP

Zitat von: riggnix am  31 08, 2023, 09:30Natürlich wurde das erfüllt. Man muss aber als Institut nicht jede einseitige Aufgabenstellung annehmen und damit seinen Ruf weiter beschädigen.
Man darf Studienaufträge auch ablehnen ;)

Ich weiß es nicht, aber ich gehe davon aus, dass an der Studie das Institut für Straßen- und Verkehrswesen mitgewirkt hat.
Leider fehlt österreichweit ein Institut für ,,öffentlichen Verkehr".

Ragnitztal

Gestern wurde das Thema in der Landtagssitzung behandelt.

A. Einl.Zahl 3330/1
Aktuelle Stunde (§ 71 GeoLT)
Betreff: Ausbau der A9 Pyhrn Autobahn
Regierungsmitglied(er): Landeshauptmann-Stv. Anton Lang, Landeshauptmann Mag. Christopher Drexler
Landtagsabgeordnete(r): LTAbg. Helga Ahrer (SPÖ), LTAbg. Udo Hebesberger (SPÖ)
Redner(innen): LTAbg. Helga Ahrer (SPÖ) LHStv. Anton Lang (SPÖ) LH Mag. Christopher Drexler (ÖVP) LTAbg. Ing. Gerald Holler BA (ÖVP) LTAbg. Mario Kunasek (FPÖ) LTAbg. Sandra Krautwaschl (Grüne) LTAbg. Dr. Werner Murgg (KPÖ) LTAbg. Robert Reif (NEOS) LTAbg. Dr. Matthias Pokorn (ÖVP) LHStv. Anton Lang (SPÖ) LTAbg. Mag. Stefan Hermann MBL (FPÖ) LTAbg. Lambert Schönleitner (Grüne) LTAbg. Udo Hebesberger (SPÖ) LTAbg. Albert Royer (FPÖ) LH Mag. Christopher Drexler (ÖVP) LTAbg. Sandra Krautwaschl (Grüne) LTAbg. Mag. Bernadette Kerschler (SPÖ)


https://pallast2.stmk.gv.at/pallast-p/pub/meeting?ref=e4492a8b-a5e7-4a45-8dbb-43fc5cf9b74f&dswid=2723

Erwartbares Fazit: Alle Fraktionen sind für den Ausbau, nur Grüne und KPÖ sind dagegen.

Stipe

Die Endversion der Studie abzuwarten ist auf jeden Fall mal eine gute Idee.


kestrel

60 Prozent für eine dritte Spur auf der A 9
Ja, sie soll. So lässt sich die Antwort auf die Frage ,,Soll die Pyhrnautobahn südlich von Graz dreispurig ausgebaut werden?" zusammenfassen, die die Mehrheit der Steirerinnen und Steirer im Rahmen einer Exklusivumfrage der Kleinen Zeitung gegeben hat. Konkret sagen 35 Prozent aller Befragten ,,ja, unbedingt" und weitere 25 Prozent ,,eher ja" – macht zusammengerechnet 60 Prozent, die sich für den politisch teils umstrittenen Ausbau im Bereich zwischen Knoten Graz-West und Wildon aussprechen.


Der Rest ist leider ein Plus Artikel.

Quelle: https://www.kleinezeitung.at/steiermark/18433555/60-prozent-sprechen-sich-fuer-dreispurige-a9-aus-nur-gruen-waehler

scheurin

Nun, unsere Ministerin in Wien wird das nicht durchgehen lassen ... so lange sie noch ihr Amt bekleidet

FlipsP

Zitat von: scheurin am  06 05, 2024, 20:46Nun, unsere Ministerin in Wien wird das nicht durchgehen lassen ... so lange sie noch ihr Amt bekleidet

Leider ist das nicht mehr lange.

Aber Verkehrspolitik auf Grund von Umfragen und Populismus zu machen, war eh noch nie ein guter Grund.

riggnix

Zitat von: scheurin am  06 05, 2024, 20:46Nun, unsere Ministerin in Wien wird das nicht durchgehen lassen ... so lange sie noch ihr Amt bekleidet

Je länger sie diese Geldverschwendung hinauszögern kann, desto besser.

kroko

Kann natürlich gut sein dass die Ministerin im Bund nach der nächsten Wahl weg ist. Dafür ist's aber durchaus denkbar dass dann stattdessen im Land die Grünen mit in der Regierung sind. Also meine Vermutung ist dass es diese dritte Spur noch länger nicht geben wird (und daher de facto: überhaupt nie).

whz

Zitat von: FlipsP am  06 05, 2024, 20:56Leider ist das nicht mehr lange.

Aber Verkehrspolitik auf Grund von Umfragen und Populismus zu machen, war eh noch nie ein guter Grund.

Auch wenn ich hiermit gegen die herrschende Meinung verstoße  ;D : welche Alternativen gibt es? Bahnausbau? Bei aller Liebe zur Eisenbahn: rede mal mit den Betroffenen...Verkehr kann man nicht dadurch reduzieren, indem man die Straßen nicht anpasst. Sonst könnte man gleich die A9 rückbauen zur Bundesstraße  ::) Selbst eine Hochgeschwindligkeitsstrecke Marburg - Graz wird das nicht stemmen. Es wohnen genügend Pendler nicht in Bahnhofsnähe. Mit Populismus hat das meines Erachtens nach wenig zu tun, sondern eher mit dem Ohr an den Bedürfnissen der betroffenen Menschen. Wer es nicht glaubt: bitte in der Früh von Graz nach Radkersburg fahren und/oder umgekehrt... :o


510-015

Zitat von: whz am Gestern um 16:29Auch wenn ich hiermit gegen die herrschende Meinung verstoße  ;D : welche Alternativen gibt es?
Dazu würde ich gerne eine Gegenfrage stellen:

Stellen wir uns vor, die A9 hat eine dritte Spur zwischen Wildon und Graz-West. Die Straße ist dann deutlich leistungsfähiger und bringt mehr Autos in kürzerer Zeit an die Grazer Stadteinfahrt.
Was passiert dort? Sie stehen im Stau und bringen die Straßen in Graz zum kollabieren. Was will man dann als Nächstes machen? Die Kärntner Straße mit zusätzlichen Autospuren ausbauen?

Da wird nur viel Geld investiert, um den Stau an eine andere Stelle zu verlagern.
Noch dazu verschlechtert man die Situation für Pendler von der A2 und alle, die auf der Kärntner Straße unterwegs sind.
Im alten Forum als "Bus 15 O530 Citaro L" unterwegs gewesen - jetzt mit kürzerem Usernamen ;D
Aber "15" ist im Namen erhalten geblieben zum leichteren Wiedererkennen ;)

FlipsP

Zitat von: whz am Gestern um 16:29Verkehr kann man nicht dadurch reduzieren, indem man die Straßen nicht anpasst.

Ich möchte dir jetzt nicht zu Nahe treten, aber da hast du keine Ahnung von Verkehrspolitik und -Wissenschaft.

Das geht nämlich. Sogar ganz gut.

Bei der Bahn kann bei beispielsweise noch auf einen 15 Minutentakt verdichten. Das würde wieder Leute von der A9 zur Bahn ziehen.

Anders herum: Ein Ausbau der A9 zieht Leute von der Bahn ab.

Noch mal anders herum: Ein hypothetischer Rückbau der A9 würde das Auto fahren so unattraktiv machen, dass damit die meisten zur Bahn stürmen würden.

So einfach wie du es dir machst, geht es leider nicht.

Weitere Infos geben Prof. Veit und Prof Fellendorf gerne an der TU Graz.

ZitatSelbst eine Hochgeschwindligkeitsstrecke Marburg - Graz wird das nicht stemmen. Es wohnen genügend Pendler nicht in Bahnhofsnähe.

Es gibt schon Erfindungen wie Buszubringer und P+R

ZitatMit Populismus hat das meines Erachtens nach wenig zu tun, sondern eher mit dem Ohr an den Bedürfnissen der betroffenen Menschen. Wer es nicht glaubt: bitte in der Früh von Graz nach Radkersburg fahren und/oder umgekehrt... :o

Die Bedürfnisse der Betroffenen sind die Ortsveränderung von A nach B (in diesem Sinne vom Süden nach Graz). Hier ist es nicht von Natur aus so vorgesehen, dass das mit dem eigenen PKW passiert..

PeterWitt

Nun, zwischen Wildon und Knoten West wird eine 3. Fahrspur den Verkehr natürlich beschleunigen/entlasten, das ist ja nicht zu leugnen - bloß, zu welchen Konsequenzen?
Wie wirkt sich das Plus an Fahrzeugen (zusätzliche Pendler, abgewanderte Fahrzeuge von diversen Bundesstraßen) auf das restliche Verkehrsnetz aus? Macht es Sinn, von Wildon nach Graz 5 Minuten zu sparen, damit man dann an der Autobahnabfahrt 10 zusätzliche Minuten steht, weil das umliegende Straßennetz das Mehr an Fahrzeugen nicht mehr bewältigen kann?
Kommt dann der Ruf nach der 4. Fahrspur zwischen Graz Ost und West? Der nach einer Hochtrasse in der Kärntnerstraße?

Mein Schwager fährt täglich von Wildon (5 Min zu Fuß vom Bahnhof) mit dem PKW in die Herrengasse arbeiten, weil ihm die Firma einen gratis Tiefgaragenplatz zahlt. Nötig wäre es nicht, aber ÖV-Ticket würde die Firma nicht zahlen, so btw.

Solche Dinge gehören zB abgestellt, man sollte Leute nicht für asozuales Verhalten belohnen. Es sollten zB firmeninterne Mitfahrbörsen gefördert werden (zB Garagenplatz wenn mid. 3 Personen der Fa. in einem PKW fahren), eventuell Shuttle-Services von etwas abgelegenen Firmenstandorten zum nächsten ÖV-Hub, etc.
Und ja, die LKW-Flut sollte ebenso eingedämmt werden, siehe zB Magna mit dem unnötogen Pendel Graz-Maribor-Graz.
Ebenso könnte man zB zwischen 7:00 und 8:30 und 17:00 bis 18:30 den LKW-Verkehr auf der A9 beschränken, um im Bestand die Kapazität anzupassen, oder je nach Auslastung die Geschwindigkeit auf 100/80/60 km/h senken, was dichteres Fahren ermöglichen würde (mit 80/60 wäre man dann dort, wo die A23 jetzt auch ist) etc.
Es gäbe Alternativen, aber man kann natürlich auch so weitermachen wie bisher, da weiß man ja wenigstens, was man dafür bekommt....

riggnix

Es wäre ganz einfach:
1.: mind 4 Züge pro Stunde und Richtung -> weniger Autos auf der Autobahn.
2.: Höhere Maut und viel mehr Güterzug-/ROLA-Kapazitäten -> weniger LKWs auf der Autobahn.

Das kann man viel günstiger als eine 3. Spur umsetzen, und Graz würde nicht noch mehr im Verkehr ersticken.
Außerdem wäre damit wieder leicht genug Platz auf der Autobahn für alle, für die Öffis keine gute Alternative sind.