Der Ampel-Thread

Begonnen von Ragnitztal, 18 10, 2023, 10:47

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Koralm

Zitat von: Ragnitztal am  06 05, 2025, 22:20Die nächste Ampelanlage ist an der Kreuzung Schillerstraße/Nibelungengasse in Bau. Das Gestänge mit den Druckknöpfen wurde schon an den Schutzwegen aufgestellt.

Ist seit ein paar Minuten in Betrieb.

Franz312

https://www.kleinezeitung.at/steiermark/graz/19721852/warum-es-nirgendwo-so-schlimm-mit-der-ampeldichte-ist-wie-in-graz

"Ampeldichte: Warum es nirgendwo so schlimm ist wie in Graz
Nirgends gibt es so viele Verkehrsampeln wie in Graz. Und es werden immer mehr - weil sich die Behörde absichert."
 Und der letzte Satz sagt alles

Stipe

Ein echtes Trauerspiel. Und ein Arbeitszeugnis der Politik.

PeterWitt

Die Frage ist: wäre es nicht besser, durch Maßnahmen (z.B. Kontrollen, Schulung/Sensibilisierung) dafür zu sorgen, dass die Leute die existierenden Regeln beachten, als alles weiter zu Überreglementieren und Verkomplizieren? Weil, eines ist auch klar: eine Ampel an einer Stelle, die Sinn macht, wird benutzt und beachtet, eine an einer Stelle, wo sie nötig wie ein Kropf ist, wird hingegen von allen Teilnehmern ignoriert werden, wobei das Ignorieren dann erlernt wird und auch anderswo praktiziert wird.
Drückknopfampeln am Jakominiplatz, vielleicht mit 2 Min Wartezeit, würden z.B. von den Fußgängern einfach nicht befolgt werden, auch wenn es vielleicht gut gemeint ist.
Eine Fußgänger-Ampel über eine Nebenstraße, die auch mitten in der Nacht alle Minuten die Straße auf Rot schaltet, auch wenn schon seit Stunden kein Fußgägner mehr kam, bringt ebenso genau nichts.
Wenn ich z.B. an die Ampeln in der Burenstraße denke, so wäre es sinnvoller, UVLS zu installieren, mit blinkedem Gelblicht am Zebrastreifen (für alle Teilnehmer) und auf Knopfdruck für z.B. Kinder, Senioren etc. anforderbarem Rotlicht auf der Straße/GRün für Fußgänger. Keine Ahnung, ob die StVO so eine Lösung gestatten würde, aber so wie es aktuell praktiziert wird wäre es sogar besser, diese Zebrastreifen aufzulassen und den Fußgängern so wieder ihre Eigenverantwortung zum Queren der Straße zurück zu geben anstatt sie mit der unnötigen und nicht benützten Ampel zum widerrechtlichen Queren der Straße zu animieren.

Sanfte Mobilität

Zitat von: Franz312 am  24 05, 2025, 11:33"Ampeldichte: Warum es nirgendwo so schlimm ist wie in Graz
Nirgends gibt es so viele Verkehrsampeln wie in Graz. Und es werden immer mehr - weil sich die Behörde absichert."
 Und der letzte Satz sagt alles

Und das ist nichts anderes als die Wahrheit. Das ist fast schon ideologisch, wie es seinerzeit ideologisch war, dass der Leiter der Straßenverkehrsbehörde Maßnahmen für die Beschleunigung des ÖV boykottierte bzw. unterminierte.

Jede zusätzliche Ampel verkompliziert das System mit Abbiegebeziehungen etc. pp.

Das geht in Richtung Vollkasko-Gesellschaft, wie auch bei Bahnübergängen, wo offenbar nicht einmal mehr Ampel/Schranken ausreichen, damit sich Verkehrsteilnehmer an Regeln halten.

W.

Franz312

Zitat von: PeterWitt am  24 05, 2025, 23:32Die Frage ist: wäre es nicht besser, durch Maßnahmen (z.B. Kontrollen, Schulung/Sensibilisierung) dafür zu sorgen, dass die Leute die existierenden Regeln beachten, als alles weiter zu Überreglementieren und Verkomplizieren? Weil, eines ist auch klar: eine Ampel an einer Stelle, die Sinn macht, wird benutzt und beachtet, eine an einer Stelle, wo sie nötig wie ein Kropf ist, wird hingegen von allen Teilnehmern ignoriert werden, wobei das Ignorieren dann erlernt wird und auch anderswo praktiziert wird.
Drückknopfampeln am Jakominiplatz, vielleicht mit 2 Min Wartezeit, würden z.B. von den Fußgängern einfach nicht befolgt werden, auch wenn es vielleicht gut gemeint ist.
Eine Fußgänger-Ampel über eine Nebenstraße, die auch mitten in der Nacht alle Minuten die Straße auf Rot schaltet, auch wenn schon seit Stunden kein Fußgägner mehr kam, bringt ebenso genau nichts.
Wenn ich z.B. an die Ampeln in der Burenstraße denke, so wäre es sinnvoller, UVLS zu installieren, mit blinkedem Gelblicht am Zebrastreifen (für alle Teilnehmer) und auf Knopfdruck für z.B. Kinder, Senioren etc. anforderbarem Rotlicht auf der Straße/GRün für Fußgänger. Keine Ahnung, ob die StVO so eine Lösung gestatten würde, aber so wie es aktuell praktiziert wird wäre es sogar besser, diese Zebrastreifen aufzulassen und den Fußgängern so wieder ihre Eigenverantwortung zum Queren der Straße zurück zu geben anstatt sie mit der unnötigen und nicht benützten Ampel zum widerrechtlichen Queren der Straße zu animieren.
Ampeln mit Knopf machen in der Stadt generell wenig Sinn. Bei Stoßzeiten sollten sie automatisch geschalten werden, da viele Fußgänger kommen werden. Und abends können sie wohnt ausgehandelten werden (gelb, blinkend) und als normale Querung gelten.
Ein Beispiel ist am SZ St Peter, wo man etwa eine Minute lang warten muss nach dem Drucken. Inzwischen kreuzen alle noch beim rot, da es selten so ein Verkehr gibt, und wenn die Ampel schaltet, warten Autos umsonst da alle schon vorbei sind ;D

PeterWitt

#96
An Hauptverkehrsstraßen machen Ampeln schon Sinn, da hat man ja auch als Fußgänger einen gewissen Vorteil daraus. Ich möchte weder die Triesterstraße noch z.B. die Plüddemanngasse ohne Ampel überqueren müssen, und da nehme ich auch mal eine Minute Wartezeit auf mich, da ich ja auch so kaum durch den Verkehrsstrom käme.
Wenn aber eine Ampel an einer Straße steht, die sehr übersichtlich ist, wo alle paar Minuten mal ein Auto kommt, somit weit und breit nichts zu sehen ist, und ich dann nach dem Knopfdrücken 2-3 Minuten warten muss, bis die Ampel reagiert, dann darf man sich nicht wundern, wenn die Leute drauf pfeifen, weil es einfach keinen Sinn ergibt, 2 Minuten vor einer leeren Straße zu warten, nur dass die Ampel dann vielleicht umschaltet, just wenn der erste PKW daher kommt.
Würden die Übergänge im Mariatrostertal ebenso mit einer Induktions-/Drückampel gesichert, an der die PKW/Fußgänger/Radler 2 Minuten warten müssen, bis ihnen die Ampel grün macht, wie viele würden wohl einfach so drüber? Es hat ja Sinn, dass sich die Lichtzeichen nur aktivieren, wenn ein 1er daher kommt.

PeterWitt

Noch eine passende Beobachtung zu dem Thema von heute: ich kam bei meiner Radtour bei der Kreuzung Jochen-Rindt-Platz/Unesco-Esplanade wieder einmal an der so ziemlich unnötigsten Ampel zum Stehen, da hier ohnehin nur ÖV verkehrt, man also zur Not auch eine UVLSA installieren könnte, die vom Bus/Strab aus geschaltet wird (halte auch das für durchaus unnötig).
Also mal schauen, Handy raus, Zeit stoppen, und es dauerte 1:40 Minuten, bis die Ampel nach dem Drücken zu blinken begonnen hat. WARUM???
In dieser Zeit war weit und breit kein 4er, 66er oder 65er zu sehen, dafür sind 3 Fußgänger und 2 Radler über die Kreuzung gegangen/gefahren, ohne auch nur einen Blick an die Ampel zu verschwenden.
Ehrlich, ich versteh's nicht! Ok, wenn ein Fahrzeug sich via RBL in die Ampel einprogrammiert hat, dann muss man warten, so weit, so gut. Aber, das war definitiv nicht der Fall, weil eben weit und breit nichts zu sehen.
Wenn die Ampel mit einer anderen Ampel kombiniert gesteuert wird, ok, dann würde das die Wartezeit erklären, bloß: wozu sollte man diese Ampel mit einer anderen kombinieren? Es gibt keine Relation, die beide Anlagen zusammen betreffen würde.
Und wenn man schon meint, jeden gekennezichneten Übergang/Überfahrt mit einer Ampel sichern zu müssen, warum kommt man dann bei der Kratkystraße oder auch Am Steinfeld ohne Übergang und Ampel aus? Kann man dann am Jochen-Rindt-Platz nicht einach den Übergang und die Ampel entfernen, und allen ist geholfen und Kosten eingespart?

Franz312

Es wäre gut, wenn jemand im Gemeinderat solche Forums anschauen würde, da könnten sie ziemlich viel lernen

FlipsP

Der Gemeinderat interessiert sich dafür eher nicht.
Der hat damit so gut wie nix zu tun.

PeterWitt

Wenn wir schon bei Ampeln sind - eine weitere Kuriosität fällt mir immer wieder auf: die Schaltung der Abbiege-Ampeln. FRüher war es so, dass die Abbiege-Pfeile (links, rechts) aufleuchteten, sobald die Hauptampel zu blinken begann, um den Fahrern zu signalisieren, dass die Abbiegerelation bestehen bleibt bzw. auch kein Gegenverkehr mehr erwartbar ist.
Umgekehrt leuchtete der Abbiegepfeil auf, solange die Hauptampel noch rot war, und verlosch erst, als die Hauptampel von rot-gelb auf grün umsprang.
Bei so gut wie allen neuen Anlagen ist es aber so, dass es hier eine Pause "generell rot" von ein paar Sekunden gibt, sprich, die Fahrzeuge halten an, nur um gleich darauf wieder anfahrne zu müssen, bzw. schauen dann auch viele Fahrer gar nicht auf die Ampel, wozu auch? Wurde ja gerade erst rot...
Was ist da der Sinn dahinter? Weder dem Verkehrsfluss noch der Sicherheit ist damit gedient.

Toben Dax

Zitat von: PeterWitt am  26 05, 2025, 07:39Wenn wir schon bei Ampeln sind - eine weitere Kuriosität fällt mir immer wieder auf: die Schaltung der Abbiege-Ampeln. FRüher war es so, dass die Abbiege-Pfeile (links, rechts) aufleuchteten, sobald die Hauptampel zu blinken begann, um den Fahrern zu signalisieren, dass die Abbiegerelation bestehen bleibt bzw. auch kein Gegenverkehr mehr erwartbar ist.
Umgekehrt leuchtete der Abbiegepfeil auf, solange die Hauptampel noch rot war, und verlosch erst, als die Hauptampel von rot-gelb auf grün umsprang.
Bei so gut wie allen neuen Anlagen ist es aber so, dass es hier eine Pause "generell rot" von ein paar Sekunden gibt, sprich, die Fahrzeuge halten an, nur um gleich darauf wieder anfahrne zu müssen, bzw. schauen dann auch viele Fahrer gar nicht auf die Ampel, wozu auch? Wurde ja gerade erst rot...
Was ist da der Sinn dahinter? Weder dem Verkehrsfluss noch der Sicherheit ist damit gedient.
Hier fällt mir schon ein Grund ein: Wenn zuerst allgemein grün ist, und das dann direkt in den grünen Rechtsabbiegepfeil übergeht, können die von gegenüber kommenden Linksabbieger nicht die Kreuzung räumen und sind dann im Weg wenn der Querverkehr auch grün bekommt (so der Fall z.B. an der Kreuzung CvH-Str./Schönaugürtel/Jakominigürtel).

Cerberus2

Zitat von: PeterWitt am  26 05, 2025, 07:39Umgekehrt leuchtete der Abbiegepfeil auf, solange die Hauptampel noch rot war, und verlosch erst, als die Hauptampel von rot-gelb auf grün umsprang.
Bei so gut wie allen neuen Anlagen ist es aber so, dass es hier eine Pause "generell rot" von ein paar Sekunden gibt, sprich, die Fahrzeuge halten an, nur um gleich darauf wieder anfahrne zu müssen, bzw. schauen dann auch viele Fahrer gar nicht auf die Ampel, wozu auch? Wurde ja gerade erst rot...
Was ist da der Sinn dahinter? Weder dem Verkehrsfluss noch der Sicherheit ist damit gedient.

Auch wenn der Grünpfeil bei Hauptrot "Freie Fahrt in der angezeigten Richtung unter Beachtung aller Verkehrsvorschriften" (z. B. Fußgängervorrang beim Abbiegen an der Ampel) bedeutet, ist es so gut wie immer so, dass bei einem solchen Grünpfeil die Fußgänger Rot haben.

Wenn die Hauptampel auf Grün springt, bekommen gleichzeitig auch die Fußgänger Grün.

Oft kann man aber beobachten, dass Fußgänger, die bei Grün die Fahrbahn betreten, noch mit abbiegenden Fahrzeugen konfrontiert werden, die den Grünpfeil bei Rot gesehen haben.

Mit diesem Verfahren stoppt man die Abbieger und gibt ihnen dann gleichzeitig mit den Fußgängern Vollgrün. So wird die Aufmerksamkeit der Fahrzeuglenker auf die Fußgänger gelenkt. Diese Fahrzeuglenker haben aus Erfahrung fälschlicherweise gelernt, dass es beim leuchtenden Abbiegepfeil keinen zu beachtenden "sonstigen" Verkehr gibt.

Besonders pervers ist meiner Meinung nach der grüne Linksabbiegepfeil bei Vollgrün für alle Richtungen. Dabei wird immer signalisiert, dass der entgegenkommende Fahrzeugverkehr bereits Rot hat. Genau das sagt dieser Zusatzpfeil aber nicht aus, weshalb er bei Vollgrün rechtlich irrelevant ist.

Cerberus2

Ich habe aber heute etwas anderes entdeckt, was ich sehr wohl für verbesserungswürdig halte:

Vollgrün in beide Richtungen, es beginnt zu blinken.

Im Anschluss an die Vollgrünphase wird an die Linksabbieger gedacht, also Vollrot mit grünem Linkspfeil in beide Richtungen.

Grüner Linkspfeil kommt aber erst bei gelb und nicht schon beim Grünblinken. Das halte ich für falsch, denn bei Grünblinken werden sich Fahrzeuglenker je nach Distanz zur Ampel und Geschwindigkeit auch auf ein Stehenbleiben an der Haltelinie vorbereiten. Im Falle des Linksabbiegens wäre der mögliche Haltepunkt aber die Kreuzungsmitte vor dem Gegenverkehr.

Hier wäre es angebracht, bereits beim Grünblinken den Abbiegepfeil zu schalten. Und die von mir erwähnte Gefahr mit anderen bevorrangten Verkehrsteilnehmern wie im Beitrag von Peter Witt bestünde hier überhaupt nicht.

Toben Dax

Zitat von: Cerberus2 am  27 05, 2025, 21:06Ich habe aber heute etwas anderes entdeckt, was ich sehr wohl für verbesserungswürdig halte:

Vollgrün in beide Richtungen, es beginnt zu blinken.

Im Anschluss an die Vollgrünphase wird an die Linksabbieger gedacht, also Vollrot mit grünem Linkspfeil in beide Richtungen.

Grüner Linkspfeil kommt aber erst bei gelb und nicht schon beim Grünblinken. Das halte ich für falsch, denn bei Grünblinken werden sich Fahrzeuglenker je nach Distanz zur Ampel und Geschwindigkeit auch auf ein Stehenbleiben an der Haltelinie vorbereiten. Im Falle des Linksabbiegens wäre der mögliche Haltepunkt aber die Kreuzungsmitte vor dem Gegenverkehr.

Hier wäre es angebracht, bereits beim Grünblinken den Abbiegepfeil zu schalten. Und die von mir erwähnte Gefahr mit anderen bevorrangten Verkehrsteilnehmern wie im Beitrag von Peter Witt bestünde hier überhaupt nicht.

Das sehe ich auch so dass das sinnvoller wäre wenn der Grünpfeil gleich beim grün-blinken angeht. Solche Verbesserungsvorschläge könnte man hier melden: https://graz.trafficcheck.at/map