Hirngespinste zum Grazer Radverkehr

Begonnen von FlipsP, 21 07, 2024, 11:00

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FlipsP

Bezugnehmend auf einen Beitragg aus dem Thema Neutorgasse:
Zitat von: Ahenobarbus am  13 07, 2024, 20:01Es ist mir noch immer ein Rätsel, wie man überhaupt auf die Idee kommen kann, bei Fahrradwegen KEINE klaren Achsen zu planen. Keep it simple, stupid!

Ja. Das finde ich auch sehr schade!

Was mir außerdem nicht klar werden will: Wieso orientiert man sich nicht an bestehenden Achsen, sondern flickt dort und da verschiedene Lücken. Die dann eh wieder nicht wirklich genutzt werden.

Ich sehe da beispielsweise die Bahnstrecken als super Orientierung für Radwegachsen.

Entlang der Ostbahn zB könnte man super einfach durch Schließen weniger Achsen eine durchgehende attraktive, verkehrsarme, schnelle Radachse vom Ostbahnhof bis nach Don Bosco (und eventuelle wenig aufwendiger bis zum Hbf) schaffen.

Alles entlang der Bahn: Der Bogen Föhlichgasse - untere Bahnstraße - Schönaugasse ist schon vorhanden. Es fehlt eine Verbindung entlang der Ostbahn von der Schönaugasse hin zur Mur. Platz wäre da. Die Murbrücke ist schon vorhanden (noch besser, aber extrem aufwendig wäre natürlich eine Brücke gleich an der Ostbahnbrücke). Von der Mur bis Don Bosco wäre dann wieder alles durchgehend hinter Lutz vorbei - Staatsbahnstraße. Mit Aufwand könnte man die Verbindung dann auch noch attraktiver machen, in dem man Herrgottwiesgasse und B67 Brücken spendiert.

Oder entlang der Südbahn:

Die schon vorhandene, verkehrsarme Achse startet schon in Werndorf (Wundschuher Straße, ca nördlich das Bahnhofes) und ist bis zum CCG schon westlich der Bahn durchgehend. Dort bräuchte es es eine bessere Unterführung unter der Bahn. Ab dort verläuft die Achse kurz östlich der Bahn, bis sie auf halber Höhe nach Kalsdorf wieder auf die Westseite wechselt. Zwischen Bahnhof Kalsdorf und Wagnitzer Straße fehlt ein größeres Stück. Dann ist der Radweg echt fast durchgehend nur als Radweg deklariert und verendet in Graz bei der Feldgasse im Nirgendwo. Laut Radkarte sollte man dann die Südbahnstraße durch das Gewerbegebiet bei der Marienhütten mit starkem LKW Verkehr nutzen -> attraktiv ist anders.

Beide Radachsen könnte man östlich der Bahn von Don Bosco bis zum Eggenberger Gürtel durchbinden.

Dafür fehlt:
Brücke über die Kärntner Straße (aufwendig und teuer.
200m von der Kärntner Straße bis zur Steinfeldgasse
300m von der Steinfeldgasse zur Friedhofgasse.

s_gelb

Zitat von: FlipsP am  21 07, 2024, 11:00Ich sehe da beispielsweise die Bahnstrecken als super Orientierung für Radwegachsen.


Ich glaub so ähnlich hat man es zum Teil auch in Niederösterreich umgesetzt?


FlipsP

Zitat von: s_gelb am  21 07, 2024, 11:29Ich glaub so ähnlich hat man es zum Teil auch in Niederösterreich umgesetzt?



Der war gemein  ;D

Vitus

Frage: Wer kommt für die Kosten auf? Gibt es eine Sammelaktion unter den Radfahrer?

FlipsP

#4
Zitat von: Vitus am  21 07, 2024, 17:39Frage: Wer kommt für die Kosten auf? Gibt es eine Sammelaktion unter den Radfahrer?

Wer kommt denn für die Kosten des Südgürtels auf? Oder für eine eventuelle Josef-Huber-Gasse? Oder allgemein alle Straßen (außer vielleicht Autobahnen)?

Ahenobarbus

Der Fahrradweg am Joanneumring in Richtung Mur wird so weit ich weiß ja nur bis zur Raubergasse gebaut. Dabei wäre es das natürlichste der Welt gewesen in bis zum Radetzkyspitz vorzuziehen und dann über die gesamte Neubaugasse fortzuführen. Simpel, klar, einfach - auch für jemanden, der mit den örtlichen Verhältnissen nicht vertraut ist, komplett einsichtig. Anstatt dessen wird die Radroute durch irgendwelche Hintergassen geführt. Aber naja, ich möchte darauf nicht rumreiten, der Zug scheint ja abgefahren zu sein.

Eine mögliche Radroute entlang der Ostbahn zwischen Don Bosco und dem Ostbahnhof hab ich mir auch schon voll Sehnsucht auf der Karte virtuell "konstruiert". Die Attraktivität des Radwegenetzes würde sich schlagartig massiv verbessern.

Wichtig wäre auch ein breiter attraktiver Radweg entlang der Triester Straße und des Lazarettgürtels (d.h. wieder entlang einer klaren Achse) - auch hier hätte man die derzeitigen Bauarbeiten nutzen können.

Es ist unter der gegenwärtigen Stadtregierung im Radverkehr sicher was weitergegangen - Luft nach oben gibt es aber dann doch noch.

Ch. Wagner

Zitat von: Ahenobarbus am  21 07, 2024, 22:20Eine mögliche Radroute entlang der Ostbahn zwischen Don Bosco und dem Ostbahnhof hab ich mir auch schon voll Sehnsucht auf der Karte virtuell "konstruiert". Die Attraktivität des Radwegenetzes würde sich schlagartig massiv verbessern.


Nachdem es ja ausdrücklich um Hirngespinste geht: Einfach die Ostbahn asphaltieren und einen Radweg daraus machen.

FlipsP

#7
Zitat von: Ch. Wagner am  22 07, 2024, 06:52Nachdem es ja ausdrücklich um Hirngespinste geht: Einfach die Ostbahn asphaltieren und einen Radweg daraus machen.

Was hältst du davon, wenn wir es ,,realisierbare Gedankenspiele" nennen?

Ich wollte eigentlich ein Thema schaffen, in dem ernsthaft über eine mögliche Radinfrastruktur diskutiert werden kann.
Die Ostbahn aufzulassen und zu asphaltieren zählt da nicht dazu.

Danke!

Ragnitztal

#8
Zitat von: Ahenobarbus am  21 07, 2024, 22:20Der Fahrradweg am Joanneumring in Richtung Mur wird so weit ich weiß ja nur bis zur Raubergasse gebaut. Dabei wäre es das natürlichste der Welt gewesen in bis zum Radetzkyspitz vorzuziehen und dann über die gesamte Neubaugasse fortzuführen. Simpel, klar, einfach - auch für jemanden, der mit den örtlichen Verhältnissen nicht vertraut ist, komplett einsichtig. Anstatt dessen wird die Radroute durch irgendwelche Hintergassen geführt. Aber naja, ich möchte darauf nicht rumreiten, der Zug scheint ja abgefahren zu sein.

...

Einen Radweg in der südlichen Neutorgasse (nicht Neubaugasse!) zu bauen, wäre nicht ohne wirklich gute Komprisse in der Verteilung des öffentlichen Raumes möglich gewesen.

Man hätte ihn zu Lasten der Rechtsabbiegespur bei der Kreuzung zum Joanneumring bauen können, mit der Gefahr, dass die Straßenbahnen an der Kreuzung hinter dem MIV im Stau stehen. Oder man hätte den Gehsteig schmäler ausführen können -> Warum sollen Fußgängerinnen und Fußgänger hier einen Nachteil haben? Oder man hätte die Reihe von ausgewachsenen Schnurbäumen schlägern können -> hat man zum Glück auch nicht gemacht...

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Wie sieht es eigentlich mit dem Lückenschluss des "TU-Radweges" zwischen Steyrergasse und Hafnerriegel aus? Es hat immer geheißen, die Stadt könne den Radweg aufgrund einer Servitutslösung(?) bauen.

Serjoscha

Wozu benötigt man den verstümmelten Radweg in der Neutorgasse überhaupt?

Wenn nicht wie jetzt gerade eine Großbaustelle herrscht hat man links und rechts der Mur doch durchgehende Achsen, wobei jener auf der Seite des Kunsthauses sowieso immer schlecht frequentiert war.

Eine durchgehende Achse vom Hauptbahnhof bis Puntigam etc. entlang der Südbahn würde ich mir wünschen.
jegliche Form von Extremismus ist abzulehnen.

FlipsP

Zitat von: Ragnitztal am  22 07, 2024, 14:28Einen Radweg in der südlichen Neutorgasse (nicht Neubaugasse!) zu bauen, wäre nicht ohne wirklich gute Komprisse in der Verteilung des öffentlichen Raumes möglich gewesen.

Man hätte ihn zu Lasten der Rechtsabbiegespur bei der Kreuzung zum Joanneumring bauen können, mit der Gefahr, dass die Straßenbahnen an der Kreuzung hinter dem MIV im Stau stehen. Oder man hätte den Gehsteig schmäler ausführen können -> Warum sollen Fußgängerinnen und Fußgänger hier einen Nachteil haben? Oder man hätte die Reihe von ausgewachsenen Schnurbäumen schlägern können -> hat man zum Glück auch nicht gemacht...

Siehe:
Zitat von: FlipsP am  21 07, 2024, 10:40Anbei ein paar Bilder zum südlichen Ende des Radweges:

Kaiserfeldgasse nach Norden:

IMG_9764.jpg

Kaiserfeldgasse nach Süden

IMG_9766.jpg

Kreuzung Neutorgasse/Ring nach Norden:

IMG_9767.jpg

Kreuzung Neutorgasse/Ring nach Osten:

IMG_9775.jpg

Ja, zwischen Kasierfeldgasse und Ring hat man weniger Breite, als nördlich davon, aber ganz ehrlich: Platz für einen schmäleren Radweg (oder wenn nötig Geh- und Radweg) wäre vorhanden.

Man könnte zB westlich der Baumreihe einen schmaleren Radweg (schmal ist gut: Bis zur Baumachse sind trotzdem 2 m vorhanden, ein schmaler Radweg mit ca 1,6 m wäre als möglich) anlegen. Am Ring ist dafür auch locker Platz. Da reicht es, wenn man den Gehweg schmäler ausführt.

Ich bin halt der Meinung: Lieber ein etwas schmälerer Radweg, als gar keiner.

Es wäre ohne gravierende Einschnitte für andere zwischen Kaiserfeldgasse und Ring ein etwas schmaleres Radweg möglich.

Nix zu machen ist halt der einfache Weg. Ich weiß nur nicht, ob man immer den einfach weg gehen sollte.
Es ist ja nicht so, dass dort kein cm Platz wäre.

Ragnitztal

Gerade an Hand des dritten Bildes sieht man, dass da kaum Platz ist. Es sei denn, man pflastert den Platz um die Bäume zu und bringt sie dadurch um. Mir persönlich ist jetzige Lösung lieber, als wieder ein zu schmaler Radweg. Es bleibt eben zwischen der persistenten schützenswerten Bausubstanz nur begrenzt Raum.  Und den Vorwurf, es habe sich irgendjemand leicht gemacht, ist auch nicht nachvollziehbar. Man braucht ja nur anschauen, welche Gehässigkeiten bei der Diskussion um die Ausgestaltung der Neutorgasse im Raum standen. Da hat sich niemand irgendwas leicht gemacht.

FlipsP

Zitat von: Ragnitztal am  22 07, 2024, 15:27Es sei denn, man pflastert den Platz um die Bäume zu und bringt sie dadurch um.

Es gibt genügend Wege die Bäume nicht umzubringen und trotzdem eine Fläche für den Radweg zu erhalten. Beispielsweise das Pflastersystem TTE (wird zB bei der Stadthalle/Messe verwendet).


Zitat von: Ragnitztal am  22 07, 2024, 15:27Und den Vorwurf, es habe sich irgendjemand leicht gemacht, ist auch nicht nachvollziehbar. Man braucht ja nur anschauen, welche Gehässigkeiten bei der Diskussion um die Ausgestaltung der Neutorgasse im Raum standen. Da hat sich niemand irgendwas leicht gemacht.

Ich als Techniker bin immer der Meinung, dass es eine Lösung gibt und ja, ich sage hier, dass man es sich zu leicht gemacht hat (bzw das ,,Ziel" eines durchgehenden Radweges nicht wichtig genug war).
Wenn ich drauf komme: Okay dort brauch ich noch eine Abbiegespur, aber es wird der Abstand der Häuser nicht breiter, dann braucht es eben andere Ideen. Wenn mir in 5 Minuten eine einfällt, dann erwarte ich von Stadtplanern auch eine. Oder man hat es sich eben leicht gemacht und gesagt: leider geht da nichts.

Serjoscha

Zitat von: Ragnitztal am  22 07, 2024, 15:27Man braucht ja nur anschauen, welche Gehässigkeiten bei der Diskussion um die Ausgestaltung der Neutorgasse im Raum standen. Da hat sich niemand irgendwas leicht gemacht.

Welche wären das konkret?
jegliche Form von Extremismus ist abzulehnen.

Ch. Wagner

Zitat von: FlipsP am  22 07, 2024, 15:35Ich als Techniker bin immer der Meinung, dass es eine Lösung gibt und ja, ich sage hier, dass man es sich zu leicht gemacht hat


Was für ein Techniker bist du denn und wem konkret wirft du vor, es sich "zu leicht gemacht" zu haben.
Bist du denn Vekehrsplaner, daß du alles besser weißt und noch Anregungen zum Bau gibst.

Und wenn du schon "Hirngespinste" in "realisierbare Gedankenspiele" umbenennen willst, dann sage ich dir als Psychiatriepfleger, laß es bei den Gespinsten -ohne Hirn.