Neue Fußgängerampel soll Übergang über die Hergottwiesgasse sicherer machen

Begonnen von Martin, 27 12, 2022, 10:27

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Martin

Die Stadt hat nun an der Kreuzung Hergottwiesgasse mit dem Geh- und Radweg entlang der Ostbahn eine Druckknopfampel errichten lassen.

Diese Ampel ist leider völlig alleinstehend und weist keinerlei Zusammenhang mit der nicht einmal 100 Meter entfernten Ampel an der Kreuzung Karlauergürtel / Hergottwiesgasse auf.
Eine Beeinflussung durch herannahende Straßenbahngarnituren gibt es ebensowenig!

Der Lokalaugenschein am vergangenen Freitag zeigte für die Straßenbahngarnituren Richtung Puntigam ein großes Problem auf:
Wenn die neue Ampel im falschen Moment "rot" für die Hergottwiesgasse zeigt, bildet sich umgehend ein Stau von mehreren Fahrzeugen, wodurch die Straßenbahnen am Linksabbiegen vom Karlauergürtel in die Hergottwiesgasse verhindert sind.
Dies kam laut Aussagen vom Fahrpersonal ziemlich oft vor. Zeitverlust bis zu 90 Sekunden oder mehr!

In der Gegenrichtung kann es vorkommen, dass die Straßenbahnen bei der Fußgängerampel zu stehen kommen und dadurch die kommende Freiphase zum Rechtsabbiegen auf den Karlauergürtel verpassen.

In Fahrtrichtung Puntigam kam es bei jedem zweiten Kurs zu Verzögerungen durch die neue Ampel, in der Gegenrichtung nicht so oft.
Beides ist nicht sehr optimal und erfordert jedenfalls eine Nachbesserung durch das Straßenamt - am besten mit einer Koppelung der Ampel an die danebenliegende VLSA oder aber zumindest eine Beeinflussung durch die Straßenbahngarnituren, die eine freie Durchfahrt für selbige garantieren!

Was noch aufgefallen ist und durch einige Bilder auch belegt wird, ist die Tatsache, dass ca 50% der Fußgänger*innen bzw. Radfahrer*innen das Rotlicht ignorieren und die Hergottwiesgasse trotzdem queren. Das könnte bei größerem Verkehrsaufkommen wiederum zu den selben gefährlichen Situationen führen wie früher.

Alles in allem keine zufriedenstellende Situation für alle Verkehrsteilnehmer*innen.

https://www.graz.at/cms/beitrag/10402354/8106444/Neue_Radfahrerampel_an_Unfallpunkt.html

P.S.: Eine Ampel hilft nicht allen Verkehrsteilnehmer*innen, vor allen nicht jenen, die sie ignorieren.
Der Hausverstand bzw. das eigenständige Mitdenken im Straßenverkehr wird immer seltener und bei ALLEN Verkehrsteilnehmer*innen ist ein gewisser Schlendrian zu beobachten, was die Konzentration auf den Verkehr bzw. die gegenständliche Situation betrifft. Meiner Meinung nach bedarf es keiner zusätzlichen Ampeln sondern eines Umdenkens bei den Menschen. Straßenverkehr kann tödlich sein, dagegen hilft die beste Ampel nicht....
Liebe Grüße
Martin

FlipsP


Ragnitztal

Zitat von: FlipsP am  27 12, 2022, 10:42Eine Brücke wer sinnvoller gewesen..

Ja, stimmt. Eine zur Eisenbahnbrücke niveaugleiche und parallele Radwegbrücke wäre das Beste gewesen. Mit der dafür notwendigen (ostseitigen) Rampe hätte man auch den Mühlgang in Einem mitüberbrücken können. Wohl auch aufgrund der momentanen Finanzmisere setzt man stattdessen auf einfachere, aber weniger praktikable Lösungen.

Ennstalbahn

Zitat von: FlipsP am  27 12, 2022, 10:42Eine Brücke wer sinnvoller gewesen..

Ist auch in der geplanten Radoffensive 2030 drinnen, ob sie sich bei den aktuellen finanziellen Gegebenheiten allerdings realisieren lässt, steht auf einem anderen Blatt.

gradl

Zitat von: Martin am  27 12, 2022, 10:27P.S.: Eine Ampel hilft nicht allen Verkehrsteilnehmer*innen, vor allen nicht jenen, die sie ignorieren.
Der Hausverstand bzw. das eigenständige Mitdenken im Straßenverkehr wird immer seltener und bei ALLEN Verkehrsteilnehmer*innen ist ein gewisser Schlendrian zu beobachten, was die Konzentration auf den Verkehr bzw. die gegenständliche Situation betrifft. Meiner Meinung nach bedarf es keiner zusätzlichen Ampeln sondern eines Umdenkens bei den Menschen. Straßenverkehr kann tödlich sein, dagegen hilft die beste Ampel nicht....

Also ich bin über diese Ampel sehr froh. Diese "Lücke" im Radweg war der Grund warum ich meine Kinder diese Strecke bisher nicht alleine mit dem Fahrrad fahren ließ, der Übergang war wirklich gefährlich.

Dass die Umsetzung ohne Kopplung suboptimal ist, stimmt natürlich. Das war vorauszusehen, und man muss sich fragen was sich die Verantwortlichen dabei gedacht haben.

FlipsP

Zitat von: gradl am  29 12, 2022, 08:43und man muss sich fragen was sich die Verantwortlichen dabei gedacht haben.

Ich glaube langsam in Graz wird in den meisten Fällen genau auf Punkt und Komma das getan, was aufgetragen wird. Da denkt keiner mehr selbstständig mit oder weiter.
Das unterstelle ich ungern, aber irgendwie hab ich das Gefühl.

Ich will ja gar nicht sagen, dass selbstständig mehr gemacht werden soll aber der Techniker der die Ampel plant könnte ja mitdenken und an den ,,Besteller"
melden, dass eine Kopplung schlau wäre.

Oder ist man schon so weit, dass das als ,,eine Art Majestätsbeleidigung" gesehen wird?


PeterWitt

Das ist generell ein Zug der Zeit, keiner kann - oder vielmehr will - auch nur das geringste Mitdenken. Da wird der Drucker geleert bis zum letzten Blatt, ev noch 2 Zettel nachgelegt, um den eigenen Druck zu beenden, und das war's. Sollen doch andere das Problem haben.
Da wird am Dienstplan zwar erkannt, dass zB der eine Mitarbeiter für den Frühdienst für morgen krank ist, aber auch nichts gesagt, weil: was geht's mich an, ich komme eh erst später. Dienstwagen werden auf Reserve blinkend zurückgestellt, weil, ma wurscht, bis ich wieder fahre hat sicher schon jemand getankt, etc etc etc.

Sowas sehe ich schon als generelles Gesellschaftsproblem, ubd es wird nicht besser...