Styria-Mobile Forum

Verkehr => IV - Straßenverkehr => Graz => Thema gestartet von: green_future am 27 03, 2022, 16:24

Titel: Der Radweg-Thread
Beitrag von: green_future am 27 03, 2022, 16:24
Fortsetzung von https://www.styria-mobile.at/home/forum/index.php/topic,1412.msg201267.html#msg201267 (https://www.styria-mobile.at/home/forum/index.php/topic,1412.msg201267.html#msg201267)
Titel: Re: Der Radweg-Thread
Beitrag von: kestrel am 04 04, 2022, 14:11
Neue Radrichtlinie: Graz als gutes Beispiel
Seit 1. April gilt in Österreich eine neue Richtlinie für den Radverkehr. Und diese bringt weitreichende Neuerungen: Unter anderem sollen Radwege zukünftig breiter und damit sicherer gestaltet werden. Graz geht österreichweit mit gutem Beispiel voran.
Schon ein kurzer Blick auf die Unfallstatistik zeigt, dass Handlungsbedarf bestanden hat, denn die Zahl der verunglückten Radfahrenden ist im Zeitraum 2012 bis 2020 um 42 Prozent gestiegen, heißt es vom Kuratorium für Verkehrssicherheit (KfV) – und das liege nicht nur daran, dass immer mehr Menschen mit dem Rad unterwegs sind. Die neuen Radrichtlinien sollen den Radverkehr sicherer machen, denn das Risiko, mit dem Rad schwer zu verunglücken, sei in Österreich doppelt so hoch wie in anderen EU Ländern, so das Kuratorium.

Breitere Radwege
Eine wichtige Maßnahme ist das Verbreitern der Radwege, da nicht nur immer mehr Räder unterwegs sind, sondern auch immer innovativere, sagt Klaus Robatsch vom KfV: ,,Das sind einerseits natürlich E-Bikes, da sind andererseits natürlich auch die E-Scooter, die hier mitberücksichtigt werden müssen. Oder auch die Lastenräder. Das bedeutet andere Bremswege, größere Kurvenradien, das bedeutet breitere Anlagen für den Radverkehr."

Graz: 100 Millionen für zehn Jahre
Verpflichtend ist eine Richtlinie allerdings nicht, eher eine Empfehlung, die aber sehr oft von den Kommunen angenommen wird – etwa in der Stadt Graz, so Martin Fellendorf von der Forschungsgesellschaft Straße-Schiene-Verkehr: ,,Einige Städte übernehmen die Richtlinien und wenden sie dann – etwa die Stadt Graz – bei sich im Straßennetz strikt an. In Graz sind jetzt für den steirischen Zentralraum über 100 Millionen Euro für zehn Jahre für die Radinfrastruktur veranschlagt".

Eigene Anlagen und bessere Sichtbarkeit
Zusätzlich zu breiteren Radwegen wird in Bereichen mit höheren Auto-Geschwindigkeiten und großem Verkehrsaufkommen empfohlen, eigene Radfahranlagen zu errichten. Weiters soll sichergestellt werden, dass Fahrräder ausreichend von anderen Verkehrsteilnehmenden gesehen werden – mehr dazu in Neue Richtlinie für Radverkehr .
Titel: Re: Der Radweg-Thread
Beitrag von: ptg am 04 04, 2022, 17:20
Graz hat im Gemeinderat 2012 eine Verkehrsplanungsrichtlinie beschlossen. Eingehalten davon so gut wie überhaupt nichts, weil ja nie irgendwo, irgendwie Platz war (naja, schon aber nur für Kfz).
Schön, dass es seit 1. April eine österreichweite gibt.

Problem einer Richtlinie: Sie hat halt nichts verbindliches.

Titel: Re: Der Radweg-Thread
Beitrag von: Moderator1 am 06 04, 2022, 17:04
Ein aktueller Artikel:

https://www.kleinezeitung.at/steiermark/graz/grazumgebung/6121502/SeiersbergPirka-sattelt-um_Jetzt-dockt-der-Sueden-ans-Grazer
Titel: Re: Der Radweg-Thread
Beitrag von: Ragnitztal am 01 05, 2022, 19:39
In der letzten Gemeinderatssitzung wurde der Umbau des Straßenraums der Lastenstraße (inkl. Baumpflanzungen) beschlossen. Bis November, zeitgleich mit weitgehender Fertigstellung des Wohnbauprojekts "Lendpark", entsteht dabei auch ein neuer Radweg in der Lastenstraße.

https://grazer.at/de/rZTbkOml/neuer-geh-und-radweg-27-baeume-mehr-40-parkplaetze/
Titel: Re: Der Radweg-Thread
Beitrag von: Ragnitztal am 04 05, 2022, 13:45
In der Puchstraße wird zwischen Billa und der Abzweigung zur Sturzgasse mühlgangseitig ein Radweg errichtet. Es sollen auch bis zur Fertigstellung Bäume gepflanzt werden. Die rechtsseitige Uferbefestigung des Mühlgangs wird in dem Bereich ebenfalls neu gebaut. Siehe: https://www.graz.at/cms/beitrag/10376178/8145023/Puchstrasse_Baustart_fuer_Geh_und_Radweg.html

Zwischenstand, heute 4.5. bei der Baustelle:
Titel: Re: Der Radweg-Thread
Beitrag von: ptg am 30 06, 2022, 13:06
Der Radverkehr hat im Mai gegenüber dem Vorjahr an den meisten Zählstellen (Ausnahme Körösistraße wegen Baustelle) deutlich zugenommen (unter der Woche um ~25% bis ~35%). Auch gegenüber vor Corona (2019) liegt der Zuwachs deutlich im 2-stelligen %-Bereich (Augarten >60% !!).
Einerseits erfreulich, dass so viele das Rad benutzen, andererseits sind die Radwege für diese Mengen nicht adäquat ausgebaut  bzw. sind selbst Hauptradwege noch immer deutlich dem Autoverkehr untergeordnet. (zu schmal, verwinkelt, irgendwo hingepflastert, wo halt noch Platz war)
Titel: Re: Der Radweg-Thread
Beitrag von: 7jgt am 01 07, 2022, 13:51
Radverkehr ist eben auch nur Individualverkehr und ist nie so platzeffizient wie der ÖV ;)

Es ist wirklich schwierig, vernünftig breite Radwege zu bauen, weil die (großen/Haupt-)Straßen sich in Graz nicht gerade für Einbahnregelungen (Blockweise) eignen und wenn ein getrennter Radweg errichtet werden soll, es in der Regel zumindest eine Fahrspur pro Richtung (hauptsächlich) für MIV/Lieferverkehr/tlw Bus brauchen wird. Dann zieht man noch 1,5 Spuren für zwei baulich getrennten Straßenbahngleise ab, und schon fehlt auch zB in der Kärntner Straße der Platz für Radspuren.
Titel: Re: Der Radweg-Thread
Beitrag von: cost am 01 07, 2022, 20:51
Von der Platzeffizients her ist der Radverkehr aber deutlicher näher ÖV als MIV:
(https://www.vcoe.at/files/vcoe/uploads/Infografiken/Gehen,%20Radfahren,%20Oeffentlicher%20Raum/Mehr%20Platz%20f%C3%BCr%20Gehen,%20Radfahren%20und%20%C3%96ffentlichen%20Verkehr.PNG)
Titel: Re: Der Radweg-Thread
Beitrag von: 7jgt am 01 07, 2022, 21:56
Ich habe nicht bestritten, dass der Rad- effizienter als PKW-Verkehr ist. Aber die dargestellten Schwierigkeiten im Radwegausbau, verursacht durch die gegebene Straßenbreite bestehen trotzdem. Auch gibt es an bestimmten neuralgischen Punkten einfach Kapazitätsprobleme, etwa auch beim Abstellen von Fahrrädern.

Meiner Meinung nach ist daher weniger Radwegausbau oft mehr; schließlich gibt es ohnehin die regulären Fahrspuren, deren Benutzung im Stadtverkehr auch zumutbar ist und häufig - wieder aufgrund der Platzverhältnisse - eine bessere Übersichtlichkeit bietet, als es getrennte Radwege (wieder durch den gegebene Straßenquerschnitt) je könnten.

In der Regel: Lieber eine eigene ÖV-Spur und Rad/MIV-Mischverkehr, als umgekehrt. Der Radverkehr ist dem MIV auch näher als dem ÖV oder dem Fußverkehr.

(Der in der Grafik genannte Unterschied von nur rund 20% zwischen der Fuß- und Radverkehrskapazität erscheint mir aber hinterfragenswert; ich vermute, hier wurde mit einer tendenziell zu geringen Radverkehrsgeschwindigkeit und einer zu homogenen Geschwindigkeitsverteilung des Radverkehrs gerechnet.)
Titel: Re: Der Radweg-Thread
Beitrag von: cost am 01 07, 2022, 23:25
Zitat von: 7jgt am  01 07, 2022, 21:56Meiner Meinung nach ist daher weniger Radwegausbau oft mehr; schließlich gibt es ohnehin die regulären Fahrspuren, deren Benutzung im Stadtverkehr auch zumutbar ist und häufig - wieder aufgrund der Platzverhältnisse - eine bessere Übersichtlichkeit bietet, als es getrennte Radwege (wieder durch den gegebene Straßenquerschnitt) je könnten.
Dem möchte ich ausdrücklich widersprechen. Das Mischen von Rad- und Autoverkehr ist einer der Hauptgründe warum Leute nicht das Rad nehmen, auch in der Stadt. Die allermeisten Leute fühlen sich um Autos herum nicht wirklich sicher, daran kann man sich zwar gewöhnen, aber angenehm ist es nie und das ist ein weiterer wichtiger Vorteil des Radfahrens. Es ist, wenn die Infrastruktur da ist, deutlich angenehmer als Autofahren. Das Mischen sollte man nur in Ausnahmefällen machen, zumindest wenn man mehr Leute aufs Rad bekommen will.
Wenn auf einer Straße kein Platz für eine eigene Radspur ist muss man sich Alternativen suchen, z.B. in dem man einen Parkstreifen weg nimmt oder eine Parallelstraße zur Einbahnstraße für Autos macht, vielleicht auch komplett für den Autoverkehr sperrt.

Zitat von: 7jgt am  01 07, 2022, 21:56In der Regel: Lieber eine eigene ÖV-Spur und Rad/MIV-Mischverkehr, als umgekehrt. Der Radverkehr ist dem MIV auch näher als dem ÖV oder dem Fußverkehr.
Kannst du diese zwei Aussagen begründen? Habe das bisher eher anders gehört.
Titel: Re: Der Radweg-Thread
Beitrag von: Cerberus2 am 02 07, 2022, 06:51
Zitat von: cost am  01 07, 2022, 23:25Dem möchte ich ausdrücklich widersprechen. Das Mischen von Rad- und Autoverkehr ist einer der Hauptgründe warum Leute nicht das Rad nehmen, auch in der Stadt. Die allermeisten Leute fühlen sich um Autos herum nicht wirklich sicher, daran kann man sich zwar gewöhnen, aber angenehm ist es nie und das ist ein weiterer wichtiger Vorteil des Radfahrens.
Das fühle ich genau umgekehrt. Ich habe meine Wiener-Linien-Jahresnetzkarte zurückgegeben, weil ich nicht einsehe, dass man in Wien noch extra Maske tragen muss. Ab sofort: Fahrrad.

Ich fühle mich auf Radwegen unsicher - mir fehlt da einfach das Vertrauen in das korrekte Verhalten der anderen. Wenn ein Fußgänger quert, habe ich einfach Angst, dass er einfach ohne Schauen über den Radweg weiterstapft. Dasselbe bei Kreuzungssituationen mit Autos.
Ich bin unfallfrei mit dem Auto seit 1984 unterwegs. Aber beim Radfahren hats mich gleich nach einer Woche hingelegt: Zweirichtungsradweg linksseitig, entgegenkommender Rechtsabbieger-PKW blockiert wegen Warten auf Fußgänger die Gegenrichtung des Radwegs, ich will flott hinter dem PKW vorbei (meine Richtung ist ja frei), prompt schwenkt einer aus der Gegenrichtung ohne zu schauen auf meine Radweghälfte. Blockierendes Vorderrad auf Grund von Nässe.

Beim Autofahren ist mir das noch nie passiert, dass einer ohne zu schauen einfach auf den Gegenverkehrsfahrstreifen ausschert.
Titel: Re: Der Radweg-Thread
Beitrag von: 7jgt am 02 07, 2022, 09:12
Zitat von: cost am  01 07, 2022, 23:25Das Mischen sollte man nur in Ausnahmefällen machen, zumindest wenn man mehr Leute aufs Rad bekommen will.
Nein, eben weil es in vielen Bereichen unmöglich ist, getrennte Radwege zu errichten; man wird in Graz (in dieser Realität, ohne alle Häuser abzureißen) nie überall baulich getrennte, hochqualitative Radwege errichten können, daher ist - aufgrund der ohnehin zumindest teilweise nötigen Koexistenz von Rad und MIV - folendes umso wichtiger:

Je mehr Radfahrer die reguläre Fahrspur benutzen, umso angepasster daran und damit rücksichtsvoller verhält sich auch der MIV. Ohne gelebte Präsenz wird der Radverkehr immer weiter marginalisiert und die verschiedenen Verkehrsteilnehmer verlernen die richtige Interaktion miteinander. Deshalb funktioniert das Zusammenleben von Rad und MIV in Graz auch besser, als zB in Wien.

Tempo 30-Zonen brauchen mangels nennenswerten Geschwindigkeitsunterschieds üblicherweise keinen getrennten Radweg (nicht, dass es beim Großteil platztechnisch überhaupt vernünftig möglich wäre). Jede Kreuzung bzw Überfahrt Radweg-reguläre Fahrspur ist ein weiterer potenzieller Konfliktpunkt, der durch die baulich bedingte Uneinsichtigkeit oft mehr Schaden verursacht (Schuldfrage bitte ignorieren, davon heilen keine Verletzungen), als wenn es keinen getrennten Radweg gäbe. Daher lösen viele Kommunen mittlerweile halbherzig angelegte getrennte Radwege in Nebenstraßen auch auf!

Zitat von: cost am  01 07, 2022, 23:25Es ist, wenn die Infrastruktur da ist, deutlich angenehmer als Autofahren.
Finde ich persönlich nicht. Radfahren ist körperlich anstrengender als jede der genannten Alternativen (MIV/ÖV/zu Fuß) und man nimmt dabei viel weniger von der Umgebung wahr als zu Fuß. Auf kürzeren Strecken gehe ich daher zu Fuß, bei längeren Wegen wähle ich möglichst den ÖV. Wenn ich große, schwere Dinge transportieren möchte, dann brauche ich sowieso ein Auto/einen (Klein-)LKW. (Nein, ein Lastenrad ist keine Lösung [teuer, verbraucht auch jede Menge Platz - fast so viel wie ein Kleinstwagen - geringe Transportkapazität. Ich rede nicht vom kleinen Supermarkteinkauf, sondern von Möbeltransporten, Plattenware u.ä.)

Gelegentlich fahre ich auch Rad (weil es keinen [guten] ÖV gibt, aber die Strecke weiter als 1-1,5km ist), aber am meisten nervt mich daran die Radwegbenutzungspflicht, daher wird mein nächstes Rad garantiert <12kg wiegen!

Darüber hinaus ist Radverkehr auch ein nicht-inklusives Verkehrsmittel, das körperliche und geistige Fähigkeiten in einem Maß verlangt, wie es (in manchen Fällen der MIV, jedenfalls aber) der ÖV oder der Fußverkehr (ggf auch im Rollstuhl) nicht tun.

Zitat von: cost am  01 07, 2022, 23:25in dem man einen Parkstreifen weg nimmt oder eine Parallelstraße zur Einbahnstraße für Autos macht, vielleicht auch komplett für den Autoverkehr sperrt
Eben das ist nur in sehr eingeschränktem Maße möglich, wie ich die ganze Zeit schreibe! In Nebenstraßen wird es fast immer am Querschnitt scheitern; die Straßen sind in Graz auch nicht regelmäßig/schachbrettartig angelegt, daher sind Einbahnregelungen oft nicht machbar; es braucht jedenfalls Fahrbahnen für (motorisierten) Lieferverkehr/LKW, Zufahrtsmöglichkeiten für Handwerker/Gewerbetreibende, öffentliche Daseinsvorsorge und vieles mehr. Parkstreifen kann man radikal reduzieren, klar, begrüße ich auch sehr, aber das ist keine magische Lösung für alle Platzprobleme; in einen Parkstreifen gehen sich auch nicht zwei Radwegspuren in vernünftiger Breite aus.

Wie ich geschrieben habe: Selbst in Vorrangstraßen gibt der Querschnitt oft nicht 1 MIV-Spur pro Richtung, 1,5-2 "MIV-Spuren" für den ÖV, beidseitige Gehsteige, 2 getrennte Radwege mit Überholtauglichkeit und adäquater Breite) her. Da ist dann eine andere Lösung (zB Radverkehr in Nebenstraßen) zu suchen; aber der wertvolle Querschnitt gehört prioritär dem Verkehrsmittel der Vielen zugeteilt!

Zitat von: cost am  01 07, 2022, 23:25Kannst du diese zwei Aussagen begründen? Habe das bisher eher anders gehört.
"Der Radverkehr ist dem MIV näher als dem ÖV oder dem Fußverkehr"
Radverkehr ist von der Geschwindigkeit (im Stadtverkehr) eindeutig näher am MIV, als an Fußgängern. Er ist typologisch auch ein individualistisches Verkehrsmittel (es wird idR nur eine Person transportiert) - sogar noch etwas mehr als PKWs. Beim Radverkehr besteht die Mentalität, von A nach B Tür-zu-Tür fahren zu dürfen und auch unmittelbar am Ziel parken zu können - das ist die gleiche Erwartungshaltung, wie es sie auch beim MIV lange Zeit gab/teilweise immer noch gibt.

"Lieber eine eigene ÖV-Spur und Rad/MIV-Mischverkehr, als umgekehrt"
Der ÖV transportiert deutlich mehr Personen pro Platzeinheit (dem widerspricht auch deine Grafik nicht), ihm ist daher der Vorrang gegenüber jeder Form der Individualmobilität zu geben. Jede Behinderung des ÖV trifft deutlich mehr Personen auf einmal, als Behinderungen des Radverkehrs. Der ÖV bildet auch ein Gesamtsystem, wo sich einzelne Störungen auf das gesamte Netz nachteilig auswirken und kaskadenhaft noch viele (hunderte, tausende, zehntausende) weitere Menschen beeinträchtigen. Radfahrer können sich hingegen auch bei Stau noch durchschlängeln (Busse nicht) oder flexibel reagieren (Straßenbahnen durch die Spurgebundenheit nicht).

Daher sind baulich getrennte ÖV-Spuren wo immer möglich mMn eine Pflicht. Sofern der Querschnitt nicht baulich getrennte ÖV-Spuren UND baulich getrennte Radwege ermöglicht, ist im Zweifelsfall dem ÖV der Vorzug zu geben.
Titel: Re: Der Radweg-Thread
Beitrag von: FlipsP am 02 07, 2022, 13:24
Zitat von: 7jgt am  02 07, 2022, 09:12Daher sind baulich getrennte ÖV-Spuren wo immer möglich mMn eine Pflicht. Sofern der Querschnitt nicht baulich getrennte ÖV-Spuren UND baulich getrennte Radwege ermöglicht, ist im Zweifelsfall dem ÖV der Vorzug zu geben.

Dem kann ich etwas abgewinnen!
Titel: Re: Der Radweg-Thread
Beitrag von: cost am 03 07, 2022, 16:56
Zitat von: 7jgt am  02 07, 2022, 09:12Je mehr Radfahrer die reguläre Fahrspur benutzen, umso angepasster daran und damit rücksichtsvoller verhält sich auch der MIV. Ohne gelebte Präsenz wird der Radverkehr immer weiter marginalisiert und die verschiedenen Verkehrsteilnehmer verlernen die richtige Interaktion miteinander.
Wenn ich mir die großen Fahrradstädte der Welt anschaue, dann sind da Radfahrer sehr präsent obwohl sie hauptsächlich dezidierte Infrastruktur haben. Ich würde sagen, der Bau von dezidierte Infrastruktur ist von der Definition her schon genau das Gegenteil von Marginalisierung.

Zitat von: 7jgt am  02 07, 2022, 09:12Je mehr Radfahrer die reguläre Fahrspur benutzen, umso angepasster daran und damit rücksichtsvoller verhält sich auch der MIV. Ohne gelebte Präsenz wird der Radverkehr immer weiter marginalisiert und die verschiedenen Verkehrsteilnehmer verlernen die richtige Interaktion miteinander. Deshalb funktioniert das Zusammenleben von Rad und MIV in Graz auch besser, als zB in Wien.

Tempo 30-Zonen brauchen mangels nennenswerten Geschwindigkeitsunterschieds üblicherweise keinen getrennten Radweg (nicht, dass es beim Großteil platztechnisch überhaupt vernünftig möglich wäre). Jede Kreuzung bzw Überfahrt Radweg-reguläre Fahrspur ist ein weiterer potenzieller Konfliktpunkt, der durch die baulich bedingte Uneinsichtigkeit oft mehr Schaden verursacht (Schuldfrage bitte ignorieren, davon heilen keine Verletzungen), als wenn es keinen getrennten Radweg gäbe.
Ungefähr jeder dezidierte Radweg der in Städten gebaut wird erhöht den Radfahreranteil dort, dafür gibt es unzählige Beispiele. Hier mal Artikel dazu:
ZitatUrsprünglich waren die Studienautoren davon ausgegangen, dass der sogenannte "safety-in-numbers"-Effekt – also die bloße Tatsache, dass mehr Radfahrer unterwegs sind und die Autolenker deshalb die Geschwindigkeit reduzieren – die Verkehrssicherheit erhöhen würde. Wie sich anhand der Zahlen jedoch nachvollziehen ließ, war es weniger die Zahl von Radfahrenden, sondern die Rad-Infrastruktur selbst, die die Sicherheit deutlich erhöhte. Genauer gesagt: Nicht jede Form von Rad-Infrastruktur, sondern "getrennte und geschützte Radwege".
https://www.wienerzeitung.at/meinung/blogs/freitritt/2029269-Studie-Wie-Radwege-die-Sicherheit-fuer-alle-erhoehen.html

Zitat von: 7jgt am  02 07, 2022, 09:12Finde ich persönlich nicht. Radfahren ist körperlich anstrengender als jede der genannten Alternativen (MIV/ÖV/zu Fuß) und man nimmt dabei viel weniger von der Umgebung wahr als zu Fuß.
Nachdem es viel mehr Leute gibt, am Wochenende zur Erholung Radfahren als Autofahren (und darauf habe ich mich bezogen) bist du hier wahrscheinlich eher die Ausnahme. In einer Zeit in der ca. 50% der verkauften Fahrräder E-Bikes sind, ist "Anstrengung" auch wohl kaum ein Argument mehr.

Zitat von: 7jgt am  02 07, 2022, 09:12Wenn ich große, schwere Dinge transportieren möchte, dann brauche ich sowieso ein Auto/einen (Klein-)LKW. (Nein, ein Lastenrad ist keine Lösung [teuer, verbraucht auch jede Menge Platz - fast so viel wie ein Kleinstwagen - geringe Transportkapazität. Ich rede nicht vom kleinen Supermarkteinkauf, sondern von Möbeltransporten, Plattenware u.ä.)
Möbeltransporten und ähnliches passiert bei den meisten Leuten so selten, dass es in der Regel sinnvoller ist das benötigte Fahrzeug zu leihen. Und selbst wenn man meint man muss so etwas besitzen, ist das kein Argument die aller meisten anderen Wege nicht mit Rad, Öffis oder zu Fuß zurückzulegen.
Lastenräder haben zwar einen recht hohen Anschaffungspreis - trotzdem immer noch ein Bruchteil eines Kleinwagens (wenn man nicht gerade das teuerste Lastenrad mit dem billigsten Kleinwagen vergleicht) - aber vor allem der Unterhalt ist locker 5 bis 10x niedriger als der eines Autos. Für die meisten Alltagstransporte haben die auch genug Platz und Verbrauchen trotzdem deutlicher weniger Platz als jeder Kleinwagen.

Zitat von: 7jgt am  02 07, 2022, 09:12Gelegentlich fahre ich auch Rad (weil es keinen [guten] ÖV gibt, aber die Strecke weiter als 1-1,5km ist), aber am meisten nervt mich daran die Radwegbenutzungspflicht, daher wird mein nächstes Rad garantiert <12kg wiegen!
Kann ich gut verstehen, weil die Radwege nicht gut sind und regelmäßig einfach aufhören. Graz und Umgebung haben keine besonders gute Radinfrastruktur. In Amsterdam passiert dir das nicht.

Zitat von: 7jgt am  02 07, 2022, 09:12Darüber hinaus ist Radverkehr auch ein nicht-inklusives Verkehrsmittel, das körperliche und geistige Fähigkeiten in einem Maß verlangt
Wenn es keine gut eigene Infrastruktur gibt, mag das richtig sein, in den Niederlande erledigen 80 jährige ihren Alltag mit dem Rad. Radfahren unterstützt alte (und auch junge) Leute fit (körperlich und geistig) zu bleiben, das tuen auch Öffis und Laufen, aber eher weniger stark. MIV so gut wie gar nicht.


Zitat von: 7jgt am  02 07, 2022, 09:12es braucht jedenfalls Fahrbahnen für (motorisierten) Lieferverkehr/LKW, Zufahrtsmöglichkeiten für Handwerker/Gewerbetreibende, öffentliche Daseinsvorsorge und vieles mehr.
Wenn wir für den Rest die Straße sperren dann haben wir schon sehr viel erreicht. In der Herrengasse klappt das wunderbar.

Zitat von: 7jgt am  02 07, 2022, 09:12in einen Parkstreifen gehen sich auch nicht zwei Radwegspuren in vernünftiger Breite aus.
Wenn man die Fahrbahn noch etwas schmaler macht geht das in der Regel schon. Ist vielleicht nicht perfekt, aber schon viel besser.

Ich möchte die Einwende nicht als unberechtigt abstempeln, weil es an vielen Stellen schwer zu wissen was die beste Variante ist. Die Details beim Verkehr sind kompliziert und ich möchte nicht so tun als ob ich genau wüsste was am besten ist, aber man sieht an anderen Städten dass es geht und es oft nicht am Weg sondern am Willen scheitert.
Wer dem englischen mächtig ist empfehle ich dieses Video zu den Veränderungen in Paris: https://www.youtube.com/watch?v=sI-1YNAmWlk


Zitat von: 7jgt am  02 07, 2022, 09:12Radverkehr ist von der Geschwindigkeit (im Stadtverkehr) eindeutig näher am MIV, als an Fußgängern.
Wenn man nach der gefahrenen Geschwindigkeit geht, wird der Radverkehr näher an Bus und Bim sein als an Autos.

Zitat von: 7jgt am  02 07, 2022, 09:12Er ist typologisch auch ein individualistisches Verkehrsmittel
Wobei dieser Punkt mir, für die Frage mit wem sich der Radverkehr eher die Spur teilen sollte, nicht relevant erscheint.

Zitat von: 7jgt am  02 07, 2022, 09:12Der ÖV transportiert deutlich mehr Personen pro Platzeinheit (dem widerspricht auch deine Grafik nicht), ihm ist daher der Vorrang gegenüber jeder Form der Individualmobilität
Wenn wir das auch auf den MIV anwenden, der nochmal deutlicher weniger platzineffizienter ist, dann passt das für mich.

Generell geht es für mich nicht um ein entweder Fahrrad oder Öffis und Laufen. Rad-, Fuß- und Öffentlicher Verkehr brauchen einander um eine möglichst gute Alternativen zum Auto zu schaffen, weil vor allem der Autoverkehr die Städte belastet.
Titel: Re: Der Radweg-Thread
Beitrag von: ptg am 04 07, 2022, 11:13
Zu allererst: Kann den "Diskutanten" (insbesondere 7jgt und cost) einiges abgewinnen.


Zitat von: cost am  01 07, 2022, 20:51Von der Platzeffizients her ist der Radverkehr aber deutlicher näher ÖV als MIV:
(https://www.vcoe.at/files/vcoe/uploads/Infografiken/Gehen,%20Radfahren,%20Oeffentlicher%20Raum/Mehr%20Platz%20f%C3%BCr%20Gehen,%20Radfahren%20und%20%C3%96ffentlichen%20Verkehr.PNG)
Ist aber auch ein Interessanter Vergleich. 3m Breite für eine Richtung bei Autos und ÖV werden mit Zweirichtungsverkehr bei Fuß- und Radverkehr verglichen. Wenn es um den Vergleich der Kapazitäten geht sollte - eigentlich muss - man alle Fortbewegungsarten in nur eine Richtung vergleichen oder alle in beide Richtungen (und da schaut es dann eher schlecht aus bei ÖV und MIV, weil dann gar nichts mehr geht bei 3m Breite.)


Dort wo es eigene Radwege bzw. gemischte Geh- und Radwege gibt, gehören diese ausreichend breit und durchgehend ausgeführt und wo es möglich ist, sollte es mMn auch eigene Infrastruktur geben, der dann aber auch entsprechende Priorität zugeordnet wird.

Exemplarisch die Parkstraße: Eine der wichtigsten, wenn nicht die wichtigste Ost-West-Verbindung durch den innerstädtischen Bereich. Dort stehen dem MIV ~14m zum Fahren und Parken in eine Richtung zur Verfügung. Der Geh- und Radweg ist nicht einmal 3m breit und wird durch Hecke und Bäume direkt daneben zusätzlich eingeengt; Fußgänger + Radgegenverkehr gleichzeitig geht sich gefahrlos nicht aus. Dafür ist es aber auch nicht möglich den Vorrang bei der Jahngasse zu ändern, da den "massenhaft" Autofahrern zur ÖVP-Zentrale bzw. zur Polizei das anscheinend nicht zuzumuten ist.
Gleicher Radweg etwas weiter bei der Keplerbrücke. Für den MIV können stets alle möglichen Maßnahmen (Brücken, Geländer, Bäume wegreissen, Bäche verlegt) ergriffen werden, um Straßen auszubauen. Auf meine Anfrage, als anno dazumals die Keplerbrücke saniert wurde, ob es nicht möglich wäre ostseitig der Keplerbrücke die Wartefläche zu vergrößern, weil dort Fußgeher aus 4, Radfahrer aus 3 Richtungen zusammenkommen und warten müssen, war die Antwort, dass das nicht möglich ist, weil angeblich das Geländer unter Denkmalschutz steht.
Titel: Re: Der Radweg-Thread
Beitrag von: 7jgt am 05 07, 2022, 14:53
Zitat von: cost am  03 07, 2022, 16:56Ich würde sagen, der Bau von dezidierte Infrastruktur ist von der Definition her schon genau das Gegenteil von Marginalisierung.
Leider hast du meinen Beitrag nicht aufmerksam gelesen, was schade ist. Ich habe mich auf die Interaktion/die Schnittpunkte, sprich dort, wo Radwege und reguläre Fahrspuren aufeinander treffen, bezogen.

Und diese Kreuzungs- und Überfahrtsituationen sind unvermeidbar. Wobei getrennte Radwege dann eine gefährliche "out-of-sight-out-of-mind"-Mentalität fördern, zumal es gerade in Nebenstraßen (großfläches Tempo 30!) entsprechend schmal ist, und selbst wenn es dort möglich ist, einen baulich getrennten Radweg zu schaffen, gut einsichtige Kreuzungssituationen aufgrund der großen Zahl (auch an Zufahrten) in der Regel nicht machbar sind.

Im Übrigen wird es nicht möglich sein, für 100% der Wege baulich getrennte Radwege zu schaffen. Dementsprechend schafft Präsenz sehr wohl Sicherheit. Anekdotische Evidenz: Graz jedes Jahr im Wechsel Winter auf Frühling/Sommer. Einfach mal das Verhalten der Autofahrer dabei beobachten, und wie wenige Wochen Unterschied eine neue Normalität schaffen.

Zitat von: cost am  03 07, 2022, 16:56[...]Hier mal Artikel dazu:
Eine Interpretation aus einem Meinungs(!)blog über eine Studie, die zwölf US-Großstädte untersucht hat, auf Graz anzuwenden, ist - höflich ausgedrückt - gewagt.

Zitat von: cost am  03 07, 2022, 16:56Nachdem es viel mehr Leute gibt, am Wochenende zur Erholung Radfahren als Autofahren (und darauf habe ich mich bezogen) bist du hier wahrscheinlich eher die Ausnahme.
Wo habe ich geschrieben, dass ich am Wochenende (oder überhaupt) mit dem Auto zur Erholung herumfahre? Willst du mir mein persönliches Erleben absprechen?! - Ich habe deiner absolute Aussage ("Es ist, wenn die Infrastruktur da ist, deutlich angenehmer als Autofahren.") meine Wahrnehmung gegenübergestellt. Und auch objektiv betrachtet ist die nötige persönliche Kraftanstrengung, um mit einem Auto von A nach B zu kommen, deutlich geringer als beim Fahrrad (auch beim E-Bike). Insofern ließe sich formulieren: "Autofahren ist, wenn die Infrastruktur da ist, deutlich angenehmer als Rafahren." (was ich nicht befürworten würde)

Zitat von: cost am  03 07, 2022, 16:56Möbeltransporten und ähnliches passiert bei den meisten Leuten so selten, dass es in der Regel sinnvoller ist das benötigte Fahrzeug zu leihen.
Wo habe ich geschrieben, dass ich Eigentümer eines Autos oder eines LKWs bin? Wo habe ich gefordert, dass (alle) Leute sich ein eigenes Auto kaufen sollen? Bei Bedarf kann man sich eines leihen, so wie du schreibst - und das wird für viele Menschen ausreichend sein.

Genauso kann man sich auch ein Lastenrad leihen, wenn man eines braucht. Nur dessen Anwendungsbereich ist  eben mMn sehr gering. Die Menge, die ich nicht zu Fuß (ggf Rucksack, zusätzliche Taschen etc) transportieren kann, aber noch mit dem Lastenrad ist einfach sehr, sehr gering. Sprich: Mir fällt nicht wirklich etwas ein, was ich mit einem Lastenrand transportieren würde. Und alles was mir einfällt, das ich transportieren möchte, ich aber nicht zu Fuß erledigt bekomme, ist eben so groß, dass es ein Auto/einen LKW braucht. Wie oft, ist ja nur vom Lebensstil abhängig.

Zitat von: cost am  03 07, 2022, 16:56Verbrauchen trotzdem deutlicher weniger Platz als jeder Kleinwagen.
Isoliert betrachtet ja; aber nachdem die meisten Lastenradbesitzer, die ich kenne, zum Zweit- und sogar Drittfahrrad tendieren, relativiert sich dieser Platz. Anekdotische Evidenz: Der Citroen C2 meines Nachbarn verbraucht am Parkplatz im Hof weniger Platz als der Fahrradfuhrpark meiner (alleinlebenden) Nachbarin.

Zitat von: cost am  03 07, 2022, 16:56Kann ich gut verstehen, weil die Radwege nicht gut sind und regelmäßig einfach aufhören
Nein, ich fahre ganz grundsätzlich nicht gern Rad, weil es körperlich anstrengend ist und ich gerne die Umgebung intensiv(er) wahrnehmen möchte. Daher am liebsten zu Fuß. Wenn ich weite Strecken zurücklegen möchte, dann nehme ich den ÖV. Das hat nichts mit der Radinfrastruktur zu tun; auch in den Niederlanden wollte ich nicht freiwillig Fahradfahren.

Leider tendieren umkehrt viele (mittelgroße) "Fahrradstädte" (auch in den Niederlanden) dazu, den ÖV durch Fahrradwege zu kannibalisieren. Dieser Effekt ist auch gut wissenschaftlich untersucht. Nebenbei: Bei gutem ÖV-Angebot gibt es idR auch einen hohen Modal Split-Anteil des Fußverkehrs - etwas, dass in Graz vollkommen ignoriert wird.

Außerdem werden sich nie durchgehenden Radwege mit 100% Wegabdeckung errichten lassen (in vielen Nebenstraßen gibt es überhaupt nur eine Spur). Sie werden auch notgedrungen idR immer schmäler sein, als reguläre Fahrspuren (in Graz, wo es der Querschnitt oft nicht anders hergibt. Und nein, man kann die regulären Fahrspuren nicht ersatzlos streichen!). Dann ist die Übersichtlichkeit immer noch der regulären Fahrspur unterlegen und es gibt für mich keinen Grund, den Radweg zu benutzen.

Zitat von: cost am  03 07, 2022, 16:56in den Niederlande erledigen 80 jährige ihren Alltag mit dem Rad
Diese Menschen gibt es auch bei uns. Und natürlich kann eine bessere Infrastruktur einen Anreiz schaffen, mit dem Rad zu fahren. Das macht es aber nicht grundsätzlich inklusiv: Die, die nicht fit genug sind, verschwinden eben mangels Alternativen dann ganz. Aus der Abwesenheit einer marginalisierten Gruppe aus dem öffentlichen Raum lässt sich nie schließen, dass es diese nicht gäbe. Und nicht alle sind gestählte, gesunde 80-, 70-, 60-, oder auch 20-Jährige mit zwei gesunden Beinen, funktionierendem Augenlicht und auch sonst mit den körperlichen und geistigen Voraussetzungen zum Radfahren ausgestattet.

NICHT JEDER KANN RADFAHREN. Und man muss Menschen, die das nicht (mehr) können, nicht herablassend ausrichten, sie hätten ja einfach nur gesund/nicht behindert bleiben müssen. Das ist nämlich eine ganz ekelhafte Ideologie.

Zitat von: cost am  03 07, 2022, 16:56Wenn wir für den Rest die Straße sperren dann haben wir schon sehr viel erreicht. In der Herrengasse klappt das wunderbar.
Wie viele Straßen in Graz haben den Querschnitt der Herrengasse? Wie viel Versorgung für die Innere Stadt wird über die Herrengasse abgewickelt (außer den direkten Anrainern)? Wie viel notwendigen Durchzugsverkehr muss sie aufnehmen?

Die Herrengasse ist kein Modell, dass sich Stadtweit ausrollen lässt. Und auch in der Altstadt, zB in der Sporgasse führen die vielen Radler zu Problemen. Historisch gewachsene Kernstadt und zu viel Individualverkehr (ja, das Rad ist gemeint) mit Anspruchsdenken auf Abstellplätze - das kann nicht gut gehen.

Zitat von: cost am  03 07, 2022, 16:56Wenn man die Fahrbahn noch etwas schmaler macht geht das in der Regel schon.
Das wird in Nebenstraßen in der Regel nicht möglich sein (Zufahrt für Müllabfuhr, Feuerwehr, sonstige LKW muss gesichert bleiben; zudem: Gegenverkehr oft nötig, weil keine regelmäßig angeordneten Straßen für ein Einbahnnetz).

Zitat von: cost am  03 07, 2022, 16:56[...] ich möchte nicht so tun als ob ich genau wüsste was am besten ist, aber man sieht an anderen Städten dass es geht und es oft nicht am Weg sondern am Willen scheitert.
Gut. Ich finde Radverkehr grundsätzlich auch ok. Aber er ist nicht das drängendste Anliegen im städtischen Mobilitätsbereich. Er ist auch kein Allheilmittel. In einer Welt mit beschränkten Ressourcen (zB auch Straßenquerschnitt) hat der Radverkehr kein Anrecht auf absolute Bevorzugung. Tempo 30 ist eine gute Sache und in diesen Bereichen wird es idR keine Radwege brauchen/keine Radwege möglich sein.

Zitat von: cost am  03 07, 2022, 16:56Wenn man nach der gefahrenen Geschwindigkeit geht, wird der Radverkehr näher an Bus und Bim sein als an Autos.
Im Durchschnitt gleichen sich Bus/MIV/Rad in der Stadt an, sofern es an baulich getrennter Infrastruktur fehlt (insb für ÖV). Die Spitzen sind trotzdem anders, bzw ist es für den ÖV besonders wichtig, ihm diese Spitzengeschwindigkeit zuzugestehen. Auch daher Trennung ÖV-Rad. Trotzdem gehören Radfahrer zu den schnelleren Verkehrsteilnehmern (mit 20-30km/h gut im Schnitt der motorisierten Verkehrsteilnehmer). Rad-Fußgänger haben einen enormen relativen Geschwindigkeitsunterschied und gehören daher getrennt.

Meine ursprüngliche Aussage war "Der Radverkehr ist dem MIV näher als dem ÖV oder dem Fußverkehr". Radverkehr ist ein Individualverkehrsmittel und damit vom ÖV prinzipiell zu unterscheiden. Die Zuteilung zu MIV/Fußgänger erfolgt anhand der Geschwindigkeit, daher hab ich auch geschrieben: "Radverkehr ist von der Geschwindigkeit (im Stadtverkehr) eindeutig näher am MIV, als an Fußgängern."

Zitat von: cost am  03 07, 2022, 16:56Wobei dieser Punkt mir, für die Frage mit wem sich der Radverkehr eher die Spur teilen sollte, nicht relevant erscheint.
Doch. Eben weil der Radverkehr durch seine geringere Spitzengeschwindigkeit (wenn auch ähnliche Durchschnittsgeschwindigkeit) den ÖV und damit die Vielen blockiert, gehört er nicht mit dem ÖV in eine Spur.

Zitat von: cost am  03 07, 2022, 16:56Wenn wir das auch auf den MIV anwenden, der nochmal deutlicher weniger platzineffizienter ist, dann passt das für mich.
Ich habe den MIV nicht ausgenommen ("[Vorrang des ÖVs] gegenüber jeder Form der Individualmobilität"). Das macht das Fahrrad aber nicht heilig und immun vor Kritik.

Es ist eben kein Wundermittel, sondern nur (etwas) besser als der MIV. Ja, er gehört gefördert und gegenüber dem MIV bevorzugt, darüber hinaus hat er sich aber unterzuordnen. Bei Verteilungskonflikten werden Rad und MIV auch öfter gemeinsam das "verlierende" Los ziehen müssen, das ist den tatsächlichen Platzverhältnissen und Versorgungserfordernissen geschuldet.

Zitat von: cost am  03 07, 2022, 16:56Generell geht es für mich nicht um ein entweder Fahrrad oder Öffis und Laufen. Rad-, Fuß- und Öffentlicher Verkehr brauchen einander um eine möglichst gute Alternativen zum Auto zu schaffen, weil vor allem der Autoverkehr die Städte belastet.
Das würde ich mir auch wünschen. Aber meiner Meinung nach - und ich hoffe, du kannst diese akzeptieren - wird auch der Radverkehr bei der Verteilung der begrenzten Ressource Platz gegenüber dem ÖV und Fußgängern zurückstecken müssen.
Titel: Re: Der Radweg-Thread
Beitrag von: cost am 09 07, 2022, 18:19
Zitat von: 7jgt am  05 07, 2022, 14:53
ZitatIch würde sagen, der Bau von dezidierte Infrastruktur ist von der Definition her schon genau das Gegenteil von Marginalisierung.
Leider hast du meinen Beitrag nicht aufmerksam gelesen, was schade ist. Ich habe mich auf die Interaktion/die Schnittpunkte, sprich dort, wo Radwege und reguläre Fahrspuren aufeinander treffen, bezogen.
Ich habe mich in dem anderen Satz aus dem Absatz den du von mir zitiert hast darauf bezogen, das war zumindest die Intention.

Zitat von: 7jgt am  05 07, 2022, 14:53Und diese Kreuzungs- und Überfahrtsituationen sind unvermeidbar. Wobei getrennte Radwege dann eine gefährliche "out-of-sight-out-of-mind"-Mentalität fördern
Das ist richtig, wird aber in der Regel durch die höhere Anzahl an Radfahrer und dass mehr von den Autofahrern die auch Radfahren ausgeglichen. Sieht man recht gut in Städten mit viel dezidierter Radinfrastruktur.

Zitat von: 7jgt am  05 07, 2022, 14:53zumal es gerade in Nebenstraßen (großfläches Tempo 30!) entsprechend schmal ist, und selbst wenn es dort möglich ist, einen baulich getrennten Radweg zu schaffen, gut einsichtige Kreuzungssituationen aufgrund der großen Zahl (auch an Zufahrten) in der Regel nicht machbar sind.
In diesen Stellen mag das auch stimmen, aber für alle Straßen mit viel Verkehrsaufkommen oder höheren Geschwindigkeiten nicht. In dem folgenden Dokument des ADFC wird ab Seite 18 ganz gut erklärt welche Verkehrsführung wofür geeignet ist:
https://www.adfc.de/fileadmin/user_upload/Expertenbereich/Politik_und_Verwaltung/Download/adfc_radverkehr_infrastruktur_2019_sw_web.pdf

Zitat von: 7jgt am  05 07, 2022, 14:53Im Übrigen wird es nicht möglich sein, für 100% der Wege baulich getrennte Radwege zu schaffen
Habe ich auch nie behauptet. Ich bin nur der Meinung, dass es an mehr Stellen machbar und sinnvoll als du.

Zitat von: 7jgt am  05 07, 2022, 14:53Eine Interpretation aus einem Meinungs(!)blog über eine Studie, die zwölf US-Großstädte untersucht hat, auf Graz anzuwenden, ist - höflich ausgedrückt - gewagt.
Wenn ich mir den Ergebnisteil des Forschungsberichts durchlese ist das eher eine Übersetzung als eine Interpretation:
ZitatThe results suggest that more bicyclists is not the reason these cities are safer for all road users. Better safety outcomes are instead associated with a greater prevalence of bike facilities – particularly protected and separated bike facilities – at the block group level and, more strongly so, across the overall city.
Es gibt natürlich auch noch was für Europa und Österreich:
https://www.sazbike.de/markt-politik/studie/sicherheitsbedenken-halten-radfahren-ab-2768617.html
https://radkompetenz.at/7799/studie-bestaetigt-die-positiven-wirkungen-von-pop-up-radinfrastruktur/

Zitat von: 7jgt am  05 07, 2022, 14:53Und auch objektiv betrachtet ist die nötige persönliche Kraftanstrengung, um mit einem Auto von A nach B zu kommen, deutlich geringer als beim Fahrrad (auch beim E-Bike).
Das mag sein, aber die eigene Bequemlichkeit ist für die meisten kaum ein Grund:
(https://vcoe.at/files/vcoe/uploads/Umfragen/Umfrage-Ergebnisse/Radfahrumfrage%202021/Inwieweit%20treffen%20folgende%20Gr%C3%BCnde%2C%20Strecken%20nicht%20mit%20dem%20Rad%20zu%20fahren%2C%20f%C3%BCr%20Sie%20zu.png)
Ich glaube dir dass Anstrengung für dich ein Grund ist, aber in diesem Fall solltest du nicht von dir auf andere schließen. Falls du einen Gegenbeweis hast, abseits deines eigenen Empfindens, gerne her damit.


Zitat von: 7jgt am  05 07, 2022, 14:53Mir fällt nicht wirklich etwas ein, was ich mit einem Lastenrand transportieren würde. Und alles was mir einfällt, das ich transportieren möchte, ich aber nicht zu Fuß erledigt bekomme, ist eben so groß, dass es ein Auto/einen LKW braucht. Wie oft, ist ja nur vom Lebensstil abhängig.
Hast du wohl Glück, dass es bei dem Lebensstil nicht nötig ist. Die häufigsten Alltagsgegenstände die mit Lastenrädern transportiert werden die nicht in den Rucksack passen, aber kein Auto gebrauchen sind sind wohl Einkauf und Kinder. Das trifft vor allem auf Familien zu. Zusätzlich gibt es die vielen Dinge die man einzeln gesehen nicht so oft braucht, aber zusammen schon, wie Getränkekisten, Pakete, Haustiere, Bohrmaschine oder ein Sack Blumenerde. Gibt glaub viele deren Lebensstil dazu passt. Für viele Gewerbebetriebe ist das auch interessant und damit meine ich nicht nur Lieferdienste, sondern auch für einige Handwerker. Hier (https://www.youtube.com/watch?v=hG5-0dFbFFc) ein Bespiel aus Graz, aber ich hab auch schon Schornsteinfeger das verwenden sehen.

Zitat von: 7jgt am  05 07, 2022, 14:53Isoliert betrachtet ja; aber nachdem die meisten Lastenradbesitzer, die ich kenne, zum Zweit- und sogar Drittfahrrad tendieren, relativiert sich dieser Platz. Anekdotische Evidenz: Der Citroen C2 meines Nachbarn verbraucht am Parkplatz im Hof weniger Platz als der Fahrradfuhrpark meiner (alleinlebenden) Nachbarin.
Die meisten Autofahrer die ich kenne tendieren auch dazu keinen Citroen C2 zu fahren, sondern etwas deutlich größeres.
Trotzdem fällt es mir schwer zu glauben dass die Fahrräder deiner Nachbarin mehr Platz zum Parken brauchen als ein C2. Der C2 ist ca. 6m² (3,67m x 1,67m ohne Außenspiegel) groß, ein normales Rad ca. 1m² (1,8m x 0,55m) und ein Lastenrad liegt bei ca. 1,5 - 2m² (schwankt stark nach Art von Rad, ein großes dreirädriges hat 2,20m x 0,90m). Man bräuchte als 4 normale Räder und ein Lastenrad um etwa die gleiche Fläche wie ein C2 zu belegen. So wären die Fahrräder nicht mal eng gestellt, bei uns in der Garage stehen 4 Fahrräder auf 3m² (1,9m x 1,6m) und wir können jedes rausholen ohne ein anderes zu bewegen.
Wenn dein Nachbar und deine Nachbarin unterwegs sind braucht dein Nachbar aber in jedem Fall deutlich mehr Platz.

Zitat von: 7jgt am  05 07, 2022, 14:53NICHT JEDER KANN RADFAHREN. Und man muss Menschen, die das nicht (mehr) können, nicht herablassend ausrichten, sie hätten ja einfach nur gesund/nicht behindert bleiben müssen. Das ist nämlich eine ganz ekelhafte Ideologie.
Ich wollte nur sagen, dass man auch als alte Person meist noch Radfahren kann, weil es ein recht inklusives Verkehrsmittel (vor allem im Vergleich zum MIV) ist und das es sogar Vorteil zu ÖV und MIV hat. Aber das habe ich vielleicht etwas falsch formuliert oder es wurde zumindest von dir falsch verstanden.


Zitat von: 7jgt am  05 07, 2022, 14:53Die Herrengasse ist kein Modell, dass sich Stadtweit ausrollen lässt.
Habe ich auch nie behauptet und das gilt für alle Vorschläge die ich gemacht habe. Ich bin der Meinung, dass es für die meisten Straßen ein Möglichkeit gibt sie für Rad-, Fuß- und öffentlichen Verkehr zu verbessern. Wenn es kaum bis gar nicht möglich ist, dann oft auch weil es schon gute Straßen sind, wie z.B. die Herrengasse.

Zitat von: 7jgt am  05 07, 2022, 14:53Es ist eben kein Wundermittel, sondern nur (etwas) besser als der MIV. Ja, er gehört gefördert und gegenüber dem MIV bevorzugt, darüber hinaus hat er sich aber unterzuordnen.
Ich glaube das ist das grundlegende Problem in dieser Diskussion. Ich bin der Meinung, dass das Fahrrad nicht nur etwas besser ist als der MIV ist, sondern sehr sehr viel besser und dass Rad-, Fuß- und öffentlicher Verkehr für eine Stadt im Großen und Ganzen gleich wichtig ist. Je nachdem wo man ist, ist die Wichtigkeit dieser Verkehrsmittel stark unterschiedlich und der Modal-Split muss nicht bei allen drei genau gleich groß sein, aber wenn eins davon beim Modal-Split nach unten ausreißt, ist es ein starkes Indiz dafür das man Potenzial zum verdrängen des MIV liegen lässt und das ist am Ende des Tag mein größtes Ziel. Ob das mit viel oder wenig Radverkehr (oder ÖV) erreicht wird ist mir im Prinzip egal, aber ich glaube halt das wir verschiedene sehr gute Alternativen brauchen. Welche dieser Alternativen jetzt insgesamt am wichtigsten ist, ist meiner Meinung nach irrelevant.

Zitat von: 7jgt am  05 07, 2022, 14:53Das würde ich mir auch wünschen. Aber meiner Meinung nach - und ich hoffe, du kannst diese akzeptieren - wird auch der Radverkehr bei der Verteilung der begrenzten Ressource Platz gegenüber dem ÖV und Fußgängern zurückstecken müssen.
Ich kann absolut akzeptieren, dass Fuß- und öffentlicher Verkehr in der Herrengasse Vorrang hat, aber ich hoffe, dass du akzeptieren kannst, dass ich anderorts (z.B. Alte Poststraße) einen guten dezidierten Radweg wichtiger finde als eine eigene Spur für den ÖV. Wobei wichtiger nicht heißt dass ich gegen eine eigene Spur für den ÖV wäre.
Titel: Re: Der Radweg-Thread
Beitrag von: ptg am 21 07, 2022, 13:29
Das Baustellenumleitungskonzept für Radfahrer ist wieder einmal überaus durchdacht.
Der Radweg Keplerstraße wird gesperrt und parallel wird auf der empfohlenen/beschilderten Ausweichstrecke über die Weißeneggergasse die eine Seite der Straße aufgegraben, auf der anderen Seite das Material gelagert, auf der verbleibenden Fahrspur steht ein LKW und ein Mann regelt den Verkehr für Radfahrer, die auf dem verbleibenden Meter? (zwischen Bauzaun und LKW) in beiden Richtungen fahren dürfen/sollen/müssen.   :o  >:(
Titel: Re: Der Radweg-Thread
Beitrag von: FlipsP am 21 07, 2022, 13:57
Ich würde mal sagen, dass der LKW dort nicht 24/7 steht?
Titel: Re: Der Radweg-Thread
Beitrag von: ptg am 21 07, 2022, 16:35
Das nicht. Aber nach dem sie dort Aushubarbeiten durchführen, steht dort einer und/oder ein Bagger vermutlich 12/5 (sonst bräuchte man auch keinen extra Regelposten dort hinstellen). Für eine ausgeschilderte Ausweichstrecke einer gesperrten Hauptradroute finde ich es nicht besonders durchdacht.


Man hätte ja auf der Keplerstraße eine Fahrspur sperren können, dafür dort den Radverkehr führen und die Kfz wechselweise anhalten. Ob man da dann auch ganz entspannt sagt: Naja am Wochenende und in der Nacht kann man eh normal fahren, da steht dann eh kein Baufahrzeug im Weg.
   
Titel: Re: Der Radweg-Thread
Beitrag von: FlipsP am 21 07, 2022, 17:31
Aushubarbeiten muss aber nichts heißen.
Es kann auch sein, dass einfach dort 2 LKW beladen wurden oder mal 2 Stunden oder von mir aus einen Tag lang eine Blockade war.

Nach einer großen Baustelle hört sich deine Beschreibung nicht an.

Ja, ich gebe dir Recht. In Graz sollte man Radverkehr mehr Bedeutung geschenkt werden, aber man muss auch nicht wegen jeder Kleinigkeit aufschreien.
Titel: Re: Der Radweg-Thread
Beitrag von: ptg am 22 07, 2022, 07:39
Zitat von: FlipsP am  21 07, 2022, 17:31Nach einer großen Baustelle hört sich deine Beschreibung nicht an.

Laut Baustellenübersicht bis 26.8. Fernwärmearbeiten. (Siehe #18 : "auf der einen Seite lagert das ganze Rohrmaterial und die andere Seite wird aufgegraben")
Da wird also wohl eher laufend Material manipuliert.

Diese Arbeiten in einer an und für sich verkehrlich unbedeutenden Gasse (außer man leitet den Radverkehr dort durch), hätte man während der Schulzeit genauso gut durchführen können aber vor allem eben nicht genau dann, wenn es Arbeiten der Stadt Graz sind, die auch die Arbeiten in der Keplerstraße durchführt.

Man kommt ja auch nicht auf die Idee jetzt in der Wickenburggasse aufzugraben und wechselweise anzuhalten, während der Verkehr von der Baustelle Körösistraße dorthin umgeleitet wird.

Ich habe da insofern kein Problem als ich halt über die Strauchergasse, Volksgartenstraße ausweiche. 
Es geht da eher ums Prinzip mit welcher Ignoranz immer wieder seitens des Straßenamtes gegenüber Radfahrern  (auch Fußgängern)  vorgegangen wird.
Titel: Re: Der Radweg-Thread
Beitrag von: Toben Dax am 22 07, 2022, 07:51
Ist zwar nur ein geringer Trost, aber auch beim Autoverkehr kommt es zu solchen Situationen:

Vor ein paar Wochen war der Plabutschtunnel in der Nacht (geplant) gesperrt, da war die Baustelle am Bahnhofgürtel ein ordentlicher Staupunkt.
Und vor ein oder zwei Jahren hat man während einer nächtlichen Plabutschtunnel-Sperre eine Grabungsquerung in der Kärntner Straße auf Höhe Busgarage mit wechselseitigen Anhaltungen gemacht. Folge war Stau fast bis zur Autobahnabfahrt zurück.
Titel: Re: Der Radweg-Thread
Beitrag von: 5047er am 22 07, 2022, 10:57
Auch ich bin an dieser Stelle in den letzten Tagen öfters, zuletzt heute morgen vorbei gekommen.
Die Baustelle ist ungut und etwas nervig, aber nicht unbedingt unzumutbar. Man kommt mit dem Fahrrad in Schrittgeschwundigkeit durch, ohne Absteigen. Bei Gegenverkehr muss man ggf. kurz warten.
Was ich persönlich vie schlimmer finde, ist die Situation an der Kreuzung Metahofgasse/ Esperantoplatz/ Hans-Resel-Gasse. Von der Metahofgasse kommend sieht man an der Kreuzung kaum in die Hans-Resel-Gasse und von dieser kommt der MIV meist mit ordentlich rasantem Tempo angefahren, da dürfte es bestimmt öfters zu äußerst gefährlichen Situationen kommen, auch ohne Baustelle. Und da man aus der Annenstraße kommend nicht links abbiegen darf, kann man diese Kreuzung auch nicht vernünftig umfahren.

Achja, was eine Plabutschtunnelsperre angeht, gab es auch Ende Juni einmal den Fall, dass der Tunnel Abends gesperrt war und der Bahnhofgürtel war aufgrund von Arbeiten zwischen Keplerstraße und Ghegagasse nur einspurig befahrbar. Da war ich auch gerade im IC-Bus von Kärnten nach Graz, der dadurch gute 20 Minuten Verspätung aufgerissen hat, also sowas gibt es auch.

Generell sollte aber selbstverständlich versucht werden, derartige Situationen zu vermeiden, indem man dies besser untereinander abstimmt.
Titel: Re: Der Radweg-Thread
Beitrag von: flow am 22 07, 2022, 23:25
Zitat von: 5047er am  22 07, 2022, 10:57Was ich persönlich vie schlimmer finde, ist die Situation an der Kreuzung Metahofgasse/ Esperantoplatz/ Hans-Resel-Gasse. Von der Metahofgasse kommend sieht man an der Kreuzung kaum in die Hans-Resel-Gasse und von dieser kommt der MIV meist mit ordentlich rasantem Tempo angefahren, da dürfte es bestimmt öfters zu äußerst gefährlichen Situationen kommen, auch ohne Baustelle. Und da man aus der Annenstraße kommend nicht links abbiegen darf, kann man diese Kreuzung auch nicht vernünftig umfahren.

Also ich fahr diese Relation (Metahofgasse > Annenstraße) mehr oder weniger täglich und obwohl die Sichtverhältnisse dort tatsächlich nicht gut sind find ich die Situation nicht so schlimm weil man eh meistens an der roten Ampel warten muss also den Rechtsabbieger aus der Metahofgasse recht entspannt fahren kann.
Mehr nerven mich da die Autos die regelmäßig in der Metahofgasse gegen die Einbahn fahren. Blöd, wenn es da tuscht, noch blöder, wenn der Unfallgegner die Polizei ist...  ;D

Titel: Re: Der Radweg-Thread
Beitrag von: FlipsP am 23 10, 2022, 14:22
Laut Kleine Zeitung soll die Marburger Straße zur Fahrradstraße werden.

Als Befürworter aller Formen der sanften Mobilität sehe ich hier eher Nachteile.

Es gibt keine wirkliche Weiterführung für die Radfahrenden. 
Die Linie 64 wird dadurch vermutlich eher ausgebremst.

Ich sehe durch so eine Maßnahme eher mehr Konflikte. Wo bleiben richtige, eigene und getrennte Radwege, statt ohne wirkliche Maßnahmen einfach Straßen zur Radstraßen zu deklarieren?
Titel: Re: Der Radweg-Thread
Beitrag von: PeterWitt am 23 12, 2022, 11:25
Die ÖVP wettert wieder einmal gegen die chaotischen Zustände infolge der grünen Verkehrspolitik:
Krone.at (https://www.krone.at/2888686)
AUTOFAHRER ENTNERVT
Graz: Wirbel um Stau-Falle nach Radweg-Umbau
Am Grazer Franz-Josef-Kai brauchen Autofahrer dieser Tage starke Nerven. Die ÖVP übt scharfe Kritik an der Verkehrsstadträtin.
Die Strecke zwischen Andreas-Hofer-Platz und Keplerbrücke ist seit jeher ein stauträchtiges Verkehrs-Nadelöhr, doch heuer scheint der rund ein Kilometer lange Weg für Autofahrer zu einer besonders zermürbenden Geduldsprobe zu werden, gerade jetzt in der Vorweihnachtszeit.
Ein Fahrstreifem musste breiterem Radweg weichen
Zahlreiche Leser haben sich an die ,,Krone" gewandt und ihrem Unmut Luft gemacht. Tenor: Durch den verbreiterten Radweg hat sich die Situation noch verschlimmert. Vor gut einem Monat wurde der neue rund 200 Meter lange Radweg-Abschnitt eröffnet. Das Projekt ist Teil der ,,Rad-Offensive" des Landes und der Stadt Graz. Für die großzügige Neugestaltung zugunsten von Radlern und Fußgängern sind 20 Parkplätze und ein Fahrstreifen weggefallen.
_____
Gerade jetzt zu Weihnachten, wo die Menschen Gott sei Dank ihre Einkäufe noch in der Innenstadt tätigen, muss man die Sinnhaftigkeit des Umbaus am Kaiser-Franz-Josef-Kai hinterfragen.
Kurt Hohensinner, Grazer ÖVP-Obmann
_____

In die Kritik der Autofahrer reiht sich auch die Grazer ÖVP ein: ,,Das Prestigeprojekt von Verkehrsstadträtin Judith Schwentner zieht vor allem mehr Stau, mehr Feinstaub, mehr Ärger in der Grazer Innenstadt nach sich. Gerade jetzt zu Weihnachten stauen sich die Autos von der ÖGK bis zur Keplerbrücke und darüber hinaus", heißt es aus den Reihen des VP-Gemeinderatsklubs.

Chef-Verkehrsplaner sieht kein Problem
Mit konkreten Zahlen lässt sich eine Zunahme der Stau-Problematik aber nicht belegen. Wolfgang Feigl, Leiter der Verkehrsplanung in Graz, sagt sogar: ,,Die seit Jahren im vorweihnachtliche Verkehr eingelangten Beschwerden an dieser Stelle haben sich heuer erstmals nicht wiederholt." Zudem sei im Zuge der Umgestaltung die Ampelschaltung sogar im Sinne der Autofahrer optimiert worden, ebenso wie die Ausfahrt aus der Kastner-Garage.

Ungeachtet dessen ist der Umbau für ÖVP-Obmann Kurt Hohensinner nicht geglückt: ,,Der von uns schon oft geforderte Gesamtplan fehlt völlig. Wir wollen ein Miteinander aller Verkehrsteilnehmer und keine ideologisch motivierte Klientelpolitik, die keinen Sinn ergibt."
Für wie dumm wollen die denn die Leute eigentlich noch verkaufen? Ich meine, auch ich hatte so meine Bedenken, als der Kai auf eine Fahrspur rückgebaut wurde, nur es stellte sich als recht unproblematisch dar. Das war ja noch lange unter Nagl, ist wohl schon gut 5-10 Jahre her.
Der jetzige Umbau hat ja bloß den "Flaschenhals" noch etwas weiter Richtung Unterführung gezogen, an der Durchsatzkapazität hat sich dadurch aber genau nichts geändert.
Also: was, außer mit unüberlegten Dummheiten in die Schlagzeilen zu kommen, will Hr. Hohensinner eigentlich?
Titel: Re: Der Radweg-Thread
Beitrag von: Martin am 23 12, 2022, 11:41
Reine Parteipolitik!  :P
Titel: Re: Der Radweg-Thread
Beitrag von: FlipsP am 23 12, 2022, 11:45
Der will halt mal wieder in der Zeitung stehen.

Wichtig bei den tausend Wörtern sind eh nur die wenigen von Feigl.
Titel: Re: Der Radweg-Thread
Beitrag von: TW 529 am 23 12, 2022, 12:52
Zitat von: PeterWitt am  23 12, 2022, 11:25Die ÖVP wettert wieder einmal gegen die chaotischen Zustände infolge der grünen Verkehrspolitik:
Krone.at (https://www.krone.at/2888686)
AUTOFAHRER ENTNERVT
Graz: Wirbel um Stau-Falle nach Radweg-Umbau
Am Grazer Franz-Josef-Kai brauchen Autofahrer dieser Tage starke Nerven. Die ÖVP übt scharfe Kritik an der Verkehrsstadträtin.
Die Strecke zwischen Andreas-Hofer-Platz und Keplerbrücke ist seit jeher ein stauträchtiges Verkehrs-Nadelöhr, doch heuer scheint der rund ein Kilometer lange Weg für Autofahrer zu einer besonders zermürbenden Geduldsprobe zu werden, gerade jetzt in der Vorweihnachtszeit.
Ein Fahrstreifem musste breiterem Radweg weichen
Zahlreiche Leser haben sich an die ,,Krone" gewandt und ihrem Unmut Luft gemacht. Tenor: Durch den verbreiterten Radweg hat sich die Situation noch verschlimmert. Vor gut einem Monat wurde der neue rund 200 Meter lange Radweg-Abschnitt eröffnet. Das Projekt ist Teil der ,,Rad-Offensive" des Landes und der Stadt Graz. Für die großzügige Neugestaltung zugunsten von Radlern und Fußgängern sind 20 Parkplätze und ein Fahrstreifen weggefallen.
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Gerade jetzt zu Weihnachten, wo die Menschen Gott sei Dank ihre Einkäufe noch in der Innenstadt tätigen, muss man die Sinnhaftigkeit des Umbaus am Kaiser-Franz-Josef-Kai hinterfragen.
Kurt Hohensinner, Grazer ÖVP-Obmann
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In die Kritik der Autofahrer reiht sich auch die Grazer ÖVP ein: ,,Das Prestigeprojekt von Verkehrsstadträtin Judith Schwentner zieht vor allem mehr Stau, mehr Feinstaub, mehr Ärger in der Grazer Innenstadt nach sich. Gerade jetzt zu Weihnachten stauen sich die Autos von der ÖGK bis zur Keplerbrücke und darüber hinaus", heißt es aus den Reihen des VP-Gemeinderatsklubs.

Chef-Verkehrsplaner sieht kein Problem
Mit konkreten Zahlen lässt sich eine Zunahme der Stau-Problematik aber nicht belegen. Wolfgang Feigl, Leiter der Verkehrsplanung in Graz, sagt sogar: ,,Die seit Jahren im vorweihnachtliche Verkehr eingelangten Beschwerden an dieser Stelle haben sich heuer erstmals nicht wiederholt." Zudem sei im Zuge der Umgestaltung die Ampelschaltung sogar im Sinne der Autofahrer optimiert worden, ebenso wie die Ausfahrt aus der Kastner-Garage.

Ungeachtet dessen ist der Umbau für ÖVP-Obmann Kurt Hohensinner nicht geglückt: ,,Der von uns schon oft geforderte Gesamtplan fehlt völlig. Wir wollen ein Miteinander aller Verkehrsteilnehmer und keine ideologisch motivierte Klientelpolitik, die keinen Sinn ergibt."
Für wie dumm wollen die denn die Leute eigentlich noch verkaufen? Ich meine, auch ich hatte so meine Bedenken, als der Kai auf eine Fahrspur rückgebaut wurde, nur es stellte sich als recht unproblematisch dar. Das war ja noch lange unter Nagl, ist wohl schon gut 5-10 Jahre her.
Der jetzige Umbau hat ja bloß den "Flaschenhals" noch etwas weiter Richtung Unterführung gezogen, an der Durchsatzkapazität hat sich dadurch aber genau nichts geändert.
Also: was, außer mit unüberlegten Dummheiten in die Schlagzeilen zu kommen, will Hr. Hohensinner eigentlich?
Um die Weihnachtszeit staut es sich sowieso immer dort, war voriges Jahr ohne Umbau auch Stau..  ;D

Müsste jetzt ja eigentlich besser sein, da die Benutzer der Kastner & Öhler Garage jetzt eine eigne Rechtsabbiegerspur haben und die gerade fahren Ri. Keplerbrücke sich das Reißverschlussverfahren sparen, was die meisten eh nicht könnten.  ::)
Titel: Re: Der Radweg-Thread
Beitrag von: kroko am 23 12, 2022, 14:39
Mich nervt die Floskel "Der von uns schon oft geforderte Gesamtplan fehlt völlig". Das sagt man dann, wenn man überhaupt keine Änderung will. Weil einen Gesamtplan (mit den entsprechenden weitreichenden Änderungen) würde man natürlich auch sofort ablehnen.
Titel: Re: Der Radweg-Thread
Beitrag von: PeterWitt am 23 12, 2022, 14:50
Und vor allem: in wessen Händen wäre denn ein solcher Gesamtplan in den letzten 18 Jahren gelegen? Dass ein solcher Masterplan (Masterplan ÖV, Masterplan Radwege, Masterplan IV - wenngleich hier primär Rückbauten und z.B. Anwohnergaragen) wäre natürlich fein, nur hatte man eben nie Interesse daran Ziele zu definieren und die entsprechenden Wege dazu einzuschlagen, weil, das würde ja die Arbeit auch irgendwie messbar machen.
Da war es doch besser, immer nur in Visionen zu schweben, die Ziele jährlich neu zu stecken und etwaige Vorarbeiten (meist maximal Studien) in den Wind zu schießen.
Der letzte, der in der Grazer Stadtpolitik solche Visionen hatte und diese auch verfolgte war mMn Erich Edegger.
Titel: Re: Der Radweg-Thread
Beitrag von: FlipsP am 23 12, 2022, 16:30
Zitat von: kroko am  23 12, 2022, 14:39Mich nervt die Floskel "Der von uns schon oft geforderte Gesamtplan fehlt völlig". Das sagt man dann, wenn man überhaupt keine Änderung will. Weil einen Gesamtplan (mit den entsprechenden weitreichenden Änderungen) würde man natürlich auch sofort ablehnen.

Abgesehen davon, dass diese Partei 20 Jahre davor keinen ,,Gesamtplan" hatte.
Titel: Re: Der Radweg-Thread
Beitrag von: FlipsP am 23 12, 2022, 16:38
Zitat von: PeterWitt am  23 12, 2022, 14:50Der letzte, der in der Grazer Stadtpolitik solche Visionen hatte und diese auch verfolgte war mMn Erich Edegger.

Visionen hatte Nagl genug, aber Edegger hat aus den Visionen schaffbare Ziele gemacht und diese auch erreicht.
Titel: Re: Der Radweg-Thread
Beitrag von: PeterWitt am 23 12, 2022, 16:52
Zitat von: FlipsP am  23 12, 2022, 16:38Visionen hatte Nagl genug, aber Edegger hat aus den Visinen schaffbare Ziele gemacht und diese auch erreicht.
So war es gemeint: realistisch schaffbare Visionen sowie einen Plan,wie man dort hin kommt, auch wenn einem zB Gegenwind ins Gesicht bläst.
Siehe Fußgängerzonen, Tempo 30, die ersten Radwege, das Einbahnstraßenkonzept - alles anfangs sehr skeptisch betrachtet, heutzutage Selbstverständlichkeit. Hätte Stingl seinerzeit zB die Innenstadtentlastung durchgezogen, wer weiß, so wie beim Netzausbau jetzt wären?
Titel: Re: Der Radweg-Thread
Beitrag von: TW 581 am 23 12, 2022, 17:48
Trotzdem wieder mal keinen Mut für eine ernsthafte und dauerhafte Lösung, man hätte halt paar Bäume fällen müssen das können die Grünen eben nicht!
Titel: Re: Der Radweg-Thread
Beitrag von: FlipsP am 23 12, 2022, 18:19
Der Teil nördlich des jetzt fertiggestellten Radweges ist angeblich schon in Planung und soll in den nächsten Jahren kommen.
Dort ist halt wenig Platz und man muss ein wenig mehr Hirnschmalz reinstecken. Dann geht es eventuell auch ohne Baumfällungen (wo es in der Innenstadt eh viel zu wenige Bäume gibt).
Titel: Re: Der Radweg-Thread
Beitrag von: riggnix am 24 12, 2022, 16:24
Zitat von: TW 581 am  23 12, 2022, 17:48Trotzdem wieder mal keinen Mut für eine ernsthafte und dauerhafte Lösung, man hätte halt paar Bäume fällen müssen das können die Grünen eben nicht!

Was würde dir als dauerhafte Lösung vorschweben? Ich finde, den Radfahrern mehr Platz zu geben, und es gleichzeitig dem Durchzugsverkehr nicht bequemer zu machen, ist eigentlich ein guter Schritt in die richtige Richtung, der akute Probleme gut angeht, und dabei nichts für die Zukunft verbaut.
Titel: Re: Der Radweg-Thread
Beitrag von: Ragnitztal am 22 03, 2023, 12:35
Ganz toll  ::) :  https://www.kleinezeitung.at/steiermark/graz/6266320/Protest-gegen-Radwegausbau_Grazer-KFGPolitiker-klebte-sich-in-am
Titel: Re: Der Radweg-Thread
Beitrag von: PeterWitt am 22 03, 2023, 13:03
Zitat von: Ragnitztal am  22 03, 2023, 12:35Ganz toll  ::) :  https://www.kleinezeitung.at/steiermark/graz/6266320/Protest-gegen-Radwegausbau_Grazer-KFGPolitiker-klebte-sich-in-am
Nur sich nicht an fremden Geld zu vergehen alleine steigert die Intelligenz halt auch nicht..   
Titel: Re: Der Radweg-Thread
Beitrag von: Schulbuskaiser am 22 03, 2023, 14:14
Auf dem Niveau der KFG regnet es...
Titel: Re: Der Radweg-Thread
Beitrag von: Ch. Wagner am 22 03, 2023, 15:42

Ich sehe da nur eine Busspur, auf der auch Radler fahren dürfen. Also blockiert er eine Busspur. Und was soll ihn denn von der FPÖ unterscheiden, er war ja lange genug dabei.
Titel: Re: Der Radweg-Thread
Beitrag von: FlipsP am 14 04, 2023, 15:02
In der Heinrichstraße vom Geidorfplatz bis zum Geidorfgürtel kommen breite Mehrzweckstreifen für Radfahrende.

Sanierung der Heinrichstraße und Optimierung des Verkehrsablaufes in Graz
Das Land Steiermark und die Stadt Graz stehen für sichere und leistungsfähige Verkehrsinfrastruktur.

(https://www.news.steiermark.at/cms/bilder/943720/80/150/113/5acd2fde/230313_Heinrichstra%C3%9Fe_nachher.jpg?W=900)
Große Pläne für die Heinrichstraße in Graz
© Artgineering

Graz (14. April 2023).-

Mit rund 19.000 Autos täglich, dichtem Busverkehr der Graz Linien (Linien 30, 39, 41, 58, 63) und bereits heute hohem Radverkehrsanteil zur Universität stößt die vorhandene Infrastruktur in der Heinrichstraße (B72) täglich an die Belastungsgrenzen. Staus und Verkehrskonflikte sind die Folge.

Um die Heinrichstraße für alle Verkehrsteilnehmerinnen und Verkehrsteilnehmer als zukunftsfitte Mobilitätsachse langfristig sicherzustellen, ist eine effiziente Nutzung der öffentlichen Flächen Grundvoraussetzung. Die anstehende Generalsanierung der Heinrichstraße im Bereich Geidorfplatz bis Geidorfgürtel im Mai und Juni 2023 wird dafür genützt werden, um entsprechende Adaptierungen in der Aufteilung der öffentlichen Flächen vorzunehmen.

Die Heinrichstraße ist eine hochrangige Landesstraße und dient der Abwicklung des fließenden Verkehrs. Die Führung des Radverkehrs im Mischverkehr auf derartigen Straßen ist nicht mehr richtlinienkonform, daher wird der stadtauswärtsführende KFZ-Parkstreifen dem Radverkehr zur Verfügung gestellt. Ebenso müssen Stellplätze am stadteinwärtsführenden Parkstreifen aus Sicherheitsgründen rückgebaut werden. Neben der Verbesserung der Sicherheit für Radfahrerinnen und Radfahrer ergeben sich durch die Entkoppelung der Verkehrsarten auch Vorteile für die Pünktlichkeit des Öffentlichen Verkehrs sowie für die Verkehrsabwicklung insgesamt.

Um unerwünschte Auswirkungen für Anrainerinnen und Anrainer sowie Wirtschaftsbetriebe zu vermeiden, wird begleitend auch am Pilotprojekt ,,Anrainer:innenparken Univiertel" sowie an entsprechenden Ladezonenkonzepten gearbeitet. Die Anrainerinnen und Anrainer werden nächste Woche zur Vorstellung der geplanten Maßnahmen in der Heinrichstraße im Abschnitt Geidorfplatz bis Geidorfgürtel zu einem Informationsnachmittag eingeladen und können dort alle Fragen rund um die Baustelle und die zukünftige Nutzung des öffentlichen Raums an die Projektleitung stellen.

Konkrete Maßnahmen:

Stadtauswärtsführender Mehrzweckstreifen für Radlerinnen und Radfahrer in einer Breite von 1,60-1,80 Meter
Stadteinwärtsführender – auf 3,50 Meter verbreiterter – Busfahrstreifen mit Radnutzungsmöglichkeit, vergrößerter Sicherheitsabstand zwischen Fußgängerinnen und Fußgänger zum Busverkehr
Im Bereich der Goethestraße aus Sicherheitsgründen abgesetzte Führung des Radverkehrs mit einer Breite von 2,0 Meter für mehr Sicherheit für alle Verkehrsarten
Gehsteigbreiten in der Regel 2,0 Meter
Ladezonenkonzepte für die notwendigen Ladetätigkeiten der ansässigen Betriebe
Modernisierung der Bushaltestelle ,,Mozartgasse" hinsichtlich Barrierefreiheit

Graz, am 14. April 2023

Ich denke da fallen so gut wie alle Parkplätze zwischen Geidorfplatz und Goethestraße weg, sodass von diesen Maßnahmen auch der Busverkehr profitiert (breitere und somit weniger eingeschränkt nutzbare Busspur)
Titel: Re: Der Radweg-Thread
Beitrag von: Immanuel Cunt am 15 04, 2023, 09:12
Mehrzweckstreifen auf einer 50er-Hauptverkehrsstraße mit Schwerverkehr sind ein gefährlicher Pfusch 😟
Titel: Re: Der Radweg-Thread
Beitrag von: TW 529 am 15 04, 2023, 09:35
Zitat von: Immanuel Cunt am  15 04, 2023, 09:12Mehrzweckstreifen auf einer 50er-Hauptverkehrsstraße mit Schwerverkehr sind ein gefährlicher Pfusch 😟
Ist ja in der St. Peter Hauptstraße auch nicht anders.  ::)
Titel: Re: Der Radweg-Thread
Beitrag von: FlipsP am 15 04, 2023, 12:52
Zitat von: TW 529 am  15 04, 2023, 09:35Ist ja in der St. Peter Hauptstraße auch nicht anders.  ::)

Und gerade dort eine Frechheit..



Zitat von: Immanuel Cunt am  15 04, 2023, 09:12Mehrzweckstreifen auf einer 50er-Hauptverkehrsstraße mit Schwerverkehr sind ein gefährlicher Pfusch 😟

Ich verstehe auch nicht, wieso man nicht zumindest den stadtauswärtigen Mehrzweckstreifen einfach auf Gehsteigniveau anhebt. Die Breite mit 1,6 bis 1,8 m kann man ja beibehalten.
Titel: Re: Der Radweg-Thread
Beitrag von: 5047er am 15 04, 2023, 17:41
Zitat von: Immanuel Cunt am  15 04, 2023, 09:12Mehrzweckstreifen auf einer 50er-Hauptverkehrsstraße mit Schwerverkehr sind ein gefährlicher Pfusch 😟
Ja eh. In der Heinrichstraße lässt sich das von der Fahrbahn her halt nicht anders lösen.

Eine bauliche Trennung (z.B. Beton- "Hupferl" o.ä.) von Radfahrstreifen und der Hauptfahrbahn sollte daher auf solchen Straßen (u.a. auf der Straßganger Straße ist das der gleiche Horror) sowieso zum Standard werden, wenn man wirklich möchte, dass man sich als Radfahrer wohlfühlt.

 
Titel: Re: Der Radweg-Thread
Beitrag von: FlipsP am 15 04, 2023, 18:25
Zitat von: 5047er am  15 04, 2023, 17:41Ja eh. In der Heinrichstraße lässt sich das von der Fahrbahn her halt nicht anders lösen.

Da frage ich mich aber schon: Warum?
Denn ob der Mehrzweckstreifen jetzt auf Fahrbahnniveau ist oder 15 cm höher, wird ja kein großer Unterschied sein. Man verschiebt im Prinzip die Gehsteigkante.

In den Regelwerken wüsste ich jetzt auf die Schnelle nichts, was dagegen sprechen würde.
Titel: Re: Der Radweg-Thread
Beitrag von: 5047er am 15 04, 2023, 18:49
Da haben wir aneinander vorbei geredet. Meine Aussage war auf den Umstand bezogen, dass sich zusätzlich zur Busspur keine eigener Radweg ausgeht.

Natürlich sollte sich ein Radweg auf Gehsteigniveau machen lassen.
Titel: Re: Der Radweg-Thread
Beitrag von: FlipsP am 15 04, 2023, 19:00
Zitat von: 5047er am  15 04, 2023, 18:49Da haben wir aneinander vorbei geredet. Meine Aussage war auf den Umstand bezogen, dass sich zusätzlich zur Busspur keine eigener Radweg ausgeht.

Natürlich sollte sich ein Radweg auf Gehsteigniveau machen lassen.

Klar, der Mehrzweckstreifen stadteinwärts (alias Busspur + Radweg) wird nicht anders machbar sein und die Breite der Straße wird keinen eigenen Radweg zulassen. Ich meinte jedoch den stadtauswärtigen Mehrzweckstreifen.
Titel: Re: Der Radweg-Thread
Beitrag von: Toben Dax am 19 05, 2023, 07:43
Wegen eines Einspruchs gegen den Radweg verzögert sich der für diese Woche geplante Baustart in der Heinrichstraße.
Quelle: https://www.graz.at/cms/ziel/7755789/
Titel: Re: Der Radweg-Thread
Beitrag von: 5484 am 19 05, 2023, 08:49
Gibt es eigentlich etwas Aktuelles zum Radweg Mandellstraße/Petersgasse? Da wollte man ja auch bis Sommer mit der ersten Etappe beginnen
Titel: Re: Der Radweg-Thread
Beitrag von: kroko am 23 05, 2023, 12:01
ZitatWegen eines Einspruchs gegen den Radweg verzögert sich der für diese Woche geplante Baustart in der Heinrichstraße.
Quelle: https://www.graz.at/cms/ziel/7755789/

Na bravo. Weiß jemand worum's da geht? Wer hat da beeinsprucht - ein Mensch, eine Behörde, eine Partei?
Titel: Re: Der Radweg-Thread
Beitrag von: TW 529 am 23 05, 2023, 22:02
Zitat von: kroko am  23 05, 2023, 12:01Na bravo. Weiß jemand worum's da geht? Wer hat da beeinsprucht - ein Mensch, eine Behörde, eine Partei?
https://www.meinbezirk.at/graz/c-lokales/heinrichstrassen-sanierung-sorgt-fuer-einspruch_a6062724?ref=curate
Titel: Re: Der Radweg-Thread
Beitrag von: FlipsP am 24 05, 2023, 07:00
Hoffentlich ist man Stolz darauf, dass man Einspruch wegen ,,Sanierung" statt ,,Umbau" eingelegt hat.

Übrigens: Auch in St. Peter gibt es ,,Anwohner" die gegen die Fahrradstraße mobil machen:

https://mein.aufstehn.at/petitions/fahrradstrasse-marburger-strasse-ja-schleich-und-durchzugsverkehr-im-wohngebiet-nein-1
Titel: Re: Der Radweg-Thread
Beitrag von: ptg am 24 05, 2023, 09:02
Zitat von: TW 529 am  23 05, 2023, 22:02https://www.meinbezirk.at/graz/c-lokales/heinrichstrassen-sanierung-sorgt-fuer-einspruch_a6062724?ref=curate
Die Gehwege und die Fahrbahnbreite bleiben ja unverändert. Im Zuge der Sanierung werden nur die Bodenmarkierungen geändert.
Es wird nun halt eine Fahrbahn und keine Teil-Parkstraße. Die Heinrichstraße (Bundesstraße) ist ein Hauptverkehrsweg und hat damit der Mobilität und nicht dem Stillstand zu "dienen" und einen großen Teil der Mobilität in dem Bereich stellt der ÖV und Radverkehr dar.

@FlipsP: Im Link ist man für die Fahrradstraße, fordert aber auch Begleitmaßnahmen in den umliegenden Gassen.
Titel: Re: Der Radweg-Thread
Beitrag von: FlipsP am 24 05, 2023, 09:05
Zitat von: ptg am  24 05, 2023, 09:02@FlipsP: Im Link ist man für die Fahrradstraße, fordert aber auch Begleitmaßnahmen in den umliegenden Gassen.

Das behauptet man zwar ,,I bin eh fürs Radlfahrn, aber...", ist aber nicht wirklich so.
Alleine, dass die Straße ja offen und für Anrainer passierbar bleibt, ignoriert man dort. Somit kann es auch keinen Umwegverkehr der Anrainer geben.
Titel: Re: Der Radweg-Thread
Beitrag von: ptg am 24 05, 2023, 09:15
Zitat von: FlipsP am  24 05, 2023, 09:05Das behauptet man zwar ,,I bin eh fürs Radlfahrn, aber...", ist aber nicht wirklich so.
Alleine, dass die Straße ja offen und für Anrainer passierbar bleibt, ignoriert man dort. Somit kann es auch keinen Umwegverkehr der Anrainer geben.
Die Anrainer nicht aber Pendler bzw. Personen die zwischen Murpark und Waltendorf verkehren, die bisher durch die Marburgerstraße gefahren sind, werden in die westlicheren Gassen ausweichen (Neufeldweg, Scheigergasse,..), weil die St.Peter-Hauptstraße speziell zwischen Bruckner- und Petrifelderstraße chronisch verstaut ist.

Ergänzung: Wer ist ein Anrainer? Jemand, der in der Petrifelderstraße oder einer der Gassen südlich davon wohnt,  und stadteinwärts will vermutlich nicht.
Titel: Re: Der Radweg-Thread
Beitrag von: 5484 am 24 05, 2023, 10:14
ad Marburgerstraße: Das klingt ja fast so, als würde man sich mehr Beruhigungsmaßnahmen rundherum wünschen, und das wäre ja durchaus sinnvoll

ad Petersgasse: Hier soll im August mit dem ersten Anschnitt Schulzentrum/Inffeldgasse bis Moserhofgasse begonnen werden. Der zweite Abschnitt zum Waltendorfer Gürtel soll erst im nächsten Jahr folgen
Titel: Re: Der Radweg-Thread
Beitrag von: FlipsP am 24 05, 2023, 11:30
Zitat von: 5484 am  24 05, 2023, 10:14ad Marburgerstraße: Das klingt ja fast so, als würde man sich mehr Beruhigungsmaßnahmen rundherum wünschen, und das wäre ja durchaus sinnvoll

Ehrlicherweise verstehe ich was ptg meint und lese es auf den 2. Blick auch so, aber ich habe immer noch das starke Gefühl, dass es trotzdem bei dieser Petition eher darum geht, dass die Marburgerstraße eben nicht zur Fahrradstraße werden soll.

Alleine was die ÖVP St. Peter gegen diese Fahrradstraße aufführt...


Zitat von: 5484 am  24 05, 2023, 10:14ad Petersgasse: Hier soll im August mit dem ersten Anschnitt Schulzentrum/Inffeldgasse bis Moserhofgasse begonnen werden. Der zweite Abschnitt zum Waltendorfer Gürtel soll erst im nächsten Jahr folgen

Wusste nicht, dass man da schon so weit ist.
Es wird sich hier eher um Mehrzweckstreifen am Fahrbahnrand (eventuell statt den Parkplätzen?) handeln, als um richtig abgetrennte Radwege oder?
Titel: Re: Der Radweg-Thread
Beitrag von: kroko am 24 05, 2023, 11:41
ZitatWusste nicht, dass man da schon so weit ist.
Es wird sich hier eher um Mehrzweckstreifen am Fahrbahnrand (eventuell statt den Parkplätzen?) handeln, als um richtig abgetrennte Radwege oder?

Ich weiß nicht was die Planung ist, aber allein der Wegfall der Parkplätze wäre für Radfahrer ein immenser Sicherheitsgewinn. Straße mit Gleisen und seitlich Parkplätzen ist für Radfahrer immer äußerst gefährlich.
Titel: Re: Der Radweg-Thread
Beitrag von: TW 529 am 29 05, 2023, 11:15
Zitat von: kroko am  23 05, 2023, 12:01Na bravo. Weiß jemand worum's da geht? Wer hat da beeinsprucht - ein Mensch, eine Behörde, eine Partei?
Mit 30.5. sollen die Arbeiten nun starten.

https://grazer.at/de/gBdN2joy/grazer-heinrichstrasse-beschwerden-von-anrainern/
Titel: Re: Der Radweg-Thread
Beitrag von: TW 529 am 30 05, 2023, 17:21
https://grazer.at/de/DvfTJcux/zehn-millionen-werden-heuer-in-20-kilometer-in/
Titel: Re: Der Radweg-Thread
Beitrag von: ptg am 31 05, 2023, 08:23
Zitat von: TW 529 am  30 05, 2023, 17:21https://grazer.at/de/DvfTJcux/zehn-millionen-werden-heuer-in-20-kilometer-in/
Ich frage mich wie hoch die Kosten für die Heinrichstraße als "Radinfrastrukturausbau" veranschlagt sind.
Letztendlich beschränkt sich der Aufwand auf ein paar Bodenmarkierungen. Aber vermutlich wird gleich die Generalsanierung als Radverkehrsprojekt tituliert, die auch ohne die paar Fahrradpinselstriche nötig ist.
Titel: Re: Der Radweg-Thread
Beitrag von: FlipsP am 31 05, 2023, 13:52
Statt der Baumreihe in der Petersgasse wäre vielleicht Platz für zumindest eine Busspur gewesen.

Schade.

Es ist zwar der richtige Weg für die Umwelt und Radfahrenden eingeschlagen worden. Die Öffis bleiben aber irgendwie - bis auf ein Großprojekt - auf der Strecke.
Titel: Re: Der Radweg-Thread
Beitrag von: 7jgt am 31 05, 2023, 15:02
(Unabhängig davon, dass ich mir unsicher bin, ob sich das dort überhaupt vom Querschnitt ausgegangen wäre:)

Die Grünen fördern eben primär ihre Klientel – und damit den (nicht-motorisierten) Individualverkehr. ÖV und Fußgänger fallen da leider allzu oft unter die (Fahrrad-)räder.
Titel: Re: Der Radweg-Thread
Beitrag von: FlipsP am 31 05, 2023, 16:21
Zitat von: 7jgt am  31 05, 2023, 15:02(Unabhängig davon, dass ich mir unsicher bin, ob sich das dort überhaupt vom Querschnitt ausgegangen wäre:)

Zumindest in eine Richtung (bzw abwechselnd kurz vor der Kreuzung) müsste eine Busspur machbar sein bzw. hätte machbar sein müssen. Der Zug ist ja schon abgefahren.


Zitat von: 7jgt am  31 05, 2023, 15:02Die Grünen fördern eben primär ihre Klientel – und damit den (nicht-motorisierten) Individualverkehr. ÖV und Fußgänger fallen da leider allzu oft unter die (Fahrrad-)räder.

Ja. Ich war lange Zeit der Meinung, dass die Grünen die gesamte sanfte Mobilität vertreten. Das macht man in Graz offensichtlich nicht.
Die Grazer Grünen wären jedoch die letzte Partei gewesen, der ich das zugetraut hätte.

Ähnlich die Bewegung Move-it: Auch da trat man als allgemeine Bewegung auf und baut jetzt eigentlich nur noch auf Räder. Deren Arbeit schätze ich jedoch sehr!
Titel: Re: Der Radweg-Thread
Beitrag von: scottie am 04 06, 2023, 20:53
In Eggenberg wurde Anfang Juni eine weitere Straße zu Gunsten des Fahrradverkehrs umpriorisiert. In der Eckertstraße zwischen Baumarkt Hellweg und Heinrich-Heine Straße wurde eine Einbahn für Autos in Richtung Westen eingerichtet. Der freiwerdende Platz wurde einem Fahrradstreifen in Richtung Osten gewidmet. Der Parkstreifen (grüne Zone) befindet sich jetzt auf der anderen Straßenseite. Einige Autofahrer haben sich noch nicht daran gewöhnt und fahren auf dem Fahrradstreifen noch gegen die Einbahn.

(https://i.ibb.co/476Kdg9/radweg-eckerstr1.jpg) (https://ibb.co/MsYZ65W)
(https://i.ibb.co/J7vQnD6/radweg-eckerstr2.jpg) (https://ibb.co/Kq2w6T4)
Titel: Re: Der Radweg-Thread
Beitrag von: ptg am 05 06, 2023, 11:30
Zitat von: FlipsP am  31 05, 2023, 16:21Zumindest in eine Richtung (bzw abwechselnd kurz vor der Kreuzung) müsste eine Busspur machbar sein bzw. hätte machbar sein müssen. Der Zug ist ja schon abgefahren.


Ja. Ich war lange Zeit der Meinung, dass die Grünen die gesamte sanfte Mobilität vertreten. Das macht man in Graz offensichtlich nicht.
Die Grazer Grünen wären jedoch die letzte Partei gewesen, der ich das zugetraut hätte.

Ähnlich die Bewegung Move-it: Auch da trat man als allgemeine Bewegung auf und baut jetzt eigentlich nur noch auf Räder. Deren Arbeit schätze ich jedoch sehr!
Dass die Umsetzung von Straßenbahnprojekten etwas schwieriger und langwieriger ist, als Fahrradstreifen zu markieren, können auch Grüne nicht ändern. Dementsprechend passiert vordergründig mehr für Radfahrer.  Dort wo es geht und sinnvoll ist, werden auch Busspuren angelegt.
Immerhin werden Projekte, die zuvor öfter einmal verschoben wurden, umgesetzt.
Die Anschaffung von Straßenbahnen hätte schon vor Jahren erfolgen können/müssen.
Bei Projekten, die eine geringere Benachteiligung von Radfahrern gegenüber Autofahrern bringt  ;) , wird zumeist auch für die Fußgänger der Zustand verbessert.
Ich vermute ohne die Grünen gäbe es keine Begegnungszonen bzw. würden sie nicht ausgebaut, die grundsätzlich die Fußgänger und dann die Radfahrer begünstigen, oder auch Erweiterung von Fußgängerzonen (Bischofplatz, Lendplatz, Schmiedgasse, künftig Zinzendorfgasse; weiß nicht, ob noch mehr in Planung ist).
Keine Innenstadtentflechtung, die im Umfeld Verbesserungen für die Fußgänger und auch Radfahrer bringt.
Alles was den MIV einbremst/reduziert (auch wenn es Radprojekte sind), bringt ruhigere Verkehrsbedingungen (als Fußgänger ist´s mir lieber ein Rad fährt an mir mit 25 oder 30 km/h vorbei als ein Auto mit 50+.

Titel: Re: Der Radweg-Thread
Beitrag von: FlipsP am 05 06, 2023, 12:38
Zitat von: ptg am  05 06, 2023, 11:30Dass die Umsetzung von Straßenbahnprojekten etwas schwieriger und langwieriger ist, als Fahrradstreifen zu markieren, können auch Grüne nicht ändern. Dementsprechend passiert vordergründig mehr für Radfahrer.  Dort wo es geht und sinnvoll ist, werden auch Busspuren angelegt.
Immerhin werden Projekte, die zuvor öfter einmal verschoben wurden, umgesetzt.
Die Anschaffung von Straßenbahnen hätte schon vor Jahren erfolgen können/müssen.
Bei Projekten, die eine geringere Benachteiligung von Radfahrern gegenüber Autofahrern bringt  ;) , wird zumeist auch für die Fußgänger der Zustand verbessert.
Ich vermute ohne die Grünen gäbe es keine Begegnungszonen bzw. würden sie nicht ausgebaut, die grundsätzlich die Fußgänger und dann die Radfahrer begünstigen, oder auch Erweiterung von Fußgängerzonen (Bischofplatz, Lendplatz, Schmiedgasse, künftig Zinzendorfgasse; weiß nicht, ob noch mehr in Planung ist).
Keine Innenstadtentflechtung, die im Umfeld Verbesserungen für die Fußgänger und auch Radfahrer bringt.
Alles was den MIV einbremst/reduziert (auch wenn es Radprojekte sind), bringt ruhigere Verkehrsbedingungen (als Fußgänger ist´s mir lieber ein Rad fährt an mir mit 25 oder 30 km/h vorbei als ein Auto mit 50+.

Das alles streite ich gar nicht ab.
Ich persönlich habe auch erwartet, dass man jetzt bei Fußgehenden, Rad und ÖV Gas geben wird. Bei Fußgehenden und Rad seh ich auch die Fortschritte. Beim ÖV sehe ich eben nur sehe wenige, dafür aber große Schritte.
Wie geschrieben: In der Petersgasse hätte man eine Busspur mitdenken können (die Linie 64 fährt dort dicht und oft verspätet bzw ist dort gerne Stau).

Ich hätte einfach gerne die selbe - oder wenigstens halbe - Energie vom Rad auch beim ÖV gesehen.
Titel: Re: Der Radweg-Thread
Beitrag von: TW 529 am 07 06, 2023, 20:46
https://grazer.at/de/XoNwvZ5d/neuer-radweg-grossprojekt-zwischen-grazer-und-st/
Titel: Re: Der Radweg-Thread
Beitrag von: green_future am 18 06, 2023, 19:24
https://grazer.at/de/crMJEIPs/85-parkplaetze-weichen-radweg-in-der-grazer/ (https://grazer.at/de/crMJEIPs/85-parkplaetze-weichen-radweg-in-der-grazer/)

Das Rendering zeigt, dass man sich hier weigert, Radinfrastruktur zu bauen und anstatt dessen wieder nur den Pinsel schwingt. Dass der Mehrzweckstreifen dann auch noch ohne geeigneten Abstand in der Dooring-Zone platziert ist, spricht Bände.
Titel: Re: Der Radweg-Thread
Beitrag von: ptg am 19 06, 2023, 13:31

https://rad.graz.at/wp-content/uploads/2023/05/Radoffensive_Petersgasse_barr8.pdf (https://rad.graz.at/wp-content/uploads/2023/05/Radoffensive_Petersgasse_barr8.pdf)
Im Bereich Waltendorfer Gürtel bis Moserhofgasse (Rendering vom Grazer) ist die Ausführung soweit in Ordnung. Wie oder was sonst sollte man dort tun? Es ist nicht mehr Platz. Dass auf der Friedhofseite die Parkplätze bleiben, ist soweit in Ordnung. Leider bleiben auch die Querparkplätze vorm Friedhof. Querparkplätze bei Mehrzweckstreifen sind mMn ein No-Go.
Weiter stadtauswärts beschränken sich die Arbeiten bis auf die Haltestellenbereiche auf Bodenmarkierungen.

Aber es werden wohl wieder einige Millionen als Radoffensive tituliert, obwohl man Bäume pflanzt, die Ampel sowieso errichten muss und Asphaltierungsarbeiten (weil man FW, Wasser, Kanal,... erneuert) durchführt, die ursächlich nichts mit dem Radausbau zu tun haben.
   
Titel: Re: Der Radweg-Thread
Beitrag von: FlipsP am 19 06, 2023, 14:01
Zitat von: ptg am  19 06, 2023, 13:31https://rad.graz.at/wp-content/uploads/2023/05/Radoffensive_Petersgasse_barr8.pdf (https://rad.graz.at/wp-content/uploads/2023/05/Radoffensive_Petersgasse_barr8.pdf)
Im Bereich Waltendorfer Gürtel bis Moserhofgasse (Rendering vom Grazer) ist die Ausführung soweit in Ordnung. Wie oder was sonst sollte man dort tun? Es ist nicht mehr Platz.

Siehe oben. Statt den verbleibenden Längsparkplätzen und einen der Mehrzweckstreifen hätte man sehr einfach einen Mehrzweckstreifen* für Bus und Rad errichten können (siehe Heinrichstraße).
*bzw jeweils wechselnd vor der Kreuzung
Titel: Re: Der Radweg-Thread
Beitrag von: ptg am 20 06, 2023, 08:38
Zitat von: FlipsP am  19 06, 2023, 14:01Siehe oben. Statt den verbleibenden Längsparkplätzen und einen der Mehrzweckstreifen hätte man sehr einfach einen Mehrzweckstreifen* für Bus und Rad errichten können (siehe Heinrichstraße).
*bzw jeweils wechselnd vor der Kreuzung
Im Idealfall würden alle Parkplätze fallen, aber ich kann nachvollziehen, dass man nicht alle Parkplätze entfernt (Friedhof).
Titel: Re: Der Radweg-Thread
Beitrag von: FlipsP am 20 06, 2023, 08:39
Zitat von: ptg am  20 06, 2023, 08:38Im Idealfall würden alle Parkplätze fallen, aber ich kann nachvollziehen, dass man nicht alle Parkplätze entfernt (Friedhof).


Die Querparkplätze beim Eingang könnten eh bleiben.

Auf die - geschätzt - 4-6 Längsparkplätze hätte man jedoch gut verzichten können.
Titel: Re: Der Radweg-Thread
Beitrag von: LS64 am 20 06, 2023, 09:59
Zitat von: FlipsP am  19 06, 2023, 14:01Siehe oben. Statt den verbleibenden Längsparkplätzen und einen der Mehrzweckstreifen hätte man sehr einfach einen Mehrzweckstreifen* für Bus und Rad errichten können (siehe Heinrichstraße).
*bzw jeweils wechselnd vor der Kreuzung

Dann hätte es keine Bäume gegeben. Diese sind wegen Versickerung, Verschönerung (psychische Gesundheit), Kühlung, Luftqualitätsverbesserung und Faunaerhalt wichtig. Es wäre dann wieder eine reine Asphaltwüste geworden. Dies ist eben eine Entscheidung, die man treffen muss. Speziell mit den Starkregenereignissen der letzten Jahre im Hinterkopf (und dem Wissen, dass diese zunehmen werden) ist meiner Meinung nach die Entscheidung gut zu rechtfertigen.
Titel: Re: Der Radweg-Thread
Beitrag von: PeterWitt am 20 06, 2023, 10:08
Abgesehen davon, Dooring hin oder her, sind mir als Radfahrer wie PKW-Lenker Längsparkplätze in Hinblick auf Radfahrer 10x lieber als Querparkplätze. Am Längsparkplatz kann ich einen Radfahrer zumindest sehen, wenn ich mich korrekt verhalte, am Querparkplatz bleibt oft gar keine andere Möglichkeit als im Blindflug sich auf den Radweg hinaus zu tasten, weil ein anderer Wagen jede Sichtbeziehung verstellt.
Titel: Re: Der Radweg-Thread
Beitrag von: FlipsP am 20 06, 2023, 10:37
Zitat von: LS64 am  20 06, 2023, 09:59Dann hätte es keine Bäume gegeben. Diese sind wegen Versickerung, Verschönerung (psychische Gesundheit), Kühlung, Luftqualitätsverbesserung und Faunaerhalt wichtig. Es wäre dann wieder eine reine Asphaltwüste geworden. Dies ist eben eine Entscheidung, die man treffen muss. Speziell mit den Starkregenereignissen der letzten Jahre im Hinterkopf (und dem Wissen, dass diese zunehmen werden) ist meiner Meinung nach die Entscheidung gut zu rechtfertigen.

Es wäre eine solche geblieben, nicht geworden.
Mit dem Vorteil, dass der öffentliche Verkehr UND der Radverkehr verbessert würden.
Grün gibt es an diesem Ort genau hinter der Mauer in großem Umfang.
Titel: Re: Der Radweg-Thread
Beitrag von: 510-015 am 20 06, 2023, 12:55
Zitat von: PeterWitt am  20 06, 2023, 10:08Abgesehen davon, Dooring hin oder her, sind mir als Radfahrer wie PKW-Lenker Längsparkplätze in Hinblick auf Radfahrer 10x lieber als Querparkplätze. Am Längsparkplatz kann ich einen Radfahrer zumindest sehen, wenn ich mich korrekt verhalte, am Querparkplatz bleibt oft gar keine andere Möglichkeit als im Blindflug sich auf den Radweg hinaus zu tasten, weil ein anderer Wagen jede Sichtbeziehung verstellt.
Mir sind beim Radfahren eigentlich die Querparkplätze lieber (außer ich kann genügend Abstand zu Längsparkern halten).

Das hat den einfachen Grund, dass ich erstens durch die Rücklichter/Scheinwerfer beim eingelegten Rückwärtsgang sehen kann, ob ein Auto ausparken wird und zweitens sind die Autofahrer aufgrund des ,,Blindfluges" viel vorsichtiger und achtsamer und fahren sehr langsam aus dem Parkplatz heraus.

Bei Längsparkern geht sehr schnell eine Tür auf, vor der man nicht mehr bremsen kann, oder das Auto fährt aus dem Parkplatz, während man im toten Winkel ist. Da hat der Autofahrer den Verkehr (vermeintlich) besser im Überblick, wodurch weniger aufgepasst wird.
Titel: Re: Der Radweg-Thread
Beitrag von: Toben Dax am 03 07, 2023, 07:48
In Graz soll es ab dieser Woche drei Kreuzungen geben, an denen Radfahrer bei Rot rechts abbiegen bzw. geradeaus fahren dürfen:

https://www.kleinezeitung.at/steiermark/graz/bewegtestadt/6303096/Pilotversuch-in-Graz_An-diesen-Kreuzungen-duerfen-Radler-jetzt-bei

Leider ein Plus-Artikel, kann jemand mitteilen um welche drei Kreuzungen es sich handelt?
Titel: Re: Der Radweg-Thread
Beitrag von: Commanderr am 03 07, 2023, 13:24
Zitat von: Toben Dax am  03 07, 2023, 07:48Leider ein Plus-Artikel, kann jemand mitteilen um welche drei Kreuzungen es sich handelt?

1.) von der Erzherzog-Johann-Brücke nach rechts in Richtung Norden auf den Radweg am Lendkai
2.) von der Belgiergasse in Richtung Süden in die Griesgasse
3.) Waagner-Biro-Straße/Daungasse in Richtung Norden auch bei Rot geradeaus.
Titel: Re: Der Radweg-Thread
Beitrag von: TW 529 am 12 07, 2023, 17:18
In der Heinrichstraße, scheint es bald wieder einen Baustopp zu geben...

https://www.meinbezirk.at/graz/c-lokales/baustelle-in-der-heinrichstrasse-steht-bald-still_a6156538
Titel: Re: Der Radweg-Thread
Beitrag von: s_gelb am 20 08, 2023, 08:23
Betreffend Bergmanngasse:

https://www.krone.at/3090289
Titel: Re: Der Radweg-Thread
Beitrag von: Ahenobarbus am 20 08, 2023, 16:06
Nichtsdestotrotz ist eine Neuverteilung der innerstädtischen Flächennutzung dringend geboten. Ich hoffe man nutzt auch die Gunst der Stunde und plant endlich eine Verlängerung des Radweges vom Opernring über Joanneumring und Radetzkystraße in Richtung Mur.
Titel: Re: Der Radweg-Thread
Beitrag von: TW 529 am 06 09, 2023, 21:44
Mittlerweile wurden wieder Markierungen aufgetragen, so wie es vor dem Umbau war..

https://www.meinbezirk.at/graz/c-lokales/neuaufteilung-der-heinrichstrasse-vorerst-ausgesetzt_a6246660?ref=curate
Titel: Re: Der Radweg-Thread
Beitrag von: TW 529 am 21 09, 2023, 19:48
Der Radweg am Joanneumring wurde heute im Gemeinderat beschlossen!

https://grazer.at/story/de/radwege-grundstuecke-reininghaus-turm-die-im-5S1nNHoS/


https://grazer.at/story/de/radweg-am-grazer-joanneumring-wird-heute-im-zaguJLV3/
Titel: Re: Der Radweg-Thread
Beitrag von: PeterWitt am 21 09, 2023, 20:42
Eh fein, wenn Radwege gebaut werden - aber ist dieser am Tiefentalweg wirklich nötig? Ich meine, ich kenne den an sich nur als kleine recht ruhige Nebenstraße, durch die man an sich nirgends hin kommt. Hat sich das verändert und gibt es dort gravierenden Schleichweg-Verkehr?
Titel: Re: Der Radweg-Thread
Beitrag von: Toben Dax am 24 09, 2023, 17:21
Ich denke beim Tiefentalweg ist die Eisenbahn-Unterführung gemeint.
Titel: Re: Der Radweg-Thread
Beitrag von: Ragnitztal am 24 09, 2023, 18:53
Ich denke auch, da geht's um den Umbau der Unterführung Tiefentalweg.

https://www.google.com/maps/@47.0329449,15.4850024,3a,51.8y,340.88h,80.05t/data=!3m6!1e1!3m4!1se703ebgvXshFK9lO6gkgtw!2e0!7i16384!8i8192?entry=ttu

Derzeit besteht sie beidseitig aus Stiegenabgängen. Gibt es dort überhaupt eine Schieberampe für Radfahrer? Sie ist definitiv nicht barrierefrei, daher ist ein entsprechender Umbau für Fußgänger, Rollstuhlfahrer und Radfahrer gleichermaßen von Vorteil.
Titel: Re: Der Radweg-Thread
Beitrag von: green_future am 24 09, 2023, 19:13
Ja, es geht um die Unterführung; siehe Berichterstattung der GR-Sitzung (https://www.graz.at/cms/beitrag/10415589/8106610/):


TO 29 und 30: Neue Projekte im Rahmen der Radoffensive

[...]

Das zweite Projekt ist die Errichtung einer Geh- und Radwegunterführung Tiefentalweg. Die Errichtung einer barrierefreien Radinfrastruktur im Bereich Tiefentalweg, Bahnhof Messendorf ist ein wichtiger Bestandteil zur Schaffung einer durchgängigen Radroute nach Raaba-Grambach. Um dieses Ziel zu erreichen werden zwischen 2024 und 2026 insgesamt 2,39 Millionen Euro in die Hand genommen.

Der Tagesordnungspunkt 29 wurde mit den Stimmen von KPÖ, Grünen, SPÖ und Neos im Gemeinderat bestätigt. Der Tagesordnungspunkt 30 wurde einstimmig beschossen.
Titel: Re: Der Radweg-Thread
Beitrag von: TW 529 am 30 09, 2023, 09:06
Ringradweg

Im November beginnt man mit Baumversetzungen, Baubeginn ist dann im Frühjahr 2024, Fertigstellung ist im Herbst 2024 geplant.

https://grazer.at/story/de/kfz-spur-muss-weichen-fuer-neuen-radweg-werden-CMrre2fR/
Titel: Re: Der Radweg-Thread
Beitrag von: Ch. Wagner am 05 10, 2023, 09:23

Unerwähnt bleibt, daß im Zuge des Radweges auch die "Radetzky Schleife" in die mittlere Fahrspur des Joanneumringes verlegt wird.
Dieser Bau bedeutet natürlich eine Komplettsperre des Ringes während der Bauzeit.
Titel: Re: Der Radweg-Thread
Beitrag von: riggnix am 05 10, 2023, 09:42
Zitat von: Ch. Wagner am  05 10, 2023, 09:23Unerwähnt bleibt, daß im Zuge des Radweges auch die "Radetzky Schleife" in die mittlere Fahrspur des Joanneumringes verlegt wird.
Dieser Bau bedeutet natürlich eine Komplettsperre des Ringes während der Bauzeit.

Interessant. Braucht es dafür wirklich eine Komplettsperre? Die rechte Spur könnte man doch wahrscheinlich freihalten, oder? Wenn auch vielleicht nicht über die ganze Bauzeit.
Oder hast du da schon genauere Infos zur Bauplanung?
Titel: Re: Der Radweg-Thread
Beitrag von: Ch. Wagner am 05 10, 2023, 10:28
Zitat von: riggnix am  05 10, 2023, 09:42Interessant. Braucht es dafür wirklich eine Komplettsperre?

Nein die habe ich nicht.

Wenn aber in der mittleren Spur etwa 1 1/2 bis 2 m tief ausgehoben wird, ist natürlich rechts kein Platz mehr. Das hat man ja auch in der Neutorgasse und Radetzkystraße gesehen, wie breit neben den Gleisen gegraben werden mußte.
Titel: Re: Der Radweg-Thread
Beitrag von: Commanderr am 05 10, 2023, 10:38
Schienenverlegung ein Schildbürgerstreich?

Zitat von: Ch. Wagner am  05 10, 2023, 09:23Unerwähnt bleibt, daß im Zuge des Radweges auch die "Radetzky Schleife" in die mittlere Fahrspur des Joanneumringes verlegt wird.

Der künftige Radweg zwischen der Schmiedgasse und der Neutorgasse könnte natürlich auch deutlicher billiger und einfacher realisiert werden:

Aktuelle Situation:
1_aktuelle_Situation.jpg

Durchaus realisierbare Variante:
2_sinnvolleVariante.jpg

Was meint Ihr dazu?
Titel: Re: Der Radweg-Thread
Beitrag von: Ch. Wagner am 05 10, 2023, 13:26

Uijegerl, ich höre jetzt schon das Aufkreischen der WKÖ und der "Gewerbetreibenden" sowie der besorgten Bürger: Parkplätze werden vernichtet.
Titel: Re: Der Radweg-Thread
Beitrag von: FlipsP am 05 10, 2023, 14:03
Zitat von: Ch. Wagner am  05 10, 2023, 13:26Uijegerl, ich höre jetzt schon das Aufkreischen der WKÖ und der "Gewerbetreibenden" sowie der besorgten Bürger: Parkplätze werden vernichtet.

Schaden würde es aber nicht. Also die Parkplätze aufzulassen, nicht das Gejammere
Titel: Re: Der Radweg-Thread
Beitrag von: 5484 am 05 10, 2023, 15:29
Würde man die nicht sowieso auflösen oder kommen die Parkplätze auf die jetzige linke Spur?
Titel: Re: Der Radweg-Thread
Beitrag von: PeterWitt am 05 10, 2023, 18:25
Soweit ich weiß, werden die Parkplätze ausgelassen, also wäre der Radweg anstelle dessen schon sinnvoll. Anderenfalls wird man vielleicht den Radweg nur zur Hälfte auf die Fahrspur bauen und den Rest auf die Parkplätze, dann würden die 2 verbleibenden Fahrspuren breiter werden, was mehr Sicherheit und Flüssigkeit bedeuten würde, da der Parkplatzverkehr derzeit alle 2 äußeren und mitunter auch die mittlere Spur beeinträchtigen, va auch durch riskante Ausweichnanöver.
Was ich mir nur dachte: wenn die Schleife wirklich weiter nach Norden wandert, dann wäre eine Ausfahrt Richtung Westen auch realisierbar. Umso ärgerlicher, dass man dann die Einfahrt von Westen jetzt gestrichen hat.
Anderenfalls: bis 2025 dauert es ja noch, und man könnte dann ja 2026 oder 27 wieder alles umbauen, bevor dann 2030 die SW-Linie angebunden wird, die Erfahrung dazu hätte man ja schon.🙄
Titel: Re: Der Radweg-Thread
Beitrag von: Ch. Wagner am 05 10, 2023, 19:28

Ich nehme doch an, daß die Frau Verkehrsstadträtin dies ausführlich mit der Frau Vizebürgermeisterin besprochen und abgestimmt hat.
Titel: Re: Der Radweg-Thread
Beitrag von: Exilgrazer am 01 11, 2023, 20:30
Zitat von: Commanderr am  05 10, 2023, 10:38Schienenverlegung ein Schildbürgerstreich?

Der künftige Radweg zwischen der Schmiedgasse und der Neutorgasse könnte natürlich auch deutlicher billiger und einfacher realisiert werden:

Aktuelle Situation:
[url="https://www.styria-mobile.at/home/smf/index.php?action=dlattach;attach=7338;type=preview;file"]1_aktuelle_Situation.jpg[/url]

Durchaus realisierbare Variante:
[url="https://www.styria-mobile.at/home/smf/index.php?action=dlattach;attach=7340;type=preview;file"]2_sinnvolleVariante.jpg[/url]

Was meint Ihr dazu?
Viel gescheiter und die Schleife autofrei
Titel: Re: Der Radweg-Thread
Beitrag von: Ragnitztal am 05 11, 2023, 13:36
Zitat von: Ragnitztal am  24 09, 2023, 18:53Ich denke auch, da geht's um den Umbau der Unterführung Tiefentalweg.

https://www.google.com/maps/@47.0329449,15.4850024,3a,51.8y,340.88h,80.05t/data=!3m6!1e1!3m4!1se703ebgvXshFK9lO6gkgtw!2e0!7i16384!8i8192?entry=ttu

Derzeit besteht sie beidseitig aus Stiegenabgängen. Gibt es dort überhaupt eine Schieberampe für Radfahrer?...

Wie ich mich gestern selbst überzeugen durfte, gibt es dort eine Schieberampe aus Beton für Radfahrer. Diese etwa 20 cm breite Rampe befindet sich am Rand der Stufen. Das ist kein zeitgemäßer Ersatz mehr für eine wirklich barrierefreie Unterführung.
Titel: Re: Der Radweg-Thread
Beitrag von: TW 529 am 09 11, 2023, 21:06
Die kleine Neutorgasse soll ab nächstes Jahr zur einer Fahrradstraße umgestaltet werden.

https://grazer.at/story/de/kleine-neutorgasse-in-der-grazer-city-wird-ab-2024-40xYdS0z/
Titel: Re: Der Radweg-Thread
Beitrag von: kroko am 10 11, 2023, 10:04
Zitat von: TW 529 am  09 11, 2023, 21:06Die kleine Neutorgasse soll ab nächstes Jahr zur einer Fahrradstraße umgestaltet werden.

https://grazer.at/story/de/kleine-neutorgasse-in-der-grazer-city-wird-ab-2024-40xYdS0z/

Aus meiner Sicht hätte man da gleich "Fußgängerzone (Radfahren erlaubt)" machen können.
Titel: Re: Der Radweg-Thread
Beitrag von: Stipe am 10 11, 2023, 11:10
Die Geschäfte dort sollen also keine Lieferanten mehr haben dürfen?
Titel: Re: Der Radweg-Thread
Beitrag von: PeterWitt am 10 11, 2023, 11:53
Zitat von: Stipe am  10 11, 2023, 11:10Die Geschäfte dort sollen also keine Lieferanten mehr haben dürfen?
Verstehe den Einwurf nicht ganz. Auch in der reinen Fußgängerzone gibt es Lieferanten, nur halt zeitlich auf ein paar Stunden beschränkt.
Titel: Re: Der Radweg-Thread
Beitrag von: kroko am 10 11, 2023, 12:18
ZitatDie Geschäfte dort sollen also keine Lieferanten mehr haben dürfen?

Doch natürlich sollen sie Lieferanten haben dürfen, so wie auch über sonst in den Grazer Fußgängerzonen. Aber wieso dort alle Leute mit dem Auto zufahren und durchfahren können sollen (und nicht nur Bewohner, Lieferanten, usw.) ist mir nicht klar. Das wäre eine der schönsten (Einkaufs-)Gassen in Graz, wenn halt der Autoverkehr nicht wäre. Wenn die Autos weg sind wäre viel Platz für Gastgärten, ich bin überzeugt dass diese Gasse blühen würde.
Titel: Re: Der Radweg-Thread
Beitrag von: s_gelb am 17 11, 2023, 18:21
Ein Radweg im Grazer Norden soll nun ausgebaut werden:


https://www.meinbezirk.at/graz/c-lokales/geh-und-radwege-im-grazer-norden-werden-verbreitert_a6384371
Titel: Re: Der Radweg-Thread
Beitrag von: TW 529 am 09 12, 2023, 22:42
Auch in der Wickenburggasse gibt es jetzt auch eine Zählstelle für Radfahrer.

https://www.kleinezeitung.at/steiermark/graz/17900814/auch-in-der-wickenburggasse-werden-jetzt-fahrraeder-gezaehlt
Titel: Re: Der Radweg-Thread
Beitrag von: ptg am 24 04, 2024, 08:34
Zitat von: TW 529 am  09 12, 2023, 22:42Auch in der Wickenburggasse gibt es jetzt auch eine Zählstelle für Radfahrer.

https://www.kleinezeitung.at/steiermark/graz/17900814/auch-in-der-wickenburggasse-werden-jetzt-fahrraeder-gezaehlt
Dafür hat man es geschafft, sie bei der ersten Baumaßnahme wieder hin zu machen bzw. es nicht geschafft, die Wiederherstellung der Bodenschleifen beim Asphaltieren gleich mit zu berücksichtigen/zu fordern. 
Dafür waren dann ja auch >50000 Radfahrer am Tag unterwegs.  8)  ;D
Titel: Re: Der Radweg-Thread
Beitrag von: ptg am 26 04, 2024, 07:54
Zitat von: ptg am  24 04, 2024, 08:34Dafür hat man es geschafft, sie bei der ersten Baumaßnahme wieder hin zu machen bzw. es nicht geschafft, die Wiederherstellung der Bodenschleifen beim Asphaltieren gleich mit zu berücksichtigen/zu fordern. 
Dafür waren dann ja auch >50000 Radfahrer am Tag unterwegs.  8)  ;D
Überraschenderweise funktioniert sie schon wieder.
Dachte das wird wieder ewig dauern.