Straßenbahnprojekt Innenstadt: Neutorgasse - Belgiergasse

Begonnen von Ragnitztal, 17 01, 2023, 13:40

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PeterWitt

Zitat von: FlipsP am  21 09, 2023, 18:49Abwarten ÖVP und die lächerlichen der KFG haben dazu eine Sondersitzung einberufen. Es ist ihnen zuzutrauen, dass diese sinnvolle Maßnahme - den Durchzugsverkehr rauszuhalten - doch noch gekippt wird.
Für mich sind das dennoch 2 verschiedene Paar Schuhe: den Durchzugverkehr (speziell nach Norden) braucht dort in Wahrheit niemand, es genügt die Zufahrt voll und ganz. Nach Norden geht's gleichwertig schneller über den Kai (weniger Ampeln), nach Süden kann man natürlich ebenso über den Kai, kann dann aber die Wielandgasse und Radetzkystraße nur schwer erreichen (bloß, wie viele haben diese Straßen wirklich zum Ziel?). Zum Anderen ist die bewusste ewige Verzögerung der Baufertigstellung schon jenseits der Zumutbarkeit, hier kann ich Frust gut nachvollziehen.

il_treno

Zitat von: FlipsP am  21 09, 2023, 18:49Abwarten ÖVP und die lächerlichen der KFG haben dazu eine Sondersitzung einberufen. Es ist ihnen zuzutrauen, dass diese sinnvolle Maßnahme - den Durchzugsverkehr rauszuhalten - doch noch gekippt wird.

Warum, die haben doch keine Mehrheit im Gemeinderat, reines Ablenkungsmanöver der schwarz-türkisen, die halt in den letzten Jahren nur das notwendigste für die Öffi- und Radverkehr umgesetzt haben.

FlipsP

Zitat von: Schabbesgoi am  21 09, 2023, 21:06Und vorher gab es schwarz/grün!

Was hat Grün damals getan?

Lange vorher in noch weit besserem Verhältnis für die ÖVP..

PeterWitt

Zitat von: Schabbesgoi am  21 09, 2023, 21:48Was hat denn die damalige Vizebürgermeisterin getan?
Spontan fällt mir nur die "Radl-Bim" ein,....toll.
P&R Fölling? Ok, kein Glanzlicht.
Annenstraße? Naja, gut, lassen wir's....

FlipsP

Zitat von: PeterWitt am  21 09, 2023, 22:08P&R Fölling? Ok, kein Glanzlicht.
Annenstraße? Naja, gut, lassen wir's....

Wobei das alles ja eher in Richtung ,,gewollt, aber nicht gedurft" geht.
Fölling hätte ja in Mariatrost stehen, die Annenstraße nach ersten Plänen autofrei sein sollen. Bei der Annenstraße bin ich mir aber nicht ganz sicher.

whz

So sehr ich für den öffentlichen Verkehr bin und mich über jeden Meter Tramwaygleis freue, das neu kommt, so sehr darf man aber auch nicht vergessen, dass es in der Innenstadt nicht nur Menschen gibt, die da wohnen, sondern auch Unternehmer, die natürlich Gewinne machen müssen, um ihren Betrieb und die Arbeitsplätze am Laufen zu halten. Mag zwar für Kommunisten nicht ganz verständlich sein, ist aber so. Daher habe ich schon große Bedenken, den Autoverkehr aus der Neutorgasse gänzlich zu verbannen. Letztlich werden dann diese Autos halt über den Kai fahren und wird es sich dort stauen. Wie sieht den die Annenstraße heute aus? Verkehrsberuhigt...fast zu Tode beruhigt. Die Stadt sollte eigentlich ein Ort für Menschen sein und nicht Freilichtmuseum.

BTW: Warum macht man eigentlich so viele Gleisschlingen (Gleisdorfergasse, Neutorgasse)? Und warum macht man keine schöne Bepflasterung (Frankreich sei das Vorbild)?

LG
Wolfgang

PeterWitt

@ WHZ: Um Umsatz in der Neutorgasse zu machen muss man aber nicht zwingend mit dem Auto dort DURCHfahren können, die Zufahrt genügt voll und ganz (und das hat weder war mit Kommunismus oder sonstigen Ideologie zu tun, maximal mit der nicht ÖAMTC/WKO-Verblendung - nahezu ein jeder Kaufhausparkplatz ermöglicht nur das Zufahren und nicht das Durchfahren). Die Erreichbarkeit der Geschäfte zum Anliefern, Müllentsorgung, Auslieferung etc - ja, das sind Themen, und das sind Themen, die jetzt während der Baustelle leider ganz bewusst ausgeklammert werden, aber sonst?
Es entfallen in der Neutorgasse ca. 20 Parkplätze, wenn das wirtschaftliche Überleben aller Geschäfte dort just an diesen 20 Parkplätze liegt (von denen vermutlich ein Großteil mit Dauerparkern und nicht Kundschaft belegt ist), dann gibt es ohnehin gröbere Themen bei diesen Unternehmen (und die Straßenbahn spült ja auch neue Kundschaft in das Viertel).
Realistisch mag es den einen oder anderen Kunden geben, der dort freiwillig (oder notgedrungen) mit dem PKW hin fährt, nur jeder der das macht weiß auch, dass er vermutlich NICHT vor der Haustüre parken kann, sondern in einer der Seitengassen oder umliegenden Garagen, das nimmt man billigend in Kauf.
Und die Annenstraße ist das beste Beispiel, wie man eine Straße zu Tode-nicht-beruhigt hat. Was bitte haben die Geschäfte davon, wenn die PKW durchfahren, nur keine Parkplätze haben? Wäre das ganze eine Fußgängerzone, es gäbe wenigstens Laufkundschaft und Aufenthaltsqualität, aber so ist's das Schlechteste aus 2 Welten.
Der Südtirolerplatz war früher ein einziger Parkplatz, auch da war der Aufschrei groß, dass dort eine FuZo nicht funktioniert, dass alles dort stirbt etc etc etc. - möchte heute dort jemand wieder einen Parkplatz haben?

riggnix

Zitat von: whz am  22 09, 2023, 08:55Wie sieht den die Annenstraße heute aus? Verkehrsberuhigt...fast zu Tode beruhigt.

Die Annenstraße ist von der Vorbeckgasse bis zur Mur verkehrsberuhigt. Da fahren praktisch keine Autos, alles ist Fußgängerzone, überall Geschäfte und Lokale. Westlich davon ist die Annenstraße eine Durchzugsstraße. Nur weil man ein paar Parkplätze gestrichen hat, ist das noch lange nicht verkehrsberuhigt.

Der Teil ohne Autos floriert. Der Teil mit Autos liegt brach. Fällt dir was auf?

FlipsP


Zitat von: whz am  22 09, 2023, 08:55den Autoverkehr aus der Neutorgasse gänzlich zu verbannen. Letztlich werden dann diese Autos halt über den Kai fahren und wird es sich dort stauen.

Was hilft ein Autoverkehr, der am Geschäft der Unternehmer vorbei fährt?
Nix...

Zitat von: whz am  22 09, 2023, 08:55Wie sieht den die Annenstraße heute aus? Verkehrsberuhigt...fast zu Tode beruhigt.

In der Annenstraße ist ja genau das Problem, dass eben zu wenig beruhigt wurde!
Dort wo der Verkehr noch in eine Richtung fließt ist die Straße ,,tot". Dort wo die Autos komplett raus sind (Südtirolerplatz) lebt die Straße.

Zitat von: whz am  22 09, 2023, 08:55Die Stadt sollte eigentlich ein Ort für Menschen sein und nicht Freilichtmuseum.

Die Stadt sollte auch ein Ort für Menschen sein und kein großer Parkplatz oder eine Durchzugsstraße.
Mit der Verkehrsberuhigung kommen auch mehr Menschen hin.

Ich weiß, dass ist schwer für die Köpfe die nur sehen Auto=Geld (damit meine ich nicht dich persönlich!), aber es ist nun mal so.

PeterWitt

Zitat von: FlipsP am  22 09, 2023, 10:53Ich weiß, dass ist schwer für die Köpfe die nur sehen Auto=Geld (damit meine ich nicht dich persönlich!), aber es ist nun mal so.
Ich sehe das immer und immer wieder vom Büro aus - die Mariahilfer Straße/Neubaugasse/Zollergasse in Wien, das war ziemlich unfreundlich dort, alles zugeparkt, keine Aufenthaltsqualität, und jetzt, nach ca. 10 Jahren fortschreitender Beruhigung mit Einführung FuFo, Begegnungszonen und ansprechender Straßengestaltung, jetzt floriert es und selbst mit der ehemaligen Park- und KFZ-Fläche kommt man als Fußgänger in den Massen kaum noch voran. Dass so etwas die Wirtschaft beflügelt und nicht ausbremst, das kann man förmlich sehen, auch wen viele Wiener nach wie vor schimpfen was das für eine Frechheit ist und dass die MaHü für immer zerstört wurde.

whz

Man sieht an den Inputs wie unterschiedlich die Zugänge sind und das ist gut so. Wenn ich so nachdenke, glaube ich auch, ein Problem in Graz (und nicht nur hier) sind auch die hohen Geschäftsmieten, die manchen Betrieben zusetzen. Zu meiner Jugend gab es in der Innenstadt viele alteingesessene Betriebe (Poy & Walter, Pock, etc) und die Annenstraße hatte die weniger guten Geschäfte. Heute sind die in der Herrengasse mit vielen Ketten die man in jeder Stadt sieht, kaum etwas was einen Mehrwert hat, mal abgesehen von Betrieben wie Weikhard, Klammerth und Schullin. Wer erinnert sich noch an die Melodie in der Jakominigasse? Aber das ist ein Thema, das wohl kaum die Stadtregierung wird allein lösen können.
Und die Geschäfte und Lokale am Anfang der Annenstraße (Vorbeckgasse) ... naja, nicht meine Vorstellung...

Also wirklich ein vielschichtiges Thema - dennoch erwarte ich mir von der Stadtregierung mehr. Die Grünen hatten im Wahlkampf ein interessantes Konzept für den Griesplatz. Was ist daraus geworden? Der Realpolitik zum Opfer gefallen? Wie gesagt: eine Stadt muss Platz für die Menschen haben, man soll sich wohl und sicher fühlen (nicht nur als Frau).

LG
WOlfgang

scheurin

Ich würde meinen, die für den Handel benötigte Innenstadt ist kleiner als früher. Kann mich noch erinnern Spielzeug beim Koch gekauft zu haben, dann Werkzeug und Glühbirnen nebenan am Hauptplatz (kann mich an den Namen des Geschäftes beim dem Rathaus nicht mehr erinnern) oder eine Stereoanlage unten im Kastner & Öhler. Hat sich halt viel in Richtung Internet verlagert, da braucht es die Annenstrasse eigentlich nicht. Herrengasse und Sporgasse erscheinen ausreichend. Selbst ab dem Kastner nordwärts ist es sehr ruhig. Da war zum Beispiel früher mal ein Reisebüro (die AUA beim Landhaus ist ja auch längst weg).

Denke auch nicht, dass die Entlastungsstrecke - das Thema eigentlich - hier viel ändert und die Fussgängerzone in Graz ist gross genug für die heutigen Verhältnisse. Ist ja nicht so, dass die Herrengasse von Laufkundschaft entlastet werden muss, noch sind wir nicht in Salzburg oder gar Hallstatt.

PeterWitt

Es geht ja nicht um die Entlastung der Kundenströme in der Herrengasse, aber unweigerlich wird der Bereich Neutorgasse/Albrechtgasse/Landhausgasse deutlich stärker frequentiert werden als heute, und das wird nicht zum Schaden der ansässigen Geschäfter/Gastronomen/Dienstleister sein, auch wenn die bekannten großen Nummern weiterhin in der Herren-/Sporgasse bzw Sackstraße sitzen.

Das Werkzeug/Haushaltsgeschäft beim Rathaus hieß übrigens Ferch.

FlipsP

Fußgängerzonen sind nicht primär da, um Einkaufen zu ermöglichen. Eher ist es eine Aufwertung der Stadt und somit kann die Fußgängerzone gar nicht zu klein werden.

Gerade das einkaufen wird ja ganz gut beschrieben: Alte (eigentlich ja uralte), eingeschossene Geschäfte gibt es heute so gut wie nicht mehr. In Graz fallen mir da eigentlich nur mehr wenige (allen voran Kastner und Klammerth) ein. Der Rest sind normale Ketten, wie sie in jeder Straße und jedem EKZ vorhanden sind.
Das Einkaufserlebnis in der Innenstadt ist also ein 0815 Erlebnis, wie überall anders auch.

Was die Innenstadt interessant macht, sind die anderen Dinge. Gute, unterschiedliche Lokale und weitere Attraktionen.

Wer mit den Auto zum Humanic einkaufen fahren will, der kann auch nach Seiersberg, zum Murpark oder in den Citypark fahren.

s_gelb

Zitat von: FlipsP am  22 09, 2023, 14:55In Graz fallen mir da eigentlich nur mehr wenige (allen voran Kastner und Klammerth) ein. Der Rest sind normale Ketten, wie sie in jeder Straße und jedem EKZ vorhanden sind.
Das Einkaufserlebnis in der Innenstadt ist also ein 0815 Erlebnis, wie überall anders auch.

Was die Innenstadt interessant macht, sind die anderen Dinge. Gute, unterschiedliche Lokale und weitere Attraktionen.

Wer mit den Auto zum Humanic einkaufen fahren will, der kann auch nach Seiersberg, zum Murpark oder in den Citypark fahren.

Es gibt zum Glück schon noch deutlich mehr als zwei - ich denke da zum Beispiel an den Moser, eine Buchhandlung dieser Größenordnung mit einem wirklich weitumfassenden Sortiment findet man in keinem (?) Einkaufszentrum und ist in der Steiermark fast einzigartig traue ich mich zu behaupten, kurz vor dem Kaiser-Josef-Platz gibt es dann z.B. noch eine Orthopädie- sowie auch eine Gewürzfachhandlung um nur wenige von einigen mehr Beispielen anzuführen. Da steht die Grazer Innenstadt nicht so schlecht da, was Fach- und Spezialgeschäfte angeht, wie man manchmal vielleicht meinen würde wie ich finde aber natürlich gibt es in der Innenstadt auch schon einige große Handelsketten wie man sie auch in Einkaufszentren etc. vorfindet.