04.08.2022 9:31 ÖBB Entgleisung Südbahn (Semmering)

Begonnen von AlternativeTransport, 04 08, 2022, 22:10

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Zitat04.08.2022 10:44 Streckenunterbrechung: Spital am Semmering - Breitenstein

Wegen eines Unfalles sind zwischen Spital am Semmering und Breitenstein am Semmering bis voraussichtlich 16:00 Uhr keine Fahrten möglich. Für die Fernverkehrszüge haben wir für Sie einen Schienenersatzverkehr zwischen Gloggnitz Bahnhof und Mürzzuschlag Bahnhof und für die S-Bahnen und den Regionalverkehr zwischen Breitenstein am Semmering und Mürzzuschlag Bahnhof angefordert. Mobilitätseingeschränkten Reisenden, die für ihre Fahrt Unterstützung benötigen, wird dringend empfohlen, sich vor Reiseantritt mit dem ÖBB Kund:innenservice unter 05-1717-5 in Verbindung zu setzen, um eine barrierefreie Reisekette zu gewährleisten. Planen Sie in diesem Bereich derzeit 60 Minuten mehr Reisezeit ein. Wir bitten um Entschuldigung.





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NÖN Artikel: Güterzug-Waggon am Semmering entgleist: Sperre auf Südbahnstrecke https://www.noen.at/neunkirchen/beim-bahnhof-gueterzug-waggon-am-semmering-entgleist-sperre-auf-suedbahnstrecke-semmering-bahn-steiermark-unfaelle-verkehrsinfo-331459878

Kurier Artikel: Entgleisung am Semmering: Güterzug legt die Südstrecke lahm https://kurier.at/chronik/niederoesterreich/entgleisung-am-semmering-gueterzug-legt-die-suedstrecke-lahm/402098127

ZitatDonnerstagfrüh ist es auf der Semmeringstrecke im Bereich des Wolfsbergkogel beim Bahnhof Semmering aber zu einem nicht ganz so tragischen Ereignis gekommen: Der Güterzug 54054 ist entgleist. Bei den ÖBB ging man am Vormittag davon aus, dass zumindest ein Wagen mit allen Achsen aus den Gleisen gesprungen ist.

meinbezirk: Chaotische Zustände nach Waggon-Entgleisung https://www.meinbezirk.at/neunkirchen/c-lokales/chaotische-zustaende-nach-waggon-entgleisung_a5512363

Heute: Zug-Unfall am Semmering sorgt für ÖBB-Chaos in NÖ https://www.heute.at/s/zug-unfall-am-semmering-sorgt-fuer-oebb-chaos-in-noe-100221073

Kleine Zeitung: Waggon am Semmering entgleist: Südbahn gesperrt https://www.kleinezeitung.at/oesterreich/6173612/Keine-Verletzten_Waggon-am-Semmering-entgleist_Suedbahn-gesperrt


Video Eindruck: https://twitter.com/i/status/1555141158103302144

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Erfahrungsbericht von IC 533 Wien - Lienz (geplante Ankunft Lienz 14:06)


IC 533 war anscheinend direkt nach Güterzug 54054 unterwegs. Um 9:36 Stop oben am Berg. Durchsage: Entgleisung vorne.

Warten, da es eine IC ist, muss eine Lok hinten angehängt werden, um rückwärts bis Gloggnitz zu fahren. Es dauert so lang das Passagiere dürfen heraus und Bergluft snuppern. Lok kommt, wird angehängt, fährt los, muss dann wieder stoppen, etwas wird hergerichtet und dann gehts wieder los bis Gloggnitz. Dort warten schon Passagiere von den nächsten Zügen, die in Gloggnitz enden.

Sitzplatz im Schienenersatzverkehr erhoffen oder erkämpfen? Überforderte ÖBB Mitarbeiter, die versuchen, eine Ordnung im Chaos zu bringen. Busfahrt nach Mürzzuschlag. Dort wird an die wartenden Massen sogar Wasser verteilt. Gestrandeten haben viele Fragen. Antworten sind rar.

Circa 13:30 Platz im Zug Richtung Villach bekommen. Na ja, Stehplatz. Sitzplatzreservierung für IC 533 kann man ja vergessen.

Circa 13:50, Abfahrt gibts noch immer nicht. Überfüllung? Werden jetzt Passagiere heraus gehaut?

Endlich Abfahrt. Vielleicht könnte Lienz mit Umsteigen erreicht werden vor der letzter Bus um 19:20 weg fährt. Das sollte sich ausgehen, S1 von Villach fährt um 16:54 weg, dann wäre man in Lienz um 18:37.

Zug Richtung Villach verzögert sich weiter. 16:54 geht sich nicht mehr aus, aber REX1 fährt 17:10 von Villach weg und holt S1 in Spital wieder ein und man hätte dann 3 Minuten um umzusteigen in Spital an der Drau. Noch mehr Verzögerungen. 17:10 wird nichts mehr. Ankunft Villach ca. 17:25. Busverbindung in Lienz geht nicht mehr.

Auskunft beim Schalter, "ja, wenn es keine Öffiverbindung bis Endziel in Osttirol gibt, dann könnte ein Taxi um bis zu 50 EUR bezahlt werden." Eigentlich heißt das, man muss das Taxi selbst bezahlen, Rechnung aufheben und dann Antrag einreichen, um Geld zurückzubekommen. Ich hab das früher mal gemacht und die ÖBB hat immer eine 5 EUR "Bearbeitungsgebühr" einbehalten, obwohl es ursprünglich ihre Fehler war.


Herold aufgemacht und alle Taxiunternehmen in Lienz eins nach dem anderen angerufen. Könnt ihr in zwei Stunden um 19:37 von Lienz Bahnhof fahren? Antwort von Allen war: "Nein, wir sind die nächsten Stunden vollkommen ausgebucht". Bekannte in Osttirol angerufen und um ein Gefallen gebeten.

Abfahrt von S1 von Villach Richtung Lienz hat sich auch etwas verzögert aber dann war es schon egal.

510-015

Erfahrungsbericht aus Mürzzuschlag vom späten Nachmittag:

Mehr als zwei Stunden kein Zug nach Graz, keinerlei Information für Reisende. Für jegliche Information musste man aktiv auf die wenigen ÖBB-Mitarbeiter zugehen.
Ein Zug konnte nicht fahren, weil kein Lokführer da war. Die beiden Schaffner hatten keine Ahnung, wann ein Lokführer kommen würde und wann man losfahren würde.

In der Zwischenzeit kommt ein weiterer Zug von Graz an, welcher dann eine Stunde später nach Graz zurück fahren sollte. Dieser Zug kann dann aber nicht abfahren, weil die Schaffner irgendwo im Schienenersatzbus sind und man ohne sie nicht fahren kann. Wann das Personal ankommt und welcher Zug zuerst fahren würde, wusste selbstverständlich niemand.

Warum man nicht die beiden Schaffner vom ersten Zug und den Lokführer vom zweiten Zug kombinieren konnte, bleibt mir ein Rätsel. So hätte man ja zumindest einen der beiden Züge fahren lassen können.

Ergebnis war dann, dass beide Züge (und auch der erste nach der Streckensperre durchfahrende Zug) direkt hinter einander fuhren und innerhalb einer viertel Stunde 3 Züge in Graz ankamen.

Es ist klar, dass am Anfang Chaos herrscht, weil man nicht so schnell einen funktionierenden SEV einrichten kann. Aber 8-10 Stunden nach Beginn der Streckensperre sollte sich der Ablauf soweit eingespielt haben, dass man

- die Fahrgäste darüber informiert, (z.B. Lautsprecherdurchsagen am Bahnsteig) wann welcher Zug ca. losfährt, oder zumindest dass er noch eine Weile nicht losfahren wird
-die Züge einigermaßen regelmäßig fahren
-genug Personal für die Züge zur Verfügung stellt


Sämtliche Informationen zum fehlenden Personal habe ich nur auf mehrmalige Nachfrage erfahren. Allgemeine Information für alle Fahrgäste hat es nicht gegeben. Die Abfahrtsmonitore änderten die voraussichtlichen Abfahrtszeiten auch nur alle paar Minuten auf die jeweils aktuelle Zeit. Hatten also auch genau keinen Imformationsgehalt.
Im alten Forum als "Bus 15 O530 Citaro L" unterwegs gewesen - jetzt mit kürzerem Usernamen ;D
Aber "15" ist im Namen erhalten geblieben zum leichteren Wiedererkennen ;)

whz

Ihr Armen!! Ja, das ganze wirft kein gutes Licht auf unsere Staatsbahn. Krisenmanagement offenbar auf Urlaub oder gleich gar nicht vorhanden. Als zertifizierter Risikomanager iS ÖNORM D4900:2021 frage ich mich, ob hier seitens der ÖBB eine Aufarbeitung erfolgt?? Und ob die damit an die Öffentlichkeit gehen und erklären, was die ÖBB gedenkt zu tun, damit so ein Chaos nicht mehr in diesem Ausmaß vorkommt??

LG Wolfgang

Ch. Wagner

Zitat von: whz am  05 08, 2022, 11:36Ihr Armen!! Ja, das ganze wirft kein gutes Licht auf unsere Staatsbahn. Krisenmanagement offenbar auf Urlaub oder gleich gar nicht vorhanden. Als zertifizierter Risikomanager iS ÖNORM D4900:2021 frage ich mich, ob hier seitens der ÖBB eine Aufarbeitung erfolgt?? Und ob die damit an die Öffentlichkeit gehen und erklären, was die ÖBB gedenkt zu tun, damit so ein Chaos nicht mehr in diesem Ausmaß vorkommt??
LG Wolfgang



Großartig, ein zeretifizierter Risikomanager. Da frage ich mich, wie hoch ist das Risiko, daß ein Waggon im Zugverband entgleist und zwei Gleise blockiert - ich meine gegen null. Wie schnell kannst du einen Schienenersatzverkehr organisieren. Die Busse sind ja nicht das Problem, sondern die Fahrer. Und die müssen auch mit der Strecke vertraut sein. Dann stehen recht viele Leute am Bahnhof herum und alle wollen natürlich in den ersten Bus, da wird gedrängelt und geschimpft. Und wer soll informieren, wer weiß denn überhaupt Konkretes. Und wenn der Bahnverkehr unterbrochen ist, wie soll denn das Zugpersonal con Gloggnitz nach Mürzzuschlag kommen, natürlich auch mit dem SEV. Das ärgert natürlich auch die p.t. Fahrgäste, weil die meinen, daß das Personal hetzhalber spazieren fährt.

Und was hat ein zertifizierter Risikomanager mt der Abwicklung von Schadensfällen bei der Eisenbahn zu tun. In der ÖNORM D4900 steht nichts darüber, und bei Austria Standards ist kein einziges EVU als Partner genannt.

FlipsP

#6
Zitat von: whz am  05 08, 2022, 11:36Ihr Armen!! Ja, das ganze wirft kein gutes Licht auf unsere Staatsbahn. Krisenmanagement offenbar auf Urlaub oder gleich gar nicht vorhanden. Als zertifizierter Risikomanager iS ÖNORM D4900:2021 frage ich mich, ob hier seitens der ÖBB eine Aufarbeitung erfolgt?? Und ob die damit an die Öffentlichkeit gehen und erklären, was die ÖBB gedenkt zu tun, damit so ein Chaos nicht mehr in diesem Ausmaß vorkommt??

Natürlich. Als Außenstehender und Nichtbetroffener ist es einen Tag später natürlich sehr einfach einen Beitrag zu verfassen.

Das Vorfallsmanagement hat sowohl aus Wien, als auch aus Graz sehr gut gestartet. Irgendwann kommt halt leider der Punkt, an dem die Dienstschichten (zB Lokführer) zu Ende gehen und neue halt nicht direkt an der jetzt wichtigen Stelle starten. Ab da ist dann wieder das ,,einigermaßen geordnete Chaos" nur mehr Chaos.

Ich will damit nicht sagen, dass alles toll war und man nichts mehr machen müsste, aber es ist nicht so, dass nichts getan wird. Klarerweise wird dann auch der Vorfall aufgearbeitet, nach Außen dringt davon aber nichts, schon gar nicht an völlig Unbeteiligte.

Kommunikation und Information muss bei der INFRA aber sicher noch ausgebaut werden.

510-015

Dass nicht alles reibungslos funktionieren wird, ist eh klar und erwartet wohl auch niemand (also ich erwarte es zumindest nicht).

ABER: Warum gab es keine Information für die Fahrgäste?

Eine Info, dass die Züge nach Graz noch mindestens 30 min oder eine Stunde stehen werden, bevor sie weiterfahren, hätte schon sehr viel weitergeholfen. Dann hätte man entweder mit der (pünktlichen) S-Bahn oder mit dem (fast pünktlichen) Villacher Railjet nach Bruck und von dort mit der S-Bahn nach Graz fahren können.

Die Realität war aber, dass die beiden Grazer Züge am Bahnhof in Mürzzuschlag waren und laut Monitor eigentlich jeden Moment abfahren hätten müssen, wodurch natürlich niemand in die S-Bahn nach Bruck eingestiegen ist, da mangels Information der Eindruck war, dass die FV-Züge nach Graz eh bald losfahren könnten und dann die S-Bahn unterwegs überholen würden.


Zweite ganz große Frage: Es ist natürlich auch klar, dass die Dienstzeiten und Orte von Dienstbeginn und -schluss nicht mehr ganz passen werden, für einen reibungslosen Zugbetrieb. Es ist auch klar, dass die Zugbegleiter selbst auch mit dem SEV nach Mürzzuschlag kommen. Aber es waren ja für den einen Zug die Zugbegleiter und für den anderen Zug der Lokführer vorhanden. Warum kann man in einer Störungssituation nicht so flexibel reagieren, dass man einen Zug mit dem vorhandenen Personal fahren lässt? Bis die Zugbegleiter mit dem SEV da waren, war ja auch der andere Lokführer da. Hätte perfekt gepasst, dass die dann gemeinsam mit dem späteren Zug fahren.
An der Streckenkenntnis und dem eingesetzten Fahrzeugtyp kann es wohl nicht scheitern, da es für beide Züge die gleiche Strecke war und der Lokführer für alle gängigen FV-Loks die Fahrerlaubnis haben sollte. - Und selbst wenn es da Probleme gegeben hätte, hätte man ja die Garnitur nehmen können, für der Lokführer eigentlich vorgesehen war.

Aber wie gesagt, der Hauptkritikpunkt war die nicht vorhandene Information für die Fahrgäste. Monitore von denen man verars..t wird, da sie die Abfahrtszeit nur laufend auf die aktuelle Zeit aktualisieren und sonst null Information. - Das kann es in meinen Augen nicht sein!
Im alten Forum als "Bus 15 O530 Citaro L" unterwegs gewesen - jetzt mit kürzerem Usernamen ;D
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FlipsP

Die mangelnde Information möchte ich gar nicht schön reden. Aber vielleicht ein paar Worte zum Personaleinsatz:

Klar mag es auf den ersten Blick wirken, als könnte der schon anwesende Lokführer halt einfach den früheren Zug fahren. Da stellt sich mir die erste Frage: War von Anfang an klar, dass beide Züge wieder nach Graz fahren oder war einer vielleicht nach Villach geplant?
Nächste Frage: Waren beide Züge Railjets? Die Vectron auf 150/151 und 158/159 können zB nicht alle Lokführer fahren.

Was man dann als Fahrgast nicht sieht: Hat der 2. Lokführer eventuell eine Pause, die ihm natürlich zusteht?

Außerdem ist der Lokführer für seinen Zug verantwortlich. Wenn er nun kurzfristig auf einen anderen Zug umsteigen soll, dann heißt das dass sein Zug zuerst einmal abgerüstet und gesichert werden muss. Das kann dann schon mal 30 Minuten und mehr dauern. Zahlt sich das dann noch aus?

Und schlussendlich: Auch im Chaos eines Störungsfalls laufen natürlich irgendwie Pläne und Dienstschichten weiter. Wenn man da anfängt komplett zu improvisieren und ,,fahr, weil du grad da bist" zu spielen, dann wird es irgendwann komplett chaotisch.

Als weiteres Problem gab es am Abend auch noch einen Vorfall in Bruck/Kapfenberg (Zeit ist mir leider unbekannt), wodurch das Problem am Semmering natürlich um eine Facette reicher wurde.

510-015

Dass beide Züge nach Graz fahren werden, war klar ersichtlich. Der erste Zug war der EC 159 mit Abfahrt um 17:29 und der zweite ein Railjet mit tschechientauglicher 1216 mit Abfahrt um 18:29.
Laut Abfahrtsmonitor war von Anfang an klar, dass das die beiden Züge Richtung Graz sind. Es passt ja auch zum eingesetzten Wagenmaterial.



Der EC 159 war der Zug ohne Lokführer, der RJ der Zug ohne Zugbegleiter.


Ok, auch wenn eventuell der Lokführer des Railjet nicht mit der Vectron fahren darf und das Abrüsten der 1216 zu lange gedauert hätte und der Lokführer seine Pausenzeiten noch einhalten hätte müssen (was ich mir nicht vorstellen kann, da er sonst ja auch bis Wien fahren würde).

(Mit sind das übrigens viel zu viele ,,und", um das für ein realistisches Szenario zu halten.)


Spätestens zur (vorgesehenen) planmäßigen Abfahrt des Railjet um 18:29 wäre der Lokführer wohl bereit gewesen mit diesem zu fahren. Bei den Zugbegleitern kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass sie keine Schulung für den Railjet haben. Von der Dienstzeit kann es auch kein Problem bei ihnen sein, da sie ja schon eine Stunde früher fahren hätten sollen. - Hätte also wunderbar gepasst, um den Railjet inkl. dafür vorgesehen Lokführer mit den Zugbegleitern des EC fahren zu lassen.

Die Realität war dann aber, dass um ca. 19:30 zuerst der Railjet, dann der EC 159 und dann der leicht verspätete erste durchgehende Railjet mit planmäßiger Abfahrt um 19:29 in Mürzzuschlag losgefahren sind.
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FlipsP

Der erste Zug wäre also der 159 mit Vectron gewesen, auf die nicht alle Lokführer geschult sind bzw auf die gar nicht alle Lokführer draufkommen (sind ja ELL Maschinen).

Somit braucht es für mich gar kein weiteres ,,und". Es muss ja nicht alles zusammenkommen, es waren nur Beispiele meinerseits, was sein könnte.

Zitat von: 510-015 am  05 08, 2022, 20:48....und der Lokführer seine Pausenzeiten noch einhalten hätte müssen (was ich mir nicht vorstellen kann, da er sonst ja auch bis Wien fahren würde).

Richtig. Im Normalfall wäre der Lokführer weiter nach Wien gefahren und somit hätte er Pause gehabt. Problem gestern war aber leider, dass es eben kein Normalfall war. Es sind viele Lokführer im Pendel Graz - Mürzzuschlag gefahren, andere haben kurzfristig vielleicht noch eine Schicht nach Mürzzuschlag (zB Bereitschaft) übernommen, da könnte es natürlich schon sein, dass irgendwann die Pause schlagend wird.

Die FV ZUB haben sicher eine Schulung auf den Railjet, da stimm ich dir zu. Aber auch hier kann man schwer bezüglich Dienstzeiten etwas sagen, weil halt alles über den Haufen geworfen wurde.

510-015

Zitat von: FlipsP am  05 08, 2022, 21:36Der erste Zug wäre also der 159 mit Vectron gewesen, auf die nicht alle Lokführer geschult sind bzw auf die gar nicht alle Lokführer draufkommen (sind ja ELL Maschinen).
Ist aber kein Argument, dass der Lokführer nicht mit seiner vorgesehen 1216 früher fahren hätte können, mit der er dann ja letztendlich sowieso gefahren ist.

Zitat von: FlipsP am  05 08, 2022, 21:36Die FV ZUB haben sicher eine Schulung auf den Railjet, da stimm ich dir zu. Aber auch hier kann man schwer bezüglich Dienstzeiten etwas sagen, weil halt alles über den Haufen geworfen wurde.
Da die Zugbegleiter dann auch noch mit 2 Stunden Verspätung mit dem EC 159 gefahren sind, ist es klar, dass es sich mit den Dienstzeiten auch ausgegangen wäre, wenn sie eine Stunde früher mit dem Railjet gefahren wären. - Da ist es also überhaupt nicht schwer etwas dazu zu sagen.



Aus meiner Sicht wollte man einfach nicht entsprechend reagieren bzw. hat an den entsprechenden Stellen nicht daran gedacht, weil es den zuständigen Personen egal war. Anders kann ich mir die Gesamtsituation inkl. nicht vorhandener Fahrgastinformation nicht erklären.

Die Einstellung war ganz eindeutig, dass die Fahrgäste (oder besser ,,Beförderungsfälle") schon irgendwann ankommen werden. Wann ist ja egal, unterwegs sind sie ja sowieso schon. Da braucht man sich nicht um die Fahrgäste bemühen - und informieren braucht man sie erst recht nicht - das würde ja fast in Richtung Kundenservice gehen - sowas will man ja offenbar um jeden Preis vermeiden.
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FlipsP

Zitat von: 510-015 am  05 08, 2022, 22:05Ist aber kein Argument, dass der Lokführer nicht mit seiner vorgesehen 1216 früher fahren hätte können, mit der er dann ja letztendlich sowieso gefahren ist.

Wie meinst du das?
Der 159 inkl Vectron hatte ja keinen Lokführer laut dir.

Oder meinst du die Zugmannschaft hätte auf den Railjet (Lokführer vorhanden) umsteigen und dieser früher abfahren sollen? Das ist auch nicht ganz so einfach, wie es sich die Fahrgäste vorstellen.

Ja, die Information war unter aller Sau und muss unbedingt besser werden. Jetzt aber allgemein  boshaftige Unwilligkeit zu unterstellen, finde ich etwas viel.

510-015

Zitat von: FlipsP am  06 08, 2022, 07:21Oder meinst du die Zugmannschaft hätte auf den Railjet (Lokführer vorhanden) umsteigen und dieser früher abfahren sollen? Das ist auch nicht ganz so einfach, wie es sich die Fahrgäste vorstellen.
Ja, so meinte ich das. Nicht unbedingt früher als die planmäßige Abfahrtszeit des RJ, aber zu der für den Railjet vorgesehenen Abfahrtszeit um 18:29. Oder als die Zugbegleiter auch weiterhin nicht auftauchten zumindest gegen 19:00.
Natürlich ist es ,,nicht ganz so einfach". Wäre aber im Verhältnis zu den anderen Optionen definitiv die einfachste Variante gewesen. Durch die diversen Änderungen an diesem Tag, die mit dem Dienstplan vermutlich überhaupt nicht mehr übereinstimmten, wäre diese (verhältnismäßig) kleine Änderung auch nicht mehr ins Gewicht gefallen.


Zitat von: FlipsP am  06 08, 2022, 07:21Ja, die Information war unter aller Sau und muss unbedingt besser werden. Jetzt aber allgemein  boshaftige Unwilligkeit zu unterstellen, finde ich etwas viel.
Aus meiner Sicht kann ich es mir nicht anders erklären. Wenn auch nur der kleinste Funken von ein bisschen Willen oder Bemühen da gewesen wäre, wäre eine Lautsprechersdurchsage mit z.B. ,,Liebe Fahrgäste, aus betrieblichen/technischen Gründen (oder wegen sonst irgendwas) verzögert sich die Abfahrt von Zug xy um einige Minuten/um unbestimmte Zeit."

Das wäre zwar eine Durchsage ohne genaue Information gewesen, hätte aber trotzdem ein bisschen weitergeholfen, da man erstens gewusst hätte, es dauert noch ein bisschen und zweitens hätte man als Fahrgast nicht das Gefühl gehabt, einfach alleine, auf sich selbst gestellt, herumzustehen, sondern dass seitens der Bahn doch das Bewusstsein herrscht, dass dort Fahrgäste (=Kunden) warten, die gerne an ihr Ziel reisen würden.


Noch eine kleine Zusatzfacette:
Zwei Fahrgästen nach Zagreb und weiteren Fahrgästen nach Marburg konnte auch niemand sagen, ob der EC 159 überhaupt noch an dem Tag dorthin fahren wird. Am Abfahrtsmonitor war der Zug als ,,RJ 159 nach Sentilj" angeschrieben, laut Scotty fuhr er als ,,RJ 159 nach Spielfeld-Strass".
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il_treno

Anscheinend der erste Vorfall bei den öbb, deswegen waren wahrscheinlich auch alle überrascht...! Ist halt gleich wie in Graz, auch alle überrascht, das es einmal nicht planmässig abläuft. Vielleicht mal mehr Personal für das Krisenmanagement einschulen! Im Wasserkopft Wien sitzen bei den Öbb eh genug herum!