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Verkehr => ÖPNV - Allgemein => Thema gestartet von: TW 529 am 29 03, 2022, 21:01

Titel: Neues aus dem Infrastrukturministerium
Beitrag von: TW 529 am 29 03, 2022, 21:01
https://www.styria-mobile.at/home/forum/index.php/topic,12520.0.html
Titel: Re: Neues aus dem Infrastrukturministerium
Beitrag von: Ragnitztal am 29 04, 2022, 13:29
StVO-Novelle bringt Neuerungen für Radfahrer und Fußgänger im Straßenverkehr:

Vorrang für Radfahrer und Fußgänger

Radfahren gegen die Einbahn, definierte Überholabstände, verkürzte Ampelwartezeiten: Die Novelle der Straßenverkehrsordnung (StVO) soll Verbesserungen für Radfahrerinnen und Radfahrer sowie Fußgängerinnen und Fußgänger bringen. Das versprach Klimaschutzministerin Leonore Gewessler (Grüne) am Freitag bei einer Pressekonferenz mit ÖVP-Verkehrssprecher Andreas Ottenschläger und dem grünen Mobilitätssprecher Lukas Hammer.

Die StVO-Novelle ,,holt die Regeln fürs Zufußgehen und Radfahren aus den 60er Jahren ins 21. Jahrhundert", hielt Gewessler bei der Pressekonferenz fest. Radfahrer und Fußgänger würden damit einen ,,deutlich höheren Stellenwert" erhalten. Zugleich bringe die Novelle mehr Verkehrssicherheit für alle Verkehrsteilnehmenden, mehr Lebensqualität und mehr Klimaschutz, so die Ministerin.

,,Erst jetzt erhalten Fußgänger Vorrang auf Gehwegen", sagte Gewessler. Gehwege sollen mit der Novelle von Fahrzeugen und Hindernissen freigehalten werden. Zumindest eineinhalb Meter Platz muss den Fußgängern bleiben. Außerdem müssen Ampeln so geschaltet werden, dass Fußgänger nach ,,kurzer Wartezeit und ohne Eile" über die Straße gehen können.

Vorrang haben Fußgängerinnen und Fußgänger auch, wenn sie zum Ein- und Aussteigen öffentlicher Verkehrsmittel eine Straße queren müssen: Rechts von den Haltestellen befindliche Fahrzeuge müssen im Zuge des Aus- und Einsteigens künftig ausnahmslos stehen bleiben, sie können also nicht mehr im Schritttempo weiterfahren. Das sei ein ,,Beitrag zu höheren Sicherheit" der ,,Öffi-Benutzerinnen und -Benutzer", so ÖVP-Verkehrssprecher Ottenschläger.

Autos müssen künftig halten, wenn Fußgänger zum Ein- oder Aussteigen von ,,Öffis" die Straße queren müssen

Neuerungen für Radfahrer

Auch für Radfahrer wurden einige Verbesserungen angekündigt. Konkret soll das Radfahren gegen eine Einbahn künftig automatisch erlaubt sein, wenn die Straße ohne Parkplätze mindestens vier Meter breit ist und dort maximal 30 km/h gefahren werden darf. Die jeweilige Behörde muss sie dann verpflichtend für den Radverkehr öffnen und beschildern, außer sie begründet, dass die Sicherheit nicht gegeben ist.

Auch sollen Radler künftig unter bestimmten Voraussetzungen nebeneinander und bei Rot in eine Kreuzung fahren dürfen. Konkret wird das Nebeneinanderfahren mit unter Zwölfjährigen erlaubt. Bei Tempo 30 ist auch das Nebeneinanderfahren mit einer weiteren erwachsenen Person gestattet. Das Rechtsabbiegen bei Rot ist bei jenen Kreuzungen, die mit einem grünen Pfeil ausgestattet werden und sofern das gefahrlos möglich ist, erlaubt.

Der grüne Mobilitätssprecher Hammer sagte auch, dass Radfahrerinnen und Radfahrer für fehlende oder defekte Ausrüstung nicht mehr einzeln bestraft werden, sondern dass mehrere fehlende Teile mit der Novelle nur noch als eine einzige Verwaltungsübertretung gewertet werden sollen.

Schulstraßen kommen

Überdies soll es einen klar definierten Mindestabstand beim Überholen von Radfahrern geben, wie Ottenschläger ausführte. Außerorts muss ein Mindestabstand von zwei Metern beim Überholen eingehalten werden. Innerorts sind es eineinhalb Meter. In verkehrsberuhigten Zonen sollen pragmatische Lösungen gefunden werden, so Ottenschläger.


Er kündigte auch die Einführung von Schulstraßen und ein entsprechendes Verkehrszeichen an. Mit diesen werde ein Werkzeug geschaffen, um zeitlich befristete Verkehrsbeschränkungen bei Schulen festzulegen, währen derer nur noch Anrainerinnen und Anrainer sowie Rettungsfahrzeuge in die Straße einfahren dürfen.

Ottenschläger führte zudem aus, dass Radwege, die zwischen zwei Gemeinden geschaffen werden, künftig auch mit E-Mopeds und landwirtschaftlichen Fahrzeugen genutzt werden dürfen. Das Rechtsabbiegen von Lkws soll nur in Schrittgeschwindigkeit erlaubt sein. Außerdem versprach der ÖVP-Verkehrssprecher mehr Sicherheit bei Häftlingstransporten. Die Begutachtung der StVO-Novelle ist bis 1. Juni angesetzt.

Weitere Maßnahmen gegen Raser geplant

Gewessler und Ottenschläger kündigten unter Hinweis auf die am Mittwoch beschlossene Novelle des Kraftfahrgesetzes (KFG) an, dass an einem dritten Teilpaket gegen Raser gearbeitet werde. Dabei sei auch die Stilllegung und Beschlagnahmung von Fahrzeugen Unbelehrbarer ein Thema, so Gewessler. Ottenschläger sagte zudem, dass in puncto Drogenlenker Verbesserungen der Rahmenbedingungen der Exekutive diskutiert würden.

Der grüne Verkehrssprecher Hermann Weratschnig bezeichnete die präsentierten Punkte in einer Aussendung als ,,großen Schritt hin zu mehr Fairness und Gleichberechtigung im öffentlichen Raum. Radfahrer:innen und Fußgänger:innen sind keine Verkehrsteilnehmer:innen zweiter Klasse."

ÖAMTC: Komplizierte Regeln, mehr Unsicherheit


Der ÖAMTC begrüßte die präsentierte Novelle grundsätzlich, wollte für eine endgültige Bewertung aber noch den Entwurf abwarten. Nachschärfungen forderte der ÖAMTC dennoch bereits: ,,Laut Statistik ereignet sich die Hälfte aller Unfälle mit Radfahrenden an Kreuzungen. Es ist daher nicht nachvollziehbar, wieso gerade dort mit komplizierten Regeln noch mehr Unsicherheit geschaffen wird", so ÖAMTC-Verkehrsjurist Matthias Wolf in einer Aussendung.

Das (Kuratorium für Verkehrssicherheit (KFV) will umfassendere Maßnahmen für die Verkehrssicherheit. Die Zahl der Verkehrstoten steige, Radfahrer und Fußgänger dürften nicht durch hohe Geschwindigkeiten oder Drogenlenker gefährdet werden, und es brauche essenzielle Infrastrukturmaßnahmen. Der Verkehrsclub Österreich (VCÖ) lobte hingegen die Neuerungen und bezeichnete sie als ,,längst überfälligen Schritt". So bekomme ,,Österreich endlich Regelungen, die in anderen europäischen Staaten schon lange gang und gäbe sind".

FPÖ: ,,Realitätsfremdes Unsicherheitspaket"

Kritik kam von der FPÖ: Als ,,realitätsfremdes Unsicherheitspaket" kritisierte Verkehrssprecher Christian Hafenecker die Novelle. Diese sei ,,reinste grüne Klientelpolitik, wie wir sie von der ökomarxistisch völlig verblendeten Ministerin Gewessler seit ihrem Amtsantritt kennen". Mit dieser werde das Gegenteil des Ziels, also mehr Sicherheit im Straßenverkehr, erreicht: ,,Durch die Ermöglichung des Rechtsabbiegens bei Rot oder des Fahrens gegen die Einbahn für Radfahrer werden gefährliche Verkehrssituationen geradezu geschaffen und Unfälle provoziert", so Hafenecker.

Quelle: https://orf.at/stories/3262651/
Titel: Re: Neues aus dem Infrastrukturministerium
Beitrag von: Commanderr am 29 04, 2022, 17:38
Eine unglaublich schlechte Novelle-> wie kann man nur das bei ROT einfahren legalisieren?  :-X
Dazu erlaubt man das ,,über die Straße laufen" wenn ein Öffi sichtbar ist?
Da wäre ja die Abschaffung und Demontage aller Ampeln und Schilder noch sinnvoller!
Titel: Re: Neues aus dem Infrastrukturministerium
Beitrag von: 38ger am 29 04, 2022, 20:42
Zitat von: Commanderr am  29 04, 2022, 17:38Eine unglaublich schlechte Novelle-> wie kann man nur das bei ROT einfahren legalisieren?  :-X
Dazu erlaubt man das ,,über die Straße laufen" wenn ein Öffi sichtbar ist?
Da wäre ja die Abschaffung und Demontage aller Ampeln und Schilder noch sinnvoller!


Verstehe die Aufregung nicht, beides scheint mir sinnvoll. Das zum Öffi gehen hätte ich auch vor der Novelle niemals anders gehalten, man muss dem Fahrer ja signalisieren, dass man einsteigen will. Und mit dem Fahrrad fahr ich jetzt schon oft bei rot nach rechts und das vollkommen legal, anhalten, auf den Gehsteig steigen, zwei Meter schieben und das weiterfahren ist wieder erlaubt. Was daran allerdings sicherer sein soll, als ein normales nach rechts fahren bei rot erschließt sich mir nicht. Ich erlaube mir das nur um gesetzlich konform zu handeln, bei normalem Fahren bei rot würde man die Fußgänger weniger belästigen.
Titel: Re: Neues aus dem Infrastrukturministerium
Beitrag von: 5047er am 30 04, 2022, 10:58
Zitat von: Commanderr am  29 04, 2022, 17:38Eine unglaublich schlechte Novelle-> wie kann man nur das bei ROT einfahren legalisieren?  :-X
Es sind aktuell ja noch nicht alle Details der Novelle bekannt.
Ich würde davon ausgehen, dass kein "blindes" Rechtsabbiegen erlaubt ist, also auf den Querverkehr nicht geachtet werden muss.

Sinnvollerweise gehe ich davon aus, dass das Rechtsabbiegen bei Rot für Fahrradfahrer nur erlaubt ist, wenn man sich unmittelbar zuvor vergewissert hat, dass man nicht mit dem Querverkehr in Konflikt gerät, immerhin ist ja anzunehmen, dass der Querverkehr gerade eine Grünphase hat.

Insofern macht es also Sinn, einen den Singalbegriff "Rot" für rechtsabbiegende Radfahrer entweder mit "Stop" oder "Vorrang geben" gleichzusetzen.

Was natürlich bedacht werden muss ist, dass dies etwa bei schlecht einsehbaren Kreuzungen nicht wirklich umsetzbar ist, sich Einsatzfahrzeuge nähern könnten, etc.
Titel: Re: Neues aus dem Infrastrukturministerium
Beitrag von: 5047er am 30 04, 2022, 11:05
Besonders lustig finde ich aber:

Zitat von: Ragnitztal am  29 04, 2022, 13:29FPÖ: ,,Realitätsfremdes Unsicherheitspaket"

Kritik kam von der FPÖ: Als ,,realitätsfremdes Unsicherheitspaket" kritisierte Verkehrssprecher Christian Hafenecker die Novelle. ...,,Durch die Ermöglichung des Rechtsabbiegens bei Rot oder des Fahrens gegen die Einbahn für Radfahrer werden gefährliche Verkehrssituationen geradezu geschaffen und Unfälle provoziert", so Hafenecker.

Wenn man bedenkt, was wir bereits vor ein paar Jahren hatten:

Rechtsabbiegen bei Rot wird getestet

Verkehrsminister Norbert Hofer (FPÖ) treibt das Thema Rechtsabbiegen bei Rot voran: Am Mittwoch wurden im Nationalrat erste Tests beschlossen.
...
Es ändere sich eigentlich nicht viel, sagte der FPÖ-Abgeordnete Christian Hafenecker.

Quelle: https://orf.at/stories/3109682/
Titel: Re: Neues aus dem Infrastrukturministerium
Beitrag von: 38ger am 30 04, 2022, 11:19
Rechtsabbiegen bei Rot soll nur dort erlaubt werden, wo extra eine Tafel mit Pfeil nach rechts neben der Ampel angebracht wird.

Dazu gab es in der Vergangenheit schon Tests: https://infothek.bmk.gv.at/rechtsabbiegen-bei-rot-pilotprojekt-an-3-linzer-kreuzungen/
Titel: Re: Neues aus dem Infrastrukturministerium
Beitrag von: Ragnitztal am 22 10, 2022, 21:04

Neuer ÖBB-Rahmenplan sieht 19 Mrd. Euro bis 2028 vor

Der Rahmenplan für die staatlichen Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB) sieht in den kommenden fünf Jahren Investitionen in der Höhe von 19 Mrd. Euro vor. Das hatte der Ministerrat gestern via Umlaufbeschluss für die Jahre 2023 bis 2028 festgelegt, teilte das zuständige Verkehrsministerium heute mit.

Fortführung von Großprojekten

Es geht um den Ausbau der Bahninfrastruktur. Im Rahmenplan 2022 bis 2027 hatte es mit 18,2 Mrd. Euro weniger gegeben. Im Rahmenplan 2023-2028 geht es wie immer um die Fortführung laufender Projekte, insbesondere von Großprojekten.

Die Großprojekte sind die Koralmbahn mit dem Koralmbahn-Tunnel zwischen der Steiermark und Kärnten und der Semmering-Basistunnel zwischen der Steiermark und Niederösterreich auf der Südbahn. Im Westen wird der Brenner-Basistunnel in Tirol vorangetrieben. Im Zentralraum von Oberösterreich zwischen Linz und Wels geht es um einen viergleisigen Ausbau der Westbahn.

Investitionen in Güter- und Nahverkehr

Im Güterbereich soll die Errichtung bzw. Adaptierung von Ladestellen den Umstieg von der Straße auf die Schiene attraktivieren. Auch wird durch eine Novellierung des Abfallwirtschaftsgesetzes eine höhere Nachfrage an Gütertransporten auf der Schiene erwartet.

Im Nahverkehr fließen Investitionen in die S-Bahn-Stammstrecke in Wien und deren Zuläufer im Umland. In Vorarlberg steht ein weiterer Ausbau des Nahverkehrs Rheintal-Wallgau auf dem Programm.

Bis zu 120 Akkutriebzüge

Im Zuge des Elektrifizierungsprogramms werden etwa die Marchegger Ostbahn sowie Traisentalbahn in den nächsten Jahren unter Strom gesetzt. Beschafft werden auch neue Fahrzeuge mit E-Antrieb. Im Frühjahr 2023 soll die aktuell laufende Ausschreibung für eine Rahmenvereinbarung von bis zu 120 Akkutriebzügen abgeschlossen sein, kündigte ÖBB-Chef Andreas Matthä erst dieser Tage an.

Die neuen Fahrzeuge werden die ersten Züge der ÖBB sein, die sowohl im elektrifizierten als auch im nicht elektrifizierten Bereich verkehren können und dabei vollständig auf fossile Brennstoffe verzichten.

Weitere Schwerpunkte sind Bahnhofsmodernisierungen mit Herstellung von Barrierefreiheit und die Digitalisierung mit einer schrittweisen Einführung des Europäischen Zugssicherungssystems (ETCS) und Betriebsfernsteuerzentralen.

Gewessler: ,,Zahlt sich doppelt aus"

Die für den Verkehr zuständige Klimaschutzministerin Leonore Gewessler (Grüne) sprach von einer Fortsetzung des größten Bahnpakets in der Geschichte der Republik. Sie sieht in den Investitionen ,,eine Ansage im Kampf gegen Teuerungs-, Energie- und Klimakrise. Denn Bahnfahren schont das Geldbörserl, spart Energie und schützt das Klima. Investitionen in die Bahn zahlen sich also doppelt und dreifach aus."


Quelle: https://orf.at/#/stories/3290811/
Titel: Re: Neues aus dem Infrastrukturministerium
Beitrag von: cost am 23 10, 2022, 18:36
Details gibt es hier: https://www.bmk.gv.at/themen/verkehrsplanung/ausbauplan/plan_oebb.html
Titel: Re: Neues aus dem Infrastrukturministerium
Beitrag von: Ragnitztal am 31 10, 2023, 11:33
Der ÖBB Rahmenplan 2024-2029 wurde gestern vorgestellt. Es tauchen dabei wenige echte Neuigkeiten auf. Interessant ist jedoch, dass es eine Perspektive zur Elektrifizierung und Streckenattraktivierung der Radkersburger Bahn nach 2030 nun gibt.

https://infrastruktur.oebb.at/de/projekte-fuer-oesterreich/rahmenplan
https://infrastruktur.oebb.at/de/dam/jcr:3277b119-f145-438c-9eda-d39c6b381afa/2023-10-25_%C3%96BB_Rahmenplan24-29_Pr%C3%A4sentation%20gesamt_final_Presse.pdf
Titel: Re: Neues aus dem Infrastrukturministerium
Beitrag von: 510-015 am 31 10, 2023, 15:40
Zitat von: Ragnitztal am  31 10, 2023, 11:33Interessant ist jedoch, dass es eine Perspektive zur Elektrifizierung und Streckenattraktivierung der Radkersburger Bahn nach 2030 nun gibt.
Das war doch eh schon längst bekannt und groß in den Medien.
Titel: Re: Neues aus dem Infrastrukturministerium
Beitrag von: Ragnitztal am 31 10, 2023, 15:55
Nun wird es eben auch in einem Rahmenplan festgehalten.
Titel: Re: Neues aus dem Infrastrukturministerium
Beitrag von: s_gelb am 01 11, 2023, 10:38
Zitat von: Ragnitztal am  31 10, 2023, 15:55Nun wird es eben auch in einem Rahmenplan festgehalten.

Was ein wichtiger Schritt im Projekt ist.

Interessant scheint auch die Attraktivierung der Thermenbahn zwischen Friedberg und Fehring auf, wobei auf der Karte in der Präsentation nur der Abschnitt zwischen Friedberg und Hartberg farblich markiert wäre.
Titel: Re: Neues aus dem Infrastrukturministerium
Beitrag von: riggnix am 01 11, 2023, 10:44
Was mir garnicht gefällt, ist dass Werndorf-Spielfeld erst bis 2036 zweigleisig sein soll.
Aber frühere Termine waren vermutlich Wunschdenken meinerseits.
Titel: Re: Neues aus dem Infrastrukturministerium
Beitrag von: Ragnitztal am 01 11, 2023, 13:08
Zitat von: s_gelb am  01 11, 2023, 10:38...

Interessant scheint auch die Attraktivierung der Thermenbahn zwischen Friedberg und Fehring auf, wobei auf der Karte in der Präsentation nur der Abschnitt zwischen Friedberg und Hartberg farblich markiert wäre.

Im Abschnitt südlich von Hartberg schaut es für die Thermenbahn mit der derzeitigen Streckenführung langfristig nicht rosig aus. Kleinere Attraktivierungsmaßnahmen werden auf der Bestnadsstrecke auch nicht eine wesentlich höhere Zahl an Fahrgästen bringen. Es bräuchte dort eine "echte" Attraktivierung, im Sinne einer neuen Streckenführung Bad Waltersdorf - Ilz -Gleisdorf oder Fürstenfeld via Rittscheintal - Gleisdorf.

Zitat von: riggnix am  01 11, 2023, 10:44Was mir garnicht gefällt, ist dass Werndorf-Spielfeld erst bis 2036 zweigleisig sein soll.
Aber frühere Termine waren vermutlich Wunschdenken meinerseits.

Solche Projekte haben hierzulande schon Vorlaufzeiten von mindestens 10 bis 15 Jahren.
Titel: Re: Neues aus dem Infrastrukturministerium
Beitrag von: FlipsP am 01 11, 2023, 15:20
Zitat von: Ragnitztal am  01 11, 2023, 13:08Im Abschnitt südlich von Hartberg schaut es für die Thermenbahn mit der derzeitigen Streckenführung langfristig nicht rosig aus. Kleinere Attraktivierungsmaßnahmen werden auf der Bestnadsstrecke auch nicht eine wesentlich höhere Zahl an Fahrgästen bringen.

Sehe ich auch so. Aber da die Strecke einmal im Rahmenplan ist, ist mal der erste Schritt getan.

Zitat von: Ragnitztal am  01 11, 2023, 13:08Es bräuchte dort eine "echte" Attraktivierung, im Sinne einer neuen Streckenführung Bad Waltersdorf - Ilz -Gleisdorf oder Fürstenfeld via Rittscheintal - Gleisdorf.

Im sinnvollsten sehe ich eine Strecke via Ilztal nach Fürstenfeld.
Titel: Re: Neues aus dem Infrastrukturministerium
Beitrag von: s_gelb am 01 11, 2023, 18:05
Zumindest als Projektidee vom Land Steiermaek existiert eine Neubaustrecke zw. Gleisdorf und Fürstenfeld. Laut demselben Plan läuft für die Strecke Fehring-Hartberg ein Evaluierungsprozess.

https://www.verkehr.steiermark.at/cms/bilder/951130/80/400/277/5f523415/Steirische%20Schieneninfrastruktur%20Projekte%20und%20Projektideen_Stand%2001.2023.jpg?W=900


Weiß nicht ob die Planungen noch aktuell sind aber 2024 sollte ja dann die Präsentation des Zielnetzes 2040 sein, kann man gespannt sein, was man dort dann bezüglich Thermenbahn vorsieht bzw. ob es eine solche Neubaustrecke in das Zielnetz schafft.
Titel: Re: Neues aus dem Infrastrukturministerium
Beitrag von: il_treno am 25 01, 2024, 18:50
weitere Ausbaumaßnahmen, schauen wir mal was umgesetzt wird:

https://presse-oebb.at/news-zielnetz-2040-die-entwicklung-des-oesterreichischen-bahnnetzes-in-den-naechsten-20-jahren-?id=192633&menueid=27021&l=deutsch
Titel: Re: Neues aus dem Infrastrukturministerium
Beitrag von: scheurin am 25 01, 2024, 19:13
Ziemliche Wunschliste und den sprachlichen Ton finde ich auch eher reisserisch. Aber immerhin eine NBS Frohnleiten-Graz. Ob es mit der NBS nach München etwas wird, zweienhalb Stunden wäre schon cool?
Titel: Re: Neues aus dem Infrastrukturministerium
Beitrag von: basti05 am 25 01, 2024, 20:31
Finde interessant, dass die Schleife Selzthal nun im Zielnetz ist, für eine Umsetzung ist es jetzt denke ich aber zu spät und halte diese auch für unwahrscheinlich.
Für den Güterzugverkehr sicher noch interessant, jedoch man wird sich vot Ort sicher mit allen Mitteln wehren, wenn nun nach Wegfall des Fernverkehrs auch der Interregio nur mehr in Selzthal durchfährt.
Außerdem würden auch zukünftig 6 Minuten Wendeaufenthalt den Durchreisenden wohl nicht allzu sehr in Gewicht fallen bei der ohnehin langen Fahrt durch Ennstal



Irgendwie schade, aber auch erwartbar, dass nichts in Richtung NBS Graz-Gleisdorf oder S-Bahn-Tunnel Graz im Zielnetz ist.
Titel: Re: Neues aus dem Infrastrukturministerium
Beitrag von: 38ger am 25 01, 2024, 21:04
Zitat von: basti05 am  25 01, 2024, 20:31Finde interessant, dass die Schleife Selzthal nun im Zielnetz ist, für eine Umsetzung ist es jetzt denke ich aber zu spät und halte diese auch für unwahrscheinlich.
Für den Güterzugverkehr sicher noch interessant, jedoch man wird sich vot Ort sicher mit allen Mitteln wehren, wenn nun nach Wegfall des Fernverkehrs auch der Interregio nur mehr in Selzthal durchfährt.
Außerdem würden auch zukünftig 6 Minuten Wendeaufenthalt den Durchreisenden wohl nicht allzu sehr in Gewicht fallen bei der ohnehin langen Fahrt durch Ennstal



Irgendwie schade, aber auch erwartbar, dass nichts in Richtung NBS Graz-Gleisdorf oder S-Bahn-Tunnel Graz im Zielnetz ist.

Zu den 6 Minuten Wendezeit kommt ja noch das Einfahren und Ausfahren in die Station sowie der Umweg über Selzthal. Und Graz - Linz soll ja ohnehin alle 2 Stunden als Interregio angeboten werden, sodass Selzthal weiterhin eine direkte Anbindung nach Linz und Graz hätte. Die Salzkammergutbahn soll ja auch nach Selzthal verlängert werden - und Selzthal selbst is ja ohnehin keine sehr bedeutsame Stadt!
Für Reisende von Graz nach Salzburg oder in die Obersteiermark definitiv eine große Verbesserung!
Titel: Re: Neues aus dem Infrastrukturministerium
Beitrag von: J. 1042 am 26 01, 2024, 09:40
Zitat von: 38ger am  25 01, 2024, 21:04Für Reisende von Graz nach Salzburg oder in die Obersteiermark definitiv eine große Verbesserung!

Die angegebene Zielkantenzeit zwischen Leoben und Bischofshofen ist allerdings reichlich ernüchternd. Von einer wirklich schnelleren Alternative zu KAB-Tauern ist hier keine Rede. Eher braucht man die Schleife um den Umweg über Bruck/Mur und zusätzliche Halte im Ennstal zu kompensieren.
Titel: Re: Neues aus dem Infrastrukturministerium
Beitrag von: FlipsP am 26 01, 2024, 10:14
Liebe Leute das hier ist das Zielnetz. Ja es wird nicht alles so ganz kommen und ein paar Sachen werden vielleicht kommen, die nicht darin enthalten sind.

Aber grundsätzlich gibt dieses Zielnetz den Fahrplan für die nächsten Rahmenpläne der ÖBB INFRA vor.

Es ist also nicht nur ein ,,Blatt, dass das Papier nicht wert ist" oder eine Wunschliste, sondern in seiner Gesamtheit ein sehr konkretes Strategiepapier.
Titel: Re: Neues aus dem Infrastrukturministerium
Beitrag von: FlipsP am 26 01, 2024, 10:17
Zitat von: basti05 am  25 01, 2024, 20:31Irgendwie schade, aber auch erwartbar, dass nichts in Richtung NBS Graz-Gleisdorf oder S-Bahn-Tunnel Graz im Zielnetz ist.

Graz - Gleisdorf finde ich auch schade!
Der S-Bahntunnel in Graz ist vermutlich ein gleiches Luftschloss, wie der s-link in Salzburg.

Titel: Re: Neues aus dem Infrastrukturministerium
Beitrag von: TW 581 am 26 01, 2024, 11:09
ZitatDer S-Bahntunnel in Graz ist vermutlich ein gleiches Luftschloss, wie der s-link in Salzburg.

In der Salzburg Stadt gibt es bald Wahlen, vielleicht ist der S-Link dann auch Geschichte.

Zum Grazer S-Bahn Tunnel, ob man den jemals bauen wird oder eher in den Schubladen verschwinden wird?

Ob und was dann tatsächlich von ÖBB Rahmenplan bis 2040 kommen wird, entscheiden die nächsten Regierungen.
Titel: Re: Neues aus dem Infrastrukturministerium
Beitrag von: Ragnitztal am 26 01, 2024, 11:53
Zitat von: TW 581 am  26 01, 2024, 11:09In der Salzburg Stadt gibt es bald Wahlen, vielleicht ist der S-Link dann auch Geschichte.

Zum Grazer S-Bahn Tunnel, ob man den jemals bauen wird oder eher in den Schubladen verschwinden wird?

Ob und was dann tatsächlich von ÖBB Rahmenplan bis 2040 kommen wird, entscheiden die nächsten Regierungen.

Der wird sich niemals im Rahmenplan 2040 wiederfinden, da die Planung noch in den Kinderschuhen steckt. Realistisch gesehen, könnte er in einem Rahmenplan 2050 einmal stehen, dafür müsste aber die Detailplanung  in näherer Zukunft schneller voranschreiten.
Titel: Re: Neues aus dem Infrastrukturministerium
Beitrag von: Stipe am 26 01, 2024, 14:25
Für den Rahmenplan braucht man doch keine Detailplanung. Der Bosrucktunnel (ganz wichtig) ist auch drinnen, und da gibt es meines Wissens auch noch keine Detailplanung.
Titel: Re: Neues aus dem Infrastrukturministerium
Beitrag von: 510-015 am 26 01, 2024, 16:35
Zitat von: Ragnitztal am  26 01, 2024, 11:53Der wird sich niemals im Rahmenplan 2040 wiederfinden, da die Planung noch in den Kinderschuhen steckt. Realistisch gesehen, könnte er in einem Rahmenplan 2050 einmal stehen, dafür müsste aber die Detailplanung  in näherer Zukunft schneller voranschreiten.
Im Zielnetz sind die Projekte drinnen, die man gerne umsetzen würde. Auf Basis des Zielnetzes kommen die Projekte dann (bei vorhandenen finanziellen Mitteln) in den Zuschussvertrag. (Der Rahmenplan ist ein Anhang vom Zuschussvertrag, in dem die Projekte inkl. Summe und zeitlicher Umsetzung aufgelistet sind.)
Wenn das Projekt im Rahmenplan ist, gibt es Geld für Planung und in weiterer Folge für den Bau, wodurch dann mit näheren Planungen begonnen werden kann.
Titel: Re: Neues aus dem Infrastrukturministerium
Beitrag von: Ragnitztal am 27 01, 2024, 13:43
Möglicherweise ist dieses Projekt für den Bund (noch) nicht förderwürdig, da es im Verhältnis zu den doch recht hohen Kosten aus gesamtösterreichischer Perspektive doch recht wenig bringt.
Titel: Re: Neues aus dem Infrastrukturministerium
Beitrag von: Ragnitztal am 04 02, 2024, 12:21
Dass der S-Bahn Citytunnel erst nach 2030 realisiert wird, scheint nun fix zu sein: Auch die Attraktivierung der südlichen Thermenbahn verzögert sich:

Fort- und Rückschritte bei ÖBB-Projekten

Die ÖBB investieren heuer rund 730 Mio. Euro in steirische Bahnprojekte. Laufend werden Weichen für neue Projekte gestellt. Für den Grazer S-Bahntunnel gibt es noch kein Startsignal. Auch der Ausbau der südlichen Thermenbahn verzögert sich.
Online seit gestern, 11.18 Uhr

Vor einer Woche hat das Umweltministerium den Entwurf für das ,,Zielnetz 2040" und damit die langfristigen Ausbaupläne im ÖBB-Bahnnetz präsentiert. Damit wurden auch wichtige steirische Projekte wie der Neubau des Bosrucktunnels oder der Ausbau der Ennstalstrecke fixiert – Bahnausbaupläne bis 2040 präsentiert (25.1.2024).

Grazer S-Bahntunnel nicht vor 2040

Nicht in den Plänen des Bundes enthalten ist der Grazer S-Bahn-Tunnel zwischen der Grazer Messe und dem Hauptbahnhof, der den Innenstadtverkehr zeitnah hätte entlasten sollen – mehr dazu in Neuer S-Bahn-Ring plus Tunnel für Graz (7.1.2022).

Zunächst war in Graz eine U-Bahn geplant, stattdessen soll nun ein S-Bahn-Tunnel zur Entlastung geschaffen werden, doch auch dieser ist so schnell nicht umsetzbar.

Vor 2040 ist daher nicht mit einem Baubeginn zu rechnen – warum, erklärt das Verkehrsministerium in einer schriftlichen Stellungnahme: ,,Das Projekt S-Bahntunnel Graz war zum Zeitpunkt der Zielnetzuntersuchung noch in einem sehr frühen Stadium. Deshalb wurde von Land und Bund in Abstimmung mit der Stadt Graz vereinbart, das Modul noch nicht im Zielnetz 2040 zu untersuchen." Seitens der ÖBB heißt es, dass eine Realisierung bis 2040 ,,nicht realistisch und sinnvoll darstellbar" sei – davor seien noch viele Vorarbeiten gemeinsam mit den Gebietskörperschaften und dem Bund zu leisten.

Thermenbahn zwischen Hartberg und Fehring bleibt


"Von den Ausbauplänen des Bundes unberührt bleiben jene Bahnprojekte, die bereits im ÖBB-Rahmenplan und im Steiermark-Paket verankert sind – dazu gehört etwa die Thermenbahn. Hier gebe es gute und schlechte Nachrichten, sagt ÖBB-Sprecherin Rosanna Zernatto-Peschel: ,,Beim südlichen Abschnitt zwischen Hartberg und Fehring wurde mit dem Land Steiermark die Aufrechterhaltung des Personenverkehrs auf Basis des bestehenden Fahrplans vereinbart und je nach Kapazitäten und Entwicklungsüberlegungen in Richtung Angebotsausweitung könnten dort auch noch entsprechende Schritte gesetzt werden. Konkret ist derweil baulich nichts geplant."


Die Touristiker der Region hatten zuletzt noch eine Einstellung der Bahn befürchtet – mehr dazu in Bangen um Thermenbahn geht weiter (23.8.2023). Ein möglicher Ausbau auf der Südstrecke dürfte aber wohl noch länger auf sich warten lassen, während im nördlichen Streckabschnitt von Niederösterreich bis Hartberg bereits seit dem Vorjahr Bahnhöfe und Brücken modernisiert werden.

Vorerst keine Verlängerung der Radkersburger Bahn


Voll im Zeitplan sind laut ÖBB die Vorarbeiten zur Modernisierung der Radkersburger Bahn zwischen Spielfeld und Radkersburg – derzeit laufe noch die Einreichplanung, so Zernatto-Peschel: ,,Das heißt, wir planen die Attraktivierung von Bahnhöfen, von vielen Eisenbahnkreuzungen und abschnittsweise auch die Sanierung der Gleis- und Zeichenanlagen, damit wir eine Geschwindigkeitsanhebung bewirken können." Ab 2027 sollen die Hauptarbeiten starten – mehr dazu in 80 Mio. Euro für Radkersburger Bahn (8.4.2022).

Bis auf weiteres vom Tisch ist die Verlängerung bis Slowenien, bestätigt die ÖBB-Sprecherin: ,,Es wird sich in dieser Region sicher sehr viel tun, aber der Ausbau der Radkersburger Bahn Richtung Slowenien ist nicht Teil eines ÖBB-Projekts." Insgesamt investieren die ÖBB heuer rund 730 Millionen Euro in steirische Bahnprojekte – unter anderem startet die Modernisierung der Ennstalstrecke, während die Bauarbeiten zur Koralmbahn auf steirischer Seite heuer in den Zielsprint gehen.


Quelle: https://steiermark.orf.at/stories/3242970/
Titel: Re: Neues aus dem Infrastrukturministerium
Beitrag von: JohannesBeere am 08 02, 2024, 17:57
Weils hier noch nicht Thema war:
https://www.bmk.gv.at/dam/jcr:1aefeb09-91b4-4284-8c97-7d1f2e710eaa/BMK_Informationsbroschuere_Inneralpiner-Fernverkehr_UA.pdf

Endlich mal ziemlich konkrete Infos zum geplanten Interregio-System.


Titel: Re: Neues aus dem Infrastrukturministerium
Beitrag von: scheurin am 08 02, 2024, 19:33
Danke. Also im Salzburger Land sind das keine IRs sondern S-Bahnen wo die überall halten.
Titel: Re: Neues aus dem Infrastrukturministerium
Beitrag von: JohannesBeere am 08 02, 2024, 21:40
Übernehmen dort, ähnlich wie auf der Pyhrnbahn, die Rolle des REX.
Titel: Re: Neues aus dem Infrastrukturministerium
Beitrag von: 510-015 am 08 02, 2024, 21:44
Zitat von: scheurin am  08 02, 2024, 19:33Danke. Also im Salzburger Land sind das keine IRs sondern S-Bahnen wo die überall halten.
Aus dem Grund auch der Name. Da steckt nicht ohne Grund "Regio" drinnen. Grundsätzlich Fernverkehrsstandards, aber abschnittsweise wird die Aufgabe des Regionalverkehrs übernommen (Pyhrn, Neumarkter Sattel, rund um Zell am See).

Wenn die Züge nicht die genannten Regionalverkehrsaufgaben übernehmen würden, würde man sie wohl als IC bezeichnen.
Titel: Re: Neues aus dem Infrastrukturministerium
Beitrag von: Ennstalbahn am 09 02, 2024, 21:48
Zitat von: JohannesBeere am  08 02, 2024, 17:57Weils hier noch nicht Thema war:
https://www.bmk.gv.at/dam/jcr:1aefeb09-91b4-4284-8c97-7d1f2e710eaa/BMK_Informationsbroschuere_Inneralpiner-Fernverkehr_UA.pdf

Endlich mal ziemlich konkrete Infos zum geplanten Interregio-System.

Diese Infos sind natürlich sehr erfreulich und auch ausführlich (sollte man sich aber knapp zwei Jahre vor dem Start eh fast erwarten können), ein paar Unklarheiten ergeben sich für mich allerdings aus der Broschüre, vielleicht kann diese für mich irgendjemand aufklären:

Es steht dort geschrieben, dass von Anfang an ausschließlich barrierefreie Neufahrzeuge zum Einsatz kommen sollen, allerdings wurde ja erst vor Kurzem bekannt, dass die Siemens Mireo wohl erst 2028 geliefert werden sollen. Wie soll das also funktionieren, werden vielleicht vorübergehend Desiro ML eingesetzt oder bleibt es doch bei den bisher verwendeten Garnituren?

Außerdem wird erwähnt, dass es bei der IR-Linie "Pinzgau" in Bischofshofen Anschluss zu Regionalzügen nach Schladming, Selzthal und Bruck/Mur geben soll. Gibt es wirklich Pläne dazu, diese wieder über Schladming bzw. St. Michael hinaus zu verlängern?
Titel: Re: Neues aus dem Infrastrukturministerium
Beitrag von: JohannesBeere am 09 02, 2024, 22:04
Zitat von: Ennstalbahn am  09 02, 2024, 21:48Es steht dort geschrieben, dass von Anfang an ausschließlich barrierefreie Neufahrzeuge zum Einsatz kommen sollen, allerdings wurde ja erst vor Kurzem bekannt, dass die Siemens Mireo wohl erst 2028 geliefert werden sollen. Wie soll das also funktionieren, werden vielleicht vorübergehend Desiro ML eingesetzt oder bleibt es doch bei den bisher verwendeten Garnituren?
Ja, dafür sollen Desiro ML abgerufen werden, soweit mir die Pläne bekannt sind.

Zitat von: Ennstalbahn am  09 02, 2024, 21:48Außerdem wird erwähnt, dass es bei der IR-Linie "Pinzgau" in Bischofshofen Anschluss zu Regionalzügen nach Schladming, Selzthal und Bruck/Mur geben soll. Gibt es wirklich Pläne dazu, diese wieder über Schladming bzw. St. Michael hinaus zu verlängern?
Gut möglich, siehe:
https://www.news.steiermark.at/cms/dokumente/12940855_154271055/d07adfe5/S-Bahn_RegioBahn_InterRegio_2024_19.pdf
Titel: Re: Neues aus dem Infrastrukturministerium
Beitrag von: cost am 09 02, 2024, 22:25
Das liest sich insgesamt recht gut wie ich finde. Durch Überlagerung verschiedener IR und bestehender Fernverkehrszügen und REX ergibt auf allen Strecken, außer Bischofshofen - Stainach-Irdning (- Selzthal) annähernden ein Stundentakt. Bei den Fahrzeiten könnte es noch zu Überraschungen kommen, da wurde sich noch recht bedeckt gehalten und ich vermute nicht, weil es schneller wird. Wann genau von morgens bis abends ist haben sie leider auch noch nicht geschrieben.

Es wird sich auch noch zeigen was mit REX auf den Strecken passiert. Ich könnte mir z.B. vorstellen, dass zwischen Graz und Spielfeld die Radkersburger REX gar nicht oder nur noch ab/bis Leibnitz verkehren.

Wie viel Fernverkehrsgefühl am Ende bei rumkommt wird sich noch zeigen müssen, weil ihr schon schreibt es doch teilweise recht viele Halte sind, man tendenziell öfter Umsteigen muss und noch viel am Wagenmaterial hängt. Muss bei dem Namen auch nicht an einen IC rankommen, aber die Frage ist halt wie weit ist man davon weg. Wobei wenn man bedenkt, dass auf einigen IC-Verbindungen hier heute (und wahrscheinlich auch 2025) noch CityShuttle-Wagen im Einsatz sind, kann man das durchaus als Verbesserung sehen.

Wofür die IR Miero aber jetzt sind, wird mir noch nicht ganz klar. Wird man bis 2028 reduziert fahren bzw. ab 2028 verstärkt oder werden bis 2028 auch noch reine Nahverkehrswagen eingesetzt, neben den IR Desiro ML?
Titel: Re: Neues aus dem Infrastrukturministerium
Beitrag von: 38ger am 09 02, 2024, 23:26
Die Siemens Mireo werden ab 2028 eingesetzt und werden 1. Klasse sowie Snack/Getränke/Kaffeeautomat haben. Bis die Siemens Mireo da sind wird man auf dreiteilige Cityjets ohne 1. Klasse und Automaten zurückgreifen.

Die REX aus dem Salzkammergut sollen teilweise nach Selzthal verlängert werden, sodass auch zwischen Stainach und Selzthal einee Art 1h-Takt kommen dürfte.
Titel: Re: Neues aus dem Infrastrukturministerium
Beitrag von: TW 581 am 10 02, 2024, 08:58
Wörgl - Schwarzzach dürfte so ein einfacher 4746 recht voll werden, vielleicht fährt man dann doppelt mit einen 4748, der REX wird sicher auf der Strecke wohl aufgegeben!

Zum Übergang sollte in allen IR Desiro ML ein Snackautomat eingebaut werden!

Die IC Linz - Graz sollten mit den IR dann wohl weniger halten, Graz - Linz - Budweis - Prag da wären die CD RJ sicher auch ein Aufwertung!
Titel: Re: Neues aus dem Infrastrukturministerium
Beitrag von: FlipsP am 10 02, 2024, 09:22
Zitat von: cost am  09 02, 2024, 22:25Wofür die IR Miero aber jetzt sind, wird mir noch nicht ganz klar. Wird man bis 2028 reduziert fahren bzw. ab 2028 verstärkt oder werden bis 2028 auch noch reine Nahverkehrswagen eingesetzt, neben den IR Desiro ML?

Zitat von: Ennstalbahn am  09 02, 2024, 21:48Es steht dort geschrieben, dass von Anfang an ausschließlich barrierefreie Neufahrzeuge zum Einsatz kommen sollen, allerdings wurde ja erst vor Kurzem bekannt, dass die Siemens Mireo wohl erst 2028 geliefert werden sollen. Wie soll das also funktionieren, werden vielleicht vorübergehend Desiro ML eingesetzt

Du hast sehr gut geraten!
Für diese Aufgaben wurden schon ca ein Jahr vor den Mireo Desiro ML abgerufen. Es war nämlich absehbar, dass der große Auftrag, bei dem sich jetzt schlussendlich Siemens mit dem Mireo durchgesetzt hat, nicht rechtzeitig vergeben werden könne. Deswegen hat man noch ein weiteres Mal Desiro ML abgerufen. Diese Dreiteiler werden direkt im Anschluss an die aktuell in Produktion befindlichen letzten Vierteiler für Tirol und Salzburg produziert.
Eventuell müsste sich da sogar ausgehen, dass die ersten Dreiteiler schon heuer im Winter kommen (und somit direkt dem Wagenmangel entgegentreten).

Sie werden leicht für den Fernverkehrseinsatz modifiziert. Sie müssten Reservierungsanzeigen erhalten und (aber das ist nich nicht ganz fix bzw mir noch nicht fixiert zu Ohren gekommen) einen kleinen 1. Klasse Bereich und Automaten bekommen.

Wenn dann die richtigen IR Mireo kommen, gehen die Übergangsdesiro in den normalen Pool der Nahverkehrsflotte (vermutlich in den Osten).

Titel: Re: Neues aus dem Infrastrukturministerium
Beitrag von: J. 1042 am 10 02, 2024, 10:42
Zitat von: FlipsP am  10 02, 2024, 09:22Für diese Aufgaben wurden schon ca ein Jahr vor den Mireo Desiro ML abgerufen. Es war nämlich absehbar, dass der große Auftrag, bei dem sich jetzt schlussendlich Siemens mit dem Mireo durchgesetzt hat, nicht rechtzeitig vergeben werden könne. Deswegen hat man noch ein weiteres Mal Desiro ML abgerufen. Diese Dreiteiler werden direkt im Anschluss an die aktuell in Produktion befindlichen letzten Vierteiler für Tirol und Salzburg produziert.

Ich verstehe nur nicht, warum man als IR-Übergangslösung nicht auch gleich 4-Teiler bestellt hat. An passenden  Einsatzmöglichkeiten später im Regionalverkehr würde es sicher nicht mangeln - ich denke da vor allem an OÖ und SBG.
Titel: Re: Neues aus dem Infrastrukturministerium
Beitrag von: 510-015 am 10 02, 2024, 10:48
Hier war die erwähnte Zwischenlösung mit den Desiro ML für den IR-Verkehr Thema:

https://www.styria-mobile.at/home/smf/index.php/topic,536.0.html
Titel: Re: Neues aus dem Infrastrukturministerium
Beitrag von: FlipsP am 10 02, 2024, 14:39
Zitat von: J. 1042 am  10 02, 2024, 10:42Ich verstehe nur nicht, warum man als IR-Übergangslösung nicht auch gleich 4-Teiler bestellt hat. An passenden  Einsatzmöglichkeiten später im Regionalverkehr würde es sicher nicht mangeln - ich denke da vor allem an OÖ und SBG.

Am ehesten sehe ich als Grund für Dreiteiler, dass die Fahrzeuge danach im Osten eingesetzt werden sollen.
Titel: Re: Neues aus dem Infrastrukturministerium
Beitrag von: J. 1042 am 10 02, 2024, 14:58
Zitat von: FlipsP am  10 02, 2024, 14:39Am ehesten sehe ich als Grund für Dreiteiler, dass die Fahrzeuge danach im Osten eingesetzt werden sollen.

Selbst dort wären sie in Wien West oder FJB nicht fehl am Platz. Außerdem könnte man stattdessen auch andere, ältere 3-Teiler in den Osten tauschen.
Titel: Re: Neues aus dem Infrastrukturministerium
Beitrag von: 5047er am 10 02, 2024, 21:53
Die Dreiteiler kann man auf nachfragestarken Zügen bei Bedarf ja auch in Doppeltraktion fahren.

Zitat von: TW 581 am  10 02, 2024, 08:58Die IC Linz - Graz sollten mit den IR dann wohl weniger halten, Graz - Linz - Budweis - Prag da wären die CD RJ sicher auch ein Aufwertung!
War von einer Durchbindung Graz - Linz - Prag irgendwo die Rede? Ich finde dazu nur die Absicht, weiterhin vier schnelle Zugpaare Graz - Linz anzubieten. Natürlich wäre da eine Durchbindung eine super Sache. Für diese Züge (sowie u.a. auch die weiterhin über den Neumarkter Sattel geführten IC, saisonale D-Züge etc.) würde es sich aber definitiv anbieten, einen Teil der RIC-Wagen noch einmal aufzuhübschen.
Titel: Re: Neues aus dem Infrastrukturministerium
Beitrag von: J. 1042 am 11 02, 2024, 10:02
Zitat von: 5047er am  10 02, 2024, 21:53Die Dreiteiler kann man auf nachfragestarken Zügen bei Bedarf ja auch in Doppeltraktion fahren.

Die Linien "Ennstal" und "Aichfeld" fahren zwischen Graz und Bruck vereinigt. Hier ist eine Dreifachtraktion wegen des Haltes in Frohnleiten nicht möglich. Verstärken und Schwächen in Bruck stelle ich mir in der zur Verfügung stehenden Zeit sehr schwierig vor.

Titel: Re: Neues aus dem Infrastrukturministerium
Beitrag von: 5047er am 11 02, 2024, 16:58
Die gemeinsame Führung hatte ich gar nicht im Fokus. Wobei man könnte auf den anderen Linien trotzdem in Doppeltraktion fahren und auch auf den beiden Linien (falls notwendig) auch eine dritte Garnitur mitführen, dann halt zwischen Bruck und Graz abgesperrt oder die Ennstaler Linie bekäme eine Verstärkung halt erst wo anders, z.B.: in Selzthal. Ob das Sinn macht, ist halt eine andere Frage.

Etwas OT, aber bezüglich der Verbindung Graz - Innsbruck: Gibt es bereits Ambitionen, mit Inbetriebnahme des BBT auch eine Linie Graz - Innsbruck "unten herum" zu führen?
Das müsste dann ja schließlich die schnellste Verbindung zwischen den beiden Städten sein, auch falls man da im Drau- bzw. Pustertal den Nahverkehr abdecken müsste.
Titel: Re: Neues aus dem Infrastrukturministerium
Beitrag von: 510-015 am 11 02, 2024, 17:12
Zitat von: J. 1042 am  11 02, 2024, 10:02Hier ist eine Dreifachtraktion wegen des Haltes in Frohnleiten nicht möglich.
Derzeit bleiben in Frohnleiten Railjets stehen, es ist also ein 220m Bahnsteig vorhanden.

Der Desiro ML hat 75 m Länge, bei einer Dreifachtraktion hätte man also 225 m. Vielleicht wäre also ein Halt möglich, da die Türen doch ein paar Meter vom Fahrzeugende entfernt sind und dadurch ,,nur" ein Führerstand über das Bahnsteigende hinausragen würde?

Die Linie vom/ins Ennstal wird am Sonntag Abend (nach Graz) bzw. Freitag Nachmittag (ins Ennstal) mit Einfachgarnituren komplett überfüllt sein.
Titel: Re: Neues aus dem Infrastrukturministerium
Beitrag von: FlipsP am 11 02, 2024, 18:00
Zitat von: 5047er am  11 02, 2024, 16:58Etwas OT, aber bezüglich der Verbindung Graz - Innsbruck: Gibt es bereits Ambitionen, mit Inbetriebnahme des BBT auch eine Linie Graz - Innsbruck "unten herum" zu führen?
Das müsste dann ja schließlich die schnellste Verbindung zwischen den beiden Städten sein, auch falls man da im Drau- bzw. Pustertal den Nahverkehr abdecken müsste.

Zumindest Ideen hat man, ja.
Ar letztes Jahr auch mal in den Medien.
Titel: Re: Neues aus dem Infrastrukturministerium
Beitrag von: cost am 11 02, 2024, 18:17
Zitat von: 5047er am  11 02, 2024, 16:58Etwas OT, aber bezüglich der Verbindung Graz - Innsbruck: Gibt es bereits Ambitionen, mit Inbetriebnahme des BBT auch eine Linie Graz - Innsbruck "unten herum" zu führen?
Das müsste dann ja schließlich die schnellste Verbindung zwischen den beiden Städten sein, auch falls man da im Drau- bzw. Pustertal den Nahverkehr abdecken müsste.

Also im Zielnetz 2040 sind zwischen Spittal-Millstättersee und Staatsgrenze keine Verbesserungen geplant, daher würde ich davon ausgehen, dass es hier noch keine großen Ambitionen gibt. Den ein oder anderen Direktzug zwischen Kärnten (Villach oder Klagenfurt) und Innsbruck könnte es schon geben, aber für mehr bräuchte man wahrscheinlich einen deutlicher Ausbau im Pustertal. Wirklich schneller ist die Verbindung auch nur, wenn man nicht überall hält, vor allem im Pustertal.
Titel: Re: Neues aus dem Infrastrukturministerium
Beitrag von: 5047er am 11 02, 2024, 20:42
Zitat von: 510-015 am  11 02, 2024, 17:12Der Desiro ML hat 75 m Länge, bei einer Dreifachtraktion hätte man also 225 m. Vielleicht wäre also ein Halt möglich, da die Türen doch ein paar Meter vom Fahrzeugende entfernt sind und dadurch ,,nur" ein Führerstand über das Bahnsteigende hinausragen würde?
Wir sind in Österreich. Ein Vorziehen über das Bahnsteigende ist nur bei lokbespannten Zügen mit entsprechnder "+Lok" Tafel erlaubt und es muss der Zug auf der gesamten Länge am Bahnsteig Platz haben. In diesem Fall leider, wobei ich mir gerade nicht sicher bin, ob der Bahnsteig in Frohnleiten eh nicht nur 210 Meter lang ist.

Zitat von: cost am  11 02, 2024, 18:17Wirklich schneller ist die Verbindung auch nur, wenn man nicht überall hält, vor allem im Pustertal.
Zumindest das wird es eben denke ich nicht spielen, sofern es keinen Ausbau im Pustertal gibt. Immerhin wird dort auf der eingleisigen Strecke ein Halbstundentakt im Regionalverkehr geboten. Dennoch denke ich, dass das schneller ist, als derzeit übers Ennstal bzw. künftig via Tauern (was im Vergleich lt. Präsentation eh nur zehn Minuten schneller ist).

So als Annahme:
Graz - Klagenfurt direkt: 45 Minuten
Klagenfurt - Lienz: 1:45 Std. (Aktuelle Fahrzeit IC mit 5 Zwischenhalten)
Lienz - Franzensfeste: aktuell 2:20 mit Halt an allen Stationen, Kreuzungsaufenthalten und 7 Minuten Aufenthalt in Lienz
Franzensfeste - Innsbruck via BBT: geschätzt 30 Minuten (wobei da auch schon von 25 Minuten die Rede war)

Macht gesamt also für Graz - Innsbruck ca. 5:20 Stunden, wenn man im Pustertal alles mitnimmt. Aktuell fährt man mit den direkten Zügen 5:55, künftig dann wohl mit Umsteigen ca. 5:45. Also wäre es unten herum trotzdem eine knappe halbe Stunde schneller, auch wenn es keinerlei Infrastrukturausbauten zwischen Klagenfurt und Franzensfeste geben sollte.

Ich denke schon, dass da auf alle Fälle Potential vorhanden ist. Alleine die Reisenden Graz - Innsbruck füllen solche Züge natürlich nicht, aber etwa Graz - Lienz bzw. Kärnten/Ostrirol - Innsbruck hätte auf alle Fälle viel davon. Vorausgesetzt natürlich, dass Italien/Südtirol mitspielen und sich tariflich Lösungen finden würden.
Titel: Re: Neues aus dem Infrastrukturministerium
Beitrag von: JohannesBeere am 25 03, 2024, 21:54
Da ist er, der Fachentwurf zum Zielnetz 2040. Durchaus interessant, auch das Dokument zu den Modulen, die nicht in den Entwurf aufgenommen wurden (u.a. NBS Graz-Gleisdorf(-Fürstenfeld).

https://www.bmk.gv.at/themen/verkehrsplanung/ausbauplan/zielnetz.html