SBT - Newsthread

Begonnen von TW 529, 29 03, 2022, 19:42

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Ragnitztal

#1
Die Fertigstellung des Tunnels wird sich weiter verzögern. Lt. Artikel in der Online-Ausgabe der Kronen Zeitung wird die Tunnelstrecke erst im Dezember 2029 eröffnet werden. Das Kosten für das Projekt erhöhen sich zudem auf 4 Milliarden €. Als Grund werden seitens der ÖBB Probleme mit der Geologie angegeben:

Semmeringtunnel verzögert sich ein weiteres Jahr

Die Geologie macht den Tunnelbauern am Semmering weiter zu schaffen. Wie die ÖBB am Freitag mitteilten, soll daher der 27 Kilometer lange Bahntunnel zwischen der Steiermark und Niederösterreich noch ein Jahr später, nämlich erst im Dezember 2029, in Betrieb gehen. Die Baukosten steigen zudem auf fast vier Milliarden Euro.

Die gefühlt unendliche Geschichte Semmering-Basistunnel geht weiter. Nach jahrzehntelangen politischen Debatten und einigen Umplanungen wurde die Großbaustelle 2012 begonnen. Doch der Berg erweist sich als schwierig zu bezwingen.

Insbesondere eine Störzone im Grassberg beim Vortrieb in Richtung Gloggnitz (NIederösterreich) ist knifflig. ,,Die Prognose, dass die 2021 beschlossenen und dann umgesetzten Sondermaßnahmen im Bereich Grassberg die technischen und geologischen Herausforderungen umfassend lösen würden, hat sich leider nicht erfüllt", heißt es am Freitag von den ÖBB.

Aufgrund des ,,extrem komplizierten Gebirgsaufbaus" mit völlig verschiedenen Gesteinsschichten (hart, weich, wasserführend, trocken) dauern die Arbeiten mehrere Monate länger, die Inbetriebnahme des Tunnels verzögert sich daher auf den Fahrplanwechsel 2029/30. Die sogenannten Injektionsmaßnahmen in diesem Abschnitt werden verlängert, ,,bis eine stabile Durchquerung der Störzone mittels Bagger- und Sprengvortrieb sicher erfolgen kann".

Fakten

    Der Semmering-Basistunnel auf der Südstrecke verbindet Niederösterreich mit der Steiermark. Er ist zweiröhrig und 27,3 Kilometer lang.
    Der Tunnel wird laut ÖBB von fünf Stellen und 14 gleichzeitigen Vortrieben aus gebaut, vier Vortriebe (alle im Fröschnitzgraben) sind bereits abgeschlossen.
    2020 begann auch der Innenausbau der Röhren: Dabei wird der Tunnel mit einer Betoninnenschale ausgekleidet, rund sieben Kilometer sind bereits geschafft. Danach folgt als letzter Schritt die bahntechnische Ausrüstung (Gleise, Leitungen etc.).
    Die Fahrtzeit zwischen Wien und Graz reduziert sich mit dem Tunnel auf eine Stunde und 50 Minuten.

Baukosten steigen auf fast vier Milliarden Euro

Auch die Baukosten steigen kräftig. Dabei spielen auch die derzeit extremen Kostensteigerungen bei Baumaterialien und Energie eine große Rolle. Die veranschlagten Gesamtkosten steigen um 360 Millionen auf etwa 3,9 Milliarden Euro, so die ÖBB.



Quelle: https://www.krone.at/2682811?utm_source=A1Partnerlink&utm_medium=Redaktionslink&utm_content=A1Newsportal&utm_campaign=A1NewsKoop

riggnix

Zitat von: Ragnitztal am  15 04, 2022, 11:11Das Projekt wird zudem um 4 Milliarden € teurer.

Laut Artikel erhöhen sich die Kosten AUF 4 Milliarden, nicht UM 4 Milliarden.

Ragnitztal

Zitat von: riggnix am  15 04, 2022, 11:50Laut Artikel erhöhen sich die Kosten AUF 4 Milliarden, nicht UM 4 Milliarden.

Ja, stimmt. Sie steigen "nur" um 360 Mio. € auf etwa 4 Milliarden €. Schon ausgebessert.

Stipe

Das darf ja nicht wahr sein.

Was ist denn eigentlich am auf Twitter gelesen Gerücht dran, dass die aktuelle Trasse eh bedenklich gewesen sei und nur auf Wunsch von Erwin Pröll realisiert wurde?

Ragnitztal

Endlich positive Nachrichten zum Semmering-Basistunnel:

Erster Durchschlag im Semmering-Basistunnel

Beim Semmering-Basistunnel hat der erste Durchschlag stattgefunden: Damit wurden die Bauabschnitte zwischen dem niederösterreichischen Göstritz und dem steirischen Fröschnitzgraben verbunden.

,,Rund sieben Jahre nach Beginn der Arbeiten im Abschnitt Gloggnitz ist ein erster großer Meilenstein auf dem Weg zur Fertigstellung des Semmering-Basistunnels gelungen", sagte Projektleiter Gerhard Gobiet.

,,Tag der Freude"

In Göstritz trafen die Mineure laut ÖBB-Aussendung auf die im Abschnitt Fröschnitzgraben noch im Berg befindliche Tunnelbohrmaschine ,,Carl". Diese wird derzeit Stück für Stück abgebaut, der vordere Teil – der Bohrkopf – wird zuletzt zerlegt. Ein schmaler ,,Durchgang" im Schneidrad ermöglichte dennoch, dass Mineure der beiden Bauabschnitte erstmals im Tunnel aufeinandertreffen konnten. Gobiet sprach von einem ,,Tag der Freude", nun erwarte die Arbeiter aber noch ,,viel harte Arbeit".

Die Bauarbeiten im Abschnitt Göstritz gehen laut ÖBB ,,sehr gut" voran, in der fertiggestellten Röhre wurden 1.578 Meter vorgetrieben. In der zweiten Richtung Fröschnitzgraben fehlen weniger als 400 Meter bis zum zweiten Durchschlag, Richtung Gloggnitz sind noch rund 300 Meter zu graben. Im Bereich Gloggnitz sind nach ,,umfangreichen Sondermaßnahmen" kürzlich wieder Vortriebsarbeiten aufgenommen worden, wegen der ,,äußerst schwierigen Geologie" in diesem Abschnitt sind noch rund 900 Meter zurückzulegen. Die Inbetriebnahme des Tunnels wurde vor kurzem um zwei Jahre auf 2030 verschoben.

Noch drei Kilometer zu graben

Über 24 Kilometer oder fast 90 Prozent der insgesamt 27,3 Kilometer des zweiröhrigen Tunnels seien bereits gegraben, so die ÖBB. Der Tunnel wird von fünf Stellen und 14 Vortrieben aus gleichzeitig gebaut, fünf Vortriebe (vier im Fröschnitzgraben, einer aktuell in Göstritz) sind beendet. Bereits 2020 hat der ,,Innenausbau" begonnen, bei dem der Tunnel mit einer Betoninnenschale ausgekleidet wird – rund sieben Kilometer sind bisher abgeschlossen; danach folgt noch die bahntechnische Ausrüstung mit Gleisen, Leitungen und technischen Anlagen, ehe Zugfahrten möglich sind. Die Inbetriebnahme ist für 2030 geplant.


Quelle: https://steiermark.orf.at/stories/3160151/

TW 529

Lokalaugenschein im Semmeringtunnel
Das Mammut Projekt Semmering-Basistunnel nimmt langsam Form an – das wurde am Montag bei einem Lokalaugenschein sichtbar. Bis die ersten Züge rollen, wird es noch Jahre dauern. Die Bedeutung für den Klimaschutz stehe aber außer Frage, so die Politik.



3,9 Milliarden Euro werden in den 27 Kilometer langen doppelröhrigen Tunnel investiert. Bringen soll er 30 Minuten Zeitersparnis zwischen Gloggnitz und Mürzzuschlag, also auf der Fahrt zwischen Graz und Wien.

Die letzten zwei Kilometer werden gegraben
Noch fehlen 2,3 Kilometer Tunnel zwischen Niederösterreich und der Steiermark – bis nächstes Jahr soll auch dieses fehlende Stück gegraben sein. Bis die ersten Züge durch den Tunnel fahren, dauert es aber noch mindestens bis 2030. Jeder Tag früher wäre ein wichtiger Schritt in Richtung Klimaschutz, sagt Umwelt- und Infrastrukturministerin Leonore Gewessler (Grüne): ,,Die Bahn muss das Rückgrat werden im Bereich der Mobilität. Jeder Kilometer auf der Bahn ist ein Kilometer für den Klimaschutz."

Politiker, Projektleiter und ÖBB-Verantwortliche begehen den Tunnel
Berg muss ,,gestützt" werden
Nach mehreren Zwischenfällen, etwa durch Wassereinbrüche, haben sich die Bauarbeiten und die Zeitpläne immer wieder verzögert. Für den Projektleiter Gerhard Gobiet, er ist auch Chef von 1.200 Mitarbeitern, ist die schwierige Geologie des Semmerings dafür verantwortlich: ,,Zehn Meter über uns haben wir so viel Wasser, dass wir das Gebirge nicht halten können." Mit Zusatzmaßnahmen – so wird etwa Zement gezielt in den Berg injiziert – wird das Gestein stabilisiert.

Kosten und Zeitplan mehrmals revidiert
Nicht nur das Fertigstellungsdatum musste nach hinten verschoben werden, auch die Kosten mussten mehrmals nach oben revidiert werden. Eine Prognose scheint auch heute schwierig, sagt ÖBB Chef Andreas Matthä: ,,Die Inflation und der Berg fordern uns, aber wir werden am Ende fertig sein und werden froh sein, hier eine neue, attraktive Strecke zu haben."


Laut Studien soll jeder investierte Euro fünffach zurückfließen, sagt Matthä: ,,Weil hier die Infrastruktur relativ schwach und alt war und durch diese moderne Infrastruktur mehr an Erreichbarkeit entsteht und mehr Arbeitsplätze geschaffen werden können." Laut einer Studie könnte der Tunnel und rund 12.000 Arbeitsplätze bringen.

,,Wir bauen Infrastruktur der Zukunft"
Die Sorgen um auftretende Umweltschäden teilt Umweltministerin Gewessler nicht: ,,Selbstverständlich müssen diese Projekte umwelt- und naturverträglich abgewickelt werden. Aber wir bauen hier an der Infrastruktur der Zukunft."

Sollten Gestein, Wasser und Kosten es zulassen, werden in sieben Jahren die ersten Züge in 15 Minuten von Gloggnitz nach Mürzzuschlag und damit auch in einer Stunde und 50 Minuten zwischen Wien und Graz fahren.


https://steiermark.orf.at/stories/3198538/

Ragnitztal

Semmering: Letzter Durchschlag auf steirischer Seite

Es ist ein Meilenstein in der Geschichte des Semmering-Basistunnels: Nach bisher elf Jahren Bauzeit fand am Freitag der letzte Durchschlag auf steirischer Seite statt – ganz genau von Grautschenhof West bis zum Tunnelportal Mürzzuschlag.

Mit dem Durchbruch sind alle Tunnelkilometer in der Steiermark gegraben; in Niederösterreich fehlt noch rund 750 Meter für die insgesamt rund 27 Kilometer lange Tunnelstrecke.

Abgeschlossen sollen die Vortriebsarbeiten in rund eineinhalb Jahren, also im ersten Halbjahr 2025 werden, so die ÖBB; bis 2030 soll der Tunnel in Betrieb gehen – dann soll die Bahnfahrt von Graz nach Wien weniger als zwei Stunden betragen.

Ab 2030 verbindet der Semmering-Basistunnel das niederösterreichische Gloggnitz mit dem steirischen Mürzzuschlag.

Erste Planung in den 1990er-Jahren

Dem ging eine jahrzehntelange Planungs- und Baugeschichte voraus. Schon in den 1990er-Jahren begannen erste Planungsarbeiten für einen Semmering-Basistunnel, der nach damaligen Plänen 2011 fertig sein hätte sollen. Trotz intensiver Bemühungen der damaligen steirischen Landeshauptfrau Waltraud Klasnic (ÖVP) scheiterte das Projekt am negativen Naturschutzbescheid des Landes Niederösterreich.

2005 wurde das Projekt zurückgezogen, im Jahr darauf präsentierten die ÖBB ein neues Konzept mit leicht geändertem Streckenverlauf. 2012 begannen die Bauarbeiten, in den Folgejahren wurde der Baubescheid mehrmals vorübergehend vom Verwaltungsgericht aufgehoben – etwa wegen Naturschutzbedenken oder anderer Einwände von Tunnelgegnern. Ab 2019 verzögerten dann Erd- und Wassereinbrüche den Tunnelbau – die ÖBB erklärten das mit dem extrem komplizierten Gebirgsaufbau.

Massiv gesteigerte Kosten

Durch den massiven Gegenwind am Weg zur Fertigstellung haben sich auch die Kosten massiv gesteigert – von ursprünglich 3,1 auf 4,2 Milliarden Euro.

Auch am Innenausbau wird bereits gearbeitet


Die letzten rund 750 Meter werden nun von Gloggnitz in Richtung Steiermark gegraben und treffen dann auf den schon gegrabenen Teil im Abschnitt Göstritz. Parallel dazu wird bereits die Beton-Innenschale des Tunnels errichtet, von einer Gesamtlänge von rund 55 Kilometern in beiden Röhren sind bereits etwa 25 Kilometer errichtet.

Diese Beton-Innenschale ist die Basis für die technische Tunnelausrüstung. Bis 2030 werden laut ÖBB dann noch Signal-, Funk-, Beleuchtungs- und Telekommunikationsanlagen angebracht, dazu kommen die Errichtung von Technikräumen und die Verlegung von Kabeln im gesamten Tunnel. Außerdem werden innovative Stromschienen anstatt von herkömmlichen Oberleitungen verlegt und Stahlbetonfertigteilplatten sowie ein sogenanntes Masse-Feder-System, um die Ausbreitung von Schwingungen zu verringern – errichtet.

Fertigstellung 2030 geplant


2030 sollen die ersten Züge mit 230 km/h durch den Tunnel fahren und Passagiere in nur zwölf Minuten von Mürzzuschlag nach Gloggnitz bringen werden. Insgesamt soll die Fahrzeit von Graz nach Wien dann weniger als zwei Stunden betragen, jene von Wien nach Klagenfurt – durch den Koralmtunnel – zwei Stunden und 40 Minuten.


Quelle: https://steiermark.orf.at/stories/3223222/