Testfahrt für die Gailtalbahn
Zehn Jahre ist es her, dass die ÖBB den Güterverkehr im Gailtal eingestellt haben – jetzt wagt ein privater Verein den Neustart. Am Donnerstag wurde ein Testzug mit Kärntner Rundholz von Kötschach-Mauthen in die Steiermark geschickt. Damit sollen Lkw-Fahrten eingespart werden.
Es war ein ungewöhnliches Bild, das die Schaulustigen am Donnerstag im Gailtal zu sehen bekamen. Ein Güterzug, voll beladen mit dicken Holzstämmen aus dem Gail- und Lesachtal, bewegte sich in Richtung Steiermark. Ein erhebender Moment für Andreas Mühlsteiger vom Verein Gailtalbahn: ,,Wir haben seit 2016 darauf hingearbeitet, dass man die Strecke wieder mit Zügen nutzen kann."
Der private Verein Gailtalbahn betreibt die Strecke im Besitz des Landes kostenlos als Anschlussbahn. Bereits in den vergangenen Jahren konnte man mit Fahrrad-Draisinen im Sommer für entsprechende Belebung und Abwechslung sorgen – jetzt wagen die ehrenamtlichen Eisenbahnfans also mit dem Holz-Testzug den nächsten Schritt.
Die Draisinen-Fahrten vom Verein sind sehr beliebt
Die Steiermarkbahn fährt als privater Anbieter mit dem Zug, der steirische Panther ziert in grüner Farbe die weiße Lokomotive. Die Mayr-Melnhof Gruppe ist der Abnehmer. Wolfgang Thurner aus Kötschach-Mauthen arbeitet dort im Produktmanagement. Er ist selbst Gailtalbahn-Vereinsmitglied und hat die Sache sprichwörtlich ins Rollen gebracht.
Zug ersetzt 60 bis 80 Lkw-Fahrten
,,Wir schicken 15 Zugwaggons mit Holz in die Steiermark. Das entspricht einer Ladung von 60 bis 80 Lkws, die sonst auf der Straße fahren würden. Das ist genau das Ziel dahinter, dass wir nachhaltig Rundholz in die Welt bringen. Danach sollen auch andere Waren transportiert werden", erzählt Wolfgang Thurner.
Die Gailtalbahn fährt in die Steiermark
Ob und wann weitere Holzzüge folgen, ist offen. Falls es zu einem Dauerbetrieb kommt, seien bis zu 300.000 Euro an Erhaltungskosten pro Jahr für die Strecke fällig. Daher hofft der Verein auf Unterstützung des Landes, dem die Strecke auch immer noch gehört.
https://kaernten.orf.at/stories/3180709/
Hier noch ein Artikel dazu:
Die Gailtalbahn fährt weiter
Vor zehn Jahren haben die ÖBB den Güterverkehr im oberen Gailtal aufgegeben, weil er nicht wirtschaftlich war. Ein privater Verein will jetzt aber gemeinsam mit Mayer-Melnhof-Holz beweisen, dass es geht. Am Dienstag brach in Kötschach-Mauthen bereits der zweite Holz-Güterzug des Jahres in die Steiermark auf.
Vor einem Monat ist der erste Gailtaler Holzzug nach Leoben in die Steiermark gerollt. ,,Damals haben wir gesehen, dass es noch Einsparungspotenziale gibt und wir etwa die Verladung optimieren können", sagt Andreas Mühlsteiger vom Verein Gailtalbahn. Mehr dazu in – Testfahrt für die Gailtalbahn (kaernten.ORF.at; 3.11.2022).
50 Prozent der Zeit eingespart
Beim zweiten Zug, der am Dienstag losgefahren ist, konnte bereits eine deutliche Verbesserung erzielt werden. ,,Im zweiten Umlauf konnten wir fast 50 Prozent der Zeit einsparen. Es gibt noch ein paar Kleinigkeiten. Wenn wir in dem Rahmen bleiben, dann ist es möglich, die Strecke wirtschaftlich zu befahren", betont Wolfgang Thurner, Mitinitiator der Holzzüge und Vertreter von Mayer-Melnhof-Holz.
Mindestens einmal pro Monat soll gefahren werden, so der Plan der Verantwortlichen. ,,Wesentlich ist es, dass die Strecke technisch in dem Zustand ist, der für diese Fahrten erforderlich ist", so Wolfgang Thurner. Die Bitte gehe daher an das Land, die Instandhaltung zu unterstützen. Verkehrslandesrat Sebastian Schuschnig (ÖVP) hat die Ehrenamtlichen diese Woche bei den Verladearbeiten besucht.
Historische Lokomotive gerettet
Zum Verein gehört auch die ausgemusterte Diesellokomotive 2043, die mit einer Baustein-Finanzierung vor der Verschrottung gerettet wurde. ,,Wir hoffen, dass wir sie bald in Betrieb nehmen können. Aktuell planen wir sie für Nostalgiefahrten einzusetzen. Je nach Bedarf könnte man sie auch für den Güterverkehr heranziehen", erzählt Andreas Mühlsteiger. Über den Winter bleibt die Lok vorerst frostsicher abgestellt.
Quelle: https://kaernten.orf.at/stories/3185332/
Die 43er wird man hoffentlich so herrichten können, dass sie für die Holzzüge verwendet werden kann. So könnte der Verkehr nämlich noch wirtschaftlicher werden, weil die StB keine Diesellok mehr mitnehmen muss.
Wobei sich das Problem mit der Vectron Dualmode erledigen sollte. Die wäre ja für solche Einsätze perfekt geeignet.
Zitat von: 510-015 am 07 12, 2022, 14:21Wobei sich das Problem mit der Vectron Dualmode erledigen sollte. Die wäre ja für solche Einsätze perfekt geeignet.
Stimmt! Auf die habe ich schon wieder vergessen. Wird eh Zeit, dass die kommt. Die Talent hätten auch im Herbst kommen sollen, wurde mir gesagt.
Zitat von: FlipsP am 07 12, 2022, 14:26Die Talent hätten auch im Herbst kommen sollen, wurde mir gesagt.
;D Ja schön wär's...
Zitat von: flow am 07 12, 2022, 14:49;D Ja schön wär's...
Bin neugierig, ob und wann die überhaupt kommen bzw was nich gegen die Lieferung spricht.
Zitat von: FlipsP am 07 12, 2022, 14:55Bin neugierig, ob und wann die überhaupt kommen bzw was nich gegen die Lieferung spricht.
StB-Personal ist zur technischen Einschulung auf die Talent-VT schon in D.
Haben die Diesel Talente überhaupt eine Zulassung in Österreich?
Zitat von: TW 581 am 08 12, 2022, 00:40Haben die Diesel Talente überhaupt eine Zulassung in Österreich?
Das ZV läuft gerade.
Dann hoffen wir, dass die Zulassung bald da ist... ;)
Geht wohl um die aus Bayern.
https://bahnfotokiste.startbilder.de/bild/Deutschland~D-Triebwagen~BR+643/364746/am-28082014-waren-die-ehemaligen-ola-talente.html
Zitat von: TW 581 am 08 12, 2022, 12:32Geht wohl um die aus Bayern.
https://bahnfotokiste.startbilder.de/bild/Deutschland~D-Triebwagen~BR+643/364746/am-28082014-waren-die-ehemaligen-ola-talente.html
Nein, soweit es mir bekannt ist, geht es um (ehemalige) Talent der Regiobahn, die statt diesen jetzt die Integral einsetzt.
Das kann aber auch eine Fehlinformation sein.
Nein, geht um die aus Bayern. Die von der Regiobahn sind (zumindest teilweise) nach Rumänien gegangen.
Zitat von: flow am 08 12, 2022, 13:14Nein, geht um die aus Bayern. Die von der Regiobahn sind (zumindest teilweise) nach Rumänien gegangen.
Oh. Danke!