Styria-Mobile Forum

Verkehr => ÖPNV - Allgemein => ÖBB => Thema gestartet von: Ragnitztal am 19 09, 2023, 12:05

Titel: Kritische Studie zu aufgelassenen Bahnstrecken
Beitrag von: Ragnitztal am 19 09, 2023, 12:05
Österreich verlor über 650 km Bahnstrecken

Nur drei Länder in der EU haben in den vergangenen drei Jahrzehnten mehr für den Ausbau der Bahn als für die Straßeninfrastruktur investiert – dazu zählt auch Österreich. Doch das heißt nicht, dass es mehr Strecken gibt: Wie eine aktuelle Studie im Auftrag von Greenpeace zeigt, wurden hierzulande seit 1995 über 650 Kilometer Bahnstrecken aufgelassen – das betrifft besonders den Regionalverkehr. Die ÖBB weisen Kritik zurück und berufen sich auf gesetzliche Vorgaben.

Im Auftrag von Greenpeace untersuchten das Wuppertal Institut und der Thinktank T3 Transportation, wie sich die Infrastruktur des öffentlichen Verkehrs in der EU-27, Großbritannien, Norwegen und der Schweiz in den letzten drei Jahrzehnten verändert hat. Trotz mehr Investments in Schiene als in die Bahn seit 1995 findet die NGO vor allem kritische Worte für Österreich. Gefordert wird die Reaktivierung von Strecken und Bahnhöfen, die seit 1995 geschlossen wurden – in erster Linie, weil sie unrentabel waren.

Während in den Jahren 1995 bis 2018 europaweit das Straßennetz um über 30.000 Kilometer gewachsen sei, sei das Schienennetz im gleichen Zeitraum um mehr als 15.000 Kilometer geschrumpft, ließ Greenpeace berechnen.

Seit 1995 zwei Drittel mehr in Ausbau der Straßen investiert

Der Bericht zeigt, dass die untersuchten Länder seit 1995 fast zwei Drittel mehr in den Ausbau und die Sanierung von Straßen investiert haben (1,5 Billionen Euro) als in den Ausbau des Bahnverkehrs (931 Milliarden Euro). In den Jahren 2018 bis 2021 habe sich diese Schere etwas geschlossen.

In diesen vier Jahren investierten die Länder nur noch rund ein Drittel mehr in den Ausbau der Straße. Österreich, Belgien, Dänemark, Frankreich, Italien, Luxemburg und Großbritannien hätten in diesem Zeitraum sogar mehr in den Bahnverkehr investiert als in den Straßenverkehr.

Vor allem Bewegung in Niederösterreich gefordert

In Österreich seien allerdings in den insgesamt fast drei beobachteten Jahrzehnten 655 Bahnkilometer und 230 Bahnhöfe stillgelegt worden. ,,Nun sind die Landesregierungen gefordert: Vor allem im Schlusslicht Niederösterreich müssen stillgelegte Regionalbahnstrecken wieder reaktiviert werden", so Marc Dengler von Greenpeace Österreich. Dabei kommt es nach Ansicht der Umweltorganisation nicht darauf an, ob die Strecken rentabel sind.

Vor allem der Regionalverkehr ist betroffen

Von allen stillgelegten Bahnstrecken befand sich laut Greenpeace jede zweite in Niederösterreich. Die Steiermark und Kärnten stellten jeweils sechs Strecken ein. In den drei westlichen Bundesländern Vorarlberg, Tirol und Salzburg wurde im Untersuchungszeitraum keine einzige Bahnstrecke stillgelegt.

Die längste stillgelegte Bahnstrecke war laut der Studie die Ybbstalbahn mit einer Länge von 50 Kilometern. Sie wurde größtenteils demontiert, mit Ausnahme eines kurzen Nahverkehrs und einer Museumsbahnstrecke. Die Stadt mit den meisten Einwohnern und Einwohnerinnen, die von der Schließung eines Bahnhofs betroffen ist, sei Zwettl – mehr dazu in noe.ORF.at.

ÖBB weisen Kritik zurück

Die ÖBB wollten diese Kritik nicht auf sich sitzen lassen: In den Jahren 2023 bis 2028 werde die ÖBB-Infrastruktur AG rund 1,8 Milliarden Euro in die Modernisierung und Attraktivierung der Regionalbahnen investieren, hieß es in einer Stellungnahme. Es könnten nicht alle Strecken erhalten und modernisiert werden.

Im Ö1-Morgenjournal sagte Franz Hammerschmid von den ÖBB, dass es darum gehe, welches Angebot man Menschen in einer Region mache. ,,Und da kann es sein, dass einmal die Eisenbahn das bessere Angebot ist, und dann ist es der Bus oder vielleicht auch ein anderes Mikro-ÖV-System", so Hammerschmid.

Hammerschmid sieht Bus oft als attraktive Alternative

Laut Hammerschmid werden in der Greenpeace-Studie vor allem viele Strecken in Gegenden, ,,wo sehr wenige Menschen wohnen, wo sehr viel Natur ist und wo auch sehr viel Ausflugsverkehr und Tourismusverkehr stattfindet", erwähnt. Man habe in den vergangenen 20 Jahren mit den Ländern Konzepte entwickelt, ,,wie man den Menschen ein gutes Angebot im öffentlichen Verkehr machen kann".

Dieselzüge durch elektrische Alternativen zu ersetzen ist nicht immer möglich

Dabei gebe es Gegenden, wo ,,Busangebote das bessere Angebot sind". Der ,,Durchschnittsfahrgast unterscheidet nicht, ob das Fahrzeug Gummi- oder Eisenräder hat", so Hammerschmid. Im Hinblick auf die Auswirkungen auf die Umwelt verwies Hammerschmid darauf, dass auf den meisten Strecken ,,hauptsächlich Dieselzüge" gefahren seien, ein moderner Autobus verbrauche wesentlich weniger Diesel pro Fahrgast. Er verwies auch auf den Lebenszyklus eines Schienenfahrzeugs: ,,Sie können einen Dieselzug aus den 90er Jahren nicht einfach so ersetzen, weil Sie das Fahrzeug dann woanders einsetzen müssen."

Wenn keine entsprechende Nachfrage zu erwarten sei, dürften die ÖBB entsprechend den vom Verkehrsministerium vorgeschriebenen Wirtschaftlichkeitskriterien nicht investieren, so die ÖBB. Die Wiedereröffnung eingestellter regionaler Zugsverbindungen würde enorme Kosten verursachen und geringen Nutzen bringen, argumentieren die ÖBB.

Quelle: https://orf.at/stories/3331669/
Titel: Re: Kritische Studie zu aufgelassenen Bahnstrecken
Beitrag von: 200er am 19 09, 2023, 13:46
Zitat von: Ragnitztal am  19 09, 2023, 12:05,,Durchschnittsfahrgast unterscheidet nicht, ob das Fahrzeug Gummi- oder Eisenräder hat"

Ach so? Warum steigen dann im Allgemeinen die Fahrgastzahlen bei einer Umstellung auf Schienenverkehr und sinken bei einer Umstellung auf Busverkehr? Da ist offenbar ein richtiger Experte angestellt...

lg 200er
Titel: Re: Kritische Studie zu aufgelassenen Bahnstrecken
Beitrag von: Ch. Wagner am 19 09, 2023, 14:10

Ich empfehle, die gesamte Studie zu lesen, zumindest aber die Seiten mi Österreichbezug.
Titel: Re: Kritische Studie zu aufgelassenen Bahnstrecken
Beitrag von: s_gelb am 19 09, 2023, 14:18
Zitat von: 200er am  19 09, 2023, 13:46Ach so? Warum steigen dann im Allgemeinen die Fahrgastzahlen bei einer Umstellung auf Schienenverkehr und sinken bei einer Umstellung auf Busverkehr? Da ist offenbar ein richtiger Experte angestellt...

lg 200er

Aktuellste Beispiele zeigen durchaus auch was Anderes - beispielesweise das Busnachfolgekonzept mit den E-Bussen am Schweinbarther Kreuz soll zu einer Verdoppelung der Fahrgastzahlen von 700 auf 1400 geführt haben, Stand letztes Jahr:

https://www.vor.at/aktuelles/news/vorzeige-busse-im-suedlichen-weinviertel-voll-auf-schiene-1
Titel: Re: Kritische Studie zu aufgelassenen Bahnstrecken
Beitrag von: Ragnitztal am 19 09, 2023, 14:37
Zitat von: Ch. Wagner am  19 09, 2023, 14:10Ich empfehle, die gesamte Studie zu lesen, zumindest aber die Seiten mi Österreichbezug.

Der Link zur Studie: https://greenpeace.at/presse/greenpeace-report-oesterreichische-regionalzuege-am-abstellgleis/
Titel: Re: Kritische Studie zu aufgelassenen Bahnstrecken
Beitrag von: 38ger am 19 09, 2023, 16:23
Zitat von: s_gelb am  19 09, 2023, 14:18Aktuellste Beispiele zeigen durchaus auch was Anderes - beispielesweise das Busnachfolgekonzept mit den E-Bussen am Schweinbarther Kreuz soll zu einer Verdoppelung der Fahrgastzahlen von 700 auf 1400 geführt haben, Stand letztes Jahr:

https://www.vor.at/aktuelles/news/vorzeige-busse-im-suedlichen-weinviertel-voll-auf-schiene-1

Die Bahn fuhr zuletzt aber nur noch von Gänserndorf bis Bad Pirawarth. 535 fährt darüber hinaus über Kollnbrunn, Gaweinstal, Schrick und Lanzental bis Mistelbach weiter! Aber auch die von 535 bedienten Orte Schönkirchen und  Reyersdorf zwischen Gänserndorf und Raggendorf wurden von der Bahn gar nicht bedient, Raggendorf nur nach Obersdorf-Pillichsdorf, nicht jedoch nach Gänserndorf oder Mistelbach. Und die Linie 530 ist mit der Führung Gänserndorf - Wolkersdorf natürlich auch um einiges attraktiver als die Bahn von Groß-Schweinbarth nach Obersdorf-Pillichsdorf (abseits von Wolkersdorf).
Die Linienführung ist also doch eine ganz andere! Zudem waren die allerletzten Betriebsjahre meiner Erinnerung nach schon von vielen Langsamfahrstellen geprägt!
Der Vergleich hinkt also gewaltig, natürlich dennoch erfreulich, dass man auch Buslinien sehr attraktiv gestalten kann. Derartig attraktive Buslinien im Halbstundentakt gibt es in den ländlichen Regionen sonst jedoch kaum!
Titel: Re: Kritische Studie zu aufgelassenen Bahnstrecken
Beitrag von: Commanderr am 19 09, 2023, 22:46
Im "Analysis_Development of Transport Infrastructure in Europe_2023.pdf", (Download des PDFs hier möglich (https://drive.google.com/file/d/1sIKCKrUzYKerYPNteh55RVUypgaYEUAs/view)) sind die aufgelassenen Strecken in einer Tabelle zusammengefasst:
Abandoned railways Austria Train lines:
austria.jpg
Erschreckend, dass es schon so viele aufgelassene Strecken hier in Österreich gibt.
Titel: Re: Kritische Studie zu aufgelassenen Bahnstrecken
Beitrag von: 38ger am 19 09, 2023, 23:43
Ich bin zwar grundsätzlich ein Bahnfan, aber man muss da schon etwas differenzieren. Manche Strecken waren schon sehr kurvenreich und langsam trassiert, wenn die Durchschnittsgeschwindigkeit eines Autobusses trotz vergleichsweise mehr Haltestellen in zentralerer Lage als bei der Bahn möglich ist, dann macht die Bahn nur unter sehr speziellen Umständen Sinn.
Etwa wenn der langsam trassierte Abschnitt nicht zu lange ist und an eine längere gut ausgebaute Strecke anschließt und man sich dadurch einen Umstieg ersparen kann.
Titel: Re: Kritische Studie zu aufgelassenen Bahnstrecken
Beitrag von: s_gelb am 20 09, 2023, 07:20
Zitat von: 38ger am  19 09, 2023, 16:23Die Bahn fuhr zuletzt aber nur noch von Gänserndorf bis Bad Pirawarth. 535 fährt darüber hinaus über Kollnbrunn, Gaweinstal, Schrick und Lanzental bis Mistelbach weiter! Aber auch die von 535 bedienten Orte Schönkirchen und  Reyersdorf zwischen Gänserndorf und Raggendorf wurden von der Bahn gar nicht bedient, Raggendorf nur nach Obersdorf-Pillichsdorf, nicht jedoch nach Gänserndorf oder Mistelbach. Und die Linie 530 ist mit der Führung Gänserndorf - Wolkersdorf natürlich auch um einiges attraktiver als die Bahn von Groß-Schweinbarth nach Obersdorf-Pillichsdorf (abseits von Wolkersdorf).
Die Linienführung ist also doch eine ganz andere! Zudem waren die allerletzten Betriebsjahre meiner Erinnerung nach schon von vielen Langsamfahrstellen geprägt!
Der Vergleich hinkt also gewaltig, natürlich dennoch erfreulich, dass man auch Buslinien sehr attraktiv gestalten kann. Derartig attraktive Buslinien im Halbstundentakt gibt es in den ländlichen Regionen sonst jedoch kaum!

Und genau deswegen scheint der Bus in der betroffenen Region das geeignetere Verkehrsmittel zu sein, da damit jetzt mehr Fahrgäste lukriert werden dürften, als es zuletzt noch mit der Lokalbahn waren.
Titel: Re: Kritische Studie zu aufgelassenen Bahnstrecken
Beitrag von: 510-015 am 20 09, 2023, 08:11
Zitat von: s_gelb am  20 09, 2023, 07:20Und genau deswegen scheint der Bus in der betroffenen Region das geeignetere Verkehrsmittel zu sein, da damit jetzt mehr Fahrgäste lukriert werden dürften, als es zuletzt noch mit der Lokalbahn waren.
Jein.

Um eine seriöse Aussage zu treffen, müsste man bei der Bahn Fahrgastzahlen zum Betrieb mit einem ähnlichen Takt und intakter Strecke (ohne zahlreiche Langsamfahrstellen) haben.

Erst wenn man die Fahrgastzahlen der Buslinien mit diesen vergleicht, kann man wirklich sagen, ob der Bus viele zusätzliche Fahrgäste bringt.


Du scheinst hier ein bisschen auf die Standardstrategie bei Streckeneinstellungen reinzufallen.
Zuerst Angebot auf der Bahn so unattraktiv wie möglich zu machen (wenige Verbindungen, lange Fahrzeit, Umstiegszwänge), bei dem (oh Überraschung) kaum Fahrgäste mitfahren und dann die Bahn durch ein Buskonzept ersetzen, dass so attraktiv wie möglich gestaltet ist.

Wenn man dann Bahn und Bus vergleicht, ist es ein Äpfel-Birnen-Vergleich. Der Bus schneidet da natürlich besser ab, da er ein möglichst gutes Konzept hat, im Gegensatz zur Bahn, bei der ein möglichst schlechtes Konzept zur Anwendung kam.


Das heißt natürlich nicht, dass die Bahn für die Region automatisch besser ist. Aber die Aussage, dass der Bus aufgrund der Fahrgastzahlen für die Region besser ist, kann man beim Vergleich der vorhandenen Fahrgastzahlen nicht sicher sagen.
Titel: Re: Kritische Studie zu aufgelassenen Bahnstrecken
Beitrag von: FlipsP am 20 09, 2023, 08:46
Zitat von: 510-015 am  20 09, 2023, 08:11Jein.

Um eine seriöse Aussage zu treffen, müsste man bei der Bahn Fahrgastzahlen zum Betrieb mit einem ähnlichen Takt und intakter Strecke (ohne zahlreiche Langsamfahrstellen) haben.

Erst wenn man die Fahrgastzahlen der Buslinien mit diesen vergleicht, kann man wirklich sagen, ob der Bus viele zusätzliche Fahrgäste bringt.


Du scheinst hier ein bisschen auf die Standardstrategie bei Streckeneinstellungen reinzufallen.
Zuerst Angebot auf der Bahn so unattraktiv wie möglich zu machen (wenige Verbindungen, lange Fahrzeit, Umstiegszwänge), bei dem (oh Überraschung) kaum Fahrgäste mitfahren und dann die Bahn durch ein Buskonzept ersetzen, dass so attraktiv wie möglich gestaltet ist.

Wenn man dann Bahn und Bus vergleicht, ist es ein Äpfel-Birnen-Vergleich. Der Bus schneidet da natürlich besser ab, da er ein möglichst gutes Konzept hat, im Gegensatz zur Bahn, bei der ein möglichst schlechtes Konzept zur Anwendung kam.


Das heißt natürlich nicht, dass die Bahn für die Region automatisch besser ist. Aber die Aussage, dass der Bus aufgrund der Fahrgastzahlen für die Region besser ist, kann man beim Vergleich der vorhandenen Fahrgastzahlen nicht sicher sagen.

Jeder Satz richtig!

Aber man darf nicht vergessen, dass die Investitionen in die Bahn und einiges teurer sind, als in den Bus.
Um am Schweinbarther Kreuz die Fahrgastzahlen der Busse zu erreichen, hätte man einige Millionen investieren müssen. Trotzdem wären die Fahrgastzahlen nur sehr gering für eine Bahnlinie. Es ist günstiger es sitzen 5 Leute in einem Bus, als 7 in einem Triebwagen. Das gesparte Geld könnte man dann zB in einer andere Buslinie stecken und auch dort 5 Leute pro Bus abholen. Wären insgesamt dann schon 10 statt 7.
Man darf nicht vergessen, dass die Bahn ein Massenverkehrsmittel ist.
Titel: Re: Kritische Studie zu aufgelassenen Bahnstrecken
Beitrag von: s_gelb am 20 09, 2023, 09:51
Zitat von: 510-015 am  20 09, 2023, 08:11Jein.

Um eine seriöse Aussage zu treffen, müsste man bei der Bahn Fahrgastzahlen zum Betrieb mit einem ähnlichen Takt und intakter Strecke (ohne zahlreiche Langsamfahrstellen) haben.

Erst wenn man die Fahrgastzahlen der Buslinien mit diesen vergleicht, kann man wirklich sagen, ob der Bus viele zusätzliche Fahrgäste bringt.


Du scheinst hier ein bisschen auf die Standardstrategie bei Streckeneinstellungen reinzufallen.
Zuerst Angebot auf der Bahn so unattraktiv wie möglich zu machen (wenige Verbindungen, lange Fahrzeit, Umstiegszwänge), bei dem (oh Überraschung) kaum Fahrgäste mitfahren und dann die Bahn durch ein Buskonzept ersetzen, dass so attraktiv wie möglich gestaltet ist.

Wenn man dann Bahn und Bus vergleicht, ist es ein Äpfel-Birnen-Vergleich. Der Bus schneidet da natürlich besser ab, da er ein möglichst gutes Konzept hat, im Gegensatz zur Bahn, bei der ein möglichst schlechtes Konzept zur Anwendung kam.


Das heißt natürlich nicht, dass die Bahn für die Region automatisch besser ist. Aber die Aussage, dass der Bus aufgrund der Fahrgastzahlen für die Region besser ist, kann man beim Vergleich der vorhandenen Fahrgastzahlen nicht sicher sagen.

Die Rahmenbedingungen zwischen Bus und Bahn werden immer unterschiedlich sein - alleine schon was die Halte angeht. Und Tatsache ist System A hatte Output x; System B hat Output y und den Output beider Systeme vergleiche ich klarerweise.

Zwecks Attraktivität weil du die Zahl der Verbindungen ansprichst, bis zuletzt gab es ab Obersdorf einen 30 Minutentakt. Ich denke kaum, dass für die Strecke eine attraktivere Taktung überhaupt nur denkbar gewesen wäre. 
Titel: Re: Kritische Studie zu aufgelassenen Bahnstrecken
Beitrag von: Torx am 20 09, 2023, 12:13
Nachdem ich heuer in Genuß das Klimaticket Steiermark kam, habe ich mir mal die Bahnstrecken angeschaut und ausprobiert (hier ist https://www.openrailwaymap.org praktisch).

Ich war tatsätlich auch erstaunt wie viele Strecken aufgelassen wurden.

Allerdings hat sich bei Benutzung auch herausgestellt, dass diese eben maximal für Ausflüge tauglich sind.
Zum Beispiel die Gleichenberger Bahn: Bei der Haltestelle "Gnas" habe ich weit und breit keinen Ort gesehen, die war einfach mitten im Wald.
Oder die ebenfalls nur mehr am Wochenende befahrene Strecke zwischen Weyer und Selzthal: Dort ist nun mal nichts und niemand (bis auf Admont). Ein Teil der Strecke war für den Erzabbau relevant, wohl weniger für den Personenverkehr.

Beides als Ausflug wirklich nett - aber als Verkehrsmittel für den Alltag? Eher nicht.
Und an manchen Strecken fahren da dann außerdem sowieso nur Dieselloks.

Als Fazit war ich schon überrascht, wie wenig sich da so getan hat und dass Strecken eher eingestellt als ausgebaut wurden.
Andererseits ist es in diesen Gegenden oft so, dass auch ein dichter Öffi-Takt nicht viele Passagiere bringen würde weil eben wenige Leute dort sind. Und das durchaus in historischen Siedlungsgebieten.
Titel: Re: Kritische Studie zu aufgelassenen Bahnstrecken
Beitrag von: 38ger am 20 09, 2023, 17:06
Zitat von: s_gelb am  20 09, 2023, 09:51Die Rahmenbedingungen zwischen Bus und Bahn werden immer unterschiedlich sein - alleine schon was die Halte angeht. Und Tatsache ist System A hatte Output x; System B hat Output y und den Output beider Systeme vergleiche ich klarerweise.

Zwecks Attraktivität weil du die Zahl der Verbindungen ansprichst, bis zuletzt gab es ab Obersdorf einen 30 Minutentakt. Ich denke kaum, dass für die Strecke eine attraktivere Taktung überhaupt nur denkbar gewesen wäre. 

Bei dem Vegleich fehlen aber die Fahrgäste welche vorher schon im Bus saßen, da die Bahn gewisse Abschnitte ja gar nicht bedient hat.

Und das ganze zeigt halt, dass man zwar gewillt ist Fahrgäste ehemaliger Bahnlinien in Busse zu bringen, nicht jedoch Fahrgäste des MIV in Buslinien auf Strecken, wo es sich nicht um einen Bahnnachfolgeverkehr handelt.
Für einen flächendeckend attraktiven ÖV müsste man jede größere Ortschaft zumindest im Stundentakt anbinden - auch an Samstagen, Sonntagen, Feiertagen und Freitag, Samstag Nacht. In Wien, Vorarlberg und Tirol funktioniert das ganz gut, in den anderen Bundesländern mWn nur sehr selten!
Titel: Re: Kritische Studie zu aufgelassenen Bahnstrecken
Beitrag von: danihak am 20 09, 2023, 17:35
Die Linien sind neu.....
Titel: Re: Kritische Studie zu aufgelassenen Bahnstrecken
Beitrag von: s_gelb am 20 09, 2023, 19:47
Zitat von: 38ger am  20 09, 2023, 17:06(...) nicht jedoch Fahrgäste des MIV in Buslinien auf Strecken, wo es sich nicht um einen Bahnnachfolgeverkehr handelt.
(...)

Wie passt das damit zusammen, dass in den letzten Jahren auch auf etlichen Strecken, bei denen es sich nicht um Bahnnachfolgeverkehre handelt, das Fahrplanangebot (teils sogar sehr stark) attraktiviert wurde?
Titel: Re: Kritische Studie zu aufgelassenen Bahnstrecken
Beitrag von: 38ger am 20 09, 2023, 22:51
Zitat von: s_gelb am  20 09, 2023, 19:47Wie passt das damit zusammen, dass in den letzten Jahren auch auf etlichen Strecken, bei denen es sich nicht um Bahnnachfolgeverkehre handelt, das Fahrplanangebot (teils sogar sehr stark) attraktiviert wurde?

Es lassen sich sicherlich einzelne Gegenbeispiele finden, trotzdem ist ein derartig attraktives Busangebot wie beim ehemaligen Schweinbarther Kreuz in vergleichbar ländlichen Gegenden mWn doch sehr selten.
Wobei es schon stimmt, dass es zumindest eine zunehmende Vertaktung im Busverkehr gibt, immer öfter auch am Wochenende und mit längeren Betriebszeiten.
Titel: Re: Kritische Studie zu aufgelassenen Bahnstrecken
Beitrag von: s_gelb am 20 09, 2023, 23:37
Zitat von: 38ger am  20 09, 2023, 22:51Es lassen sich sicherlich einzelne Gegenbeispiele finden, trotzdem ist ein derartig attraktives Busangebot wie beim ehemaligen Schweinbarther Kreuz in vergleichbar ländlichen Gegenden mWn doch sehr selten.
Wobei es schon stimmt, dass es zumindest eine zunehmende Vertaktung im Busverkehr gibt, immer öfter auch am Wochenende und mit längeren Betriebszeiten.

Es gibt freilich Regionen, in denen sicher noch weiteres Ausbaupotential für den ÖV besteht. Nichts destotzrotz wurde in den letzten Jahren sehr viel investiert und in viele Regionen Österreichs hat sich der ÖV eklatant verbessert - teils eben im Bahnverkehr, anderswo auch sehr viel im Busverkehr.
Titel: Re: Kritische Studie zu aufgelassenen Bahnstrecken
Beitrag von: tmk am 24 09, 2023, 16:05
Zitat von: Torx am  20 09, 2023, 12:13Oder die ebenfalls nur mehr am Wochenende befahrene Strecke zwischen Weyer und Selzthal: Dort ist nun mal nichts und niemand (bis auf Admont). Ein Teil der Strecke war für den Erzabbau relevant, wohl weniger für den Personenverkehr.

Beides als Ausflug wirklich nett - aber als Verkehrsmittel für den Alltag? Eher nicht.


Die Strecke durch das Ennstal zwischen Selzthal und Kleinreifling führt zwar nicht durch dicht besiedeltes Gebiet. Für eine Reise von Graz nach Steyr (mit ca. 45.000 Einwohner in Steyr und Umgebung) wäre es auch unter der Woche immer noch die (auch zeitlich) kürzeste Variante. Ich kann mich noch an Zeiten erinnern, da gings noch täglich mit einmaligem Umsteigen in Selzthal und einem passablen Anschluss nach Steyr und wieder zurück. Das Angebot wurde immer schlechter bis es eine Zeitlang gar keine Verbindungen mehr gab. Dann wurde zunächst am Sonntag, mittlerweile samstags und sonntags wieder Fahrten angeboten, die mit dem Fahrplan 2024 auch ausgeweitet werden.

Die Varianten über Linz (längere Wartezeit), Rohr (Busanschluss) oder gar Meidling sind  - na ja - suboptimal.

Ich denke, dass drei oder vier tägliche Verbindungen zwischen Selzthal und Amstetten oder St. Valentin/Linz zu rechtfertigen wären. Die bestehenden Verbindungen können durch das Gesäuse verlängert werden.

Neben der Zeitersparnis (bei brauchbaren Anschlüssen ist auch die Fahrt durchs das Gesäuse und das Ennstal landschaftlich sehr reizvoll.

LG
TMK


Titel: Re: Kritische Studie zu aufgelassenen Bahnstrecken
Beitrag von: tmk am 24 09, 2023, 16:13
Mit der Inbetriebnahme des Galgenbergtunnels wurde die alte Strecke zwischen Leoben und St. Michael eingestellt. Nicht verständlich ist für mich, dass damit auch die Bedienung der Bahnhöfe Leoben Göß (dort gab es einigen Schülerverkehr) und Leoben Hinterberg (die Fa. AT&S baut gerade aus und braucht einen Haufen Parkplätze...) aufgegeben worden ist. Wenn die S8 schon nicht nach Trofaiach fährt, so wäre zumindest die Weiterführung in Leoben sinnvoll (gewesen). Die Leute, die trotzdem noch den ÖV benutzen, sind nun halt auf die innerstädtischen Buslinien angewiesen.

LG
TMK
Titel: Re: Kritische Studie zu aufgelassenen Bahnstrecken
Beitrag von: Ragnitztal am 24 09, 2023, 16:21
Zitat von: tmk am  24 09, 2023, 16:05Die Strecke durch das Ennstal zwischen Selzthal und Kleinreifling führt zwar nicht durch dicht besiedeltes Gebiet. Für eine Reise von Graz nach Steyr (mit ca. 45.000 Einwohner in Steyr und Umgebung) wäre es auch unter der Woche immer noch die (auch zeitlich) kürzeste Variante. Ich kann mich noch an Zeiten erinnern, da gings noch täglich mit einmaligem Umsteigen in Selzthal und einem passablen Anschluss nach Steyr und wieder zurück. Das Angebot wurde immer schlechter bis es eine Zeitlang gar keine Verbindungen mehr gab. Dann wurde zunächst am Sonntag, mittlerweile samstags und sonntags wieder Fahrten angeboten, die mit dem Fahrplan 2024 auch ausgeweitet werden.

Die Varianten über Linz (längere Wartezeit), Rohr (Busanschluss) oder gar Meidling sind  - na ja - suboptimal.

Ich denke, dass drei oder vier tägliche Verbindungen zwischen Selzthal und Amstetten oder St. Valentin/Linz zu rechtfertigen wären. Die bestehenden Verbindungen können durch das Gesäuse verlängert werden.

Neben der Zeitersparnis (bei brauchbaren Anschlüssen ist auch die Fahrt durchs das Gesäuse und das Ennstal landschaftlich sehr reizvoll.

LG
TMK






Ja, stimmt! Die Rudolfsbahn zwischen Selzthal und Weißenbach-St.Gallen hätte durchaus Potenzial. Neben einen (zumindest) 2-Stunden-Takt tagsüber, mit Durchbindung der Züge von/nach Amstetten und St.Valentin, könnte auch eine stärkere touristische Nutzung stattfinden. Es befinden sich schließlich 2 Nationalparks in unmittelbarer Nähe mit einer sehenswerten Gebirgslandschaft. Gerade bei einer bereits vorhandenen elektrifizierten Strecke ist es Schade, wenn das Potenzial nicht genutzt wird.
Titel: Re: Kritische Studie zu aufgelassenen Bahnstrecken
Beitrag von: Franz312 am 24 09, 2023, 16:53
Zitat von: Ragnitztal am  24 09, 2023, 16:21Ja, stimmt! Die Rudolfsbahn zwischen Selzthal und Weißenbach-St.Gallen hätte durchaus Potenzial. Neben einen (zumindest) 2-Stunden-Takt tagsüber, mit Durchbindung der Züge von/nach Amstetten und St.Valentin, könnte auch eine stärkere touristische Nutzung stattfinden. Es befinden sich schließlich 2 Nationalparks in unmittelbarer Nähe mit einer sehenswerten Gebirgslandschaft. Gerade bei einer bereits vorhandenen elektrifizierten Strecke ist es Schade, wenn das Potenzial nicht genutzt wird.
Absolut einverstanden

Meiner Meinung nach von der Steiermark eher Richtung Amstetten/St Pölten, da gibt schon viel mehr, beides Wirtschaftlich und für Tourismus (Wachau!) und keine schnellere Alternativen, wogegen Richtung Linz gibt's schon die Pyrhnbahn. Könnte man natürlich Richtung Steyr/St Valentin umsteigen, ich glaube aber nicht, dass viele auf dieser Strecke das ganze Weg von der Steiermark fahren würden. Wichtig wäre auch, dass diese Züge schon ab Graz oder zumindest Bruck fahren würden, weil wenn ich 3 Mal umsteigen muss (Bruck, St Michael, Selzthal, wie bei der aktueller Lage), fahre ich lieber über Wien, auch wenn es länger dauert! Ein bisschen mehr Flügelung (Bruck/Mur-> St Michael -> Unzmarkt / Selzthal) wäre auch nicht schlecht!

Ich frage mich eigentlich auch, ob man was mit der Erzbergbahn machen könnte! Mit den neuen Hybridzügen (z.B. Batterie+Strom) könnte man durchgehend z.B. Leoben-Eisenerz-Admont-Schladming fahren (und eine Alternative zur Schoberpaßstrecke anbieten), wie lange würde die Reise aber dauern? Oder von Hieflau Richtung Amstetten, das könnte schon kürzer als wie über Selzthal sein... Plus, es wäre wirklich super zum Präbichl mit der Bahn direkt zur Piste im Winter zu kommen. Natürlich sollte man da zuerst Brücken bzw. Unterführungen für die Pisten bauen, aber das wäre ein großes Plus für das Gebiet! Mit der Klimawandlung glaube ich, dass Schnee generell ein kleineres Problem als damals wäre, man könnte wahrscheinlich die Gleisen etwas einfacher sauber halten, oder?
Titel: Re: Kritische Studie zu aufgelassenen Bahnstrecken
Beitrag von: il_treno am 24 09, 2023, 17:57
Zitat von: tmk am  24 09, 2023, 16:13Mit der Inbetriebnahme des Galgenbergtunnels wurde die alte Strecke zwischen Leoben und St. Michael eingestellt. Nicht verständlich ist für mich, dass damit auch die Bedienung der Bahnhöfe Leoben Göß (dort gab es einigen Schülerverkehr) und Leoben Hinterberg (die Fa. AT&S baut gerade aus und braucht einen Hafen Parkplätze...) aufgegeben worden ist. Wenn die S8 schon nicht nach Trofaiach fährt, so wäre zumindest die Weiterführung in Leoben sinnvoll (gewesen). Die Leute, die trotzdem noch den ÖV benutzen, sind nun halt auf die innerstädtischen Buslinien angewiesen.

LG
TMK

Ja leider hat die ÖBB Infra anscheinend kein Interesse Haltestelle bzw. Strecken zu erhalten bzw. zu modernisieren und neue Haltestellen zu bauen (zb Flughafen Graz) wo ein Bedarf besteht, brauchen anscheinend immer den Zuruf der Poltik bzw. von der Konzerntochter ÖBB Pv...
Titel: Re: Kritische Studie zu aufgelassenen Bahnstrecken
Beitrag von: FlipsP am 24 09, 2023, 20:15
Zitat von: il_treno am  24 09, 2023, 17:57Ja leider hat die ÖBB Infra anscheinend kein Interesse Haltestelle bzw. Strecken zu erhalten bzw. zu modernisieren und neue Haltestellen zu bauen (zb Flughafen Graz) wo ein Bedarf besteht, brauchen anscheinend immer den Zuruf der Poltik bzw. von der Konzerntochter ÖBB Pv...

Ganz einfach, weil das die Aufgabe der Politik ist...

Wo wäre denn aktuell Bedarf?

Am Flughafen Graz sicher nicht...
Titel: Re: Kritische Studie zu aufgelassenen Bahnstrecken
Beitrag von: FlipsP am 24 09, 2023, 22:22
Die Planungen dafür waren lang vor der grünen Ministerin.

Der Flughafen hat eine Anbindung an die Bahn und ist im Prinzip völlig irrelevant. Eine weitere Bahnhaltestelle wäre schlicht ein Millionengrab.
Titel: Re: Kritische Studie zu aufgelassenen Bahnstrecken
Beitrag von: FlipsP am 25 09, 2023, 04:42
Stimmt. Das ist eine Geschichte mit Haider.

Real ist die Haltestelle einfach unnötig..
Titel: Re: Kritische Studie zu aufgelassenen Bahnstrecken
Beitrag von: 510-015 am 25 09, 2023, 06:21
Zitat von: Schabbesgoi am  24 09, 2023, 23:11JETZT wäre ein Bau noch halbwegs möglich.
Jetzt wäre ein Bau auch nur mehr mit enormen Aufwand möglich.

Das hätte man vor mindestens einem Jahr (besser vor 2-3 Jahren) entscheiden müssen.


Aber wie bereits von anderen erwähnt: Die Haltestelle beim Flughafen ist relativ sinnlos und wird wohl nie kommen.
Titel: Re: Kritische Studie zu aufgelassenen Bahnstrecken
Beitrag von: FlipsP am 25 09, 2023, 06:43
Auch die Landespolitiker Drexler und Lang sehen das so.
Es ist jetzt für sie nur die tolle Zeit, dass sie trotzdem so tun können, als wollten sie es u d zugleich die grüne Ministerin als böse hinstellen können.
Titel: Re: Kritische Studie zu aufgelassenen Bahnstrecken
Beitrag von: Franz312 am 25 09, 2023, 07:14
Zitat von: FlipsP am  25 09, 2023, 04:42Stimmt. Das ist eine Geschichte mit Haider.

Real ist die Haltestelle einfach unnötig..
Unnötig für die Grazer und generell für die Steirer, das stimmt.
Aber mit einer Fernverkehrhaltestelle könnte es für die Kärntner (genau was Haider vermeiden wollte) und Slowenen sehr bequem werden! In kaum 1 Stunde zum Flughafen ist besser als für einige die in Wien wohnen. Und mit der Bahn nach Flughafen Wien braucht man ziemlich mehr (plus Flughafen Graz ist viel kleiner, man braucht weniger Zeitreserve)
Titel: Re: Kritische Studie zu aufgelassenen Bahnstrecken
Beitrag von: Ch. Wagner am 25 09, 2023, 08:53
Vor langer Zeit ließ Frau Landeshauptmann plakatieren "Durchgesetzt: Semmeringbasistunnel". Und Herr Landeshauptmann Haider hat dem Koralmtunnel zugestimmt, wenn es keinen Flughafenbahnhof gibt.
Titel: Re: Kritische Studie zu aufgelassenen Bahnstrecken
Beitrag von: FlipsP am 25 09, 2023, 09:03
Zitat von: Ch. Wagner am  25 09, 2023, 08:53Und Herr Landeshauptmann Haider hat dem Koralmtunnel zugestimmt, wenn es keinen Flughafenbahnhof gibt.

Ob du es glaubst oder nicht:
Es ist völlig egal, was ein wirrer Landeskaiser (der schon längst nicht mehr über den Lebenden weilt) vor 20 Jahren als Bedingung gesetzt hat.

Wäre der Flughafenhalt heute wichtig, würde man ihn einplanen und bauen. Selbst wenn es wirklich Verträge zum Nichtbau geben würde, könnte man diese abändern.
Titel: Re: Kritische Studie zu aufgelassenen Bahnstrecken
Beitrag von: riggnix am 25 09, 2023, 09:54
Zitat von: Schabbesgoi am  24 09, 2023, 21:49Trotzdem ist es traurig, daß es auf der Koralmbahn keine Haltestelle Flughafen Graz geben wird. Nicht einmal eine bauliche Vorbereitung für das Jahre Schnee....

Die Haltestelle ist baulich vorbereitet, damit sie bei Bedarf gebaut werden kann.
Den Bedarf wird es meiner Meinung nach nie geben, aber sie ist sehr wohl eingeplant und vorbereitet!

Zitat von: Franz312 am  25 09, 2023, 07:14Unnötig für die Grazer und generell für die Steirer, das stimmt.
Aber mit einer Fernverkehrhaltestelle könnte es für die Kärntner (genau was Haider vermeiden wollte) und Slowenen sehr bequem werden!

Von Slowenien kommend gibt es bereits eine Haltestelle beim Flughafen. Nur an der Koralmbahn nicht. Eine neue Haltestelle an der Koralmbahn (im Tunnel) könnte man von Slowenien gar nicht kreuzugsfrei anfahren, wäre also für diese Relation irrelevant.

Eine Anbindung von Kärnten ist auch via Umstieg beim Bhf Weststeiermark schwierig, weil die S-Bahnen von dort auch über die Koralmbahn fahren werden (ein Wechsel auf die Südbahn ist nicht kreuzungsfrei möglich).
Fraglich ist, ob nicht nicht ein Umstieg in Graz sowieso schneller wäre, weil der RJ doch um einiges schneller unterwegs ist...
Dafür müsste man u.U. in Puntigam einen RJ-Halt (nicht RJX) einplanen, was sicher viel mehr Potential hätte als im nirgendwo beim Flughafen.
Titel: Re: Kritische Studie zu aufgelassenen Bahnstrecken
Beitrag von: riggnix am 25 09, 2023, 10:26
Zitat von: Schabbesgoi am  25 09, 2023, 10:06Nein ist sie nicht, danke für die "Belehrung", ich war erst letzte Woche im "Loch", kann bei Bedarf bei der nächsten Visite gerne Fotos machen.

Interessant. Bis jetzt haben alle ÖBB-Vertreter immer und immer wieder öffentlich gesagt, dass die Haltestelle baulich eingeplant ist und jederzeit nachträglich errichtet werden kann.

edit:
z.B.
Das könnte theoretisch aber noch geändert werden, heißt es von Rosanna Zernatto-Peschl, Sprecherin der ÖBB: ,,Baulich wäre es nachträglich möglich, einen Halt am Flughafen Graz, entlang der Koralmbahn, zu errichten. "
https://steiermark.orf.at/stories/3199492/

Der Flughafen Graz ist bereits heute über die bestehende S BahnStation an der Südbahn gut
an das Bahnnetz angebunden. Am Flughafenast der Koralmbahn wurde eine weitere Haltestelle planerisch berücksichtigt, die aber vorerst nicht zur Ausführung kommt. Die Haltestelle
könnte aber zu einem späteren Zeitpunkt realisiert werden.
https://fragdenstaat.at/anfrage/haltestelle-flughafen-graz-koralmbahn/5087/anhang/BMK_Extern_Einzelabfertigung_geschwaerzt.pdf
Titel: Re: Kritische Studie zu aufgelassenen Bahnstrecken
Beitrag von: riggnix am 25 09, 2023, 10:31
Zitat von: Schabbesgoi am  25 09, 2023, 10:29Nachträglich kann man fast alles machen. Ist nur eine Frage des Geldes.

Fakt ist jedoch da unter dem Flughafen weder "Geisterbahnsteige" noch die dafür nötigen Bauwerke vorhanden sind.

Es ist nur eine Wand.
Gut so!

Man sagt ja auch, dass es vorbereitet ist, und nicht gebaut. Eine unnötige Geisterhaltestelle zu bauen ist genauso Geldverschwendung.
Titel: Re: Kritische Studie zu aufgelassenen Bahnstrecken
Beitrag von: riggnix am 25 09, 2023, 10:38
Kommt drauf an, was "vorbereitet" heißt.
Ja, es ist nichts "in Vorbereitung gebaut", wenn man das so sagen muss.
Aber es ist eingeplant, der entsprechende Platz ist freigehalten, man kann es ohne Probleme nachträglich einbauen.
Also ist es vorbereitet.

Du hast dir offensichtlich mehr erwartet, ist ja auch OK. Ich bin z.B. froh, dass diese Haltestelle nur planerisch vorbereitet wurde, und nicht noch mehr Geld in einer Haltestelle versenkt wird, die niemand braucht.

Titel: Re: Kritische Studie zu aufgelassenen Bahnstrecken
Beitrag von: riggnix am 25 09, 2023, 11:02
Zitat von: Schabbesgoi am  25 09, 2023, 10:48Nein ist es nicht.
Es gibt weder einen Platz noch sonstige Vorbereitungen.

Es ist schlichtweg eine Betonwand, und dahinter ist Erde. Sonst nichts.

Es ist in den Plänen vorbereitet, und offensichtlich ist der Platz freigehalten. Wie du selber schreibst: "eine Betonwand, und dahinter ist Erde". Also ist de Platz da. Mehr hat nie jemand behauptet.
Nicht eingeplant/vorbereitet wäre es, wenn dort eben NICHT Erde sondern irgendein Bauwerk wäre.

Also ja, es ist eingeplant und planerisch vorbereitet. Nein, baulich ist nichts dafür gemacht worden.

Ich wollte damit also nicht sagen, dass du "lügst", oder deine Beobachtungen falsch sind. Du verstehst unter dem Wort "vorbereitet" aber anscheinend etwas anderes als ich, und als die "offiziellen Stellen". Ist ja auch OK, das Wort interpretiert wahrscheinlich jeder ein Bisserl anders.

Aber vielleicht sollten wir die Diskussion lassen. Ich glaub wir haben uns verstanden, und jetzt drehen wir uns eh nur mehr im Kreis  ;)
Außerdem geht's in dem Thread um was Anderes.
Titel: Re: Kritische Studie zu aufgelassenen Bahnstrecken
Beitrag von: riggnix am 25 09, 2023, 11:26
Gut, wenn's dir um das eine Wort geht, dann nehme ich das Wort "baulich" zurück. Können wir's dann gut sein lassen?  ;)
Titel: Re: Kritische Studie zu aufgelassenen Bahnstrecken
Beitrag von: Ragnitztal am 25 09, 2023, 11:26
Vielleicht sollte man den Ausdruck "baulich vorbereitet" durch den Begriff "Vorbehaltsfläche" ersetzen. Das trifft es wohl besser.

Für die zuletzt geführte Diskussion über den Flughafenbahnhof wäre das der richtige Thread: https://www.styria-mobile.at/home/smf/index.php/topic,8.15.html
Titel: Re: Kritische Studie zu aufgelassenen Bahnstrecken
Beitrag von: FlipsP am 25 09, 2023, 20:13
Zitat von: Schabbesgoi am  25 09, 2023, 10:29Fakt ist jedoch da unter dem Flughafen weder "Geisterbahnsteige" noch die dafür nötigen Bauwerke vorhanden sind.

Glücklicherweise! Wäre sonst eine Steuergeldverschwendung!

Ihr habt aber beide Recht!
Ja @Schabbesgoi bis jetzt ist dort nur eine Wand.
Ja @riggnix die Haltestelle ist planlich vorgesehen und es ist dort soweit vorbereitet, wie es streckenseitig geht UND (eigentlich viel wichtiger) es ist auch alles so gebaut, dass im Nachhinein nichts im weg steht und die Haltestelle mit sehr wenig Aufwand (und auch Probleme für den Betrieb) errichtet werden könnte.
Titel: Re: Kritische Studie zu aufgelassenen Bahnstrecken
Beitrag von: FlipsP am 26 09, 2023, 06:46
Das wäre neu - aber sinnvoll!
Stand jetzt gilt: Bis ca zum Kilometer 14 (irgendwo Höhe Cargo Center) sollten 160 km/h gelten. Erst danach beginnt die Schnellfahrstrecke mit 160+ km/h.
Titel: Re: Kritische Studie zu aufgelassenen Bahnstrecken
Beitrag von: FlipsP am 26 09, 2023, 09:32
Tut mir leid, aber ein Nein ist keine Quelle für mich..
Titel: Re: Kritische Studie zu aufgelassenen Bahnstrecken
Beitrag von: Stipe am 26 09, 2023, 10:03
Nein?
Titel: Re: Kritische Studie zu aufgelassenen Bahnstrecken
Beitrag von: 510-015 am 27 09, 2023, 22:06
Zitat von: Schabbesgoi am  24 09, 2023, 21:49Trotzdem ist es traurig, daß es auf der Koralmbahn keine Haltestelle Flughafen Graz geben wird. Nicht einmal eine bauliche Vorbereitung für das Jahre Schnee....
Zitat von: Schabbesgoi am  25 09, 2023, 10:29Fakt ist jedoch da unter dem Flughafen weder [...] noch die dafür nötigen Bauwerke vorhanden sind.

Es ist nur eine Wand.
Zitat von: Schabbesgoi am  25 09, 2023, 10:36Es ist aber NICHTS "vorbereitet".
Eine Auswahl an falschen Beiträgen.

Ich habe meine Quellen ,,angezapft" und dabei folgendes erfahren:

Dieses ,,Es ist nur eine Wand." ist eine bauliche Vorbereitung. Auch wenn es für den Laien nicht sofort ersichtlich ist.

Die ,,Wand" wurde nämlich nicht einfach als durchgehende Wand gebaut. Sie wurde in Elementen gebaut, die es erlauben, dass man entsprechende Teile der Wand ,,herausnehmen" kann, ohne die anderen Teile der Wand (die auch nach Bau der Haltestelle notwendig wären) zu beschädigen.
Es wurden also die Arbeitsfugen und die Bewehrung genau so geplant und gebaut, dass man mit verhältnismäßig geringem Aufwand einen Teil der Wand entfernen und die Haltestelle bauen kann, ohne die gesamte (tragende) Konstruktion der Unterflurtrasse zu zerstören.

Die Haltestelle wurde also sowohl planerisch als auch baulich berücksichtigt.
Titel: Re: Kritische Studie zu aufgelassenen Bahnstrecken
Beitrag von: 1114 am 28 09, 2023, 22:15
Außerdem ist das Nordportal für das dritte und vierte Gleis aufgeweitet, die baulichen Vorbereitungen für den Bahnhof sind zum Teil also auch sichtbar.

Und wie Fips schreibt ist die Strecke bis ca. Km 14 nur für 160km/h ausgelegt.