Zitat von: Hilde B. am 09 03, 2025, 20:26Fairerweise muß aber auch gesagt werden das die Bahn "mit der Kirchen' ums Kreuz fährt". Wenn ich von Baden über's Helental nach St.Pölten fahre bin ich auch schneller als über Wien.
Jemand hatte sich schon etwas ähnliches überlegt, was jedoch nicht mehr da ist...
https://de.wikipedia.org/wiki/Leobersdorfer_Bahn
Zitat von: s_gelb am 10 03, 2025, 09:22Der Zug fährt zwar über Wien, aber die schnellsten Zugverbindungen von St. Pölten nach Baden benötigen dennoch nur 42 Minuten.
Genau, bin mal von Baden nach Linz und war erstaunt wie schnell das geht. Eigentlich ist es egal welche Strecke die Bahn fährt sondern ich will komfortabel und pünktlich von A nach B ohne auch lange auf einen Zug warten zu müssen. Wohnte ich in Wien führe ich nach Salzburg mit dem Zug - keine Frage. Hier von Graz nach Salzburg käme ich nicht auf die Idee den Zug (oder gar Bus) zu nehmen.
Gleiches Bild innerstädtisch in Graz. Fahre immer mit dem Fahrrad anstelle der Strassenbahn es sei denn es regnet stark. Da ist es natürlich (fast) immer möglich mit dem Fahrrad den ÖV zeitlich zu schlagen.
Chapeau aber für den Thread bzw. den Versuch.
Zitat von: Franz312 am 10 03, 2025, 10:33Jemand hatte sich schon etwas ähnliches überlegt, was jedoch nicht mehr da ist...
https://de.wikipedia.org/wiki/Leobersdorfer_Bahn
Das wäre eine unglaubliche Bereicherung, immerhin war man zwischen St. Pölten und Leobersdorf nur ungefähr doppelt so lange unterwegs wie man heute zwischen St. Pölten und Wr. Neustadt via Wien benötigt. ;D
Zitat von: scheurinGleiches Bild innerstädtisch in Graz. Fahre immer mit dem Fahrrad anstelle der Strassenbahn es sei denn es regnet stark. Da ist es natürlich (fast) immer möglich mit dem Fahrrad den ÖV zeitlich zu schlagen.
...
Ja, besonders einfach geht es bei der Linie 4 Reininghaus - Liebenau/Murpark, wenn man mit dem Rad die kürzeste Route fährt. 😄
Zitat von: J. 1042 am 10 03, 2025, 11:37Das wäre eine unglaubliche Bereicherung, immerhin war man zwischen St. Pölten und Leobersdorf nur ungefähr doppelt so lange unterwegs wie man heute zwischen St. Pölten und Wr. Neustadt via Wien benötigt. ;D
Die Leobersdorfer Bahn wurde hauptsächlich aus militärstrategischen Gründen gebaut.
Zitat von: Bauzug am 10 03, 2025, 11:42Die Leobersdorfer Bahn wurde hauptsächlich aus militärstrategischen Gründen gebaut.
Und hätte heute auch zur Verbindung der beiden (aktuell noch) Dieselhochburgen noch Sinn, damit Überstellfahrten nicht über das stark ausgelastete Bahnnetz um Wien fahren müssen.
Gleiches gilt auch für Güterzüge, die Wien umfahren könnten.
(Hab jetzt aber nicht im Kopf wie steil und dadurch gut geeignet die Strecke für Güterzüge wäre.)
Zitat von: 510-015 am 10 03, 2025, 11:52Und hätte heute auch zur Verbindung der beiden (aktuell noch) Dieselhochburgen noch Sinn, damit Überstellfahrten nicht über das stark ausgelastete Bahnnetz um Wien fahren müssen.
Gleiches gilt auch für Güterzüge, die Wien umfahren könnten.
(Hab jetzt aber nicht im Kopf wie steil und dadurch gut geeignet die Strecke für Güterzüge wäre.)
Die Elektrifizierung der Traisentalbahn und bis Hainfeld soll bis 2027 abgeschlossen sein.
Der Scheitelpunkt der Strecke lag im Gerichtsbergtunnel. Eine klassische Steilstrecke war die Leobersdorferbahn aber nie.
Für Güterzüge der Donauachse wären die Gleise zu kurz für einen Umleitungsverkehr da die Ganzzüge Passau- Hegyeshalom/Petržalka oft bis zu 700 Meter lang sind.
Traisen hat ein Gleis mit 264 Meter, Hainfeld 220 Meter, Weissenbach-Neuhaus 150 Meter, Pottenstein 383 Meter, Berndorf-Fabrik 456 Meter, Enzersfeld-Lindabrunn 362 Meter. Für Güterzüge gibt es die GZU, die Varianten der Strecken 101, 103, 109, 110, 113.
Zitat von: 510-015 am 10 03, 2025, 11:52Gleiches gilt auch für Güterzüge, die Wien umfahren könnten.
(Hab jetzt aber nicht im Kopf wie steil und dadurch gut geeignet die Strecke für Güterzüge wäre.)
Hierfür hat man die Strecke zumindest in den letzten Jahrzehnten ihrer Existenz auch schon nicht mehr genutzt - warum wohl?
Das war auch beim Brückeneinsturz in Frohnleiten so. Die Belastung über den Wechsel war nicht das primäre Problem im Güterverkehr sondern die Länge der Ganzzüge.
Einige RCA-Züge wurden damals geteilt, der Rest fuhr via Ungarn und St.Gotthard.
Zitat von: J. 1042 am 10 03, 2025, 12:23Hierfür hat man die Strecke zumindest in den letzten Jahrzehnten ihrer Existenz auch schon nicht mehr genutzt - warum wohl?
Hatte man damals das heutige Verkehrsaufkommen? Wie gut bringt man heute Güterzüge zwischen dem deutlich ausgebauten Personenverkehr durch? Wie wird das bei zukünftigen Angebotsausweitungen sein? Wie wird es sein, wenn man wirklich mehr Güterverkehr auf die Schiene verlagern will?
Der Schienenverkehr hat sich in den letzten Jahrzehnten weiterentwickelt. Nur weil man es in den 90er Jahren nicht gemacht hat, bedeutet das nicht, dass man es heute nicht machen würde, wenn man die Strecke noch hätte (und sie mit Elektrifizierung und Gleislängen für heutige Ansprüche ausgelegt wäre).
Zitat von: 510-015 am 10 03, 2025, 13:00Der Schienenverkehr hat sich in den letzten Jahrzehnten weiterentwickelt. Nur weil man es in den 90er Jahren nicht gemacht hat, bedeutet das nicht, dass man es heute nicht machen würde, wenn man die Strecke noch hätte (und sie mit Elektrifizierung und Gleislängen für heutige Ansprüche ausgelegt wäre).
Weiterentwickelt kann so nicht verallgemeinernt werden. Sieht man den Eisenbahnverkehr auf der Leobersdorferbahn an ist es ein Rückschritt da die Bahn nicht mehr durchgängig ist. Schaut man ein Stück weiter nach St.Pölten ist der PV natürlich im Vergleich zu den 1990er Jahren jetzt viel besser.
Spricht man vom Güterverkehr ist die Entwicklung im Vergleich zu den 1990er Jahren eine negative schließlich gab es damals einen viel stärkeren Einzelwagenverkehr als heute.
Zitat von: 510-015 am 10 03, 2025, 13:00wenn man die Strecke noch hätte (und sie mit Elektrifizierung und Gleislängen für heutige Ansprüche ausgelegt wäre).
Die Strecke Traisen-Hainfeld hat nur Klasse C3. Dann ist die Frage ob der Gerichtsbergtunnel sämtliche heute gängigen Profile ertragen würde. Auch die Anpassung sämtlicher Bahnhöfe für eine Wagenzuglänge von 700 Metern ist ziemlich aufwendig. Um die Strecke für heutige Verkehre der Donauachse zu ertüchtigen bräuchte man quasi einen Neubau. Dann ist man in Leobersdorf und muss wieder über die volle Südbahn fahren, oder in Wiener Neustadt stürzen. Einen Mehrwert sehe ich nicht darin, es gibt die GZU und die neue Westbahn, die gab es früher nicht.
Zitat von: Serjoscha am 10 03, 2025, 13:57Spricht man vom Güterverkehr ist die Entwicklung im Vergleich zu den 1990er Jahren eine negative
Ist der Nutzen der Bahnliberalisierung, die im Güterverkehr stark vorangeschritten ist, vielleicht doch nicht so ein Erfolgsbringer, wie manchmal vielleicht dargestellt?
Zitat von: s_gelb am 10 03, 2025, 14:30Ist der Nutzen der Bahnliberalisierung, die im Güterverkehr stark vorangeschritten ist, vielleicht doch nicht so ein Erfolgsbringer, wie manchmal vielleicht dargestellt?
Das kommt immer darauf an von welcher Seite aus man die Medaille betrachtet. Aus Sicht eines privaten EVU's schon, aus Sicht einer Staatsbahn nicht. Die RCG zum Beispiel ist in 18 Ländern tätig und in 14 davon auch Traktionär, zu Hause in Österreich hält sie aber nur mehr circa 40 % der Ganzzüge Tendenz sinkend.
Zitat von: Bauzug am 10 03, 2025, 14:12Um die Strecke für heutige Verkehre der Donauachse zu ertüchtigen bräuchte man quasi einen Neubau. Dann ist man in Leobersdorf und muss wieder über die volle Südbahn fahren, oder in Wiener Neustadt stürzen. Einen Mehrwert sehe ich nicht darin, es gibt die GZU und die neue Westbahn, die gab es früher nicht.
Die neue Westbahn, wo man tagsüber nur vereinzelt Güterzüge drüberbringt.
Da trägt die Strecke über Herzogenburger mehr Last im Güterverkehr.
Und Gerichtsberg wäre das gleiche für Züge von Süden kommend. Wieso du meinst, dass es für Züge von Osten kommend etwas bringen sollte, verstehe ich nicht ganz. Da gibt es tatsächlich andere Fahrtmöglichkeiten, die die stark belasteten Bereiche in Wien nicht tangieren.
Eine Ertüchtigung (inkl. Elektrifizierung) der Strecke wäre selbstverständlich notwendig (sofern es sie noch geben würde), aber wohl umsetzbar. Man würde ja auch nicht in jedem Bahnhof eine Kreuzungsmöglichkeit für Güterzüge benötigen.
Die alte Leobersdorferbahn hätte halt auch den Nachteil der Einbindung. Die Erfolg an beiden Enden in Richtung Wien.
Zitat von: s_gelb am 10 03, 2025, 14:30Ist der Nutzen der Bahnliberalisierung, die im Güterverkehr stark vorangeschritten ist, vielleicht doch nicht so ein Erfolgsbringer, wie manchmal vielleicht dargestellt?
Du brauchst nicht schon wieder einen Nachteil herbeireden. Deine Position bezüglich Liberalisierung kennen wir hier im Forum eh!
Ich würde hier die Gründe eher darin sehen, dass für den Straßenverkehr die Grenzen durch die EU (fast) keine Rolle mehr spielen. Bei der Bahn sieht die Sache ganz anders aus. Da ist jede Grenze noch immer ein vergleichsweise großes Hindernis.
Auch glaube ich (falls du danach fragst, ich habe keine Quelle dafür), dass ohne Liberalisierung der Anteil am Schienengüterverkehr noch weiter zurückgegangen wäre, da die Privaten doch vieles nicht so schlecht machen und dadurch Aufträge bekommen, die die Rail Cargo vermutlich nicht bekommen hätte, da sie zu groß/starr/unflexibel/teuer ist.
Aber könnten wir die Diskussion bezüglich Güterverkehr/Gerichtsberg abtrennen in einen neuen Thread?
Ist ein interessantes Thema, dass aber mit dem ebenfalls interessanten Ursprungsthema wenig zu tun hat.
Ich würde sogar soweit gehen und sagen, dass die Bahnliberalisierung geholfen hat, dass überhaupt der aktuelle Anteil gehalten werden konnte. Sonst wäre der LKW komplett drüber gefahren.
Zitat von: FlipsP am 10 03, 2025, 15:02Die alte Leobersdorferbahn hätte halt auch den Nachteil der Einbindung. Die Erfolg an beiden Enden in Richtung Wien.
Das stimmt definitiv!
Ich wollte auch nicht sagen, dass man ,,einfach so" eine brauchbare Route hätte. Aber aus meiner Sicht war es ein strategischer Fehler, diese Bahnstrecke aufzulassen.
Man hätte mit vergleichsweise geringem Aufwand die Möglichkeit, eine passable Alternativroute zu haben.
Zumindest im Vergleich zu einer Neubaustrecke. Denn wenn man es mit den Klimazielen ernst meint (würde eine weitere Verdichtung des Personenverkehrs und eine deutliche Zunahme des Güterverkehrs bedeuten), wird man irgendwann ans Ende der Kapazität im Wiener Raum kommen.
Auf der neuen Westbahn Wien - St. Pölten ist das ja heute schon beinahe der Fall, auf der Pottendorfer Linie wird es eventuell auch bald sein, wenn dort RJX, RJ, CJX?, S-Bahn, privater FV und Güterverkehr fahren sollen.
Zitat von: 510-015 am 10 03, 2025, 15:10Auf der neuen Westbahn Wien - St. Pölten ist das ja heute schon beinahe der Fall, auf der Pottendorfer Linie wird es eventuell auch bald sein, wenn dort RJX, RJ, CJX?, S-Bahn, privater FV und Güterverkehr fahren sollen.
Über Rekawinkel, Tulln, Herzogenburg und Stockerau gibt es auch untertags genug Trassenkapazitäten, und sollten diese wirklich einmal nicht mehr ausreichen was noch lange nicht der Fall ist, gibt es zusätzlich den Nachtsprung.
Zitat von: 510-015 am 10 03, 2025, 15:03Aber könnten wir die Diskussion bezüglich Güterverkehr/Gerichtsberg abtrennen in einen neuen Thread?
Ist ein interessantes Thema, dass aber mit dem ebenfalls interessanten Ursprungsthema wenig zu tun hat.
Erledigt. ;)
Zitat von: Serjoscha am 10 03, 2025, 15:17Über Rekawinkel, Tulln, Herzogenburg und Stockerau gibt es auch untertags genug Trassenkapazitäten,
Richtig! Weil man dort eben auch Alternativmöglichkeiten hat, um Wien zu umfahren!
Zitat von: Serjoscha am 10 03, 2025, 15:17[...] und sollten diese wirklich einmal nicht mehr ausreichen was noch lange nicht der Fall ist, gibt es zusätzlich den Nachtsprung.
Aha. Wie stellst du dir das vor?
Nachts (also in den immer kürzer werdenden Betriebspausen des PV) fahren derzeit schon genug Güterzüge.
Zumindest so viele, wie sich neben den geplanten Baustellen und Wartungsarbeiten ausgehen.
Es gibt ja seit Fahrplanwechsel sogar den ersten RJ der planmäßig über Hütteldorf fährt, weil er auf der Neubaustrecke nicht durchkommt, da er erst nach 02:00 in Wien ankommt.
Zitat von: Martin am 10 03, 2025, 15:58Erledigt. ;)
Danke :)
Zitat von: Serjoscha am 10 03, 2025, 15:17Über Rekawinkel, Tulln, Herzogenburg und Stockerau gibt es auch untertags genug Trassenkapazitäten, und sollten diese wirklich einmal nicht mehr ausreichen was noch lange nicht der Fall ist, gibt es zusätzlich den Nachtsprung.
Die meisten Güterzüge fahren sowieso in der Nacht.
Zitat von: 510-015 am 10 03, 2025, 16:31Richtig! Weil man dort eben auch Alternativmöglichkeiten hat, um Wien zu umfahren!
Um Wien kannst Du nicht fahren, egal welche Strecke Du wählst, Wien berührst du immer. Ich empfehle Dir diese Karte:.https://infrastruktur.oebb.at/de/geschaeftspartner/schienennetz/dokumente-und-daten/netzkarten/karte-oebb-netz.pdf
Zitat von: 510-015 am 10 03, 2025, 16:31Aha. Wie stellst du dir das vor?
Nachts (also in den immer kürzer werdenden Betriebspausen des PV) fahren derzeit schon genug Güterzüge.
Zumindest so viele, wie sich neben den geplanten Baustellen und Wartungsarbeiten ausgehen.
Ich muss es mir nicht vorstellen ich weiß es. Die Planzüge fahren ab den Grenzen in den Nachtstunden, je nach Gewicht, ETCS oder nicht fahren sie über die diversen Strecken. Über Tulln gab es früher Nachtsperren, seitdem die Strecke in die Bfz migriert ist, gehen viele Trassen mit schweren Zügen ohne ETCS über diese Strecke. Es ist mir noch nie passiert das ein Zug mangels Trassenverfügbarkeit geweigert wurde.
Welches ernst zu nehmendes EVU hat Interesse am Ausbau bzw. "Wiederherstellung.
Wer soll das bezahlen.
Vor 2050 wird sich ein Baustart nicht ausgehen
In Hainfeld stehen schon die ersten Masten.
Zitat von: Serjoscha am 10 03, 2025, 17:35Ich muss es mir nicht vorstellen ich weiß es. Die Planzüge fahren ab den Grenzen in den Nachtstunden, je nach Gewicht, ETCS oder nicht fahren sie über die diversen Strecken. Über Tulln gab es früher Nachtsperren, seitdem die Strecke in die Bfz migriert ist, gehen viele Trassen mit schweren Zügen ohne ETCS über diese Strecke. Es ist mir noch nie passiert das ein Zug mangels Trassenverfügbarkeit geweigert wurde.
Wenn du immer nur mit Nachtfahrten zufrieden bist...
Aber da wären wir wieder beim zurückgehenden Anteil des GV auf der Schiene. Da braucht man sich nicht darüber wundern, wenn die Züge 2/3 des Tages herumstehen.
Ich habe übrigens auch geschrieben, ,,wenn der Verkehr weiter verdichtet wird" (sowohl PV als auch PV), falls du das überlesen haben solltest.
Denn mehr Verkehr auf der Schiene ist ja das Ziel der Politik. Irgendwann wird es aber so viel sein, dass man nicht mehr vernünftig durchkommt mit dem GV. Tagsüber ist es bereits vielfach der Fall.
Zitat von: 510-015 am 11 03, 2025, 14:24Denn mehr Verkehr auf der Schiene ist ja das Ziel der Politik. Irgendwann wird es aber so viel sein, dass man nicht mehr vernünftig durchkommt mit dem GV. Tagsüber ist es bereits vielfach der Fall.
Für den Gütervekehr hat die ehemalige grüne Verkehrsministerin nicht viel gemacht.....
Nenne bitte konkrete Beispiele wo es laut Dir bereits vielfach für den Güterverkehr keine Trassen mehr gibt, das höre ich nämlich zum ersten Mal. Wenn ich jetzt ad-hoc eine Trasse für einen Güterzug mit 1600 Tonnen, 650 Meter brauche auf der "Rennstrecke" Passau>Hegyeshalom bekomme ich die ohne Probleme.
Man darf bei den "Nachtfahrten" auch nicht vergessen, dass die Züge dann entweder irgendwo doch am Tag fahren oder irgendwo einen Tag herumstehen, damit man beim nächsten Nadelöhr wieder in der Nacht fahren kann.
Nummer 1 braucht wieder Kapazität, Nummer 2 kann den Transport mitunter recht lang machen.
Wer hat ,,vielfach" geschrieben? Bitte lies genau ;)
Aber zu deinem Beispiel:
Bekommst du die Trasse zu jeder Uhrzeit zu der willst? Bekommst du die Trasse mit halbwegs attraktiven Fahrzeiten? Oder besteht ein beträchtlicher Teil der Zeit aus Stehzeiten irgendwo unterwegs?
Dass du auf jeder Strecke eine Trasse bekommst, ist klar. Es gibt keine einzige Strecke in Österreich, die als überlastet erklärt ist. Dementsprechend wird man eine Trasse bekommen.
Die Frage ist nur, was für eine Trasse du bekommst und wie attraktiv diese ist. Wenn du komplett unattraktive Fahrzeiten hast, wirst du die Trasse gar nicht haben wollen, weil die Fracht da ganz schnell auf die Straße wandert.
Zitat von: FlipsP am 11 03, 2025, 15:49Man darf bei den "Nachtfahrten" auch nicht vergessen, dass die Züge dann entweder irgendwo doch am Tag fahren oder irgendwo einen Tag herumstehen, damit man beim nächsten Nadelöhr wieder in der Nacht fahren kann.
Wo sind denn Deine angeblichen "Nadelöhre"?
Zitat von: 510-015 am 11 03, 2025, 15:55Dass du auf jeder Strecke eine Trasse bekommst, ist klar. Es gibt keine einzige Strecke in Österreich, die als überlastet erklärt ist. Dementsprechend wird man eine Trasse bekommen.
Die Frage ist nur, was für eine Trasse du bekommst und wie attraktiv diese ist.
Wie bereits geschrieben bis dato gab es noch nie ein Problem egal auf welcher Strecke und egal zu welcher Zeit. Güterzüge müssen auch nie trassenmäßig stundenlang irgendwo stehen. Die stehenden Züge welcher der Laie sieht stehen aus anderen Gründen wie Tfzf-Übergänge, Fehlplanungen der EVU's, warten auf Gegenzüge (an Grenzen), verspätet Grenzübernahme, Dienstruhe in den Knoten oder Terminals.
Zitat von: 510-015 am 11 03, 2025, 15:55Die Frage ist nur, was für eine Trasse du bekommst und wie attraktiv diese ist. Wenn du komplett unattraktive Fahrzeiten hast, wirst du die Trasse gar nicht haben wollen, weil die Fracht da ganz schnell auf die Straße wandert.
Naja, bei den meisten auf der Schiene transportierten Gütern handelt es sich ja nicht um Erdbeeren, Kuhmilch oder sonstige verderbliche Ware.
Wenn also Holz, Container oder Autos geplanterweise irgendwo Stunden- oder gar Tagelang wo herumstehen ist das für den Kunden ja überhaupt kein Problem, solange die Fracht zuverlässig und unbeschadet ankommen.
Es stehen ja genauso auch jeden Tag tausende LKW auf irgendwelchen Rastplätzen herum, weil deren Fahrer die Ruhezeiten einhalten.
Zitat von: 510-015 am 11 03, 2025, 15:55Es gibt keine einzige Strecke in Österreich, die als überlastet erklärt ist. Dementsprechend wird man eine Trasse bekommen.
Doch, tatsächlich Mödling-Wien Meidling - aber dort gibt es sonst eh die Pottendorfer Linie sowie ggf. auch noch dir Innere Apsangbahn zum Umfahren für den GV.
Zitat von: s_gelb am 11 03, 2025, 17:23Doch, tatsächlich Mödling-Wien Meidling - aber dort gibt es sonst eh die Pottendorfer Linie sowie ggf. auch noch dir Innere Apsangbahn zum Umfahren für den GV.
Der besagte Südbahnabschnitt ist sogar so "überlastet" das es werktags außer an Samstagen einen VG gibt welcher unteranderem die Bahnhöfe Liesing und Mögling bedient. Der RCA-Sammler Wien Zvb.>Graz Vbf. fährt auch am Vormittag planmäßig über diese Strecke, sowie der täglich verkehrende RCA-Containerzug Petrzalka>Spielfeld, und um 5:50 Uhr fuhr heute ein Spot mit Schienen aus Donawitz über den wiener Hauptbahnhof, kam auch über Mödling.
Zitat von: Serjoscha am 12 03, 2025, 09:15Der besagte Südbahnabschnitt ist sogar so "überlastet" das es werktags außer an Samstagen einen VG gibt welcher unteranderem die Bahnhöfe Liesing und Mögling bedient. Der RCA-Sammler Wien Zvb.>Graz Vbf. fährt auch am Vormittag planmäßig über diese Strecke, sowie der täglich verkehrende RCA-Containerzug Petrzalka>Spielfeld, und um 5:50 Uhr fuhr heute ein Spot mit Schienen aus Donawitz über den wiener Hauptbahnhof, kam auch über Mödling.
Ich kann nur wiedergeben, was in den SNNB zu lesen ist. Dort ist festgehalten, dass besagter Abschnitt als überlastet erklärt worden ist.
Zitat von: s_gelb am 13 03, 2025, 21:57Ich kann nur wiedergeben, was in den SNNB zu lesen ist. Dort ist festgehalten, dass besagter Abschnitt als überlastet erklärt worden ist.
Wenn er das tatsächlich wäre, würden dort nicht planmäßig Güterzüge am hellichten Tage fahren, und nicht nur Planzüge sondern auch Spot's von privat EVU's. Aber ich verstehe das. Dramatisiert wird gerne, die Theorie und die Praxis sehen jedoch oft ganz anders aus.
Zitat von: Serjoscha am 13 03, 2025, 22:00Wenn er das tatsächlich wäre, würden dort nicht planmäßig Güterzüge am hellichten Tage fahren, und nicht nur Planzüge sondern auch Spot's von privat EVU's. Aber ich verstehe das. Dramatisiert wird gerne, die Theorie und die Praxis sehen jedoch oft ganz anders aus.
Diese Beobachtungen widersprechen ja nicht der gesetzlichen Definition einer überlasteten Eisenbahninfrastruktur?
Deren Definition findet sich in §65c Abs.1 des Eisenbahngesetes:
"
In den Fällen, in denen Begehren von Fahrwegkapazitätsberechtigten auf Zuweisung von Fahrwegkapazität, die bei der Netzfahrplanerstellung zu berücksichtigen wäre, nach Koordinierung der Fahrwegkapazitätszuweisungsbegehren und nach Konsultation der begehrenden Fahrwegkapazitätsberechtigten nicht in angemessenem Umfang stattgegeben werden kann, hat die Zuweisungsstelle den betreffenden Eisenbahninfrastrukturabschnitt unverzüglich für überlastet zu erklären.(...)".
In den SNNB finden sich dann für überlastete Eisenbahninfrastruktur dann noch entsprechende Reihungskriterien und ggf. andere Trassenentgelte.
Zitat von: Bauzug am 10 03, 2025, 12:01Für Güterzüge der Donauachse wären die Gleise zu kurz für einen Umleitungsverkehr da die Ganzzüge Passau- Hegyeshalom/Petržalka oft bis zu 700 Meter lang sind.
Traisen hat ein Gleis mit 264 Meter, Hainfeld 220 Meter, Weissenbach-Neuhaus 150 Meter, Pottenstein 383 Meter, Berndorf-Fabrik 456 Meter, Enzersfeld-Lindabrunn 362 Meter. Für Güterzüge gibt es die GZU, die Varianten der Strecken 101, 103, 109, 110, 113.
Die Gleislängen in den Ausweichen sind ja nicht das Problem, solange nicht auch ein überlanger Zug entgegenkommmt. Und es werden sich sicher auch ein paar topologisch einfache Plätzchen für Zweispurinseln mit passender Länge finden lassen.