Fortsetzung von: https://www.styria-mobile.at/home/forum/index.php/topic,12133.15.html
Die österreichische Bahnindustrie, bis vor Kurzem noch weltweit Platz 4, beklagt hohe Kosten des Standorts Österreich und sinkende Wettbewerbsfähigkeit: https://oe1.orf.at/player/20250910/807003/1757501083000
Ja, bei der Autozentriertheit vergisst man immer noch die Bedeutung der Bahnindustrie.
W.
Das Problem der Bahnindustrie ist, dass die Stückzahlen wesentlich geringer sind als im Automobilbereich. 31 Stück Straßenbahnen von Alstom Made in Austria für Graz werden daher im Produktionsprozess ganz anders hergestellt als ein Mercedes G, wo 50.000 Stück pro Jahr gefertigt werden. In der Bahnindustrie lohnt sich Automatisierung dann weniger und die drastisch gestiegenen Lohnkosten schlagen noch stärker auf das Produkt durch.
Wo ist das ein Problem? Das ist Immanent, dass logischerweise bei der Bahnindustrie die Stückzahlen geringer sind. Ein Pkw kostet halt 20.000 Euro, eine Straßenbahn dann einen mehrfachen Millionenbetrag. Am Ende geht es um Umsätze und Mitarbeiter. Dass die Thematik Automatisierung anders ist als bei der Autoindustrie ist klar, weil das einfach Massenfertigung ist.
W.
Das ist genau der springende Punkt - und auch das Problem: Die Bahnindustrie reagiert deutlich empfindlicher auf Lohnsteigerungen als die Automobilbranche, da viele Prozesse manuell ablaufen und Skaleneffekte kaum greifen. Wenn z.B. die Löhne in Österreich in den letzten vier Jahren um 25 % gestiegen sind und in Spanien nur um 15 %, ergibt sich daraus ein klarer Standortnachteil für Hersteller wie Alstom, die Straßenbahnen in Wien bauen gegenüber CAF, die Straßenbahnen in Spanien bauen. Wenn das ohnehin klar war, betrachte meine Ausführung einfach als Bestätigung.