Rahmenplan 2025-2030

Begonnen von FlipsP, 14 05, 2025, 11:08

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FlipsP

Der neue Rahmenplan ist online:

Quelle: Pressetext und Dateien


Neuer ÖBB-Rahmenplan 2025–2030: 19,7 Mrd. Euro für Bahnausbau der Zukunft
Jedes begonnene ÖBB-Bauprojekt wird fertig gebaut
Kein Projekt wird gestrichen, teilweise zeitliche Verschiebungen notwendig
Weiterhin konsequente Investitionen in Erhaltung des Bestandsnetzes
 Koralm-Bild
Koralmbahn
(Wien, 14. Mai 2025) – Mit dem neuen ÖBB-Rahmenplan 2025–2030 in der Höhe von 19,7 Mrd. Euro arbeiten die ÖBB weiterhin mit Hochdruck am Bahnnetz von morgen, um möglichst vielen Menschen auch in Zukunft ein attraktives, umweltfreundliches Mobilitätsangebot zu bieten.

Die Mittel des Rahmenplans – dem Finanzierungsinstrument des Bundes für Eisenbahninfrastruktur – lagen zuletzt für die Periode 2024–2029 bei 21,1 Mrd. Euro. In der Fortschreibung des Rahmenplans für die Periode 2025–2030 wurde diese Investitionssumme – als Beitrag zur Budgetkonsolidierung des Bundes – abgeflacht und mit 19,7 Mrd. Euro auf hohem Niveau fixiert. Umgelegt auf die einzelnen Jahre heißt das, dass die ÖBB auf einem jährlichen Investitionsniveau von mehr als 3,2 Mrd. Euro in das Bahnnetz verbleiben. Damit wird der Ausbau- und Modernisierungsplan trotz Sparvorgaben auf der hohen Basis von 2024 fortgesetzt.

,,Die Investitionen in die Schiene bleiben auch in den kommenden Jahren auf sehr hohem Niveau. Insgesamt investieren wir bis 2030 beinahe 20 Milliarden Euro in den Ausbau der Schiene. Mit jedem Euro dieser Investitionen treiben wir die Mobilitätswende massiv voran und stärken zudem die heimische Konjunktur. Und noch eine gute Nachricht: Jeder neu bestellte Zug kommt auf die Schiene und steigert damit den Fahrgastkomfort", so Mobilitätsminister Peter Hanke.

,,Investitionen in den Ausbau und Erhalt der Bahninfrastruktur sind ein wichtiger Beitrag zu einer leistungsfähigen Volkswirtschaft und tragen zu Krisen- und Klimaresilienz bei. Angesichts der herausfordernden budgetären Situation ist es jedoch selbstverständlich, dass auch die ÖBB einen Beitrag leisten. Mir ist es aber wichtig zu betonen, dass jedes begonnene Bahnprojekt fertig gebaut wird und wir unseren Kurs im Ausbau der Bahn beibehalten.", betont ÖBB CEO Andreas Matthä. 

Mit mehr als 3,2 Mrd. Investitionsvolumen pro Jahr sichert der Rahmenplan 2025–2030 bundesweit wichtige Infrastrukturvorhaben ab, die der Stabilität und Qualität, aber auch der Kapazitätssteigerung des Netzes zugutekommen. Er ermöglicht zudem mehr Angebot in den Ballungsräumen sowie eine Dekarbonisierung des Bahnverkehrs, und führt mit Maßnahmen zur Digitalisierung & Modernisierung den Eisenbahnbetrieb stabil in die Zukunft.   

Wichtige Vorhaben für viele Menschen auf Schiene 
Wesentliche und bereits laufende Projekte, die für die große Mehrheit der Bevölkerung einen Mehrwert bilden, sind jedenfalls gesichert und werden mit Hochdruck für die Kund:innen weitergeführt: Das betrifft neben der noch 2025 in Betrieb gehenden Koralmbahn den Semmering-Basistunnel sowie den Brenner Basistunnel und auch wichtige Projekte, um die Viergleisigkeit der Weststrecke umsetzen zu können. Wesentliche Schlüsselprojekte zur Attraktivierung des Mobilitätsangebots in Ballungsräumen – wie die Modernisierung der S-Bahn Wien – bleiben ebenfalls auf Schiene.

Auch neue, Projekte wurden in den Rahmenplan aufgenommen und mit einer Finanzierung für die Planung hinterlegt. Darüber hinaus wurden wichtige Gesamtpakete geschnürt, die etwa Maßnahmen zur verbesserten Widerstandsfähigkeit der Bahninfrastruktur im Zusammenhang mit Naturereignissen beinhalten. Ein Schwerpunkt im neuen Rahmenplan sind zusätzlich Programme zur Digitalisierung und Modernisierung des Eisenbahnbetriebs sowie zur Zugsteuerung.

Fairer Beitrag durch Projektverschiebungen
Um einen fairen Beitrag zur Budgetkonsolidierung zu leisten, haben die ÖBB in Abstimmung mit dem zuständigen Bundesministerium für Innovation, Mobilität und Infrastruktur (BM IMI) Infrastrukturprojekte akribisch auf ihre verkehrliche und konjunkturpolitische Auswirkung überprüft und dementsprechend zielgerichtete Adaptierungen vorgenommen, die möglichst wenig Qualitätseinbußen für Fahrgäste mit sich bringen. Ziel ist es, mit einem geringeren Budget die größtmögliche Wirkung zu erzielen.

Das bedeutet konkret, dass manche Projekte später oder über einen längeren Zeitraum hinweg umgesetzt werden. Sie wurden auf Abhängigkeiten zu anderen Projekten – also auf ihre Gesamtwirkung im Bahnnetz – überprüft und dementsprechend auf der Zeitachse verschoben. Das betrifft etwa die Verbindung Ostbahn - Flughafenschnellbahn (Klederinger Schleife, NÖ), die Neubaustrecke zwischen Köstendorf und Salzburg (Sbg) oder Maßnahmen im Ennstal (Sbg/Stmk).

Regionalbahnen weiterhin stärken und Effizienzpotenziale heben
Der Ausbau des öffentlichen Verkehrs erfolgt auch weiterhin auf Ebene der Regionalbahnen. Investiert wird deshalb weiterhin

in NÖ: z.B. Traisentalbahn, Kamptalbahn, Erlauftalbahn und Puchbergerbahn
in OÖ: z.B. Mattigtalbahn
in der STMK: z.B. Steirische West- und Ostbahn
Darüber hinaus werden jene wenigen Regionalbahnen einer Prüfung unterzogen, die in den vergangenen Jahren trotz der allgemein gestiegenen Nachfrage von Fahrgästen besonders wenig frequentiert wurden und damit überproportional kostenintensiv sind. Hier sollen – gemeinsam mit den Ländern – in den nächsten Monaten neue Wege für attraktiven öffentlichen Verkehr abseits der Hauptstrecken erarbeitet werden. Konkret wird mit den Ländern Oberösterreich und Steiermark nach Lösungen zum Weitererhalt des öffentlichen Verkehrs auf den folgenden Strecken gesucht: 

OÖ: Mühlkreis-, Hausruck- und Almtalbahn 
STMK: Thermenbahn 
Denkbar ist hier eine Umstellung auf attraktive Busverbindungen mit gleichwertigem Taktangebot. Erklärtes Ziel der ÖBB bleibt den Kund:innen in den Regionen weiterhin ein attraktives öffentliches Verkehrsangebot anzubieten und sicherzustellen, dass es zu keinen Verschlechterungen kommt.

Stabilität des Bestandnetzes ist oberste Pflicht
Die Qualität des Bestandsnetzes ist die Basis für die sichere und pünktliche Zugfahrt. Daher sind im Rahmenplan 2025–2030 auch ausreichend Mittel in der Höhe von 4,8 Mrd. Euro für die Instandhaltung (Instandsetzung, Wartung, Entstörung) vorgesehen.

Österreich ist auf Platz 3 der am dichtestbefahrenen Netze in der EU – nach den Niederlanden und Dänemark. Zwei Drittel der Fernverkehrszüge starten bzw. enden im Ausland. Die ÖBB müssen daher sicherstellen, dass ihr Netz langfristig Bestand hat und für die wachsende Nachfrage und damit auch Belastung zukunftsfit bleibt. Daher wird es auch weiterhin eine konstante Finanzierung von Reinvestition und Instandhaltung der österreichischen Bahninfrastruktur geben.


Zusammengefasst für die Steiermark:

Investiert wird weiterhin auf der steirischen Westbahn, während die Thermenbahn sehr wahrscheinlich ein Einstellungskanditat ist (lustigerweise sind im Rahmenplan aber noch einige Millionen dafür bis 2030 vorgesehen)

Verschoben werden:

Zweigleisiger Ausbau Werndorf - Spielfeld-Straß (2039, statt 2036)
Radkersburgerbahn (2036, statt 2031)
Steirische Westbahn (2033, statt 2028)

Und steirische Ostbahn (wurde aber nicht expliziert rausgeschrieben): Hier sind erst 2026-2029 einige Millionen im Rahmenplan vorgesehen. Also wieder eine Verschiebung um zumindest ein Jahr.

NEU hinzugekommen sind die Planung für eine NBS Graz - Frohnleiten.


TW 581

ZitatZweigleisiger Ausbau Werndorf - Spielfeld-Straß (2039, statt 2036)
Radkersburgerbahn (2036, statt 2031)
Steirische Westbahn (2033, statt 2028)

Das man den Ausbau zwischen Werndorf - Spielfeld wieder verschiebt ist schon ein bitteres Zeichen, zudem die A9 wohl ausgebaut wird.

Wo ist eigentlich die Landesrätin? Setzt sie sich nicht für den Ausbau der Bahn in der Steiermark ein oder eher für Autofahrer?
LG TW 581

FlipsP

Zitat von: TW 581 am  14 05, 2025, 11:35Wo ist eigentlich die Landesrätin? Setzt sie sich nicht für den Ausbau der Bahn in der Steiermark ein oder eher für Autofahrer?

Ist das ernst gemeint?
Die setzt sich ja für die bahn ein, für die AUTObahn.

Martin

Liebe Grüße
Martin

il_treno

Jetzt kann die Strassenbaulandesrätin für den beschleunigten Ausbau der A9 sich einsetzen, da ja der Öffiausbau weiterhin nicht erfolgt...

whz

Schade vor allem um die Thermenbahn, Busersatz ist schon schlimm. Ich hoffe nur, dass der REX nach Wiener Neustadt wenigstens in Fürstenfeld startet, und man "nur" die wirklich langsame Strecke über den Söchauer Berg opfert.

JohannesBeere

Sollte das in den nächsten Jahren passieren, sollte man doch mindestens eine NBS (Graz-)Gleisdorf-HB/FF neu evaluieren, Sparkurs hin oder her. Die war von den ganzen Projekten, die es nicht ins Zielnetz 2040 geschafft haben, am nächsten an einem positiven Kosten-Nutzen-Verhältnis dran, natürlich nur auf dem Papier.
- Hannes

Ragnitztal

Das ist alles in allem sehr unbefriedigend. Die Fertigstellung der Elektrifizierung und Attraktivierung der steirischen Ostbahn hat man ohnehin, ohne großes Aufsehen, um 2 Jahre auf 2030 verschoben (zumindest wurde zuletzt dieser Termin in diversen Medienartikeln genannt).

Der Ausbau der steirischen Westbahn wird satte 5 Jahre später fertiggestellt. Was bedeutet das für die einzelnen Teilabschnitte?

Was glaubt man, will man langfristig damit einsparen? Mit jedem Jahr steigen ja die Material- und Personalkosten als Folge der Inflation. Man braucht natürlich durch die verzögerte Elektrifizierung zusätzlichen Treibstoff, der auch nicht günstiger wird.

Martin

Liebe Grüße
Martin

Martin

Schade um die Thermenbahn, hoffentlich bleibt der Personenverkehr von Wr. Neustadt wenigstens bis Fürstenfeld bestehen.

Die Strecke sollte jedenfalls im Abschnitt Hartberg-Fehring keinesfalls außer Betrieb genommen werden. Man erinnere sich an das Jahr 2015 als die Südbahn in Frohnleiten monatelang aufgrund des Brückeneinsturzes der S 35 gesperrt war. Da herrschte reger Zugverkehr über den Söchauer Berg
Liebe Grüße
Martin


Ragnitztal

Zitat von: Martin am  14 05, 2025, 14:25Schade um die Thermenbahn, hoffentlich bleibt der Personenverkehr von Wr. Neustadt wenigstens bis Fürstenfeld bestehen.

Die Strecke sollte jedenfalls im Abschnitt Hartberg-Fehring keinesfalls außer Betrieb genommen werden. Man erinnere sich an das Jahr 2015 als die Südbahn in Frohnleiten monatelang aufgrund des Brückeneinsturzes der S 35 gesperrt war. Da herrschte reger Zugverkehr über den Söchauer Berg

Ja, für die Thermenbahn sieht es nicht gut aus. Ich befürchte, dass die Einstellung des Abschnitts Fehring-Fürstenfeld nur der erste Schritt sein könnte. Langfristig dürften auch die Abschnitte nordwärts bis Hartberg oder Friedberg gefährdet sein.

Für den Umleitungsverkehr der Südbahn bedeutet das, dass man über die Rudolfsbahn und Klagenfurt fahren wird und je nach Bedarf dann weiter über die KAB (oder ggf.  noch großräumiger umleiten muss).

Zitat von: Martin am  14 05, 2025, 15:03https://www.meinbezirk.at/oberoesterreich/c-politik/muehlkreisbahn-almtalbahn-und-hausruckbahn-faehrt-dort-bald-nur-mehr-der-bus_a7318827

Wenn das stimmt, ist das das nächste regionalverkehrspolitische Armutszeugnis. Für die Mühlkreisbahn war bis vor Kurzem eine Elektrifizierung bis Niederwaldkirchen geplant. Es gab Überlegungen, wie man diese an die Westbahn anbinden könnte. Jetzt der harte Schnitt, mit Überlegungen einer Einstellung der Strecke.  ::)

s_gelb

Zitat von: Martin am  14 05, 2025, 15:03https://www.meinbezirk.at/oberoesterreich/c-politik/muehlkreisbahn-almtalbahn-und-hausruckbahn-faehrt-dort-bald-nur-mehr-der-bus_a7318827

In der Praxis sieht es mittlerweile aber im Falle des Bezirks Rohrbach aber eh schon so aus, dass dieser durch den Bus deutlich besser, attraktiver und schneller erschlossen ist.

Und im Falle der Thermenbahn wurde zumindest im Abschnitt Hartberg-Friedberg durch die Attraktivierung des 311er bereits ein durchaus attraktives Alternativangebot geschaffen.

Bauzug

#13
Den ÖBB den Ball bei möglichen Streckenschließungen zuzuspielen ist typisches mediales "Bahnbashing".
Die Eigentümerin nämlich die Republik Österreich hat den Staatsbahnen jährlich 500 Mio. € Einsparungen bis zum Jahr 2030 verordnet.

FlipsP

Bei der Thermenbahn steht sicher nicht nur Fürstenfeld, sondern alles südlich von Hartberg auf dem Spiel.

Das war ja selbst zu Gewesslers Zeiten nicht gesichert