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Thema: Von Barriere in der Stadt und im Hirn (2781-mal gelesen) Vorheriges Thema - Nächstes Thema

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Von Barriere in der Stadt und im Hirn
Von Barrieren in der Stadt und im Hirn

Vom Ostbahnhof bis zum neuen Lessingpark, der am heutigen Freitag eröffnet wird: Die Stadt Graz sperrt Rollstuhlfahrer häufig aus.

Die ÖBB sind nicht alleine. Die Stadt Graz gibt sich alle Mühe, den Schildbürgerstreich am Ostbahnhof zu toppen. Dort haben die Bundesbahnen ja eine Unterführung mit Liftschacht, aber ohne Lift gebaut - und damit Rollstuhlfahrer faktisch ausgesperrt.

Die Stadt folgt diesem Beispiel: Der Lessingpark wird heute nach umfangreicher Sanierung neu eröffnet, Barrieren für Rollstuhlfahrer bleiben aber. "Das sind Barrieren im Hirn", ärgert sich Kleine Zeitung-Leserin Maria Gobiet, deren Tochter im Rollstuhl sitzt. Auf Nachfrage reagiert man bei der Holding Graz: "Wir werden das Niveau beim Eingang Lessingstraße angleichen", verspricht Sprecher Gerald Pichler.
Generell ist es mit der Barrierefreiheit in Graz nicht zum Besten bestellt. Sebastian Ruppe, selbst Rollstuhlfahrer, kämpft seit Jahren um Verbesserungen. "Es ist immer das Signal: Wir können uns euch Rollstuhlfahrer nicht leisten."
Negativbeispiele in der Stadt fallen ihm viele ein: Der Dom im Berg, wo der barrierefreie Zugang über den Lift erstens kostenpflichtig und zweitens zeitlich beschränkt sei; das USI-Sportzentrum, wo nichts barrierefrei sei und er keine Kurse belegen kann und, und, und.
Aber selbst dort, wo es Maßnahmen gibt, gibt es Probleme. Bei den Straßenbahnen der Graz Linien ist Ruppe mit den elektrischen Rampen schon oft stecken geblieben. Das Problem ist bekannt, daher hat die Variobahn nur mehr manuelle Rampen. "Die funktionieren verlässlich", sagt Holdingsprecher Pichler.

Neues Baugesetz
Zumindest gesetzlich hat sich in Sachen Barrierefreiheit heuer etwas getan, wie Oskar Kalamidas vom Referat Barrierefreies Bauen weiß: Seit 1. Mai ist die Barrierefreiheit im Baugesetz geregelt, auch für "Anbieter von Leistungen für den täglichen Bedarf", wie es heißt. Dazu zählen etwa der Supermarkt, der Friseur, das Kino oder das Cafe.
GERALD WINTER

Quelle: http://www.kleinezeitung.at/steiermark/graz/graz/2791704/barrieren-stadt-hirn.story
Liebe Grüße
Martin