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Thema: [KORALMBAHN] - Presseberichte (319427-mal gelesen) Vorheriges Thema - Nächstes Thema

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Re: Die Koralmbahn - Presseberichte/Diskussion
Antwort #465
@Koralmbahn_2020: Danke auch für den Link des Papers!  ;) Echt sehr aufschlussreich..
Die Abbildung "Projektübersicht KAT" war mir bekannt, mit der hatte ich schon meine "Probleme"... Ein paar Dinge sind da, naja, nicht ganz so richtig, habe ich den Eindruck: Beispielsweise ist der Vortrieb der Südröhre Richtung Ostportal nur vom KAT2 aus laut Abbildung definitiv nicht korrekt ;)

@4020er: Hab da jetz auch keine Connections vorzuweisen, denke aber, dass Baustellenbesichtigungen prinzipiell möglich sein sollten.(Ich kenns zumindest so von anderen Baustellen) Also speziell wenn es sich um Gruppen handelt, vielleicht kann man da als Forumsleiter oder so mal bei der Infobox anfragen...

LG


Re: Die Koralmbahn - Presseberichte/Diskussion
Antwort #466
@marquito

Gut, das ist ws nicht korrekt. Ich weiß aber trotzdem bisher noch nicht, ob derzeit beide Tunnelröhren bei KAT 1 gleichzeitig aufgefahren werden. Ist das der Fall?
Hier eine detailliertere Skizze bezüglich der Baulose des KAT:

http://www.sspbauconsult.at/bilder/projekte/01_Koralm.jpg

LG

Re: Die Koralmbahn - Presseberichte/Diskussion
Antwort #467
Beim KAT1 werden beide Röhren gleichzeitig hergestellt, also beinahe, eine ist eben immer ein bisschen "voraus".

Handelt es sich da vielleicht einfach nur um Planungsskizzen? Dann wären das keine "Fehler" in dem Sinn, sondern einfach die Bereiche, bei denen man sich noch nicht ganz sicher ist, wies dann wirklich ausgeführt wird... die Pfeile verwirren mich ein bisschen ;)

Was ganz anderes: Wurde nicht im Zuge des zeitlichen Aufschubs des ganzen Projekts auch diskutiert, dass im KAT3 eventuell gar keine TBM zum Einsatz kommt? Beim Erkundungstunnel kam es dort ja zu erheblichen Verzögerungen aufgrund der Geologie... Jetzt les ich in dem Paper von Lombardi auch noch von einem tektonischen Einfluss, was ich bisher nur als Gerücht kannte. Gibts in dem Bereich vielleicht wirklich gröbere Probleme?


Re: Die Koralmbahn - Presseberichte/Diskussion
Antwort #468
Danke für die Info.

Ich beziehe mich auf die Skizze von http://www.sspbauconsult.at/bilder/projekte/01_Koralm.jpg
Natürlich ist das nur eine Skizze. Die Pfeile zeigen einfach nur an, von wo bis wo welche Art des Vortriebs eingesetzt wird. Die beiden TVMs werden nur von der Steiermark aus etwa 20 km Richtung Kärnten den Vortrieb aufnehmen (hoffentlich gibts da keine bösen "geologischen Überraschungen").

Bemerkenswert ist meiner Meinung nach das Auffahren der Nordröhre im Bereich der Lavanttalstörung im Baulos BA 05 mit einer TVM. Bei der Südröhre im Los BA 15 hat man die letzten fünf Jahre aufgrund der inhomogenen Gebirgsverhältnisse einen Erkundungsstollen (im Querschnitt der Kalotte des zukünftigen Bahntunnels Süd) im Sprengvortrieb aufgefahren. Sind die Verhältnisse 40 Meter nördlich tatsächlich um so vieles homogener, dass man hier eine TVM einsetzen kann? Das ist die Frage, die mich im Zusammenhang mit der Skizze am meisten beschäftigt. (vorausgesetzt die Skizze stimmt (noch))
Vielleicht hat man aber gerade deswegen eine Unterteilung in Los BA 04 und Los BA 05 gemacht, weil man sich noch nicht sicher war (ist) ob man BA 05 nicht doch im Sprengvortrieb auffahren muss - das würde auch das "Gerücht" bzgl. eines tektonischen Einflusses untermauern...

LG

Re: Die Koralmbahn - Presseberichte/Diskussion
Antwort #469
Ja, das ist DIE Frage schlechthin, wie es da im KAT3 aussehen wird. Für mich als "halben" Laien hört sich dieser tektonische Einfluss ja nicht gut an... Stell mir das irgendwie so vor, dass es in dem Bereich dann nie "Ruhe" geben wird.  ???

Laut ÖBB-Webcam tut sich scho was im Leibenfeld.  ;) Anscheinend kommen gerade die ersten Container an.
Zitat
http://www.oebb.at/infrastruktur/de/Servicebalken/Webcam_Teaser/Webcam_Koralmbahn/Webcam_Koralmbahn_3_1/index.jsp

Re: Die Koralmbahn - Presseberichte/Diskussion
Antwort #470
Der Poker um die Koralm geht weiter

In wenigen Tagen starten die Arbeiten am 20 Kilometer langen und damit wichtigsten Abschnitt des Koralmtunnels. Bis zum Sommer soll sich entscheiden, welche Rolle das Großprojekt künftig in Europa spielen wird.

Den Kämpfern für den Koralmtunnel gilt der 28. Oktober 2010 als ein historischer Tag. Da wurde das zweite und mit 20 Kilometer Länge wichtigste Baulos der beiden Eisenbahnröhren vergeben. Die Strabag erhielt den Zuschlag. Nun gebe es kein Zurück mehr, jubelten Steirer und Kärntner. Der 32,9 Kilometer lange Tunnel - Kernstück der 130 Kilometer langen Koralmbahn zwischen Klagenfurt und Graz - stand zuvor monatelang auf des Messers Schneide. Doch er kippte nicht - trotz Sparbudget und den Querschüssen von Kritikern.

Das Ringen um das Rekordbauwerk geht allerdings weiter. Nun steht wieder ein symbolträchtiges Datum vor der Tür. Am 28. März beginnen offiziell die Arbeiten am Hauptbaulos; Doris Bures, die Verkehrsministerin, Gerhard Dörfler und Franz Voves, die Landeshauptleute, Christian Kern, ÖBB-Chef, und Peter Haselsteiner, Strabag-Boss, werden im weststeirischen Leibenfeld aufmarschieren. Diözesanbischof Egon Kapellari wird zum Abschluss das Projekt segnen.

Auf der Rednerliste steht auch Desiree Oen. Sie ist Mitglied des Kabinetts von Siim Kallas, Verkehrskommissar und Vizepräsident der Europäischen Kommission, und könnte für die Koralmbahn noch eine wichtige Rolle spielen. Das gilt auch für Herald Ruyters, der am 28. März zumindest als Gast erwartet wird.
Prioritäre Achse

Warum Ruyters und warum Oen? Beide befinden sich an Schlüsselstellen, wenn es um die Bestimmung des für die EU prioritären Eisenbahnnetzes geht. Ruyters ist der Repräsentant der Kommission für das Transeuropäische Netz (TEN-T), Oen im Kabinett Kallas dafür verantwortlich. Kärnten und die Steiermark setzen sich massiv dafür ein, dass auch die Koralmbahn Teil einer prioritären Schienenachse wird. Dann würde Geld aus EU-Fördertöpfen in das Projekt fließen. Die Kommission arbeitet gerade an einer Revision des Netzes, ein Entwurf und damit eine Vorentscheidung wird im Juni erwartet.

Koralm und Südbahn liegen auf der Baltisch-Adriatischen Achse (BAA), die die Ostsee von Danzig mit der Adria in Triest und Bologna verbindet. Bis Wien ist die BAA bereits als prioritär eingestuft - nun geht es darum, dass auch die Strecke von Wien bis nach Italien aufgewertet wird. Österreich hat die Weichen gestellt, denn drei zentrale Bauwerke sind auf Schiene: der neue Wiener Hauptbahnhof als Drehscheibe, die Koralmbahn und der Semmeringbasistunnel, der 2024 fertig sein soll. Ohne ihn hat der Koralmtunnel allein wenig Sinn.
Aufschwung erhoffen

Kärnten und die Steiermark erhoffen sich von der Koralmbahn jedenfalls einen Aufschwung der Wirtschaftsregion mit zwei Millionen Menschen. Auch wenn andere Korridore Konkurrenz machen, wie jener von Bratislava über Budapest und Laibach nach Triest an die Adria.

Dennoch streicht eine Studie von ÖBB und Verkehrsministerium über die BAA deutlich die Vorteile der Investitionen hervor - nicht nur auf regionaler Ebene. Auch aus europäischer Sicht sei die Strecke von besonderem Interesse, da sie einen hohen Anteil am internationalen Güterverkehr trägt. Im Jahr 2000 waren das allein zwischen Danzig und Wien 48 Millionen Tonnen.


http://www.kleinezeitung.at/steiermark/2702334/poker-um-koralm-geht-weiter.story

  • Michael
  • Styria Mobile Team
Re: Die Koralmbahn - Presseberichte/Diskussion
Antwort #471

in der Quelle gibt es eine Infografik

Zitat "zwei Röhren werden gegraben, Bauzeit dafür: rund 3000 Tage"

das sind umgerechnet etwa 8 Jahre und 2 Monate - vorsichtig berechnet oder doch etwas lang?

KAT: 32,9 km
GBT: 57,X km (1993 - 2017 mit Unterbrechungen (TBM-Vortrieb ab 2002))
LG Michael, vormals PM  |  Styria-Mobile

  • Michael
  • Styria Mobile Team
Re: Die Koralmbahn - Presseberichte/Diskussion
Antwort #472

Brennpunkt Koralmbahn - Steiermark heute - TVThek
LG Michael, vormals PM  |  Styria-Mobile

Re: Die Koralmbahn - Presseberichte/Diskussion
Antwort #473
Danke für den Link! Endlich mal ein sehr ausgewogener Bericht. Ja, und vom Baulos KAT2 wird man dann vermutlich eh am Montag hören... Man kann nur hoffen, dass das auch ähnlich informativ werden wird, und weniger eine vollkommen unnötige Polit-Show, wies bei den letzten "Eröffnungen" der Fall war.

  • Martin
  • Global Moderator
  • Styria Mobile Team
Re: Die Koralmbahn - Presseberichte/Diskussion
Antwort #474
Der Tunnel lässt noch viele Fragen offen

Am 28. März erfolgt in Deutschlandsberg der offizielle Start für die Arbeiten am Hauptbaulos der Koralmbahn. Was passiert nun konkret auf der Baustelle, welche Auswirkungen hat dies auf die Region?

Acht Fragen, acht Antworten. THOMAS WIESER

Mit der Koralmbahn geht ein lange gehegter Wunsch in Erfüllung: die direkte Bahnverbindung zwischen Graz und Klagenfurt. Zudem soll damit dem Zentralraum Ungarn-Südösterreich-Norditalien mehr Bedeutung zugedacht werden.

1. An der Koralmbahn wird seit Jahren gearbeitet. Was geschieht am Montag, was sind die nächsten Schritte?

ANTWORT: Montag erfolgt auf der Baustelle im Leibenfeld der Start für die Arbeiten am Baulos KAT2. Dieses führt vom Leibenfeld durch den Koralmgebirgsstock in Richtung Kärnten und endet an der Landesgrenze. In den kommenden Jahren werden mit konventionellen Vortrieb zwei Röhren Richtung Kärnten und zwei Richtung Frauental getrieben.

2. Welche Firmen sind beschäftigt? Wie viele Arbeiter sind an Ort und Stelle? Wo werden diese untergebracht?

ANTWORT: Die Strabag und die Vorarlberger Firma Jäger-Bau haben ein Konsortium gebildet. Im Vollbetrieb werden bis zu 500 Personen (Arbeiter, Ingenieure) auf der Baustelle sein. Für die Beschäftigten wird ein eigenes Containerdorf errichtet. Etliche wohnen auch privat oder haben sogar ein Haus gekauft bzw. angemietet.

3. Profitiert die Region - abgesehen von der künftigen neuen Bahnverbindung - von der Großbaustelle?

ANTWORT: Laut Projektleiter Gerhard Harer betrug die Umwegrentabilität für die Region beim vergleichbaren Lötschberg- Tunnel in der Schweiz 14 bis 18 Prozent der Bauauftragssumme. Vor Ort sollen etliche regionale Unternehmen benötigt werden - Mechaniker, Elektriker, Bauunternehmer. Auch die Gastronomie soll profitieren.

4. Die Stadtgemeinde Deutschlandsberg musste Vorleistungen erbringen. Kassiert sie eine Kommunalsteuer?

ANTWORT: Die Stadt kaufte etwa zwölf Hektar Grund im Leibenfeld. Dafür gibt es einen Pachtzins. Für die Arbeiten fällt eine Kommunalsteuer an, Deutschlandsbergs Bürgermeister Josef Wallner rechnet mit einigen 100.000 Euro im Jahr.Wegen der Aufteilung unter den anrainenden Gemeinden läuft ein Verfahren beim Gemeindebund.

6. Müssen die Bewohnerder der Baustellen-Umgebung mit Einschränkungen und Belästigungen (Lärm,...) rechnen?

ANTWORT: Eine Lärmbelastung durch die Sprengung erwartet Bürgermeister Wallner nicht. Eine Erhöhung der Transportfahrten wird es geben. Harer rechnet mit einer Steigerung im einstelligen Prozentbereich. Das Gesteinsmaterial aus dem Berg soll direkt an der Bahntrasse eingesetzt bzw. mit Förderbänden zu Deponien gebracht werden.

6. In Summe fallen auf allen drei steirischen Baulosen 16 bis 17 Millionen Tonnen Gestein an? Wohin damit?

ANTWORT: In der Nähe des künftigen Tunnelportals in Frauental gibt es bereits die Deponie Grub. In Hollenegg werden drei weitere Deponien angelegt. Das Gestein aus dem Tunnel soll per Förderbändern dorthin gebracht werden. Gewisse Mengen werden auch per Bahn verführt. Das Gestein wird sortiert und teils weiter verwendet.

7. In der Nähe des künftigen Tunnelportals wird auch der Bahnhof Weststeiermark errichtet. Der aktuelle Stand?

ANTWORT: Der Bahnhof wird im Gemeindegebiet von Unterbergla- Groß St. Florian errichtet. Derzeit läuft laut Harer das Ansuchen für die Detailbaugenehmigung. Baustart wird erst in zwei, drei Jahren sein. Der neue Verkehrsknotenpunkt soll bis zum Jahr 2019, wenn die Gleise bis zum Tunnelportal Frauental reichen, fertig sein.

8. Wie viel Geld fließt in das aktuelle Baulos? Bis wann ist eine Fahrt durch den Koralmtunnel tatsächlich möglich?

ANTWORT: Das Baulos 2 kostet laut Harer rund 500 Millionen Euro. Bis zum Jahr 2019 soll der Tunnelrohbau fertig sein. In Folge wird die eisenbahntechnische Ausrüstung (Gleise, Elektro,...) montiert. Ab dem Jahr 2022 sollen dann die Züge zwischen Graz und Klagenfurt durch den 32,9 Kilometer langen Koralmtunnel fahren.




Wichtig

Für Bürgermeister Josef Wallner ist spätestens jetzt - mit den Arbeiten am Hauptbaulos - der Koralmtunnel "irreversibel": Am Montag beginnen im Leibenfeld nach Jahren der Erkundungen und Vorleistungen offiziell die Arbeiten am Baulos 2 zwischen Deutschlandsberg und der steirisch-kärntner Landesgrenze (siehe folgende Seiten). Zuvor wird es noch einen Auftrieb an Politikern und wichtigen Leuten geben: Diese reisen aus Deutschlandsberg genauso an wie aus Graz und Wien. Sogar EU-Verkehrskommissar Kallas schickt eine Mitarbeiterin.

Man darf annehmen, dass kaum jemand bis gar keiner der Würdenträger per Bahn anreisen wird. Aber das nur am Rande.

Wichtiger ist, dass die Arbeiten am Tunnel schnell vorangehen. Und vor allem, dass es keine Unfälle an der Baustelle gibt.

Sie erreichen den Autor unter

thomas.wieser@kleinezeitung.at

Quelle: http://www.kleinezeitung.at/steiermark/deutschlandsberg/wettmannstaetten/2709147/tunnel-laesst-noch-viele-fragen-offen.story
Liebe Grüße
Martin

  • Ch. Wagner
Re: Die Koralmbahn - Presseberichte/Diskussion
Antwort #475
Zu Frage 3: es wurden jetzt schon etliche Bordelle in der Umgebung eingerichtet.
LG!Christian
Fer aut feri ne feriaris feri!
Queen Elizabeth I.

  • Martin
  • Global Moderator
  • Styria Mobile Team
Re: Die Koralmbahn - Presseberichte/Diskussion
Antwort #476
Start für Österreichs längstes Tunnelbaulos
Im weststeirischen Deutschlandsberg erfolgte am Montagvormittag der offizielle Startschuss für die Bauarbeiten am 20 Kilometer langen Hauptabschnitt des Koralmtunnels (KAT2).

Großer Bahnhof für Politik beim Spatenstich für KAT2
Der Spatenstich, vorgenommen von Verkehrsministerin Doris Bures (S), dem Regionalpräsidenten von Friaul-Julisch Venetien, Renzo Tondo, EU-Vertretern und den Landeshauptleuten von Kärnten und Steiermark, Gerhard Dörfler (B) und Franz Voves (S), ging allerdings im Festzelt über die Bühne: an einem dort aufgeschütteten Sandhaufen.

Tunneldurchschlag
Der Tunneldurchschlag zur Kärntner Seite soll 2017 erfolgen. Der Vortrieb wird in Form eines in 60 Metern Tiefe liegenden Bauschachts abgewickelt. Die Versorgung und die Anlieferung des Materials läuft über den Lüftungsschacht in Leibenfeld. Der Aushub wird zur Aufschüttung der Bahndämme in der Weststeiermark verwendet. An der Baustelle sind 500 Menschen beschäftigt, die Kosten für KAT2 belaufen sich auf rund 570 Mio. Euro. Die Gesamtkosten der rund 130 km langen Koralmbahn von Klagenfurt nach Graz sind mit rund 5,3 Mrd. Euro veranschlagt, die Fertigstellung ist für 2022 angekündigt. Bisher schon verbaut bzw. vergeben wurden Arbeiten im Umfang von rund 2 Mrd. Euro.
Die Spatenstichfeier war von der Freude über die Umsetzung des Großprojektes und die Betonung der europäischen Bedeutung dieses Schlüsselprojektes des Baltisch-Adriatischen Korridors geprägt. So meinte Landeshauptmann Voves geradezu überschwänglich: "Ich küsse nicht gerne in der Öffentlichkeit, aber lassen sie mich Doris Bures umarmen, ohne die wir nicht hier wären." Sein LH-Kollege Dörfler ergänzte: "Der Franz hat die Umarmung, ich habe die Blumen für die Frau Ministerin. Vergelts Gott".

Zuwachs im Personen- und Güterverkehr erwartet
Die Vertreter von Politik und ÖBB wiesen am Montagmittag beim Spatenstich für das größte Koralmtunnel-Baulos in Leibenfeld in der Weststeiermark auf die europäische und regionale Bedeutung des Vorhabens hin. Verkehrsministerin Doris Bures (S) sagte: "Wir haben hier ein enormes Potenzial im Personen- und Güterverkehrsbereich." ÖBB-Vorstand Christian Kern ist überzeugt: "Wir erwarten uns hier auch einen massiven Zuwachs beim Personenverkehr, eine Art Renaissance des Bahnfahrens".
Bures sprach von der Koralmbahn (KAB) als der wichtigsten Bahnverbindungen Österreichs sowie einer europäischen Achse. Es gehe ja nicht nur um eine einfache Verbindung. Hier würden die Menschen künftig besser vorankommen, in einem riesigen Einzugsbereich zwischen Baltikum und Oberitalien. "Dieser wird dann mit Hochleistungszügen befahren", so Bures. Man habe hier ein enormes Potenzial sowohl im Güter- als auch im Personenbeförderungsbereich.

Der steirische LH Franz Voves (S) meinte, der Koralmtunnel habe "aus gesamtösterreichischer Sicht historische Bedeutung, da Generationen von diesen hier geschaffenen Werten profitieren. Der Ausbau ist auch ein Animo für die Pendler und für Betriebe, sich an einem transeuropäischem Netz anzusiedeln". Sein Kärntner Amtskollege Gerhard Dörfler (FPK) wählte bedeutungsvolle Worte hinsichtlich des Tunnels im Rahmen wirtschaftlicher Beziehungen Europas zum ostasiatischen Raum: "Der Endpunkt des Suezkanals ist hier". Mit der neuen Südbahn könne Güterverkehr bis zu sieben Tage schneller als derzeit mit Rotterdam und Hamburg durchgeführt werden. Zu Voves gewandt meinte er, der Süden Österreichs habe gemeinsam "einige Fast-Entgleisungen des Projekts Neue Südbahn" verhindert.

Desiree Oen vom Kabinett des EU-Verkehrskommissars Siim Kallas erklärte, man müsse Österreich für seine Anstrengungen danken: "Das Land liegt im Schnittbereich etlicher Korridore, und dies ist einer längsten Alpentunnels". Man müsse sich um alternative Verkehrsströme bemüht sein, in der Verkehrspolitik brauche es ein Umdenken. "Die zuerzielenden CO2-Emissionsreduktionen durch Schienenverkehr seien im Sinne der Umwelt", so Oen.

ÖBB-Vorstand Kern sagte, es werde die Verkehrsachse in den Süden gestärkt: "Da geht es nicht nur um den Koralmtunnel. Das inkludiere auch die Pottendorfer Strecke, den Semmeringbasistunnel Neu, den Ausbau der Bahnhöfe und Investitionen ins rollende Material. Wenn man sich den zu erwartenden Zuwachs an Güterverkehr von Europa mit Asien ansehe, dann könne man auch in diesem Bereich Zuwachs erwarten. Kern: "Wer sich über den Schuldenstand und die Kosten beklagt, der möge hierherkommen und sehen, welche Investition dies für die Zukunft ist. Dies ist für die Politik nicht immer leicht zu vertreten, aber die Geschichte wird ihnen recht geben."

Strabag-Chef Hans-Peter Haselsteiner, dessen Unternehmen die Ausführung obliegt, sprach von erwarteten 92 Monaten Bauzeit, rund siebeneinhalb Jahren. "Meine Kollegen haben in den vergangenen Jahren immer weit fort, z.B. in Kanada im Tunnelbau gearbeitet, jetzt arbeiten die hauptsächlich Kärntner und steirischen Mineure einmal in der Heimat."

Das Projekt allgemein und der Start des Bauabschnitts stieß auch bei den Nachbarn auf Interesse: Einige hochrangige italienische Vertreter wie der Regionspräsident von Friaul Julisch-Venetien, Renzo Tondo, sowie Journalisten befanden sich unter den Gästen. "In Friaul Julisch-Venetien setzen wir große Hoffnungen in die Fertigstellung, denn noch vor 20 Jahren war unsere Region eher eine am Rande Italiens und Europas", so ein Journalist aus Udine am Rande der Veranstaltung.

Quelle: http://www.kleinezeitung.at/steiermark/2709231/start-fuer-oesterreichs-laengstes-tunnelbaulos.story
Liebe Grüße
Martin

Re: Die Koralmbahn - Presseberichte/Diskussion
Antwort #477
Der Autor taugt mir: "man darf annehmen, dass keiner mit der Bahn anreisen wird.." Tja, natürlich nicht, das wäre meiner Meinung nach aber das genialste Zeichen, dass sie der Bevölkerung gegenüber setzen könnten! Zumindest wärs besser, als mit diesen PS-Boliden vorzufahren. Doch dazu fehlts an Ehrlichkeit, Wasser predigen, Wein trinken: Die einen werben mIt der tollen neuen s-bahnverbindung(ist ja im Grunde auch richtig so), die anderen sprechen von "autofasten"   Hm..... Aber genug des Frusts! ;)

Was anders noch: Ist euch auch schon der neue Schacht aufgefallen?(weiß nicht wer noch gern webcam schaut) irgendwie is mir der erst jetz richtig aufgefallen, auch wenn's eigentlich ja logisch ist. ..

  • Michael
  • Styria Mobile Team
Re: Die Koralmbahn - Presseberichte/Diskussion
Antwort #478

Zitat
Was anders noch: Ist euch auch schon der neue Schacht aufgefallen?(weiß nicht wer noch gern webcam schaut) irgendwie is mir der erst jetz richtig aufgefallen, auch wenn's eigentlich ja logisch ist


Danke für den Hinweis! :one:

http://www.oebb.at/infrastruktur/de/Servicebalken/Webcam_Teaser/Webcam_Koralmbahn/Webcam_Koralmbahn_3_1/index.jsp
LG Michael, vormals PM  |  Styria-Mobile

  • Martin
  • Global Moderator
  • Styria Mobile Team
Re: Die Koralmbahn - Presseberichte/Diskussion
Antwort #479
Einen Bericht gibts auch auf unserer Homepage.
Liebe Grüße
Martin