Magna braucht 2010 noch 200 ArbeiterFür Euphorie ist es zu früh, aber wir haben Grund, vorsichtig optimistisch zu sein." Das sagt Horst Ruck, Personalverantwortlicher für den Arbeiterbereich bei Magna Steyr in Graz und damit verantwortlich für knapp 3.000 ,,eigene" und weitere 800 Zeitarbeitskräfte (über Personalleasingfirmen). ,,Seit Ende letzten Jahres haben wir bereits 650 neue Zeitarbeiter aufgenommen, bis Dezember werden wir weitere 200 benötigen", sagt Ruck und ergänzt: ,,Diejenigen, die wir jetzt anfordern, brauchen wir zumindest bis Ende 2011 oder sogar bis ins Jahr 2012 hinein." Deshalb überlege man sich bei Magna bereits wieder, den Stand an ,,eigenen", also nicht geleasten Arbeitern anzuheben. Während der Krise habe man den eigenen Personalstand durch Kurzarbeit und Bildungskarenzen weitgehend konstant halten können. Die Verlierer waren also die Zeitarbeiter, die jedoch jetzt als Erste wieder nachgefragt werden.
Denn seit März zeigt die Marschroute wieder merklich nach oben. ,,Die Entwicklung war besser, als wir es uns erwartet hatten", sagt Ruck. ,,Zwar haben wir durch die Marktbefüllung mit dem neuen Peugeot mit guten Absätzen gerechnet, dass aber auch die Nachfrage bei älteren Modellen wie dem X3 stärker angezogen hat, war für uns überraschend."
Spätestens im Herbst wird auch die Lackiererei wieder auf einen Dreischichtbetrieb umgestellt, Facharbeiter sind allerdings bereits jetzt Mangelware. ,,Sogar angelernte Kräfte wie Staplerfahrer sind schon wieder schwer zu bekommen. Das spricht dafür, dass es auf den Märkten wieder aufwärts geht", leitet Ruck vorsichtigen Optimismus ab - wenngleich der mahnende Zeigefinger nicht ausbleibt. ,,Wir müssen abwarten, ob die Konjunktur weltweit anzieht."
Deshalb ist Ruck auch strikt gegen ein neues ,,Sparpaket" der Regierung. ,,Ich halte das derzeit für falsch, denn es könnte das zarte Pflänzchen des Aufschwunges wieder abwürgen." Vielmehr seien jetzt Investitionen in die Zukunft wichtig. So fließe bei Magna Steyr aktuell viel Geld in die ,,E-C ar-Systems" mit Hauptsitz in Graz, die sich mit alternativen Antrieben beschäftigen und den Standort in der Steiermark langfristig sichern sollen.
Quelle:
www.woche.at