Re: E- Bus aus Spanien
Antwort #56 –
Es ist klar, dass der O-Bus für Graz nicht als Lösung empfohlen wurde, allerdings kenne ich auch keine Empfehlung, dass der Batteriebus die Verkehrsprobleme in Graz löst. Hier geht es einzig darum, effizienter größere Kapazitäten anbieten zu können, mit dem positiven Nebeneffekt der Komfortsteigerung - nämlich die Straßenbahn.
Aber: bevor ich Buskorridore wie Bon Bosco-Geidorfplatz, Griesplatz-Fröbelpark oder Hauptbahnhof-Plüddemanngasse mit Batteriebissen fahre macht es mMn mehr Sinn (ökologisch und ökonomisch), gleich eine Oberleitung zu spannen (weil ich eben nur 1x die Infrastruktur habe, nicht in jedem Fahrzeug).
Außenäste wie den 48er, die ganzen U-Linien, Stifting/Ragnitztal sowie natürlich SEV bedürfen anderer Lösungen, wie eben Hybride aus O-Bus und Kondensatoren oder Brennstoffzelle.
Gegenüber dem O-Bus mit Hilfsdiesel sind diese Technologien auch besser miteinander kombinierbar. Und, was ist im Grunde der Unterschied, der einen O-Bus und einen Batteriebus unterscheidet? Antriebstechnisch so gut wie nichts, "nur" die Stromquelle. Insofern sollte jeder E-Bus auch ohne viel Aufwand (ich brauche ja bloß die Batterie nicht einbauen) als O-Bus lieferbar sein.
Nicht, dass ich mir jetzt dringend den O-Bus wünsche, aber sinnvoller wäre er mMn. Ja, auch das Kupfer für die Fahrleitung ist in der Produktion nicht grün, schon klar. Nur, für sagen wir mal 200km Fahrleitung sind etwa 300 Busse mit wohl 600 Batterien (150 Busse, 2 Generationen auf die Lebensdauer der Fahrleitung, je 1x Batterietausch) nötig, deren Produktion alles andere als grün ist, die viele Millonen Kilometer als Ballast den Rollwiderstand erhöht, deren Entsorgung sehr fragwürdig ist.
Die Fahrleitung ist nach Ende der Einsatzdauer noch immer vorhanden (sagen wir mal 30% Materialverschleiß), wird eingeschmolzen und mit neuem Material ergänzt und wieder neu gegossen. Macht im Austausch nur mehr 30% der Belastung...