Re: Sonnenfelsplatz Graz
Antwort #505 –
Danke, auf einen "Grünen" - Nachfolger des FPÖ - Stadtrates kann ich auch verzichten. Die Grünen haben in der letzten Periode für den Tramausbau auch nichts auf die Beine oder besser Schienen stellen können.
Das ist richtig und auch beschämend für die "Grünen", dennoch wurden in einigen Bereichen Weichenstellungen vorgenommen (Umbau Busfuhrpark).
Trotzdem: der jetzige FP-Mann ist eine glatte Vorgabe.
Edegger war jetzt auch nicht der "Baumeister", er hat aber ein generelles Umdenken in der Verkehrspolitik gebracht und versucht den "Umweltverbund" zu forcieren.
Feldgrill-Zankl (VP) und Josel (FP) waren Fehl am Platze - wobei Josel sogar vom Fach ist, aber halt politisch andere Vorstellungen hatte
Rüsch (VP) ist vom "Fach" (ex-StVG-Geschäftsführer), aber die Straßenbahnausbauten sind damals einfach "passiert", die 4er-Verlängerung (damit fing es ja eigentlich an) war eine Folge des EKZ-Baues in Liebenau, die 5er-Verlängerung eine Folge der Koralmbahnplanung und beim 6er wurden so lange die dicken Bretter gebohrt, bis die Schraube endlich gesetzt werden konnte. V. a. haben da einige beim Magistrat und auch von Außerhalb deutlich nachgeholfen. Das war jetzt nicht unbedingt politisches Programm. Die Folgeprojekte (Entlastungsstrecke, SW-, NW-Linie, Uni-1er etc.) fehlen halt.
Der NVD-Hauptbahnhof ist - neben der Koralmbahm/Graz Hbf. 2020-Thematik - sicherlich auch aus der Not entstanden, dort verkehrlich was zu machen, v. a. die Gürtelkreuzung zu entlasten. Da das Land da einen ÖV-affinen Verkehrsreferenten hatte, ging das auch relativ unproblematisch. Letztlich zehrt man auf Landesebene, v. a. beim S-Bahn-Verkehr bis heute von der seinerzeitigen Initiative; die Fortschritte seit damals sind ja eigentlich mehr als bescheiden.
Rücker (Grüne) war halt leider nicht vom Fach und hat sich von vielen (Magistrat, GVB) bequatschen lassen und falsche Entscheidungen getroffen (z. B. Uni-1er zu stoppen). Sie hätte einfach die Chance nutzen sollen, hat sie aber nicht gemacht. Ein anderer Kopf würde/hätte da vielleicht anders agiert haben.
Einen Charismatiker bräuchte man natürlich, der auch gegen Widerstände agiert - dass scheint ja heute in der Politik und ihren Verflechtungen nicht en vogue zu sein. Was hatte der Edegger alles auszuhalten bei der Einführung der Parkraumbewirtschaftung, Tempo 30, Busspuren etc. - "Edegger, der Bäcker der Staus!" war ja noch eine nette Anspielung.
W.
"Es gehört nicht zum Begriff der Demokratie, dass sie selbst die Voraussetzungen für ihre Beseitigung schafft. Man muss auch den Mut zur Intoleranz denen gegenüber aufbringen, die die Demokratie gebrauchen wollen, um sie umzubringen"
(Carlo Schmid, SPD, 1948)