Die Sache ist doch sonnenklar und überaus durchsichtig:
Es geht gar nicht um Förderung des IV durch einen Südgürtel, das ist ein unerwünschter Nebeneffekt
In Wahrheit geht es um die Baulobby, die ihre sauteuren Tunnel- und Unterflurprojekte durch geschicktes Lobbying (und ..
) den Politikern und planenden Beamten schmackhaft macht. Tunnel- und Unterflurprojekte erlauben der Baulobby besonders hohe Renditen und nahezu keines dieser Tiefbauprojekte wird ohne Kostenüberschreitung beendet (aufgrund unvorhergesehener, vertraglich abzugeltender geologischer Probleme ..)
Also: Die reinste Goldquelle, so ein Tunnelprojekt. Da ist es der Baulobby völlig egal, ob das Loch für eine Straße oder eine Eisenbahn oder eine Straßenbahn ist.
Beim Südgürtel ist es halt eine Straße, 130 Mio für 2 km spülen Geld in die Kassen der Baufirmen und allein das ist wichtig. Und bei einer oberirdischen Straßenbahnverlängerung ist halt die Wertschöpfung für die Baufirmen eine ungleich geringere, wobei hier einiges der Baukosten an nicht-Baufirmen vergeben werden muss, etwa Schienen und Fahrleitung, was die Angelegenheit für die Baulobby wenig interessant macht.
Man mache die Augen auf und entdecke, wofür das Geld ausgegeben wird: zweite Tauerntunnelröhre, Unterinntaltrasse, Koralmtunnel, Wiener U-Bahnbau, Brucker Schnellstraße, kommend 2. Pyhrntunnelröhre (Straße), neuer Pyhrntunnel Bahn, 2. Röhre Gleinalmtunnel, BBT, SBT und so weiter.
Keine Rede ist von Projekten, die für die Baulobby nur geringe Renditen bringen: Streckenbegradigung Bruck-Graz, Wartberger Schleife, S-Bahnknoten Gösting, Straßenbahnverlängerungen etc.
Und ja: Die teure NVD Hauptbahnhof ist ja auch problemlos über die Bühne gegangen - warum wohl
Die 5er Verlängerung war ja dank der aufwändigen Unterführung auch nicht gerade billig, der lange 4er verdankt seine Existenz wohl dem Murpark und der lange 6er darf durchaus als Wunder bezeichnet werden.
Keine Frage, Tunnelprojekte sind durchaus wichtig, sollen jedoch im Konsens mit "normalen" Verkehrsausbauten und der Erhaltung bestehender Verkehrsbauwerke entstehen. Und warum der SBT unbedingt in einer überlangen Schleifenvariante gebaut werden soll, wissen auch nur die Baulobby und deren gönnerhaften Politiker und Beamten
Man erkennt: Verkehrsbauten werden nicht von den Politikern nach Sach- und Vernunftargumenten in Auftrag gegeben, sondern die Baulobby schafft sich lukrative Projekte bei den Politikern und Beamten an. Die Farbe der Politiker ist völlig egal, die Entscheidungen fallen ohnedies im Backoffice, heißt den beamteten Planungsabteilungen der Bundes- Landes- und Stadtregierungen.
Wirklich gebraucht werden die Politiker erst bei der Eröffnung der Bauwerke
(noch was: Der Einfluss der Baulobby ist kein österreichisches Problem, siehe Stuttgart21)