Re: Mini-Metro Graz - MUM 2030+
Antwort #13 –
Wie gesagt, man kann über alles reden, aber hier wird eindeutig und ohne weitere Prüfung von Alternativen eine Lösung als das Allheilmittel präsentiert. Ich erinnere nur daran, dass es eine Studie gibt, die belegt, dass der Straßenbahnausbau am effizientesten für die Lösung der Verkehrsprobleme in Graz ist (aber nur, wenn man die Straßenbahn ausbaut und das nicht nur dauernd zerredet und verzögert).
Wenn man zumindest auch Visionen in puncto Straßenbahnausbau (auch Stadtgrenzen übergreifend), S-Bahn inkl. Ring und v. a. netzbezogen erarbeitet und "geprüft" hätte, aber das war ja wohl nicht das Ziel und dass da einige Herren mitarbeiten, deren Fähnchen sich ganz nach Windrichtung dreht, kommt noch dazu. Von Rückgrat (auch was die Vergangenheit betrifft) leider keine Spur, von Expertise und Fachwissen offenbar auch nicht wirklich. Da sollen sich einige ordentlich schämen!
Ansonsten eine klar parteipolitische Aktion - schön, dass der absolut ahnungslose, ehemalige Verkehrsstadtrat da natürlich auch mitmacht - der man hoffentlich wohl im Wahlkampf (KP, Grüne) den Garaus macht!
Vielleicht sollte man gleich einmal mit einer Volksbefragung drohen!
Nur so zum Nachdenken: für die 3,3 Mrd. Euro bekommt man mehr als 150 km Straßenbahn (20 Mio/km) - bei der U-Bahn knapp 25 km inkl. Fahrzeuge (übrigens: ist geklärt, wo die Remise für die U-Bahn hinkommen soll? Gibt es Verbindungsstrecken zwischen beiden Linien? Was passiert, wenn das automatische System einmal ausfällt?).
Das schlimmste an der ganzen Sache ist ja, dass dieses "Projekt" an der gesamten Verkehrs- und Stadtplanung vorbei, in einer eigenen Gesellschaft. durchgeführt wird. Da sollte einmal der Stadtrechnungshof kontrollieren (der Stadtwerke/Holding-Aufsichtsrat ist dazu ja - mangels Potenz - nicht in der Lage) was da an Geld und Ressourcen möglicherweise hinausgeschmissen wird, die in den städtischen Ämtern dann fehlen. Alleine diese Präsentationen sind nicht ganz billig. Für den Tramausbau gibt es sowas nicht (für die Gondelprojekte - ein stranded investment - war das ja ähnlich).
W.
"Es gehört nicht zum Begriff der Demokratie, dass sie selbst die Voraussetzungen für ihre Beseitigung schafft. Man muss auch den Mut zur Intoleranz denen gegenüber aufbringen, die die Demokratie gebrauchen wollen, um sie umzubringen"
(Carlo Schmid, SPD, 1948)