Zweirichtungsfahrzeuge sind natürlich auch teurer (beidseitige Türen und zwei Führerstände) haben aber viele Vorteile:
- weniger Gleis- und Radsatzverschleiss durch Wegfall der Wendeschleifen
- geringerer Platzbedarf für End- und Wendestationen
- Kurzführungen leichter möglich
*) Gleis/Radsatzverschleiß - fällt der in Summe wirklich so ins Gewicht? Wenn man die Hälfte der Schleifen im Uhrzeigersinn, die andere Hälfte entgegen betreiben würde, wäre zumindest der Radsatzverschleiß synchron. Außerdem habe ich dann zwar weniger Verschleiß durch die Kurve, aber dafür mehr Weichen, die permanenter Wartung bedürfen.
*) geringerer Platzbedarf ist für mich DAS Argument, wohlweislich aber zu dem Preis, dass die Wendezeit länger ist und somit stark frequentierte Bereiche erst wieder massiv Platz in Form mehrerer Wendegleise benötigen. Ich kann mich noch an die Messe-Pendler Jakominiplatz/Messeplatz erinnern, die haben immer den Verkehr auf 4 bzw. 4/5 ordentlich behindert.
*) Kurzführung - ja, wenn die Infrastruktur da ist, und vor allem wenn der Wagenpark ganzheitlich 2R ist.
Warum aber sollen auf den neuen Linien Zweirichter eingesetzt werden? Die SW-Linie würde ja am Jakominiplatz wenden oder mit einem bestehenden Linienast verknüpft werden, weiters gibt es unterwegs zumindest die Schleife Reininghaus, sowie Platz für eine Schleife in Don Bosco. Im Bereich Webling sollte die Schleife ja auch machbar sein.
Die NW-Linie ist hier ähnlich, beim Fröbelpark wäre Platz für eine (sinnvolle) Wendeschleife, bei der NVD sollte der Platz ebenso machbar sein, zumal hier ohnehin alles erst neu erstellt werden muss.
Bleibt die Linie 2: das eine Ende beim LKH hat eine Bestands-Schleife, das andere Ende am HBF ist zugegeben mit einer stumpfen Endstelle bestimmt leichter zu realisieren. ABER: wenn ich hier eine stumpfe Endstelle mache, verliere ich die Möglichkeit, andere Linien bei einer Sperre bzw. Störung in der Annenstraße/Eggenberger Straße hierhin umzuleiten (via Volksgartenstraße/Lendplatz/Keplerstraße). Und auch für eine Wendeanlage mit 2 Gleisen und für 40m Fahrzeugen ist der Platz nicht allzu üppig vorhanden - z.B. könnten hierfür die Taxi-Standplätze weichen...
Im Bereich der Regionalbusse wäre jedenfalls noch Platz für eine Schleife, sowie auch am Vorplatz, den man ja wohl ohnehin umorganisieren müsste.
Insofern kann ich diese Empfehlung nicht ganz nachvollziehen, da ich mir unnötiger Weise eine Flexibilität im eingesetzten Wagenpark und Streckennetz (Umleitungen, Abtausch Linienäste) einschränke.
etwas OT:
Mein Wunschgedanke: wenn diese Linien so kommen, dann mit je einem 3/4 Stern am Lendplatz und der Keplerbrücke, einer Schleife im Bereich Geidorfplatz (so Keplerbrücke nicht doch einmal realisiert wird) und der Verbindung Karlauplatz/Karlauergürtel, jeweils mit 3eck-Kreuzung. So könnte man den 5er via Griesplatz umleiten, den 8er via Karlauergürtel, die Linien 1/4/6/16/7/17 via Keplerstraße zum HBF umleiten, die Linien 3/5 via Entlastungsstrecke und Lendplatz nach Andritz ausweichen lassen bzw. bei Störungen am Andritzer Ast diese Linien ab Keplerbrücke zum Geidorfplatz kurzführen und die NW-Linie über die Keplerbrücke/Sackstraße umleiten.
Auch wenn vermutlich nicht alle diese Möglichkeiten geschaffen werden, das Netz wäre auch mit ER-Fahrzeugen ungleich flexibler!