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Verkehr => IV - Straßenverkehr => Graz => Thema gestartet von: Martin am März 21, 2008, 12:53:13

Titel: "Umweltzone" - Graz
Beitrag von: Martin am März 21, 2008, 12:53:13
Wegscheider fordert "Umweltzone"-Modell für Graz
Umweltzonen gegen den Feinstaub: In deutschen Städten werden Autos mit hohen Abgaswerten aus dem Straßenbild verbannt. Umweltlandesrat Wegscheider fordert dieses Modell auch für Graz.

Hannover zählte mit Köln und Berlin zu den ersten deutschen Städten, die mit Jänner eine Umweltzone einführten. Jetzt kleben auf den meisten Fahrzeugen in der Stadt, in der 520.000 Menschen leben, rote, gelbe oder grüne Plaketten. Ohne sie darf man in die Zone nicht einfahren. Sie gilt das ganze Jahr.


Wegscheider: "Bund muss das einheitlich regeln" 
Abgasklasse. Die Farbe sagt aus, in welche Abgasklasse das Fahrzeug fällt. Grün heißt sauber, rot ist bedenklich, gelb liegt in der Mitte - wie bei der Ampel. Für heuer ist die Zone, die sich fast über die ganze Stadt erstreckt, noch für Autos mit roter Plakette offen, bereits 2009 aber haben sie Fahrverbot; da ist Hannover strenger als Berlin und Köln. Bis 2010 müssen 100.000 der rund 600.000 Autos in der Stadt umgerüstet oder aus dem Verkehr gezogen werden.

Strafen. Dafür ist Hannover bei den Strafen kulant. Verstöße könnte die Polizei mit 40 Euro ahnden, wenn nicht die Stadt in allerletzter Minute eine viermonatige Frist eingeräumt hätte: Im Dezember nämlich gaben sich viele Hannoveraner noch uninformiert. In Berlin wird bereits jetzt gestraft. Apropos zahlen: Die Umweltzone ist keine City-Maut, wie der zuständige Stadtrat Hans Mönninghoff versichert. Die Plakette kostet 5,40 Euro, das ist der Verwaltungsaufwand. Die Zone ist nur eine von elf Maßnahmen gegen den Feinstaub.

Idee für Graz übernommen. Das Projekt hat es nach einem Lokalaugenschein am Mittwoch dem steirischen Umweltlandesrat Manfred Wegscheider (SP) angetan: Er will es ab kommenden Winter für Graz realisieren, vorausgesetzt, dass auch der Bund und die Stadt mitmachen. Das Land hat bereits eine Arbeitsgruppe eingesetzt, in ihr sitzt übrigens auch Peter Schurl, Vorsitzender des Unabhängigen Verwaltungssenates.

Tempolimits aufgehoben. Der UVS hatte bekanntlich die Tempolimits im Winter 2007 aufgehoben, da sie nicht gesetzeskonform ausgeschildert waren. "Das darf uns kein zweites Mal passieren", erklärt der Landesrat. Geht es nach ihm, würde die Umweltzone einen Großteil von Graz betreffen, eigene Plaketten wären nicht notwendig: "Das könnte mit dem Prüfpickerl kombiniert werden, das ohnehin jedes Fahrzeug machen muss."

20 Städte in Deutschland. In Deutschland werden bis Herbst 20 Städte Umweltzonen haben. Nicht als Dauereinrichtung: Sind alte Abgasschleudern aus dem Straßenbild verschwunden, soll die Zone in Hannover wieder aufgehoben werden.
HANNES GAISCH, HANNOVER
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Bedeutung der Plaketten Rot, Gelb und Grün

Rote Plakette: Für Dieselfahrzeuge älteren Baujahres, die nur der Abgasklasse Euro II entsprechen. Sie dürfen in Hannover ab 2009 nicht mehr fahren.

Gelbe Plakette: Für Dieselfahrzeuge, die in die Abgasklasse Euro III fallen. Fahrverbot in der Umweltzone ab 2010.

Grüne Plakette: Für alle neueren Dieselautos der Klassen Euro IV und V sowie für alle Benziner mit Katalysator. Für sie gilt kein Fahrverbot.
HANNES GAISCH, HANNOVER

quelle: kleinezeitung.at
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Also mMn wäre das sehr kostenintensiv, aber eine einheitliche Regelung für ganz Österreich (FARBE der Prüfplakette) könnte hier durchaus auch sinnvoll sein.
Man darf aber nicht vergessen, dass der IV nur zu einem kleinen Teil am Feinstaubproblem Schuld ist.
Am wichtigsten ist der zügige Ausbau des ÖV, damit man im Falle des Falles attraktive Netze anbieten kann und auch die erforderlichen Kapazitäten hat.

SG
Grazer111
Titel: Re: Wegscheider fordert "Umweltzone"-Modell für Graz
Beitrag von: Sanfte Mobilität am März 22, 2008, 21:17:17

Man darf aber nicht vergessen, dass der IV nur zu einem kleinen Teil am Feinstaubproblem Schuld ist.


Wer behauptet das?

W.
Titel: Re: Wegscheider fordert "Umweltzone"-Modell für Graz
Beitrag von: Martin am März 23, 2008, 23:02:26
Der IV in Graz ist sicher nur zu einem Bruchteil für den gesamten Feinstaub verantwortlich.
Siehe auch folgenden Artikel: http://de.wikipedia.org/wiki/Feinstaub

Es ist klar, dass etwas gegen den Feinstaub gemacht werden muss, nur denke ich, dass ein solches Plakettensystem keine große Verringerung des Feinstaubes in der Luft bewirkt.
Da müßte man dann schon ein komplettes Fahrverbot verordnen und leider wissen wir, dass der ÖV im Moment so einen Andrang nicht bewältigen könnte.

SG
Grazer111
Titel: Re: Wegscheider fordert "Umweltzone"-Modell für Graz
Beitrag von: CaptnFuture am März 24, 2008, 01:30:55

Der IV in Graz ist sicher nur zu einem Bruchteil für den gesamten Feinstaub verantwortlich.
Siehe auch folgenden Artikel: http://de.wikipedia.org/wiki/Feinstaub

Guter Link. Ich finde, das 20-50% aber schon einiges mehr sind, als was man gemeinhin als "Bruchteil" bezeichnet (auch wenns natürlich ein Bruchteil ist).

Zitat

Es ist klar, dass etwas gegen den Feinstaub gemacht werden muss, nur denke ich, dass ein solches Plakettensystem keine große Verringerung des Feinstaubes in der Luft bewirkt.

Da muss ich dir allerdings Recht geben. Obwohl nämlich insgesamt gleich viel Feinstaub auf das System Auto (Reifen, Bremsen) an sich zurückzuführen ist, wie auf die Abgase, hat es keinen Sinn, ständig auf Dieselfahrzeuge loszuschlagen. Außerdem müssten die Abgasnormen (und vor allem die Messungen der Abgase bei Neuwagen) endlich auf realistischen Szenarien und nicht auf Idealwerten basieren, damit so ein Plakettensystem Sinn hätte.

MfG, Christian
Titel: Re: Wegscheider fordert "Umweltzone"-Modell für Graz
Beitrag von: Deadlocked am März 24, 2008, 08:37:27
Mit SUVs und Geländewagen in der Stadt herumtuckern ist aber trotzdem Ressourcenverschwendung.
Titel: Re: Wegscheider fordert "Umweltzone"-Modell für Graz
Beitrag von: Martin am März 24, 2008, 13:44:15

Mit SUVs und Geländewagen in der Stadt herumtuckern ist aber trotzdem Ressourcenverschwendung.

100 % Zustimmung

Da gibt es Fzge, die mehr als 15l/100km verbrauchen, aber mit Benzin fahren und dafür gibt es keine Beschränkungen ???

SG
Grazer111
Titel: Re: Wegscheider fordert "Umweltzone"-Modell für Graz
Beitrag von: Michael am März 24, 2008, 14:07:40
Zitat
Obwohl nämlich insgesamt gleich viel Feinstaub auf das System Auto (Reifen, Bremsen) an sich zurückzuführen ist, wie auf die Abgase, hat es keinen Sinn, ständig auf Dieselfahrzeuge loszuschlagen.

Die Politiker haben davon eh Null Ahnung. Ich meine, klar wissen die das aber die wollen ja, das es der Wirtschaft gut geht. Zum Glück sind wir in der EU.
Titel: Re: Wegscheider fordert "Umweltzone"-Modell für Graz
Beitrag von: CaptnFuture am März 29, 2008, 13:40:00

Mit SUVs und Geländewagen in der Stadt herumtuckern ist aber trotzdem Ressourcenverschwendung.

Das sowieso. Worauf beziehst du dich damit jetzt genau?

MfG, Christian
Titel: Re: Wegscheider fordert "Umweltzone"-Modell für Graz
Beitrag von: Belmarduk am April 07, 2008, 20:39:46
Ich bekomme Kopfweh wenn ich den Namen Wegscheider lese :( Ich hoffe dieser profilierungssüchtige Möchtegern-Politker verschwindet bald wieder von der Grazer Politbühne...
Titel: Re: Wegscheider fordert "Umweltzone"-Modell für Graz
Beitrag von: Sanfte Mobilität am April 07, 2008, 21:23:03

Ich bekomme Kopfweh wenn ich den Namen Wegscheider lese :( Ich hoffe dieser profilierungssüchtige Möchtegern-Politker verschwindet bald wieder von der Grazer Politbühne...


Der Mann ist allerdings Landespolitiker und tut - meiner Meinung nach - nicht das falsche ...

W.
Titel: Re: Wegscheider fordert "Umweltzone"-Modell für Graz
Beitrag von: maxz am April 08, 2008, 14:08:20
@hubertat

>Der Mann ist allerdings Landespolitiker und tut - meiner Meinung nach - nicht das falsche ...


Wenn Du damit die Enteignung derer, die sich eh kein neues Auto leisten können meinst, dann hast Du wohl recht :-(

M
Titel: Re: Wegscheider fordert "Umweltzone"-Modell für Graz
Beitrag von: CaptnFuture am April 12, 2008, 19:03:14

Wenn Du damit die Enteignung derer, die sich eh kein neues Auto leisten können meinst, dann hast Du wohl recht :-(

Enteignung? ??? Es nimmt ihnen wohl niemand das Auto weg...

MfG, Christian
Titel: Re: Wegscheider fordert "Umweltzone"-Modell für Graz
Beitrag von: maxz am April 12, 2008, 23:04:58
Wortklauberei :-(

Habe ein funktionsfähiges Auto, ist bezahlt, versichert, versteuert.
Darf es von heute auf morgen nicht mehr benützen, weil ich leider in Graz lebe.

Was soll ich noch damit?

Ich nenne sowas "Enteignung"
Titel: Re: Wegscheider fordert "Umweltzone"-Modell für Graz
Beitrag von: Firehawk am April 13, 2008, 01:22:46
Wenn man in der Umweltzone wohnt, bekommt man IMO in D eine Ausnahmegenehmigung zum reinfahren.

Ist doch bei City-Maut Systemen dasselbe - gibt's auch Sonderregelungen.
Titel: Re: Wegscheider fordert "Umweltzone"-Modell für Graz
Beitrag von: maxz am April 13, 2008, 15:39:39
Die "Ausnahmen" in D sind befristet und erfordern die Führung eines Fahrtenbuches.
Pro Jahr darf irgendwas um die <=700km gefahren werden.

Ob es in AT überhaupt Ausnahmen für "Privatpersonen" geben wird ???
Wenn hier "Geistesblitze" der Piefkes übernommen werden, sind die doch meistens noch "verschärfter"  :hammer:

M
Titel: Re: Wegscheider fordert "Umweltzone"-Modell für Graz
Beitrag von: CaptnFuture am April 15, 2008, 20:19:13

Die "Ausnahmen" in D sind befristet und erfordern die Führung eines Fahrtenbuches.
Pro Jahr darf irgendwas um die <=700km gefahren werden.

Diese Ausnahmen gelten für die Haltung von "Oldtimern", also für Autos, die mehr als Freizeitaktivität gefahren werden, als aus Notwendigkeit.

Zitat

Ob es in AT überhaupt Ausnahmen für "Privatpersonen" geben wird ???

Ob es in AT überhaupt jemals zu Umweltzonen kommen wird?

Und außerdem: Wo ist das Problem? Wenn ich in der Grazer Innenstadt einen Weg zu erledigen habe, brauch ich doch wirklich kein Auto (außer vielleicht zum Übersiedeln). Und zum Herumfahren außerhalb der Zone kannst ja dein "enteignetes" Auto immer noch verwenden.

MfG, Christian
Titel: Re: Wegscheider fordert "Umweltzone"-Modell für Graz
Beitrag von: Pollux am April 17, 2008, 11:29:41
Und wie immer wird beim hauptverursacher industrie schoen ruhig gehalten. Die rechnung muss bloss unter dem strich stimmen. Man kann doch dem reichen nicht ans geld gehen.  Nein, den armen, diejenigen z.b. nicht jedes jahr ein neues auto kaufen koennen. Und die emissionen der erzeugung werden sowieso nicht gerechnet.

Wieso eigentlich keine kostenlosen oeffentlichen verkehrsmittel aus den (zusaetzlichen?) KFZ-abgaben finanziert? Die paar fahrscheine, die dadurch als einnahme wegfallen, machen sowieso das kraut nicht fett. Schueler und pensionisten haben die jahreskarte eh schon, irgendeine unterstuetzung kriegt auch bald jeder inzwischen. Fuer firmen waere dieser universalfahrschein durchaus gleich als fixer lohnanteil denkbar. Die kostenlosen firmenparkplaetze leisten sie sich ja auch. Wuerde auch noch einen haufen sinnlose buerokratie bei den verkehrsbetrieben einsparen. Das ist schon sogar fast durch den lohnentfall der "kappler" wettgemacht. Man rechne diese einbusse auf "kosten pro person" um, und wird sich ueber den geringen betrag wundern.

Klar waeren dann bus und bim ein bissl voller als heute. Wer den luxus des eigenen PKW will, soll halt ordentlich pecken. Dafuer hat er dann halt freiere strassen. :hehe:

LG Hans
Titel: Re: Wegscheider fordert "Umweltzone"-Modell für Graz
Beitrag von: maxz am April 17, 2008, 22:05:50
@CaptnFuture

>Und außerdem: Wo ist das Problem? Wenn ich in der Grazer Innenstadt einen Weg zu erledigen habe,
>brauch ich doch wirklich kein Auto (außer vielleicht zum Übersiedeln). Und zum Herumfahren außerhalb der
>Zone kannst ja dein "enteignetes" Auto immer noch verwenden.

Du hast einen Singlehaushalt? Oder wie bringst Du Deine Einkäufe heim? Ich erledige innerhalb von Graz (fast) alles zu Fuß, aber zum Transport ist das Rad/Öffis doch leider nur beschränkt tauglich.

Eine Frage wäre noch, wie komme ich mit meinem "enteigneten" PKW aus Graz raus und wieder rein?

...womöglich soll ich mir jetzt noch eine Garage am Stadtrand mieten....????


@Pollux
Zum Thema Industrie, ich wohne unweit der Marienhütte, wenn sich einer der Feinstaubtheoretiker mal reinziehen würde was die so aus dem Schornstein blasen, dagegen ist der Feinstaub ein "laues Lüftchen". Wenn der Wind ungünstig steht, bekommt man Atemnot und Hustenreiz. Wir müssen im Sommer die Fenster geschlossen lassen. Aber das interessiert niemandem. "Wie gut für die Industrie", dass alle mit dem Feinstaub beschäftigt sind.

MfG

Titel: Re: Wegscheider fordert "Umweltzone"-Modell für Graz
Beitrag von: CaptnFuture am April 17, 2008, 22:44:09

@CaptnFuture
Du hast einen Singlehaushalt?

Nein.

Zitat

Oder wie bringst Du Deine Einkäufe heim?

Zu Fuß. Zugegeben, wir sind momentan nur zu zweit, aber ich wohn schon mein ganzes Leben in der Innenstadt und meine Eltern haben auch nie ein Auto für die Familieneinkäufe im Geschäft um die Ecke gebraucht. Und gerade in der Innenstadt, um die es hier ja geht, gibt es das immer noch zur Genüge.
Dieses Argument mit den Einkäufen find ich jedes Mal wieder reichlich seltsam. Das ging Jahrzehnte lang anders, wieso soll man jetzt ein Auto dafür brauchen?

Zitat

Ich erledige innerhalb von Graz (fast) alles zu Fuß, aber zum Transport ist das Rad/Öffis doch leider nur beschränkt tauglich.

Also wenn du mich nach einem Single-Haushalt fragst, geht es dir wohl um Lebensmittel. Mit denen hatte ich noch nie Probleme, sie in "kleinen" Mengen (so 2 große Sackerl) zu Fuß, mit dem Rad oder per Öffis zu transportieren. Klar darfst da nicht für 2 Wochen im Voraus einkaufen, aber da das Geschäft ja gleich um die Ecke ist, ist das auch nicht nötig.

MfG, Christian
Titel: Re: Wegscheider fordert "Umweltzone"-Modell für Graz
Beitrag von: Martin am April 18, 2008, 08:49:10

Klar darfst da nicht für 2 Wochen im Voraus einkaufen, aber da das Geschäft ja gleich um die Ecke ist, ist das auch nicht nötig.


Da hast Du Glück, dass "Dein" Geschäft ja gleich um die Ecke liegt.
Bei einer mehrköpfigen Familie (ab 4 Personen) und einer größeren Entfernung zum Geschäft ist es aber sicher nicht mehr so lustig, auch wenn Du täglich einkaufen gehst.

Das Auto - sinnvoll genutzt - ist sicher für viele Leute unentbehrlich!

SG
g111
Titel: Re: Wegscheider fordert "Umweltzone"-Modell für Graz
Beitrag von: CaptnFuture am April 21, 2008, 00:50:16


Klar darfst da nicht für 2 Wochen im Voraus einkaufen, aber da das Geschäft ja gleich um die Ecke ist, ist das auch nicht nötig.

Da hast Du Glück, dass "Dein" Geschäft ja gleich um die Ecke liegt.

Nein. Es geht hier um die Innenstadt. Da hat so gut wie jeder ein Geschäft um die Ecke (<7-8 Minuten entfernt). Natürlich gibt es Ausnahmen (In der Gegend um die Schubertstraße fällt mir zB jetzt nix ein), aber wir haben in Österreich das Glück, dass wir keine so großen Geschäftsflächen haben, dass dafür die Dichte in den Ballungsräumen im Vergleich zu früher (zur Greisler-Zeit) nicht so stark abgenommen hat. In Italien ist das z.B. ganz anders. Kein Laden <1000m², dafür musst im Schnitt ein paar Stationen mit dem Bus fahren, um hinzukommen.

Aber ja, Ich hab trotzdem Glück, weil ich 5 Lebensmittelgeschäfte in <7-8 Minuten Entfernung hab ;)

Zitat

Bei einer mehrköpfigen Familie (ab 4 Personen) und einer größeren Entfernung zum Geschäft ist es aber sicher nicht mehr so lustig, auch wenn Du täglich einkaufen gehst.

Ich hätte vielleicht noch erwähnen sollen, dass ich kein Einzelkind war.
Und von täglich hat auch keiner was gesagt, nur von nicht 14täglich.

Zitat

Das Auto - sinnvoll genutzt - ist sicher für viele Leute unentbehrlich!

Oder, wie wir in einem anderen Thread kürzlich gelesen haben (bzgl. Preisvergleich S-Bahn/Auto):
Das Auto - ist sicher für viele Leute unentbehrlich! Sinnvoll genutzt oder nicht, einfach weils bequem ist.

Versteh mich nicht falsch, in Gebieten wo's wirklich keinen Nahversorger gibt (z.B. wegen Fehlplanung, siehe Wienerbergersiedlung) hab ich kein Problem damit. Aber in den 6 Innenstadtbezirken gibt es wirklich nur sehr wenige Ecken, wo du keinen Nahversorger findest.

MfG, Christian
Titel: Re: Wegscheider fordert "Umweltzone"-Modell für Graz
Beitrag von: Pollux am April 21, 2008, 09:44:31
Trotzdem sind genau die, welche eine tram hingebaut bekommen, trotzdem dann die stadt mit ihren kraxen vollstinken, diejenigen die sich sogar ueber diese tram aufregen. Siehe 6er-verlaengerung.

Ein "fahrverbot ausgenommen anrainer" waere die passende loesung fuer die stadt. Wieso sollen wir uns von denen alles versauen lassen, die zwar angenehm und luxurioes im gruenen wohnen wollen, denen aber sonst alles egal ist?

LG Hans
Titel: Re: Wegscheider fordert "Umweltzone"-Modell für Graz
Beitrag von: Martin am April 21, 2008, 10:42:02

Ein "fahrverbot ausgenommen anrainer" waere die passende loesung fuer die stadt. Wieso sollen wir uns von denen alles versauen lassen, die zwar angenehm und luxurioes im gruenen wohnen wollen, denen aber sonst alles egal ist?


... womit wir eh schon bei einer CITY-MAUT wären - oder?

SG
g111
Titel: Re: Wegscheider fordert "Umweltzone"-Modell für Graz
Beitrag von: maxz am April 21, 2008, 14:58:50
Innenstadtbewohner sollten ihr Altfahrzeug uneingeschränkt weiternutzen können, Ortsfremde können meinetwegen eine Umweltplakette aufgedrückt bekommen. Höchstens bei einer Neuanschaffung sollten dann für Alle strengere Maßstäbe gelten. Das wäre halbwegs OK. Aber mal eben alle zum Fahrzeugneukauf innerhalb von 1-2Jahren zu zwingen ist nicht OK. Es gibt nunmal Menschen, die nicht in der Lage sind alle 4-5Jahre ein Neufahrzeug zu kaufen. Ich werd mich bestimmt nicht für die Ideen irgendwelcher abgehobenen, überbezahlten Politiker verschulden.

Ich muß übrigens jedesmal staunen, wenn ich sehe was für Rußwolken relativ junge Fahrzeuge produzieren. Man sollte doch glauben, wenn ein Kfz die Euro 4-5 Norm erfüllt, sollte man keine Rußwolken mehr sehen? Augenscheinlich rußen einige Neufahrzeuge stärker als ein alter Diesel. Vielleicht wäre es sinnvoller nur die rußenden Fahrzeuge, ungeachtet ihres Alters und Euronorm aus den Verkehr zu ziehen. Ich schätze mal, da würden eine Menge teurer neuer ("sauberer") Fahrzeuge aus den Verkehr gezogen werden.

M
Titel: Re: Wegscheider fordert "Umweltzone"-Modell für Graz
Beitrag von: Martin am April 21, 2008, 19:21:08

Ich muß übrigens jedesmal staunen, wenn ich sehe was für Rußwolken relativ junge Fahrzeuge produzieren. Man sollte doch glauben, wenn ein Kfz die Euro 4-5 Norm erfüllt, sollte man keine Rußwolken mehr sehen? Augenscheinlich rußen einige Neufahrzeuge stärker als ein alter Diesel. Vielleicht wäre es sinnvoller nur die rußenden Fahrzeuge, ungeachtet ihres Alters und Euronorm aus den Verkehr zu ziehen. Ich schätze mal, da würden eine Menge teurer neuer ("sauberer") Fahrzeuge aus den Verkehr gezogen werden.

Vielleicht werden diese Fahrzeuge "falsch" gefahren und niemals entrußt?

SG
g111
Titel: Re: Wegscheider fordert "Umweltzone"-Modell für Graz
Beitrag von: Pollux am April 22, 2008, 01:18:17
Entrusst?

Luftfilter gewechselt meinst wohl ...

LG Hans
Titel: Re: Wegscheider fordert "Umweltzone"-Modell für Graz
Beitrag von: Martin am April 22, 2008, 10:38:16
Wennst ein Dieselfahrzeug immer untertourig fährst, verrußt Dir alles viel schneller.
Daher sollte man jedes Auto manchmal entrußen, indem man längere Zeit mit höheren Umdrehungszahlen fährt, oder zumindest manchmal ordentlich auf Touren bringt.

Diese Autos russen dann natürlich mehr, wenn man ein bisschen Gas gibt und ich denke maxz hat das gemeint, denn ein Fzg, dass der Euro4norm entspricht, russt sicher nicht so viel, wenn es "richtig bedient" wird.

SG
g111
Titel: Re: Wegscheider fordert "Umweltzone"-Modell für Graz
Beitrag von: Michael am April 22, 2008, 20:17:46
Zitat
Wennst ein Dieselfahrzeug immer untertourig fährst, verrußt Dir alles viel schneller.

Wen haltet das schon ab? ;)
Titel: Re: Wegscheider fordert "Umweltzone"-Modell für Graz
Beitrag von: maxz am April 27, 2008, 00:11:51
>Wennst ein Dieselfahrzeug immer untertourig fährst, verrußt Dir alles viel schneller.
>Daher sollte man jedes Auto manchmal entrußen, indem man längere Zeit mit höheren Umdrehungszahlen fährt, oder zumindest manchmal ordentlich auf Touren bringt.

Klingt sehr "ökologisch" und fortschrittlich ;-)
Der Dreck, der in der Stadt rausgefiltert wird, wird dann beim "Freibrennen" aufm Land in die Luft geblasen.

Ich denke, es dürften auch viele Fahrzeuge mit Elektronikdefekten unterwegs sein. Die neuen Karren sind vollgestopft mit Sensoren und ähnlichem Kram. Dann bietet sich noch die Möglichkeit des einfachen "Aufmotzens" per Laptop. Mit relativ wenig Aufwand, ggf Chiptausch hat man einige PS mehr.
Titel: Re: Wegscheider fordert "Umweltzone"-Modell für Graz
Beitrag von: Martin am April 27, 2008, 08:59:35

Klingt sehr "ökologisch" und fortschrittlich ;-)
Der Dreck, der in der Stadt rausgefiltert wird, wird dann beim "Freibrennen" aufm Land in die Luft geblasen.

Ich meine die Leute, die von Haus aus ZU untertourig fahren und das Fzg mMn falsch benutzen.

Ich fahre auch eher untertourig, was mich aber nicht davon abhält beim Hinaufschalten den Motor ordentlich auf Touren zu bringen.  :D

SG
g111
Titel: Umweltzonen sorgen im Land für dicke Luft
Beitrag von: Martin am November 05, 2008, 08:41:07
Umweltzonen sorgen im Land für dicke Luft
Gegen Umweltzonen-Konzept für Graz regt sich Widerstand. Pendler sprechen von "unsozialer Aktion", Landesrat beruhigt: Es sei noch nichts fixiert.
Der Hintergedanke hinter diesem von Wegscheider aus Deutschland importierten Modell: Die Bürger sollen ihre alten Stinker aufgeben und umsteigen, um so die Luftgüte zu verbessern
Der Hintergedanke hinter diesem von Wegscheider aus Deutschland importierten Modell: Die Bürger sollen ihre alten Stinker aufgeben und umsteigen, um so die Luftgüte zu verbessern   Foto: APA
Prinzipiell wäre man sich ja einig: Es muss etwas geschehen. Geht es aber ans Eingemachte, sprühen die Emotionen. Der nun von Landesrat Manfred Wegscheider (SPÖ) präzisierte Plan, das Feinstaub-Problem in Graz mittels Umweltzonen in den Griff zu bekommen, stößt auf erbitterten Widerstand. "Großflächige Fahrverbote führen zum Chaos und gefährden den Wirtschaftsstandort", warnt Arbeiterkammer-Präsident Walter Rotschädl. Es bestehe zwar kein Zweifel an der Notwendigkeit energischer Maßnahmen. "Aber es ist undenkbar, dass ein großer Teil der rund 200.000 täglichen Fahrten über die Stadtgrenze verboten wird."

Wie berichtet plant Wegscheider gemeinsam mit den Stadtregierern, Graz ab Herbst 2009 zur Umweltzone zu erklären. Für die Autofahrer hätte das zur Folge, dass das Stadtgebiet künftig nur noch mit schadstoffarmen Pkw befahren werden darf. Zu ihnen dürften unter anderem alle benzinbetriebenen Autos mit Katalysator zählen. Sie würden mit einer grünen Plakette ausgestattet. Ältere Fahrzeuge, vor allem betagtere Diesel-Autos, bekämen je nach Abgas-Klasse gelbe oder rote Aufkleber, mit denen man dann nur noch eine Zeit lang oder gar nicht mehr ins Stadtgebiet darf. Ähnliche Umweltzonen-Modelle laufen bereits in mehreren deutschen Städten, darunter Berlin, München oder Hannover.

Stufenplan."Wie wäre es mit einer mittelalterlichen Stadtmauer, die Graz endgültig abriegelt", ätzt Franz Gosch. Der Obmann der steirischen Pendlerinitiative spricht von einer "eklatant unsozialen Auto-Verbannungs-Aktion", die nur ein "veritabler Rohrkrepierer" werden könne. Skeptisch ist auch der Grazer Wirtschaftskammerobmann Ulfried Hainzl. Die Einführung von Umweltzonen komme für ihn nur mit einem "großzügigen Stufenplan" und eingeschränkt auf die Feinstaubsaison in Frage.

Verwundert über Gegenwind.Letzteres stellt man sich im Ressort Wegscheider aber anders vor. Die Umweltzone, sollte sie kommen, wird das ganze Jahr über gelten. Über den massiven Gegenwind ist Wegscheider verwundert. "Was wir in der Landesregierung präsentiert haben, war nur ein Zwischenbericht unseres Konzeptes. Es ist ja noch gar nichts fixiert." Natürlich werde man sich mit Pendlerinitiative, Arbeiterkammer und Autofahrerclubs noch zusammensetzen. "Zuerst müssen wir aber etwas vorlegen können", versucht Wegscheider zu beruhigen.
GÜNTER PILCH


Die Zone könnte über Graz hinausgehen

Für wen gilt wann und wo die Umweltzone? Diese Fragen sind noch offen.
Schon vor Monaten haben sich der steirische Umweltlandesrat Manfred Wegscheider und die Grazer Vizebürgermeistern Lisa Rücker darüber geeinigt, für Graz eine Umweltzone einzurichten. Seither feilt daran eine Arbeitsgruppe. Bis es im Frühjahr einen fertigen Entwurf gibt, müssen noch mehrere teils haarige Punkte geklärt werden:

Gebiet. Noch ist unklar, für welches Gebiet die Umweltzone gelten soll. Grundsätzlich wäre geplant, das derzeitige Sanierungsgebiet "Großraum Graz" (die Stadt selbst mit mehreren Umlandgemeinden) als Umweltzone auszuweisen. A 2 und A 9 wären von den Fahrverboten ausgenommen. Denkbar wäre aber auch, die Zone auf das Stadtgebiet zu beschränken.

Zeitpunkt. Ebenfalls noch offen ist, ab wann die Zone gelten soll. Angedacht wäre der Herbst 2009. Letztlich hängt die Regelung aber von der Bereitschaft des Umweltministeriums ab, mit einer Novelle des Immissionsschutzgesetzes-Luft (IG-L) und einer Kennzeichnungsverordnung für die Fahrzeuge, die Grundlage für die Umweltzonen zu legen.

Übergangsphase. Besteht für Fahrzeuge mit roten Aufklebern ab sofort Fahrverbot, oder gibt es dafür eine Frist? Wenn ja, wie lange wird sie dauern?
Ausnahmen. Für bestimmte Fahrzeuge und Persongruppen muss es Ausnahmen geben. Betroffen sind etwa Einsatzfahrzeuge, der Straßendienst oder auch Bewohner der Innenstadt - ein weiterer offener Punkt.
Kontrolle. Geht es nach Wegscheider, soll die Polizei die Plaketten auf den Autos kontrollieren. Die Kapazitäten dafür sind bei der Exekutive aber eher beschränkt.


Einheitliche Umweltzonen.
Definitiv nicht vorgesehen sind Regelungen, wonach die äußeren Stadtbezirke zu einer Art Randzone werden sollen, die man mit gelben Aufklebern nach wie vor befahren darf. "Wenn es eine Umweltzone gibt, dann eine einheitliche", stellt Peter Gspaltl aus dem Landesumweltressort klar. Gelbe Aufkleber hätten demnach im Vergleich zu den roten den einzigen Vorteil, dass sie im Stadtgebiet noch für längere Zeit zugelassen sind.

Konzept bis April. Klar ist bislang nur, dass es für die Fahrverbote Übergangsfristen geben wird. Wie lange diese ausfallen, muss noch verhandelt werden. Bis spätestens April 2009soll das Konzept stehen. Wie und ob überhaupt es dann umgesetzt werden kann, hängt von einer Gesetzesnovellierung ab, für die der Bund zuständig ist. "Ohne diese Novelle geht gar nichts", sagt Wegscheider. Das Umweltministerium muss zudem per Verordnung festlegen, welche Fahrzeugen nun tatsächlich welche Aufkleber erhalten. Wann es dazu kommt, hängt letztlich davon ab, wie rasch es in Wien eine neue Regierung gibt.
GÜNTER PILCH

quelle:kleinezeitung.at
Titel: Re: "Umweltzone" - Graz
Beitrag von: kestrel am November 05, 2008, 19:21:59
Wie soll das jetzt bei uns funktionieren? Nach welchen Kriterien erhalten die Autos die Plaketten, nach Baujahr oder Schadstoffausstoß wie in Deutschland? Im letzen Grazer stand etwas von unter Baujahr 95 gibts eine rote Plakette, für jüngere gelb oder grün. Heute erzählte mir ein Kollege ab Baujahr 2000 gibt es Grün, ein anderer sagte gar erst ab Baujahr 05 bekommt man grün, alle älteren Modelle nur gelb und rot wobei rot überhaupt nie fahren darf und gelb bei Feinstaubgrenzwertüberschreitung nicht.
Wenn wirklich nach Baujahren differenziert wird und nicht nach reellen Abgaswerten bevorzugt man wieder nur reichere Autofahrer die zwar neue Autos, aber dafür nicht unbedingt umweltfreundlichere fahren. [Sarkasmus ein: Ist wahrscheinlich eine Wirtschaftsförderung für den Autocluster, Sarkasmus aus].

SG
kestrel
Titel: Re: "Umweltzone" - Graz
Beitrag von: CaptnFuture am November 05, 2008, 19:25:26

Im letzen Grazer stand etwas von unter Baujahr 95 gibts eine rote Plakette, für jüngere gelb oder grün. Heute erzählte mir ein Kollege ab Baujahr 2000 gibt es Grün, ein anderer sagte gar erst ab Baujahr 05 bekommt man grün, alle älteren Modelle nur gelb und rot...

Das wird wohl der Grund sein, weshalb da extra betont wird, dass das noch alles andere als fertig und fixiert ist...

MfG, Christia
Titel: Re: "Umweltzone" - Graz
Beitrag von: Firehawk am November 06, 2008, 09:37:30
Dadurch, dass es bei uns nicht wie in Deutschland ein Register mit den Schadstoff/Austoklassen gibt, bleiben zwei Möglichkeiten:

Die Euro-Normen (bspw. Euro 1 und drunter rot, Euro 2+3 gelb, Euro 4+5 grün) - oder halt Baujahr, was nicht ganz damit korreliert.

Die Euro-Normen galten ab: 1992, 1996, 2000, 2005 und die Euro 5 ab Sept. 2009
Titel: Re: "Umweltzone" - Graz
Beitrag von: Michael am November 06, 2008, 09:42:47

Die ganze Politik geht mir mit ihren Forderungen längst auf den Geist. Alle reden nur, aber es passiert nix außer das gewisse Sachen gefördert werden.
Eigentlich eine Frechheit. Und so kommt es, das wir dann Strafe zahlen müssen, weil die sogenannten "Feinstaubtage" bereits überschritten sind. >:(
Zalht eh der Steuerzahler. >:(

Wann wachen die Herrschaften einmal auf und investieren in die Schiene anstatt in die Straße! Da gibt es soviel, was man machen kann. Die Prioritäten gehören
da sofort geändert.
Titel: Re: "Umweltzone" - Graz
Beitrag von: schwarzerhunt am November 06, 2008, 18:28:42
Wegscheider war ja seinerzeit Bürgermeister von Kapfenberg. Unter seiner Amtsführung wurde der umweltfreundliche Oberleitungsbus eingestellt. Mir ist klar, dass dieser Betrieb erhöhte Kosten verursacht hat. Aber welche Kosten verursacht er jetzt mit seinen schlecht
organisierten Aktionen.  
Titel: Re: "Umweltzone" - Graz
Beitrag von: Ch. Wagner am November 06, 2008, 19:46:00
Um einmal wieder etwas Objektivität zum Thema zu bringen:
Das entsprechende Gesetz gibt es in Deutschland seit 16.10.2006, in Kraft getreten ist es am 1.3.2007.
Insgesamt sind es derzeit 22 Städte, am 1.1.2009 kommt Nürnberg dazu.
Wer sich weitergehend informieren möchte geht dies unter www. Umweltzonen.net
Es gibt auch jetzt schon für uns die Möglichkeit, die entsprechende Plakette im Internet zu bestellen, siehe Homepage des ÖAMTC. Wer also als Österreicher in der BRD unterwegs ist und Städte besuchen will, wird  auch heute schon mit der Umweltzone  leben müssen.
Bei uns sind natürlich alle für den Umweltschutz, nur betreffen darf es niemanden, ob das jetzt Autos sind, alte Heizungen, usw.
Also her mit den Pickerln.
LG!Christian
Titel: Re: "Umweltzone" - Graz
Beitrag von: Deadlocked am November 06, 2008, 20:17:35
ich hoffe nur, dass es die unnötig großen Autos auch erwischt.
Titel: Re: "Umweltzone" - Graz
Beitrag von: Martin am November 06, 2008, 21:51:13

ich hoffe nur, dass es die unnötig großen Autos auch erwischt.

Die neueren entsprechen - LEIDER - auch den neuesten Abgasnormen und würden daher vermutlich die grüne "Vignette" bekommen.

SG
G111
Titel: Re: "Umweltzone" - Graz
Beitrag von: Michael am November 06, 2008, 22:51:26

Zitat
Wegscheider war ja seinerzeit Bürgermeister von Kapfenberg. Unter seiner Amtsführung wurde der umweltfreundliche Oberleitungsbus eingestellt. Mir ist klar, dass dieser Betrieb erhöhte Kosten verursacht hat. Aber welche Kosten verursacht er jetzt mit seinen schlecht organisierten Aktionen.


Und so etwas nennt sich Umweltminister. :P
Titel: Re: "Umweltzone" - Graz
Beitrag von: Martin am November 06, 2008, 22:53:09
Umweltministerlandesrat  ;)

SG
G111
Titel: Re: "Umweltzone" - Graz
Beitrag von: Michael am November 06, 2008, 22:54:17

War in Gedanken. :sleep:
Titel: Re: "Umweltzone" - Graz
Beitrag von: Martin am November 06, 2008, 22:56:33
Macht ja nix  ;) - hast aber eh Recht :D

SG und  :sleep:

G111
Titel: Re: "Umweltzone" - Graz
Beitrag von: maxz am November 14, 2008, 12:52:58
Ausnahmen wird es dann wie in Deutschland hauptsächlich für Gewerbebetriebe geben, die mit den ältesten und größten Dreckschleudern unterwegs sind (alte Busse, Post, Baustellenfahrzeuge, etc...). Der Normalbürger wird dann doppelt bestraft, er muss sich ein neues Auto kaufen und darf über gestiegene Preise auch noch den neuen Fuhrpark der Unternehmen mitfinanzieren. Die Innenstadt wird sich dann sicher auch freuen, als Besucher von Graz würde ich mir sowas bestimmt nicht antun, das kann man einfacher haben, indem man einfach zum SCS fährt. Danke Wegscheider, danke Rücker

MfG
Titel: Re: "Umweltzone" - Graz
Beitrag von: Ch. Wagner am November 14, 2008, 16:59:55
Irgendwas hast du da einiges mißverstanden, maxz.
Als Besucher von Graz habe ich nichts dagegen, mit einem Öffi in die Stadt zu fahren. Du verstehst aber unter Graz Besucher nur einen Einkaufenden, es soll auch so etwas wie Kultur geben. Wenn jemand zu SCS fährt, dann hat er wohl nichts in den anderen Einkaufszentren (West, Nord, Citypark) nichts gefunden. Es ist doch schon etwas kurios: jetzt haben wir so richtig die freie Marktwirtschaft, und das ist dir auch nicht recht.
Was uns Stadtbewohner interessiert ist ganz einfach, in gesünderer Umwelt leben zu können - das sollte aber auch alle anderen etwas angehen. Dein Argument mit den alten Bussen geht wohl vollkommen ins Leere: wen meinst du: GVB? Post? Watzke? usw. Schau dir doch einmal eben deren Fuhrpark an! Und welcher Transportunternehmer kann sich noch alte LKWs leisten?
Jeder ist für eine gesunde Umwelt, aber keiner will etwas dafür tun. Traurig.
LG!Christian
Titel: Re: "Umweltzone" - Graz
Beitrag von: maxz am November 14, 2008, 20:42:06

@fcw0810

1. Wer finanziert wohl die Kultur?

2. Wie stellst du dir einen Einkauf mit den Öffis vor? Ich meine jetzt nicht 1kg Brot, Butter und Gemüse. Wieviel Geld die "Einkaufenden" von außerhalb nach Graz bringen, beweisen Einkaufszentren wie SCS. Willst du darauf verzichten? (Siehe 1)

3. Geh mal mit offenen Augen durch die Stadt, schau dir beispielsweise mal den Fuhrpark von unseren Kiesgrubenbesitzern an. Ich sehe täglich dutzende von denen. Wenn DAS Neufahrzeuge sein sollen, dann weiß ich es auch nicht. Ich kenne einige Firmen mit nicht allzu kleinem Fuhrpark der überwiegend aus Dreckschleudern besteht. Und die WERDEN Ausnahmen bekommen.

Um es klarzustellen, ich bin selbstverständlich für saubere Luft. Ich atme sie ja auch. Aber die Maßnahmen müssen auch was bringen, hierzu:
-Die Umweltzonen in D haben gezeigt, dass sie kaum was bringen.
-Bezahlen dürfen es hauptsächlich Normalbürger und Kleinverdiener, die sich gerade so ein Auto leisten können.
-Die Industrie trägt mal wieder nichts zur Reinhaltung der Luft bei, da gibt es keine Verschärfung der Auflagen.
Besonders witzig hier, die Marienhütte baute illegal eine neue Halle, und bekommt neue Öfen, steigert die Produktion und damit auch den Schwerverkehr. Stell Dich mal bei DonBosco an die Kreuzung, dann siehst du auch woher ein beträchtlicher Teil des Feinstaubs kommt. Das ist zu einem sehr großen Teil ein Verdienst der Industrie in "Citynähe"
-Was passiert eigentlich bei einer Sperrung des Plabutschtunnels?
-Wenn es um die Giftigkeit des Feinstaubes geht müssten eigentlich Neufahrzeuge verboten werden.
http://www.mpg.de/bilderBerichteDokumente/dokumentation/pressemitteilungen/2008/pressemitteilung20080208/index.html (http://www.mpg.de/bilderBerichteDokumente/dokumentation/pressemitteilungen/2008/pressemitteilung20080208/index.html)
-Die CO2 Bilanz eines Altfahrzeugs sieht wesentlich besser aus, ich sollte mir wohl lieber einen Touareg oder Cayenne holen, dann liege ich sicher eher im Trend und bin ein "Umweltfreund" und bekomme eine grüne Plakette und freie Fahrt.

Aber es geht hier primär um Scheinmaßnahmen, deren Wirksamkeit nebensächlich ist. Hier wird Aktionismus vorgetäuscht auf Kosten des Normalbürgers um den Vorgaben aus Brüssel zu entsprechen und um eventuellen Sanktionen auszuweichen. So bekommt man für einige Jahre Spielraum. Wenn sich dann herausstellt, dass es nichts gebracht hat, wird man sich halt was neues ausdenken. Die Luft jedenfalls wird durch "diese" Maßnahmen nicht wesentlich sauberer.

MfG
max
Titel: Re: "Umweltzone" - Graz
Beitrag von: Michael am November 15, 2008, 00:28:46

Dem kann ich mich vollständig anschließen. Man sollte diesen Bericht den Politikern vorlegen. Es gehören sinnvolle Maßnahmen umgesetzt, nicht solche, wie sie jetzt von den Politikern gefordert werden.


Michael
Titel: Re: "Umweltzone" - Graz
Beitrag von: Ch. Wagner am November 15, 2008, 10:40:59
Lieber Max!
Kultur zahlen wir alle, das ist doch wohl klar. Wobei ich mir nicht anmaße, die Qualität von Kunst zu beurteilen, ich halte es da mit Tucholski: Die Kunst darf alles.

Ich muß wegen meiner Arbeit täglich das Auto benützen. Zum Einkaufen gehe ich allerdings zu Fuß, in die Innenstadt benutze ich die Öffis. Ich bevorzuge allerdings die "kleinen" Geschäfte, wie z.B. die Fa. Rauch am Dietrichsteinplatz. Natürlich fällt das mir als Single leichter als Familien.

Natürlich gehe und fahre ich mit offenen Augen durch die Stadt, was mich aber viel mehr stört, daß die Baufahrzeuge ungeniert in der 2. Rehe stehen, ungeniert rangieren und hier das Gesetz des Stärkeren herrscht. Ebenfalls fällt mir auf, daß viele Baufahrzeuge auch von weiter her kommen, weil sie offenbar die entsprechend niedrigen Angebote vorgelegt haben. Was ich aber nicht weiß, wie man diese Leerfahrten vermeiden kann.

Die Feinstaubproblematik geht heute bis in die Büros, man weiß, daß die Belastung durch die Verwendung von Laser-Druckern enorm hoch ist. Die Einführung der Umweltzonen ist eine Maßnahmen unter vielen. Da sie aber am leichteste durchzusetzen ist, erfolgt dies auch. Immerhin werden ja auch in weitern Städten diese Zonen eingeführt. Daß sich ein Reicher dies eher leisten kann, ist wohl klar, immerhin zahlt er aber an der Tankstelle mehr Mineralölsteuer für den größeren Wagen.

Ich hätte es durchaus für richtig gefunden, daß Schwarzbauten wieder abgerissen werden, ob dies die Marienhütte, das Amtshaus am Bahnhofgürtel oder die Rampe bein SC Nord ist, ebenso wie die Hütten an Schotterteichen. Leider traut sich keiner, würde dies einmal exekutiert werden, käme es zu weit weniger Schwarzbauten.

Die gleichzeitige Sperre beider Röhren des Plabutschtunnels ist wohl extrem selten, wenn ja, dann gibt es halt einmal eine erhöhte Belastung entlang der Umleitungsstrecke. Andernfalls muß man halt auch eine Wartezeit in Kauf nehmen, das ist ja auch heute schon bei Unfällen auf der Autobahn so.

Leider muß immer Brüssel als Bösewicht herhalten. Du vergißt, daß die Beschlüsse einstimmig gefaßt werden müssen, daß also auch die österreichischen Politiker zugestimmt (bzw. nicht gagegengestimmt) haben müssen. Als schönes Beispiel hier die berühmte krumme Gurke: diese Verordnung wurde auf Drängen der Bauern beschlossen, ab nächstem Jahr gilt sie nicht mehr, und wieder sind es die Bauern, die dagegen protestieren.

Deswegen bin ich noch immer der Meinung, daß, ehe alles tot diskutiert wird, man kleine Schritte setzt, und die Umweltone ist ein Schritt in die richte Richtung. Aber: weiter müssen folgen.
LG!Christian
Titel: Re: "Umweltzone" - Graz
Beitrag von: Empedokles am November 15, 2008, 13:54:24
Das Problem der Feinstaubbelastung spiegelt uns eigentlich nur das allgemein krasse Fehlverhalten der Menschen gegenüber der "Natur".
Welches Wesen hinterlässt denn nach dem Ableben den meisten Dreck auf "Mutter Erde"? - Der sog. zivilisierte Mensch!
Manche von uns machen für den übermäßigen CO2- und Methan-Ausstoß sogar die argentinischen Rindviecher verantwortlich ...
... gleichzeitig werden von uns bedenkenlos die größten Sauerstoffproduzenten gekillt.

Zugunsten des persönlichen Profits und des Wohlbefindens werden restlos alle Bedenken über Board geworfen ...
Wird dann endlich einmal politisch auf diese Auswirkungen reagiert, schreien sofort die "Benachteiligten" nach der "sozialen Gerechtigkeit".
Ein Teufelskreis der Untätigkeit wird in Gang gesetzt, der die ganze Welt ins Verderben führen kann.
Niemand will die persönlichen Annehmlichkeiten des "Fortschrittes" einschränken oder gar nur teilweise darauf verzichten!
Niemand kommt auf die Idee, dass dies vielleicht den endgültigen Untergang bedeuten könnte.

Die Politiker sind durch die eingekerbten Strukturen gezwungen alle Probleme schön zu reden - ansonst sind sie "weg vom Fenster".
Der Profit weniger diktiert unsere Arbeitsverhältnisse, nimmt unverschämt Einfluß auf das Familienleben und geiselt den Rest der hart arbeitenden Bevölkerung.
Gewinne werden privatisiert und die Verluste werden anschließend auf die Allgemeinheit abgewälzt.
Wie ohnmächtige Lemminge folgen wir der soo gepriesenen freien Marktwirtschaft und lassen uns von deren Werbung bereitwillig das Hirn vernebeln.

Selber schuld! - Ursache und Wirkung müssten einer aufgeklärten Bevölkerung längst bekannt sein ...

LG, E.

Edit:
Reinhard Mey: "Das Narrenschiff"
Titel: Re: "Umweltzone" - Graz
Beitrag von: Deadlocked am November 15, 2008, 14:02:56
Vollkommen richtig. Wenn man hier zu Fuß zum Bus geht (~ca 10 Min) und auch noch wo es geht öffentliche Verkehrsmittel nutzt wird man fast als Außerirdischer gesehen.
Das einzige Argument, das bei der Allgemeinheit zieht sind die Kosten...
Titel: Re: "Umweltzone" - Graz
Beitrag von: maxz am November 15, 2008, 15:09:47
@fcw0810

Ich schrieb nicht, dass Brüssel uns zu "Umweltzonen" zwingt. Wer es beschlossen hat ist auch nebensächlich. Hier werden die tatsächlichen Ursachen ignoriert. Es werden für die Allgemeinheit teure Maßnahmen gesetzt, die nur sehr wenige Prozent Verbesserung bringen werden. Die wirklichen Verursacher werden nicht angegangen. Und wie ich bereits schrieb, wird mit der geplanten Placebomaßnahmne das tatsächliche Problem nur in die Zukunft verschoben.

Gestern musste ich in einem renomierten Autohaus in Graz feststellen, dass man dort von geplanten Umweltzonen noch nichts gehört habe...??? Die Angestellten behaupteten tatsächlich, dass man nichts davon wüsste. Ich denke denen ist es wurscht oder nur recht. Wo bleibt eigentlich die Aufklärung der Bürger? Sollte die Stadt nicht mit einer Informationskampagne beginnen? Welches Auto kann man sich überhaupt kaufen? Wo bleibt die Rechtssicherheit. Angenommen ich kaufe mir jetzt einen neuen Gebrauchten (nicht jeder kann sich Neuwagen leisten), woher weiß ich wie lange ich den noch fahren darf? (Es gibt in Österreich keine mir bekannten Schadstoffklassen wie beispielsweise in Deutschland, Euro1,2,3..)

@Deadlocked
Wenn Kosten für dich nicht zählen, musst du über enorme Gelquellen verfügen, schön für dich ;-)
Titel: Re: "Umweltzone" - Graz
Beitrag von: Empedokles am November 15, 2008, 15:50:49

@Deadlocked
Wenn Kosten für dich nicht zählen, musst du über enorme Gelquellen verfügen, schön für dich ;-)

Entschuldige bitte, wenn ich anstelle von Deadlocked zuerst antworte! - Positiv ist, dass Du nicht neidig bist.

Deadlocked hat also keinen ganzen Kilometer Fußweg zum nächsten öffentlichen Verkehrsmittel.
Wenn dieses Verkehrsmittel in der Relation Start / Ziel passende Verkehrszeiten anbietet, kann man wirklich Kosten sparen!
Falls Du nicht zu dieser Gruppe der "Begünstigten" gehörst, bin ich der Erste, der die weitere Ausdehnung der Öffis fordert.
Kleinere Unannehmlichkeiten (wie: man fährt nicht mehr ganz alleine, man sollte den Fahrplan kennen) vorausgesetzt.
Und genau DAS meinte Deadlocked, dass er dafür von den anderen als "Außerirdischer" betrachtet wird!

Aber WER tut sich das schon gerne an (?): Das Leben in vollen Zügen genießen.  :pfeifend:

LG, E.
Titel: Re: "Umweltzone" - Graz
Beitrag von: maxz am November 15, 2008, 16:11:08
@Empedokles

Sorry, wir mißverstehen und hier. Meine Aussage bezog sich auf:
>Das einzige Argument, das bei der Allgemeinheit zieht sind die Kosten...

Daher meine zugegebenermaßen etwas zynische Antwort an Deadlocked.


Bleibt hinzuzufügen, dass ich absolut nichts gegen den Ausbau der Öffis habe, ganz im Gegenteil. Ich selber verzichte aufs Auto wo ich kann. Aber das geht nun mal nicht immer. Und hier liegt der egoistische Knackpunkt in -meinem- Fall. (Von dem ich glaube, dass er in Graz sicher noch vielevielemale vorkommt). Für die wenigen Kilometer im Jahr (ca 10000), die ich übrigens zu 90% fernab von Graz verfahre, soll/muss ich mich jetzt verschulden um mir zwangsweise ein neues Auto, welches ich nicht will, zu kaufen (!?). Ich sehe das nicht wirklich ein.
Titel: Re: "Umweltzone" - Graz
Beitrag von: Empedokles am November 15, 2008, 16:32:37

Bleibt hinzuzufügen, dass .....


Das kann ich sehr gut verstehen (obwohl ich kein Auto habe), weil dieses Verbot nur eine reine "Alibihandlung" der überforderten Politiker ist.
Die größten Umweltverpester kommen wiedereinmal ungeschoren davon, dürfen gleich weitermachen und die anderen müssen die Zeche zahlen.
Soviel Feinstaub (+ CO2) können die alten Autos gar nicht produzieren, was alleine die Herstellung der neuen Vehikel hervorrrufen wird.
Die Abgase der neuen Autos haben vielleicht weniger Feinstaub, aber andere weit gefährlichere Gifte in sich.
So wird sich nie was ändern. - Leider.

LG, E.
Titel: Re: "Umweltzone" - Graz
Beitrag von: Deadlocked am November 15, 2008, 17:40:15
Da gibt es anscheinend ja einige Missverständnisse ;)

Also ich weiß nicht, wie meine vorige Antwort darauf schließen lässt, dass ich zuviel Geld habe (was übrigens nicht der Fall ist - in meinem Haushalt gibt es nur eine alte Rostschüssel) - ich habe gemeint wenn man aus Überzeugung auf das Auto verzichtet wird man noch immer schief angeschaut, es sei denn man kommt mit dem Argument, dass es günstiger ist.
Ich wollte damit eigentllich zeigen, wie wenig Verständnis dafür da ist, dass man auf gewisse Annehmlichkeiten verzichtet. (Was ja überhaupt nicht heißen muss, dass man auf das Auto verzichtet - mache ich auch nicht.)

Am gerechtesten wäre es ja, wenn die komplette CO² Bilanz von Personen bewertet werden würde, in der Praxis ist das halt leider unmöglich.
Die Umweltzonen hätten vor allem in Kombination mit anderen Maßnahmen einen Sinn - z.B. gewaltige CO² Steuern bei neuen unnötig großen und starken PKWs, und auch Berücksichtigung dieser bei den Umweltzonen. Da gäbe es dann halt wieder einen Aufschrei der europäischen Autoindustrie.

Es steht ja auch noch überhaupt nicht fest, in welcher Form die Umweltzonen umgesetzt werden sollen, vielleicht gibt es da ja noch positive Überraschungen.
Titel: Re: "Umweltzone" - Graz
Beitrag von: Ch. Wagner am November 15, 2008, 20:45:10
Niemand wird zu irgend etwas gezwungen. Und natürlich zwingt uns nicht Brüssel zu nichts. Allerdings hat Österreich das Kyoto Protokoll unterzeichnet und sogar ein Taurus darf dafür werben. Nur: unternommen wird nichts. Wegscheider und Rücker wird hemmungsloser Aktionismus vorgeworfen, wiewohl die Geschwindigkeitsbeschränkungen durchaus sinnvoll waren; aber noch gilt (fast) "Freie Fahrt für freie Bürger". Wenn ich auf der Autobahn mit tachomäßigen 140 km/h dahingleite, werde ich laufend überholt, meistens von Kleintransportern von UPS, DPD usw., ebenso wie von den zitierten "kleinen Bürgern" mit alten aufgemotzten GTIs, BMWs. Die Polizei ist mit Papierkram überlastet, sie kann kaum mehr überwachen.
Man sollte aber auch nicht alles auf die Autoproduktion schieben: die "Produkton" von 1 kg Fleisch verbraucht 10 kg Futter. Betrachtet man die "Maisproduktion" im Bezirk Leibnitz, nimmt man die Verseuchung des Grundwassers billigend in Kauf, um nicht die Stimmen der mächtigen Bauernlobby zu verlieren.
Niemand wird zu irgend etwas gezwungen. Man kann halt nichtmehr in die Umweltzonen fahren. Die ach so armen Kinder müssen sogar zu Fuß in die Schule gehen, die Einkaufszentren in der Peripherie werden profitieren. Kurioserweis schließen die Banken ihre Filialen, die Lebensmittelkonzerne bauen eine Filiale nach der anderen. Kein Spar ohne Billa-neu-Filiale, kein Hofer ohne Lidl. Und wir wundern uns, daß wir so hohe Preise haben.
Natürlich ist es am einfachsten, über den Verkehr die CO2 Bilanz zu regulieren. Leider fehlt der Mut,z.B. den Hausbrand ebenso zu beeinflussen. Die Frächter jammern, haben aber die alte Dreckschleudern in Ungarn oder Slowenien angemeldet, die ÖBB lassen immer noch Dieselfahrzeuge unter Fahrdraht fahren. Die Bahnpost existiert nicht mehr, LKW haben die Verteilung übernommen.
Scheinbar alles Kleinigkeiten, aber unser (auch mein) Egoismus fördert unsere eigene Zerstörung.
LG!Christian
Titel: Re: "Umweltzone" - Graz
Beitrag von: Martin am November 15, 2008, 21:18:09

Also ich weiß nicht, wie meine vorige Antwort darauf schließen lässt, dass ich zuviel Geld habe (was übrigens nicht der Fall ist - in meinem Haushalt gibt es nur eine alte Rostschüssel) - ich habe gemeint wenn man aus Überzeugung auf das Auto verzichtet wird man noch immer schief angeschaut, es sei denn man kommt mit dem Argument, dass es günstiger ist.

Da kann ich auch ein Lied davon singen:

"Warum fährst Du mit den Öffis? - Das ist doch nur für die, die sich kein Auto leisten können."

Solche Sätze höre ich öfter, dabei verstehen immer mehr Leute - abgesehen vom Argument "Kosten" - auch, dass mit den Öffis zu fahren, besser für die Umwelt ist.

SG
G111
Titel: Re: "Umweltzone" - Graz
Beitrag von: CaptnFuture am November 16, 2008, 12:28:47

Es gibt in Österreich keine mir bekannten Schadstoffklassen wie beispielsweise in Deutschland, Euro1,2,3..

Kleiner Hinweis: die Euro-Abgasnormen heißen so, weil es europäische Normen sind, die somit europaweit gelten.

MfG, Christian
Titel: Re: "Umweltzone" - Graz
Beitrag von: maxz am November 19, 2008, 20:47:07
@CaptnFuture
In D kann ich meine Euro-Abgasnormen anhand der Schlüsselnummer feststellen. In AT ...???

@fcw0810
Ich wohne nunmal in Graz und wäre finanziell betroffen.
Ansonsten stimme ich Dir in den meisten Punkten zu.

MfG
Titel: Re: "Umweltzone" - Graz
Beitrag von: CaptnFuture am November 19, 2008, 23:47:57

In D kann ich meine Euro-Abgasnormen anhand der Schlüsselnummer feststellen. In AT ...???

Keine Ahnung, ich hab kein Auto. Aber ganz unabhängig davon, womit du sie feststellen kannst: Für das gleiche Auto ist die Euro-Kategorie in D die selbe wie in AT. Notfalls fragst halt in der Werkstatt oder beim ÖAMTC ;)

MfG, Christian
Titel: Re: "Umweltzone" - Graz
Beitrag von: maxz am November 20, 2008, 15:12:03
@CaptnFuture

Genau das ist das Problem. Das kann mir in AT eben keiner so einfach sagen. Daher macht man es sich einfach und will Dieselfahrzeuge älter Bj95 in Graz gleich ganz verbieten. Die nachträgliche Einstufung ist eben schwierig. Nur aus deutschen Kfz-Papieren lässt sich die Einstufung herauslesen. Eine Einstufung in eine Schadstoffklasse gilt auch nicht für alle Fahrzeuge einer Baureihe. Bei manchen Fahrzeugen wurden im laufe der Produktion Verbesserungen vorgenommen, welche eine bessere Einstufung zur Folge hatten. So kommt es, das sogar (äußerlich) baugleiche Fahrzeuge unterschiedliche Einstufungen haben.


MfG
Titel: Re: "Umweltzone" - Graz
Beitrag von: CaptnFuture am November 20, 2008, 16:21:50

Genau das ist das Problem. Das kann mir in AT eben keiner so einfach sagen.

Doch, genauso einfach wie in Deutschland. Ich glaub du verwechselst da was: Die Euro Abgasnormen sind Vorschriften. Da gibt nicht der Autohersteller an, in welche Klasse das Auto fällt, sondern es ist per Gesetz vorgegeben (z.B. Zitat von hier (http://www.oeamtc.at/netautor/pages/resshp/anwendg/1118129.html): Euro 4 gilt ab Jänner 2006 für neu zugelassene Pkw bis 2,5 Tonnen).

Der Unterschied ist, dass in D die Schadstoffklassen schon länger auch zur steuerlichen Einstufung herangezogen und deshalb differenziert angegeben werden.


Daher macht man es sich einfach und will Dieselfahrzeuge älter Bj95 in Graz gleich ganz verbieten. Die nachträgliche Einstufung ist eben schwierig.

Darf ich fragen, wo du das her hast? Dass man alle Dieselfahrzeuge älter als Bj95 komplett verbieten will, hab ich jetzt nirgends nachlesen können.
Abgesehn davon wurde erst 1996 die Euro2 (!) Norm eingeführt. Meinst du wirklich, dass die älteren Autos schon bessere Schadstoffwerte haben, als es damals gesetzlich vorgeschrieben war?

MfG, Christian
Titel: Re: "Umweltzone" - Graz
Beitrag von: maxz am November 21, 2008, 16:49:33
Ganz genau, ein neuzugelassenes Fahrzeug muss zum Zeitpunkt x eine Mindestnorm erfüllen um überhaupt zugelassen werden zu können. Bei >Altfahrzeugen< in AT wirst du aber schwer Angaben dazu finden, welche Norm ein Auto gerade erfüllt. Es bleibt nur die Recherche beim Hersteller. Wie es bei den neueren Fahrzeugen ist, weiß ich nicht. Ob es in den neuen Typenscheinen angegeben ist?

Die Info mit Bj95 stand letztens in irgendeiner Tageszeitung. Ich habe sie leider nicht mehr zur Hand.

Du kannst davon ausgehen, dass ein Autohersteller nicht erst am Stichtag (Bsp.1. Jan. 1996 Euro2) die gesamte Produktion seiner Fahrzeuge umstellt, sondern die Fahrzeuge werden schon bedeutend früher auf kommende gesetzliche Regelungen/Beschränkungen vorbereitet. So kommt es, dass bestimmte (ältere) Fahrzeuge "ihrer Zeit vorraus waren"

Beispiel: die Euro 6 ist erst ab ab 1. Sep. 2014 vorgesehen. Dennoch gibt es bereits heute Fahrzeuge, die diese Norm erfüllen, z.B. den BMW 330d BluePerformance

MfG
Titel: Re: "Umweltzone" - Graz
Beitrag von: CaptnFuture am November 21, 2008, 19:08:32

Es bleibt nur die Recherche beim Hersteller.

Eben, oder in der Vertragswerkstatt. Und der ÖAMTC wirds dir wie gesagt wahrscheinlich auch sagen können.

Zitat

Die Info mit Bj95 stand letztens in irgendeiner Tageszeitung. Ich habe sie leider nicht mehr zur Hand.

Nein, stand auch nicht in einer Tageszeitung (der Artikel wurde hier gepostet). Falls du den Artikel im Grazer meinst, auch dort steht nur folgendes:
Autos, die vor 1995 zugelassen wurden und gewisse Abgasnormen nicht erfüllen müssen draußen bleiben.
Quelle: www.grazer.at (http://www.grazer.at)

Zitat

Du kannst davon ausgehen, dass ein Autohersteller nicht erst am Stichtag (Bsp.1. Jan. 1996 Euro2) die gesamte Produktion seiner Fahrzeuge umstellt, sondern die Fahrzeuge werden schon bedeutend früher auf kommende gesetzliche Regelungen/Beschränkungen vorbereitet.

Ist klar, dass nicht mit dem Stichtag die Produktion einer schon auf dem Markt eingeführten Serie verändert wird. Trotzdem kann man wohl davon ausgehen, dass von einer Serie alle Fahrzeuge die gleiche Euro-Norm erfüllen und man das daher mit dem Baujahr korrelieren kann. Achtung: Ich red wieder von der Euro-Norm, die in AT als Basis für die Umweltzonen-Plaketten gehandelt wird. Dass in Deutschland viel differenziertere Abgaskennzahlen (auch innerhalb einer Serie) existieren, ist wohl nur für die deutschen Umweltzonen relevant.

Zitat

Beispiel: die Euro 6 ist erst ab ab 1. Sep. 2014 vorgesehen. Dennoch gibt es bereits heute Fahrzeuge, die diese Norm erfüllen, z.B. den BMW 330d BluePerformance

Schön und gut, das hat momentan aber auch sicher viel mit dem neu aufgekommenen Umwelt-/Feinstaubbewusstsein zu tun (siehe das mMn völlig ungerechtfertigte "Blue" im Namen). Selbst wenn die Autos auch damals schon ihrer Zeit 6 Jahre voraus waren, glaub ich wie gesagt trotzdem nicht, dass viele Autos älter als Bj95 schon mehr als die Euro2-Norm schaffen, mit der man mit einem Diesel voraussichtlich auch schon nur mehr eine gelbe Plakette bekommt.

MfG, Christian
Titel: Re: "Umweltzone" - Graz
Beitrag von: Ch. Wagner am November 23, 2008, 12:57:57
Gestern wurde in der Sendung "Bürgeranwalt" eine Bürgerinitiative gegen den Ausbau der B 370 zur S 37 vorgestellt. Die Hauptgründe waren erhöhte Lärm-, vorallem aber Staubbelastung. (Der juridische Ansatz: inneralpine oder Alpenquerung). Das aber nur nebenbei.
Typisch war aber wieder, daß einzelne Bürger nur an ihren Vorteil und nicht an alle anderen denken Und dies war halt wiedereinmal das Beispiel dafür, daß diese sicher gegen die Einführung der Umweltzonen sind, weil das ja andere betrifft.
Übrigens: die Forderung nach dem Ausbau der B 370 kam von all den Bürgermeistern, die jetzt plötzlich dagegen sind. Hauptsache, ihr Fähnchen hängt immer im richtigen Wind.
LG!Christian
Titel: Re: "Umweltzone" - Graz
Beitrag von: Martin am November 23, 2008, 23:01:23
Das ist aber die B 317 nicht 370  ;)

SG
G111
Titel: Re: "Umweltzone" - Graz
Beitrag von: Ch. Wagner am November 24, 2008, 16:19:41
OK!
LG!Christian
Titel: Re: "Umweltzone" - Graz
Beitrag von: Martin am November 25, 2008, 14:21:57
Umweltzonen für Graz werden geprüft

Schon bald könnte sich entscheiden, ob es in Graz Umweltzonen geben wird. Über ihre Einrichtung diskutierten am Montag die Grazer Vizebürgermeisterin Lisa Rücker (Grüne) und Ulf Hainzl von der WK in der Diskussion "Impulse" auf Radio Stmk.
Der Bund müsste erst ein Gesetz für die Umweltzonen beschließen.

Nur für schadstoffarme Autos
In diese Umweltzonen dürfen nur Autos mit einem geringen Schadstoffausstoß einfahren. Basis für die Umweltzonen ist allerdings ein Bundesgesetz, das der neue Nationalrat erst beschließen muss.
Vorbild für Graz ist die deutsche Stadt Hannover. Hier dürfen nur Fahrzeuge in die Innenstadt fahren, die mittels Plakette an der Windschutzscheibe nachweisen, dass sie sauber sind.

Die Grazer Vizebürgermeisterin Lisa Rücker sagt, der öffentliche Verkehr sei zu den Stoßzeiten an seiner Kapazitätsgrenze angelangt. Kurzfristig sei die Kapazität der Straßenbahnen und Busse nicht wesentlich auszubauen.

Demnächst seien die Einrichtung einer Busspur in der St. Peter Hauptstraße und weiterer Busspuren auf den Einfahrtsstraßen von Graz , die Straßenbahnentflechtung vom Jakominiplatz über den Griesplatz (um das Nadelöhr in der Herrengasse zu beseitigen) und der Ausbau der bike&ride-Plätze (Parkplätze mit sicheren Fahrradabstellplätzen) geplant.
         
Je flüssiger der Verkehr, desto mehr Autos
Ein Verkehrsstau sei unbequem und ärgerlich, so Rücker - allerdings: Je flüssiger der Verkehr sei, desto eher würden Autos auch verwendet. Die Erfahrung, dass ein Stau unbequem ist, schaffe den Druck, langfristig auf das Auto zu verzichten und auf öffentliche Verkehrsmittel oder das Rad umzusteigen, sagt Rücker.
            
Umweltzonen werden geprüft
Die in der Öffentlichkeit diskutierten Umweltzonen hätten derzeit keine gesetzliche Basis, der Bund müsse ein diesbezügliches Gesetz beschließen, so Rücker. Die Erfahrungen mit den Umweltzonen in Deutschland werden derzeit studiert. Im Jänner soll ein umfangreiches Anti-Belastungspaket präsentiert werden.
            
Hainzl für gesonderte Verkehrsflächen
Ulfried Hainzl von der Wirtschaftskammer (WK) Graz schlägt eine Entflechtung von Autoverkehr und öffentlichem Verkehr mit jeweils eigenen Verkehrsflächen vor. Verkehr in Graz müsse verflüssigt werden, Parkplatzsuche und Staus erschwerten die Verflüssigung.

"Umweltzonen sind Horrorszenario"
Umweltzonen, wie sie derzeit in den Medien diskutiert würden, seien ein Horrorszenario, das die Wirtschaft nicht akzeptieren könne, so Hainzl. Wichtig sei es, die Erfahrungen und Ergebnisse aus Deutschland zu evaluieren. Umweltzonen brächten laut Hainzl die Gefahr mit sich, dass Vermögende weiterhin mit dem Auto in die Stadt fahren, während Einkommensschwächere darauf verzichten müssen.
            
quelle:steiermark.orf.at


Dann würde ich die Ampeln gleich alle sofort auf rot stellen  :boese: -
JE FLÜSSIGER DER VERKEHR -> UMSO WENIGER FEINSTAUB!!! - Wenn alle im Stau stehen wirkt sich das auf jeden Fall auch negativ auf das Vorankommen von Bus und Bim aus!!!
Ich bin für die Umweltzonen, aber gegen ein: STAUEN WIR DEN VERKEHR MIT DEN AMPELN EIN BISSCHEN, so wie es derzeit in Graz usus ist  :boese:
Das würde ich Frau Rücker ins Stammbuch schreiben!

Der Verkehr in Graz kommt viel zu oft komplett zum Erliegen und daran sind meist nur "schlechte" Ampelschaltungen schuld. - Warum kann man in Wien am Gürtel trotz des vielfach höheren Verkehrsaufkommens viel öfter eine grüne Welle beobachten als bei uns?

Und die "GRÜNE" Ampel am Kaiser Franz Josef sucht ihresgleichen in ganz Europa: Wenn man mit 35 - 40 die Unterführung hinauf fährt, schafft man es bei grün weiterfahren zu können ohne abzubremsen. Sonst (beim erlaubten Tempo: 50 km/h) muss man bei der Haltelinie stehenbleiben und darf wieder neu ins Gas steigen -> Der Umwelt zuliebe  :hehe: - denn mitten in der Nacht gibt es dort praktisch KEINE Fußgänger, die sich über dauergrün freuen könnten.  :boese:

SG
G111
Titel: Re: "Umweltzone" - Graz
Beitrag von: Martin am Januar 17, 2009, 13:15:36
"Alte Stinker" müssen weit vor Graz stoppen
Das geplante Sperrgebiet für alte Dieselautos dürfte deutlich größer als nur das Grazer Stadtgebiet werden. Spätestens 2010 kommt die Umweltzone und gilt dann ganzjährig.


Während sich Umweltlandesrat Manfred Wegscheider und Vize-Bürgermeisterin Lisa Rücker dieser Tage damit begnügen müssen, an die Steirer in Sachen Autoverzicht zu appellieren, um die Luftgüte zu verbessern (siehe rechts unten), sollen spätestens 2010 die Umweltzonen greifen und dann alte Dieselstinker mit "sanftem Druck" aus dem Verkehr ziehen.

Brief an Berlakovich. Umweltlandesrat Wegscheider hat diese Woche einen Brief an seinen einstigen burgenländischen Amtskollegen und neuen Umweltminister Nikolaus Berlakovich geschickt, in dem er darauf drängt, dass der Bund endlich die rechtliche Basis schafft, dass die Länder die Umweltzonen verordnen können.

Sperrzonen. Diese sind ja schrittweise Sperrzonen für alte Dieselfahrzeuge. Im Idealfall will der Landesrat sie noch 2009 einführen, spätestens 2010 sollen sie aber mit mehrjähriger Verzögerung Realität sein und alte Autos mit schlechten Abgaswerten Zug um Zug aus dem Verkehr ziehen. Sie gilt ganzjährig und nicht nur im Winterhalbjahr.

Ausweitung der Sperrzone. Und das Sperrgebiet, in dem Dieselfahrzeuge der Euro-Abgasnorm 1 schon 2010 Fahrverbot haben werden (siehe Infobox), ist weit größer als nur das Straßennetz der Stadt Graz, betont Grünen-Vizebürgermeisterin Lisa Rücker: "Die Umweltzone soll überall dort im Großraum verordnet sein, wo die Luftgüte besonders belastet ist. Und damit ist die Stadtgrenze eben nicht die Grenze für die Umweltzone."

Sanierungsgebiet Graz. So gut wie fix wäre dann das Sanierungsgebiet Raum Graz betroffen. Betroffene Autofahrer müssen ihre Boliden dann bereits an den Ortseinfahrten von acht südlichen Umlandgemeinden stehen lassen: Feldkirchen/Graz, Gössendorf, Grambach, Hart/Graz, Hausmannstätten, Pirka, Raaba und Seiersberg. Für dieses Gebiet werden die Verbesserungspotenziale berechnet, bestätigt man im Land. Endgültig fixiert wird das Gebiet für die Umweltzonen aber erst. Sie könnte auch noch größer werden.

Bis 2012. Innerhalb von drei Jahren - also bis 2012 - müssten dann in der Umweltzone schon Dieselfahrzeuge der Abgasnorm Euro 3, die seit 1. Jänner 2000 in Kraft ist, endgültig abgestellt werden. Wegscheider und Rücker beruhigen aber: "Es wird natürlich eine Reihe Ausnahmen geben, auch für soziale Härtefälle, die sich kein neues Auto leisten können."
BERND HECKE

quelle:kleinezeitung.at
Titel: Re: "Umweltzone" - Graz
Beitrag von: Deadlocked am Januar 17, 2009, 13:36:14
Na hoffentlich wird der Ausbau des ÖV gleich groß mitgeplant.
Titel: Re: "Umweltzone" - Graz
Beitrag von: Ch. Wagner am Januar 17, 2009, 15:01:24
Wenn's überhaupt was wird, wird's halt wie das Anti Raucher Gesetz: Ausnahmen und Schlupflöcher.
LG!Christian
Titel: Re: "Umweltzone" - Graz
Beitrag von: Michael am Januar 19, 2009, 13:35:03

Hmm, wenn die Verschrottungsprämie kommt wäre das eine sinnvolle Maßnahme.
Titel: Re: "Umweltzone" - Graz
Beitrag von: Martin am Juni 04, 2009, 07:42:39
A.D.A.C.-Studie: Umweltzonen wirkungslos
Wie eine Studie des deutschen Autofahrerclubs A.D.A.C. ergeben hat, sind Umweltzonen im Kampf gegen Feinstaub wirkungslos.
Landesrat Manfred Wegscheider (SPÖ) hält dennoch an den für Graz geplanten Zonen fest. 
   
Umweltzonen in Berlin und Hannover
In mehr als 30 deutschen Städten gibt es bereits Umweltzonen, darunter in Hannover und Berlin. Im Kampf gegen Feinstaub haben die Fahrverbote für Autos ohne Katalysator oder Partikelfilter aber offenbar nicht viel gebracht - zu diesem Schluss kommt eine Studie des deutschen Autofahrerclubs A.D.A.C. 
    
"Wirkungslose Effekthascherei"
Der A.D.A.C. hat mehrere Monate lang Schadstoffe vor und nach der Einführung von Umweltzonen gemessen und die Messdaten verglichen. Das Ergebnis: Die Belastung durch Feinstaub und Stickstoffdioxid sei in den Umweltzonen nicht merkbar gesunken. Der Autofahrerclub spricht wörtlich von "wirkungsloser Effekthascherei". 
    
Wegscheider hält an Umweltzonen fest.    Wegscheider: Umweltzonen "sinnvoll"
Zu einem gänzlich anderen Ergebnis sind laut Umweltlandesrat Manfred Wegscheider die von ihm eingesetzten Expertengruppen gekommen.

"Wir haben jetzt gerade unsere Expertengruppe, also Stadt-Land-Experten, in Berlin und in Hannover gehabt. Die bringen eindeutig mit, dass es sehr sinnvoll erscheint, die Umweltzonen auch in Graz einzusetzen", betont Wegscheider. 
    
Wo die Umweltzonen verlaufen könnten, soll in drei Wochen präsentiert werden.    Warten auf Bundesgesetz
Wo die Umweltzonen in Graz verlaufen könnten, soll in drei Wochen präsentiert werden. Realisiert werden können die Zonen aber nur aufgrund eines Bundesgesetzes, das zurzeit noch nicht in Sicht ist. 
   
Hausbrand: Förderungen in großem Ausmaß
Kritiker der Umweltzonen hatten im Kampf gegen Feinstaub immer gefordert, vor allem bei Industrie und Hausbrand den Hebel anzusetzen: "Hier muss man auch etwas tun. Was die Fernwärmeförderung und die Erneuerung alter Heizungen betrifft, passiert das bei uns im Großraum Graz im großen Ausmaß." Außerdem würde die Industrie Millionen in umweltfreundliche Abluftanlagen investieren, so Wegscheider. 

quelle: http://steiermark.orf.at/stories/366272/
Titel: Re: "Umweltzone" - Graz
Beitrag von: CaptnFuture am Juni 04, 2009, 12:34:05

Wie eine Studie des deutschen Autofahrerclubs A.D.A.C. ergeben hat, sind Umweltzonen im Kampf gegen Feinstaub wirkungslos.
...
Zu einem gänzlich anderen Ergebnis sind laut Umweltlandesrat Manfred Wegscheider die von ihm eingesetzten Expertengruppen gekommen.

Es bewahrheitet sich wieder einmal: Traue keiner Studie, die du nicht selbst gefälscht hast.
So lange immer nur von "die Studie hat ergeben, dass" geredet und nicht genau hinterfragt wird, was wann wo gemessen wurde, ist das sowieso den Speicherplatz nicht wert, den es belegt ;)

MfG, Christian
Titel: Re: "Umweltzone" - Graz
Beitrag von: Firehawk am Juni 04, 2009, 12:48:01

Es bewahrheitet sich wieder einmal: Traue keiner Studie, die du nicht selbst gefälscht hast.
So lange immer nur von "die Studie hat ergeben, dass" geredet und nicht genau hinterfragt wird, was wann wo gemessen wurde, ist das sowieso den Speicherplatz nicht wert, den es belegt ;)


Deswegen gibt es auch gute Studien die ihre Entscheidungen zur Datenwahl auch begründen und über eventuelle Vor- und Nachteile dieser berichten. Dann kann man das auch gut nachvollziehen.
Außerdem was soll die Umweltzone gegen NOx bringen, wenn die Autos die nicht mehr reindürfen teils sogar weniger davon ausstoßen. (NOx kam ja mit Hochdruck und Direkteinspritzungen wieder auf)
Titel: Re: "Umweltzone" - Graz
Beitrag von: Michael am Juni 04, 2009, 12:53:52

Wegscheider. :boese: Die sollen mal Geld für den Ausbau der ÖFFIS locker machen, anstatt das ganze in mMn wenig bringende Gegenmaßnahmen zu leiten.
Titel: Re: "Umweltzone" - Graz
Beitrag von: Martin am Juli 08, 2009, 09:08:14
Umweltzone soll im Frühjahr kommen
Umweltminister Berlakovich will im Herbst ein entsprechendes Gesetz vorlegen.
Mehr als 30 deutsche Städte haben sie schon, Graz wünscht sie sich: eine Umweltzone, die Fahrzeugen mit hohen Emissionswerten die Einfahrt in das Stadtgebiet verbietet. Nach vielen Verzögerungen könnte es im März 2010 so weit sein. Das kündigte Umweltlandesrat Manfred Wegscheider (SPÖ) jetzt der Kleinen Zeitung an.

Gesetzesentwurf. Ursprünglich planten Wegscheider und die Grazer Vizebürgermeisterin Lisa Rücker (Grüne), die Zone noch heuer zu verwirklichen. Bei der Konferenz der Landesumweltreferenten vor zwei Wochen in Salzburg hätte Umweltminister Nikolaus Berlakovich (ÖVP) einen entsprechenden Gesetzesentwurf vorlegen sollen. Sagt Wegscheider. "Davon war nie die Rede. Ich weiß nicht, wie er darauf kommt", kontert Berlakovich. Der nötige Entwurf müsse erst ausgearbeitet werden. Bis Oktober sollte das Gesetz unter Dach und Fach sein, kündigt der Minister an.

In der Steiermark hofft man nun, dass der Termin hält. Dann könnte die Umweltzone "im ersten Quartal des nächsten Jahres" in Kraft treten, so Wegscheider. In den kommenden Tagen werde er mit Rücker die letzten offenen Punkte abklären. "Dann warten wir nur noch auf das grüne Licht vom Bund."

Bei diesen offenen Punkten handelt es sich aber um die eigentlich spannenden Fragen. Erstens geht es darum, welche Straßenzüge der Stadt tatsächlich in der Umweltzone liegen werden. Zweitens sind die Ausnahmegenehmigungen (etwa für Innenstadt-Bewohner oder soziale Härtefälle) festzulegen. Für beides, so Wegscheider, gebe es bereits Entwürfe.


Umweltlandesrat Manfred Wegscheider zur geplanten Umweltzone
   
"Die Verbesserung ist deutlich zu sehen"
Warum kommt die Umweltzone erst im Frühjahr, wenn das Gesetz dazu schon im Herbst da sein soll?
MANFRED WEGSCHEIDER: Wenn das Gesetz aus Wien da ist, braucht es noch eine Kennzeichnungs-Verordnung des Ministeriums für die Fahrzeuge. Danach müssen wir es in der Steiermark in eine eigene Verordnung gießen.

2010 könnte das Thema dem Wahlkampf zum Opfer fallen.
WEGSCHEIDER: Das glaube ich nicht. Die Idee wird von drei Parteien getragen, weil auch Bürgermeister Nagl einverstanden ist. Außerdem wird es wirtschaftlich wichtige Plätze in Graz geben, die man trotzdem mit jedem Auto erreichen kann.

Laut deutschen Studien bringt eine Umweltzone für die Feinstaub-Belastung gar nicht viel.
WEGSCHEIDER: Die Einsparung beim Feinstaub ist nicht sehr groß, aber insgesamt ist die Verbesserung deutlich. Das kann weitere Effekte haben, dass sich etwa manch einer doch ein saubereres Auto mit Kat zulegt.

quelle:http://www.kleinezeitung.at/steiermark/2070843/index.do
Titel: Re: "Umweltzone" - Graz
Beitrag von: Martin am Juli 22, 2009, 10:56:33
Die Angst der Autofahrer vor dem Fahrverbot

Graz will im Frühjahr eine Umweltzone einführen und alte Autos aus dem Stadtverkehr ziehen. Rund 263.000 Besitzer von Diesel-Pkw, die älter als vier Jahre alt sind, könnten betroffen sein.
Für rund 263.000 steirische Dieselfahrzeuge, die vor dem Jahr 2005 zugelassen wurden, dürfte es im Laufe der kommenden Jahre ein Fahrverbot in Graz geben

Für rund 263.000 steirische Dieselfahrzeuge, die vor dem Jahr 2005 zugelassen wurden, dürfte es im Laufe der kommenden Jahre ein Fahrverbot in Graz geben

Tröpferlweise sickert durch, was derzeit heftig hinter verschlossenen Türen diskutiert wird: Die Umweltzonen nach deutschem Vorbild werden in Graz zur Geltung kommen. Die Frage ist nur, ob es sich bereits für 2010 ausgeht. Eines scheint jedenfalls festzustehen: Für rund 263.000 steirische Dieselfahrzeuge, die vor dem Jahr 2005 zugelassen wurden, dürfte es im Laufe der kommenden Jahre ein Fahrverbot in Graz geben.

Der Grazer Kleine Zeitung-Leser Martin Gruber fährt einen 21 Jahre alten Mercedes-Diesel und fürchtet, sein Auto jetzt weggeben zu müssen. "Dafür müsste ich mich verschulden und hätte ein Auto, das ich nicht mehr selber reparieren kann."

Darüber, wie die Regelung für Graz im Detail aussehen wird, brüten noch die Beamten. Gerhard Semmelrock von der Fachabteilung 17c lässt aber durchblicken: "Es läuft auf eine Lösung wie in Hannover hinaus. Das heißt: Die Fahrzeuge werden nach Schadstoff-Klassen eingeteilt und ihnen wird nach und nach der Zugang in die Landeshauptstadt verwehrt." (siehe Infobox)

Während also hinter verschlossenen Türen verhandelt wird, wird die Unruhe unter den Autofahrern immer größer. Franz Ligg, technischer Berater des ÖAMTC: "Alle, die ältere Fahrzeuge haben, haben nun Angst davor, ihr Fahrzeug verkaufen zu müssen, aber keinen Käufer zu finden. Denn wer will schon ein Auto, mit dem man bald nicht mehr fahren darf?" Doch echte Antworten kann der ÖAMTC den besorgten Menschen nicht bieten: "Wir können den Leuten nichts sagen, denn keiner weiß etwas. Es gibt keine Vorgaben, keine konkreten Aussagen. Seit Monaten kursieren nur Gerüchte. Die Leute tun mir leid."

Auch beim Arbö zeigt man sich verärgert und kündigt bereits jetzt Proteste an, sollte man die Autofahrer in die Enge treiben. "Wir bekommen laufend Anrufe wegen der Umweltzonen und werden Listen auflegen, sobald diese Idee durch ist. Es geht ja schließlich um Pendler. Wie kommen die zur Arbeit? Was ist, wenn sich ein Familienvater nicht leisten kann, sein Auto zu verkaufen und sich ein neues zuzulegen? Das zieht einen Rattenschwanz von Problemen nach sich", poltert Arbö-Cheftechniker, Günter Weisz.
THEMA-TEAM: GÜNTER PILCH, ROBERT PREIS


Die Zone im Detail

Wenn die Umweltzone für Graz im Frühjahr startet, wäre folgendes Modell realistisch:

Die Autos bekommen je nach Abgasklassen Aufkleber:

Roter Aufkleber: Dieselfahrzeuge der Klasse Euro 2 (etwa ab Baujahr 1996); Fahrverbot ab 2011.

Gelber Aufkleber: Diesel der Klasse Euro 3 (ab Bj 2000); Fahrverbot ab 2012.

Grüner Aufkleber:
Diesel der Klasse Euro 4 (ab Bj 2005) und alle Benziner mit Katalysator; keine Fahrverbote

Kein Aufkleber für Benziner ohne Kat und ältere Diesel. Für sie gelten die Fahrverbote sofort ab Einführung der Umweltzone.

Der Fahrplan
Ursprünglich wollten Umweltlandesrat Manfred Wegscheider (SPÖ) und die Grazer Vizebürgermeisterin Lisa Rücker (Grüne) die Umweltzone schon heuer verwirklichen. Voraussetzung dafür ist allerdings eine Novelle des Immissionsschutzgesetzes Luft (IG-L), die Umweltmininster Niki Berlakovich im Herbst vorlegen will.

Ist die Novelle da, muss sie das Land in eine eigene Verordnung gießen. Passiert das nach Zeitplan, kann die Umweltzone im Frühjahr starten.

quelle: http://www.kleinezeitung.at/allgemein/automotor/2085786/angst-lenker-vor-dem-fahrverbot.story
Titel: Re: "Umweltzone" - Graz
Beitrag von: CaptnFuture am Juli 22, 2009, 12:51:18

...
Für rund 263.000 steirische Dieselfahrzeuge, die vor dem Jahr 2005 zugelassen wurden, dürfte es im Laufe der kommenden Jahre ein Fahrverbot in Graz geben
Für rund 263.000 steirische Dieselfahrzeuge, die vor dem Jahr 2005 zugelassen wurden, dürfte es im Laufe der kommenden Jahre ein Fahrverbot in Graz geben
...Für rund 263.000 steirische Dieselfahrzeuge, die vor dem Jahr 2005 zugelassen wurden, dürfte es im Laufe der kommenden Jahre ein Fahrverbot in Graz geben....

Net schlecht. Also für rund 263.000 steirische Dieselfahrzeuge, die vor dem Jahr 2005 zugelassen wurden, dürfte es im Laufe der kommenden Jahre ein Fahrverbot in Graz geben? Wirklich?


Doch echte Antworten kann der ÖAMTC den besorgten Menschen nicht bieten: "Wir können den Leuten nichts sagen, denn keiner weiß etwas. Es gibt keine Vorgaben, keine konkreten Aussagen. Seit Monaten kursieren nur Gerüchte. Die Leute tun mir leid."

Dazu leistet die Zeitung, die ständig die selben Meldungen bringt, ohne Details zu kennen, aber sicher auch ihren Beitrag.
Siehe hier:
Zitat

Die Zone im Detail
Wenn die Umweltzone für Graz im Frühjahr startet, wäre folgendes Modell realistisch:...

Kann sein, kann aber auch ganz anders sein. Kein Wunder, dass die Leute verunsichert sind. Entweder man schreibt nur Die Zone im Detail drüber, wenn man die Details kennt, oder man lässt es komplett.

MfG, Christian
Titel: Re: "Umweltzone" - Graz
Beitrag von: Firehawk am Juli 22, 2009, 13:18:30
Der Blätterwald lebt ja heutzutage nur mehr vom Angstmachen und unvollständigen Informationen.

Ist ja auch sehr erträglich - zuerst Berichtet man über Pläne, dann bringt man irgendwelche Infos - dann kann man über Dementis und Experten Berichten - dann kommen die offiziellen Daten und das ganze Spiel nochmal von vorne.
Und wenn man noch mehr Seitenplatz verbrauchen muss kann man noch über die (selbst verursachte) Unsicherheit der Bevölkerung berichten.
Titel: Re: "Umweltzone" - Graz
Beitrag von: CaptnFuture am Juli 22, 2009, 17:25:42

Und wenn man noch mehr Seitenplatz verbrauchen muss kann man noch über die (selbst verursachte) Unsicherheit der Bevölkerung berichten.

Oder über die (selbst initiierte) Petition gegen irgendwas (siehe Kleine Zeitung Kärnten). Leider hast du nur zu recht ::)
In dem Zusammenhang frag ich mich, ob ein repräsentatives "Styria Headquarter" wirklich so erstrebenswert ist...

MfG, Christian
Titel: Re: "Umweltzone" - Graz
Beitrag von: Ch. Wagner am Juli 22, 2009, 18:19:16
Zum Styria Headquarter: der Styria-Konzern spielt doch inzwischen in einer ganz anderen Liga. Der Kauf von Zeitungen und Sendern in den Ländern des ehemaligen Jugoslawiens ist vorrangig. Graz ist Nebenschauplatz.
Zur Umweltzone: es hat aber noch keine Stadt in BRD die Umweltzonen rückgängig gemacht, trotz der mageren Untersuchung. Daß sich natürlich ÖAMTC und ARBÖ (den gibt's noch?) aufregen ist wohl klar. Und vielleicht machen dann die P+R Parkhäuser wirklich Sinn. Die Umstellung beginnt halt im Kopf.
LG!Christian
Titel: Re: "Umweltzone" - Graz
Beitrag von: Michael am Juli 22, 2009, 18:54:12

Also wenn das jetzt wirklich umgesetzt wird, dann wird das ganze nur noch lächerlicher.
Wegscheider am Scheideweg...
(gab ja schließlich eine Studie aus Deutschland, dass dieses Umwelt-Zonen Modell nicht erfolgreich war)

Wo das Geld besser investiert werden sollte, brauche ich wohl nicht zu erwähnen...
Titel: Re: "Umweltzone" - Graz
Beitrag von: Ch. Wagner am Juli 22, 2009, 20:53:47
Ach ja, die Studie. War da nicht der Auftraggeber der ADAC? Und: hätten die ein anderes Ergebnis auch veröffentlicht? Bevor ich mich so sehr wundere, glaube ich es nicht.
LG!Christian
PS wie war das noch gleich mit der Einführung des Rauchverbots in den Lokalen: haben jetz schon 50% der Wirte zuschließen müssen?
Titel: Re: "Umweltzone" - Graz
Beitrag von: Michael am Juli 22, 2009, 21:01:31

Wow - ADAC :o http://www.welt.de/wirtschaft/article3826186/ADAC-haelt-Feinstaub-Umweltzonen-fuer-wirkungslos.html
Wenn das so kommt, na dann gute Nacht Graz ohne entsprechend ausgebauten Schienenverkehr (und Autobus-Linien...).
Titel: Re: "Umweltzone" - Graz
Beitrag von: maxz am Juli 23, 2009, 22:52:52
Na super

Und die spritschluckenden neueren Stinker (incl. SUVs) bekommen eine grüne Plakette und dürfen uns, mit ihren viel giftigeren Abgasen (mit dem Segen aus Brüssel) weiter vergiften.
Wer sich keinen neuen leisten kann soll zu Fuß gehen oder sich verschulden, DANKE



http://www.mpg.de/bilderBerichteDokumente/dokumentation/pressemitteilungen/2008/pressemitteilung20080208/index.html


MfG
Titel: Re: "Umweltzone" - Graz
Beitrag von: Michael am Juli 24, 2009, 07:27:55

Dein Wort in "Politikers" Ohren. Ach, denen ist das ja eh wurscht. :P Da wichtigste ist ja, das wir weiterhin ausgebeutet werden.
Hauptsache wir haben wieder mal etwas beschlossen und viel "Luft" verbraucht.
Titel: Re: "Umweltzone" - Graz
Beitrag von: Ch. Wagner am Juli 24, 2009, 15:18:15
Ist denn das so schwierig zu begreifen, maxz: Alle Regierungschefs und Umweltminister der EU haben dies beschlossen, und deswegen gibt es diese Richtlinie aus Brüssel. "Brüssel" macht von sich aus garnichts.
Es entsprich dies übelster Blödzeitung Polemik, die ständig zum Thema EU Unwahrheiten verbreitet. Also laß' es wenigstens du.
LG!Christian
Titel: Re: "Umweltzone" - Graz
Beitrag von: amadeus am Juli 25, 2009, 11:06:46
Zitat
"Brüssel" macht von sich aus garnichts.

Danke für den Beitrag! :one:
Titel: Re: "Umweltzone" - Graz
Beitrag von: Martin am September 03, 2009, 11:25:43
Politischer Widerstand gegen Umweltzonen wächst

Umweltzone: Langsam wächst der politische Widerstand gegen die geplanten Fahrverbote.

Der Widerstand gegen die geplanten Fahrverbote wächst

Bislang hat die Aussicht auf ein mögliches Fahrverbot naturgemäß bei Autolenkern für Aufregung gesorgt. Immerhin könnte jene "Umweltzone", die nach deutschem Vorbild im Frühjahr auch in Graz eingeführt werden soll, 263.000 Besitzer von Diesel-Pkw treffen.

Doch nunmehr wächst auch unter Politikern der Widerstand gegen diese Feinstaub-Maßnahme: So startet die FPÖ Steiermark eine Unterschriftenaktion "gegen den Schildbürgerstreich des Umweltlandesrates". Man könne bei einem Schritt, "der sozial benachteiligte Menschen trifft, den Wirtschaftsstandort schwächt und keine spürbare Verbesserung bringt", nicht tatenlos zusehen, betonten Gerhard Kurzmann, Mario Eustacchio und Mario Kunasek seitens der FPÖ.

Doch auch der Grazer VP-Bürgermeister Siegfried Nagl bremst: Ja, es werde "restriktive Maßnahmen" geben. "Aber dann müssen wir auf Härtefälle achten." Graz dürfe jedenfalls nicht zum Sonderfall werden, "es braucht eine bundesgesetzliche Regelung."
M. SARIA

quelle: http://www.kleinezeitung.at/steiermark/graz/graz/2118978/politischer-widerstand-gegen-umweltzonen-waechst.story
Titel: Re: "Umweltzone" - Graz
Beitrag von: Ch. Wagner am September 03, 2009, 12:52:33
Sind bald wieder Wahlen? Weil: sonst hört man von der FPÖ kein Wort zu solchen Themen. Weil: der Herr Nagl spricht ja sonst nicht zu Bürgern (wie zB. mit den Andritzern).
LG!Christian
Titel: Re: "Umweltzone" - Graz
Beitrag von: maxz am September 03, 2009, 14:37:22

"Brüssel" macht von sich aus garnichts.


Stimmt genau, nicht die "Stadt" Brüssel ist schuld, sondern die korrupten Politverbrecher, die dieses Machwerk von Verordnung zu verantworten haben!
Titel: Re: "Umweltzone" - Graz
Beitrag von: Ch. Wagner am September 03, 2009, 16:39:14
Nach 6 Wochen fällt dir nichts anderes als dieser Schwachsinn ein, maxz? Wenn du diskussionsfähig bist, dann nenne uns doch einmal die Politiker, die diese Verordnung erlassen haben und die nationalen Parlamente, die dem nicht zugestimmt haben.
Wenn du das nicht kannst, dann unterlasse doch bitte deine dumpf-dummen Pöbeleien.
LG!Christian
Titel: Re: "Umweltzone" - Graz
Beitrag von: maxz am September 04, 2009, 00:34:22
Entschuldigung Herr Oberlehrer, es hat 6 Wochen gedauert, weil Deine Jasagerpostings auf Dauer langweilig werden und ich deswegen seltener reinschaue.

Such Dir die Vögel die das verbrochen haben selber raus :hehe:

Und verbreite hier nicht das Märchen von "die EU ist an gar nix schuld"

Gute Nacht
Max
Titel: Re: "Umweltzone" - Graz
Beitrag von: Sanfte Mobilität am September 04, 2009, 00:49:15
Man sollte generell den Ball ein bisserl Flach halten.

Faktum ist, dass der Autoverkehr das Umwelt- und Gesundheitsproblem Nr. 1 in den Städten ist und hier dringender Handlungsbedarf besteht.

Ist selbst lebe in einer Stadt mit Umweltzone und es gibt faktisch keine Probleme. Auch die Aufregung, dass bestimmte Fahrzeuge nicht mehr einfahren dürfen, gab es nicht bzw. ist relativ schnell verebbt. Es ist auch ein "Tropfen auf den heißen Stein", was nicht heißt, dass man sie nicht einführen soll. Ohne Ausbau des öffentlichen Verkehrs und des Umweltverbundes geht es sowieso nicht, ABER es sind halt manchmal auch legistische Maßnahmen notwendig - und die Umweltzone ist bitte das kleinste Problem.

Grundsätzlich wird die "Einschränkung" der Automobilität immer als Eingriff in die persönliche Freiheit des Autofahrers gesehen. Das wird leider durch bestimmte Lobbys (Autofahrerklubs etc.) verstärkt. Mir scheint das alles ziemlich aus der Luft gegriffen. Wir müssen etwas für unsere Umwelt tun, dafür müssen alle was leisten. Die Leier, dass dann so und so viele Autofahrer sich neue Autos kaufen müssen, weil sie gar keine Möglichkeit haben, mit ÖV etc. zu fahren, kann ich schon nicht mehr hören. Bin selbst ausschließlich mit ÖV unterwegs - alles ist möglich ...

W.
Titel: Re: "Umweltzone" - Graz
Beitrag von: Empedokles am September 04, 2009, 10:07:17

Nach 6 Wochen fällt dir nichts anderes als dieser Schwachsinn ein, maxz? ...
Wenn du das nicht kannst, dann unterlasse doch bitte deine dumpf-dummen Pöbeleien.


Jetzt sehe ich erst diesen Beitrag.    :o
Wenn man nicht derselben Meinung ist, kann man das aber auch anders ausdrücken.
Ich bin in meiner Ausdrucksweise zwar auch nicht immer der Bravste, aber man kann ja im Nachhinein wieder was zurücknehmen.
Und was das Schimpfen über die Politiker betrifft: das gehört zu deren Berufsrisiko. Die gehen ja auch nicht gerade zimperlig miteinander um.
Unsereiner kann ja nicht über alles genauestens Bescheid wissen, da wäre zur Meinungsbildung eine normale Erklärung weitaus hilfreicher.

LG, E.
Titel: Re: "Umweltzone" - Graz
Beitrag von: Ch. Wagner am September 04, 2009, 18:49:06
Deinereiner, Empedokles, würde sich aber vorher erkundigen, ehe er irgendeine Blödzeitungmeldung hier weiterverbreitet. Leider bin ich in einem Alter, in dem ich vieles toleriere, aber allergisch auf Dummheit bin. Ich werde versuchen, beim nächsten maxz-Beitrag vor einer Antwort bis hundert zu zählen.
LG!Christian
Titel: Re: "Umweltzone" - Graz
Beitrag von: maxz am September 07, 2009, 10:44:00
Welche "Blödzeitungsmeldung" soll ich denn bitteschön hier verbreitet haben fcw0810?
Das ist meine Meinung, und die vieler Mitbürger! Es geht ja nicht nur um Umweltzonen. Die EU hat sich in vielerlei Hinsicht bisher nicht mit Ruhm bekleckert. Ich kann nun mal diese bedingungslose EU Unterwürfigkeit Einiger nicht mehr hören.

1, 2, 3....
Titel: Re: "Umweltzone" - Graz
Beitrag von: Ch. Wagner am September 07, 2009, 15:50:40
98, 99, 100.
Blödzeitungsmeldungen sind alle aus der Krone, Österreich, Wochenwerbezeitungen, usw.
Um dir ein schönes Beispiel zur EU zu geben: wer hat denn die Gurkenkrümmungen wollen? Nein, eben nicht "die EU", sondern die Bauern mit ihrer äußerst wirksamen Lobby. Das heißt, alle Landwirtschaftminister der EU-Länder haben zugestimmt, "Brüssel" hat daraufhin die Direktiven ausgearbeitet.
Wegen dieser und anderer Blödheiten wurden heuer diese und andere Verordnungen gekippt. Wer hat schärftens dagegen opponiert? Richtig, die Bauern. Und da ja bei EU-Beschlüssen Einstimmigkeit herrschen muß, haben alle dem zugestimmt. Alle? Nein, der deutsche und der österreichische Minister haben sich der Stimme enthalten, damit sie beim Bauernwahlvolk weiter gut dastehen.
Noch ein Beispiel - lieber nicht, sonst wird es ganz OT. Schau dir einfach einmal die Homepage der EU an und da die aktuellen Verordnungen - und da haben wieder alle Staaten zugestimmt.
LG!Christian
Titel: Re: "Umweltzone" - Graz
Beitrag von: Martin am September 25, 2009, 12:02:59
Feinstaub-Fahrverbot: Grünes Licht aus Graz

Es wird ernst für die Umweltzone in der Landeshauptstadt. Bürgermeister Siegfried Nagl legte ein klares Bekenntnis dazu ab, fordert aber soziale Verträglichkeit und Unterstützung für den Autoneukauf.
Solche Schilder - wie hier in Berlin - wollen Befürworter auch in Graz

Das Wetter ist strahlend schön - gerade deswegen beschwerten sich Leser über den "Luft-Hunderter" auf der A2, der seit ein paar Tagen wieder in Kraft ist. Doch tatsächlich ist er zurecht in Kraft. "In den letzten vier Tagen waren wir im Mittelwert immer über der kritischen Schwelle", sagt Peter Gspaltl aus dem Büro von Umweltlandesrat Manfred Wegscheider.

Dicker wird die Luft unterdessen auch beim Thema Umweltzone - und die Diskussionen zwischen Wirtschaft, Autofahrerclubs und Politik werden sich verschärfen. Denn der Grazer Bürgermeister hat nun grünes Licht für die Maßnahme gegeben. Eigentlich war die Einführung für Frühling 2010 geplant, doch so schnell wird es wohl nicht gehen. Denn eine nötige Novelle des Immissionsschutzgesetzes Luft (IG-L) im Bund lässt auf sich warten.

Fix ist aber Nagls Zustimmung: Nach einigem Zaudern in den letzten Wochen sagte er am Mittwoch zur Kleinen Zeitung: "Ich gehe davon aus, dass restriktive Maßnahmen in der ganzen Steiermark in Kraft treten. Doch auch wenn es nur Graz betreffen sollte, werden wir es machen." Dieses Bekenntnis hatte Umweltlandesrat Wegscheider gefordert. "Die Umweltzone kommt nur, wenn sich die Grazer Stadtpolitik auch klar dazu bekennt", sagte Gspaltl. Für Nagl sind allerdings noch Fragen offen. "Es muss sozial verträglich sein und die Leute müssen beim Autoneukauf unterstützt werden", so Nagl. Umweltlandesrat Wegscheider stellt Ausnahmen in Aussicht.

Für seine Pläne musste Wegscheider ja schon einiges an Kritik einstecken. Auch der ÖAMTC legt jetzt noch einmal nach. Mit dem Berliner Beispiel (Bericht links) will der Club seine Ansicht untermauern, dass "der Aufwand in keiner Relation zum Ergebnis steht", sagt Max Haller, der Cheftechniker des Autofahrerclubs.
SONJA HASEWEND, BERND HECKE


Rund 263.000 Autos könnten betroffen sein

Für die Umweltzone ist ein Pickerl-Modell wie in Deutschland realistisch.

Kommt die Umweltzone - auf Grundlage der EU-Grenzwerte für Feinstaub - in Graz, könnten 263.000 Autos im Lauf der kommenden Jahre betroffen sein. Folgendes Modell wäre realistisch:

Roter Aufkleber:
Dieselfahrzeuge der Klasse Euro 2 (etwa ab Baujahr 1996); Fahrverbot ab 2011.

Gelber Aufkleber:
Diesel der Klasse Euro 3 (etwa ab Baujahr 2000); Fahrverbot ab 2010.

Grüner Aufkleber:
Diesel der Klasse Euro 4 (etwa ab Baujahr 2005) und alle Benziner mit Katalysator; keine Fahrverbote.

Keine Aufkleber
gibt es für Benziner ohne Katalysator und ältere Diesel. Für sie gelten Fahrverbote ab Einführung der Umweltzone.
Nachrüstung:

Mit dem Einbau von Partikelfiltern kann die nächsthöhere Stufe erreicht werden.

Damit dies überhaupt umsetzbar ist, muss der Bund das Immissionsschutzgesetz Luft (IG-L) ändern. "Die Verordnung wird jetzt ausformuliert, dann geht sie in Begutachtung", heißt es aus dem Umweltministerium. Der Begriff "Umweltzone" werde im Text nicht vorkommen. Es sei eine Verordnungsermächtigung, dass die Landeshauptleute für verkehrsintensive Zonen Verbote erlassen können (in Deutschland ist das Sache der Gemeinden).



Hand und Fuß

Jetzt also doch: Auch der Grazer Bürgermeister Siegfried Nagl bekennt sich nach anfänglicher Skepsis zum Plan, die Landeshauptstadt nächstes Jahr in eine Umweltzone mit Fahrverboten für betagtere Diesel-Autos zu verwandeln. Damit scheinen der strittigen Feinstaub-Maßnahme die politischen Schranken geöffnet.

Auf Schiene ist sie deshalb noch lange nicht. Zu viele Fragen sind offen. Etwa jene, wie - und ob überhaupt - sich solche Fahrverbote sozial verträglich gestalten lassen und welche Ausnahmeregelungen es für wen geben wird.

Für die Politik wird die Entscheidung darüber eine Gratwanderung zwischen übertriebener Härte und einer porösen Verordnung, die nur noch aus Ausnahmen besteht. Dabei ist Fingerspitzengefühl gefragt - und politischer Mut. Denn, wie auch immer die Umweltzone aussehen wird, massive Kritik an ihr wird nicht ausbleiben.

Den Bekenntnissen muss jetzt eine Regelung folgen, die Hand und Fuß hat. Eine weitere Panne in Sachen Feinstaub kann sich die Politik nicht mehr leisten.

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Titel: Re: "Umweltzone" - Graz
Beitrag von: bimfranz am September 26, 2009, 10:05:10
Zitat

Roter Aufkleber:
Dieselfahrzeuge der Klasse Euro 2 (etwa ab Baujahr 1996); Fahrverbot ab 2011.

Gelber Aufkleber:
Diesel der Klasse Euro 3 (etwa ab Baujahr 2000); Fahrverbot ab 2010.


Andersrum erschiene es mir plausibler.
Titel: Re: "Umweltzone" - Graz
Beitrag von: Michael am September 26, 2009, 11:00:15

Studien in Deutschland haben ergeben, dass das Projekt "Umweltzonen" nichts bringt.
Titel: Re: "Umweltzone" - Graz
Beitrag von: Ch. Wagner am September 26, 2009, 13:28:53
Die Studie des ADAC hat gesagt, daß es nichts bringt. Was sollte denn eine Studie des ADAC sonst zeigen? Und: wer in Deutschland protestiert noch dagegen? Welche deutsche Stadt hat das Fahrverbot wieder zurückgenommen? Die Argumentation ist halt immer die gleiche: Umweltschutz: selbstverständlich; aber nicht bei uns.
LG!Christian
Titel: Re: "Umweltzone" - Graz
Beitrag von: Martin am September 26, 2009, 14:34:57

Andersrum erschiene es mir plausibler.


Ja mir auch... da haben sich die Herrschaften von der "Kleinen", glaube ich, getäuscht.

GLG
G111
Titel: Re: "Umweltzone" - Graz
Beitrag von: Michael am September 26, 2009, 14:44:08

Du meinst verwechselt.
Titel: Re: "Umweltzone" - Graz
Beitrag von: Martin am September 26, 2009, 14:59:19
JA verwechselt...

GLG
G111
Titel: Re: "Umweltzone" - Graz
Beitrag von: Martin am September 26, 2009, 16:37:22
Jetzt wird die Umwelt- zur Kampfzone

Graz macht ernst und ist für das Feinstaub-Fahrverbot für Diesel-Stinker. Nun machen die Gegner mobil und wollen die Umweltzone auch mit Klagen verhindern.
Gegner wollen Umweltzonen verhindern.

Die Telefonleitungen im Büro des Grazer Bürgermeisters glühten am Freitag. Das Bekenntnis des Siegfried Nagl (ÖVP) zur "Umweltzone Graz" in der Kleinen Zeitung sorgte für eine Flut an Protestanrufen. Unternehmer, Autofahrerclubs und politische Mitbewerber machen mobil, um das Feinstaub-Fahrverbot für alte Dieselautos zu verhindern. Wie berichtet feilt der Bund am Gesetzesentwurf, um solche "Umweltzonen" zu er möglichen. SPÖ-Umweltlandesrat Manfred Wegscheider will sie ab 2010 verordnen, um "Dreckschleudern" in mehreren Phasen aus dem Verkehr zu ziehen.

Ob es soweit kommt, wird das politisch heiße nächste Jahr mit Gemeinderats- und Landtagswahlen zeigen. Denn es gibt eine breite Front gegen die Umweltzonen. Die Grazer Wirtschaftskammer-Obfrau Sabine Wendlinger-Slanina hält diese für verkehrt und fürchtet Nachteile für Unternehmer: "Wer bezahlt den Umstieg auf neue Fahrzeuge in Zeiten der Krise? Und was wird aus unserem Handel, wenn dieses Fahrverbot nur für Graz gilt?" Die WK-Graz würde bis zum Äußersten gehen und dagegen klagen, versichert Wendlinger-Slanina.

Auch der FP-Obmann Gerhard Kurzmann macht gegen die Umweltzone scharf: "Verwaltungsaufwand und Nutzen stehen da in keiner Relation." BZÖ-Obmann Gerald Grosz: "Sobald es diese Verordnung gibt, gehen wir vors Verfassungsgericht. Denn es gilt das Prinzip der Verlässlichkeit. Die Menschen müssen sich darauf verlassen können, dass sie ihre Autos auch noch in ein paar Jahren fahren dürfen." Ebenfalls in der Reihe der Gegner ist die Pendlerinitiative, die gegen die "unausgereifte Pendlervertreibungsaktion" protestiert.

Nagl hätte lieber eine österreichweite Regelung gesehen - "da verbietet die EU flächendeckend die Glühbirne und Österreich bringt keine einheitliche Umweltzonen-Regelung zusammen" -, aber bleibt dabei: "Auch wenn Graz allein Vorreiter ist, sind wir dafür. Der vermeintliche Wettbewerbsnachteil kann uns im Sinne besserer Lebensqualität zum Vorteil werden."
BERND HECKE


Die Kampfzone

Der Kampf der Politik gegen den Feinstaub war von Anfang an eine Pleiten-, Pech- und Pannenserie. Da gab es verordnete Fahrverbote für Dieselautos ohne Partikelfilter, die dann aber nie aktiv wurden. Nach wie vor offen ist, wie nachhaltig der Nutzen der Nachrüst-Filter ist. Dann waren da noch die Kurzzeit-Tempolimits auf Autobahnen und Landstraßen, die sich wegen eines Kundmachungsfehlers in Luft auflösten. Und jetzt droht auch der aktuell gültige, variable "Lufthunderter" auf unseren Autobahnen zu platzen (siehe Seiten 16/17).

Ein Anwalt versucht diesen gerade mittels Einsprüchen gegen Strafen auszuhebeln. Die Chancen dürften laut dem Juristen gut stehen, dass diese Verordnung zu kippen sei.

Ja, man sollte von Politikern erwarten dürfen, dass sie Regeln machen, die rechtlich halten. Und doch bleibt eines für uns ein Rätsel: Dass sobald Autos im Spiel sind, die Köpfe niemals kühl bleiben können. Denn eines dürfen wir nicht vergessen: Es geht auch um unsere Gesundheit und nicht nur um unsere absolute Freiheit auf vier Rädern.

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Titel: Re: "Umweltzone" - Graz
Beitrag von: Martin am Oktober 27, 2009, 13:31:20
Grazer Umweltzone bröckelt langsam weg

Die Umweltzone mit Fahrverboten für Graz schrumpft auf eine Mini-Variante zusammen. Rund vier Fünftel des Stadtgebiets bleiben unberührt. Vor den Landtagswahlen 2010 will sich niemand die Finger verbrennen.
Ob es in der Feinstaubstadt Graz je eine Umwelzone geben wird, ist ungewiss

Die Aufregung war groß, als Umweltlandesrat Manfred Wegscheider (SPÖ) Anfang 2008 ankündigte, Graz zur Umweltzone machen zu wollen. Nach Vorbild deutscher Städte wie Hannover würde die Landeshauptstadt und eventuell ihre Umlandgemeinden frei von älteren Dieselautos werden. Im Jahrestakt hätten die Fahrzeuge, je nach Alter und Schadstoffklasse, aus dem Gebiet verbannt werden sollen. Starten sollte die Feinstaub-Maßnahme Ende 2008.

Würde, hätte, sollte - knapp ein Jahr später ist von der Umweltzone nichts zu sehen. Die nötige Gesetzesnovelle von Umweltminister Nikolaus Berlakovich (ÖVP) steht immer noch aus. Und die zwischen Stadt und Land eingerichtete Arbeitsgruppe tritt auf der Stelle. Nach Kritik von Wirtschaftskammer und Autofahrerklubs scheint man sogar im Retourgang zu fahren. Die Pläne schrumpfen immer mehr auf eine Minimal-Variante zusammen.

Noch bis zum heurigen Sommer war man in der Stadt-Land-Arbeitsgruppe davon ausgegangen, dass sich die Umweltzone auf das Grazer Sanierungsgebiet - also auf die Stadt und sieben Umlandgemeinden - erstrecken würde. Das geht aus den Sitzungsprotokollen hervor, die der Kleinen Zeitung vorliegen. Das Land hatte zuvor die TU Graz beauftragt zu prüfen, wie sich eine Umweltzone auf dieses Großgebiet auswirkt. Ergebnis: Der verkehrsbedingte Feinstaub würde um sechs bis 23 Prozent weniger werden. 41.000 im Großraum Graz registrierte Pkw wären von den Fahrverboten betroffen.
Drei Mini-Varianten

Seit dem Sommer ist alles anders. Von den Umlandgemeinden ist keine Rede mehr, stattdessen hat das Land abermals die TU beauftragt - diesmal, um drei Klein-Varianten zu prüfen. Variante 1 umfasst den Bezirk Gries sowie Teile der Nachbarbezirke Jakomini, Liebenau, Puntigam, Straßgang, Wetzelsdorf, Eggenberg und Lend. Variante 2 dehnt sich zusätzlich über ganz Jakomini aus. Variante 3 greift im Norden auch noch nach Lend hinein.

Allen drei Modellen ist gemeinsam, dass rund vier Fünftel des Stadtgebiets - der ganze Norden und Osten - unberührt bleiben. Die innere Stadt ist von den Fahrverboten so gut wie gar nicht betroffen, das Glacis liegt ebenso außerhalb wie die Plüddemanngasse. Der Grazer Grün-Gemeinderat Peter Hagenauer spricht von einer "Pseudo-Zone" und beschuldigt Wegscheider, "auf Zeit zu spielen, um über die Landtagswahlen zu kommen".

Angesichts des Urnengangs im Herbst nächsten Jahres will bei der Umweltzone keiner eine blutige Nase riskieren. Wegscheider ist bemüht zu betonen, dass Graz die Maßnahme selbst wollen müsse. Bürgermeister Siegfried Nagl (ÖVP) sagt prinzipiell Ja, bevorzugt aber eine Lösung, die das Umland einbindet.

Die Landes-ÖVP hat indes die wunde Stelle der SPÖ erkannt. Verkehrslandesrätin Kristina Edlinger-Ploder schleuderte den ersten Speer und ließ wissen, dass sie die Zone für Unfug halte.

Die Maßnahme selbst zerbröselt zwischen den Fronten und droht, zu einer Scheinlösung zu verkommen. So weist Werner Prutsch, Leiter des Grazer Umweltamts, darauf hin, dass bei einer kleinen Umweltzone umso mehr Autos betroffen sein müssen, um überhaupt eine messbare Wirkung zu erzielen. Überdies stellt ein Grundsatzpapier der Stadt-Land-Arbeitsgruppe 2008 fest, dass eine kleinere Zone als das Grazer Sanierungsgebiet fachlich nicht begründbar sei. Die Bewertung durch die TU Graz steht noch aus.
GÜNTER PILCH



CHRONOLOGIE

März 2007: In Deutschland tritt eine bundesweite Regelung in Kraft, die Umweltzonen ermöglicht. Die österreichischen Umweltlandesräte, unter ihnen der Steirer Manfred Wegscheider, fordern von der Bundesregierung ein ähnliches Modell.

Jänner 2008: Die Feinstaub-Werte in Graz explodieren. Wegscheider macht sich nun in der Steiermark für Umweltzonen stark. Der Ball liege aber beim Umweltminister.

März 2008: Die Pläne werden konkreter. Die Umweltzone soll sich auf den Großraum Graz erstrecken. Eine Arbeitsgruppe wird eingesetzt, im Dezember 2008 soll die Zone kommen.

November 2008: Der Zeitplan hält nicht. Noch immer fehlt das nötige Gesetz aus Wien. Pendlervertreter und Autofahrerklubs kritisieren die Pläne Wegscheiders. Der kündigt für April 2009 ein fertiges Konzept an.

Mai 2009: Inzwischen haben 32 deutsche Städte Umweltzonen. In der Steiermark liegt noch kein Konzept vor, das Bundesgesetz lässt weiter auf sich warten. Neuer Stand: Die Zone kommt im Frühjahr 2010.

Juni 2009: Umweltminister Niki Berlakovich kündigt an, dass es mit dem Gesetz noch dauern wird. Die Umweltzone verzögert sich auf Herbst 2010. Der Gegenwind wird härter. Plötzlich soll die Zone nur noch für einzelne Stadtteile gelten.


Nasen-Nummer

Es gibt Dinge, die unmöglich sind. Einen Kreis zu quadrieren etwa. Oder mit der Nasenspitze den eigenen Hals zu berühren. Oder im Land taugliche Maßnahmen gegen den Feinstaub zu setzen.

Schon gut, für den dritten Punkt fehlt jeder Nachweis. Und doch muss er zutreffen. Wie anders wäre es möglich, dass das Feinstaubproblem seit Jahren bekannt ist und uns trotzdem jede Saison aufs Neue quält? Wie sonst könnte es sein, dass die Politiker, die im Laufe der Jahre gewechselt haben, beteuern, alles gegen den Staub zu tun und dennoch auf der Stelle treten?

Wird dann doch eine Maßnahme angekündigt, zerschellt sie am Abwehrkampf der Autofahrer. Wer will heutzutage schon weg vom Gas? Was soll das?

Die Drohungen wirken in der Regel schnell. Eine nächste Wahl wartet immer, und da machen sich so viele Speere im Rücken nicht gut.

Also lieber die Prioritäten ordnen und vorsichtig bleiben im Kampf gegen den Feinstaub. Sonst kommt am Ende noch einer auf die Idee und verlangt von der Politik die Nummer mit der Nase.

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GÜNTER PILCH

quelle: http://www.kleinezeitung.at/nachrichten/chronik/feinstaub/2180407/grazer-umweltzone-broeckelt-langsam-weg.story

Titel: Re: "Umweltzone" - Graz
Beitrag von: amadeus am Oktober 27, 2009, 21:43:37
Lob für Pilchs Kommentar.   :)
Titel: Re: "Umweltzone" - Graz
Beitrag von: Martin am Oktober 27, 2009, 21:45:24
Schlecht ist er nicht...  >:D

GLG
G111
Titel: Re: "Umweltzone" - Graz
Beitrag von: Michael am November 29, 2009, 14:55:00

Wegscheider: "Will die Umweltzone vor der Wahl"

SP-Umweltlandesrat Wegscheider verteidigt seine Mini-Zone, ist überzeugt, dass sie das Feinstaub-Problem löst und lässt an den "feigen Gegnern" kein gutes Haar.


Herr Landesrat, Hand aufs Herz, glauben Sie, dass es diese Umweltzone mit Fahrverboten für alte Dieselstinker je geben wird?

MANFRED WEGSCHEIDER: Ja, durch den Entwurf der Novelle des Immissionschutzgesetzes-Luft haben wir alle Grundlagen, um sie zu verordnen. Es braucht noch den Beschluss durch den Nationalrat. Bis dahin haben wir unsere Verordnung dann fertig und können sie rasch einführen.

Gerüchte besagen, Sie hätten bei Umweltminister Nikolaus Berlakovich deponiert, Ihnen wäre lieber, dass die Novelle erst nach der Landtagswahl im Herbst 2010 in Kraft trete . . .

WEGSCHEIDER: Diese Gerüchte kommen entweder von Schwarz oder Grün, es ist aber nichts daran dran. Ich bin entschlossen, diese Umweltzone einzuführen, und zwar noch vor den Landtagswahlen.

Welche Variante kommt?

WEGSCHEIDER: Die größte der drei Varianten dürfte laut TU-Experten die meiste Wirkung erzielen (siehe Grafik rechts).

Welche Autos müssen ab wann stehen bleiben?

WEGSCHEIDER: Diese Details werden erst fixiert.

Aber ist so ein Mini-Umweltzone nicht lächerlich? Für wen Fahrverbote gelten, der wird sie umfahren und durch weitere Wege mehr Feinstaub verursachen. Fehlt Ihnen nach all den Rückschlägen der Mut für eine

größere Zone, wie sie die Stadt Graz fordert?

WEGSCHEIDER: Ich habe nie von einer Mini-Zone gesprochen. Diese Variante ist verhältnismäßig, eine Maßnahme mit kleinstmöglichem Aufwand und Schaden für Pendler und Wirtschaft, aber mit starkem Effekt. Sie wird, denke ich, reichen, um in Graz bei den Feinstaub-Überschreitungen unter den Grenzwerten zu bleiben. Wir haben ja schon eine eklatante Verbesserung der Luftgüte erreicht.

Aber wenn Stadt und sogar die Wirtschaftskammer für eine größere Zone eintreten . . .

WEGSCHEIDER: Ich will sofort in politische Gespräche mit Rathaus und Sozialpartnern gehen und alle mit meinen Argumenten überzeugen. Die Maßnahme wird greifen. Und sie gibt Pendlern die Chance, Parkplätze und ihren Arbeitsplatz zu erreichen. Autofahrer werden um die Zone nicht herumfahren, weil es an deren Rändern keine Parkplätze gibt. Was mich überrascht: dass die Wirtschaftskammer, die ständig gegen alles ist, nun eine größere Zone fordert. Und das, bevor sie das Konzept im Detail kennt.

Der Vorwurf ist auch, dass Sie mit Ihrer Ankündigungen seit Jahren für Verunsicherung sorgen . . .

WEGSCHEIDER: Jetzt einmal Klartext: Es gibt Gegner, die bei jeder Maßnahme aufschreien. Aber dann sollen sie auch sagen, es ist ihnen wurscht, wenn Grazer des Feinstaubs wegen 17 Monate früher sterben, wenn Kinder Lungenerkrankungen davontragen und Immunschwache unter der dicken Luft leiden. Egal, was ich mache, denen ist alles zu viel. Das ist unfair, eigentlich richtig feige.

INTERVIEW: BERND HECKE


(http://www.styria-mobile.at/pics/forum/feinstaub_bearb.jpg)

Quelle + Grafik: www.kleine.at | http://www.kleinezeitung.at/steiermark/graz/graz/2218374/wegscheider-will-umweltzone-vor-wahl.story


Kann man diesen Herren nicht bald los werden?
Titel: Re: "Umweltzone" - Graz
Beitrag von: Vienna-City am November 29, 2009, 15:57:31
Wie ist dass dann wenn ich mit meinem Seat Leon TDI BJ 2005 zum NVK Puntigam fahren möchte? Darf ich dann nicht? (lt. Abb. 2 und 3)
Titel: Re: "Umweltzone" - Graz
Beitrag von: Firehawk am November 29, 2009, 17:34:00
In Deutschland sind oft die Zufahrten zu den P&R Plätzen frei - teilweise werden auch Hauptstraßen ausgenommen.

Wird man halt erst sehen wenn einmal etwas konkretes präsentiert wird.
Titel: Re: "Umweltzone" - Graz
Beitrag von: Ch. Wagner am November 29, 2009, 18:36:31

Wie ist dass dann wenn ich mit meinem Seat Leon TDI BJ 2005 zum NVK Puntigam fahren möchte? Darf ich dann nicht? (lt. Abb. 2 und 3)

Dann läßt du ihn einfach beim Flughafen stehen. Oder du fährst nur bis Seiersbrg. Oder du tauscht ihn rechtzeitig auf einen Benziner um. Nur nicht verzweifeln.
LG!Christian
Titel: Re: "Umweltzone" - Graz
Beitrag von: Vienna-City am November 29, 2009, 20:00:13


Wie ist dass dann wenn ich mit meinem Seat Leon TDI BJ 2005 zum NVK Puntigam fahren möchte? Darf ich dann nicht? (lt. Abb. 2 und 3)

Dann läßt du ihn einfach beim Flughafen stehen. Oder du fährst nur bis Seiersbrg. Oder du tauscht ihn rechtzeitig auf einen Benziner um. Nur nicht verzweifeln.
LG!Christian


Nunja, ich wohne in Seiersberg ;) :hehe:

Und nein, mitm 78er will ich nicht fahren ;)
Die Busse der GVB fallen ja halberts auseinander.
Titel: Re: "Umweltzone" - Graz
Beitrag von: flow am November 29, 2009, 20:33:57
Fährt da nicht der Weiss mit neuen Solaris?
Titel: Re: "Umweltzone" - Graz
Beitrag von: Vienna-City am November 29, 2009, 21:50:45
Keine Ahnung. Ich seh immer nur die grünen Busse der GVB.
Titel: Re: "Umweltzone" - Graz
Beitrag von: flow am November 29, 2009, 21:52:41
Der war gut.  ;D
Titel: Re: "Umweltzone" - Graz
Beitrag von: 5047er am November 29, 2009, 22:03:15

Keine Ahnung. Ich seh immer nur die grünen Busse der GVB.


Die möchte sehen, wenn sie am 78er fahren.  :hehe:

Dort fährt unter der Woche nur der Weiss mit den Solaris-Bussen sowie der Grünerbus, Sonntag fährt dort die Fa. Watzke mit Kleinbussen.
Titel: Re: "Umweltzone" - Graz
Beitrag von: Michael am November 29, 2009, 22:04:37

Naja, als außenstehender fällt das wahrscheinlich gar nicht so auf. Da kann man das schon mal verwechseln. ;)
Titel: Re: "Umweltzone" - Graz
Beitrag von: Martin am November 29, 2009, 23:53:07
Durch die einheitliche Lackierung sieht es natürlich so aus, als ob die Busse von einem Verkehrsunternehmen sind, der Schein trügt aber eben manchmal.

Die alten Fahrzeuge vom Grüner sind mMn auch nicht unbedingt das Gelbe vom Ei...

GLG
G111
Titel: Re: "Umweltzone" - Graz
Beitrag von: Vienna-City am November 30, 2009, 00:24:35
Eben, sie sind grün. Also bin ich doch nicht so blind  ;) ;D Ärgere mich ja oft genug drüber, wenn ich hinter dem stehenden Bus warten muss, weils keine Überholmöglichkeit gibt in der Feldkirchnerstraße  ;)
Titel: Re: "Umweltzone" - Graz
Beitrag von: Belmarduk am November 30, 2009, 21:56:51
Gerade gefunden:
Hier gibt es eine Unterschriftenliste: www.neinzurumweltzone.at (http://www.neinzurumweltzone.at)
Ist zwar von der FPÖ aber in der Not isst der Teufel Fliegen...
Titel: Re: "Umweltzone" - Graz
Beitrag von: Michael am November 30, 2009, 21:59:00

Danke! :one:
Titel: Re: "Umweltzone" - Graz
Beitrag von: Ch. Wagner am Dezember 01, 2009, 13:17:01
Ihr habt doch hoffentlich die kleine Randnotiz gelesen, daß ihr dann ab sofort bei der FPÖ registriert seid. Angesichts der kommenden Wahlen werdet ihr dann mit Werbung zugemüllt.
LG!Christian
Titel: Re: "Umweltzone" - Graz
Beitrag von: amadeus am Dezember 01, 2009, 13:24:33
Der  >:D soll mich holen, wenn ich bei denen auch nur anstreifen sollte ...  :boese:
Titel: Re: "Umweltzone" - Graz
Beitrag von: Michael am Dezember 01, 2009, 14:25:29

Dank Wegwerf-Mail kein Problem.
Titel: Re: "Umweltzone" - Graz
Beitrag von: Martin am Dezember 17, 2009, 12:26:15
Umweltzone: Auch für das Land ist wieder alles offen

Von einem Ultimatum wollte man im Büro von Umweltlandesrat Wegscheider am Mittwoch nichts mehr wissen.
Eine Maximal- und eine Minimalvariante liegen auf dem Tisch, man wird sich in der Mitte treffen müssen

Die Berichterstattung der Kleinen Zeitung über das drohende Scheitern der Einführung einer Umweltzone in Graz schlug hohe Wellen. Im Büro von Umweltlandesrat Manfred Wegscheider beeilte man sich zu versichern, dass es weder ein Ultimatum gebe noch fixe Lösungsvorschläge. Es sei Wegscheider darum gegangen, Auskünfte über die politischen "No go's", also die nicht zu überspringenden Hürden, einzuholen. Eine Maximal- und eine Minimalvariante lägen auf dem Tisch, man werde sich in der Mitte treffen müssen. Büroleiter Jürgen Dumpelnik: "Es ist klar, dass es nicht ohne die Gebietskörperschaften als Partner geht, weil die müssen es ja umsetzen."

Wegscheider wünschte sich ein "Konklave" bis längstens 22. Dezember, bei dem eine Grundsatzentscheidung fallen solle. Dumpelnik begründet die Eile mit der drohenden EU-Strafe. Derzeit halte man bei zehn Überschreitungen, damit drohe eine Höchststrafe von vier Millionen Euro bereits im Herbst 2010. Je konkreter man die geplante Lösung umreißen könne, desto eher werde es gelingen, die Strafe noch einmal abzuwenden. Außerdem müsse man endlich das allgemeine Rätselraten beenden, das nur Verunsicherung erzeuge.

Die Stadt Graz, allen voran Chefverhandlerin Lisa Rücker, besteht auf rasche Übermittlung der Studie, die Wegscheiders Wunsch nach einer Mini-Zone unterstützt. Studienautor Stefan Hausberger kündigt den fertigen Bericht für die kommenden Tage an. Auf Wunsch des Landes wurden noch ergänzende Werte eingearbeitet. Haupteffekt einer Umweltzone wäre nicht, so Hausberger, dass die Leute weniger mit dem Auto fahren, sondern dass sie sich neuere Autos kaufen. Das hänge nicht so sehr davon ab, wie groß die Zone tatsächlich sei, daher wäre der Effekt bei einer großen Zone nicht wesentlich höher. Dass einige Leute die Zone umfahren würden, habe man eingerechnet.
"Keine Mini-Zone"

Der Grazer Bürgermeister Siegfried Nagl ließ sich mit seinem "No go" nicht lange bitten (siehe auch Interview, rechts): Die Minizone komme aus sozialen und wirtschaftlichen Erwägungen nicht infrage. Nagl will die Initiative jetzt aber an sich ziehen und sich als Moderator einer Großregionslösung einbringen. Die bisherige Chefverhandlerin Lisa Rücker (Grüne) ist wie Wegscheider der Meinung, dass die Grundsatzentscheidung, ob Klein- oder Großzone, bald fallen kann. Allerdings: Zuerst müsse die bestehende Expertengruppe die Hausberger-Studie auf dem Tisch haben. Dann müssten sich die Experten auf eine Empfehlung an die Politik einigen. Auf dieser Grundlage könne die Politik Verhandlungen aufnehmen.
CLAUDIA GIGLER, GÜNTER PILCH


Umweltzone: Nein zu Ultimatum

Umweltlandesrat Manfred Wegscheider verblüffte im Landtag: Entscheidung für Mini-Variante in Graz sei eine Powerpoint-Präsentation. Die Studie liege ihm selbst noch gar nicht vor.

Kommt die Umweltzone in Graz oder kommt sie nicht? Diese Frage beschäftigt seit einem Jahr Land Steiermark und Stadt Graz. Mit einem erstaunlichen Höhepunkt gestern im Landtag. Die Grünen wollten vom zuständigen SPÖ-Landesrat Manfred Wegscheider wissen, aufgrund welcher Details einer Studie der Technischen Universität er plötzlich für die Minimalvariante eintrete (Gries und umliegende Stadtbezirke) und warum er der Stadt Graz aus heiterem Himmel ein Ultimatum für die Entscheidung (22. Dezember) gesetzt habe. Die bemerkenswerte Antwort Wegscheiders: Die Studie kenne er selber nicht, nur eine Powerpoint-Präsentation. Die Wirkung einer größeren Zone wäre aber nicht viel höher als die einer kleineren. Und reden wolle er eh, aber seit dem 12. Dezember verweigerten die Grazer jeden Gesprächstermin.

Wegscheider beantwortete die Anfrage so spürbar distanziert, dass sich ÖVP-Klubchef Christopher Drexler später über diesen "Dienst nach Vorschrift" wunderte. Die Grüne Klubchefin Ingrid Lechner-Sonnek hatte zuvor emotional appelliert: "Feinstaub macht krank. Und die Belastung ist veränderbar, nicht durch das Individuum, sondern durch die Politik."
Ultimatum nicht anerkannt

Der Ärger der Grünen über die Kaltschnäuzigkeit Wegscheiders führte dazu, dass wenig später ein Brief zirkulierte, den die Grazer Vizebürgermeisterin Lisa Rücker dieser Tage an Wegscheider geschrieben hatte. Darin hält sie fest, dass Wegscheider vereinbarungswidrig noch vor Übermittlung der Studie der Presse eine Entscheidung angekündigt habe und sie selbst zur entscheidenden Sitzung der Arbeitsgruppe erst eineinhalb Stunden vorher eingeladen wurde. Die Arbeitsgruppe habe sich für eine Zone bis zur Autobahn ausgesprochen (in Anlehnung an die alte Smogzone, die allerdings auch Seiersberg inklusive Einkaufszentrum beinhalten würde), Wegscheider habe aber nach der Sitzung gegenüber der Presse behauptet, alle seien für die Mini-Variante. Das Ultimatum erkennen Grüne und ÖVP nicht an, zumal die gesetzliche Grundlage - das Immissionsschutzgesetz Luft (IGL) - noch in Begutachtung und starker Kritik ausgesetzt sei. Sobald die Studie und das Protokoll der Arbeitsgruppe vorlägen, ist Rücker für Graz zu weiteren Gesprächen bereit.

Lechner-Sonnek brachte es im Landtag noch einmal auf den Punkt: "Für eine schlechte Entscheidung ist jeder Zeitpunkt zu früh." Drexler ortete eine "entwaffnende Ehrlichkeit" in einem Nebensatz Wegscheiders, wonach es offenbar Ziel der SPÖ sei, nur mit Graz und nicht mit den Umlandgemeinden (etwa Seiersberg) verhandeln zu müssen.
CLAUDIA GIGLER

quelle: kleine.at (http://www.kleinezeitung.at/nachrichten/politik/2237154/umweltzone-nein-zu-ultimatum.story)


quelle: kleine.at (http://www.kleinezeitung.at/steiermark/2238536/umweltzone-auch-fuer-land-wieder-alles-offen.story)
Titel: Re: "Umweltzone" - Graz
Beitrag von: Vienna-City am Dezember 30, 2009, 22:20:03
Fahrverbote sind ein teurer Irrweg

Wie der ADAC durch eine Studie belegen konnte, trägt der Pkw-Verkehr nur mit fünf Prozent zur Feinstaubbelastung bei.

Jede neu eingerichtete Umweltzone und jede Verschärfung der Einfahrregeln, so ADAC-Vizepräsident für Verkehr, Ulrich Klaus Becker, stellen somit nichts anderes dar, als unverhältnismäßige Eingriffe in die Mobilität der Bevölkerung, teilweise mit dramatischen finanziellen, an Enteignung grenzenden Folgen.

Dabei verursachen Umweltzonen einen gigantischen Verwaltungsaufwand und immense Kosten. Das Geld dafür fehlt dann an anderer Stelle. Anstatt mit untauglichen Maßnahmen Autofahrer und Industrie zu verunsichern, sollte der bewährte und erfolgreiche Weg weitergegangen werden, durch technische Maßnahmen den Schadstoffausstoß an der Quelle wirksam zur verringern und zwar nicht nur in Innenstädten, sondern im ganzen Land.

Es ist aus ADAC-Sicht nicht hinnehmbar, dass immer schneller schärfere Immissionsgrenzwerte für Luftschadstoffe erlassen werden, während die Regelungen der Emissionen langsamer fortgeschrieben werden. Autos, deren Motoren und Abgassysteme eben noch als sauber und modern galten und die vor wenigen Jahren noch steuerlich gefördert wurden, gelten plötzlich als Stinker, die nicht mehr in die Städte fahren dürfen.

Um das Ziel einer dauerhaften Luftverbesserung zu erreichen, schlägt der ADAC anstelle von Umweltmaßnahmen effektivere Möglichkeiten vor. So muss beispielsweise der Verkehrsfluss in den Städten verbessert werden.

Dank sogenannter Grüner Wellen werden dort, wo sie zum Einsatz kommen, 25 Prozent weniger Feinstaubpartikel erzeugt und 50 Prozent weniger Stickoxide. Auch die Fahrzeughersteller könnten ihren Beitrag leisten, indem sie schneller saubere Fahrzeuge entwickeln, die heute schon die Grenzwerte der Euro-6-Norm erfüllen. Die Technik dafür ist bereits heute vorhanden. Die Politik sollte für den Altbestand die Nachrüstung mit Partikelfiltern weiter fördern. Noch immer stehen vier bis sechs Millionen Dieselfahrzeuge zum Umbau an. Außerdem fordert der ADAC die Politik auf, wie im Koalitionsvertrag festgelegt, endlich die Wirksamkeit von Umweltzonen wissenschaftlich überprüfen zu lassen.


Quelle: DPA
Titel: Re: "Umweltzone" - Graz
Beitrag von: invisible am Dezember 30, 2009, 22:26:53

Fahrverbote sind ein teurer Irrweg

Wie der ADAC durch eine Studie belegen konnte, trägt der Pkw-Verkehr nur mit fünf Prozent zur Feinstaubbelastung bei.



Ich bleibe dabei: 5% sind besser als nichts. 5% können auch den Unterschied zwischen Grenzwertüberschreitung oder nicht ausmachen.

Natürlich kommt der Großteil aus Hausbrand und Industrie - nur soll man den Leuten im Winter das Heizen verbieten? Zum Auto gibts mehr oder weniger gute Alternativen, zum Heizen kaum (wobei da mit Wärmedämmnung eh sehr viel getan wird, aber das dauert halt).
Titel: Re: "Umweltzone" - Graz
Beitrag von: Ch. Wagner am Dezember 31, 2009, 12:24:28
Und auch ich bleibe dabei: ist der ADAC objektiv?

LG!Christian
Titel: Re: "Umweltzone" - Graz
Beitrag von: amadeus am Dezember 31, 2009, 12:34:14

Und auch ich bleibe dabei: ist der ADAC objektiv?


Objektiv gesehen: Nein!  ;)
Titel: Re: "Umweltzone" - Graz
Beitrag von: Deadlocked am Dezember 31, 2009, 15:59:56


Fahrverbote sind ein teurer Irrweg

Wie der ADAC durch eine Studie belegen konnte, trägt der Pkw-Verkehr nur mit fünf Prozent zur Feinstaubbelastung bei.



Ich bleibe dabei: 5% sind besser als nichts. 5% können auch den Unterschied zwischen Grenzwertüberschreitung oder nicht ausmachen.

Natürlich kommt der Großteil aus Hausbrand und Industrie - nur soll man den Leuten im Winter das Heizen verbieten? Zum Auto gibts mehr oder weniger gute Alternativen, zum Heizen kaum (wobei da mit Wärmedämmnung eh sehr viel getan wird, aber das dauert halt).

Man könnte Fernwärmeanschlüsse attraktiver machen, aber solange irrwitzige Anschlußgebühren verlangt werden heizen die Leute halt lieber selber. (Ist zumindest bei uns so)
Titel: Feinstaub: Verhandeln über Ersatzmaßnahmen in Graz
Beitrag von: Michael am Februar 01, 2010, 21:34:58

Feinstaub: Verhandeln über Ersatzmaßnahmen in Graz

Die Einführung von Umweltzonen in der Grazer Innenstadt dürften sich weiter verzögern, daher werden kurzfristige Alternativen überlegt.
Alternative Maßnahmen gegen Feinstaub angedacht


Während die Grünen die permanenten Feinstaub-Grenzwertüberschreitungen - am Montag wurde in Graz die dreifache maximal erlaubte Belastung erreicht - und fehlende Aktivitäten des Landes anprangern, zeigte sich der steirische Umweltlandesrat Manfred Wegscheider (S) pessimistisch, die ins Auge gefassten Umweltzonen für Graz bald umsetzen zu können. Die Novelle zum Immissionsschutzgesetz Luft (IG-L) samt Kennzeichnungsverordnung dürfte aufgrund der Fülle an Einsprüchen noch auf sich wartenlassen, so Wegscheider am Montag.


Maßnahmen

Wegscheider sprach von einer "Katastrophensituation, aber nicht im schlechtesten Sinne". In Graz müsse man eben auch die topografische Situation berücksichtigen. Das Jahr 2009 sei "sehr zufriedenstellend" verlaufen und von einem Termin im März in Brüssel erwarte er sich "zu 99 Prozent", dass man um Strafzahlungen herumkomme, weil man ja Maßnahmen eingeleitet habe. Erlaubt sind laut EU 35 Überschreitungstage, die im diesjährigen Jänner in Graz und Leibnitz schon zu fast zwei Drittel erreicht wurden.

Weil es zum Entwurf des IG-L "unzählige Einsprüche und Stellungnahmen" gebe, dürfte der gesetzliche Rahmen für die in Graz geplanten Umweltzonen noch länger auf sich wartenlassen. Die Einführung von Zonen, die etwa ältere Dieselfahrzeuge verbannen, ohne IG-L kann sich Wegscheider nicht vorstellen. Wohl aber denkbar seien andere kurzfristige Maßnahmen, die er dieser Tage mit dem Grazer Bürgermeister Siegfried Nagl (V) erörtern will. Fahrverbote sind allerdings nicht darunter.

Quelle: www.kleine.at (http://www.kleinezeitung.at/nachrichten/chronik/feinstaub/2282517/feinstaub-verhandeln-ueber-ersatzmassnahmen-graz.story)
Titel: Re: "Umweltzone" - Graz
Beitrag von: Martin am April 10, 2010, 00:40:47
Ab 2011 heißt es Stopp für alte Stinker

Es ist beschlossene Sache: Graz bekommt eine Umweltzone mit Fahrverboten für alte Dieselautos, die teils über das Stadtgebiet hinausreicht. Starten kann die Maßnahme erst nächstes Jahr.

Monatelang flogen politisch die Fetzen, jetzt haben sich die Parteien geeinigt: Graz rückt dem Feinstaub ab 2011 mit schrittweisen Fahrverboten für alte Dieselfahrzeuge zu Leibe. Während die Details der geplanten Umweltzone noch ausgehandelt werden müssen, steht ihre Ausdehnung bereits fest: Sie umfasst etwa zwei Drittel des Stadtgebiets - und ist damit wesentlich größer als die zuletzt kolportierte Mini-Variante.

"Wir gehen aus der Deckung und hören auf mit Zurufen über die Medien", fasst der Grazer Bürgermeister Siegfried Nagl (ÖVP) die neue Gangart in Worte. In den vergangenen Monaten waren zwischen der Stadt und Umweltlandesrat Manfred Wegscheider (SPÖ) die Wogen hoch gegangen. Die nun präsentierte Lösung ist ein Kompromiss zwischen der von Wegscheider bevorzugten Klein-Variante und den Vorstellungen der Stadt, die sich letztlich eher durchgesetzt haben. Die Umweltzone beginnt im Norden beim Kalvarienberggürtel und zieht sich über das gesamte Stadtgebiet bis zur A 2 im Süden (siehe Grafik). Mit dabei sind Teile der Gemeinden Seiersberg und Feldkirchen. "Die beiden Bürgermeister haben signalisiert, dass sie auf unserer Seite sind", sagt Nagl. Die Shopping City Seiersberg und der Murpark liegen ebenso innerhalb der Zone wie das Center West. Ausgenommen sind nur die Autobahnen.
Das Gesetz muss her

Starten kann die Umweltzone frühestens 2011. Vorher muss die Novelle des Immissionsschutzgesetzes-Luft (IG-L) in Kraft treten. Zuständig dafür ist Umweltminister Niki Berlakovich (ÖVP). "Wir rechnen damit, dass es im Sommer so weit ist", sagt Wegscheider. "Dann kann das Land die Umweltzone innerhalb eines Jahres umsetzen."

Die Details der Regelung wie etwa die Ausnahmebestimmungen werden im Juni in einem Symposium ausgefeilt. Geladen sind Interessensvertreter, Autofahrerklubs und Politiker. "Wir werden aber sicher nicht so viele Ausnahmen zulassen, dass sich die Zone erübrigt", sagt Rücker.

Von den Fahrverboten betroffen sind laut Land Steiermark etwa 40.000 steirische Autos - ein rechnerischer Wert, der sich aus jenen älteren Dieselautos im Land ergibt, die auch tatsächlich nach Graz fahren. Die theoretische Betroffenheit ist freilich höher. Die Zone gilt das ganze Jahr über, auch für Lkw.

Während Grüne und VCÖ die Einigung begrüßen, kam am Freotag Kritik von Autofahrerklubs und Wirtschaftskammer, die von einem "großen Aufwand mit minimalen Effekten" spricht.
GÜNTER PILCH


"Eine kalte Enteignung"

Kritik an den geplanten Maßnahmen hagelt es allerdings vom Autofahrerclub ARBÖ: "Sie ist eine kalte Enteignung, die nichts bringt und die Falschen trifft", kritisiert Hans Marcher, Landesgeschäftsführer des ARBÖ-Steiermark. Wer sein Auto nicht mehr benützen darf, obwohl es beim Kauf dem Stand der Technik entsprochen hat und legal in Österreich zugelassen wurde, wird auf kaltem Wege enteignet. Dass Umweltzonen umweltmäßig nicht viel bringen, sieht man am Beispiel deutscher Städte. Betroffen sind hauptsächlich Pendlerinnen und Pendler, und zwar nicht nur die genannten 40.000 aus Graz und Umgebung.

"Betroffen sind weitaus mehr, nämlich alle anderen Diesel-Pkw-Fahrer, aus allen anderen Teilen des Landes, sobald sie nach Graz kommen. Wer Feinstaub effizient bekämpfen will, muss bei den Hauptverursachern ansetzen. "Hauptverursacher von Feinstaub sind definitiv nicht die Pkw-Fahrer im Inland", so Marcher. Von der Vorgangsweise bedenklich ist, dass hier neue Verbote angekündigt werden, noch bevor es eine gesetzliche Grundlage dafür gibt, so der ARBÖ. Die dafür notwendige Novelle des IG-Luft hängt derzeit ja noch bei Umweltminister Berlakovich und es fehlt die Beschlussfassung durch den Nationalrat.

Ablehnende Stellungnahmen gab es auch von Wirtschaftskammer von Wirtschaftsbund: "Als einen großen Aufwand mit minimalen Effekten für die Luftqualität", lehnte Ulfried Hainzl, Präsident der WK Steiermark Umweltzonen generell ab: "Uns ist aus den deutschen Umweltzonen keine bekannt, die tatsächlich entsprechend effizient gewesen ist". Dass Umweltzonen teuer kämen, kritisierte der Wirtschaftsbund. "Vor allem der Mittelstand und Menschen mit geringem Einkommen sind hier eindeutig benachteiligt".

Man spricht von "Vernichtung von Volksvermögen, noch dazu ohne Nutzen für die Umwelt".
GÜNTER PILCH


Gratwanderung

Für die einen ist es eine "kalte Enteignung" (Arbö), für die anderen ein "richtiger Schritt" (Grüne). Wie man auch dazu stehen mag, seit gestern ist fix: Die Vertreter dreier Parteien haben sich auf eine Umweltzone für Graz geeinigt. Womit endgültig klar ist, dass die strittigen Fahrverbote tatsächlich in die Landeshauptstadt einziehen werden.

Einem angestrebten Grundsatzbeschluss im Landtag sollte nur wenig im Weg stehen. Dass die Landes-ÖVP, die auf das Wegscheider-Projekt bereits das taktische Feuer eröffnet hatte, weiter gegen die Pläne mobilmacht, ist nicht zu erwarten. Damit würde sie Parteifreund Siegfried Nagl brüskieren, der als Grazer Bürgermeister hinter der Maßnahme steht.

Offen sind allerdings noch Details wie soziale Abfederungen und Ausnahmeregelungen. Wem sind Fahrverbote zuzumuten und wem nicht? Fragen, die eine Gratwanderung zwischen übertriebener Härte und Zahnlosigkeit bedeuten.

Auf diesem Grat nicht abzurutschen, wird die politische Herausforderung der nächsten Monate sein.

Sie erreichen den Autor unter

guenter.pilch@kleinezeitung.at

quelle: kleine.at
Titel: Re: "Umweltzone" - Graz
Beitrag von: x37 am April 10, 2010, 12:54:31
Der Wahnsinn kommt mit großen Schritten näher  :o   :boese: :hammer:
Titel: Re: "Umweltzone" - Graz
Beitrag von: Sanfte Mobilität am April 10, 2010, 13:06:31

Der Wahnsinn kommt mit großen Schritten näher  :o   :boese: :hammer:


Welcher Wahnsinn?

W.
Titel: Re: "Umweltzone" - Graz
Beitrag von: Vienna-City am April 10, 2010, 16:45:56
Gott sei dank zieh ich nächstes Jahr nach Wien!!! Dann brauch ich mich nicht mehr wegen so einem Sch**ß ärgern!!!
Titel: Re: "Umweltzone" - Graz
Beitrag von: Deadlocked am April 10, 2010, 18:25:30
Habt ihr alle so alte Kisten dass ihr deswegen so einen Stress habt?
Titel: Re: "Umweltzone" - Graz
Beitrag von: Vienna-City am April 10, 2010, 18:31:45
Is halt die Frage, was DIE unter alten Autos verstehen! Mein TDI is BJ 2004...
Titel: Re: "Umweltzone" - Graz
Beitrag von: Michael am April 10, 2010, 18:33:00

Das würde ich zwar nicht behaupten, jedoch ist diese Umweltzone trotzdem der falsche Weg, wenn bekannt ist, das nicht die KFZ den Großteil des Feinstaubes verursachen.
Was ist mit dem Hausbrand?
Titel: Re: "Umweltzone" - Graz
Beitrag von: Sanfte Mobilität am April 10, 2010, 18:37:40

Das würde ich zwar nicht behaupten, jedoch ist diese Umweltzone trotzdem der falsche Weg, wenn bekannt ist, das nicht die KFZ den Großteil des Feinstaubes verursachen.
Was ist mit dem Hausbrand?


Wer behauptet das?

W.
Titel: Re: "Umweltzone" - Graz
Beitrag von: Michael am April 10, 2010, 18:53:32

Belegen kann ich es zwar nicht, aber es wird ja noch vielerorts mit Kohle geheizt.
Außerdem wäre da noch die Industrie.

Vielleicht weiß ja jemand, wie stark die Marienhütte dazu beiträgt?
Habe dazu noch etwas gefunden - http://www.styria-mobile.at/home/forum/index.php/topic,1259.msg11979.html#msg11979
Titel: Re: "Umweltzone" - Graz
Beitrag von: Deadlocked am April 10, 2010, 18:59:45
Die Umweltzone ist ja nur eine von mehreren Maßnahmen, soviel ich gehört habe kommt auch eine Fernwärmeanschlusspflicht etc. Es soll auch nur Autos ohne KAT/Partikelfilter betreffen.
Titel: Re: "Umweltzone" - Graz
Beitrag von: Firehawk am April 10, 2010, 19:20:07
Mehr Fernwärme ist auch zu begrüßen, denn auch wenn das Netz bisher fast nur durch fossile Träger gespeist wird kann man bei passender Technologie einfach die Einspeisung ändern und alles andere bleibt gleich.
Die ideale Lösung ist natürlich einfach die Emissionen zu limitieren. Am besten auf Menge Feinstaub (oder anderen Dreck) pro m² - damit kann man bei guter Wärmedämmung auch eine "staubigere" Heizung verwenden, da die Absolutemission geringer ist.

Das besondere beim Feinstaubproblem ist halt dass es keinen Hauptverursacher gibt, daher gibt es immer die "Ausreden", dass jemand anders mehr verursacht. Sei es Verkehr, Hausbrand, Landwirtschaft oder Industrie. Man muss überall ansetzen.
Titel: Re: "Umweltzone" - Graz
Beitrag von: amadeus am April 10, 2010, 19:56:25

Belegen kann ich es zwar nicht, aber es wird ja noch vielerorts mit Kohle geheizt.
Außerdem wäre da noch die Industrie.
Vielleicht weiß ja jemand, wie stark die Marienhütte dazu beiträgt?
Habe dazu noch etwas gefunden - http://www.styria-mobile.at/home/forum/index.php/topic,1259.msg11979.html#msg11979


Vielerorts mit Kohle? Also den Eindruck habe ich nicht. Ist hierorts wohl nur mehr nur ein Minderheitenprogramm. Die noch vorhandenen Kohlenhändler verkaufen auch vorwiegend Öl, von der Kohle kann wohl keiner mehr leben.
Die Marienhütte ist ein Elektrostahlwerk mit Lichtbogenöfen und verfügt schon lange über eine Entstaubungsanlage.
Titel: Re: "Umweltzone" - Graz
Beitrag von: 4020er am April 10, 2010, 20:03:38
Naja, die Kohle wird wiederkommen, immerhin kann man die Kohle auch in eine Art Öl verwandeln. Wenn die Ölreserven wirklich knapp werden, wird man vermutlich auf diese Methode zurückgreifen.

lg
Titel: Re: "Umweltzone" - Graz
Beitrag von: Michael am April 10, 2010, 20:59:18

Ja, vielerorts ist übertrieben. Ich kenne zumindest einige, die noch mit Kohle heizen.

Zitat
Die Marienhütte ist ein Elektrostahlwerk mit Lichtbogenöfen und verfügt schon lange über eine Entstaubungsanlage.

Danke. Das wusste ich nicht.
Titel: Re: "Umweltzone" - Graz
Beitrag von: gradl am April 10, 2010, 21:26:36

Is halt die Frage, was DIE unter alten Autos verstehen! Mein TDI is BJ 2004...


Ja, dein Auto wird es laut Plänen wohl auch erwischen, wenn auch erst 2012:

Zitat

Tritt die Umweltzone ab 2011 in Kraft, zeichnen sich folgende Fahrverbote ab:
2011: Benziner ohne Kat und Diesel der Klassen Euro 1 und Euro 2 (etwa bis Baujahr 1999).
2012: zusätzlich Diesel der Klasse Euro 3 (bis Bj. 2005).

Ein nachgerüsteter Partikelfilter hebt das Dieselauto um eine Klasse nach oben.

Titel: Re: "Umweltzone" - Graz
Beitrag von: gradl am April 10, 2010, 21:29:30
Gegen die Heizungen soll ja auch etwas gemacht werden.

Aus der Kleinen von heute:
Zitat

Jetzt kommt die Anschlusspflicht für Fernwärme
Für Öffis wird eigenes Winterticket eingeführt.

GRAZ. Neben der Umweltzone haben sich Stadt Graz und Land Steiermark auf weitere Maßnahmen zur Feinstaubbekämpfung geeinigt. So gibt es vom Land eine Million Euro für den Fernwärmeausbau in Graz, die Stadt selbst pumpt in den kommenden zehn Jahren 100 Millionen in neue Leitungen und Anschlüsse. Bürgermeister Siegfried Nagl plant außerdem eine Anschlusspflicht in den Gebieten mit ausgebautem Fernwärmenetz. Bei Neubauten soll sie sofort gelten, bestehende Häuser haben zehn Jahre Zeit zur Umstellung. Zudem stehen Stadt und Land in Verhandlungen mit GVB und Verbund. Geplant ist ein günstiges Winterticket. ,,Ein Anreiz für all jene, die die Vorzüge des öffentlichen Verkehrs noch nicht entdeckt haben", sagt Rücker.
Titel: Re: "Umweltzone" - Graz
Beitrag von: Martin am April 15, 2010, 11:00:04
Umweltzone - nur ein großer Irrtum?

Fahrverbote für alte Dieselautos - was in Graz kommen soll, ist in 41 deutschen Städten längst Realität. Über den bisherigen Effekt der Umweltzonen in Feinstaub-Städten schwelt ein Streit.

(http://www.styria-mobile.at/g111/verkehr151109_ManfredSteinb)
Foto © Manfred Steinbach - Fotolia.com

Es war ein Medienauflauf wie selten, als in Berlin, Hannover und Köln am 1. Jänner 2008 Umweltzonen anliefen. Fernsehteams aus allen Teilen Europas berichteten über die Feinstaub-Maßnahme, die erstmals in deutschen Städten in den Praxistest startete.

Zweieinhalb Jahre später, während die Pläne für eine Umweltzone in Graz immer konkreter werden, gelten bereits in 41 deutschen Innenstädten Fahrverbote für ältere Dieselwagen. Die meisten deutschen Autos sind mit grünen, gelben oder roten Plaketten auf den Windschutzscheiben unterwegs. Und die Umweltzonen zählen immer noch zu den umstrittensten Maßnahmen im Verkehrsbereich.

Die Diskussionen beim deutschen Nachbarn gleichen jenen in Österreich. Hier die Stadt- und Umweltpolitiker, die die Umweltzonen als wirkungsvoll anpreisen, dort Autofahrerlobby und Wirtschaftsvertreter, die genau das bestreiten und von einem "unangemessenen Eingriff in die Mobilität der Bürger" sprechen. Der Autofahrerklub ADAC reagierte auf die ersten Zonen mit Klagen. Inzwischen hat Berlin den Rechtsstreit erstinstanzlich gewonnen.

Welchen Effekt die Umweltzonen bislang tatsächlich gehabt haben, lässt sich nur schwer festmachen. Die wechselnden Witterungsverhältnisse machen direkte Vergleiche zwischen den Jahren unmöglich. Mitte 2009 sorgte der ADAC mit einer Untersuchung für Aufsehen. Experten des Klubs verglichen die Luftwerte Berlins jeweils vor und nach Einführung der Umweltzone mit jenen des 30 Kilometer entfernten Potsdam, wo es bis heute keine Zone gibt. Ergebnis: Zwischen den Städten waren kaum Unterschiede feststellbar. Folglich, so der ADAC, seien die Umweltzonen wirkungslos.
Vier Prozent weniger Staub

Stimmt nicht, kontert man in der Berliner Stadtverwaltung. Berlins Umweltzone habe auch die benachbarten Potsdamer zum Kauf neuerer Autos veranlasst. Die Maßnahme wirke also positiv auf beide Städte und habe den Feinstaubgehalt um vier Prozent abgesenkt (siehe auch Bericht links).

Die Deutschen selbst haben sich inzwischen weitgehend daran gewöhnt, dass sie ihre Autos für Fahrten in die Innenstädte je nach Schadstoffklasse mit bunten Aufklebern versehen müssen. Die Pickerl sind bundesweit einheitlich, kosten rund fünf Euro und liegen bei Zulassungs- und Prüfstellen auf. Ausnahmen werden von den Städten individuell festgesetzt.

Wird man illegal in einer Umweltzone ertappt, kostet das 40 Euro - und einen Strafpunkt im Flensburger Verkehrssündenregister. Zumindest eines haben die Zonen mit Sicherheit gebracht: Alte Pkw mit hohem Schadstoffausstoß sind in allen betroffenen Städten sichtbar rar geworden.
GÜNTER PILCH




Berlin

Berlin hat eine der größten Umweltzonen Deutschland. Seit Jänner 2008 dürfen in der 88 Quadratkilometer großen, von 1,1 Millionen Menschen bewohnten Innenstadt keine Dieselautos mehr fahren, die älter als Baujahr 1997 sind. Dasselbe gilt für Benziner ohne Kat. Mit 1. Jänner 2010 traten in der deutschen Hauptstadt zugleich die zweite und die dritte Stufe der Umweltzone in Kraft: Seither ist auch Dieselautos, die älter als fünf Jahre sind, die Einfahrt in den Innenstadtbereich innerhalb des S-Bahn-Rings verboten.

Als die Zone vor zweieinhalb Jahren startete, sei die Skepsis unter den Berlinern beträchtlich gewesen, sagt Marie-Luise Dittmar, Sprecherin der Senatsverwaltung. "Heute hat sich das längst gelegt. Es waren mit Jahresbeginn ja nicht so viele Autofahrer neu betroffen wie 2008."

Während der deutsche Autofahrerklub ADAC die Wirksamkeit der Umweltzone bestreitet, verweist die Stadt auf eine Erhebung ein Jahr nach Start der Zone. Sie ergab: 62 Tonnen Dieselruß, 960 Tonnen Stickoxide und vier Überschreitungstage weniger. "Das alles ist bereinigt um die Einflüsse des Wetters", sagt Dittmar.

Kontrolliert werden die Plaketten auf den Autos von Stadt und Polizei. Die Exekutive erledigt den fahrenden, die Ordnungsämter der Bezirke prüfen den ruhenden Verkehr. Allein in den ersten zehn Monaten gab es rund 10.000 Strafen. Die Erneuerungsrate im Fuhrpark ist laut Stadtverwaltung enorm.

München

München führte im Oktober 2008 eine Umweltzone ein. Seither dürfen filterlose Dieselautos, die vor 1997 gebaut wurden, und Benziner ohne Kat nicht mehr in die Innenstadt fahren. Die Zone gilt innerhalb des Mittleren Rings und betrifft ein Gebiet mit etwa 430.000 Einwohnern. Zu den Auswirkungen liegen bislang noch keine Daten vor. Eine Umfrage habe jedoch ergeben, dass 60 Prozent der Bewohner die Umweltzone positiv beurteilen, sagt Martina Weinzierl vom Münchener Referat für Gesundheit und Umwelt. In der Zulassungsstatistik seien alte Dieselautos deutlich zurückgegangen. Die nächste Stufe startet heuer im Oktober. Ab dann heißt es Stopp für Diesel-Pkw, die älter sind als zehn Jahre.

Hannover


Hannover war mit Berlin und Köln eine der ersten deutschen Städte, die am 1. Jänner 2008 eine Umweltzone einführten. Die 50 Quadratkilometer große Innenstadt mit ihren 220.000 Bewohnern darf seither nur noch eingeschränkt befahren werden. Seit Jänner 2010 dürfen nur noch Fahrzeuge mit grüner Plakette einfahren, also alle Benziner mit Kat und Dieselautos ab Baujahr 2006. Die Wirksamkeit der Zone ist umstritten. Die Stadt stellte während des ersten Jahres eine Feinstaubminderung um zwei Prozent fest. Die Witterungseinflüsse machen genaue Aussagen allerdings schwierig. Auf Druck des niedersächsischen Umweltministers prüft derzeit eine Arbeitsgruppe Alternativen zur Umweltzone.

quelle: http://www.kleinezeitung.at/allgemein/automotor/2334065/umweltzonen-nur-ein-grosser-irrtum.story
Titel: Re: "Umweltzone" - Graz
Beitrag von: Martin am April 18, 2010, 14:25:27
So denkt Graz: Die Umweltzone

54,5 Prozent der Grazer sind der Meinung, ein Fahrverbot für emissionsstarke Diesel-Pkw senke die Feinstaubbelastung. Die große Umfrage für G7.

Für 40.000 Stinker heißt es ab 2011: Stopp! Ab dann soll die Umweltzone in einem ersten Schritt nach langem politischen Hickhack in Graz in Kraft treten. Das Fahrverbot gilt vom Kalvariengürtel bis zur Südautobahn, auch Teile der Gemeinden von Seiersberg und Feldkirchen sind von der geplanten Umweltzone betroffen. Wie viele Stinker fahren in Graz? 40.000 hat das Land berechnet.

Von Pendlervertretern hagelt es heftige Kritik. Auch 70 Prozent der Grazer Unternehmer sind laut Wirtschaftskammer Steiermark klar gegen das Fahrverbot und befürchten Einbußen für den Wirtschaftsstandort. Aber: Wie denkt Graz über die Umweltzone? Das Marktforschungsinstitut Brandstätter Matuschkowitz Marketing (bmm) hat für G7 200 Grazer und Grazerinnen in persönlichen, standardisierten Interviews dazu befragt.
Trend zur Umweltzone

Die Überraschung: 54,5 Prozent der Befragten antworteten auf die Frage: "Ist ein Fahrverbot für emissionsstarke, dieselbetriebene Pkw in Graz zielführend, um die Feinstaubbelastung zu senken?" mit Ja (siehe Tabelle rechts). 35,5 Prozent halten das Fahrverbot für nicht zielführend.

Auf die Frage: ?Wo soll die Umweltzone gelten?" hat sich jeder Fünfte sogar für ein Fahrverbot in ganz Graz ausgesprochen. 35,5 Prozent sprachen sich für ein Fahrverbot in der inneren Stadt aus.


Meinung

"Die Verantwortung gegenüber der Umwelt bewegt Menschen nicht nur in den Köpfen zum Umdenken, sondern auch zum Handeln."
Claudia Brandstätter-Kobalt, Geschäftsführerin von bmm Brandstätter-Matuschkowitz

Meinung
"Mich würde die Umweltzone nicht betreffen, weil ich immer Rad fahre. Ich denke aber, dass sie nichts nützen wird."
Andreas Koch (22), Student aus Graz

Meinung
"Für mich ist das ganze Getue Blödsinn. Umweltzonen helfen nicht, genauso, wie der Feinstaubhunderter nix gebracht hat."
Richard Bayer (46), Instand- haltungstechniker aus Graz

Meinung
"Die Zone bringt höchstens Geld für die Stadt. Besser wäre ein Überdenken der Ampelphasen!"
Hartmut Heidinger (60), selbst- ständig, Graz-Mariatrost

quelle: g7 - die Stadtzeitung der "Kleinen" (http://www.kleinezeitung.at/g7/2335143/so-denkt-graz-umweltzone.story)
Titel: Re: "Umweltzone" - Graz
Beitrag von: Martin am April 19, 2010, 08:53:11
Ein Schub für die Öffis?

Die S-Bahn wächst Zug um Zug, Pendlervertretern ist das Angebot aber noch zu wenig. Sie fordern: Nulltarif an Feinstaubtagen in Graz.
Werden Pendler bei der Umsetzung einer Umweltzone auf die S-Bahn umsteigen?

Die Verkehrslandesrätin kurbelt weiterhin für ihr Lieblingsprojekt, die S-Bahn. Die Zuwächse seit dem Start 2007 können sich sehen lassen, rund 32.000 Steirer nützen das Angebot. Kristina Edlinger-Ploder (VP) nennt ihr Ressort auch das Klimaschutzressort, während ihr SP-Kollege, Umweltlandesrat Manfred Wegscheider, beim Thema Feinstaub kaum punkten konnte.

Nun könnte ausgerechnet die Umweltzone, die ab 2011 für einen Großteil von Graz gelten soll und der Edlinger-Ploder grundsätzlich wenig abgewinnen kann ("Wir wollen keine Verbote machen, wir wollen Angebote machen"), der S-Bahn einen Schub verleihen. Das Angebot werde bis dahin weiter verbessert; auf der S 1 fahren Züge dann im Halbstundentakt, die Ostbahn wird zur S 3 und der Koralmbahnabschnitt von Werndorf nach Wettmannstätten eingebunden.
Skepsis

Wie aber werden Pendler reagieren, die mit alten Dieselautos 2011 nicht mehr nach Graz dürfen, wie Grazer, die ins Umland wollen? Edlinger-Ploder setzt ihre Erwartungen nicht allzu hoch an: "Die Entscheidung für die Öffis ist eine langfristige."

Franz Gosch, Obmann der Pendlerinitiative, Vertreter von rund 280.000 Pendlern und ein entschiedener Gegner der Umweltzone, sieht noch zu wenig Potenzial für einen großen Umstieg auf den öffentlichen Verkehr. "Jene, für die sich das auszahlt, werden es machen. Für viele bedeutet die S-Bahn aber noch einen zu großen Zeitaufwand und ist daher keine Alternative." Laut einer jüngsten Erhebung beziehen 70 (!) Prozent der steirischen Pendler die große Pendlerpauschale, das heißt, dass 70 Prozent den zumutbaren Aufwand für ihren Arbeitsweg überschreiten.

"Für einige bedeutet die Umweltzone, dass sie ihre Mobilität nicht mehr aufrecht halten können", kritisiert Gosch und fordert Schadensbegrenzung. Etwa: "Es muss Ausnahmen geben und der Umstieg auf geeignete Fahrzeuge gefördert werden." Die soziale Schieflage wolle man nicht hinnehmen. Auch an den öffentlichen Verkehr richtet Gosch Forderungen: In Graz wünscht sich der Pendler-Obmann an Feinstaubtagen einen Nulltarif für Bus und Bim. "An den Einkaufssamstagen im Advent kann man sich das auch leisten", meint Gosch. "Es muss einen Tag vorher entsprechend angekündigt werden, dann wird es angenommen." Gosch hofft auf die Verhandlungen mit der Stadt.

Für die Kombination aus Auto und Bahn bzw. Bus seien die Park & Ride-Plätze bereits an ihrer Kapazitätsgrenze angelangt. Hier sei das Land gefordert.
HANNES GAISCH

quelle: www.kleine.at (http://www.kleinezeitung.at/nachrichten/politik/2336562/ein-schub-fuer-oeffis.story)




Ein Gewinn

Die geplante Umweltzone für Graz kommt nicht überall gut an. Dem öffentlichen Verkehr könnte sie allerdings auf die Beine bzw. die Räder helfen: Wer sein Auto stehen lassen muss, muss sich zwangsweise eine Alternative suchen.

Die S-Bahn?
Es wäre eine Chance. Auch eine für die Bahn. Denn da lässt nicht nur das Image zu wünschen übrig - unterhalten Sie sich einmal eingehend mit einem Pendler . . .

Um diesen zum Um-, sprich: zum Einsteigen zu bewegen, braucht es mehr als nur ein paar aufgerüstete Strecken. Da müsste das ganze Paket stimmen.

Das fängt bei den Park & Ride-Plätzen an. Impliziert ein entsprechendes Fahrplan- und Waggonangebot. Hat mit Pünktlichkeit zu tun. Und wohl auch mit finanziellen Anreizen.

Denn eines ist klar: Abholen lässt sich mit der S-Bahn kein Pendler - das liegt in der Natur der Sache. Der muss schon kommen. Wenn er dann auch noch eine wirklich akzeptable Alternative fände, wäre das ein Gewinn.

Nicht nur für die Bahn.


Sie erreichen die Autorin unter

beate.pichler@kleinezeitung.at
BEATE PICHLER

quelle: www.kleine.at (http://www.kleinezeitung.at/nachrichten/politik/2336559/ein-gewinn.story)
Titel: Re: "Umweltzone" - Graz
Beitrag von: Telefonzentrale am April 19, 2010, 23:36:02

Wenn man Fahrverbote einrichtet, dann für alle Fahrzeuge, eventuell je nach geraden oder ungeraden Kennzeichen an Feinstaubtagen.


Die Zonen bringen viel zu wenig:
Warum?

Ganz einfach:

Wer viel fährt, hat ohnedies keinen alten Dieselstinker, weil der ist längst kaputt. Alte Autos haben Leute, die ohnedies wenig fahren - und weil sie wenig fahren, kann man durch Verbot dieser Autos auch nur wenig Feinstaub einsparen.
Die Anzahl der Hardcore-uralt-Dieselstinker-Vielfahrer mit Fahrzeugen über 600000 km dürfte überschaubar sein  ;D

Weiters:

Wenn ein Dieselfahrzeug alt ist und z.B. Euro 3 im Jahre Schnee erfüllt hat, dann heißt das ja nicht, dass dieses Fahrzeug am obersten Grenzwert von Euro 3 seine Schadstoffe ausstößt. Aber damals, als das Auto gebaut wurde, gab es eben nur Euro 3 - es hätte aber locker Euro 4 erreicht - hätte es diese Norm zu Produktionszeiten des Autos schon gegeben. Nachträgliches Nachbesseren der Euro Norm ist nicht möglich, weil das vom Lieferwerk aus gemacht werden müsste, das baut aber schon längst andere Typen ...... aber z.B. mit demselben Motor, und bekommt für das neue Modell natürlich Euro 4 - ist ja gerade die Norm..

Also wird somancher aus dem Verkehr zu ziehender Stinker gar kein sonderlicher Stinker sein - und die Feinstaubersparnis durch Verbot wiederum minimaler sein als es sich die Zonenbefürworter erhoffen.

Aber dafür gibts natürlich viele Nachteile dieser Zonenverordnung, die scheinbar völlig ignoriert werden.

Was ist denn mit den Touristen? Und ja, viele Städtereisende, Kongressreisende kommen mit dem Auto, das benutzen sie meist nur für die an- und Abreise, sonst steht es in der Hotelgarage.
Glaubt irgendwer von den Zonenbefürwortern, dass sich so ein Tourist die Mühe antun wird, vor Erreichen der Stadtgrenze eine Grazer Feinstaubplakette bei  einem Autohändler (Mo-Fr 7h bis 15h  8)) zu organisieren, und sich diese dann dauerhaft auf seine meist eh schon pickerlverzierte Windschutzscheibe zu kleben? Das tut sich kaum einer an - da fährt er eben nach Salzburg oder Laibach, da braucht er das nicht.

Ich fahre auch nicht in deutsche Städte mit Zone, mir ist das zu blöd, wegen einmal im Jahr das Tamtam wegen der Plakette zu machen und diese dann nutzlos das restliche Jahr spazieren zu führen.
Wo ist da der Unterschied zu Graz? Ganz einfach - die großen deutschen Städte sind auf ausländische Gäste weit weniger angewiesen als das kleine Graz.

Besonders witzig ist ja, dass z.B. Andritz keine Zone ist: Wenn der Andritzer also mit seinem plakettenlosen Fahrzeug nach z.B. nach Hartberg will, dann - jaa! - dann darf er über Nordeinfahrt - Plabutschtunnel  - Seiersberg - Südautobahn eine lange Feinstaubrunde rund um Graz drehen und ich garantiere, er stößt mehr Feinstaub aus, als wenn er die 5 km zum Zubringer Liebenau durch die Stadt gefahren wäre  :D

Dass die Zonenverordnung natürlich wieder die sogenannte Mittellschicht trifft, die zuviel verdient - um die ganzen Sozialbegünstiigungen in Anspruch zu nehmen, - die aber dennoch jeden Groschen umdrehen müssen, da Kinder - Wohnung - Leben - Kredite - Alimente - Unterhalt etc. bezahlt werden wollen- ist den verantwortlichen Polikern egal. Und wer im Schichtdienst arbeitet und nicht das Glück hat, in Fahrradnähe zu wohnen, der braucht halt ein Auto. Und gerade in diesen sozialen Schichten ist der Schichtdienst verbreitet. Tolle soziale Treffsicherheit!


Fazit: Wenn Feinstaubbeschränkungen, dann für alle! Auch für die Reichen, die längst mit dem fetten Euro 6 SUV mit 230 PS in der Gegend herumgurken und mit Sicherheit mehr Feinstaub durch Aufwirbelung durch 3to Gewicht und Superbreitreifen aufwirbeln, als der 650kg Dieselgolf aus 1995. Und damit wir unseren Tourismus nicht kaputt machen, eben nur an den Feinstaubtagen. Das ist leicht zu kommunizieren, das kostet wenig, das gibts kaum Bürokratiekosten.

Übrigens: Von der Feinstaubverordnung sollen die Fahrzeuge des Magistrats und der Stadt Graz (= Dienstwagen) generell ausgenommen sein. Ehre wem Ehre gebührt! Es wären zu hohe Kosten, die ganzen Kommunalfahrzeuge etc auf den neusten Feinstaub-Stand zu bringen, konnte man lesen.

Ach ja, der kleine Installateur darf natürlich schon seine aufwendig eingerichteten, duch die Zonenverordnung wohl wertlosen Werkstattwagen um 500,-- an den Osthändler verkaufen und sich mit Krediten für Neuwagen eindecken - eh klar.

Also weg mit den Zonen und her mit den tageweisen Fahrverboten für alle!  

Titel: Re: "Umweltzone" - Graz
Beitrag von: Walter4041 am April 20, 2010, 15:02:53

Ich fahre auch nicht in deutsche Städte mit Zone, mir ist das zu blöd, wegen einmal im Jahr das Tamtam wegen der Plakette zu machen und diese dann nutzlos das restliche Jahr spazieren zu führen.
Du kannst dein Auto natürlich auch am Stadtrand stehen lassen und mit den Öffis ins Zentrum fahren - dann hat die Verordnung auch ihren Zweck erreicht. Die deutsche Plakette hat übrigens kein Ablaufdatum und ein und dieselbe Plakette gilt in allen Städten.

Zitat
Wo ist da der Unterschied zu Graz? Ganz einfach - die großen deutschen Städte sind auf ausländische Gäste weit weniger angewiesen als das kleine Graz.
Ach wirklich? Warst du schon einmal in München, Dresden oder Heidelberg?

Zitat
Ach ja, der kleine Installateur darf natürlich schon seine aufwendig eingerichteten, duch die Zonenverordnung wohl wertlosen Werkstattwagen um 500,-- an den Osthändler verkaufen und sich mit Krediten für Neuwagen eindecken - eh klar.
Wenn das KFZ des Installateurs nur 500,- wert ist, ist es eh schon schrottreif.  :pfeifend:
Titel: Re: "Umweltzone" - Graz
Beitrag von: Vienna-City am April 20, 2010, 21:36:11
Nja Umweltzone ok, nur dann muss die Stadt auch für entsprechende Ausweichrouten sorgen, sprich Gürtelstraßen. Mir bringen die Öffis nix, wenn ich zu meim bestn Freund auf die Platte fahren will. Und da komm ich halt nur hin, wenn ich, aus Seiersberg kommend, durch die Innenstadt fahr.
Die Idee mit den geraden und ungeraden Kennzeichen, halte ich für die Beste! Dann würden sich mehr Fahrgemeinschaften bilden.
Titel: Re: "Umweltzone" - Graz
Beitrag von: Telefonzentrale am April 20, 2010, 23:43:48

Zitat
Du kannst dein Auto natürlich auch am Stadtrand stehen lassen und mit den Öffis ins Zentrum fahren
Ja klar, als Pendler durchaus und eventuell als Tagestourist, der in Schladming für 14 Tage Quartier hat und einen Ausflug nach Graz macht.

Nur:
Jemand, der ein verlängertes Wochenende in einem der Grazer Hotels verbringen will, eventuell einen Opernbesuch mit entsprechender Kleidung machen will, dessen Frau in der Stadt durch die Geschäfte stöbern will, der wird sicher nicht sein Auto am Stadtrand stehen lassen und mit Anzug und Abendkleid überm Arm und Koffern in der Hand mit dem Bus zum Hotel fahren. Der will mit seinem Auto in die Garage fahren und wenn er das nicht kann, fährt er halt woanders hin, etwa nach Salzburg.

Man stelle sich vor, wie toll das in den Reisezeitschriften, Zeitungen, Reiseforen etc. wirkt, wenn geschrieben steht: Warnung, für Graz brauchen sie als einzige Stadt in Österreich eine Umweltplakette weil dort die Luft so schlecht ist, sogar im Sommer braucht man die Plakette  :P. Die Strafen betragen 80,--

Na super, eine bessere Reklame gibts nicht  :( Und ich versichere, Wenn Graz die einzige Stadt in Österreich ist, die solche Zonen einführt, dann geht das zumindest durch die Presse unserer Nachbarstaaten und die Negativreklame für Graz ist garantiert.

Und klar, der Slowene, der in Seiersberg oder im Center West einkaufen fährt, wird natürlich auch sein Auto am Zonenrand (wo eigentlich im Süden??) stehenlassen und seine Einkäufe und Ikeamöbel per Bus und S-Bahn zum Auto karren. Und die Kundenfrequenz aus Ungarn und Slowenien ist in den genannten Shoppingcentern recht hoch, einfach einmal auf die Kennzeichen achten.

Zitat
Die deutsche Plakette hat übrigens kein Ablaufdatum und ein und dieselbe Plakette gilt in allen Städten.
Ja klar, und weil ich einmal alle 2 Jahre in eine deutsche Stadt mit Umweltzone fahre, werde ich zu einem deutschen Autohändler fahren, mir eine Plakette organisieren, und diese dann stolz mit meiner übrigen Pickerlsammlung auf der Windschutzscheibe (Asfinag-Vignette, Grazer Parkpickerl, schweizer Vignette, ungarische Vignnette, slowenische Vignette, tschechische Vignette,  Prüfpickerl etc.) völlig sinn- und nutzlos durch die Gegend spazieren fahren, weil ich könnte sie ja irgendwann wieder einmal brauchen. Und die deutsche Plakette ist ja auch so klein und handlich  ;D

Jeder deutscher Autofahrer wird es sich genau überlegen, ob es lohnt, den Plakettenaufwand nur wegen Graz zu treiben. Und beim ADAC wird man die Grazer Plakette nicht bekommen. Aber dafür Montag bis Freitag wenn Werktag von 7h00 bis 15h00 bei einer steirischen Autowerkstätte, die nicht in der Zone liegt - wie praktisch  :hehe: ::)

Zitat
Ach wirklich? Warst du schon einmal in München, Dresden oder Heidelberg?
Wahrscheinlich öfters als du. Ich rede hier von autofahrenden Touristen und Kongressteilnehmern, Kauftouristen, Shoppern etc. aus den angrenzenden Ländern. Und genau die gehen in der Masse der einheimischen (=deutschen) Touristen oder Flugtouristen, Rucksacktouristen, Bustouristen in München, Stuttgart etc. unter. In Graz aber nicht, der Anteil der autoanreisenden nichteinheimischen Touristen ist in Graz erheblich, man schaue sich nur einmal die Kennzeichen in der Stadt an.
Und genau die werden als Wirtschaftsfaktor großteils wegfallen und die Autotouristen lassen nun einmal mehr Geld in der Stadt als Flug- oder Rucksacktouristen.

Zitat
Wenn das KFZ des Installateurs nur 500,- wert ist, ist es eh schon schrottreif.

Da hast das nicht ganz begriffen  ;)

Ein nicht-Umweltzonentauglicher PKW war vor Ankündigung der Umweltzone in Graz - etwa ein 2000er Audi A4 mit durchschnittlichen Kilometer - ca 8000,-- wert. Nachdem die Stadt Graz  nun die Umweltzonen verkündet hat, ist er 500,-- wert - die zahlt der ungarische Autotandler, der die AUtos mit den berühmten Kleinanhängertransporten in den Osten fährt.

Dein Auto ist mit einem Schlag unverkäuflich - weil es keiner mehr kauft, weil er ja hier nicht mehr fahren darf. Und in der Steiermark will es auch keiner, weil jeder möchte ja einmal in die Landeshauptstadt fahren können. Und im übrigen Österreich wird sich das Auto auch kaum verkaufen - und dort wird man auch um den Wertverfall wissen und den Preis drücken.

Also hast du 7500,-- Euro rein mit der Ankündigung der Stadt Graz verloren und musst zusätzlich noch ein neues Auto (Dacia ab 9000,--  ;D) kaufen oder eine völlig überteuerte (weil die Nachfrage steigt...) gebrauchte Benzingurke kaufen.
Defacto bist du als stolzer Autobeitzer - leider des falschen Baujahrs - über Nacht enteignet worden und darfst dir als Dank dafür ein anderes Auto kaufen, weil sonst kommst du z.B. nicht zu deinen Nachtdiensten - ist doch toll  8)

Und beim erwähnten Installateur ists noch schlimmer: Der Wagen ist ist nämlich dank Werkstatteinrichtung, Gasflaschenhalter etc. wesentlich mehr wert, und auch diese Auto ist über Nacht unverkäuflich, denn welcher Installateur wird sich das verbotene Auto denn kaufen? Auch Linzer Firmen arbeiten in Graz, auch slowenische!
 
Und nun hat der Installateur etwa 4 alte Autos, und muss 4 neue kaufen mitsamt teuerer, weil an den Wagen angepassster Einrichtung. Und der Konkurs ist in Zeiten der Wirtschaftskrise wieder näher und die Arbeitsplätze der Angestellten wackeln - dank der Umweltzonen!

Und ja, die Gebrauchtpreise für nicht umweltzonentaugliche Autos sind inden letzten Tagen - seit der Ankündigung - schon im Keller. Die Leute wissen es noch nicht, dass ihr Geld weg ist. Geh zu einem Neuwagenhändler und frage ihn, was er für dein gepflegtes Euro 3 Auto bezahlen will: Nichts! Mit Glück einen Anerkennungsbetrag!

Die Enteignung hat längst stattgefunden - natürlich zielsicher beim unteren Mittelstand, der eh an der Armutsgrenze dahinschrammt. Die Reichen mit ihren Protzkisten brauchen sich natürlich zu fürchten, dass ihr 3to Luxus SUV auf einmal nichts wert ist und die Zonen sind denen auch egal  :(

Zitat
Die Idee mit den geraden und ungeraden Kennzeichen, halte ich für die Beste! Dann würden sich mehr Fahrgemeinschaften bilden.
Genau, und dann müssten sich die Reichen Protzkistenfahrer auch einschränken und der Umwelt wäre weit besser geholfen  :one:


Titel: Re: "Umweltzone" - Graz
Beitrag von: Walter4041 am April 21, 2010, 08:23:59

Man stelle sich vor, wie toll das in den Reisezeitschriften, Zeitungen, Reiseforen etc. wirkt, wenn geschrieben steht: Warnung, für Graz brauchen sie als einzige Stadt in Österreich eine Umweltplakette weil dort die Luft so schlecht ist, sogar im Sommer braucht man die Plakette  :P. Die Strafen betragen 80,--
Zumindest deutsche Touristen dürften sich wie zuhause fühlen. Und falls die Strafe 80EUR beträgt, ist die für deutsche oder italienische Verhältnisse sogar recht günstig. ;) Fahrtbeschränkungen in die Innenstädte gibts mittlerweile auch in vielen italienischen Städten.

ad. IKEA-Einkauf: Ich nehme einmal an, daß der IKEA nicht in der Umweltzone liegt - ein slowenischer IKEA-Kunde beim Einkauf also gar nicht betroffen ist.

Zitat
Zitat
Die deutsche Plakette hat übrigens kein Ablaufdatum und ein und dieselbe Plakette gilt in allen Städten.
Ja klar, und weil ich einmal alle 2 Jahre in eine deutsche Stadt mit Umweltzone fahre, werde ich zu einem deutschen Autohändler fahren, mir eine Plakette organisieren, und diese dann stolz mit meiner übrigen Pickerlsammlung auf der Windschutzscheibe (Asfinag-Vignette, Grazer Parkpickerl, schweizer Vignette, ungarische Vignnette, slowenische Vignette, tschechische Vignette,  Prüfpickerl etc.) völlig sinn- und nutzlos durch die Gegend spazieren fahren, weil ich könnte sie ja irgendwann wieder einmal brauchen.
Außer dem Prüfpickerl ist keiner der anderen Aufkleber verpflichtend - du entscheidest selbst was du brauchst.
Bei deiner Aufzählung hast du übrigens noch die slowakische und die bulgarische Autobahnvignette und die rumänische Rovinetta vergessen.  :P

Die deutsche Umweltplakette ist übrigens problemlos übers Internet zu bestellen bzw. auch bei den beiden Autofahrerclubs erhältlich. Ich verstehe nicht, warum man in Graz eine Autowerkstatt dazu brauchen soll.  ::)

ad. Installateurauto bzw. A4: Wenn ich ein solches Auto verkaufen möchte, weil ich in Graz damit nicht mehr in die Innenstadt darf, gibt es als potentiellen Kundenkreis nicht nur die "Osthändler", sondern auch Leute, die nicht in die Umweltzone wollen oder müssen, und die können auch in Deutschlandsberg, Jennersdorf oder Waidhofen/Ybbs wohnen.
Ein A4 Bj. 2000 sollte auch bei mäßigem Zustand mind. 4000-5000 EUR wert sein, Umweltzone hin oder her.

Aus dem eigenen Bekanntenkreis:
Opel Vectra BJ.1999, 200tkm, mit Motorschaden und nicht sehr gepflegt: um 1400,- EUR an einen Bulgaren verkauft. :one:
Titel: Re: "Umweltzone" - Graz
Beitrag von: Telefonzentrale am Mai 02, 2010, 01:55:02
Zitat
Fahrtbeschränkungen in die Innenstädte gibts mittlerweile auch in vielen italienischen Städten.

Dagegen ist auch nichts zu sagen, in Graz betrifft es aber 4/5 der Stadt und die südlichen angrenzenden Gemeinden.

Zitat
ad. IKEA-Einkauf: Ich nehme einmal an, daß der IKEA nicht in der Umweltzone liegt - ein slowenischer IKEA-Kunde beim Einkauf also gar nicht betroffen ist
Aber natürlich geht die Grazer Feinstaubzone bis Seiersberg, also sind Citypark, Murpark, Center West und SC Seiersberg betroffen. Geradeeinmal das Center Nord wäre nicht in der Zone.
Naja, dann könnten ja unsere slowenischen Nachbarn einen kleinen Umweg über den Plabutschtunnel - Gratkorn zum Center Nord nehmen. Autobahnen sind ja ausgenommen. Laut Lisa Rücker deshalb, weil dort eh der Feinstaubhunderter gilt  :ätsch: (Wahnsinn, diese Logik! Politiker müsste man sein!)
Wäre nur der bescheidene Nebeneffekt, das die ganzen Umwegfahrten ein klitzekleines Mehr an Feinstaub (und CO2 und Abrieb) in die Luft blasen werden als eine Direktfahrt, z.B. zum Center West.

Zitat
Bei deiner Aufzählung hast du übrigens noch die slowakische und die bulgarische Autobahnvignette und die rumänische Rovinetta vergessen.
Ich habe nur die Pickerl aufgezählt, die an meiner Scheibe picken. Und das sind bereits jetzt zu viele. Niemand kleistert sich gerne die Windschutzscheibe voll. Irgendwann wird es ein Sicherheitsrisiko.

Zitat
du entscheidest selbst was du brauchst.
Sehr witzig. Ich kann da nichts entscheiden, der Chef ordnet an, wo hinzufahren ist und ich muss die entsprechenden Pickerl kleben. Und runterreissen geht nicht, könnte man ja wieder benötigen. Es sind nicht alle Pensionisten, die sich aussuchen können, wo sie hinfahren wollen  ::) 

Zitat
Die deutsche Umweltplakette ist übrigens problemlos übers Internet zu bestellen bzw. auch bei den beiden Autofahrerclubs erhältlich. Ich verstehe nicht, warum man in Graz eine Autowerkstatt dazu brauchen soll
Ja, die deutsche kann man bestellen. Dauert 3 Wochen und kostet 52,-- (Stand vor 1 Jahr) - sehr flexibel  ::)
Und ja, natürlich: Sämtliche 360 ADAC Dienststellen werden das Grazer Feinstaubpickerl vorrätig haben und natürlich über einen Online-Anschluss für die Registrierung verfügen  ::) Daran kann man denken, wenn es ein österreichweites Feinstaubpickerl gibt, aber doch nicht für den Grazer Alleingang. Also bleibt für ausländische Touristen doch nur langatmig und teuer vorbestellen oder die lokale Autowerkstätte (Mo-Fr) - aber bitte nur eine ausserhalb der Feinstabzone anfahren :P
Eventuell gibts ja mobile Plakettenverkäufer an den Zoneneinfahrten - könnten die Zeitungskolporteure oder Megaphonverkäufer miterledigen  8)

Zitat
sondern auch Leute, die nicht in die Umweltzone wollen oder müssen, und die können auch in Deutschlandsberg, Jennersdorf oder Waidhofen/Ybbs wohnen.
Aber bitte, wer wird schon so dumm sein, ein nicht feinstaubzonentaugliches Auto zu kaufen? Unsere Politiker träumen doch schon von einer Großzone Gleisdorf-Leibnitz-Köflach-Bruck - und die wird kommen, weil die Grazer Zone allein nichts bringen wird  8)

Ad Waidhofen/Ybbs: Ja klar, die Autokäufer von dort kommen sicher in die Steiermark um ein altes Auto zu kaufen. Aber doch nicht, wenn sie hier denselben Preis zahlen müssen wie vor Ort. Allenfalls, weil hier die Preise massiv gesunken sind. Und somit sind wir wieder bei der Enteingung der sozial schwachen Altautobesitzer in Graz.

Zitat
Ein A4 Bj. 2000 sollte auch bei mäßigem Zustand mind. 4000-5000 EUR wert sein, Umweltzone hin oder her.
Das glaubst du aber selbst nicht. Es kommen auf einen Schlag an die 40000 Feinstaub-Gebrauchtautos in der Steiermark auf den Markt und das in kürzester Zeit. Da kannst du von 4000,-- Euro nur träumen. Du wirst froh sein müssen, wenn du die 500,-- bekommst. 

Versuche heute, bei einem Neuwagenkauf ein Feinstaubauto einzutauschen, es wird dir nicht gelingen. Die Autohändler haben selbst noch genug alte Kisten auf Lager. Frag einmal, wieviel von denen derzeit verkauft werden - so gut wie gar nichts geht. Ja klar, der Ungar holt sie schon, für 500,--   ::)

Zitat
Opel Vectra BJ.1999, 200tkm, mit Motorschaden und nicht sehr gepflegt: um 1400,- EUR an einen Bulgaren verkauft.
Ist klar, der Stadtsenatsbeschluss ist ja erst wenige Tage alt. Da findet man mit Glück noch uninformierte Ausländer, die bessere Preise zahlen. Aber sei versichert, unsere ausländischen Autoeinkäufer sind sehr lernfähig  :P

Ich bleibe dabei: Die Feinstaubzonen sind Schwachsinn, viel zu bürokratisch und viel zu wirkungslos. Die Umwelt braucht an Feinstaubtagen Fahrverbote für gerade und ungerade Nummern, und zwar ausnahmslos.
Titel: Re: "Umweltzone" - Graz
Beitrag von: Michael am Mai 03, 2010, 19:08:13

Zitat
Ich habe nur die Pickerl aufgezählt, die an meiner Scheibe picken. Und das sind bereits jetzt zu viele. Niemand kleistert sich gerne die Windschutzscheibe voll. Irgendwann wird es ein Sicherheitsrisiko.

AFAIK ist es strafbar, wenn mehr als drei Vignetten an der Windschutzscheibe picken. Weiters fällt mir auch auf, das viele ihre Pickerl auf der linken oder rechten Seite raufpicken. Pickerl gehören grundsätzlich direkt hinter dem Rückspiegel aufgeklebt, da dort ja die Sicht nicht behindert wird.

Zitat
Ich bleibe dabei: Die Feinstaubzonen sind Schwachsinn, viel zu bürokratisch und viel zu wirkungslos. Die Umwelt braucht an Feinstaubtagen Fahrverbote für gerade und ungerade Nummern, und zwar ausnahmslos.

^^Dito
Titel: Re: "Umweltzone" - Graz
Beitrag von: gradl am Mai 04, 2010, 11:23:21


AFAIK ist es strafbar, wenn mehr als drei Vignetten an der Windschutzscheibe picken. Weiters fällt mir auch auf, das viele ihre Pickerl auf der linken oder rechten Seite raufpicken. Pickerl gehören grundsätzlich direkt hinter dem Rückspiegel aufgeklebt, da dort ja die Sicht nicht behindert wird.


Wie kommst du darauf?

Laut Mautordnung
Zitat

Die Vignette ist [...] unbeschädigt und direkt so auf die
Innenseite der Windschutzscheibe anzukleben, dass sie von außen gut sicht- und kontrollierbar
ist (z.B. kein Ankleben hinter einem dunklen Tönungsstreifen). Das Ankleben einer Vignette auf
der Seitenscheibe ist nicht zulässig. Auf die Anbringungsempfehlung auf der Vignettenrückseite
wird hingewiesen. [...]
Im Interesse der Verkehrssicherheit und um eine wirksame und benutzerfreundliche Kontrolle
der Entrichtung der zeitabhängigen Maut zu gewährleisten, sollte tunlichst neben der jeweils
gültigen Vignette höchstens eine zweite Vignette am Kraftfahrzeug angebracht sein.


Ist das nur eine Empfehlung. Und links bzw rechts oben kann nicht sichtbehindernd sein, sonst dürfte dort das Pickerl (§57a) auch nicht kleben...
Titel: Re: "Umweltzone" - Graz
Beitrag von: x37 am Mai 08, 2010, 13:48:19

AFAIK ist es strafbar, wenn mehr als drei Vignetten an der Windschutzscheibe picken. Weiters fällt mir auch auf, das viele ihre Pickerl auf der linken oder rechten Seite raufpicken. Pickerl gehören grundsätzlich direkt hinter dem Rückspiegel aufgeklebt, da dort ja die Sicht nicht behindert wird.


Das trifft vielleicht zu dass man nicht mehr als drei Österreichische Vignetten kleben darf. Aber wenn ich durch Europa unterwegs bin hab ich leicht mehr als 3 gültige picken. (noch ohne diese sinnlosen Umwelt Dinger)
Titel: Re: "Umweltzone" - Graz
Beitrag von: Ch. Wagner am Mai 08, 2010, 14:06:12
Na, so get des ned! Des hots jo no nie gebn! Des kummt goaned erst in Frog!
usw, usf.
Und leise stirbt die Umwelt weiter.
LG!Christian
Titel: Re: "Umweltzone" - Graz
Beitrag von: Martin am Juni 16, 2010, 11:47:13
Bund ebnet Weg für Umweltzone

Ministerrat segnete Luftsanierungsgesetz ab. Im Sommer könnte Beschluss im Parlament folgen.
Die Landeshauptleute können in Ballungsräumen künftig Fahrverbote für alte Dieselautos einrichten

Der erste Schritt ist getan. Das neue Immissionsschutzgesetz-Luft (IG-L) passierte nach langem Ringen am Dienstag in Wien den Ministerrat und soll noch vor der Sommerpause im Parlament beschlossen werden. Damit ebnet der Bund den Ländern den Weg für flexible Maßnahmen zur Feinstaubbekämpfung. Eine davon sind Umweltzonen. Die Landeshauptleute können in Ballungsräumen künftig Fahrverbote für alte Dieselautos einrichten. Ein Schritt, den Graz bekanntlich für Ende 2011 plant.
Kennzeichnungsverordnung

Umweltlandesrat Manfred Wegscheider (SPÖ) ist zuversichtlich, dass dieser Termin hält. Was noch fehlt, ist eine Kennzeichnungsverordnung von Umweltminister Niki Berlakovich (ÖVP), die im Herbst erwartet wird. Sie legt fest, wie genau die Fahrzeuge klassifiziert werden. Das Land muss danach fixieren, ab wann welche Fahrzeugklassen nicht mehr in der Umweltzone fahren dürfen. Die Grazer Zone soll vom Kalvariengürtel bis zur Südautobahn verlaufen.

Die Grazer Vizebürgermeisterin Lisa Rücker (Grüne) reagiert enttäuscht auf das Gesetz, von dem sie mehr "detaillierte Vorgaben" erwartet hätte. Gemeinsam mit Bürgermeister Siegfried Nagl (ÖVP) will sie ein Gespräch mit Berlakovich, der am Freitag in der Steiermark weilt. Dieser hat dafür allerdings keine Zeit. Man fühle sich brüskiert, entgegnet Rücker.
GÜNTER PILCH

quelle: http://www.kleinezeitung.at/steiermark/graz/graz/2375142/bund-ebnet-weg-fuer-umweltzone.story
Titel: Re: "Umweltzone" - Graz
Beitrag von: Ch. Wagner am Juni 19, 2010, 13:51:27
Es wäre doch schon einmal ein erster Schritt, die MÖSt für Diesel der des Benzins anzugleichen, derzeitige Differenz: 10 Cent.
LG!Christian
Titel: Re: "Umweltzone" - Graz
Beitrag von: Telefonzentrale am Juni 21, 2010, 18:54:32
Zitat
Es wäre doch schon einmal ein erster Schritt, die MÖSt für Diesel der des Benzins anzugleichen, derzeitige Differenz: 10 Cent.

Super Idee! Dann haben die Frächter endlich wieder einen Grund, die Preise massiv zu erhöhen und alle Handelsbranchen haben endlich wieder die Gelegenheit, ihre Produkte ungefragt zu verteuern.
Wer zahlt also letzendlich? Der Konsument natürlich!  Wir war das denn bei der Einführung der LKW-Maut  ::)

Und es gibt sie noch, die Konsumenten, die auf Centbeträge schauen müssen. Aber natürlich, wenn man ein solides Einkommen hat, stören solche Erhöhungen nicht! Da kann man leicht solche Forderungen stellen!  :-*
Titel: Re: "Umweltzone" - Graz
Beitrag von: Ch. Wagner am Juni 22, 2010, 13:20:29
Es gibt nicht nur Konsumenten, es gibt sogar Menschen, die auf den Cent schauen müssen. Aprospos schauen: wieviele Frächter haben denn ihre LKW plötzlich im billigen EU Raum angemeldet, letzthin habe ich sogar einen österreichischen LKW mit malteser Kennzeichen gesehen. Oder: wann sind die Kaffeepreise gesunken, als die letzte Weltmarktverbilligung war. Vom Sprit erst garnicht zu reden.
Solange es keine gerechte Be- bzw. Abnutzungsaufteilung gibt, in der auch die Umweltschädigung mit eingerechnet wird, solange wird dem Autoverkehr alles geopfert.
Im Übrigen ist die MÖSt eine relativ gerechte Steuer: die Großen zahlen mehr als die Kleinen.
LG!Christian
Titel: Re: "Umweltzone" - Graz
Beitrag von: Martin am Juli 09, 2010, 11:26:40
Gesetz zu Umweltzonen und Feinstaub wird beschlossen

Am Freitag beschließt das Parlament die Novelle zum Immissionsschutzgesetz Luft. Damit sollen erstmals Umweltzonen im Kampf gegen den Feinstaub möglich werden. "Vorreiter" bei den Umweltzonen dürfte Graz spielen.


Mit der Novelle des Immissionsschutzgesetzes-Luft (IG-Luft), die am Freitag im Nationalrat beschlossen wird, werden vor allem drei Punkte neu geregelt: Erstmals kommt ein Grenzwert auch für den besonders kleinen Feinstaub (PM2,5), als Maßnahme zur Einhaltung kommt die Möglichkeit, Umweltzonen einzurichten. Zudem werden den Landeshauptleuten flexiblere Befugnisse bei der Bekämpfung von Feinstaub eingeräumt.
Vorreiter Graz

"Vorreiter" bei den Umweltzonen dürfte Graz spielen: Der steirische Umweltlandesrat Manfred Wegscheider (S) geht von der Einführung der Zone per 1.12.2011 aus. Welche Autos ab wann nicht mehr in Graz fahren dürfen, wird aber wohl erst nach der Landtagswahl im Herbst bekanntgegeben.

Mit dem Grenzwert für besonders kleinen Feinstaub wird laut Umweltbundesamt einer EU-Richtlinie aus dem Jahr 2008 entsprochen, die eine Extra-Messung von PM2,5 vorsieht. Das österreichische IG-Luft gebe diesbezüglich einen Jahresgrenzwert von 25 Mikrogramm pro Messstelle vor.

Als Maßnahme zur Einhaltung der Feinstaub-Grenzwerte sieht die Novelle die Möglichkeit von Umweltzonen vor. In einem Erlass soll die Einstufung von Fahrzeugen nach Emissionswerten bundesweit einheitlich geregelt und entsprechenden Plaketten (grün, orange, rot) zugeordnet werden. Wo es zu viel Feinstaub-Belastung gebe, könnten Landeshauptleute dann Fahrverbote in Umweltzonen erlassen - zum Beispiel für rot oder je nach Überschreitung auch für orange beklebte Autos.
Kompetenzen der Landeshauptleute werden gestärkt

Zudem werden in der Novelle die Kompetenzen der Landeshauptleute gestärkt. Künftig soll es ihnen möglich sein, etwa auf Industrieanlagen in Sanierungsgebieten, die nicht dem Stand der Technik entsprechen, im Sinne von Emissionsreduktionen zuzugreifen und so die Einhaltung der Grenzwerte sicherzustellen.

Bei Überschreitung der EU-Grenzwerte wird nunmehr der Landeshauptmann verpflichtet, noch strengere Maßnahmen zu setzen, hieß es in einer Stellungnahme des Umweltressorts. Die Vielzahl an bisher geltenden Ausnahmeregelungen soll durch die Gesetzesnovelle begrenzt werden.

quelle: http://www.kleinezeitung.at/steiermark/graz/graz/2397935/gesetz-zu-umweltzonen-feinstaub-beschlossen.story
Titel: Re: "Umweltzone" - Graz
Beitrag von: Telefonzentrale am Juli 10, 2010, 00:08:46
Endlich können Wegscheider, Rücker und Nagl zum Angriff auf die untere Mittelschicht übergehen, die zwar ein altes Auto hat und darauf angewiesen ist, sich aber nicht wie die reichen Politbonzen einen spritfressenden EUR5 SUV leisten können.

Im Namen des Feinstaubs: Ziehen wir den sozial Schwächeren das Geld aus der Tasche  8)  Die Banken werden an den Krediten gut verdienen und die ausländischen Autohersteller werden jubeln! Jawohl, die Banken sind eh notleidend, und das Ausland unterstützen wir sowieso gerne. Und ja, die Zahl der in Österreich gebauten Kleinwagen ist überschaubar.

Im Namen des Feinstaubs: Vermeiden wir, dass Auswärtige und ausländische Touristen nach Graz kommen. Erstere sollen besser in den Bezirksstätten einkaufen und zweitere sollen mit dem umweltfreundlichen Luftverkehr kommen oder besser gleich woanders hinfahren und dort ihr Geld ausgeben. 8)

Und wer das Pech hat, sich vor 2 Jahren einen der total umweltmordenden EUR4 Stinker gekauft zu haben, der soll sein Giftvehikel um 500,-- an den ungarischen Altautokäufer abgeben - mehr wird der überschwemmte Altstinkergebrauchtmarkt nicht hergeben  ::)

Und ja, den übergroßen Umwelterfolg der Zonen sieht man in Deutschland - dient hauptsächlich der Politiker-Selbstbeweihräucherung, der Autoindustrie, der Schilderindustrie, erhöht die Verkehrsstrafen -  und ist so nebenbei innerhalb der Messungenauigkeit.  :-*
Titel: Re: "Umweltzone" - Graz
Beitrag von: il_treno am Juli 12, 2010, 20:22:21

Endlich können Wegscheider, Rücker und Nagl zum Angriff auf die untere Mittelschicht übergehen, die zwar ein altes Auto hat und darauf angewiesen ist, sich aber nicht wie die reichen Politbonzen einen spritfressenden EUR5 SUV leisten können.

Im Namen des Feinstaubs: Ziehen wir den sozial Schwächeren das Geld aus der Tasche  8)  Die Banken werden an den Krediten gut verdienen und die ausländischen Autohersteller werden jubeln! Jawohl, die Banken sind eh notleidend, und das Ausland unterstützen wir sowieso gerne. Und ja, die Zahl der in Österreich gebauten Kleinwagen ist überschaubar.

Im Namen des Feinstaubs: Vermeiden wir, dass Auswärtige und ausländische Touristen nach Graz kommen. Erstere sollen besser in den Bezirksstätten einkaufen und zweitere sollen mit dem umweltfreundlichen Luftverkehr kommen oder besser gleich woanders hinfahren und dort ihr Geld ausgeben. 8)

Und wer das Pech hat, sich vor 2 Jahren einen der total umweltmordenden EUR4 Stinker gekauft zu haben, der soll sein Giftvehikel um 500,-- an den ungarischen Altautokäufer abgeben - mehr wird der überschwemmte Altstinkergebrauchtmarkt nicht hergeben  ::)

Und ja, den übergroßen Umwelterfolg der Zonen sieht man in Deutschland - dient hauptsächlich der Politiker-Selbstbeweihräucherung, der Autoindustrie, der Schilderindustrie, erhöht die Verkehrsstrafen -  und ist so nebenbei innerhalb der Messungenauigkeit.  :-*


hallo, das ist nicht das öamtcforum!  Freie fahrt für freie bürger spielts gott sei dank in graz nicht mehr!
Titel: Re: "Umweltzone" - Graz
Beitrag von: x37 am Juli 12, 2010, 22:39:03
@ der Zug
darf er deshalb nicht mehr seine Meinung posten? :o
der ich übrigens großteils zustimme.
Titel: Re: "Umweltzone" - Graz
Beitrag von: Telefonzentrale am Juli 13, 2010, 01:23:50
@il_treno

Zitat
Freie fahrt für freie bürger spielts gott sei dank in graz nicht mehr!

Ja richtig!

Wenn du für die Feinstaubzonen bist, dann gilt wohl:
Freie Fahrt für reiche Bürger!

Das kanns doch nicht sein, oder  ::)

Überlege einmal die Wirksamkeit der Feinstaubzonen:
- Wer viel mit dem Auto fährt, hat kein altes Auto mehr, das ist schon längst kaputt.
- Ein altes Auto hat nur der, der wenig mit dem Auto fährt, ev. nur dann mit dem Auto fährt, wenns gar nicht anders geht.

Und mit den Feinstaubzonen bekommst du somit nur die Wenigfahrer weg. Wenn es nun stimmt, dass der IV 12% des Feinstaubausstoßes erzeugt (der Rest Hausbrand, Industrie, Einschleppung), dann muss man dabei berücksichtigen, dass wiederum ein Großteil aus der Verwirbelung stammt.
Und glaub mir, so ein 2.5to SUV mit Offroad-Breitreifen wirbelt ganz schön was auf. 

Und ich sehe überhaupt nicht ein, warum diese SUV-Kisten mit 200 PS, hohem Spritverbrauch , hohem CO2 Ausstoß und platzfressenden Abmaßen in der Stadt völlig uneingeschränkt fahren dürfen und der 2000er Golf mit seinen bescheidenen 60PS und Nachrüstrußfilter nicht.

Und ohne Auto gehts einmal für viele Berufsgruppen nicht: Schichtdienst, Frühdienste (z.B. GVB-Fahrer, Pflegepersonal etc.), Spätdienste (z.B. Gaststättenpersonal) brauchen nun einmal das Auto, wenn sie in einer gewissen Entfernung zum Arbeitsplatz wohnen.

Und die Zone geht bis über Seiersberg, somit sind viele betroffen. Wobei ja Autobahnen ausgenommen sind. Ich freu mich schon auf die Debatten, ob die SC Seiersberg auch ohne Plakette angefahren werden darf, und wie das beim Murpark gehandhabt wird. Autobahn ist dort nämlich keine, ist ja ein Zubringer. Der Citypark wird sich eine Ausnahme für Seiersberg und Murpark nicht gefallen lassen, soviel ist klar. Center West ist auch ein delikater Fall  ;D.

Gewinner ist das Center Nord: In Gösting ist ja keine Zone. Werden halt die Kaufwilligen aus dem Süden nicht mehr nach Seiersberg fahren, sondern die lächerlichen 40 km Umweg (hin und zurück) über den Plabutschtunnel in das Center Nord nehmen - die Umwelt lässt Grüßen.

Doch halt - auf den Autobahnen gibts ja fast keinen Feinstaub hat der Wegscheider in einem Interview gesagt, denn dort hat er den IGL Lufthunderter eingerichtet 8)

Für sozial Schwache gibts natürlich Ausnahmen: Die zahlreichen *hust* Mindestsicherungsempfänger mit Auto dürfen auch mit Altautos fahren - ist ja großzügig.
Noch eine Ausnahme gibts lt. Entwurf: Die Dienstwagen der Stadt Graz und der Landesregierung.  :one: wie vorbildlich!

Zitat
hallo, das ist nicht das öamtcforum!
Nein, das ist es nicht. Aber Schwachsinn bleibt Schwachsinn. Und Feinstaubzonen sind Schwachsinn: hohe Verwaltungskosten, Touristenfeindlich, Schikane gegen sozial Schwache und Wenigfahrer, Bevorzugung von Reichen und fast wirkungslos.

Natürlich muss man gegen den Feinstaub was tun, das ist ja ok. Mir fällt dazu ein: Fahrverbote an Feinstaubtagen nach geraden/ungeraden Kennzeichen oder Fahrverbote für PKW über 1500 kg Leergewicht (wegen der hohen Verwirbelung).
Aber halt - damit würde man ja alle dazu bringen, etwas gegen den Feinstaub beizutragen - und auch noch was gegen das CO2 zu tun - das geht ja gar nicht  ::)

@x37
Danke!
Titel: Re: "Umweltzone" - Graz
Beitrag von: Stipe am Juli 13, 2010, 12:52:44
Deine Kritik in Ehren, ich bin bei den SUVs zB voll bei dir. Aber die populistischen Zwischenbemerkungen erwecken in mir auch eher den Eindruck eines um sein altes Auto fürchtenden Benzinbruders als den eines sachlich diskutieren Wollenden. So macht meiner Meinung nach eine Umweltzone ohne Seiersberg (SCS) keinen Sinn, du meinst jedoch, dass wird eine Ausnahme erhalten. Das ist zur Zeit aber noch reine Spekulation, oder?

Details zu den Umweltzonen findet man übrigens hier, bevor man den Grünen was unterstellt, was diese nicht wollen. http://www.graz.gruene.at/faqs_umweltzonen/ (http://www.graz.gruene.at/faqs_umweltzonen/)
Titel: Re: "Umweltzone" - Graz
Beitrag von: Ch. Wagner am Juli 13, 2010, 13:47:18
Ebenfalls nicht eingeschlossen sind: Polizei, Rettung, Feuerwehr usw. Da die MöSt eine verbrauchsabhängige Steuer ist, zahlen die Reichen sowieso mehr, allerdings sollte eben auch die Diesel-MöSt nach oben angeglichen werden.
Zu den Preiserhöhungen: die finden doch immer statt, schon am Tag der Barrelpreiserhöhung, wo noch genügend Sprit zu vorherigen Preisen im Tank liegt.
Es ist die Mentalität, die abgeschafft gehört: mia is da Preis wuascht, i tank eh nua fia 20 €. Und schau doch einmal an den Stadteinfahrten, in wievielen Autos nur 1 Person sitzt. Und wie wenig die P+R Plätze angenommen werden, aund zwar auch die, die eine gute Öffi Anbindung haben. Und schließlich bekommen die Meisten doch auch die Pendlerbeihilfen, die du nocht nicht mit eingerechnet hast.
Also, Rächer der Entrechteten, komm wieder vom hohen Roß des Halbwissenden herunter, nimm ein paar Baldriantropfen, und beschäftige dich mit der Gesamtheit des Problems.
LG!Christian
Titel: Re: "Umweltzone" - Graz
Beitrag von: Martin am Juli 15, 2010, 11:17:56
@Stipe:

Hallo und Willkommen im Forum!
Titel: Re: "Umweltzone" - Graz
Beitrag von: Stipe am Juli 15, 2010, 15:30:32
Danke für die Begrüßung, auch wenn ich mit selber nicht ordentlich vorgestellt habe...
Titel: Re: "Umweltzone" - Graz
Beitrag von: gradl am Juli 18, 2010, 22:09:46
So wie ich das verstehe, trifft das alle derzeit und bis Ende des Jahres zugelassenen Diesel-PKWs, da es derzeit keine Euro 5 Diesel gibt. Laut Wikipedia (http://de.wikipedia.org/wiki/Abgasnorm) gibt es die Euro 5 Norm zwar als Typenzulassung ab 2009, aber erst ab der Erstzulassung 1.1.2011.

Das wäre schon ein starkes Stück!
Titel: Re: "Umweltzone" - Graz
Beitrag von: Martin am Juli 21, 2010, 16:37:44
Umweltzone: Wirtschaft gegen Politik

Wirtschaftskammer fordert mit einer neuen Studie das Aus für die geplante Umweltzone in Graz. Nagl, Rücker und Wegscheider reagieren verschnupft.
Studie über Auswirkugnen der Umweltzone

1,26 Prozent. So viel bzw. wenig Reduktion an Feinstaub würde - so eine aktuelle Studie des Joanneum Research - die Umweltzone in Graz in den typischen Überschreitungsmonaten bewirken. Zudem würden Arbeitsplätze verschwinden, Umsatz und Wertschöpfung in der Zone einbrechen. In Auftrag gegeben hat die Studie, an der sich jetzt die Geister scheiden, die Wirtschaftskammer. Das Ziel der Umweltzonengegner ist jedenfalls erreicht: Aufmerksamkeit.

Wirtschaftskammerdirektor Thomas Spann ist mit der geplanten Umweltzone in Graz gar nicht einverstanden. "Der Umsatz würde um 430 Millionen, die Wertschöpfung um 63,5 Millionen einbrechen", sagt er. "Unser Ziel ist es, darauf zu schauen, wie die Einführung der Umweltzone wirkt, auch in Relation mit den Kosten und Auswirkungen für den gesamten Standort Graz."

Für Spann ist die Sache klar: "Würden die Heizkessel getauscht, die Fernwärme verstärkt sowie öffentliche Verkehrsmittel und Radwege ausgebaut, könnten wesentlich stärkere Effekte erzielt werden." Man sage nicht "Nein", ohne konsensorientiert zu sein, so Spann. "Die Wirtschaftskammer steht zu den Zahlen in der Studie."
"Abstruse Entwicklungen"

"Die Studie zur Umweltzone ist den politisch Verantwortlichen des Landes nicht bekannt", heißt es in einer Aussendung von Landesrat Manfred Wegscheider, Bürgermeister Siegfried Nagl und Vizebürgermeisterin Lisa Rücker. Die über die Medien kommunizierten Zahlen "erscheinen jedoch auf den ersten Blick nicht nachvollziehbar".

Man werde die Studie anfordern und eine fachliche Stellungnahme ausarbeiten. "44 deutsche Städte haben bereits eine Umweltzone", sagt Nagl. In keiner dieser Städte seien solche "abstrusen Entwicklungen" wie die in der Studie prognostizierten eingetroffen. "Es gibt viele Studien, ich vertraue aber den Experten auf Bundes-, Landes- und Stadtebene", so Nagl. Rücker erklärte: "Die Umweltzone ist eine von vielen notwendigen Maßnahmen im Kampf gegen den Feinstaub." Die Menschen würden durch Angstparolen verunsichert.

Die Kleine Zeitung hat übrigens im Vorjahr von einer anderen Studie berichtet, die zum gleichen Ergebnis kommt: ein Emissionsrückgang von 1,3 Prozent.
SONJA HASEWEND


Die wichtigsten Punkte aus der Studie
1,26 Prozent

Verkehr und Industrie stoßen ganzjährig Feinstaub aus, beim Hausbrand wird er zu 90 Prozent im Winter ausgestoßen. Die berechneten Ausstoßverringerungen im Verkehr können somit in den typischen Überschreitungsmonaten insgesamt einen nur um 1,26 Prozent verringerten Gesamtfeinstaubausstoß bewirken.
Jobverluste

23 Prozent aller gewerblich Beschäftigten in der Steiermark sind in der Umweltzone tätig. Diese bewirkt laut Studie einen Beschäftigungsrückgang in Handel und Tourismus. Für die Grazer Umweltzone droht demnach ein Beschäftigungsverlust mit rund 1500 Beschäftigten in den Sparten Tourismus und Handel.
Millionenverluste

Handel und Tourismus in Graz verzeichnen der Studie zufolge bei Einführung einer Umweltzone die folgenden Umsatz- und Bruttowertschöpfungsverluste in der Grazer Innenstadt: Umsatzrückgänge in der Höhe von 430 Millionen Euro. Bruttowertschöpfungsverluste in der Höhe von 63,5 Millionen Euro.
Heinzanlagen tauschen

Zur Frage der Kosteneffizienz der Umweltzone Graz erklären die Studienautoren: Der Tausch von 356 Heizanlagen könnte dieselbe Feinstaubmenge reduzieren wie die gesamte Umweltzone. Je nach Annahme der gewählten Neuanlage wäre er jedenfalls mit Kosten deutlich unter vier Millionen Euro zu bewerkstelligen.
SONJA HASEWEND


"Unsicherheit bei Leuten"

Kastner-&-Öhler-Chef Wäg zur Umweltzone.
Martin Wäg, Vorstand Kastner & Öhler

Herr Wäg, was befürchten Sie, sollte eine Umweltzone kommen?

MARTIN WÄG: Ich befürchte, dass alles übereilt wird. Wenn überhaupt, kann eine Umweltzone anders als geplant nur großflächig sein, müsste bis Ilz, Deutschfeistritz, Mooskirchen gehen.

Und was befürchten Sie in wirtschaftlicher Hinsicht?

WÄG: Wir wissen, dass die Erreichbarkeit der Innenstadt ein zartes Pflänzchen ist. Ich befürchte vor allem einen Unsicherheitsfaktor bei den Menschen. Viele werden nicht begreifen, dass sie nicht fahren dürfen und andere schon. Dann werden sie abgestraft und schließlich sagen die Leute, dann fahren wir halt gar nicht mehr in die Innenstadt.

Was fordern Sie also bei dem Thema?

WÄG: Man muss sich schon einmal grundsätzlich anschauen, was eine Umweltzone wirklich bewirkt. Wird sie nur im Stadtkern installiert, ist das sicher eine wirtschaftliche Verzerrung, die für uns nicht lustig ist.

Und der Umweltschutz?

WÄG: Den muss man schon ernst nehmen. Aber es muss nachweisbar sein, dass so eine Maßnahme tatsächlich wirkt.
SONJA HASEWEND

quelle: http://www.kleinezeitung.at/steiermark/graz/graz/2411119/studie-stellt-wirksamkeit-geplanter-umweltzone-infrage.story
Titel: Re: "Umweltzone" - Graz
Beitrag von: Ch. Wagner am Juli 21, 2010, 17:35:41
Wenn die WK eine Studie in Auftrag gibt und dann noch das Ergebnis veröffentlicht, dann kann sie nur positiv sein. Für die WK.
LG!Christian
Titel: Re: "Umweltzone" - Graz
Beitrag von: PatSpeesz am Juli 21, 2010, 19:32:16
Es ist höchst bedenklich, aber bezeichnend für diese Stadt, dass ein Herr Wäg - wohl stellvertretend für einen Großteil der Unternehmer-
keine Ahnung davon hat, mit welchen Verkehrsmitteln ein Großteil seiner Kunden in die Innenstadt kommt.  :P :P :P
Die Propaganda der WK als Sprachrohr der Erdöl- und Autoindustrie scheint zu wirken.  :boese:

LG Rainer
Titel: Re: "Umweltzone" - Graz
Beitrag von: Vienna-City am Juli 21, 2010, 20:46:20
Und mit welchem Verkehrsmittel fahren viele seiner Kunden zum Verkehrsmittel mit dem sie in die Innenstadt fahren???...ja genau...dem Auto...
Nur wenn ich mit meinem geilen Diesel-Auto nicht mal mehr nach Puntigam zur Bimstation darf, weil ich dann ja zuviel Feinstaub produzier auf den 3 km, dann fahr ich auch wirklich nicht mehr in die Innenstadt!!! Und die Freundschaft mit meinem besten Freund müsste ich auch dezent runterschrauben, weil ich ohne Auto schwer auf die Platte komm, weil dort keine Bim und kein Bus fährt!!!

Titel: Re: "Umweltzone" - Graz
Beitrag von: PatSpeesz am Juli 22, 2010, 00:29:59
Über ein dermaßen schwachsinniges Projekt wie die geplante "Umweltzone"  ??? ??? zu diskutieren, halte ich für verschwendete Zeit.
Meine Antwort war auf die Aussagen des Herrn Wäg bezogen und nicht auf das Thread-Thema,
somit eigentlich OT.


Genau diese Aussagen zeigen aber, wo das Problem in dieser Stadt liegt: Dass es Kunden bzw Innenstadtbesucher gibt, die nicht mit dem Auto
unterwegs sind, wird einfach ignoriert. Dabei wäre die Rechnung gerade für die Fa K&Ö sehr leicht: bei 500 Stellplätzen und einer durchschnittlichen Einkaufsdauer
von einer Stunde sind das maximal 7000 Kunden pro Tag, wenn das die für den Umsatz relevanten Zahlen wären, könnte man gleich zusperren.!!!
Was die schlauen Herrschaften dabei aber nie bedenken:
Die Kunden bzw Besucher der Innenstadt sind großteils wesentlich mündiger als die "offiziellen" Stellen, Wirtschaft und Politik, es wahrhaben wollen.
Und genau durch die diese Ignoranz werden diesen mündigen Verkehrsteilnehmern durch lange Fahrzeiten, Stau, unzumutbare Haltestellen und
fahrgastfeindliche Fahrzeuge ständig Prügel vor die Füße geworfen (wie es da überhaupt zu - minimalen - Fahrgastzuwächsen kommen kann, ist rätselhaft)

Vor jeder Maßnahme wie CityMaut, Umweltzone oder Ähnlichem muss auf jeden Fall ein Ausbau der Alternativen, sprich ÖPNV-, Rad- und Fußwegnetz stehen.

Der Wunsch der WK nach einem Ausbau von ÖPNV und Radwegen mag für den Laien noch so schön klingen, aber wer wird denn der Erste sein,
der bei konkreten Projekten (die derzeit in Graz ohnehin nicht zu erwarten sind) sofort wegen des Entfalls von PKW- Stellplätzen, Fahrspuren
und der Sperre einzelner Straßen für den MIV, die ein solcher Ausbau zwangsläufig mit sich bringen würde, laut aufschreit und - unterstützt durch
die "Kompetenz" der hiesigen Verkehrspolitik - das ganze wieder zu Fall bringt??


LG Rainer
Titel: Re: "Umweltzone" - Graz
Beitrag von: Stipe am Juli 22, 2010, 11:24:31

So wie ich das verstehe, trifft das alle derzeit und bis Ende des Jahres zugelassenen Diesel-PKWs, da es derzeit keine Euro 5 Diesel gibt. Laut Wikipedia (http://de.wikipedia.org/wiki/Abgasnorm) gibt es die Euro 5 Norm zwar als Typenzulassung ab 2009, aber erst ab der Erstzulassung 1.1.2011.

Das wäre schon ein starkes Stück!


Ich hab den Link zwar gepostet, aber das anklicken fällt offenbar schwer ;-)

Zitat
Beispiel Deutschland:
Schadstoffgruppe 1 (keine Plakette) : PKW mit Ottomotor ohne Katalysator und Diesel - PKW nach Euro 1 (Erstzulassung 1993).
Schadstoffgruppe 2 (rote Plakette): Diesel - PKW nach Euro 2 (Erstzulassung 1997)
Schadstoffgruppe 3 (gelbe Plakette): Diesel PKW nach Euro 3 oder PKW mit Nachrüstung entsprechend PM1.
Schadstoffgruppe 4 (grüne Plakette): Diesel PKW nach Euro 4, PKW mit Kat und KFZ ohne Verbrennungsmotor

Je nach Schadstoffgruppe, bekommen die Fahrzeuge eine färbige Plakette oder keine Plakette (durch Nachrüstung mit Partikelfiltern kann in höhere Klassen vorgerückt werden.)

In zeitlich gestaffelten Übergangsfristen dürfen in die Umweltzone zuerst generell alle Fahrzeuge mit Plaketten einfahren (Stufe 1), später dann nur mehr jene mit gelber und grüner Plakette (Stufe 2) und danach nur mehr solche Fahrzeuge mit grüner Plakette (Stufe3). Fahrzeuge ohne Plakette sind nicht berechtigt in die Zone einzufahren.

Beispiel Deutschland: Derzeit sind bereits sieben Städte bei Stufe 3 angelangt.


Mit Euro4 Dieseln sollte man also durchaus noch eine Zeitlang fahren können, wenn wir uns an den deutschen Regeln orientieren. Damit kann die Wirtschaftskammer (der ich blöderweise auch noch angehöre  >:() ihre Panikmache aber auch wieder einstellen, oder?
Titel: Re: "Umweltzone" - Graz
Beitrag von: Michael am Juli 22, 2010, 21:28:08

Zitat
Die Studie zur Umweltzone ist den politisch Verantwortlichen des Landes nicht bekannt

Ja ja. :P
Titel: Re: "Umweltzone" - Graz
Beitrag von: gradl am Juli 23, 2010, 09:06:56


So wie ich das verstehe, trifft das alle derzeit und bis Ende des Jahres zugelassenen Diesel-PKWs, da es derzeit keine Euro 5 Diesel gibt. Laut Wikipedia (http://de.wikipedia.org/wiki/Abgasnorm) gibt es die Euro 5 Norm zwar als Typenzulassung ab 2009, aber erst ab der Erstzulassung 1.1.2011.

Das wäre schon ein starkes Stück!


Ich hab den Link zwar gepostet, aber das anklicken fällt offenbar schwer ;-)

Zitat
Beispiel Deutschland:
Schadstoffgruppe 1 (keine Plakette) : PKW mit Ottomotor ohne Katalysator und Diesel - PKW nach Euro 1 (Erstzulassung 1993).
Schadstoffgruppe 2 (rote Plakette): Diesel - PKW nach Euro 2 (Erstzulassung 1997)
Schadstoffgruppe 3 (gelbe Plakette): Diesel PKW nach Euro 3 oder PKW mit Nachrüstung entsprechend PM1.
Schadstoffgruppe 4 (grüne Plakette): Diesel PKW nach Euro 4, PKW mit Kat und KFZ ohne Verbrennungsmotor

Je nach Schadstoffgruppe, bekommen die Fahrzeuge eine färbige Plakette oder keine Plakette (durch Nachrüstung mit Partikelfiltern kann in höhere Klassen vorgerückt werden.)

In zeitlich gestaffelten Übergangsfristen dürfen in die Umweltzone zuerst generell alle Fahrzeuge mit Plaketten einfahren (Stufe 1), später dann nur mehr jene mit gelber und grüner Plakette (Stufe 2) und danach nur mehr solche Fahrzeuge mit grüner Plakette (Stufe3). Fahrzeuge ohne Plakette sind nicht berechtigt in die Zone einzufahren.

Beispiel Deutschland: Derzeit sind bereits sieben Städte bei Stufe 3 angelangt.


Mit Euro4 Dieseln sollte man also durchaus noch eine Zeitlang fahren können, wenn wir uns an den deutschen Regeln orientieren. Damit kann die Wirtschaftskammer (der ich blöderweise auch noch angehöre  >:() ihre Panikmache aber auch wieder einstellen, oder?


Ja wenn wir uns daran an die Einstufungen in Deutschland halten würden. Laut Bundesgesetz gibt es ab 1.1.2015 aber nur Ausnahmen für Euro 5 und 6. Dh selbst Diesel-PKW die jetzt noch teilweise neu verkauft werden, dürften in 4 Jahren und ein paar Monaten nicht mehr fahren.

Soweit ich den Gesetzestext aber verstehe, können die Bundeshauptmänner jedoch "weichere" Regeln beschließen (nicht jedoch strengere).
Titel: Re: "Umweltzone" - Graz
Beitrag von: Stipe am Juli 23, 2010, 13:10:31


Zitat
Die Studie zur Umweltzone ist den politisch Verantwortlichen des Landes nicht bekannt

Ja ja. :P


Naja, jetrzt hat sogar die Wirtschaftskammer zugeben müssen, dass es diese "Studie", aus der sie da ihre Horrorzahlen habt, eigentlich noch gar nicht existiert. Sehr professionell.

Und @Gradl:

Eben, das ist alles noch nicht fix, den LH, der ab 2015 Diesel verbietet, die 2010 verkauft wurden möchte ich kennen lernen... ;-)
Titel: Re: "Umweltzone" - Graz
Beitrag von: gradl am Juli 27, 2010, 10:02:21
Jawohl, es lebe der Föderalismus... Dh du glaubst wirklich, dass wir in jedem Bundesland unterschiedliche Regelungen haben werden?
Titel: Re: "Umweltzone" - Graz
Beitrag von: Stipe am Juli 27, 2010, 10:28:19
Ja, es schaut leider danach aus. Im Gesetz ist nicht einmal ein einheitliches Ampelsystem drinnen, dass heißt, im Extremfall (von dem man im österreichischen Föderalismus aber manchmal ausgehen kann) gibts also einige verschiedene Pickerln, kommt halt drauf an, wo man hinwill...  :hammer:
Titel: Re: "Umweltzone" - Graz
Beitrag von: Martin am Juli 27, 2010, 10:32:19
Naja man könnte gleich die ganze Windschutzscheibe mit verschiedensten Plaketten zukleben.
Manche Autofahrer würden deswegen wahrscheinlich nicht anders fahren als jetzt.... ;D

Hier würde natürlich eine einheitliche Regelung für ganz Österreich hergehören. MAn könnte ja auch EU-weit  z.B. die deutsche Regelung übernehmen...
Titel: Re: "Umweltzone" - Graz
Beitrag von: newsflash am August 30, 2010, 12:32:27

Naja man könnte gleich die ganze Windschutzscheibe mit verschiedensten Plaketten zukleben.
Manche Autofahrer würden deswegen wahrscheinlich nicht anders fahren als jetzt.... ;D

Hier würde natürlich eine einheitliche Regelung für ganz Österreich hergehören. MAn könnte ja auch EU-weit  z.B. die deutsche Regelung übernehmen...


Gute Idee, da auf meiner Windschutzscheibe schon die deutsche Umweltplakette klebt, und zwar in Grün  :D
Titel: Re: "Umweltzone" - Graz
Beitrag von: TW 581 am Oktober 21, 2010, 13:14:14
Grazer Umweltzone mit Fahrverboten wird wohl gekippt
Der neue Verkehrs- und Umweltlandesrat Gerhard Kurzmann (FPÖ) bleibt bei seinem dezidierten Nein zur Umweltzone. Auch Landeshauptmann Franz Voves (SPÖ) beharrt offenbar nicht darauf: "Wir werden mit dem neuen Zuständigen Kurzmann Gespräche führen!" Dass die Zone dabei zu Grabe getragen wird, gilt als fix.

Dass SPÖ und ÖVP mit Kurzmann einen dezidierten Gegner der Umweltzone zum zuständigen Landesrat gemacht haben, spricht Bände. Die Landes- ÖVP war von der Zone ohnehin nie begeistert - und auch die SPÖ zeigt jetzt wenig Ambition, die Zone durchzudrücken (obwohl diese vom roten Kurzmann- Vorgänger Manfred Wegscheider angekündigt worden war).

"Wirtschaft wäre darüber sehr erleichtert"
Kurzmann ist denn auch überzeugt, dass die Umweltzone nicht kommen wird: "Wir werden darüber noch Gespräche führen, das liegt in der Natur der Sache, aber die Signale, die ich bei Vorgesprächen von Rot und Schwarz erhalten habe, machen mich ausgesprochen zuversichtlich, dass Graz nicht zur Sperrzone erklärt wird. Die Wirtschaft wäre darüber sehr erleichtert!" Die Umweltzone verordnen müsste Landeshauptmann Voves - dass er das gegen den Willen des von ihm selbst gekürten Umweltlandesrates tut, ist sehr unwahrscheinlich.

Quelle Krone.at
Titel: Re: "Umweltzone" - Graz
Beitrag von: Stipe am Oktober 21, 2010, 15:42:10
Und das Land kriegt dann die Strafe aus dem EU-Vertragsverletzungsverfahren aufgebrummt und hängt es dem Kurzmann um: Unser Geld für unsre Leute oder wie war das nochmal ;-) ?

Der ist echt so blöd/naiv/bescheiden, dass er das Spiel mitspielt?
Titel: Re: "Umweltzone" - Graz
Beitrag von: Amon am Oktober 21, 2010, 15:48:22
Ganz im Ernst: Die Zone ist doch ohnehin eine Alibi-Maßnahme, die wenig bis gar nichts bringt. Die S-Bahn und das Straßenbahnnetz gehören ordentlich ausgebaut. Stadt und Land müssen da zusammenarbeiten. Zumindest zur S-Bahn hat sich ja Kurzmann stets positiv geäußert. Man darf hoffen...
Titel: Re: "Umweltzone" - Graz
Beitrag von: Ch. Wagner am Oktober 21, 2010, 16:36:00
Ich fahre ja recht oft beruflich auf der Autobahn. Und da ist jetzt die Zeit der IG-L 100. Ich halte mich daran und werde dauern überholt, und zwar von Grazern, Steirern, Österreicher, selten von Ausländern. Diese Lenker sind nicht einmal bereit, das Geringste gegen den Feinstaub zu tun. Also ist es nur mehr als Recht, auch Fahrverbote einzuführen. Offensichtlich sind solche Zwangsmaßnahmen nötig, unter denen zwar manche leiden werden. Die sollen sich aber bei den Blöden bedanken und nicht irgendwelche Ausreden brauchen.
LG!Christian
Titel: Re: "Umweltzone" - Graz
Beitrag von: Michael am Oktober 21, 2010, 20:53:58

Graz bleibt bei Plan für Umweltzone

Die Stadt Graz hält trotz der ablehnenden Haltung des neuen Umweltlandesrats an ihren Plänen für eine Umweltzone fest. Es sei denn, das Land hätte eine "gleichwertige Alternative".


Geharnischt reagiert die Grazer Vizebürgermeisterin Lisa Rücker auf die Feinstaub-Pläne des neuen Umweltlandesrats Gerhard Kurzmann (FPÖ). "Gerhard Kurzmann wird Umweltlandesrat, und der Autoverkehr hat über Nacht mit dem Feinstaub nichts mehr zu tun - so simpel kann Politik sein", ätzte die Grüne am Donnerstag in einer Aussendung. Sie sei schon gespannt, wie "Realitätsverweigerung und Angst vor unbequemen Entscheidungen" eine nachhaltige Verkehrs- und Umweltpolitik möglich machen würden, so Rücker.


Fahrverbote unsinnig

Kurzmann hatte im Interview mit der Kleinen Zeitung angekündigt, keine Feinstaub-Maßnahmen im Verkehrsbereich anzustreben und "für grüne Experimente" nicht zur Verfügung zu stehen. Die geplante Umweltzone mit schrittweisen Fahrverboten für Dieselautos älteren Baujahrs in Graz halte er für unsinnig, dasselbe gelte für die bestehenden flexiblen Feinstaub-Tempolimits auf A 2 und A 9.

Nachdem beide Maßnahmen in die Entscheidungskompetenz des Landes fallen, dürfte ihr Schicksal so gut wie besiegelt sein. Der Grazer Bürgermeister Siegfried Nagl (ÖVP) will das nicht ohne Weiteres hinnehmen. "Es geht hier um die Gesundheit der Grazer. Die eine Maßnahme abzusagen, ohne als Alternative eine gleichwertige andere anzubieten, ist zu wenig."

Kurzmann sei eben inhaltlich noch nicht eingearbeitet, meint man im Büro des Bürgermeisters. Es sei verpflichtet, Maßnahmen zu setzen, die hohe Strafzahlungen an Brüssel verhindern. "Wenn das Land als Ersatz eine Offensive beim Straßenbahn- und S-Bahn-Ausbau finanziert, wären wir dafür zu haben", sagt Nagl-Sprecher Thomas Rajakovics. "Aber da muss den Verantwortlichen klar sein, was das kostet." Die Stadt halte wie gehabt an der geplanten Volksbefragung zur Umweltzone fest.

Quelle: www.kleine.at (http://www.kleinezeitung.at/nachrichten/chronik/feinstaub/2526677/graz-bleibt-bei-plan-fuer-umweltzone.story)
Titel: Re: "Umweltzone" - Graz
Beitrag von: invisible am Oktober 21, 2010, 21:22:03

Ganz im Ernst: Die Zone ist doch ohnehin eine Alibi-Maßnahme, die wenig bis gar nichts bringt.


Wieviel sie letztlich bringt hängt davon ab, ob man sie eben wirklich als Alibi-Maßnahme einführt, oder ob man es *ordentlich* macht.

Es stimmt schon: der KFZ-Verkehr macht nur einen Teil der Emissionen aus und der großteil stammt aus Industrie und Hausbrand. Trotzdem wären schon 10% weniger Schadstoffe in der Luft ein Segen. Als Exil-Grazer fällt mir die miserable Qualität der Grazer Luft vielleicht inzwischen etwas mehr auf: ich hab praktisch jedesmal wenn ich übers Wochenende in Graz bin Kopfschmerzen, und zwar mit einer solchen Regelmäßigkeit dass es kein Zufall mehr sein kann.
Titel: Re: "Umweltzone" - Graz
Beitrag von: Amon am Oktober 22, 2010, 01:49:21
So hab ich das nicht gemeint. Ich meinte eher, dass es in erster Linie darum gehen sollte, den Autoverkehr insgesamt zu verringern und im Gegenzug den ÖPNV auszubauen. Nur einige alte Dieselautos auszusprerren wird vielleicht den Feinstaubwert etwas nach unten bringen (was natürlich grundsätzlich posititiv ist), aber es rechtfertigt eben mMn weder den Aufwand, noch wird es das Grazer Verkehrsproblem dauerhaft lösen können.
Titel: Re: "Umweltzone" - Graz
Beitrag von: Michael am Oktober 22, 2010, 20:23:34

Umweltzone: Grüne und FPÖ liefern sich Schlagabtausch

Der Neo-Landesrat Kurzmann will keine "grüne Sperrzone". Grüne Vizebürgermeisterin Rücker sieht die Verantwortung beim Landeshauptmann und will gleichwertige Alternativen.


Der absehbare Konflikt zwischen dem neuen Verkehrs-und Umweltlandesrat Gerhard Kurzmann (F) und den Grünen, die in Person von Vizebürgermeisterin Lisa Rücker diese Agenden in der Stadt Graz wahrnehmen, um die für Ende 2011 geplante Einführung einer Umweltzone ist voll ausgebrochen. Während Rücker "Realitätsverweigerung" und "Angst für unbequemen Entscheidungen" ortet, sprach sich Kurzmann dezitiert "aus sachlichen Gründen" gegen eine "Sperrzone" für Graz aus.

"Eine grüne Sperrzone Graz wird es mit einem freiheitlichen Ressortverantwortlichen nicht geben", sagte Kurzmann in seiner ersten Rede im Landtag. "Umweltschutz mit Vernunft" sei angesagt. Die Gesundheit der Grazer Bevölkerung dürfe nicht gegen den Wirtschaftsstandort Graz oder die berechtigten Interessen der Pendler ausgespielt werden.


"Angst vor unbequemen Entscheidungen"

"Ich bin schon gespannt, wie Realitätsverweigerung und Angst vor unbequemen Entscheidungen eine nachhaltigen Verkehrs- und Umweltpolitik für unser Land möglich machen werden", hatte davor schon seine Grüne Gegenspielerin Rücker gemeint. Am Freitag bedauerte die Vizebürgermeisterin im APA-Gespräch, dass die mit dem abgetretenen Umweltreferenten Manfred Wegscheider (S) getroffene Vereinbarung nicht in einem Regierungsbeschluss festgemacht worden sei: "Damit ist Kurzmann an nichts gebunden". Allerdings sei nun Landeshauptmann Franz Voves (S) in der Ziehung: Er müsse für Verordnungen geradestehen und diese gegenüber der EU, die Österreich und Graz in Sachen Feinstaub-Maßnahmen wiederholt mit einem Mahnschreiben bedacht hat, verantworten.

Grundsätzlich sei sie, Rücker, über gleichwertige Alternativen zur Umweltzone gesprächsbereit. Allerdings sehe sie die Spannbreite im Segment Verkehr, dessen Anteil laut Experten bei 50 bis 60 Prozent liege, im Wesentlichen auf Fahrbeschränkungen und Mauten begrenzt.

Quelle: www.kleine.at (http://www.kleinezeitung.at/steiermark/2527756/umweltztone-gruene-fpoe-liefern-sich-schlagabtausch.story)


gleichwertige Alternativen :P Tja, was wollen die Grünen eigentlich? Glaubt die Rücker eigentlich, mit der Umsetzung der NVD-Graz Hauptbahnhof ist es getan?
Titel: Re: "Umweltzone" - Graz
Beitrag von: Telefonzentrale am Oktober 22, 2010, 20:41:04
Das Hauptproblem des Feinstaubs ist es, dass um ihn eine Hysterie hochgezüchtet wurde.

Wie seriös das Thema von den verschiedenen Interessensgruppen aufbereitet wird, zeigt die Angabe des Feinstaubanteils durch den Verkehr:

Beginnen wir mit angeblich auf Zahlen des Umweltbundesamtes basierenden Werten des Arbö: (http://www.arboe.at/209+M54f48615e80.html)
Zusammen mit Abrieb und Aufwirbelung kommen Pkw im Inland nur auf 8,2% Anteil
Und es geht noch niederer: Dieselbe Seite sagt uns, dass aus dem Auspuff nur 3,6% des Feinstaubs kommen, der Rest ist Abrieb.
Aha. Ahhhhso!

Das seriöse Forum Gesundheit (http://www.forumgesundheit.at/portal27/portal/forumgesundheitportal/channel_content/cmsWindow?p_tabid=5&p_menuid=63353&action=2&p_pubid=120847) sagt uns:
Der Verkehr trägt etwa 20 Prozent zur Feinstaubbelastung bei
Na gut, ist halt der gesamte Verkehr, mmhhh, woher kommt der Rest ??

Die Grünen (http://) sagen:
52,2 % Verkehr | 26,1 % Industrie | 11,3 % Landwirtschaft | 10,4 % Hausbrand
Uiiii, Wahnsinn: sooo viel, sofort her mit den Verboten!!!

der VCÖ (http://www.vcoe.at/start.asp?b=88&ID=3052) sagt uns:
In verkehrsbelasteten Gebieten macht der Anteil des Verkehrs bis zu 80 Prozent der Gesamtbelastung aus.
Na bumm, da sollte man besser nach Kanada auswandern

So und nun sind wir wirklich gescheit geworden und kennen uns perfekt beim Feinstaub aus  :one:
Und jeder kann diejenige Quelle verwenden, die seiner persönlichen vorgefassten Meinung am Besten entspricht  :lol:
Ist doch super, der Feinstaub, oder?  :sh:
Titel: Re: "Umweltzone" - Graz
Beitrag von: Michael am Oktober 22, 2010, 20:49:46

Boah, das sind Ergebnisse - Danke fürs Recherchieren!
Titel: Re: "Umweltzone" - Graz
Beitrag von: invisible am Oktober 23, 2010, 11:06:06

gleichwertige Alternativen :P Tja, was wollen die Grünen eigentlich? Glaubt die Rücker eigentlich, mit der Umsetzung der NVD-Graz Hauptbahnhof ist es getan?


Ähm... das glaubt sie nicht, denn *sie* will ja eh noch mehr tun - nämlich Fahrbeschränkungen einführen. Die anderen - allen voran Kurzmann - wollen das nicht, daher ist es wohl legitim zu verlangen, dass er brauchbare Alternativvorschläge auf den Tisch legen soll. Wird er aber vermutlich nicht können, sonst hätte er es wohl von sich aus getan - typisch FPÖ halt: groß reden, gegen alles sein, aber wenn's dann wirklich darum geht konkret etwas zu tun sind auf einmal keine Ideen mehr da...
Titel: Re: "Umweltzone" - Graz
Beitrag von: Amon am Oktober 23, 2010, 12:37:18
Ich bin zwar auch kein Freund der FP-Verkehrspolitik, aber in Graz geht man nun einmal wieder den Weg des geringsten Wiederstandes.

ich sage: Zuerst müssen die Straßenbahnausbauten her, die seit Jahren geplant sind. Umgesetzt wurde unter Rücker ja bis jetzt nichts (auch die NVD Hbf kommt mMn nur, weil die ÖBB jetzt den Bahnhof umbauen und daher die Gelegenheit günstig ist). Wo bleiben Südwest-, Nordwest-, Uni-, Medunilinie...? "Kein Geld" kann man nicht immer als Ausrede gelten lassen, siehe Linz. Von den genannten Projekten sind in Graz ja nur 2 überhaupt im Gespräch, und auch da ist die Realsierung mehr als ungewiss.

Erst dann ist es gerechtfertigt, gravierender in den MIV einzugreifen.
Titel: Re: "Umweltzone" - Graz
Beitrag von: Michael am Oktober 23, 2010, 13:08:07

Die Medunilinie ist bereits fixiert.
Titel: Re: "Umweltzone" - Graz
Beitrag von: Amon am Oktober 23, 2010, 13:31:55
Das ist natürlich erfreulich, sind aber eben nur 1,3 Kilometer, und der Nutzen beschränkt sich auf die Anbindung der Meduni (eine Verlängerung ins Stiftingtal ist ja offenbar nicht geplant). Das ist positiv, aber mir persönlich reicht es nicht. Zumindest die Südwestlinie muss noch her  ;)
Titel: Re: "Umweltzone" - Graz
Beitrag von: PeterWitt am Oktober 24, 2010, 02:56:18
Das Problem ist doch, dass so "Verlängerungen" wie 5er, 1er in Eggenberg oder NVD-HBF als "große Würfe" gefeiert werden, eigentlich aber nichts anderes als Umlegungen der Endstationen sind. 4+6 waren schon erste zaghafte Schritte, aber gegen die Nägel mit Köpfen, die z.B. in Linz oder gar überall in Frankreich gemacht werden, wo ganze Linien oder Netze neu errichtet werden, davon sind wir trotzt "grüner Politik" noch Jahrhunderte entfernt  :(
Titel: Re: "Umweltzone" - Graz
Beitrag von: invisible am Oktober 24, 2010, 11:40:32

aber gegen die Nägel mit Köpfen, die z.B. in Linz oder gar überall in Frankreich gemacht werden, wo ganze Linien oder Netze neu errichtet werden, davon sind wir trotzt "grüner Politik" noch Jahrhunderte entfernt  :(


Das ist wohl wahr.
Man darf aber halt auch nicht vergessen, dass die Grünen - auch wenn sie in der Stadtregierung sitzen - trotzdem all ihre Ideen und Vorschläge gegen die Schwarzen durchbringen müssen, und die haben immer noch 3x so viele Mandate. Und dass die VP sehr oft anderer Meinung ist ist ja kein Geheimnis, daraus resultieren dann viele "Alibilösungen", die aber jetzt wenigstens eine leichte grüne Handschrift tragen. Wirklich Grüne Politik hat es in Österreich aber allein aufgrund der Mandatsverteilung noch nie gegeben, in der Steiermark schon gar nicht. Wären die Grünen ähnlich stark wie die VP (oder jeder beliebige andere Koalitionspartner) dann würde das Ergebnis wohl auch ganz anders aussehen. So ist es aber naturgemäß immer ein Kompromiss, weshalb  ja auch viele Grüne "Fundis" lieber in der Opposition geblieben wären - eine Meinung die ich nicht teile, denn irgendwann muss man halt mal anfangen sich "hochzuarbeiten" und das geht sinnvoll nur dann wenn man auch wirklich mitarbeitet (die Alternative wäre Phrasendreschen à la Strache und das wünsche ich mir für die Grünen wirklich nicht).

Ich bin ja auch gespannt wie das jetzt in Wien wird, sollte es tatsächlich zu Rot-Grün kommen. Die beiden sind sich von den Grundsätzen her ja schon mal deutlich näher als Schwarz-Grün - insofern könnten die Grünen hier vielleicht etwas mehr Einfluss haben, andererseits ist die SPÖ hier mandatsmäßig noch weit dominierender und seit Jahrzehnten das Alleinregieren gewohnt. Man wird sehen.
Titel: Re: "Umweltzone" - Graz
Beitrag von: Sanfte Mobilität am Oktober 24, 2010, 13:00:08

Die Medunilinie ist bereits fixiert.


Ja? Glaube ich erst, wenn dort die ersten Straßenbahnen fahren. Dem Vernehmen nach große Probleme wegen Hochwasserschutz (gilt auch für die gesamte Med-Uni). Aber ansonsten ist ja eher Stillstand ...

W.
Titel: Re: "Umweltzone" - Graz
Beitrag von: Michael am Oktober 24, 2010, 13:17:58

Nachdem der Bau der Med-Uni nun beschlossen ist, wird ja auch die Straßenbahn verlängert.
Titel: Re: "Umweltzone" - Graz
Beitrag von: 4020er am Oktober 24, 2010, 14:16:31
Verlängert ist gut. Sie fährt um den Parkplatz herum. >:D
Titel: Re: "Umweltzone" - Graz
Beitrag von: Sanfte Mobilität am Oktober 24, 2010, 14:20:31

Nachdem der Bau der Med-Uni nun beschlossen ist, wird ja auch die Straßenbahn verlängert.


Bitte, wo steht das? Es gibt keinen Zusammenhang zwischen den beiden Projekten - eines zahlt die BIG (=Bund) und die KaGes und das andere müsste die Stadt zahlen ...

Mehr als Planungen und Absichtserklärungen gibt es wohl noch nicht - auch kein eisenbahnrechtliches Verfahren! Mir ist auch kein Gemeinderatsbeschluss bekannt!

W.
Titel: Re: "Umweltzone" - Graz
Beitrag von: Michael am Oktober 24, 2010, 14:43:20

Ein Bediensteter der GVB hat mir das gesagt. :-\
Titel: Re: "Umweltzone" - Graz
Beitrag von: Sanfte Mobilität am Oktober 24, 2010, 14:47:46

Ein Bediensteter der GVB hat mir das gesagt. :-\


Der scheint es also zu wissen ...

W.
Titel: Re: "Umweltzone" - Graz
Beitrag von: PeterWitt am Oktober 24, 2010, 19:51:45

Mehr als Planungen und Absichtserklärungen gibt es wohl noch nicht - auch kein eisenbahnrechtliches Verfahren! Mir ist auch kein Gemeinderatsbeschluss bekannt!

Ganz ehrlich: so sehr eine Verlängerung wünschenswert ist, in der zuletzt diskutierten Version (Runde um die Garage) kann man sich das Geld getrost auch sparen...
Hahnhofweg wäre Ok, Berliner Ring jedoch besser - aber halt verschlafen.
Titel: Re: "Umweltzone" - Graz
Beitrag von: Sanfte Mobilität am Oktober 24, 2010, 20:20:03


Mehr als Planungen und Absichtserklärungen gibt es wohl noch nicht - auch kein eisenbahnrechtliches Verfahren! Mir ist auch kein Gemeinderatsbeschluss bekannt!

Ganz ehrlich: so sehr eine Verlängerung wünschenswert ist, in der zuletzt diskutierten Version (Runde um die Garage) kann man sich das Geld getrost auch sparen...
Hahnhofweg wäre Ok, Berliner Ring jedoch besser - aber halt verschlafen.


Nix verschlafen: zum Hahnhofweg könnte man, wenn man wollte; Berliner Ring hat man leider ein bisserl verbaut, würde aber auch immer noch gehen. Und - nicht aber - auch diese Verlängerung ist auf jeden Fall sinnvoll, weil die direkte Anbindung an die Med-Uni, den hinteren Bereich des LKH und der Billrothsiedlung. Außerdem wird die notwendige verkehrliche Umgestaltung von Riesplatz/Riesstraße möglich ...

W.
Titel: Re: "Umweltzone" - Graz
Beitrag von: Michael am Oktober 24, 2010, 20:58:40

Ich frage mich sowieso, ob man den Riesplatz von der Infrastruktur her umgestalten kann, nachdem die alte Wendeschleife bestehen bleiben wird. Ich bin der Meinung, die Schleife ist dann überflüssig.
Titel: Umweltzone endgültig begraben
Beitrag von: Michael am Dezember 11, 2010, 10:59:43

Umweltzone endgültig begraben

Graz kann sich die Bürgerbefragung zur Umweltzone sparen. Landesrat Kurzmann und hohe Umweltbeamte erklärten sie für sinnlos. Man forciert sauberes Heizen.
Eine Umweltzone in Graz wird seit langer Zeit für eine Luftgüteverbesserung diskutiert


Elf Lebensmonate kostet die Feinstaubbelastung jeden Grazer (die Kleine Zeitung berichtete bereits im Juni). Entsprechend gespannt war man am Donnerstag auf die Rezepte des neuen Umweltlandesrates Gerhard Kurzmann (FPÖ). Es wurde ein Begräbnis erster Klasse für die Umweltzone. Das Land erklärt den Fernwärmeausbau, das Austauschen/Umrüsten alter Brennanlagen, Baumaschinen sowie -fahrzeuge zu vorrangigen Zielen. Bis Juni 2011 wird ein neues "Luftreinhalteprogramm" verfasst sein. Dann behandelt die EU wieder das Vertragsverletzungsverfahren gegen Graz.

Selbst die Spitzenbeamten Werner Fischer (Umweltrecht) und Gerhard Semmelrock (Umweltkontrolle), die emsig an der Vorbereitung der Feinstaubfahrverbote für "Stinker" mitgewirkt hatten, erklärten sie für obsolet. Begründung: Eine Umweltzone würde frühestens 2012 umsetzbar sein. Das wäre zu spät, um den für diesen und nächsten Winter erhofften Effekt - etwa 30 Tonnen weniger Feinstaub - zu erzielen. Ergo verzichtet das Land "auf Maßnahmen, die viel Geld kosten, aber wenig bringen", sagten die Experten. Kurzmanns Vorgänger Manfred Wegscheider (SP) - mit Bürgermeister Siegfried Nagl und "Vize" Lisa Rücker ein Befürworter der Umweltzone - wird es kaum glauben. So oder so: "Keine Experimente", betonte Kurzmann. Am Donnerstag gab es eine Million Euro extra für Fernwärmeprojekte.

Quelle: http://www.kleinezeitung.at/steiermark/graz/graz/2589820/luftreinhalteprogramm-soll-umweltzone-ueberfluessig-machen.story


Sehr gut.
Titel: Re: "Umweltzone" - Graz
Beitrag von: 5047er am Dezember 11, 2010, 22:34:37
War beim Kurzmann eh ned anders zu erwarten...
Titel: Re: "Umweltzone" - Graz
Beitrag von: TW 581 am Dezember 11, 2010, 22:55:54

War beim Kurzmann eh ned anders zu erwarten...


Schuld ist auch die Landesregierung, denn diese mit der Besetzung vom Kurzmann als Verkehrslandesrat den Todesstoß für die Umweltzone schon einlegtet und jetzt ist es halt fix.

Wo man aktiv streichen könnte, die Pendlerpauschale, denn damit wird der Umzug in´s Grazer Speckgürtel einfach zu viel gefördert, mit diesem Geld könnte man etwa in der Steiermark ein Job-Ticket einführen!!
Nur was wichtig ist, die Öffentlichen Verkehrsmitteln ausbauen und nicht einsparen!
Titel: Re: "Umweltzone" - Graz
Beitrag von: Amon am Dezember 11, 2010, 23:21:35
Ich bin auch der Meinung, dass die Umweltzone nicht viel gebracht hätte. Die S-Bahn und die Straßenbahn müssen ausgebaut werden. Speziell in der Innenstadt muss den Autos Platz weggenommen und den Radfahrern, Fußgängern und dem ÖPNV gegeben werden. Blaue Zone muss teurer werden, die Einkaufszentren sollen Nahverkehrsabgabe zahlen und die Pendlerpauschale muss weg (finanzielle Unterstützung nur für Öffi-Zeitkarten). Mann muss die Leute systematisch aus ihren Autos "rausprügeln".  :hammer:
Titel: Re: "Umweltzone" - Graz
Beitrag von: Stipe am Dezember 12, 2010, 10:30:56
Ich glaub, der macht das nur, damit die Blauen dann wieder über die ach so böse EU schimpfen können, wenn das Vertragsverletzungsverfahren in einer Strafe mündet.
Titel: Re: "Umweltzone" - Graz
Beitrag von: Michael am Dezember 12, 2010, 11:24:48

http://www.welt.de/wissenschaft/article11556601/Umweltzonen-sind-teuer-und-wirkungslos.html
Titel: Re: "Umweltzone" - Graz
Beitrag von: 200er am Dezember 12, 2010, 15:37:34
Was soll das für ein Fachartikel sein, wenn schon im 2. Satz steht: "Der ADAC nennt sie..." ???  ???

lg 200er
Titel: Re: "Umweltzone" - Graz
Beitrag von: Firehawk am Dezember 13, 2010, 13:59:00
Das übliche, was in deutschen Medien seit ein paar Jahren im 3-Monats Takt immer wieder kommt.

Außerdem sollte man sich einmal die Liste unter http://de.wikipedia.org/wiki/Umweltzone zu Gemüt führen - es ist zur Zeit noch bei fast allen Umweltzonen in D möglich mit Gruppe 2 und 3 einzufahren. Das wird sich erst in Zukunft stärker auswirken.
Titel: Re: "Umweltzone" - Graz
Beitrag von: newsflash am Mai 17, 2011, 03:18:53

Mann muss die Leute systematisch aus ihren Autos "rausprügeln".  :hammer:


Ist das das "Ich hasse Autofahrer" Forum oder was?
Titel: Re: "Umweltzone" - Graz
Beitrag von: Martin am Mai 17, 2011, 09:24:51
Nicht wirklich! - Vielmehr ein Forum, dass den ÖV mehr forciert sehen will als den IV.  ;)
Titel: Re: "Umweltzone" - Graz
Beitrag von: Amon am Mai 17, 2011, 11:05:22
War ja auch unter Anführungszeichen geschrieben. Viele hier - so auch mich - ärgert einfach die viel zu MIV-freundliche Verkehrspolitik, die derzeit (dank ÖVP und FPÖ) in Graz und der Steiermark herrscht.
Titel: Re: "Umweltzone" - Graz
Beitrag von: Stipe am Mai 17, 2011, 11:13:25
Ich hab ja auch ein Auto, fahre auch viel mit anderen Verkehrsmitteln und auch Öffis. Denn ich bin für viele Maßnahmen, die den MIV beschränken. Ich hasse mich aber nicht selber... ;-)
Titel: Re: "Umweltzone" - Graz
Beitrag von: Martin am März 29, 2012, 15:51:37
Paukenschlag aus der Landesstube:


Voves und Schützenhöfer: Ja zur Umweltzone


Die Einführung der Umweltzone ist fix. Das bestätigten am Donnerstagnachmittag LH Voves und Vize Schützenhöfer. Details zur Dauer und zum Inhalt der Zone müssen noch ausverhandelt werden.

Aufgrund der laufenden Debatte um eine mögliche Umweltzone in der Landeshauptstadt Graz stellen die Reformpartner Landeshauptmann Franz Voves und Landeshauptmann-Stellvertreter Hermann Schützenhöfer am Donnerstag nach diversen Gesprächen der letzten Tage fest, dass die Umweltzone kommen wird.

"Wenn das Land Steiermark, wie vom Bund geplant, gesetzlich ermächtigt wird, selbstständig über Umweltzonen zu entscheiden, stehen wir solchen für Graz und etwaigen weiteren betroffenen Feinstaubgebieten positiv gegenüber. Bevor konkret zu entscheiden sein wird, sind zunächst die Detailverhandlungen über Dauer und Inhalt mit der Stadt Graz zu führen. Darüber wurde mit Bürgermeister Siegfried Nagl Einvernehmen erzielt."

Reaktionen


Verkehrslandesrat Gerhard Kurzmann
Landesrat Gerhard Kurzmann fühlt sich als Ressortzuständiger hintergangen und hat selbst erst über die Presseaussendung erfahren, dass Voves und Schützenhöfer die Umweltzone einführen wollen. Kurzmann selbst bleibt bei seiner ablehnenden Haltung: "Ich halte das für eine unsoziale Maßnahme den Pendlern und den Grazern gegenüber." Der FPÖ-Chef plädiert für eine Volksabstimmung: "Das ist ein derart großes Thema, das zigtausende Steirer betrifft, da sollte man das Volk abstimmen lassen."

Bürgermeister Siegfried Nagl
"Ich freue mich, dass die Meinung von 60 Prozent der GrazerInnen, die an der BürgerInnebefragung teilgenommen haben nicht überhört wird. Es geht bei diesem Thema um die langfristige Verbesserung der Luftgüte und damit um die Gesundheit von uns, unseren Kindern und Enkeln. Ein Vorschlag, eigentlich ein fertiges Paket, liegt seit 2 Jahren am Tisch. Dieses gehört jetzt rasch noch einmal mit ExpertInnen überarbeitet und umgesetzt."

Bürgermeister-Stellvertreterin Lisa Rücker
"Leider haben wir in dieser Diskussion schon viele wertvolle Jahre verloren", so die Grazer Grüne Bürgermeister-Stellvertreterin Lisa Rücker zu den neuen Entwicklungen. "Schön, dass nun endlich Bewegung in die Sache kommt. Die Stadt Graz ist sofort bereit, ein zeitgemäßes Modell auf Basis der Erfahrungen aus anderen Städten umzusetzen. Die Gesundheit der Menschen muss an oberster Stelle stehen."

Die Grüne Landtagsklubobfrau Sabine Jungwirth
"Der Zickzack-Kurs von Landeshauptmann Voves betreffend wirkungsvolle Feinstaubmaßnahmen ist ein wenig befremdlich - wir freuen uns aber, dass er heute ein klares Statement pro Maßnahmen im Verkehrsbereich abgegeben hat."

Quelle: http://www.kleinezeitung.at/steiermark/graz/graz/2983325/voves-schuetzenhoefer-ja-zur-umweltzone.story
Titel: Re: "Umweltzone" - Graz
Beitrag von: kroko am März 29, 2012, 17:24:55
Ein Aprilscherz, oder? Als gelernter Österreicher glaub ich nicht, dass da irgendwas passieren wird.
Titel: Re: "Umweltzone" - Graz
Beitrag von: just4fun am März 29, 2012, 17:33:53
Hoffentlich mal eine echte Umweltzone, und keine Alibiaktion wo man wieder nur auf die Dieselfahrzeuge schaut.

Würd man eine echte Umweltzone einführen wo sofort ein komplettes Neuinbetriebnahmeverbot für Holz-  und Kohleheizungen gilt und alte Anlagen spätestens z.b. 2016 nicht mehr betrieben werden dürfen, dann hätte man wirklich eine Feinstaubfreie Luft in Graz.
Aber vermutlich wird man sich in ein paar Jahren nur wundern warum die Luft genauso schlecht wie zuvor ist obwohl dann alle Dieslfahrzeuge unter Euro IV?, V? draussen sind. Vermutlich checken sie aber nichtmal dass Benzindirekteinspritzer genausoviele Partikel ausstossen wie Dieselmotoren.
Titel: Re: "Umweltzone" - Graz
Beitrag von: Commanderr am März 29, 2012, 21:06:21

Hoffentlich mal eine echte Umweltzone, und keine Alibiaktion wo man wieder nur auf die Dieselfahrzeuge schaut.

Wer wirklich glaubt, dass es jemals eine echte Umweltzone in Graz geben wird, muss naiv und sehr, sehr leichtgläubig sein!
Damit die Luft in Graz und Umgebung wieder "sauberer" wird, müsste man alle Luftverpester stilllegen.
Aber dann würden ja Stadt und Gemeinden nicht mehr soviel Geld mit ihren ach so tollen, neuen und alten Alibi-Steuern einnehmen können. Aus diesem Grund dürfen all jene, die genug Geld haben, unsere Politiker weiterhin schmieren mit zusätzlichen Steuergeldern beglücken und weiter die Luft verpesten!
Allein deshalb schon stinkt das Wort "Umweltzone" zum Himmel!

Wen würde es finanziell wiedermal am härtesten treffen? All jene, die nicht genug Geld haben, um sich "umweltfreundlichere", d.h. neue Autos mit treibstoffsparenden Motoren oder gar Elektroautos kaufen zu können.
Ich frage mich nun, wer wird sein Auto stilllegen und dafür nurmehr mit dem Fahrrad oder mit den Jahr für Jahr teurer werdenden Öffis fahren? Unsere Politiker mit ihren Nobelkarossen? All jene, die mehr als 3000 Euro im Monat verdienen? Ja ganz sicher. Bestimmt. Vielleicht morgen, aber übermorgen ganz sicher...
Titel: Re: "Umweltzone" - Graz
Beitrag von: Torx am März 29, 2012, 22:24:47

Bürgermeister Siegfried Nagl
"Ich freue mich, dass die Meinung von 60 Prozent

Das ist ja wirklich wieder ein Hohn wenn der mit seiner Umfrage kommt deren Ergebnisse absolut irgendwie aus den Fingern gesaugt wurden.

Wieso besteht man eigentlich auf eine Umweltzone wenn sie andernorts schon nichts gebracht hat und auch sozial nicht treffsicher ist?

Eine echte Umweltzone wird's erst dann sein wenn man unnötige große und fette Autos verbietet (Porsche Cayenne, etc). Aber es wird wahrscheinlich so kommen, dass ein Nissan Starlet dann nicht mehr in die Stadt darf und ein BMW X5 schon.
Titel: Re: "Umweltzone" - Graz
Beitrag von: Amon am März 30, 2012, 00:30:19
Zitat
Eine echte Umweltzone wird's erst dann sein wenn man unnötige große und fette Autos verbietet (Porsche Cayenne, etc). Aber es wird wahrscheinlich so kommen, dass ein Nissan Starlet dann nicht mehr in die Stadt darf und ein BMW X5 schon.


Leider erfreuen sich gerade diese Autos immer größerer Beliebtheit. Da sind die Spritpreise scheinbar kein Problem. Aber wehe, jemand will die Parkgebühren erhöhen!

Jedenfalls: Graz braucht keine Umweltzone. Graz braucht nur eine Verkehrspolitik, die alles in den Ausbau der sanften Mobilität steckt und auch vor Einschränkungen für den KFZ-Verkehr nicht zurückschreckt. Soll heißen: Mehr Straßenbahn, mehr Radwege mehr Busspuren und wenn es sein muss dann eben weniger Parkplätze oder KFZ-Fahrspuren. Wenn man dem KFZ-Verkehr Platz wegnimmt, wird er zurückgehen. Davon bin ich überzeugt. Und Beweise gibt es genug aus Städten, die sich für eine solche Verkehrspolitik entschieden haben (Kopenhagen, Amsterdam, Strasbourg...).
Titel: Re: "Umweltzone" - Graz
Beitrag von: Martin am März 30, 2012, 09:51:59
Knalleffekt: Graz wird zur Umweltzone
Die Reformpartner haben zugeschlagen: Voves und Schützenhöfer führen die Umweltzone für Graz und darüber hinaus ein. Verhandeln soll die Zone aber ausgerechnet FP-Landesrat Kurzmann. Hier die wichtigsten Fragen und Antworten.

Kurzmann will eine Volksabstimmung
Mit einer kurzen Pressemitteilung ließen sie die Bombe um 12.16 Uhr platzen: Landeshauptmann Franz Voves und Vize Hermann Schützenhöfer stehen einer Umweltzone "für Graz und etwaigen weiteren betroffenen Gebieten positiv gegenüber". Was sich harmlos liest, birgt gewaltigen Sprengstoff. Denn das heißt nichts anderes wie: Die Umweltzone kommt, bis zu 40.000 alte Diesel-Pkw werden damit ausgesperrt.

Und die Umweltzone kommt gegen den erklärten Willen von Umweltlandesrat Gerhard Kurzmann. Der FPÖ-Chef hatte diese Maßnahme gegen den Feinstaub wiederholt strikt abgelehnt, jetzt wird er von den Reformpartnern einfach übergangen. Rechtlich geht das so: Bundesumweltminister Nikolaus Berlakovich wird auf Basis des Immissionsschutzgesetzes-Luft (IG-L) eine Verordnung erlassen, die die Landeshauptleute ermächtigt, in "mittelbarer Bundesverwaltung" eine Umweltzone einzuführen. Damit ist der Umweltlandesrat bei der Grundsatzentscheidung Zone ja oder nein aus dem Spiel genommen. Aber: Die Umsetzung soll dennoch über das Umweltamt laufen. "Die konkreten Daten wie Umfang, Zeitpunkt und betroffene Autotypen muss das zuständige Regierungsmitglied verhandeln", heißt es aus dem Büro Voves. Sprich: Kurzmann soll die Zone, die er ablehnt, realisieren.

Der Grazer Bürgermeister Siegfried Nagl jedenfalls jubelt. "Es geht um die Verbesserung der Luftgüte in der Stadt, es geht um unsere Kinder und Enkel. Ein fertiges Paket liegt seit zwei Jahren auf dem Tisch. Das gehört jetzt noch einmal überarbeitet und so rasch wie möglich umgesetzt." Wenn möglich noch vor den Grazer Wahlen im Jänner 2013.
Nagl verbucht den Schwenk auf Landesebene als Erfolg für sich. Bei einer groß angelegten ÖVP-Bürgerumfrage im Februar hatte der Grazer VP-Chef auch die Umweltzone abfragen lassen - und 60 Prozent sprachen sich damals für die Einführung aus.

Antworten zur Umweltzone
Wann kommt die Umweltzone? Wer ist betroffen? Hier die wichtigsten Fragen und Antworten:

Wie groß ist die Umweltzone?
ANTWORT: Das ist noch offen. Landeshauptmann Voves betont, dass die betroffenen Gemeinden mit am Verhandlungstisch sitzen werden. Im April 2010 hatte der damalige SP-Landesrat Manfred Wegscheider eine fertige Zone präsentiert (siehe Grafik): Damals waren der Großteil von Graz sowie Teile der Gemeinden Seiersberg (inklusive Shoppingcity Seiersberg!) und Feldkirchen dabei. Dieser Plan wird die Basis für neue Verhandlungen sein.

Wann tritt die Umweltzone in Kraft?
ANTWORT: Die Landesregierung hat noch keinen Zeitplan. Zuerst muss Minister Berlakovich auf Bundesebene die Verordnung erlassen. Die Stadt Graz drängt auf eine rasche Umsetzung.

Welche Autos werden betroffenen sein?
ANTWORT: Auch das ist noch Verhandlungssache. Nach dem Wegscheider-Plan von vor zwei Jahren wären folgende Autos erfasst gewesen: alle Benziner ohne Katalysator sowie alle Diesel der Klassen Euro 1 und 2; in einem zweiten Schritt Diesel der Klasse Euro 3. Mittlerweile wird überlegt, auch die Klasse Euro 4 einzubeziehen.

Was bringt die Umweltzone?
ANTWORT: Mit einer Umweltzone will die Politik vor allem die Feinstaubbelastung (PM 10) reduzieren. Ergebnisse aus Deutschland, wo es die Zone schon in 56 Städten gibt, zeigen: Vor allem der Feinststaub - für Experten: PM 2,5 und PM 1 - geht deutlich zurück, auch die Belastung durch Stickoxide.
GERALD WINTER, GÜNTER PILCH

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Harsche Kritik von FPÖ und Wirtschaftskammer
Eine Umweltzone ist unsozial gegenüber Pendlern und auch den Grazern. Ich habe erst über die Presseaussendung erfahren, dass Voves und Schützenhöfer das wollen. Da das Zigtausende Steirer betrifft, bin ich für eine Volksabstimmung.
Gerhard Kurzmann, FPÖ-Umweltlandesrat

Bisher waren alle Konzepte weder wirtschaftstauglich, noch hätten sie die Luftgüte entscheidend verbessert. Laut Joanneum Research würde die Feinstaubbelastung in Graz nur um 1,26 Prozent zurückgehen, gleichzeitig muss man aber damit rechnen, dass mindestens 1500 Arbeitsplätze verloren gehen.
Josef Herk, Präsident Wirtschaftskammer

Der Zickzack-Kurs von Voves ist ein wenig befremdlich. Noch im Dezember hat er Kurzmann und dessen Feinstaub-Packerl im Landtag gelobt. Wir freuen uns aber, dass er nun ein klares Statement pro Maßnahmen im Verkehr abgegeben hat.
Sabine Jungwirth, Grüne Klubobfrau im Landtag

Ich freue mich, dass die Landeshauptleute das Anliegen aller auch zu ihrer Sache gemacht haben. Es ist ein Durchbruch, ein Erfolg derer, die seit Jahren für eine gesunde Luft in Graz kämpfen. Sie alle sollen jetzt bei der Erreichung des Zieles eingebunden werden.
Christian Wabl, Feinstaub-Aktivist

GERALD WINTER, GÜNTER PILCH

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Kein guter Dienst
Die Umweltzone kommt. Das sagen die Reformpartner Franz Voves und Hermann Schützenhöfer. Der Grazer Bürgermeister Siegfried Nagl jubelt, endlich werde eine langjährige Forderung der Stadt umgesetzt. Aber so weit sind wir noch nicht.

Denn die Reformpartner hat, so scheint es, auf halbem Wege der Mut verlassen. Zwar wollen sie die Umweltzone einführen, die konkrete Umsetzung wollen sie aber dem zuständigen Regierungsmitglied überlassen. Und das ist in diesem Fall Umweltlandesrat Gerhard Kurzmann.
Der, der sich seit Amtsantritt klar gegen die Umweltzone ausspricht, soll nun mit der Stadt und anderen Gemeinden im Feinstaubsanierungsgebiet verhandeln, wann die Zone kommt, wo die Grenzen verlaufen und welche Autos ausgesperrt werden.
Damit ist sichergestellt: Der Streit um die Umweltzone wird andauern. Und unabhängig von Sinn oder Unsinn einer solchen Zone: Mit dieser Vorgehensweise erweisen Voves und Schützenhöfer der Sache keinen guten Dienst.
Sie erreichen den Autor unter
gerald.winter@kleinezeitung.at
GERALD WINTER


Quelle: http://www.kleinezeitung.at/nachrichten/chronik/feinstaub/2983605/knalleffekt-graz-zur-umweltzone.story
Titel: Re: "Umweltzone" - Graz
Beitrag von: kayjay am März 30, 2012, 10:33:46
Unsozial gegen Pendler? was ist das denn für eine Argumentation?
Titel: Re: "Umweltzone" - Graz
Beitrag von: Deadlocked am März 30, 2012, 13:04:32
Die mit einem alten Auto herumkurven werden ausgesperrt, und die teuren spritfressenden SUVs dürfen rein - was ist das sonst?
Siehe auch das Posting von Commanderr
Titel: Re: "Umweltzone" - Graz
Beitrag von: Firehawk am März 30, 2012, 14:07:29
Der Spritverbrauch wird über den Preis "reguliert" -> MöSt.

Für die Schadstoffe / Partikel braucht man etwas anderes -> Euro Klassen, Umweltzone etc.

Die einzige Substanz die nicht erfasst wird ist CO2. Wenn man das ausblendet hab ich lieber ein 8 Liter Euro 6 SUV als ein 4 Liter Euro 3 "Stinker".
Titel: Re: "Umweltzone" - Graz
Beitrag von: Amon am März 30, 2012, 14:20:36
Wie gesagt: Umweltunfreundlich sind sie ja nicht, die SUV, aber sie brauchen viel Platz, den man ihnen in der Stadt nicht geben sollte. Ich wünsche mir eine Verkehrspolitik, die den Platz gerechter aufteilt anstatt immerfort auf die Interessen des MIV Rücksicht zu nehmen (mit dem Argument, ohne IV würde die Innenstadt aussterben und alle arbeitslos werden).
Titel: Re: "Umweltzone" - Graz
Beitrag von: Firehawk am März 30, 2012, 15:17:48
 :dito:

Allerdings kenne ich nicht viele Umsetzbare Kriterien nach denen man speziell SUV draußen halten kann (außer ev. eine CO2-Steuer / Limit). Auch denke ich, dass das zu willkürlich/plakativ wäre. Wenn man das System optimiert und dabei den MIV "ignoriert" lösen sich viele Probleme automatisch.

Gerade heute kann man sich wieder mehr oder weniger Grid-Lock auf den Grazer Hauptstraßen ansehen (Freitag + Ferienbeginn). Es fehlt noch die Kurzmann'sche Grüne Welle für stehende Fahrzeuge.  ::) ;D
Titel: Re: "Umweltzone" - Graz
Beitrag von: Martin am März 30, 2012, 17:29:13
Für die Pendler, die auf den privaten PKW angewiesen sind, weil sie keine Möglichkeit haben mit den Öffis zu fahren (Dienstbeginn vor Betriebsbeginn oder Dienstende nach Betriebsschluß der Öffis) ist die Umweltzone sicher ein großes Problem, weil sich gerade in Zeiten wie diesen niemand so einfach ein neues Auto leisten kann...

Gratis Öffis und / oder sogar eventuell eine City-Maut wären da mMn gescheiter.

Das Thema SUV ist ein anderes. Da gehörten auch Park- bzw. Halteverbote bei Kreuzungen und Schutzwegen dazu, dann kann man sich die Poller ud Sperrflächen auch sparen.
Titel: Re: "Umweltzone" - Graz
Beitrag von: Michael am März 30, 2012, 18:23:56

Also ich kann mir nicht vorstellen, dass das funktionieren wird. Für zahlreiche Bedienstete (KAGES als Beispiel) wird es wahrscheinlich Ausnahmegenehmigungen geben. ::)
Titel: Re: "Umweltzone" - Graz
Beitrag von: Stipe am März 30, 2012, 18:51:47

Für die Pendler, die auf den privaten PKW angewiesen sind, weil sie keine Möglichkeit haben mit den Öffis zu fahren (Dienstbeginn vor Betriebsbeginn oder Dienstende nach Betriebsschluß der Öffis) ist die Umweltzone sicher ein großes Problem, weil sich gerade in Zeiten wie diesen niemand so einfach ein neues Auto leisten kann...


Du hast schon mitbekommen, das 2011 ein neuer Rekord an verkauften Autos augestellt worden ist?
Titel: Re: "Umweltzone" - Graz
Beitrag von: Martin am März 30, 2012, 20:42:58

Du hast schon mitbekommen, das 2011 ein neuer Rekord an verkauften Autos augestellt worden ist?

Ja natürlich... ;)
Fragt sich, ob das diesen Personenkreis betrifft...
Titel: Re: "Umweltzone" - Graz
Beitrag von: x37 am März 30, 2012, 22:28:10

Ja natürlich... ;)
Fragt sich, ob das diesen Personenkreis betrifft...

http://www.statistik.at/web_de/statistiken/verkehr/strasse/kraftfahrzeuge_-_neuzulassungen/index.html
Ich konnte in den Statistiken auf die schnelle nichts finden das deine Meinung unterstützt, eher das Gegenteil:
zb. beim Zuwachs ist Ford und VW ganz oben
zb. Die Top 10 verkauften Fahrzeuge:

VW Golf
VW Polo
Renault Megane
Ford Focus
Opel Astra
Seat Ibiza
Skoda Fabia
Skoda Octavia
Hyundai I 30
Opel Meriva

Das sind glaub ich alles monster SUVs...  :frech: ;D
Und angeblich ist der Durschnittsverbrauch aller in 2011 neu zugelassen Auto: 5,6 Liter/100m (139g/km Co2)
Da bin ich ja schon mit meinem Fiat500 drüber... (Benziner) ::)

Und zum Thema, halte von "umweltzone" 0,0 !!
Der von den Motoren verursachte Feinstaub (Anteil am gesamten) ist minimal. HAUSBRAND ist der (Haupt-)Verursacher!



Hoffentlich mal eine echte Umweltzone, und keine Alibiaktion wo man wieder nur auf die Dieselfahrzeuge schaut.

Würd man eine echte Umweltzone einführen wo sofort ein komplettes Neuinbetriebnahmeverbot für Holz-  und Kohleheizungen gilt und alte Anlagen spätestens z.b. 2016 nicht mehr betrieben werden dürfen, dann hätte man wirklich eine Feinstaubfreie Luft in Graz.
Aber vermutlich wird man sich in ein paar Jahren nur wundern warum die Luft genauso schlecht wie zuvor ist obwohl dann alle Dieslfahrzeuge unter Euro IV?, V? draussen sind. Vermutlich checken sie aber nichtmal dass Benzindirekteinspritzer genausoviele Partikel ausstossen wie Dieselmotoren.

Kann ich nur zustimmen, das wäre das einzige was wirklich helfen tät.
(das mit den Benzinern trifft allerdings nur bei Direkteinspritzung zu)
Titel: Re: "Umweltzone" - Graz
Beitrag von: il_treno am März 31, 2012, 01:14:06

Für die Pendler, die auf den privaten PKW angewiesen sind, weil sie keine Möglichkeit haben mit den Öffis zu fahren (Dienstbeginn vor Betriebsbeginn oder Dienstende nach Betriebsschluß der Öffis) ist die Umweltzone sicher ein großes Problem, weil sich gerade in Zeiten wie diesen niemand so einfach ein neues Auto leisten kann...

Gratis Öffis und / oder sogar eventuell eine City-Maut wären da mMn gescheiter.

Das Thema SUV ist ein anderes. Da gehörten auch Park- bzw. Halteverbote bei Kreuzungen und Schutzwegen dazu, dann kann man sich die Poller ud Sperrflächen auch sparen.

Und wieviele Pendler fangen wirklich vor Òetriesbeginn der öffis an? Man sollte die Kirche im Dorf lassen und der Mehrheit der Pendler ist eine umweltzone bzw umstieg auf die oeffis zumutbar. Es hat ja keiner die Pendler gezwungen sich ein Haus im gruenen zu kaufen....
Titel: Re: "Umweltzone" - Graz
Beitrag von: Torx am März 31, 2012, 01:38:30
So, da hab ich mal nachrecherchiert:
VW Lupo meiner Freundin wäre Euro-Norm 3, hätte in Deutschland die gelbe Plakette und dürfte in ein paar Städten in Deutschland nicht mehr überall fahren.
(http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/7/76/VW_Lupo_20090329_front.jpg/250px-VW_Lupo_20090329_front.jpg)

Und hier mal zum Vergleich ein paar Autos mit Euro-Norm 5 und der grünen Plakette:
(http://media2.auto.de/images/cache/6d/1c/12/6d1c123e155a3a482347d4a9bd43d955.jpg?upload5/c4/23/c4231ad4bfb5e3f06316391205378d61.jpg,product_images/7/Audi-A4.jpg,80,80,,1,,-1,-1,-1,-1,380,-1,1,0,)(http://img2de.trovit.de/1G18z61Zug1X.jpg)
(https://encrypted-tbn0.google.com/images?q=tbn:ANd9GcT6z6o6tsGMx5G7Yl9iARKOJBzlt8eAQstpcfRqlYrqs-vvGpj2)
(https://encrypted-tbn3.google.com/images?q=tbn:ANd9GcSPFmpIV54qmb84aRsv97uETU797scuZu5jU1ZtuSAE5abSEGAX)(http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/a/a9/Porsche_Cayenne_S_(92A)_-_Frontansicht%2C_10._Oktober_2011%2C_Wülfrath.jpg/250px-Porsche_Cayenne_S_(92A)_-_Frontansicht%2C_10._Oktober_2011%2C_Wülfrath.jpg)

Und das ist also gescheit, da wird man schon nach 7-10 Jahren dafür gestraft dass man sich damals ein kleines Stadtauto gekauft hat, darf aber auf einen BMW X5 oder einen Porsche Cayenne II wechseln?? Das ist einfach nur mehr blöd.
Titel: Re: "Umweltzone" - Graz
Beitrag von: Telefonzentrale am März 31, 2012, 02:22:47
Zitat
Die einzige Substanz die nicht erfasst wird ist CO2. Wenn man das ausblendet hab ich lieber ein 8 Liter Euro 6 SUV als ein 4 Liter Euro 3 "Stinker".

Da hast du einiges nicht beachtet: Die SUVs mit ihren ~2 to Gewicht, den Breitreifen und der größeren Bodenfläche erzeugen mehr Abrieb und Staubverwirbelung als ein Euro3 Corsa.  
Beobachte einmal die Staubfahne hinter einem SUV auf einer Schotterstraße und dann diejenige hinter einem Kleinwagen: Du wirst staunen!

Zitat
Wie gesagt: Umweltunfreundlich sind sie ja nicht, die SUV, aber sie brauchen viel Platz, den man ihnen in der Stadt nicht geben sollte.

SUVs sind auch nicht umweltfreundlich. Die angegeben 8l Verbrauch  lassen sich doch im Stadtverkehr niemals halten. Die Verbrauchs-Werksangaben sind ohnehin ein Witz, können sie doch niemals in der Praxis auch nur annähernd eingehalten werden.

Zitat
Allerdings kenne ich nicht viele Umsetzbare Kriterien nach denen man speziell SUV draußen halten kann

Ach das wäre doch ganz einfach: Man berechne die Kfz-Steuer/Citymaut etc. ganz einfach nach Breite und Länge des Fahrzeuges, wobei die Breite höher gewichtet sein müsste als die Länge.

Die Werte stehen im Typenschein, sind leicht zu erfassen. Und schon hätten wir einen wichtigen Schritt gegen die Platzverschwendung in der Stadt durch die Protzkisten. Das Problem ist ja nicht so einfach: Durch die ausufernede Fahrzeugbreite verlangen die Bauvorschriften breitere Parkflächen in Garagen und Flächenparkplätzen, etwa bei Wohnsiedlungen oder Einkaufszentren. Das führt zu Bodenversiegelung, Betonwüsten und Platzverschwendung im städtischen Raum. Man sieht doch in einem älteren Einkaufszentrum (etwa Citypark), dass die Parkstreifen für die Protzkarossengeneration bereits viel zu schmal sind.

Wenn die Politik nichts gegen die Breitautos tut, wird der Platzbedarf für den MIV ungleich großer werden, als es durch die reine Anzahl der Fahrzeuge bedingt wäre. Umgekehrt würden platzsparende Autos zu einer Verbesserung der Platzsituation führen, auch Parkflächenreduzierungen zugunsten des ÖV wären leichter durchzuführen. Der SUV-Wahn hingegen trägt dazu bei, dass die Anrainer bei jedem entfallenden Parkplatz aufschreien.

Aber keine Angst: Unsere von der Autohändlermafia beeinflussten Politiker tun den armen SUVs schon nichts zu Leide. Im Gegenteil, durch die Zwangsenteignung platzsprarender älterer Autos dank der Umweltzone werden schon genügend neue SUVs die auf die Straßen kommen.

Und noch ein Effekt kommt zu tragen: Wenn man ein älteres Auto fährt, etwa mit 90 PS und möchte innenraummäßig gleichwertigen Ersatz, so bekommt man a) nur mehr Autos mit höherer PS-Leistung, etwa 110 PS  (warum ??) und man bekommt kein Auto, das dieselbe Breite hat wie das Alte - nur breitere - ohne dass der Innenraum nennenswert größer ist.
Bleit nur der Griff zum Kleinwagen - und das kann bei Berufsausrüstung oder mehreren Kindern zu knapp werden.
Die Autoindustrie mit ihren immer mehr Leistung - immer breiter - immer länger Autos arbeitet doch ganz klar gegen die Umwelt! Monster SUVs gibts wie Sand am Meer. Nur das 3-Liter Auto hat sie noch nicht zusammengebracht  ::) (bzw. lässt ihn in der Schublade verschwinden ... die Ölfirmen wollen ja auch was verdienen...)

Zitat
ch konnte in den Statistiken auf die schnelle nichts finden das deine Meinung unterstützt, eher das Gegenteil:
zb. beim Zuwachs ist Ford und VW ganz oben
zb. Die Top 10 verkauften Fahrzeuge:

VW Golf
VW Polo
Renault Megane
Ford Focus
.....
Das sind glaub ich alles monster SUVs...  frech Grin


Da ist ein Denkfehler drinnen. All die genannten meistverkauften Typen ersetzen zum Großteil vorhandene Autos. SUVs gibts noch nicht so lange, d.h. nahezu jeder neue zugelassene SUV ist ein Platzfresser mehr auf der Straße. Insoferne ist der verkaufte SUV-Anteil von ~22 Prozent am Neuwagenverkauf mehr als bedenklich. Nicht umsonst sieht man soviele SUVs auf den Straßen.

Warum die Behörde aus Gründen der Unfallsicherheit nicht gegen die SUVs vorgeht, ist ohnedies zu hinterfragen: Als Radfahrer und Fußgänger hat man bei einer Kollision mit einem SUV wesentlich schwerere Folgen zu erwarten, alleine schon vom Bremsweg der schweren Kisten. Ebenso ist es bei Unfällen mit einem Kleinwagen.

Zitat
Es hat ja keiner die Pendler gezwungen sich ein Haus im gruenen zu kaufen....

Das Problem ist, dass der Pendler das Haus im Grünen schon hat. Und was nun??  ::)

Zitat
Der von den Motoren verursachte Feinstaub (Anteil am gesamten) ist minimal. HAUSBRAND ist der (Haupt-)Verursacher!  
Genauso ist es. Warum wohl hat Leibnitz annähernd genausohohe Feinstaubwerte wie Graz, oft sogar höhere? Na klar, weil in Leibnitz genauso viel Verkehr ist wie in Graz  ::)

Aber keine Sorge: Nagl, Rücker, Voves und Schützenhöfer werden schon dafür sorgen, dass die sozial Schwachen Kredite aufnehmen, die sich sich nicht leisten können, um den Autohändlern das Geld in den Rachen zu stopfen für Autos, die sie eigentlich nicht kaufen wollen. Und wenn man die Euro 4 Autos verbietet, dann vernichtet man Eigentumswerte des Bürgers - sind diese Wagen doch zwischen 5000 - 10000,-- wert.

Und den kleinen Autowerkstätten nimmt man auch die Kundschaft weg (neue Autos wird wohl der Händler warten), und den Tourismus kann man auch reduzieren (welcher ausländische Besucher wird sich ein Graz-only-Feinstaubpickerl besorgen?), die Einkäufer aus den Nachbarländern werden halt in Leibnitz einkaufen, dafür hat der heilige Bürokratius viele neue Aufgaben für seine Graz-Feinstaubpickerl-Verwaltugs-Beamten.

Nützen werden diese Feinstaubzonen gar nichts - siehe Studie der TU-Graz 2009.  
Aber man kann auch selbst drauf kommen: Die Gretchenfrage: Warum gibt es noch Euro 2 - 3 Autos? Antwort: Weil sie wenig fahren, denn sonst wären sie schon lange kaputt. Also: Man bringt Fahrzeuge von den Straßen, die ohnehin wenig fahren - irrsinnig sinnvoll  ::)

Da bleibt nur die Frage: Warum engagieren sich Politiker für Umweltzonen und fördern im Gegenzug Hausbrand durch Pellets und Hackschnitzel: Ein Schelm der dabei denkt, dass die Agrarlobby und Autohändlerlobby ihre Finger im Spiel haben .....  :pfeifend:
Titel: Re: "Umweltzone" - Graz
Beitrag von: Michael am März 31, 2012, 09:11:14

Hälfte der Dieselfahrzeuge in Graz droht das Aus

Ab 1. September gibt es die Pickerl für die geplante Umweltzone um 2,50 Euro zu kaufen. Von den Fahrverboten könnten 50 bis 65 Prozent aller steirischen Dieselautos betroffen sein.


Die Umweltzone mit Fahrverboten für den Raum Graz ist beschlossene Sache. Weniger klar ist, wie es nun weitergeht. Den ganzen Tag über liefen gestern die Debatten darüber, wer denn nun was in die Wege zu leiten habe, damit die umstrittene Feinstaub-Maßnahme auch tatsächlich auf Kurs geht.

Am Abend zog Umweltminister Nikolaus Berlakovich einen Schlussstrich unter alle Spekulationen. Er begrüße die Umweltzone für Graz, für die es "hoch an der Zeit" sei. Ab 1. September wird es die verschiedenfarbigen Pickerl zu kaufen geben, mit denen die Pkw nach Abgasklassen gekennzeichnet werden müssen. Zumindest jene, die in die Umweltzone einfahren. Zu bekommen sind die 2,50 Euro teuren Aufkleber dann bei Werkstätten, Landesprüfstellen und bei den Autofahrerklubs. Einmal geklebt, gilt die Plakette für die gesamte Lebensdauer des Fahrzeugs.

An Umweltlandesrat Gerhard Kurzmann liegt es nun, die Umweltzone umzusetzen - freilich gegen seinen Willen. Er stellt klar: "Ich agiere nur auf Weisung." Eine solche stellte Voves gestern auch in Aussicht.

Betroffen sind von der Maßnahme Zigtausende Autofahrer. Von den mehr als 380.000 Dieselautos in der Steiermark dürfte es für zumindest die Hälfte Fahrverbote in der Zone setzen. Geht die Politik restriktiv vor, heißt es in Graz und Umgebung sogar Stopp für zwei Drittel aller Diesel-Pkw.

Das geht aus den Fahrzeuginventurdaten des Instituts für Verbrennungskraftmaschinen der TU Graz hervor. Demnach erfüllt ein knappes Viertel aller angemeldeten Dieselautos die bislang beste Abgasnorm Euro 5. "Diese Autos und emittieren nicht mehr Feinstaub als ein Benzinmotor", sagt TU-Experte Stefan Hausberger. Dasselbe gilt für rund die Hälfte aller Diesel der nächstbesten Klasse Euro 4. Damit bleiben noch etwa 250.000 Autos in der Steiermark, die mehr Partikel ausstoßen als ein Benziner - und die von einer strikt ausgelegten Umweltzone erfasst werden könnten.


"Bürgerverärgerung"

Orientiert sich die Regelung an jener, die einst unter SP-Umweltlandesrat Manfred Wegscheider vorgesehen war, gelten die Fahrverbote nur für Dieselautos der Klassen Euro 3 und darunter. Doch selbst davon gibt es im Land noch 190.000.

Entsprechend erbost ist Franz Gosch von der Pendlerinitiative, der von einer "systematischen Bürgerverärgerung" spricht. Wirtschaftskammerpräsident Josef Herk warnt weiter vor einem Umsatzrückgang von 430 Millionen Euro, und auch Arbeiterkammerpräsident Walter Rotschädl ist "gegen isolierte Maßnahmen".

Dass eine Umweltzone wirkungslos wäre, lässt TU-Experte Hausberger nicht gelten. "Der besonders gefährliche Feinstaub aus Abgasen ließe sich dadurch bestimmt um 30 Prozent reduzieren." Dieser Effekt, schränkt Hausberger ein, sei aber auch ohne Umweltzone zu haben. "Nur dauert es dann länger, bis sich der Fuhrpark erneuert."

Der Grazer Bürgermeister Siegfried Nagl bekennt, dass es jetzt ein wenig schnell geht. Um das sozial abzufedern, schlägt er vor: Im ersten Jahr soll die Zone nur in den Wintermonaten gelten, dafür würden wieder günstige ÖV-Tickets aufgelegt.

Quelle: http://www.kleinezeitung.at/steiermark/2984318/haelfte-diesel-droht.story
Titel: Re: "Umweltzone" - Graz
Beitrag von: Amon am März 31, 2012, 13:03:02
Zitat
So, da hab ich mal nachrecherchiert:
VW Lupo meiner Freundin wäre Euro-Norm 3, hätte in Deutschland die gelbe Plakette und dürfte in ein paar Städten in Deutschland nicht mehr überall fahren.


Du vergleichst hier Äpfel mit Birnen. Die von dir genannten SUV gehören der neuesten Generation an. Den Cayenne II gibt es sogar als Hybrid. Negativ an diesen Fahrzeugen ist eben vor allem der Platzverbrauch und die Aufwirbelung durch Breitreifen. Ersteres ist bei der Umweltzone nicht relevant, zweiteres würde Schwierigkeiten bei der Umsetzung machen.

Zusammengefasst: Die Umweltzone begegnet dem Problem des Schadstoffausstoßes älterer Fahrzeuge, für das Platzproblem in den Städten muss eine entsprechend restriktive Verkehrspolitik betrieben werden (evtl. Parkgebühren nach Fahrzeuggröße staffeln, generell weniger Platz für KFZ)
Titel: Re: "Umweltzone" - Graz
Beitrag von: Martin am März 31, 2012, 13:12:14

Am Abend zog Umweltminister Nikolaus Berlakovich einen Schlussstrich unter alle Spekulationen. Er begrüße die Umweltzone für Graz, für die es "hoch an der Zeit" sei. Ab 1. September wird es die verschiedenfarbigen Pickerl zu kaufen geben, mit denen die Pkw nach Abgasklassen gekennzeichnet werden müssen. Zumindest jene, die in die Umweltzone einfahren. Zu bekommen sind die 2,50 Euro teuren Aufkleber dann bei Werkstätten, Landesprüfstellen und bei den Autofahrerklubs. Einmal geklebt, gilt die Plakette für die gesamte Lebensdauer des Fahrzeugs.


Fragt sich, wie dann kommende Umweltzonen in anderen Bundesländern aussehen? Kommen weitere Plaketen, können wir die Windschutzscheibe gleich ganz zukleben.  :P

Alles andere als eine bundesweit GLEICHE Regelung wäre purer Schwachsinn!!
Titel: Re: "Umweltzone" - Graz
Beitrag von: Amon am März 31, 2012, 13:24:48
Meines Wissens ist das in Deutschland auch einheitlich geregelt. Alles andere wäre in der Tat absurd.
Titel: Re: "Umweltzone" - Graz
Beitrag von: Torx am März 31, 2012, 15:07:10

Zitat
So, da hab ich mal nachrecherchiert:
VW Lupo meiner Freundin wäre Euro-Norm 3, hätte in Deutschland die gelbe Plakette und dürfte in ein paar Städten in Deutschland nicht mehr überall fahren.

Du vergleichst hier Äpfel mit Birnen. Die von dir genannten SUV gehören der neuesten Generation an.

D.h. Du findest es ok, dass man sich von Autobesitzern erwartet, dass sie sich alle 5 Jahre ein neues Auto kaufen, weil es in 5 Jahren immer etwas besseres gibt? Die Umweltverschmutzung die durch die gesteigerte Produktion entsteht kann uns ja wurscht sein, die findet ja anderswo statt...

Mal abgesehen davon, dass in den Statistiken folgende Sachen nicht erfasst sind:


Die Umweltzone in der geplanten und bereits in Deutschland durchgeführten Form ist einfach mehr als dumm - wo der Druck herkommt ist mir ein Rätsel. Aber dass selbst die Grünen bei diesen Subventionen an die Autoindustrie mitmachen ist mir ein noch größeres Rätsel.
Erstellt am: März 31, 2012, 14:11:49
Oder um es nochmal anders zu formulieren:
Wenn man schon solche Gesetze macht, dann sollte man die Bürger dazu bringen, dass sie an die Umwelt denken, also sich beim Autokauf Gedanken dafüber machen.
Mit den Umweltzonen in der derzeitigen Form erreicht man aber nur eines: Ob man sich im Jahr 2001 aus Umwelt- und Platzgründen den Lupo statt dem Nissan X-Trail gekauft hat ist egal, beide sind Euro 4 und dürfen gleichzeitig nicht mehr rein. Wenn man sich dann ein neues Auto kauft ist es nun wiederum egal ob man sich jetzt einen Peugeot 107 oder einen Porsche Cayenne nimmt. Es geht also nicht im geringsten darum den Umweltgedanken in der Kaufentscheidung zu unterstützen, sondern nur darum dass man sich möglich oft was neues kauft - oder es bleiben lässt. Aber das ist denen gegenüber nicht fair die sich ein Auto kaufen wollen, aber sich trotzdem um Sparsamkeit und Nutzung Gedanken machen.
Titel: Re: "Umweltzone" - Graz
Beitrag von: Manfred am März 31, 2012, 23:47:35
Meiner Meinung nach geht es wieder einmal gegen die sozial Schwachen: Wer ein altes Auto hat, auch wenig fährt, weil er auch das Geld für den Treibstoff nicht hat, darf überhaupt nicht mehr fahren. Wer ein neues verbrauchstarkes Auto hat und auch das nötige Geld um damit mehr herumzufahren als nötig, hat kein Problem. Auch wenn das in vielen deutschen Städten schon Usus ist, ich kann mir nicht vorstellen, dass das irgendetwas bringt, außer Probleme für wenig betuchte.
Titel: Re: "Umweltzone" - Graz
Beitrag von: Tom am April 01, 2012, 21:33:49

Gibt es eigentlich irgendwo eine Statistik, was der IG-L 100er bis jetzt gebracht hat?


Würde mich auch interessieren...
Titel: Re: "Umweltzone" - Graz
Beitrag von: Tom am April 01, 2012, 21:36:46
@HP:

Eine Statistik für die IG-L aus Tirol hätt' ich:

(http://www.tirol.gv.at/typo3temp/pics/No2-Emissionen_e6ac6c97a3.jpg)

(tirol.gv.at)
Titel: Re: "Umweltzone" - Graz
Beitrag von: x37 am April 02, 2012, 10:11:47

@HP:
Eine Statistik für die IG-L aus Tirol hätt' ich:
(tirol.gv.at)

Hmm, ich versteh die Grafik nicht, was heist jmw(Jahresmittelwert)?, gw (grenzwert?)
seit wann gibt es dort den IG-L 100er?
Warum steht da in der überschrift was von NO2 (Stickstoffdioxid), ich dachte es geht um Feinstaub...
Hast einen Limk zum drumherum?

Edit:
Danke HP
Beantwortet zwar nicht alles, aber auf jeden fall das die Grafik 0 mit Feinstaub zu tu hat.
Titel: Re: "Umweltzone" - Graz
Beitrag von: Martin am April 02, 2012, 12:26:41
Zuerst dachte ich an einen Aprilscherz aber die Geschichte mit der Umweltzone in Graz scheint ja leider keiner zu sein sondern traurige Realität.

Wie schon in der Kennzeichenfrage in der Obersteiermark (http://www.styria-mobile.at/home/forum/index.php?topic=6558.msg84324#msg84324) gehen die Regierungspartner Voves und Schützenhöfer als "Sieger" gegen den "Kurzen" vom Platz und hinterlassen beim Volk einmal mehr den Eindruck, dass man Entscheidungen willkürlich und nur zu einem Zweck - dem politischen Gegner eines auszuwischen - trifft.

Was anderes kann die Entscheidung für die Umweltzonen in Graz wohl nicht sein.
Die Autoindustrie kann sich jetzt schon die Hände reiben und der vielfahrende Durchschnittsbürger kann sich schon weitere Löcher in den Gürtel bohren, damit sich die Zahlungen im Monat noch ausgehen.

Wieder einmal trifft es Diesel-Fahrer mit voller Härte:
Diesel-PKW verbrauchen weniger, der Treibstoff ist (noch) günstiger und das ist für Vielfahrer ein eindeutiges Kaufkriterium. Alle jene, die das Auto unbedingt benötigen oder "Vielfahrer" sind, werden nun von der Landesregierung bestraft, weil sie sich für ein Auto mit weniger Verbrauch entschieden haben.

Was passiert durch Inkrafftreten der Umweltzonen?
1. Das alte Auto verliert rapide an Wert am heimischen Markt. - > Wertverlust
2. Ein neues günstiges Fahrzeug muss beschafft werden. - > Anschaffungskosten
3. Das neue Fahrzeug könnte mehr verbrauchen, wenn es ein Benziner ist, als das alte. - > Höhere Betriebskosten

All das beschert uns die Politik als "Osterhasi" wo Geiz beim Autokauf nicht "geil" zu sein scheint!  >:(


Dazu ein kleines Rechenbeispiel: (Annahme)
Ein Berufspendler besitzt einen Kleinwagen (Euro 3) mit 75 Diesel - PS und fährt täglich von Leoben nach Graz zur Arbeit. (Dienstbeginn 04:30 -> Öffis nicht möglich)
Das Auto verbraucht durchschnittlich 5 Liter Diesel auf 100 km.
Bei ca.  20 Arbeitstagen / Monat und einer Streckenlänge von 70 km ergibt sich ein Verbrauch von 140 Liter Diesel im Monat (derzeitiger Preis: 1,400) ergibt eine Belastung (nur Treibstoffkosten) von € 196,-- / Monat.
Bei einem vergleichbaren mit Benzin angetriebenem Fahrzeug mit einem Durchschnittsverbrauch von 7 l / 100 km (€ 1,42 / Liter)  würden sich die Treibstoffkosten auf  € 278,32 belaufen.
Das ergibt eine Differenz von € 82,32 pro Monat bei den Treibstoffkosten. Ein Dieselfahrzeug ist zwar beim Treibstoffverbrauch günstiger aber in der Anschaffung und Erhaltung teurer als ein äquivalentes benzinbetriebenes Fahrzeug.
Die Ammortisation dieser Kosten dauert daher viele Jahre, was auf Euro 2 und Euro 3 Dieselfahrzeuge bereits zutreffen kann. Euro 4 Fahrzeuge hingegen sind in der Regel noch weit davon entfernt.

Sollten Euro 4 Fahrzeuge auch in das Fahrverbot hineinfallen wäre das sicher für viele Fahrzeugbesitzer der erste Schritt in den finanziellen Ruin.
Das realtiv neue Fahrzeug darf nicht mehr verwendet werden und ist auch im Verkauf von heute auf morgen wertlos! Von den vermutlich steigenden Betriebskosten durch ein neues günstiges Fahrzeug ganz zu schweigen.

Welcher Autobesitzer, der erst vor wenigen Jahren viel Geld in ein neues Fahrzeug investiert hat verfügt über die finanziellen Mittel, sich wieder ein neues Fahrzeug zu kaufen, weil das "alte" verboten wird.

Das ist eigentlich eine Riesensauerei von unseren Landeshauptleuten - aber wie soll man sich wehren bzw. welche Alternativen gibt es?

Herr Landeshauptmann sagen Sie uns, was wir tun sollen?

- Mit dem alten Auto weiterfahren und darauf hoffen, nicht erwischt zu werden?  :police:

- Ein neues Auto kaufen und sich neu verschulden ?  :hammer:

- Zu Hause bleiben und Sozialhilfe kassieren?  :gluck:




Eine Nahverkehrsabgabe (verdienstabhängig) würde den Verkehr meiner Meinung nach auch entsprechend minimieren und die "kleine Frau" oder den "kleinen Mann" sicher nicht so hart treffen wie die Umweltzone.




Politische Fehlentscheidungen passieren immer häufiger, aber niemand wird dafür zur Verantwortung gezogen.
Ein paar Beispiele aus letzter Zeit:

Partikelfilter werden vom Land gefördert - Die Firma Remus macht Megaumsätze -
Die Endkunden bezahlen nur den verringerten Preis (abzüglich Förderung), die Werkstätten hingegen müssen an die Firma Remus den vollen Preis zahlen und erhalten die Differenz vom Land. Einige Kfz Werkstätten rutschen deswegen in die Pleite weil die Zahlung der Förderungen vom Land viel zu spät kommt.
Im Endeffekt war der Einbau der Partikelfilter eigentlich fast ohne Wirkung und man darf gespannt sein, wie Fahrzeuge mit Partikelfilter in der Umweltzone gehandhabt werden.

Feinstaub 100er: - Die Verordnung kippt, sämtliche Strafen müssen zurückgezahlt werden. Die Schilderfirma (ex Politiker) hat sich über den Großauftrag gefreut. Der für den Fauxpas zuständige LR wurde zum Landtagspräsidenten befördert. Die Tafeln werden nicht mehr benötigt und dürfen im Lager bleiben und dort verrosten.  :boese:

Das Beta - Lab (http://www.betalab.at/index.php?id=56) (Laboratorium für Kreativität) flopt und muss zugesperrt werden. Der dafür zuständige Kulturlandesrat hat keine Konsequenzen zu befürchten.

Vom Projekt Südgürtel,  der beharrlichen Haltung der Politik zu 100% Niederflur-Trams und den damit verbundenen Kosten, von teuren Nachtbussen, von Radwegen, die viel zu teuer sind rede ich gar nicht mehr.  :-X
Titel: Re: "Umweltzone" - Graz
Beitrag von: Commanderr am April 02, 2012, 14:31:34
Umeltzone-Hinweistafeln vergrößern Schilderwald
Gut, dass die vielen neuen Umweltzone-Zusatztafeln, die rund um die Stadtgrenze aufgestellt werden müssen, den Schilderwald abermals deutlich vergrößern werden!
Kann mir jemand verraten, wieviele Tafeln das exakt sein werden und wieviel Euro die Anfertigung inklusive des Aufstellens kostet?

Ich schätze mal, so an die 70 Straßen sind davon betroffen. Sofern rechts und links der Fahrbahn jeweils eine Tafel stehen sollte, also wie bei den Parkzonentafeln, wären das schon 140. Und diese Anzahl verdoppelt sich abermals auf 280, wenn man das Ende der Zone auch kundtun möchte!
Im Artikel "Graz durchforstet den Schilderwald" (http://stmv1.orf.at/stories/240491) (vom 04.12.2007, Steiermark/orf.at) war von rund 26.000 Verkehrsschildern die Rede! Diese Zahl darf also schon wieder nach oben anstatt nach unten korregiert werden!
Wenigstens werden die Damen und Herren des Verkehrsreferats (http://www.graz.at/cms/beitrag/10023525/410656), sowie die Straßenarbeiter des Magistrats damit beschäftigt. Bin mal gespannt wo sich an der Kreuzung "Liebenauer Tangente"/"Ulrich Lichtenstein-Gasse"/"Münzgrabenstraße" noch ein zusätzlicher Platz neben den zig anderen Verkehrstafeln findet!

Zugepflasterte Windschutzscheiben
Und noch ein Pickerl, das gut sichtbar an der Windschutzscheibe angebracht werden muss! Neben Begutachtungsplakette, ev.KAT-Pickerl und Vignette also noch das Umweltzonenpickerl! Mich würde es gar nicht wundern, wenn man dann von der Polizei an der Stadtgrenze abgestraft wird, da man die Windschutzscheibe mit Pickerl zugepflastert hat! gibt es im Ausland eigentlich Gesetze, welche eine maximale Anzahl an Pickerln vorschreibt?

Vielleicht sollten (anstelle von Pickerlkleben) die Autos gleich als ganzes umgefärbt werden:
Alle Spritfresser, PS-Monster und "Breitbereiften" werden Braun (Braun und nicht Schwarz, da es gleich augenscheinlich eine Strafe für deren Besitzer sein sollte),
alle Fahrzeuge der Schadstoffgruppen 2 und 3 werden Rot,
Gruppe 4 Orange,
Gruppe 5 Gelb,
nur Elektrofahrzeuge werden weiß!

Titel: Re: "Umweltzone" - Graz
Beitrag von: Martin am April 03, 2012, 07:43:14
Moderne Benziner verursachen mehr Feinstaub

Neue Diskussion zur Umweltzone: Tests in Deutschland zeigen, dass Benziner mit Direkteinspritzung mehr Feinstaub produzieren als neue Diesel-Pkw. Und: Ist die Umweltzone unsozial?

Eine Langzeituntersuchung des deutschen Automobilklubs ADAC zeigt: Moderne Benzinmotoren mit Direkteinspritzung verschärfen das Feinstaubproblem in Städten. Bisher wurden sie als verbrauchsarm und effizient beworben, in Sachen Feinstaub blasen sie aber mehr gefährliche Rußpartikel aus dem Auspuff als die Dieselautos der Klasse Euro 5. "Diese Benzin-Direkteinspritzer sind damit deutlich gesundheitsschädlicher als ein moderner Diesel", sagt der Leiter des ADAC-Technik-Zentrums Reinhard Kolke dem ZDF.

Wertvernichtung

Gemessen wurden ein VW Golf 1.2 TSI und ein BMW 116i. Das Ergebnis: Die für Diesel-Pkw geltenden Grenzwerte wurde um das sechs- (VW) beziehungsweise elffache (BMW) überschritten. Der Verkehrsclub Österreich fordert daher, die Umweltzone nicht nur auf Diesel-Autos zu beschränken, sondern alle Autos mit einzubeziehen, die die Feinstaub-Grenzwerte überschreiten.

Der Autofahrerklub ARBÖ kritisiert hingegen die Einführung einer Umweltzone. "Es kommt faulen Ostereiern gleich, eine Studie der Wirtschaftskammer außen vor zu lassen und aus Graz eine Umweltzone zu machen", sagt Landesgeschäftsführer Hans Marcher. Eine Umweltzone bringe "wenig bis nichts, führt aber zu einer beispiellosen Wertvernichtung", so Marcher. Vor allem Gebrauchtwagen würden massiv an Wert verlieren.

"Unsoziale Maßnahme"

Die Grazer FPÖ jubelt über "ein Wahlkampfgeschenk", so Parteichef Mario Eustacchio. Die FPÖ wird, wie schon im Landtagswahlkampf 2010, Unterschriften dagegen sammeln. Für sie ist die Umweltzone ineffizient und unsozial. Auch KPÖ-Chefin Elke Kahr zeigt sich skeptisch: "Das bringt für viele Menschen eine zusätzliche soziale Belastung mit sich." Das sieht auch der Soziologe Klaus Kraemer so. Er betont, dass der Zugang zur Stadt für alle offen stehen muss - "egal welcher sozialen Schicht sie angehören" (siehe rechts).

Konkretes zur Umweltzone gibt es weiterhin nicht: Wann und wo sie kommt und welche Autos betroffen sein werden, muss noch zwischen Land, Stadt und Gemeinden verhandelt werden. Das Ziel des Grazer Bürgermeisters Siegfried Nagl: Start im Herbst.
JULIA SCHAFFERHOFER, GERALD WINTER

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Autofahrerklubs: "Alibiaktion ohne Effekt"

"Umweltzonen bringen der Umwelt wenig bis gar nichts, führen aber zu einer beispiellosen Wertvernichtung", argumentiert der ÖAMTC. Der Autofahrerklub kann sich aber ein anlassbezogenes Fahrverbot vorstellen.

Gegen die Einführung einer Umweltzone in Graz haben sich am Montag die Autofahrerklubs ausgesprochen. Die Reduktion von Feinstaub sei zwar zu unterstützen, eine Fahrverbotszone sei aber nicht zielführend, erklärte der ÖAMTC in einer Aussendung. Die Pläne für Graz bezeichnete er als "Alibiaktion ohne wirklichen Effekt". Auch der steirische ARBÖ äußerte sich negativ: "Umweltzonen bringen der Umwelt wenig bis gar nichts, führen aber zu einer beispiellosen Wertvernichtung."

Kritik

Der ÖAMTC hatte sich - wie auch der ARBÖ - schon 2010, als die Einführung einer Umweltzone in Graz für Herbst 2011 schon auf Schiene schien, dagegen ausgesprochen. Wie ÖAMTC-Chefjurist Martin Hoffer nun meinte, bahne sich durch die neue Verordnung Verwirrung und Chaos an: Die Vergabe der Plaketten sei bei uns wesentlich aufwendiger als beispielsweise in Deutschland, auch würden Touristen benachteiligt, deren Umweltplaketten nicht anerkannt werden. An die Adresse von Umweltminister Nikolaus Berlakovich (V) richtete er die Aufforderung, die Verordnung nochmals gründlich zu überarbeiten: "Die Praxistauglichkeit muss neu geprüft und bewertet werden." Als Alternative schlägt der ÖAMTC beispielsweise ein Fahrverbot für Kfz mit hoher Feinstaubemission dann vor, wenn es hohe Luftbelastungswerte gibt oder solche zu erwarten sind.

Minister Berlakovich hat die Abgasklassenkennzeichnungs-Verordnung nach dem Immissionsschutzgesetz Luft (IG-L) für den 1. September angekündigt, die Festlegung von Umweltzonen obliege den Landeshauptleuten. Der steirische LH Franz Voves (S) und sein Vize Hermann Schützenhöfer (V) hatten sich in der Vorwoche in dieser Frage positiv geäußert, während Umwelt- und Verkehrslandesrat Gerhard Kurzmann (F) vehement dagegen ist und überlegt, eine Volksbefragung oder -abstimmung zu initiieren. Auch Wirtschafts- und Arbeiterkammer sowie ÖAAB-nahe Pendlerinitiative äußerten sich skeptisch bis ablehnend.

Quelle: http://www.kleinezeitung.at/allgemein/automotor/2986523/sind-moderne-benziner-schlimmer-diesel-pkw.story
Titel: Re: "Umweltzone" - Graz
Beitrag von: Ch. Wagner am April 03, 2012, 08:50:21
Die Tests von ADAC oder/und ÖAMTC sind genauso wertvoll wie Eiertests von der Bauernkammer.
LG!Christian
Titel: Re: "Umweltzone" - Graz
Beitrag von: amoser am April 03, 2012, 09:59:04
Stadt sollte Vorbild sein!
Obwohl die von der Stadt Graz revitalisierte Schleppbahn an den Abfallsortier- und Sammelanlagen in der Sturzgasse unmittelbar vorbeiführt, verlässt zur Zeit kein Gramm dieser Abfälle die Stadt per Bahn. An diesem Beispiel sieht man, wie wenig Konsequenz in den Maßnahmen zur Verbesserung der Luftgüte seitens der Politik wirklich steckt!
Titel: Re: "Umweltzone" - Graz
Beitrag von: Firehawk am April 03, 2012, 10:37:14
Was in dem Artikel fehlt ist, dass seit Ende 2009 (Euro 5 Norm) die selben Partikelgrenzwerte für Diesel und Benziner gelten. Die beiden Testfahrzeuge dürften also schon etwas älter gewesen sein.

Für die Umweltzoneneinteilung kann man hier für die Direkteinspritzer einfach dieselben Kriterien wie für die Diesel-Fahrzeuge anwenden. Wo ein Wille ...
Titel: Re: "Umweltzone" - Graz
Beitrag von: Martin am April 05, 2012, 15:01:10
Umweltzone: Kurzmann beharrt auf Ablehnung

"Diese unsozialen Fahrverbote werden von uns Freiheitlichen auch in Zukunft nicht unterstützt werden", erklärte Gerhard Kurzmann am Donnerstag trotz unterzeichneter Kennzeichnungsverordnung.
Graz soll Umweltzone bekommen

Der steirische Verkehrs- und Umweltlandesrat Gerhard Kurzmann (F) hat am Donnerstag nach der Unterzeichnung der Kennzeichnungsverordnung durch Umweltminister Nikolaus Berlakovich (V) noch einmal sein Nein zur Umweltzone bekräftigt: "Diese unsozialen Fahrverbote werden von uns Freiheitlichen auch in Zukunft nicht unterstützt werden."

Kennzeichnungsverordnung

Fahrverbote für Graz würden, wenn es nach Kurzmann geht, nicht infrage kommen. Die Gründe lägen laut dem Landesrat auf der Hand - unsoziale Belastung für Pendler und Anrainer, Belastung für die Wirtschaft und die Wirtschaftstreibenden sowie ein Verlust von rund 1.500 Arbeitsplätzen. Auch die nun vorliegende Kennzeichnungsverordnung ändere an seiner Meinung nichts: "Seit zwei Jahren liegt die fertige Verordnung offenbar in der Schublade, dass Berlakovich jetzt so schnell reagiert hat, verdeutlicht, dass er seinem ÖVP-Parteifreund Siegfried Nagl offenbar eine Hilfestellung bieten will. Diese Hilfe wird für Nagl aber zum Bumerang werden."

Die von Landeshauptmann Franz Voves (S), LHStv. Hermann Schützenhöfer (V) und Nagl sowie von den Grünen forcierte Diskussion rund um die Umweltzone sei nichts als eine "bloße Alibi-Aktion, die im Kampf gegen den Feinstaub keine langfristigen Verbesserungen" bringe.

Quelle: http://www.kleinezeitung.at/steiermark/2988946/grazer-umweltzone-umweltlandesrat-beharrt-ablehnung.story
Titel: Re: "Umweltzone" - Graz
Beitrag von: Amon am April 05, 2012, 15:56:21
Zitat
Die von Landeshauptmann Franz Voves (S), LHStv. Hermann Schützenhöfer (V) und Nagl sowie von den Grünen forcierte Diskussion rund um die Umweltzone sei nichts als eine "bloße Alibi-Aktion, die im Kampf gegen den Feinstaub keine langfristigen Verbesserungen" bringe.


Das stimmt zugegebenermaßen. Allerdings vermisse ich vernünftige Gegenvorschläge aus den Reihen der Freiheitlichen. Den Verkehr gänzlich zu verschonen ist kein vernünftiger Vorschlag. Und wie die Aufhebung der flächendeckenden Tempo-30-Zone (aktuell im Wahlprogramm der FPÖ Graz) eine Verbesserung der Verkehrs- und Luftsituation bewirken soll, ist mir auch mehr als unklar.
Titel: Re: "Umweltzone" - Graz
Beitrag von: Viator am April 05, 2012, 16:11:36
Warum nicht eine Nahverkehrsabgabe, zweckgebunden für Ausbau bzw. Verdichtung des ÖV (ohne gleichzeitige Streichung der bisherigen öffentlichen Mittel)?

Diese Nahverkehrsabgabe sollte außerdem ohne Wenn und Aber zu 100% auf den Kauf einer Jahres-Verbundkarte gutgeschrieben werden!
Titel: Re: "Umweltzone" - Graz
Beitrag von: Ch. Wagner am April 05, 2012, 16:53:25
Wie bekannt, hat Herr LR Kurzmann bei einem Gewinnspiel der Antenne Steiermark Autobahnpickerl verschenkt. Das hat 19.000,- € gekostet. Die Begründung dazu: die HörerInnen für die Einführung der Rettungsgasse zu sensibilisieren.
(Antwort auf eine schriftliche Anfrage im Landtag)
Und diesen Herren soll man ernstnehmen? Ich sicher nicht.

LG!Christian
Titel: Re: "Umweltzone" - Graz
Beitrag von: Sanfte Mobilität am April 05, 2012, 17:21:42
Nein, Herrn Kurzmann kann man wirklich nicht ernst nehmen, was der betreibt ist eigentlich nur Populismus und insofern ist die Entscheidung in Richtung Umweltzone durchaus nachvollziehbar. Weil, irgendetwas muss in Sachen Luftreinhaltung ja passieren, wenn sich der zuständige Landesrat bei allem verweigern.

Frohe Ostern!

W.
Titel: Re: "Umweltzone" - Graz
Beitrag von: Martin am April 05, 2012, 17:57:42
Deswegen werden Werte des "kleinen Mannes" vernichtet?  :P

Entschuldigung, aber es gibt viele andere Möglichkeiten, als die Fahrzeuge der Bevölkerung zu "entwerten".
Nahverkehrsabgabe - CityMaut, Fahrverbote unabhängig von der sozialen Stellung, da fielen mir viele Dinge ein.

Stattdessen lassen Voves und Schützenhöfer "Entwertungsvignetten" auf die Fahrzeuge der Stererinnen und Steirer kleben!

Meines Erachtens ein Willkürakt gegen LR Kurzmann. - Das dieser Fehler gemacht hat, da bin ich 100% bei Dir, aber deswegen die Bürger zu bestrafen ist keinesfalls der richtige Weg!



Wieviel % des Feinstaubes werden vom Straßenverkehr verursacht?

Hausbrand, Industrie etc. sind die Feinstaub-Verursacher Nr.1 - dort müßte zuerst etwas passieren.
Titel: Re: "Umweltzone" - Graz
Beitrag von: Telefonzentrale am April 05, 2012, 18:18:40
Zitat von: hubertat
Nein, Herrn Kurzmann kann man wirklich nicht ernst nehmen, was der betreibt ist eigentlich nur Populismus und insofern ist die Entscheidung in Richtung Umweltzone durchaus nachvollziehbar. Weil, irgendetwas muss in Sachen Luftreinhaltung ja passieren, wenn sich der zuständige Landesrat bei allem verweigern.

Ach ja?  :(

Weil der Herr Kurzmann zu wenig tut gegen den Feinstaub ist es also gerechtfertigt, dass

a) die auf das Auto angewiesenen sozial Schwachen (= Euro1 und Euro2 Fahrer) zu nötigen, neue Autos zu kaufen
b) die redlich erworbenen Eigentumswerte der Bürger (= Euro3 und Euro4 Fahrzeugbesitzer) mit einem Schlag praktisch wertlos und unverkäuflich zu machen und ebenfalls zu nötigen, ihr Geld in neue Autos zu investieren.

Und all das soll nach deiner Meinung nach gerechtfertigt sein, damit *irgendetwas* geschieht?  ::) ::)

Sorry, so sehr ich deine Beiträge schätze: Deine Aussage könnte von einem  bürgerfernen Politbürokraten stammen :boese:

Merke: Umweltzone = Freie Fahrt für reiche Bürger Und genau dagegen gilt es anzukämpfen.

Wenn man schon die feinstaubverursachenden Holz- und Pelletsheizungen wegen der Agrarlobby verschonen möchte, und beim Verkehr etwas herumschrauben möchte, so sind ausnahmslos Einschränkungen fur *alle* zu überlegen, etwa

a) Fahrverbote an Feinstaubtagen für *alle* Fahrzeuge (etwa nach Anfangsbuchstaben des Lenkernamens, oder zumindest Kennzeichen)
b) Freifahrt an Feinstaubtagen für den ÖV.

Titel: Re: "Umweltzone" - Graz
Beitrag von: Sanfte Mobilität am April 05, 2012, 19:43:46
Zu den aufgeworfenen Problemen bezüglich eines Fahrzeugbesitzes und den möglichen finanziellen Konsequenzen kann ich nix sagen - Faktum ist, dass die Qualität der Luftgüte und Erkrankung der Atemwege etc. in direktem Zusammenhang stehen. Danach scheint hier offenbar niemand zu fragen? Die Nutzung des Autos ist schlichtweg Umweltverschmutzung - egal ob der Besitzung arm oder reich ist - und immer höre ich nur das Argument, dass man ja seinen fahrbaren Untersatz brauchen würde, um zur Arbeit zu kommen. Ich habe kein Auto, und ich bin noch überall dorthin gekommen, wo ich hin wollte. Ist alles nur eine Frage des Wollens.

Nur zur Frage der Ausgestaltung der Umweltzone - da kann man sich drüber diskutieren, aber natürlich ist klar, dass man die vermeintlich "schmutzigeren" Autos zuerst verbannt. Alles andere wäre ja widersinnig.

Was mir bei der ganzen Diskussion fehlt - und da muss man v. a. den Herrn Landesrat Kurzmann in die Pflicht nehmen - ist der weitere Ausbau des Öffentlichen Verkehrs bzw. Umweltverbundes. Weil da passiert nämlich nix und das ist die Verantwortung des Herrn Landesrates, der lieber Radwege verhindert und die so genannte "Grüne Welle" für den MIV durchsetzen will.

Damit habe ich auch genug zu diesem Thema gesagt - habe mir ja lange genug überlegt, dazu überhaupt was zu sagen, weil diese Diskussion wieder einmal diesen emotionalen Touch bekommen hat, so nach dem Motto: "Mei, die armen Leut´, die jetzt nicht mehr mit ihren Autos fahren dürfen ..."

W.
Titel: Re: "Umweltzone" - Graz
Beitrag von: Ch. Wagner am April 05, 2012, 19:47:35
An sich geht es um das Versagen der Bundespolitik. Österreich hat es bei weitem nicht geschafft, die Kyoto Ziele auch nur ansatzweise zu erreichen. Der Berlakovich läßt also, wie heute ganz stolz angekündigt, wieder alle Österreicher dafür zahlen. So quasi wie bei den Banken: vom Gewinn bekommen wir nichts, den Verlust müssen wir bezahlen. Zusätzlich sind Heizungsformen wieder modern geworden, die aber ökologisch unsinnig sind, wie der Kamin oder Schwedenofen.
Natürlich stimmt es, daß der Autoverkehr einen kleineren Anteil an der Verschmutzung hat. Aber gerade der Autoverkehr ist halt am besten steuerbar. Über ein Heizverbot mit fossilen Brennstoffen wird wohl niemand ernstlich diskutieren wollen: Man muß aber auch der öffentlichen Hand zugestehen, daß auch sie Anstrengungen zur Reduktion des Feinstaubs unternimmt: Fernwärmeanschlüsse, Umbauten der alten Gemeindebauten etwa. Viele Menschen sind aber nicht bereit, das Auto sinnvoll zu nutzen. Noch immer müssen Kinder bis vor das Schultor gebracht werden, noch immer gibt es kaum Fahrgemeinschaften. Also scheinen Lenkungsmaßnahmen sinnvoll. Und auch der Vorschlag von @Telefonzentrale für ein selektives Fahrverbot bevorzugt die Reichen, die mit Zweitauto unterwegs sind.
Ein wichtiger Weg ist zweifelsohne die Attraktivierung des öffentlichen Verkehrs, auch auf Kosten des Individualverkehrs. Also weiter Ausbau von Ganztags-Busspuren (die man aber für PKW mit mindestens 3 Personen öffnen könnte), Ausbau des Straßenbahn- und S-Bahnnetzes. Und da das Recht auf Gesundheit ein Recht der Allgemeinheit ist, so muß auch die Allgemeinheit dafür zahlen.
Und bis all dies Auswirkungen zeigt, muß die Allgemeinheit halt auch Umweltzonen in Kauf nehmen. Und wenn ich sehe, wieviele junge Leute lieber in einem großen Renomierauto -gebraucht natürlich - herumfahren, frage ich mich, warum sie sich nicht gleich ums gleiche Geld einen sparsamen und umweltfreundlichen Neuwagen gekauft haben.

LG! Christian
Titel: Re: "Umweltzone" - Graz
Beitrag von: Walter4041 am April 05, 2012, 20:23:26
Und wenn ich sehe, wieviele junge Leute lieber in einem großen Rennomierauto -gebraucht natürlich - herumfahren, frage ich mich, warum sie sich nicht gleich ums gleiche Geld einen sparsamen und umweltfreundlichen Neuwagen gekauft haben.


Einfache Antwort: weniger Sozialprestige.
Ein 10-15 Jahre alter Audi gilt da eben mehr als ein 2-3 Jahre alter Dacia. :P
Titel: Re: "Umweltzone" - Graz
Beitrag von: Torx am April 06, 2012, 02:02:20

Das stimmt zugegebenermaßen. Allerdings vermisse ich vernünftige Gegenvorschläge aus den Reihen der Freiheitlichen. Den Verkehr gänzlich zu verschonen ist kein vernünftiger Vorschlag.

Wäre Kurzmann geschickt gewesen hätte er diese Diskussion sicher vermeiden können. Denn seine Ideen waren oft nur peinlich. Dennoch rechtfertigt das nicht eine Umweltzone - die anderen Parteien könnten ja auch ihre Phantasie spielen lassen!


Faktum ist, dass die Qualität der Luftgüte und Erkrankung der Atemwege etc. in direktem Zusammenhang stehen.

Kommt drauf an. Die ganzen Statistiken erfassen natürlich nicht wie gefährlich welcher Feinstaub nun tatsächlich ist - es gibt ja bereits Untersuchungen wo der Feinstaub aus neuen Autos weit gefährlicher ist als der von alten, weil er eher von der Lunge aufgenommen (http://www.muenchen.de/Rathaus/rgu/vorsorge_schutz/luft/luftqualitaet/feinstaub/wissen_feinstaub/index.html) wird.


Und wenn ich sehe, wieviele junge Leute lieber in einem großen Rennomierauto -gebraucht natürlich - herumfahren, frage ich mich, warum sie sich nicht gleich ums gleiche Geld einen sparsamen und umweltfreundlichen Neuwagen gekauft haben.

Ich kenne diesen Ausdruck nicht, kannst Du ihn genauer erläutern?

Generell gilt, dass ältere Autos - gerade wenn sie Benzinschlucker sind - oft um einiges Billiger zu haben sind als neue umweltfreundliche Autos. Ja, sogar ein neues E-Fahrrad kostet das doppelte bis dreifache von einem billigen Gebrauchtwagen. Und wenn man nicht so oft fährt spielt sich das auch durch die Benzinkosten nicht rein...


Ein 10-15 Jahre alter Audi gilt da eben mehr als ein 2-3 Jahre alter Dacia. :P

Du glaubst echt, dass es einen 2-3 Jahre alten Dacia gleich günstig gibt wie einen 10-15 Jahre alten Audi?
Titel: Re: "Umweltzone" - Graz
Beitrag von: Telefonzentrale am April 06, 2012, 02:08:59
Zitat von: hubertat
Zu den aufgeworfenen Problemen bezüglich eines Fahrzeugbesitzes und den möglichen finanziellen Konsequenzen kann ich nix sagen - Faktum ist, dass die Qualität der Luftgüte und Erkrankung der Atemwege etc. in direktem Zusammenhang stehen. Danach scheint hier offenbar niemand zu fragen? Die Nutzung des Autos ist schlichtweg Umweltverschmutzung - egal ob der Besitzung arm oder reich ist - und immer höre ich nur das Argument, dass man ja seinen fahrbaren Untersatz brauchen würde, um zur Arbeit zu kommen. Ich habe kein Auto, und ich bin noch überall dorthin gekommen, wo ich hin wollte. Ist alles nur eine Frage des Wollens.

Es ist schön für dich, dass es dir das "Wollen" es ermöglicht hat, ohne Auto auszukommen. Akzeptiere bitte, dass es nicht allen Leuten in Graz möglich ist, ihrem Broterwerb ohne Auto nachzukommen, ich z.B. führe jede Menge Berufsausrüstung mit, ohne die ich kein Geld verdienen und keine Steuern bezahlen kann, der andere wiederum kommt nicht zu seinen Nachtdiensten ohne Auto - da hilft kein "Wollen"  ::) Deine Aussage, dass jeder, wenn er nur *will* auch ohne Auto auskommt, ist weltfremd und verhöhnt den 'Unfähigen' :(

Zitat
Nur zur Frage der Ausgestaltung der Umweltzone - da kann man sich drüber diskutieren, aber natürlich ist klar, dass man die vermeintlich "schmutzigeren" Autos zuerst verbannt. Alles andere wäre ja widersinnig.
Dir ist aber schon klar, dass die 'schmutzigen' alten Autos von Leuten gefahren werden, die sich garantiert jede Fahrt wegen der Spritkosten überlegen müssen und wirklich nur fahren, wenn sie es müssen. Nur weil sie wenig fahren, haben sie ja ein altes Auto - sonst wäre es schon lange kaputt.
Und ja: die überflüssigen Fahrten können sich diejenigen am Besten leisten, die nicht aufs Geld schauen müssen - und die haben eh ihre Euro5 SUVs. :P Aber ja: die erzeugen natürlich keinen Feinstaub mit ihren 2,5to, 200 PS und den Breitreifen  ::)

Es wäre die erste Pflicht vor jeder Verkehrs-Feinstaubmaßnahme zu erheben, wie groß der gefahrene Kilometeranteil der Altwagen am IV in Graz ist! Nicht die Anzahl der alten Autos ist entscheidend! Aber da könnte ja ein ungelegenes Ergebnis für die Autohändlerlobby Umweltzonenbefürworter herauskommen ....

Zitat von: Ch. Wagner
Natürlich stimmt es, daß der Autoverkehr einen kleineren Anteil an der Verschmutzung hat. Aber gerade der Autoverkehr ist halt am besten steuerbar. Über ein Heizverbot mit fossilen Brennstoffen wird wohl niemand ernstlich diskutieren wollen:
Natürlich, fangen wir dort an, wo es am Wenigsten bringt und nur die sozial Schwachen trifft  ::)

Natürlich kann man die Feststoffheizungen im Stadtgebiet einschränken, z.B.:

- Verbot der Neuinstallationen von Biomasse-Einzelheizungen im Stadtgebiet
- Verbot von Feststoff-Zusatzheizungen und Schwedenöfen. Wer ein umweltfreundliches Heizsystem besitzt (z.B. Fernwärme), der benötigt keine Zweitheizung!

Zitat
Und bis all dies Auswirkungen zeigt, muß die Allgemeinheit halt auch Umweltzonen in Kauf nehmen.

Genau: Und zwar die *Allgemeinheit* und somit *alle* - nicht nur die sozial Schwachen! Also generelle Fahrverbote.

Solltest du das nicht so gemeint haben: Irgendwie habe ich das Gefühl, dass du dich nicht wirklich in die Existenzängste eines Verdieners hineinversetzen kannst, der seinen Job aufgeben muss, bloß weil er sich kein neues Auto zum Hinkommen mehr leisten kann.
Du kennst niemand, der in einer sochen Situation wäre? Alles übertrieben? Ich kenne - vor allem im Pflegebereich - ausreichend Betroffene!

Wer genug Geld hat, kann leicht für die Umweltzone sein ....

Und wenn es um das Gesundheitsrisiko wegen dem Feinstaub geht: Wie wäre es mit der Einschränkung des persönlichen Zigarettenkonsums? Wie wäre es mit rauchfreien Lokalen und Arbeitsplätzen? Wer regelmäßig in den Genuß von verrauchten Räumen kommt (Extremfall Bedienkräfte in Raucherlokalen), inhaliert sicher mehr Feinstaub als wenn es einzelne Tage mit hoher Feinstaubbelastung gibt. Warum fängt man nicht mit Rauchverboten an? Ach ja: Die Gastrolobby  ....  ::)
Titel: Re: "Umweltzone" - Graz
Beitrag von: Walter4041 am April 06, 2012, 07:43:36

Du glaubst echt, dass es einen 2-3 Jahre alten Dacia gleich günstig gibt wie einen 10-15 Jahre alten Audi?


Abfrage bei autoscout.at:
Dacia Logan Baujahr 2008-2010: 20 Angebote, davon 7 zwischen 4280,- und 6000,-

Bei den Audi A4 mit Baujahr rund um die Jahrtausendwende wirst du unter 4000,- auch selten was gescheides bekommen. Das sind meist Kisten mit vielen Kilometern und Reparaturstau. :pfeifend:
Titel: Re: "Umweltzone" - Graz
Beitrag von: schwarzerhunt am April 06, 2012, 09:01:43
Anfrage: Wieviele Busse bzw Lastkraftfahrzeuge (Müllfahrzeuge) der Holding Graz sind von der Umweltzone betroffen und dürfen nicht fahren.  Wird die ÖBB weiterhin unter dem Fahrdraht mit Dieselloks fahren. Ausnahmegenehmigungen darf es nicht geben.
Titel: Re: "Umweltzone" - Graz
Beitrag von: Ch. Wagner am April 06, 2012, 09:02:20


Rennomierauto

Ich kenne diesen Ausdruck nicht, kannst Du ihn genauer erläutern?


Möglicherweise ist dieser Ausdruck meinem Kreativhirn entsprungen.
Beispiele gefällig: in der heutigen "Kleinen Zeitung", Beilage Mein Auto, werden folgende Wagen angeboten: BMW 316d EZ 2010 24.200,-  Audi A 3 BJ 2008 15.990,- Mercedes C BJ 2007 16.990,-.
Ich habe im Juli 2011 eine Alfa Mito neu gekauft: 18.000,- . Neupreise für Dacia: unter 10.000,- . Allerdings kann man damit nicht angeben. Eher schun mit einem Alt GTI, um zig Hundert € aufgerüstet mit diversen Krachmachern, Tieferlegen und, und, und.
Kurz, was ich damit ausdrücken will: wenn man möchte, dann kann man einen Neuwagen unter 10.000,-€ kaufen. Die meisten wollen halt nicht.

LG! Christian
Titel: Re: "Umweltzone" - Graz
Beitrag von: Walter4041 am April 06, 2012, 09:15:54



Rennomierauto

Ich kenne diesen Ausdruck nicht, kannst Du ihn genauer erläutern?


Möglicherweise ist dieser Ausdruck meinem Kreativhirn entsprungen.

Vielleicht wurde Torx auch nur durch das zweite "n" in Renommee irritiert? :police:

Zitat

Kurz, was ich damit ausdrücken will: wenn man möchte, dann kann man einen Neuwagen unter 10.000,-€ kaufen. Die meisten wollen halt nicht.

Ja, und da gibts sogar neben dem Dacia noch andere Möglichkeiten: Fiat Panda, Citroen C1, Mitsubishi Colt etc.pp.

Titel: Re: "Umweltzone" - Graz
Beitrag von: Ch. Wagner am April 06, 2012, 09:35:22

Vielleicht wurde Torx auch nur durch das zweite "n" in Renommee irritiert?


Jetzt kann er es noch einmal lesen, ist schon ausgebessert. (Böser, böser rechter Zeigefinger!)
LG! Christian
Titel: Re: "Umweltzone" - Graz
Beitrag von: Martin am April 06, 2012, 09:42:18

Kurz, was ich damit ausdrücken will: wenn man möchte, dann kann man einen Neuwagen unter 10.000,-€ kaufen. Die meisten wollen halt nicht.

LG! Christian


Und glaubst Du, das alle von der politisch verordneten "Entwertungsvignette" betroffenen Autobesitzer 7000 - 8000 € haben, um sich einen neuen billigen Kleinwagen zu kaufen? - Mitnichten. - Für den betroffenen Personenkreis gibt es keine Alternative.
Ich kenne jemanden, der gerade mehr als tausend Euro in seinen alten Audi gesteckt hat, um das Auto den gesetzlichen Richtlinien entsprechend zu warten. Das Auto war immer in seinem Besitz und er kennt natürlich alle Macken und Probleme. Versteckte Mängel oder schleichende Fehler gibt es nicht. Dieser Audi ist nach Einführung der Umweltzone zum Entsorgen. -

Der Besitzer kann sich um 1000, -- oder weniger ja ein gebrauchtes Fahrzueg beschaffen: Dabei werden nur folgende Nachteile eintreten:

- Das alte Fahrzeug wird durch den hohen Wertverlust (ich schätze bis zu 80 %) wertlos und verliert seinen Wiederverkaufswert.
- Das neue Fahrzeug wurde nicht immer gut gewartet und hat schleichende Fehler, die beim Ankaufstest nicht erkannt wurden -> laufende Repartaturkosten
- Das "neue" Fahrzeug fährt nicht mit Diesel (6 l /100 km) sondern mit Eurosuper (7 l / 100 km) - viel höhere Treibstoffkosten kommen zu den hohen Erhaltungskosten noch dazu

Das ist ein Beispiel der Probleme, die die Umweltzone mit sich bringen wird. Im Vergleich zum Nutzen fragt man sich was das soll  :boese:
Eine Reduktion des Feinstaubes durch Autoabgase im minimalen Bereich steht einer Erhöhung des Feinstaubes durch Abrieb (Neuere Fahrzeuge- auch nicht SUV -  haben meist breitere Reifen) gegenüber.

Warum werden hier vom LAND Steiermark bzw. der STADT Graz sinnlose Regelungen diskutiert, die nicht jeden Bürger gleichermaßen betreffen. Das ist eine Ungerechtigkeit sondergleichen.
Die Kluft wird dadurch auch sichtbar noch größer: Die "Reichen" kaufen sich größere Autos, während Otto Normalbürger auf kleinere Modelle zwangszurückgestuft wird.

Die Herrschaften sind gefordert gerechtere Lösungen vorzuschlagen. - Mir würden dazu folgende Möglichkeiten einfallen:

Nahverkehrsabgabe einhergehend mit Ausbau des Angebotes und Gratis Benutzung des ÖV.
Citymaut (eventuell abhängig vom Schadstoffgehalt der Grazer Luft)
Fahrverbote (Schadstoffgehalt)

Für Arbeitnehmer im Schichtdienst (Pflegepersonal, Berufskraftfahrer - Taxi, HGL, -, etc. ) muss es Ausnahmen geben oder entsprechenden Nachtverkehr beim ÖV!





Anfrage: Wieviele Busse bzw Lastkraftfahrzeuge (Müllfahrzeuge) der Holding Graz sind von der Umweltzone betroffen und dürfen nicht fahren.  
Wird die ÖBB weiterhin unter dem Fahrdraht mit Dieselloks fahren. Ausnahmegenehmigungen darf es nicht geben.

Das ist eine gute Frage, ich denke darüber hat sich noch niemand so richtig Gedanken gemacht. - Soll die Umweltzone überhaupt auch für LKW gelten?
Titel: Re: "Umweltzone" - Graz
Beitrag von: emu 4010 am April 06, 2012, 10:12:24
Zitat

Anfrage: Wieviele Busse bzw Lastkraftfahrzeuge (Müllfahrzeuge) der Holding Graz sind von der Umweltzone betroffen und dürfen nicht fahren.  
Wird die ÖBB weiterhin unter dem Fahrdraht mit Dieselloks fahren. Ausnahmegenehmigungen darf es nicht geben.

Das ist eine gute Frage, ich denke darüber hat sich noch niemand so richtig Gedanken gemacht. - Soll die Umweltzone überhaupt auch für LKW gelten?


... nicht denken, lesen (https://www.ris.bka.gv.at/GeltendeFassung.wxe?Abfrage=Bundesnormen&Gesetzesnummer=10011027) ;)
[Hinweis] zB §14 Abs. 1 und 14a [/Hinweis]

Anmerkung: das IG-L ist jetzt schon gültig!!! Also wird irgendeine "Umweltzonenbestimmung" wohl aus dem IG-L abgeleitet werden ...
Titel: Re: "Umweltzone" - Graz
Beitrag von: Martin am April 06, 2012, 10:28:08
Wird abgeleitet werden - kann ausgenommen werden... -  :o
Wer weiß das schon  ::)

Fakten gibts aber leider keine.... - Oder?
Titel: Re: "Umweltzone" - Graz
Beitrag von: Torx am April 06, 2012, 10:59:58

Abfrage bei autoscout.at:
Dacia Logan Baujahr 2008-2010: 20 Angebote, davon 7 zwischen 4280,- und 6000,-

Bei den Audi A4 mit Baujahr rund um die Jahrtausendwende wirst du unter 4000,- auch selten was gescheides bekommen. Das sind meist Kisten mit vielen Kilometern und Reparaturstau. :pfeifend:

Tja, aber genau bei autoscout.at gibt's haufenweise Audi A4 vom Ende der 90er Jahre um 1.000 Euro, teils auch mit Pickerl.

Wenn jetzt wer ein Autobastler ist, dann ist das für den auch nicht unbedingt so ein Auftrag...
Titel: Re: "Umweltzone" - Graz
Beitrag von: Martin am April 06, 2012, 11:21:15
ARBÖ: Unterschriftenaktion gegen Umweltzone

Der Autofahrerklub ARBÖ spricht sich weiterhin gegen einen Umweltzone in Graz aus und reaktiviert deswegen seine Unterschriftenaktion. Die Umweltzone sei unsozial, so der Klub.
Weitere Proteste gegen Umweltzone in Graz

Der Autofahrerklub ARBÖ sagt "Nein" zur Umweltzone in Graz. Die Maßnahme sei unsozial, denn die wenigsten können sich neue Fahrzeuge leisten. Aus diesem Grund reaktiviert der ARBÖ am Freitag seine Unterschriftenaktion. Unter dem Motto "Nein zur Zone" kann man den Protest des ARBÖ unterstützen.

Die Aktion kann direkt auf der ARBÖ-Website ( www.arboe.at ) unterschrieben, oder ein Antrag ausgedruckt und gefaxt werden. Direkt in einem Prüfzentrum des ARBÖ Steiermark kann ebenfalls unterschrieben werden.

Aufgrund der laufenden Debatte um eine mögliche Umweltzone in der Landeshauptstadt Graz stellen die Reformpartner Landeshauptmann Franz Voves und Landeshauptmann-Stellvertreter Hermann Schützenhöfer Ende März nach diversen Gesprächen der letzten Tage fest, dass die Umweltzone kommen wird.

Quelle: http://www.kleinezeitung.at/steiermark/2989518/umweltzone-arboe-reaktiviert-unterschriftenaktion.story
Titel: Re: "Umweltzone" - Graz
Beitrag von: Walter4041 am April 07, 2012, 20:11:00

Tja, aber genau bei autoscout.at gibt's haufenweise Audi A4 vom Ende der 90er Jahre um 1.000 Euro, teils auch mit Pickerl.

Wird schon seinen Grund haben, warum solche Fahrzeuge "haufenweise" angeboten werden.
Wenn ein 1000-EUR-Audi länger als eine Woche auf einer solchen Plattform angeboten wird, kannst du dir sicher sein, daß der schon von einem halben Dutzend osteuropäischer Autoaufkäufer besichtigt (und nicht gekauft) wurde. Warum denn wohl? :pfeifend:

Wie du sicher auch weißt, sagt ein Pickerl nichts über den aktuellen Fahrzeugzustand aus, sondern nur über den Fahrzeugzustand zum Zeitpunkt der Überprüfung - und da kann bei einem alten Auto schnell was "passieren". Motordefekte (zB.defekte Zylinderkopfdichtungen, fehlende Kompression etc.) und andere nicht sicherheitsrelevante Mängel werden bei der "Pickerl"-Überprüfung erst gar nicht abgecheckt. Ein gültiges Pickerl ist bei einem Gebrauchtwagenkauf schon rein gar kein Qualitätsmerkmal. :hammer:

Zitat

Wenn jetzt wer ein Autobastler ist, dann ist das für den auch nicht unbedingt so ein Auftrag...


Amen.  :-*
Titel: Re: "Umweltzone" - Graz
Beitrag von: Torx am April 09, 2012, 01:36:04
Haha, laut OGM-Umfrage sind 56% der Grazer dagegen - das zeigt uns ja wie seriös die Nagl-Umfrage war!
Titel: Re: "Umweltzone" - Graz
Beitrag von: Ch. Wagner am April 09, 2012, 08:38:48

Haha, laut OGM-Umfrage sind 56% der Grazer dagegen - das zeigt uns ja wie seriös die Nagl-Umfrage war!


Das zeigt uns aber umgekehrt, daß fast die Hälfte der Grazer dafür sind (wenn man die übliche statistische Ungenauigkeit einbezieht). Wer hätte das gedacht.

LG! Christian
Titel: Re: "Umweltzone" - Graz
Beitrag von: Martin am April 09, 2012, 10:57:10
56 % sind  dagegen, 35 % dafür, der Rest (9 %) unentschloßen  :-\

http://www.kleinezeitung.at/system/galleries/upload/0/0/6/2990598/Umweltzone.jpg
Titel: Re: "Umweltzone" - Graz
Beitrag von: Torx am April 09, 2012, 13:19:32

Das zeigt uns aber umgekehrt, daß fast die Hälfte der Grazer dafür sind (wenn man die übliche statistische Ungenauigkeit einbezieht). Wer hätte das gedacht.

35% sind nicht die Hälfte.

Aber die meisten die dafür sind kennen nur das Wort "Umweltzone". Dass die Umweltzone so umgesetzt wird dass man mit dem größten Stinker aus der aktuellen Fahrzeugpalette reinfahren darf wissen die meisten nicht und wenn man sie darüber aufklärt dann sind sie auch dagegen.

Vielleicht noch ein Kommentar zur Euro-Norm:
Der im Testverfahren gemessene Schadstoffausstoß entspricht nicht dem Schadstoffausstoß im realen Verkehr. Grund dafür ist ein nicht praxisgerechter Fahrzyklus; so wird bei der Abgasmessung nicht schneller als 120 km/h gefahren und der Motor läuft zu keinem Zeitpunkt unter Volllast.

Na da bin ich mal gespannt wer mehr Dreck rausbläst wenn man bei der Ampel mit etwas Gas wegstartet... ein 55PS VW-Lupo oder ein 300 PS SUV der die Euro5-Norm erfüllt?
Titel: Re: "Umweltzone" - Graz
Beitrag von: Amon am April 09, 2012, 13:55:11

Haha, laut OGM-Umfrage sind 56% der Grazer dagegen - das zeigt uns ja wie seriös die Nagl-Umfrage war!


Das würde ich so nicht sagen. Die OGM-Umfrage bezog sich primär auf die GR-Wahlen 2013. Hierbei wurde auch ausgewärtet, welche Wählerschaft wie zur Umweltzone steht. Überraschendes Ergebnis: 80% der FP-Wähler sind dagegen. Bei den VP-Wählern ist möglicherweise wirklich eine Mehrheit dafür. Fraglich außerdem, wer sich die Mühe gemacht hat, die Nagl-Umfrage überhaupt auszufüllen. Besorgniserregend finde ich indessen die erneuten Stimmenzuwächse bei der FPÖ.
Titel: Re: "Umweltzone" - Graz
Beitrag von: Empedokles am April 09, 2012, 18:20:41

56 % sind  dagegen, 35 % dafür, der Rest (9 %) unentschloßen  :-\


Mei, bin ich froh, dass ich (über die Feiertage) nicht persönlich befragt wurde!    :P
Mit meiner Antwort eine derart große Verantwortung zu übernehmen, hätte mich wahrscheinlich seelisch total überfordert!    :sh:
Jetzt haben am Ergebnis halt alle anderen Schuld. - Und ich gehöre mit meiner Meinung wiedereinmal zum kläglichen Rest.
Titel: Re: "Umweltzone" - Graz
Beitrag von: lokki am April 10, 2012, 13:15:51
Ich finde auch, dass Geländewagen, die nur der Angeberei dienen, nichts in der Stadt verloren haben. Allerdings hat sich mittlerweile in den deutschen Städten auch herausgestellt, dass die Umweltzonen nicht wirklich effektiv sind. Ich habe auch noch keine wirkliche Meinung zu dem Ganzen, besitze auch selber kein Auto sondern vertraue den öffentlich Verkehrsmitteln oder bewege mich mit dem Rad fort.
Titel: Re: "Umweltzone" - Graz
Beitrag von: Martin am April 14, 2012, 00:41:06
Umweltzone: Jetzt ist Stadt Graz selbst am Zug

Landesregierung ersucht nun die Grazer Politik, Kriterien für Feinstaubfahrverbote und den Umfang der umstrittenen Zone vorzuschlagen.

Am Rande der Landesregierungssitzung war am Donnerstag die geplante Grazer Umweltzone Thema. "Ich habe meine Bedenken deutlich gemacht", schilderte Umweltlandesrat Gerhard Kurzmann (FPÖ). Dennoch kommt der erklärte Zonengegner dem Wunsch von LH Franz Voves (SP) und Vize-LH Hermann Schützenhöfer (VP) nach und wird beim Grazer Bürgermeister Siegfried Nagl (VP) um einen Umweltzonenvorschlag anklopfen. "Es geht um die Fläche, die Abgasklassen und so weiter - Graz ist am Zug und soll sagen, was es will", erläutert Kurzmann.
Grundlagen überarbeitet
Bürgermeister Nagl nimmt den Ball gerne auf. "Wir wollen die Verunsicherung möglichst rasch beenden". Die Grundlagen werden derzeit überarbeitet und Gespräche mit Fachleuten, Wirtschaftskammer und anderen Einrichtungen geführt.
THOMAS ROSSACHER

Quelle: http://www.kleinezeitung.at/steiermark/graz/2993906/umweltzone-jetzt-stadt-graz-selbst-zug.story
Titel: Re: "Umweltzone" - Graz
Beitrag von: Martin am April 14, 2012, 05:55:33
Umweltzone nicht vor 2013

Graz stellt Weichen für die Umweltzone. Geht es nach Bürgermeister Siegfried Nagl, kommt die Zone heuer nicht mehr. Im Fadenkreuz: Diesel-Fahrzeuge der Euro- Klassen 1, 2 und 3.

Das Land wartet darauf, dass Graz einen Vorstoß zur Umweltzone wagt. Gestern hat Bürgermeister Siegfried Nagl mit seiner ÖVP über das Thema beratschlagt. Montag nächster Woche verhandelt Nagl die Details mit Umweltreferentin Lisa Rücker (Grüne), Mitte der Woche geht es an die Öffentlichkeit. Mit Schützenhilfe von Experten des Umweltamtes, der Uni Graz sowie europäischer Städte mit Umweltzone - als Musterstädte nennt Nagl Berlin, Hannover und Köln. Durchgesickert ist: Galt bisher der September 2012 als Starttermin der Umweltzone, bremst Nagl nun etwas: "Ab 2013 könnte die Steiermark damit beginnen." In der ÖVP-Klausur legt man sich auf den 1. 9. 2013 fest.

Stopp für alte Dieselautos
Nicht treffen soll die von der Stadt vorgeschlagene Umweltzone Diesel der Euroklasse 4 (galt ab 2006; siehe Info-Box). "Sicher betroffen sind aber die Euroklassen 1, 2 und 3 ohne Dieselpartikelfilter", betont Nagl. Für Fahrzeuge älteren Baujahrs gibt es wohl ebenso keine Ausnahmen.
Sozial abgefedert würden die Verbote durch Förderungen für den Partikelfiltereinbau, so Nagl weiter. Er möchte das Positive unterstreichen: "Die Leute denken jetzt beim Autokauf nicht an die Farbe und PS, sondern wie groß die Auswirkungen auf Umwelt und Gesundheit sind."

Zone auch im Umland
Zum Umfang der Umweltzone selbst verrät Nagl: "Sie soll für Graz und die südlichen Nachbargemeinden gelten." Letztlich gehe es darum, das von Manfred Wegscheider (ehemaliger SP-Umweltlandesrat) 2010 präsentierte Modell zu adaptieren.
Für FPÖ-Umweltlandesrat Gerhard Kurzmann "ist und bleibt es eine unsoziale Maßnahme und belastet Abertausende Diesel-Pkw-Besitzer". Viele Jobs stünden auf dem Spiel.
Gut zu wissen: Die Abgasklassen 1 bis 3 beziehen sich grundsätzlich auf die Baujahre 1993 bis 2005. Kompliziert: Es muss nicht jedes Fahrzeug aus diesen Jahrgängen unter die "kritischen" Euro-Stufen fallen, da es auch damals schon Euro-4-Autos gab.

HELMUT BAST, KARIN RIESS, THOMAS ROSSACHER

Quelle: http://www.kleinezeitung.at/steiermark/graz/graz/2995179/umweltzone-nicht-vor-2013.story
Titel: Re: "Umweltzone" - Graz
Beitrag von: kroko am April 14, 2012, 13:04:15
Mein Gott, jetzt geht das wieder los: "Die Umweltzone kommt - aber erst nächstes Jahr - nein, doch erst ein Jahr später - nein, noch ein Jahr später - nein, noch später - usw.usf."

Hatten wir alles schon mal.
Titel: Re: "Umweltzone" - Graz
Beitrag von: TW 581 am April 14, 2012, 13:27:40
Zitat
Mein Gott, jetzt geht das wieder los: "Die Umweltzone kommt - aber erst nächstes Jahr - nein, doch erst ein Jahr später - nein, noch ein Jahr später - nein, noch später - usw.usf."


Die Umweltzone wird für die Stadt Graz wohl eine teuere Angelenheit, denn ein Teil des Fuhrparks muss man bis zu den Stichtag ersetzen, speziell bei der Holding Graz stehen hier größere Investitionen in´s Haus.
Titel: Re: "Umweltzone" - Graz
Beitrag von: Martin am April 14, 2012, 14:05:50
Ob des Proteststurms aus der Bevölkerung haben usere "Regierer" wohl kalte Füße bekommen.

Daran kann man auch sehen, dass es den Herrschaften offensichtlich nicht um die "Umweltzone" ging, sondern nur darum dem politischen Gegner "eines auszuwischen".

Umweltzonen in der geplanten Form wären nicht nur sozial äußerst ungerecht, bringen die Bevölkerung auf den Plan und sorgen für regen Zulauf an Wählerstimmen bei Opposition und neuen Parteien. Das bringt auch unsere "Volksverdreher" zum Nachdenken.




Jede sinnvolle und sozial gerechte Maßnahme zum Thema Feinstaubreduktion ist wichtig und auch notwendig, damit wir die Gesundheit der Bevölkerung schützen und auch keine Strafzahlungen von der EU bekommen.

- Nahverkehrsabgabe
- City Maut
- Fahrverbote für alle Fahrzeuge (ausgenommen Einsatzfahrzeuge, Busse, Taxis und LKW sowie elektrisch betriebene Fahrzeuge)
- usw

Begleitend zu allen Maßnahmen ist der erste und wichtigste Schritt eine Attraktivierung des ÖV mit einem großzügigen Ausbau des Netzes sowie Verdichtung der Intervalle und Beschaffung größerer Fahrzeuge oder Verlängerung der bestehenden NF-Trams, was ja bereits geprüft wird.
Titel: Re: "Umweltzone" - Graz
Beitrag von: Amon am April 14, 2012, 18:48:36
Was mich indessen interessieren würde: Voves und Schützenhöfer hatten es doch erst so eilig, nachdem die EU massive Strafen angedroht hatte. Was man dort zu dieser unnötigen Verschiebung um ein ganzes Jahr (!) sagen wird?
Titel: Re: "Umweltzone" - Graz
Beitrag von: Torx am April 14, 2012, 20:18:46

Was mich indessen interessieren würde: Voves und Schützenhöfer hatten es doch erst so eilig, nachdem die EU massive Strafen angedroht hatte. Was man dort zu dieser unnötigen Verschiebung um ein ganzes Jahr (!) sagen wird?

Was man dort wohl sagen wird, wenn die Umweltzone nicht hilft? Aso.. Nichts wird man sagen, ging ja eigentlich gar nicht um die Umwelt, sondern eher darum Gesetze für eine gewisse Lobby durchzuboxen, sonst hätte man vielleicht auch sinnvollere Abgasnormen geamcht.

Meiner Meinung nach sollten sich Politiker eher mal trauen gegen sinnlose EU-Vorgaben anzukämpfen.
Titel: Re: "Umweltzone" - Graz
Beitrag von: Viator am April 14, 2012, 20:22:44

- Fahrverbote für alle Fahrzeuge (ausgenommen Einsatzfahrzeuge, Busse, Taxis und LKW sowie elektrisch betriebene Fahrzeuge)


Warum möchtest du denn Taxis von den Beschränkungen ausnehmen? Ich verstehe nicht einmal, warum diese überhaupt auf Busspuren unterwegs sein dürfen. Was ist an Taxis anders als am MIV, außer dass sie tendenziell noch aggressiver gelenkt werden?



Begleitend zu allen Maßnahmen ist der erste und wichtigste Schritt eine Attraktivierung des ÖV mit einem großzügigen Ausbau des Netzes sowie Verdichtung der Intervalle und Beschaffung größerer Fahrzeuge oder Verlängerung der bestehenden NF-Trams, was ja bereits geprüft wird.


Absolut!
Titel: Re: "Umweltzone" - Graz
Beitrag von: Martin am April 14, 2012, 22:01:48
Taxis ergeben eine sinnvolle Ergänzung zum ÖV für Fahrgäste, die es eilig haben (zum Zug z.B. Zu kommen), mit viel Gepäck, schlecht bei Fuß sind oder zu Schwachlastzeiten.

Dein Vergleich mit dem MIV ist etwas weit hergeholt. Ein Taxi ist ein Verkehrsmittel samt Fahrer, dass mich dorthin bringt, wo ich es möchte.
Im Falle von Fahrverboten für PKW würde der öffentliche Verkehr die einzige Alternative sein.

Taxis sind für viele ältere gehbehinderte Leute die einzige Alternative für Einkäufe, Arztbesuche, etc...


Das aggressive Fahrverhalten hat seinen Ursprung im sehr kapitalistischem System, welches dem Taxigeschäft in Graz zu Grunde liegt. Das ist aber eine andere Geschichte.
Titel: Re: "Umweltzone" - Graz
Beitrag von: schwann am April 14, 2012, 22:03:45
War ja nichts anderes zu erwarten von Nagl und Co. Zuerst große Klappe und dann volle Hosen.
Das fördert die Glaubwürdigkeit unserer sog. "Politiker" sicher enorm......... :hehe:
MfG  Gerold.
Titel: Re: "Umweltzone" - Graz
Beitrag von: Torx am April 15, 2012, 13:16:26

Mein Gott, jetzt geht das wieder los: "Die Umweltzone kommt - aber erst nächstes Jahr - nein, doch erst ein Jahr später - nein, noch ein Jahr später - nein, noch später - usw.usf."

Naja, das Gesetz können sie von mir aus gern so lange verschleppen bis eh nur mehr Elektroautos herumfahren. ;)

Was man in Graz noch bräuchte: Sinnvolle Car-Sharing Projekte: In Wien zB kann man die Autos überall stehen lassen und sie dürfen auch in der Zone gratis stehen. In Graz gab es zwar kürzlich ein Angebot mit 4 Monaten Gratismitgliedschaft und 20 Euro guthaben - aber wenn man nur die Standorte des Anbieters nutzen kann und in der Zone normal zahlen muss, dann kann ich gleich das Auto von den Eltern oder der Freundin ausborgen.

Gewisse Auto-Projekte ergeben ja durchaus einen Sinn, denn wenn man permanent sein Auto vor der Tür hat legt man auch eher jede Strecke damit zurück. Wer aber dennoch gewohnt ist dass er zumindest kurze Strecken geht, oder sich überlegt ob er heute das Auto braucht (was bei Car-Sharing sicher der Fall wäre) der fahrt sicher nicht so oft. Wenn unsere Gesetze aber so sind, dass es für mich leichter ist mir ein eigenes Auto zu kaufen als das von jemandem auszuborgen (von wegen Haftungsfragen und parken in der Zone), dann ist das dem ganzen nicht sehr förderlich.
Titel: Re: "Umweltzone" - Graz
Beitrag von: Amon am April 15, 2012, 13:47:03
Ich bin auch kein echter Befürworter der Umweltzone. Jedoch ist das Ganze wieder sehr aussagekräftig:

- Die Zone wird erstmal verschoben. Inzwischen sind Wahlen und dann - wer weiß?
- (Sinnvollere) Alternativen liegen keine auf dem Tisch:
   * Wo ist ein Konzept für die Nahverkehrsabgabe?
   * Welche Projekte zur allgemeinen Verkehrsberuhigung gibt es (außer im Südgürtel-Quadranten)?
   * Wann einigt man sich mit dem Land auf eine Mitfinanzierung des Tramausbaus in Graz?

Fragen über Fragen - und keine Antworten. Die Strategie lautet wohl: abwarten und Tee trinken. Auf Kosten der Bevölkerung.
Titel: Re: "Umweltzone" - Graz
Beitrag von: Martin am April 17, 2012, 08:59:27
Schwere Geschütze gegen Umweltzone

Rechtliche Schritte: Wirtschaftskammer-Spartenobmann kündigt Klagen an, sollte die Grazer Umweltzone in der jetzt angedachten Form kommen.

Zu einem Rundumschlag gegen die ab Herbst 2013 geplante Umweltzone in Graz holen die steirischen Gewerbe- und Handwerksbetriebe aus. Deren Spartenobmann, Hermann Talowski vom Wirtschaftsbund, spricht von einer "Husch-Pfusch-Maßnahme, die unausgegorenen, unsozial und unternehmerfeindlich ist". Graz zählt rund 16.000 Betriebe, davon 5700 Gewerbe- und Handwerksbetriebe. "Es sind aber nicht nur Grazer Betriebe betroffen, jedes Unternehmen, das in Graz einen Auftrag ausführt, kommt zum Handkuss", so Talowski. Laut einer Studie von Joanneum Research könnten durch die Umweltzone 1500 Jobs verloren gehen, "vor allem kleine und mittlere Gewerbebetriebe werden hart getroffen". Sie könnten sich nicht einfach neue Fahrzeuge anschaffen, "das ist finanziell nicht möglich", betont Manfred Reinbacher, Zimmermeister aus Stainz. Sein Betrieb macht mit 20 Mitarbeitern in Graz rund die Hälfte des Umsatzes. Er hat zwei Lkw in seinem Fuhrpark, "die sind mehr als zehn Jahre alt aber voll in Schuss, weil die jährliche Kilometerleistung gering ist, wir setzen sie für Baustellenfahrten und Krantransporte ein", so Reinbacher. "Diese Fahrzeuge wären auf einen Schlag nichts mehr wert, neue können wir uns nicht leisten", so Reinbacher.

Talowski hält die Maßnahme für unverhältnismäßig, "der Effekt steht in keinerlei Relation zu den Kosten für die Unternehmen, wir sprechen von einer Vernichtung von Werten im Ausmaß von 35 bis 40 Millionen Euro."

Sollte die Umweltzone in angedachter Form kommen, "werden wir alle rechtlichen Schritte dagegen einleiten, die möglich sind", so Talowski. Er fordert, dass "alle Fahrzeuge, die jetzt angemeldet sind, weiterhin fahren dürfen und die Umweltzone nur für Neuanmeldungen gilt. Zudem sollten an Feinstaubtagen die Öffis kostenlos benutzt werden können und Park&Ride-Plätze ausgebaut werden.

Von der Stadt- und Landesregierung - inklusive Wirtschaftslandesrat und WB-Obmann Christian Buchmann - fordert er "klare Worte". Der Grazer Bürgermeister Siegfried Nagl müsse die Fakten noch vor der Gemeinderatswahl im Jänner auf den Tisch legen.
MANFRED NEUPER

Umweltzone

Zuletzt wurde der 1. September 2013 als Starttermin für die Umweltzone genannt.
Für Diesel-Fahrzeuge der Euro-Klassen 1, 2 und 3 ohne Partikelfilter sollen Graz sowie südliche Nachbargemeinden zu Sperr-zonen werden.
Mitte dieser Woche könnten die Pläne vorgestellt werden.

Quelle: http://www.kleinezeitung.at/steiermark/2997102/schwere-geschuetze-gegen-umweltzone.story
Titel: Re: "Umweltzone" - Graz
Beitrag von: Torx am April 17, 2012, 11:34:08

Er fordert, dass "alle Fahrzeuge, die jetzt angemeldet sind, weiterhin fahren dürfen und die Umweltzone nur für Neuanmeldungen gilt.

Das ergibt auf alle Fälle mehr Sinn als eine Zone, wie sie in Deutschland bisher gemacht wurde.

Denn damit bringt man die Leute beim Neukauf dazu nicht unbedingt mit Geländewägen in der Stadt herumzufahren (wenn natürlich nicht alle Neuwagen automatisch als super toll umweltfreundlich gelten), damit setzt man wenigstens ein Signal und belastet nicht einfach wahllos Leute und Unternehmen.

Wie sieht das eigentlich mit Autowerkstätten aus die künftig in der Zone liegen? Da darf dann keiner mehr hinfahren wenn er ein älteres Auto hat und ausserhalb der Zone wohnt?
Titel: Re: "Umweltzone" - Graz
Beitrag von: Martin am April 17, 2012, 12:50:29
Fragen über Fragen...  ;) - Daran sieht man wie unausgereift das alles ist.

Ich glaube das wichtigste Argument bei SPÖ und ÖVP für die Umweltzone ist die Glaubwürdigkeit des von der Oppositionspartei gestellten Verkehrslandesrats in Frage zu stellen. - Also ein rein parteipolitisches  :-X

Schade, dass man solche Machtkämpfe am Rücken der Bürger austrägt.  :P -
Aber es ist ohnehin an der Zeit, dass sich an unserem System von Korruption, Proporz und Lobbyismus etwas ändert.
Mit solchen Aktionen und Beschränkungen motiviert man die Bürger noch mehr, sich nach Alternativen umzusehen.  ;)
Titel: Re: "Umweltzone" - Graz
Beitrag von: Martin am April 19, 2012, 08:58:07
Umweltzone: Jeder dritte Pkw im Visier

Verunsicherung unter Autobesitzern: Alleine im Großraum Graz würde die Umweltzone bis zu 60.000 Dieselfahrzeuge treffen.

Zwar hat sich der Autobestand der Grazer in den vergangenen Jahren erneuert. Von der geplanten Umweltzone mit Fahrverboten für ältere Diesel-Pkw wäre aber immer noch fast jeder dritte Autobesitzer betroffen. Das ergibt eine Auswertung des Instituts für Verbrennungskraftmaschinen der TU Graz.

Von den rund 200.000 Autos im Großraum Graz haben laut TU-Experte Stefan Hausberger rund 60.000 Dieselmotoren der Abgasklassen Euro 3 und darunter. Nach den derzeitigen Plänen wären sie von den Fahrverboten betroffen. Und: Gibt es keine Ausnahmen für Öffis, müsste auch ein Gutteil der Grazer Busflotte erneuert werden.

Für Umweltlandesrat Gerhard Kurzmann (FPÖ) ein weiterer Beweis, dass die Umweltzone "nur die Wirtschaft belastet und unsozial ist". Am 2. Mai ruft Kurzmann zu einem runden Tisch, zu dem er Sozialpartner, Autofahrerklubs, Vertreter aus Graz und den Umlandgemeinden sowie von den Verkehrsbetrieben laden will. In letzter Konsequenz entscheidet die Mehrheit im Landtag, "gegen die wir mit unseren sechs Mandaten nichts ausrichten können", sagt Kurzmann.

Lieber sofort als später will Umweltminister Nikolaus Berlakovich (ÖVP) die Umweltzone umgesetzt sehen. Kurzmann solle "die Verunsicherung der Menschen" beenden, es gelte, rasch zu handeln, fordert der Minister.

Ganz so schnell dürfte es allerdings nicht gehen. Wie berichtet ist der Grazer Bürgermeister Siegfried Nagl (ÖVP) mit dem Starttermin der Umweltzone bereits in den Herbst 2013 ausgewichen. Bis Juni sollen die Experten von Stadt und Land einen Umsetzungsplan ausgearbeitet haben, der dann öffentlich präsentiert wird. Dann steht fest, wie groß die Umweltzone sein wird und für wen die ersten Fahrverbote gelten. Wirtschaftskammer und ARBÖ erwägen indes eine Sammelklage gegen die Maßnahme.

Verwirrung um Abgaswerte
Was die Verunsicherung vieler Autobesitzer nicht gerade schmälert: In vielen Fahrzeugpapieren scheint gar nicht auf, welcher Abgasklasse das Auto entspricht. Helfen kann dabei ein Abgleich mit den Abgasgrenzwerten (siehe Grafik).

Bringen könnte die Umweltzone laut Hausberger jedenfalls 40 Prozent weniger Abgaspartikel des Straßenverkehrs in Graz. Jedoch entspricht das nur einer Feinstaub-Reduktion von insgesamt vier Prozent. Ein Wert, den man ohne Zone "durch die natürliche Flottenerneuerung in drei bis vier Jahren ohnehin erreichen würde", sagt der Experte.

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Fakten zur Umweltzone

Welche Autos werden von der Grazer Umweltzone betroffen sein und wie bekommt man das passende Pickerl?


ANTWORT: Noch ist nichts fixiert, doch geplant sind derzeit schrittweise Fahrverbote für Diesel der Abgasstufe Euro 3 und darunter sowie für Benziner ohne Katalysator. Das Aufkleben der Pickerl (in fünf Farben, je nach Abgasstufe) erledigen ab Herbst Fachwerkstätten und die Landesprüfstellen, die über die Aufkleber verfügen und diese den Autos zuordnen. Vorab werden in die Pickerl die letzten sieben Stellen der Fahrzeugidentifizierungsnummer eingestanzt. Ohne Aufkleber darf man die Umweltzone nicht befahren.


Gibt es eine Möglichkeit, schon vorab festzustellen, welche Abgasstufe mein Auto erfüllt?

ANTWORT: Gerade in den kritischen Bau-jahren ist die Euro-Stufe des Pkw in den Papieren oft nicht ausgewiesen. Die einzelnen Abgaswerte des Pkw findet man üblicherweise im Typen- und Zulassungsschein oder in den COC-Papieren (Certificate of Conformity). Sie können dann mit den Grenzwerten der Abgasklassen (Grafik) verglichen werden. Obwohl die Euro-Stufen ab 1993 zeitlich gestaffelt umgesetzt wurden, ist eine Zuordnung nur nach Zulassungsdatum nicht sicher. Hilfestellung geben Autofahrerklubs und Werkstätten.


Wie lange dauert es, ein Feinstaub-Pickerl anbringen zu lassen, und muss ich die Kosten selbst tragen?

ANTWORT: Das Anbringen der Aufkleber in den Werkstätten (inklusive Feststellen der Abgasklasse und Einstanzen der Fahrzeugidentifizierungsnummer) sollte rasch vonstattengehen. In der Kennzeichnungsverordnung des Bundes ist von einer "maximalen Arbeitszeit von 0,2 Stunden" - also zwölf Minuten - die Rede. Die Kosten muss der Fahrzeughalter tragen. Das Pickerl selbst wird 2,50 Euro kosten, die Gesamtkosten inklusive Werkstatt sollen "maximal 20 Euro" betragen. Das Pickerl gilt dann für die Lebensdauer des Pkw.


Wie viel bringt das Nachrüsten von Partikelfiltern und gibt es dafür wieder Förderungen?

ANTWORT: Sozial abfedern will man die Fahrverbote durch Förderungen für den nachträglichen Partikelfiltereinbau, ließ Nagl vergangene Woche wissen. Damit könnten sich Diesel der Euro-Stufe 3, die meist keinen serienmäßigen Partikelfilter haben, um eine Abgasklasse verbessern. "Nur vereinzelte Pkw dieser Emissions-stufe haben ab Werk einen Partikelfilter eingebaut", sagt TU-Experte Stefan Hausberger. "Nachgerüstete Filter können maximal 30 Prozent der Partikel auffangen, originale schaffen wesentlich mehr."


Welche Ausnahmen wird es geben und was ist mit Grazern, die sich kein neues Auto leisten können?

ANTWORT: Auch diesbezüglich ist noch wenig fixiert. Der ursprüngliche Umweltzonenplan von Ex-Landesrat Manfred Wegscheider (SPÖ) hatte für soziale Härtefälle - etwa für Grazer oder Pendler, die sich kein neues Auto leisten können und keine Alternative zum Pkw haben - Ausnahmen von den Fahrverboten vorgesehen. Von der Umweltzone ausgenommen werden dürften auch Pkw mit historischer Zulassung (Oldtimer). Grundsätzlich gelten die Fahrverbote nur für Pkw und Lkw, nicht für Motorräder und Mopeds.


Wer wird die Einhaltung der Fahrverbote kontrollieren und wie hoch werden die Strafen sein?

ANTWORT:
Eigene Kontrollorgane sind für die Umweltzone nicht vorgesehen. Laut Immissionsschutzgesetz-Luft (IG-L) sind für die Überwachung der Fahrverbote "die Organe der Straßenaufsicht und der Bundespolizei" zuständig. Die Umweltzone wird also im Zuge der normalen Verkehrsüberwachung mitkontrolliert. Die Strafen sind jedoch höher als bei vielen Verkehrsdelikten. So kostet eine Übertretung des IG-L (etwa Missachtung des Fahrverbots) 108 Euro, eine gewöhnliche Strafe nach der Straßenverkehrsordnung nur 36 Euro.

KARIN RIESS, GÜNTER PILCH, THOMAS ROSSACHER

Quelle: http://www.kleinezeitung.at/nachrichten/chronik/feinstaub/2998827/umweltzone-jeder-dritte-pkw-visier.story
Titel: Re: "Umweltzone" - Graz
Beitrag von: Martin am April 20, 2012, 17:22:39
SPÖ fordert City-Maut statt einer Umweltzone

SP-Schröck: Nein zur Umweltzone, dafür mehr Fußgängerzonen und P&R-Plätze am Stadtrand. Und Autofahrer sollen für Stadteinfahrten zahlen.
Vorbild London statt Berlin? Die SPÖ will, ähnlich wie in London, eine Art City-Maut anstatt der Umweltzone

Lange hat man nichts gehört von der Grazer SPÖ, wie sie zum Vorstoß von SPÖ-Landeshauptmann Franz Voves steht, die Umweltzone einzuführen. Nun bringen sich Parteichefin Martina Schröck und Stadtrat Michael Grossmann mit einem Paukenschlag in die Debatte ein: Nein zur Umweltzone, dafür Ja zu einer Art City-Maut.

"Eine Umweltzone würde nur eine rudimentäre Luftverbesserung bringen", so Gesundheitsstadtrat Grossmann. "Und ein fetter BMW darf sehr wohl weiter Feinstaub aufwirbeln, während sozial schwache Menschen sich ein neues Auto kaufen müssten", ergänzt Schröck.

Ihre Alternative, die auch mit Voves abgesprochen sei: Park&Ride-Plätze am Stadtrand, etwa in Puntigam, Graz Nord, Steinberg. "Und wenn es diese Alternative für die Pendler gibt und jemand trotzdem in die Stadt fährt: Dann soll der oder die zahlen", fordert Schröck. City-Maut will sie das Modell zwar nicht nennen, einen anderen Namen weiß sie aber vorerst auch nicht.

Plus: Schröck will die Fußgängerzone im Zentrum erweitern. "Warum müssen in der Rauber- oder Bürgergasse Autos fahren?" Selbst die autoliebenden Italiener würden Pkw aus ihren Stadtzentren aussperren.
GERALD WINTER



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So stehen die Grazer Parteichefs zur Umweltzone

Bürgermeister Nagl
"Saharasand oder Salzabrieb sind beim Staub nicht so sehr das Problem. Es geht darum, die giftigen, krebserregenden Stoffe aus unserer Luft zu bekommen. Die kommen von alten Dieselautos. Deshalb brauchen wir die Umweltzone."

SP-Chefin Schröck
"Eine Umweltzone ist sozial unausgewogen, bringt nur wenig Verbesserung in Sachen Feinstaub und sie ist kurzsichtig. Stattdessen müssen wir die Verkehrsplanung ändern, die immer noch aufs Auto ausgerichtet ist."

Grüne Rücker
"Alles, was derzeit passiert, ist Panikmache. Es gibt kein ausgearbeitetes Konzept. Bis Juni werden wir Maßnahmen erarbeiten, die wirkungsvoll, zumutbar und kommunizierbar sind. Dann muss das Land entscheiden."

KPÖ-Chefin Kahr
Die Umweltzone ist eine reine Alibiaktion und trifft Menschen, die ohnehin nicht begütert sind. Wir wollen Fahrverbote an Überschreitungstagen, alternierend für Pkw mit gerader und ungerader Nummerntafel."

FP-Stadtrat Eustaccio
"Man darf den Feinstaub nicht negieren, aber muss Maßnahmen setzen, die nachhaltig sind. Eine Umweltzone wirkt nicht, das sieht man in Deutschland. Stattdessen müsste man etwa den ÖV billiger machen."

BZÖ-Mann Grosz
"Eine Umweltzone ist umweltpolitisch sinnlos. Stattdessen sollten Bus und Tram an Überschreitungstagen gratis sein und Industriebetriebe im Großraum Graz verpflichtet werden, modernste Filteranlagen einzubauen."
GERALD WINTER

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Schröcksekunde

Seit drei Wochen läuft die Umweltzonen-Debatte. Eröffnet von Rot-Schwarz im Land. Vorangetrieben von Bürgermeister Nagl (ÖVP). Bekämpft von den Blauen. Rasch war klar, wer wo steht. Schwarz-Grün war immer schon dafür. Und neben der FPÖ verstärkten KPÖ und BZÖ die Front der Gegner.

Nur die SPÖ-Graz brauchte offenbar ein Feinstaub-Navi, um ihre Position zu bestimmen. Wir fragten gestern bei SP-Chefin Schröck nach, wie die Genossen nun dazu stehen. Die Antwort: "In einer halben Stunde kommt eine Aussendung." Nach dreiwöchiger Schröcksekunde machte sie sich die Mühe, eine Meinung dazu zu haben - und bringt nun wieder eine Art City-Maut ins Spiel.

Immerhin, eine Position. Denn zuletzt war das größte Problem der SP wohl gar nicht mehr, dass Graz ratlos war, wofür sie steht, sondern dass Bürger rote Positionen gar nicht mehr vermisst, geschweige denn erwartet haben.

Sie erreichen den Autor unter

bernd.hecke@kleinezeitung.at
BERND HECKE

Quelle: http://www.kleinezeitung.at/steiermark/graz/graz/2999838/spoe-fordert-city-maut-statt-umweltzone.story
Titel: Re: "Umweltzone" - Graz
Beitrag von: Martin am Mai 15, 2012, 09:33:11
Griss um Feinstaubgelder

Land füllt Fördertöpfe für umweltfreundliche Taxis und Lkw wieder auf. Und: Die "Grüne Welle"-Gebiete in Graz wurden festgelegt.

Föderung für umweltfreundliche Taxis

Das Feinstaubproblem ist auch im Mai aktuell. Laut Bundesumweltamt führen derzeit die Leibnitzer und drei Grazer Messstellen die Liste der meistbelasteten Orten Österreichs an. Umso erfreulicher, dass die Förderprogramme des Landes für umweltschonende Fahrzeuge gut ankommen. So gut, dass Umweltlandesrat Gerhard Kurzmann (FP) und Regierung Geld nachschießen mussten.
Schwerfahrzeuge

Siehe Hybrid- und Erdgastaxis: Bei deren Anschaffung zahlt das Land jeweils 3500 Euro dazu. Zuletzt wurden 25 Vollhybrid- und vier Erdgasautos von Taxiunternehmern erworben, der auf 100.000 Euro begrenzte Fördertopf ist leer. Nun kann die Aktion (gemeinsam mit der Wirtschaftskammer) in die Verlängerung gehen: Vom Land kommen weitere 100.000 Euro.

Mit 780.000 Euro half indes das Land, alte Schwerfahrzeuge (Abgasklassen 0 bis 2) durch moderne zu ersetzen. Mehr als 150 "Stinker" konnten so aus dem Verkehr gezogen werden. Mittlerweile liegen 28 neue Anträge vor, nicht nur der Güter-, auch der Werkverkehr hat Nachholbedarf. Daher wird das Land mit 180.000 Euro nachhelfen. Obendrein unterstützt man Verkehrsunternehmer Watzke beim Ankauf neuer Linienbusse. Fortschritte sind noch in einem anderen Kapitel des Luftreinhalteprogrammes erzielt worden. Konkret: Die "grüne Welle" für Graz soll in der nördlichen Triester Straße und der südlichen Kärntner Straße erprobt werden. Diese Gebiete empfehlen die Autoren einer Studie. Demnach sind die beiden Straßen nur "mäßig koordiniert". Wenn der Verkehr dort besser aufeinander abgestimmt wird, kann die Schadstoffbelastung um fünf bis acht Prozent gesenkt werden. Details dazu soll eine weitere Studie liefern.

THOMAS ROSSACHER

Quelle: http://www.kleinezeitung.at/nachrichten/chronik/feinstaub/3018619/griss-um-feinstaubgelder.story




In der südlichen Kärntnerstraße befinden sich gerade einmal zwei Ampeln  :P - Das ist wieder typisch damit gesagt werden kann es würde ohnehin etwas geschehen, auch wenns nur eine Augenauswischerei ist.
Titel: Re: "Umweltzone" - Graz
Beitrag von: Martin am Juni 11, 2012, 09:51:40
Umweltzone wird zur "Gesundheitszone"

Keine Umwelt-, eine Gesundheitszone macht Graz dem Land schmackhaft. Der Feinststaub soll um die Hälfte reduziert werden.

Ist die umstrittene Grazer Umweltzone mit einer neuerlichen Bürgerbefragung (ab 29. Juni) nicht zum Scheitern verurteilt? Oder sind die Pläne seit dem Koalitionsbruch schon obsolet? Die Grünen wollen es nicht glauben und die Nagl-VP will es nicht bestätigen. Daher findet am Mittwoch plangemäß in Graz der Gipfel mit Gesundheits- und Umweltexperten wie Helmut Hojesky statt. Auf Basis der Gespräche will Graz sein Zonen-Modell bis spätestens nächste Woche dem Land vorlegen.

Feinststaub im Visier

Das Konzept der Stadt, das der Kleinen Zeitung vorliegt, sieht weniger eine Umwelt- als eine Gesundheitszone vor. Nicht die für die Überschreitungstage relevanten Feinstaubpartikel, sondern die viel gesundheitsschädlicheren Feinststaub-Teilchen sollen durch Fahrverbote bekämpft werden. Wie vorab berichtet, möchte Graz alle Diesel-Fahrzeuge der Euro-Abgasklassen 0 bis 3 ohne Partikelfilter aus dem gesamten Stadtgebiet verbannen. Auch die südlichen Umlandgemeinden - von Seiersberg über Gössendorf bis Hart - sind im Grazer Modell inbegriffen. Die Autobahnen sind zwar ausgenommen, dafür soll es kaum Ausnahmen und Übergangsfristen geben. Dadurch könnte der Ausstoß gesundheitsschädlicher Abgaspartikel (PM 1) bereits im nächsten Jahr um bis zu 50 Prozent gesenkt werden. Um bis zu zehn Prozent soll die "herkömmliche" Feinstaubbelastung (PM 10) zurückgehen.
58.000 Fahrzeuge betroffen

Anhand der Kfz-Zahlen des Vorjahres berechnete die Technische Universität, dass eine derartige "Gesundheitszone" knapp 58.000 im Raum Graz gemeldete Fahrzeuge treffen würde - mehrheitlich Pkw. Im Jahr 2020, so Schätzungen, wären noch etwa 25.500 Fahrzeuge betroffen.

Um den EU-Grenzwert von maximal 35 Überschreitungstagen im Jahr halbwegs einhalten zu können, wären laut Untersuchung auch tageweise Fahrverbote für alle sinnvoll. Mit "zehn Prozent weniger Verkehr" kann sich Lisa Rücker (Grüne) sehr anfreunden. Für die Bürgermeisterfraktion hat das indes "keine Priorität". Wiederum sehen es Umweltbeamte als wichtige Zusatzmaßnahme, um unter die 35 Feinstaubtage jährlich zu kommen. Derzeit liegt die Landeshauptstadt bei 32 der 35 erlaubten Überschreitungstage.

Um den drohenden Strafzahlungen durch die EU zu entgehen, müsste Graz in einem Jahr um mindestens 52 Tonnen Feinstaub weniger produzieren. Und das, betonen die Fachleute, bei einer günstigen Wetterlage.
THOMAS ROSSACHER

Der Fahrplan

Am Mittwoch (13. Juni) beraten Umweltamt, Landesfachleute und Gesundheitsexperten über die Grazer Umweltzone. Im Anschluss wird dem Land ein Modell vorgeschlagen.

29. Juni bis 12. Juli: Graz soll über die Umweltzone abstimmen. Möglicher Start: Herbst 2013.


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Haken

Ist es Etikettenschwindel oder eine geniale Idee, wie man in Graz dem gefährlichen Feinstaub Herr werden will? Nämlich statt der Umwelt- eine "Gesundheitszone" einzuführen.
Statt auf die "normale" Feinstaubbelastung (PM 10) will die Stadt vor allem Jagd auf die gefährlicheren, weil noch feineren Feinststaubpartikel (PM 1) machen.
Im Raum Graz würde eine solche Gesundheitszone 58.000 alte Autos treffen, die dann mit einem Fahrverbot belegt würden.
Doch die Sache hat zwei Haken. Bürgermeister Nagl lässt nämlich bald auch über die Umweltzone abstimmen. Und da zeigt eine zuletzt erhobene Umfrage, dass rund 60 Prozent der Grazer dagegen sind. Entscheiden die Grazer dagegen, ist Nagl unter Berufung auf das Votum der Bürger fein raus.
Und da wäre noch der zweite Haken: die EU. Seit Jahren rückt sie dem Land wegen der Überschreitung der Feinstaubwerte auf die Pelle - und droht mit Strafzahlungen. Ob der EU die Maßnahmen der "Gesundheitszone" reichen, ist sowieso fraglich.

Sie erreichen den Autor unter
helmut.bast@kleinezeitung.at
HELMUT BAST

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Quelle: http://www.kleinezeitung.at/nachrichten/chronik/feinstaub/3038772/umweltzone-zur-gesundheitszone.story
Titel: Re: "Umweltzone" - Graz
Beitrag von: amadeus am Juni 11, 2012, 09:59:06
Was kommt als nächstes? Wohlfühlzone?
Titel: Re: "Umweltzone" - Graz
Beitrag von: Martin am Juni 11, 2012, 10:20:40
Wellnesszone  ;D
Titel: Re: "Umweltzone" - Graz
Beitrag von: Dan am Juni 11, 2012, 12:57:19
Haha, Gesundheitszone... :D

Aber warum dann E 1-3? Stoßen nicht gerade Euro 4+ Fahrzeuge den feinen Feinstaub (welch ein Adjektiv in diesem Falle!) aus?  :pfeifend:

Egal, da mit Logik und objektiven Daten zu kommen, ist eh sinnlos.
Titel: Re: "Umweltzone" - Graz
Beitrag von: zweitervondrei am Juni 14, 2012, 11:15:29
Scheinbar ist es ohnehin egal in welchen Normenbereich ein Dieselfahrzeug gehört.

http://mobil.derstandard.at/1338559455873/Einstufung-von-Abgasen-WHO-Experten-Diesel-gefaehrlicher-als-bisher-angenommen

Vermute allerdings, dass die heilige Kuh Auto im Gegensatz zu Asbest auch diese Krise übersteht.
Außerdem wird sich der Fahrzeugbestand in VIER Jahren von selbst erneuern?
Also abwarten und Gift atmen?

Oder umdenken und alternative Verkehrsmittel nutzen. Das Totschlagargument zuerst Ausbau der Öffis ist aus meiner Sicht
allerdings nicht fundiert genug. Zuerst auslasten dann vernünftig erweitern.
Titel: Re: "Umweltzone" - Graz
Beitrag von: PeterWitt am Juni 14, 2012, 11:53:41
Da gibt es dann wohl kaum bessere Argumente zum Ausbau des Tram-Netzes - weit auch Diesel bzw. Hybridbusse die Partikel emmitieren. Die Aussenstrecken können ja dann mit Gas-Bussen betrieben werden.
Titel: Re: "Umweltzone" - Graz
Beitrag von: Dan am Juni 14, 2012, 12:50:16

Scheinbar ist es ohnehin egal in welchen Normenbereich ein Dieselfahrzeug gehört.

http://mobil.derstandard.at/1338559455873/Einstufung-von-Abgasen-WHO-Experten-Diesel-gefaehrlicher-als-bisher-angenommen

Vermute allerdings, dass die heilige Kuh Auto im Gegensatz zu Asbest auch diese Krise übersteht.
Außerdem wird sich der Fahrzeugbestand in VIER Jahren von selbst erneuern?
Also abwarten und Gift atmen?


Und? Was ist nicht alles krebserregend? Mal ehrlich, ich schnüffle niemals an einen Auspuff eines Verbrennungsmotors. Dass das nicht gesund ist, ist ja wohl logisch. Es dürften wohl bei jedem Brand eines Stoffes das eine oder andere für den Menschen gefährliche Element bilden, na und? Trotzdem leben wir länger... Kann die Aufregung nicht wirklich nachvollziehen, bewiesen ist es ja ohnehin auch noch nicht.
Titel: Re: "Umweltzone" - Graz
Beitrag von: Ch. Wagner am Juni 14, 2012, 13:26:33

... ich schnüffle niemals an einen Auspuff eines Verbrennungsmotors ...


... denn was da rauskommt, das purzelt auf den Boden und wird mit dem nächsten Regen weggewaschen.
O sancta simplicitas!

LG! Christian
Titel: Re: "Umweltzone" - Graz
Beitrag von: Dan am Juni 14, 2012, 14:10:44
Ja, die Einfachheit ist heilig, wie du sagst... Aber was genau willst du bitte damit ausdrücken? Ich sagte nicht, dass Diesel umweltfreundlich ist, oder? Aber ich spreche jedem Verbrennungsmotor das ab, was ja irgendwie legitim ist.
Titel: Re: "Umweltzone" - Graz
Beitrag von: chrismeister am Juni 14, 2012, 14:19:58
Nicht ganz das Thema, aber hab gedacht es passt hier ganz gut: Simulation grüne Welle am Glacis

http://www.youtube.com/watch?v=XmVf5gZRULc&feature=share (http://www.youtube.com/watch?v=XmVf5gZRULc&feature=share)

weitere Informationen:
http://www.graz.at/cms/beitrag/10190709/1618648/ (http://www.graz.at/cms/beitrag/10190709/1618648/)
Titel: Re: "Umweltzone" - Graz
Beitrag von: emu 4010 am Juni 14, 2012, 14:42:24
genannter Artikel:

Ist die Grüne Welle ein Mythos?
Diese Frage untersuchten Fachleute - jetzt liegt das Ergebnis vor.

Die Grüne Welle als derzeit vielgepriesenes Allheilmittel gegen Stau und Feinstaub in Graz bleibt ein Mythos: Dieses Resultat brachte eine heute präsentierte Untersuchung durch Fachleute. Zum Einen sind auf 24 Grazer Hauptrouten die Ampelschaltungen bereits weitgehend optimiert, zum Anderen kennt eine weitere Bevorzugung gewisser Straßenzüge weit mehr VerlierInnen als SiegerInnen.

Eine Grüne Welle muss her, dann lösen sich Stau- und Feinstaubprobleme in Graz weitgehend in (saubere) Luft auf. Diese zuletzt oft verbreitete Meinung wurde heute in einer Pressekonferenz, zu der BürgermeisterStellvertreterin Lisa Rücker als Verkehrs- und Umweltreferentin in die Verkehrsleitzentrale der Grazer Polizei in der Paulustorgasse geladen hatte, gründlich widerlegt. Fachleute der Polizei, der Stadtverwaltung und aus der Verkehrsplanung belegten, dass die Verkehrsströme entlang der Hauptverkehrsrouten bereits weitgehend optimiert sind - und, dass eine Grüne Welle für alle VerkehrsteilnehmerInnen ungefähr gleich realistisch ist wie die berühmte eierlegende Wollmilchsau. Denn: Fahrzeit, die gewissen Straßen zusätzlich eingeräumt wird, muss anderen Routen abgezwickt werden, weil eine Minute auch im Straßenverkehr nicht mehr als 60 Sekunden hat. Gewinne in bevorzugten Gebieten werden durch Stau- und Feinstaubbelastungen an anderer Stelle mehr als aufgewogen.

24 Routen mit Grünen Wellen schon vorhanden
Wie der Grazer Straßenamtsvorstand DI Harald Hrubisek ausführte, gibt es in Graz derzeit
291 Ampeln, von denen 113 mit Vorrang für den Öffentlichen Verkehr programmiert sind.
24 Hauptverkehrsrouten, die einen überwiegenden Teil des täglichen Verkehrs aufnehmen, sind bereits mit Grünen Wellen versehen. Der Referatsleiter für Verkehrssignalanlagen, DI Bernd Cagran, zeigte die Schwierigkeiten auf, eine Grüne Welle zu ermöglichen: Da diese vom Kreuzungsabstand ebenso abhängig ist wie von der Geschwindigkeit der Fahrzeuge und von der Umlaufzeit zwischen den einzelnen Grünphasen, könne man sie - noch dazu abhängig von der Tageszeit und dem damit verbundenen Verkehrsaufkommen - immer nur in eine Richtung und nur auf Hauptrouten, aber nie für alle VerkehrsteilnehmerInnen installieren.

Simulation für Glacis zeigt: Wenige gewinnen, viele verlieren
Der international renommierte Verkehrsexperte DI Dr. Kurt Fallast demonstrierte anhand einer Simulation für das Glacis, das täglich rund 20.000 Fahrzeuge aufnehmen muss, die weitreichenden Folgen einer Veränderung der Ampelschaltungen auf. Unter der Annahme, in der Verkehrsbelastung der Abendspitzenstunde dem Glacis von der Luthergasse stadtauswärts bis zur Bergmanngasse eine Grüne Welle zu verpassen, gewährte er dem Verkehr am Glacis eine um zehn Sekunden pro Ampelphase verlängerte Grünzeit, während für die Nebenstraßen die Grünphasen geringfügig verkürzt werden mussten. Zudem wurde der Vorrang für den Öffentlichen Verkehr zurückgenommen, FußgängerInnen und RadfahrerInnen wurden ebenfalls mit geringer zusätzlicher Grünzeit abgespeist, um abbiegende Kraftfahrzeuge zu beschleunigen, und FußgängerInnen am Kaiser-Josef-Platz bekamen eine Ampelregelung verpasst. Das Ergebnis dieser Simulation: Die Fahrzeit am Glacis konnte zwar halbiert werden, in zu Nebenstraßen erklärten Bereichen wie der viel befahrenen Elisabethstraße beispielsweise baute sich hingegen binnen kürzester Zeit ein umfangreicher Stau auf. Die AutofahrerInnen dort, die Fahrgäste in Straßenbahnen und Bussen sowie FußgängerInnen und RadfahrerInnen verloren ein Vielfaches jener Zeit, die den privilegierten Kfz-LenkerInnen am Glacis geschenkt worden war. Die Umweltbilanz der Maßnahme sah entsprechend aus.

,,Maximal drei Prozent Verbesserungspotenzial für Grüne Welle"
Fallast sieht in den bestehenden Grünen Wellen für die 24 betroffenen Hauptverkehrsrouten bereits weitgehende Bestlösungen verwirklicht: ,,Das Verbesserungspotenzial beträgt maximal drei Prozent, und dafür müssten Millionen investiert werden!" Zudem gehe eine Grüne Welle immer von einem störungsfreien Verkehrsablauf aus, wie die Polizei bestätigte: Nicht nur jeder Unfall, sondern auch jede Baustelle oder einfach Ein- und AusparkerInnen würden diesen Optimalfall sofort zerstören. Bürgermeister-Stellvertreterin Lisa Rücker zog daraus ihre Schlüsse: ,,Die These, dass alle Grazer Verkehrs- und Umweltprobleme mit einer Grünen Welle schlagartig zu lösen seien, ist einfach falsch. Wir versuchen, die zur Verfügung stehende Zeit bestmöglich und gerecht auf die unterschiedlichen Verkehrsarten zu verteilen!" Als Verkehrsreferentin habe sie überhaupt kein Interesse an jeglichem Stau, allerdings habe sie an stark frequentierten Kreuzungen für FußgängerInnen und RadfahrerInnen Verbesserungen durchgesetzt - und dabei versucht, möglichst geringe Nachteile für die Autos in Kauf zu nehmen. Da auf den Straßen bei allen Verkehrsarten auch viele beruflich bedingte Wege zurückgelegt werden, sei ein bestmöglicher Ablauf des Grazer Verkehrsgeschehens mit rund 500.000 Kfz-Fahrten täglich auch eine volkswirtschaftliche Notwendigkeit.
Titel: Re: "Umweltzone" - Graz
Beitrag von: Martin am Juni 20, 2012, 08:12:28
Heißer Tanz um die Umweltzone

Umweltzone schlägt Sommerabend: Trotz Traumwetters draußen drängten sich am Dienstagabend die Besucher im randvollen Space04-Saal des Grazer Kunsthauses, um darüber mitzudiskutieren, ob die Landeshauptstadt 2013 eine Umweltzone mit Fahrverboten für alte Dieselautos bekommen soll.

Fakten

35 Überschreitungstage bei Feinstaubwerten pro Jahr sind der EU-Grenzwert. Die Umweltzone soll helfen, diesen einzuhalten.

2013: Dieselfahrzeuge der Euro-Abgasklassen 0, 1, 2 sind vom Fahrverbot ab Herbst 2013 betroffen. Fahrzeuge der Euro 3 ohne Partikelfilter ab 2014.

58.000 angemeldete Fahrzeuge wären laut Berechnungen der TU Graz in der Stadt von der "Umweltzone betroffen".

45.000 Grazer müssen an der Bürgerbefragung zur Zone ab 29. Juni teilnehmen. Dann ist ihr Votum bindend.

Bewaffnet mit mehreren "Schautaferln", ließ Bürgermeister Siegfried Nagl (ÖVP) am Podium keine Zweifel aufkommen, dass er sich bei der geplanten Bürgerbefragung in Graz ab nächster Woche ein "Ja" für die Feinstaubmaßnahme wünscht. Denn gerade beim krebserregenden Feinststaub (PM 1) sei die Umweltzone "extrem wirkungsvoll". Und: "Auch im Winter ist der Straßenverkehr in Graz der größte Feinstaubverursacher", wie Nagl mittels Tortendiagramm veranschaulichte, das "mit Experten von Bund, Land, Stadt und Unis abgestimmt" worden sei. Keine wirklich schlüssige Erklärung hatte Nagl dagegen auf die Frage von Moderator Bernd Hecke parat, warum er nach einer ÖVP-Meinungserhebung zur Umweltzone im Frühjahr, deren Ergebnis er bereits als ?bindend" eingestuft hatte, nun noch einmal eine Befragung startet.

Die Wirtschaftskammer hat indes bereits rund 50.000 Protestunterschriften gesammelt - fast so viele wie der Autofahrerklub Arbö und die FPÖ zusammen. Präsident Josef Herk ließ denn auch kein gutes Haar an den Fahrverboten. "Wie sinnvoll ist das, wenn bei Kosten von 200 bis 300 Millionen Euro ein paar Prozent Wirkung herauskommen?"
Lunge, Herz und Verwandte

Sinnvoll genug, wenn es nach dem Grazer Lungenspezialisten Ernst Eber geht. "Jede Maßnahme, die das Feinstaubniveau nach unten drückt ist zu begrüßen." Zumal die Kleinstpartikel, die durch eine Umweltzone besonders reduziert würden, Lunge und Herz-Kreislauf-System am stärksten schädigen würden. Arbö-Chef Hans Marcher kritisierte die "fehlende langfristige Verkehrsplanung" in Graz und warnte vor ?sozialen Dramen" im Falle von Fahrverboten. "Die Leute könnten zum Beispiel keine Verwandten mehr besuchen, die in Graz im Spital liegen."

Ein Einwand, auf den die grüne Verkehrsreferentin Lisa Rücker ungläubig den Kopf schüttelte. Soziale Härten würden abgefedert, versprach sie. "Außerdem gibt es keinerlei Konzepte von FPÖ, Autofahrerklubs und Wirtschaftskammer als Alternative. Sie sagen immer nur Nein." Im Publikum hielten sich Befürworter und Gegner etwa die Waage. Kritik erntete die Stadtregierung für ihre "mangelnde Informationspolitik" und für die "soziale Unausgewogenheit" der Maßnahme. "Warum nehmen Sie mir umgerechnet 4 bis 5000 Euro weg?", beklagte sich ein Grazer Pensionist, der in der Garage "einen alten 5er-BMW" stehen hat.

Aufhorchen ließ Nagl mit seiner Ankündigung, dass er plane, Nachrüstungen von Partikelfiltern wieder zu fördern. Bekanntlich wären Dieselautos der Abgasklasse Euro 3 von den Fahrverboten nicht betroffen.

GÜNTER PILCH

Quelle: http://www.kleinezeitung.at/steiermark/graz/graz/3045459/sollen-alte-dieselautos-nun-rot-sehen.story
Titel: Re: "Umweltzone" - Graz
Beitrag von: Martin am Juni 23, 2012, 20:25:03
Die Außwirkungen des Plabutschtunnels auf die Belastung des Grazer Südwestens:

http://www.umwelt.steiermark.at/cms/beitrag/11622250/19222537/

Ohne Worte  :boese:

Die Wiederinbetriebnahme der Abluftanlage samt leistungsfähigen Filtern würde uns eine Menge an Schadstoffen ersparen!
Die ASFINAG hätte genügend Geld dazu!  8)
Titel: Re: "Umweltzone" - Graz
Beitrag von: Firehawk am Juni 23, 2012, 21:10:38
Für den gewünschten Effekt laufst du aber in enorme Kosten, da man Feinstaub wie auch NOx und anderes nicht so einfach Filtern kann und es daher nur bei hohen Konzentrationen wirtschaftlich ist. Diese werden aber im Tunnelabgas im Vergleich zu Industrieanlagen deutlich geringer sein. Es ist auch immer besser an der Quelle zu filtern bzw. vermeiden (div. Katalysatoren etc.).
Weiters müsste man als Vergleich einmal sehen wie hoch die Kosten der Lüftungsanlage wären (bei Feinstaub"filtern" bin ich nicht sicher ob es inzwischen etwas sinnvolles gibt - eher nicht). Diese müsste ja auch relativ stark agieren da man ja den "natürlichen" Lüftungseffekt der derzeit genutzt wird nicht abschalten kann.
Titel: Re: "Umweltzone" - Graz
Beitrag von: Sanfte Mobilität am Juni 30, 2012, 11:55:49
Hier noch ein Schluckauf zum Thema "Umweltzone"

http://steiermark.orf.at/news/stories/2539312/

Ist schon komisch, dass man da mitten während der Befragung draufkommt. Wie lange wird das schon diskutiert? Und ist nicht eigentlich das Land Ansprechpartner? Und eigentlich kann der Grazer Bürgermeister (bzw. der Gemeinderat) in Graz eigentlich eine Bürgerbefragung machen und dafür nicht in Gössendorf & Co nachfragen!

Am besten die ganzen Gemeinden gleich nach Graz eingemeinden, da hört sich ein Schwachsinn auf und es kann "durchregiert" werden!!!  :boese:

W.
Titel: Re: "Umweltzone" - Graz
Beitrag von: Firehawk am Juni 30, 2012, 20:01:55
Sie haben halt was zu schreien und um ihre Bürger zu einen. (natürlich nur zu derem Wohle  :sh: )

Ist ähnlich wie die Abstimmung zur 3. Startbahn München. Die Stadtbewohner stimmen ab (über eine spezielle Klausel kann die Stadt trotz Minderheitenbeteiligung am Flughafen blockieren). Die Standortgemeinden die den Lärm bekommen werden nicht befragt. Jetzt ist die Abstimmung ja negativ ausgegangen also akzeptabel für die Anwohner. Beim anderem Ergebnis wäre es aber schon fragwürdig.

Das ist eben das Problem der direkten Demokratie (auch wenn es bei uns meist nur Volksbefragungen (oder nicht einmal das) sind). Es "scheitert" meist schon am mangelnden Verständnis (und Erklärungen für) der Bürger zusammen mit unfähigen / unfairen Politikern und der Rechtslage.

Ein ähnliches Beispiel ist das "Musiktheater" in Linz (Befragung ganz Oberösterreich). Konsequenz des ganzen: Fast ein Jahrzehnt Verzögerung und jetzt steht es neben dem Bahnhof. Bin schon gespannt ob die Erschütterungsdämpfung funktioniert.  :)
Titel: Re: "Umweltzone" - Graz
Beitrag von: Sanfte Mobilität am Juli 01, 2012, 08:42:33

Ist ähnlich wie die Abstimmung zur 3. Startbahn München. Die Stadtbewohner stimmen ab (über eine spezielle Klausel kann die Stadt trotz Minderheitenbeteiligung am Flughafen blockieren). Die Standortgemeinden die den Lärm bekommen werden nicht befragt. Jetzt ist die Abstimmung ja negativ ausgegangen also akzeptabel für die Anwohner. Beim anderem Ergebnis wäre es aber schon fragwürdig.


Das kann man nicht ganz vergleichen, weil Graz direkt von der Umweltzone betroffen wäre. Außerdem steht es den anderen Gemeinde frei, auch dort eine Befragung zu machen.

Zitat

Ein ähnliches Beispiel ist das "Musiktheater" in Linz (Befragung ganz Oberösterreich). Konsequenz des ganzen: Fast ein Jahrzehnt Verzögerung und jetzt steht es neben dem Bahnhof.


Auch das ist nicht vergleichbar. Da es ja ein Landestheater ist - also für ganz Oberösterreich und nicht nur für die Linzer - war das schon in Ordnung so. Hat lange gedauert, aber jetzt hat auch Linz endlich ein ordentliches Opernhaus :-)

W.
Titel: Re: "Umweltzone" - Graz
Beitrag von: Toben Dax am Juli 01, 2012, 10:31:09
Die Frage bei der Abstimmung lautet ja auch nicht "Soll in Graz und den Umlandgemeinden eine Umweltzone eingeführt werden?" sondern "Soll Graz für eine solche Umweltzone eintreten?", das ist ja ein Unterschied. Wie richtig erkannt ist ja das Land dafür zuständig, und da kann Graz halt ansuchen, dass so eine Umweltzone eingerichtet wird, entscheiden wird aber das Land darüber. Daher ist das wiedermal unnötig übertrieben von den Umlandgemeinden und blindlings übernommen von den Medien.
Titel: Re: "Umweltzone" - Graz
Beitrag von: Sanfte Mobilität am Juli 01, 2012, 10:49:50

Die Frage bei der Abstimmung lautet ja auch nicht "Soll in Graz und den Umlandgemeinden eine Umweltzone eingeführt werden?" sondern "Soll Graz für eine solche Umweltzone eintreten?", das ist ja ein Unterschied. Wie richtig erkannt ist ja das Land dafür zuständig, und da kann Graz halt ansuchen, dass so eine Umweltzone eingerichtet wird, entscheiden wird aber das Land darüber. Daher ist das wiedermal unnötig übertrieben von den Umlandgemeinden und blindlings übernommen von den Medien.


Absolut korrekt - hier haben die Medien wieder einmal besseren Wissens einfach nur Blödsinn übernommen!

W.
Titel: Re: "Umweltzone" - Graz
Beitrag von: Torx am Juli 02, 2012, 13:33:30

Die Frage bei der Abstimmung lautet ja auch nicht "Soll in Graz und den Umlandgemeinden eine Umweltzone eingeführt werden?" sondern "Soll Graz für eine solche Umweltzone eintreten?", das ist ja ein Unterschied.

Ja, nur wird das von den Politikern als Demokratie verkauft... Mal ganz abgesehen davon, dass das auch noch als Umweltzone verkauft wird.

Dass die  Medien das Ganze gar nicht hinterfragen ist wieder mal die andere Sache.  :pfeifend:
Titel: Re: "Umweltzone" - Graz
Beitrag von: Stipe am Juli 02, 2012, 14:06:53
Es liegt ja auch nicht im Wirkungsbereich der Stadt Graz, eine Umweltzone einzuführen.

Ein Volksbefragung in Österreich, ob in Syrien das Blutvergießen gestoppt werden soll wäre ähnlich sinnvoll...
Titel: Re: "Umweltzone" - Graz
Beitrag von: Firehawk am Juli 02, 2012, 18:13:09

Das kann man nicht ganz vergleichen, [...]


Ist klar, da hab ich mich nicht ganz klar ausgedrückt.  ;) Mir ging es um Beispiele des "bemerkenswerten" Verhältnisses zwischen Politikern und Bürgern (verschiedener Orte) bei Volks"abstimmungen".
Titel: Re: "Umweltzone" - Graz
Beitrag von: Sanfte Mobilität am Januar 30, 2013, 20:17:03
Es ist befürchten, dass die Landes- und Stadtpolitik nicht fähig sein wird, das Problem "Feinstaub" und "Umweltzone" zufriedenstellend zu lösen:

Bald ist die Geduld der EU wirklich zu Ende
Der nächste Mahnbrief aus Brüssel kommt. Die Belastung des Vorjahres könnte zum Stolperstein werden. Speziell der Umstand, dass in Graz die angekündigte Umweltzone nicht umgesetzt wurde, gilt bei der EU als entscheidendes Manko. Von .

BRÜSSEL, GRAZ. Nach sieben Jahren des Zögerns geht die Geduld der EU-Kommission in Sachen Grazer Feinstaub zu Ende. Noch im Februar wird im Zuge eines Vertragsverletzungsverfahrens erneut ein Mahnbrief an die Bundesregierung geschickt. Stolperstein könnte die hohe Feinstaubbelastung besonders des Großraumes Graz sein, war in Brüsseler Kreisen zu hören. Speziell der Umstand, dass in Graz die angekündigte Umweltzone nicht umgesetzt wurde, gilt bei der EU als entscheidendes Manko.

Neues Verfahren

Allerdings zieht Brüssel eine Art Schlussstrich unter ihre wenig zielführende Strategie seit 2005 und macht im neuen Verfahren die Luftqualität des Jahres 2012 zum entscheidenden Kriterium. Ist sie - auch ohne Umweltzone - zufriedenstellend, stellt die EU das Verfahren ein, ansonsten droht eine schärfere Gangart.

Die Daten müssen bis zum Sommer übermittelt werden, damit die EU beurteilen kann, ob es in Sachen Feinstaub eine Verbesserung für die Bürger gegeben hat oder nicht. Nach Angaben des zuständigen Referates der Landesregierung zeigen Messwerte 2012 einen Rückgang der Zahl der Tage, an denen im Raum Graz der EU-Grenzwert überschritten wurde. Doch das ist primär günstigen meteorologischen Verhältnissen zu verdanken. Wie die EU das beurteilt, ist offen.

Die EU-Kommission wird voraussichtlich noch im Sommer das weitere Vorgehen festlegen. Die Brüsseler Beamten haben schon Routine. Insgesamt droht 20 der 27 EU-Mitglieder ein Verfahren in Sachen Feinstaub. Geht unseres schlecht aus, drohen der Republik Strafzahlungen von Zehntausenden Euro - pro Tag.

Quelle: www.kleinezeitung.at

Das sind die Fakten:

- man die Umweltzone durch eine Befragung erfolgreich "verhindert"
- die FPÖ prolongiert die sogenannte "Grüne Welle", d. h. mehr Autoverkehr und mehr Staus
- wichtige Radwegverbindungen und -lückenschlüsse werden erfolgreich verhindert (Wirtschaft, FPÖ)
- der gerade erst angefangene Straßenbahnausbau scheint ins Stottern zu kommen

etc. etc. etc.

W.
Titel: Re: "Umweltzone" - Graz
Beitrag von: TW 581 am Januar 30, 2013, 20:44:32
Wer in Graz will den aktiv was gegen die Autofahrer machen außer die Grünen?
Titel: Re: "Umweltzone" - Graz
Beitrag von: Sanfte Mobilität am Januar 30, 2013, 20:59:45
Was heißt "aus den Grünen"? Es geht auch nicht gegen Autofahrer, sondern um eine sinnvolle Aufteilung des Verkehrs und da gehört auch der MIV dazu ...

W.
Titel: Re: "Umweltzone" - Graz
Beitrag von: PeterWitt am Januar 30, 2013, 21:52:00
Lieber zahlt man wohl Strafe nach Brüssel (dann ist wenigstens die EU wieder die böse), und ruht sich gemütlich aus, als in die Hände zu spucken und erade auch aus dieser Situation heraus Kapital zu schlagen und das Maximum für die Stadt heraus zu holen.

Mit einem fertigen Konzept (Fernwärme - Ausbau Straßenbahnnetz - selektiver IV-Verkehrsberuhigung) könnte man unter Hinweis der problematischen Gesamtsituation (Kessellage, stark steigende Bevölkerungsprognose) sicherlich den einen oder anderen Fördertopf leeren - nur müsste man halt Nägel mit Köpfen machen und das Konzept dann auch ohne Verzögerungen umsetzen.
Titel: Re: "Umweltzone" - Graz
Beitrag von: Sanfte Mobilität am Januar 30, 2013, 22:01:48

Lieber zahlt man wohl Strafe nach Brüssel (dann ist wenigstens die EU wieder die böse), und ruht sich gemütlich aus, als in die Hände zu spucken und erade auch aus dieser Situation heraus Kapital zu schlagen und das Maximum für die Stadt heraus zu holen.


Zahlt eh der Bund - aber vielleicht holt er sich ja das Geld bei den Städten zurück ...

Zitat

Mit einem fertigen Konzept (Fernwärme - Ausbau Straßenbahnnetz - selektiver IV-Verkehrsberuhigung) könnte man unter Hinweis der problematischen Gesamtsituation (Kessellage, stark steigende Bevölkerungsprognose) sicherlich den einen oder anderen Fördertopf leeren - nur müsste man halt Nägel mit Köpfen machen und das Konzept dann auch ohne Verzögerungen umsetzen.


Richtig - aber in Graz wird Nagl nichts mit Köpfen machen - allerdings will man die Fernwärme weiter ausbauen ...

Das angesprochene Gesamtkonzept fehlt aber weiterhin!

W.
Titel: Re: "Umweltzone" - Graz
Beitrag von: Amon am Januar 31, 2013, 00:27:13

Wer in Graz will den aktiv was gegen die Autofahrer machen außer die Grünen?


Das Problem ist: Alles was nicht dezidiert FÜR die Autofahrer getan wird, ist automatisch gegen den Autoverkehr. Beispiele: Die ÖV-Bevorrangung bremst den IV, aufgelassene Parkplätze für Radwege oder ÖV-Trassen sind "Parkplatzraub", höhere Parkgebühren sind "Schikane" oder "Abzocke" und unterm Strich traut sich keiner die Wahrheit auszusprechen, nämlich, dass der Autoverkehr von allen Verkehrsteilnehmern die meisten Privilegien genießt und am meisten Platz benötigt. Und eine Umverteilung der Verkehrsflächen wäre dringend notwendig und hat weder etwas mit den Grünen noch mit "Gegen-Autofahrer-Sein" zu tun. Es ist einfach die logische Konsequenz daraus, dass sich das Mobilitätsverhalten in den Ständten zwangsläufig ändern muss.
Titel: Re: "Umweltzone" - Graz
Beitrag von: kroko am Januar 31, 2013, 01:44:34
Was mich am meisten nervt ist dass die Leute jetzt wieder über die EU jammern, statt froh zu sein dass sich irgendwer traut das Feinstaubproblem in Graz beim Namen zu nehmen und nachdrücklich (!) Maßnahme einzufordern. Aber die meisten Leute würden sicher lieber verrecken an der dreckigen Luft statt aufs Autofahren zu verzichten. Da hat der Knoflacher wirklich recht: das Auto ist eine Droge,und zwar eine von der man nicht loskommen kann, und die man nicht mal als Problem erkennt.
Titel: Re: "Umweltzone" - Graz
Beitrag von: Ch. Wagner am Januar 31, 2013, 07:56:45

Zahlt eh der Bund - aber vielleicht holt er sich ja das Geld bei den Städten zurück ...


Das zahlt eh der Steuerzahler

LG! Christian
Titel: Re: "Umweltzone" - Graz
Beitrag von: Sanfte Mobilität am Januar 02, 2014, 09:38:39
Wenn man nichts dagegen tut, wird sich auch nix ändern: http://www.kleinezeitung.at/steiermark/graz/graz/3508876/graz-erneut-feinstaubhochburg-oesterreichs.story

W.