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Verkehr => ÖPNV - Allgemein => ÖBB => Thema gestartet von: Moderator1 am November 03, 2021, 18:37:43

Titel: ÖBB Rahmenplan 2022-2027
Beitrag von: Moderator1 am November 03, 2021, 18:37:43
Heute wurde der neue Rahmenplan präsentiert:

Präsentation:

https://www.bmk.gv.at/dam/jcr:9e968c99-8e0f-4c71-974f-8b02c0f9c760/praesentation_oebb-rahmenplan22-27_final2.pdf


Rahmenplan:

https://www.bmk.gv.at/dam/jcr:7d6fc576-565f-41da-ade7-822bca60d1d2/rahmenplan_oebb_2022-2027.pdf


Titel: Re: ÖBB Rahmenplan 2022-2027
Beitrag von: JohannesBeere am November 03, 2021, 18:47:22
Was hat sich da jetzt zum Rahmenplan 2021-2026 geändert?
Titel: Re: ÖBB Rahmenplan 2022-2027
Beitrag von: FlipsP am November 03, 2021, 18:57:36
Was hat sich da jetzt zum Rahmenplan 2021-2026 geändert?

Auf die Schnelle: Der Vollausbau des Flughafenastes zum Beispiel. Auch die Attraktivierung der Radkersburger Bahn (starten scheinbar 2026 (26: 11 Mio, 27: 24 Mio, 28: 19 Mio) und die Elektrifizierung nach Pöls, meine ich.
Titel: Re: ÖBB Rahmenplan 2022-2027
Beitrag von: Moderator1 am November 03, 2021, 19:06:39
Was hat sich da jetzt zum Rahmenplan 2021-2026 geändert?

Alles was im Plan gelb unterlegt ist, ist neu im Vergleich zum vorigen Plan dazugekommen.
Titel: Re: ÖBB Rahmenplan 2022-2027
Beitrag von: JohannesBeere am November 03, 2021, 19:15:22
Auf die Schnelle: Der Vollausbau des Flughafenastes zum Beispiel. Auch die Attraktivierung der Radkersburger Bahn (starten scheinbar 2026 (26: 11 Mio, 27: 24 Mio, 28: 19 Mio) und die Elektrifizierung nach Pöls, meine ich.
Der Vollausbau des Flughafenastes war auch im älteren schon drin, da mit dieser "NEU" - Markierung. Pöls und Radkersburg ebenfalls.
Titel: Re: ÖBB Rahmenplan 2022-2027
Beitrag von: csot am November 03, 2021, 23:23:50
Der zweigleisige Ausbau zwischen Werndorf und Spielfeld-Straß ist auch noch für die komplette Zeit in der Planungsphase wenn ich das richtige verstanden habe.

Ich habe heute Abend als ich im REX nach Süden saß mal wieder miterlebt wie ausgelastet die Strecke ist. Der REX musste in Werndorf am Bahnhof auf einen entgegenkommenden Güterzug warten, während am östlichen Bahnsteig bereits ein anderer Güterzug der nach Süden wollte stand (der fuhr knapp 10 Minuten vor dem REX durch Puntigam). Nachdem der Güterzug nach Norden durch war durfte mein REX nach Süden durch. In Wildon sah ich dann noch einen Güterzug am einem der Bahnsteige stehen, der glaub nach Norden wollte. Ich weiß jetzt nicht wie es dort weiter ging, aber keine 15 Minuten später müssen die beiden Güterzüge die in Werndorf und Wildon standen weg sein, weil dort jeweils eine S5 halten möchte.
Titel: Re: ÖBB Rahmenplan 2022-2027
Beitrag von: Schampuskrampus am November 03, 2021, 23:59:37
Der zweigleisige Ausbau zwischen Werndorf und Spielfeld-Straß ist auch noch für die komplette Zeit in der Planungsphase wenn ich das richtige verstanden habe.

Ich habe heute Abend als ich im REX nach Süden saß mal wieder miterlebt wie ausgelastet die Strecke ist. Der REX musste in Werndorf am Bahnhof auf einen entgegenkommenden Güterzug warten, während am östlichen Bahnsteig bereits ein anderer Güterzug der nach Süden wollte stand (der fuhr knapp 10 Minuten vor dem REX durch Puntigam). Nachdem der Güterzug nach Norden durch war durfte mein REX nach Süden durch. In Wildon sah ich dann noch einen Güterzug am einem der Bahnsteige stehen, der glaub nach Norden wollte. Ich weiß jetzt nicht wie es dort weiter ging, aber keine 15 Minuten später müssen die beiden Güterzüge die in Werndorf und Wildon standen weg sein, weil dort jeweils eine S5 halten möchte.

Wenn die Koralmbahn erst in Vollbetrieb ist werden kaum mehr Güterzüge über Spielfeld-Straß fahren.

Dann spart man sich die Herumgurkerei durch das Sann und Savetal.
Titel: Re: ÖBB Rahmenplan 2022-2027
Beitrag von: Stipe am November 04, 2021, 07:33:05
Ein Streckenausbau mit einhergehender Fahrzeitverkürzung zwischen Graz und Bruck ist da nicht dabei, oder habe ich das übersehen? Dabei wäre das schon wichtig beim zukünftigen Verkehrsaufkommen dort.
Titel: Re: ÖBB Rahmenplan 2022-2027
Beitrag von: FlipsP am November 04, 2021, 07:41:00
Ein Streckenausbau mit einhergehender Fahrzeitverkürzung zwischen Graz und Bruck ist da nicht dabei, oder habe ich das übersehen? Dabei wäre das schon wichtig beim zukünftigen Verkehrsaufkommen dort.

Nein. Das wäre ungefähr ein ähnliches, Projekt wie ein neuer Bosrucktunnel oder der Ausbau der Marchegger Ostbahn. Das wird, wenn es überhaupt in den nächsten Jahren geschehen soll, zusätzlich kommen.
Titel: Re: ÖBB Rahmenplan 2022-2027
Beitrag von: J. 1042 am November 04, 2021, 08:27:53
Dann spart man sich die Herumgurkerei durch das Sann und Savetal.

Und hat stattdessen eine durchgehend eingleisige Strecke zwischen Villach Süd und Ljubljana und eine fehlende Schleife Richtung Koper!
Titel: Re: ÖBB Rahmenplan 2022-2027
Beitrag von: JohannesBeere am November 04, 2021, 08:39:53
Ein Streckenausbau mit einhergehender Fahrzeitverkürzung zwischen Graz und Bruck ist da nicht dabei, oder habe ich das übersehen? Dabei wäre das schon wichtig beim zukünftigen Verkehrsaufkommen dort.
Ich befürchte, dass die ÖBB in dem Bereich noch ein massives Problem kriegen die nächsten Jahre. Wie soll sich das ausgehen (30min-Takt RJ, 1h-Takt IC, 30min-Takt S-Bahn, Kisten), wenn jetzt schon wenig Platz ist dort?
Titel: Re: ÖBB Rahmenplan 2022-2027
Beitrag von: Stipe am November 04, 2021, 09:44:18
Ein Streckenausbau mit einhergehender Fahrzeitverkürzung zwischen Graz und Bruck ist da nicht dabei, oder habe ich das übersehen? Dabei wäre das schon wichtig beim zukünftigen Verkehrsaufkommen dort.

Nein. Das wäre ungefähr ein ähnliches, Projekt wie ein neuer Bosrucktunnel oder der Ausbau der Marchegger Ostbahn. Das wird, wenn es überhaupt in den nächsten Jahren geschehen soll, zusätzlich kommen.

Der Bosrucktunnel neu ist zumindest in der Planung schon enthalten, Graz/Bruck ist also nicht einmal angedacht im aktuellen Rahmenplan?
Titel: Re: ÖBB Rahmenplan 2022-2027
Beitrag von: Sanfte Mobilität am November 04, 2021, 10:29:15
Graz/Bruck ist also nicht einmal angedacht im aktuellen Rahmenplan?

Der Ausbau Graz - Bruck ist doch längst im Laufen. Die ganzen Bahnhofsumbauten etc. dienen doch der Erhöhung der Kapazität ab der Eröffnung der KAB. Eine Verkürzung der Kantenzeiten ist ja per se nicht nötig, da der Vollknoten ja von Bruck nach Graz wandert. Insofern ist die Kantenzeit nicht mehr so ganz relevant und wäre für die notwendigen 5 Minuten auch relativ aufwendig. Und der wirkliche Sprung wird ja die Fahrzeiteinsparung durch SBT sein.

W.
Titel: Re: ÖBB Rahmenplan 2022-2027
Beitrag von: FlipsP am November 04, 2021, 11:10:45
Graz/Bruck ist also nicht einmal angedacht im aktuellen Rahmenplan?

Der Ausbau Graz - Bruck ist doch längst im Laufen. Die ganzen Bahnhofsumbauten etc. dienen doch der Erhöhung der Kapazität ab der Eröffnung der KAB. Eine Verkürzung der Kantenzeiten ist ja per se nicht nötig, da der Vollknoten ja von Bruck nach Graz wandert. Insofern ist die Kantenzeit nicht mehr so ganz relevant und wäre für die notwendigen 5 Minuten auch relativ aufwendig. Und der wirkliche Sprung wird ja die Fahrzeiteinsparung durch SBT sein.

W.

Auch das ist in der Präsentation enthalten: Durch die Ausbauten schafft man sich etwas Zeit. Die Kapazität bringt man von heute über 100%, auf nach den Ausbauten 80-100%. Immer noch kein toller Wert. Mehr wird aber nur mit NBS möglich sein.
Titel: Re: ÖBB Rahmenplan 2022-2027
Beitrag von: phil5 am November 04, 2021, 12:31:25
@FlipsP und Sanfte Mobilität:
Genau so ist es! Die jetzige Bestandsstrecke bzw. die Bahnhöfe an dieser werden derzeit und in den nächsten Jahren ausgebaut um sich die notwenige Zeit und Kapazität zu verschaffen um dann den Ausbau oder Neubau zwischen Bruck und Graz zu entwickeln.

Denn eines darf nicht vergessen werden, je mehr sich die gefahrenen Geschwindigkeiten auf einer Strecke unterscheiden, desot weniger Trassen stehen zur Verfügung.
Daher würde eine reine Verkürzung der Kantenfahrzeit im FV zwischen Bruck und Graz (auf sehr bestandsnaher Infrastruktur) per se nur zulasten den Güterverkehrs und des Nahverkehrs funktionieren wenn nicht parallel an kapazitiven Maßnahmen gearbeitet wird, eben Blockverdichtungen und Bahnhofausbauten

Lg Phil
Titel: Re: ÖBB Rahmenplan 2022-2027
Beitrag von: 5047er am November 04, 2021, 14:47:35
Dann wird es bei wohl früher oder später so kommen müssen, dass aufgrund der Streckenbelegung auch die S-Bahnen in gewissen Bahnhöfen auf die Seite genommen werden müssen, um den Fernverkehr Platz zu machen.

Wird ja auch zwischen Wien und Wr. Neustadt so praktiziert, wo die S-Bahnen planmäßig meist in Pfaffstätten für den FV Platz machen müssen. Attraktiver Nahverkehr schaut aber halt anders aus, als eine S-Bahn die z.B. in Gratwein oder Frohnleiten sieben Minuten herumsteht. Für den Güterverkehr wird es wohl noch enger werden.
Titel: Re: ÖBB Rahmenplan 2022-2027
Beitrag von: Moderator1 am November 04, 2021, 15:50:42
Dann wird es bei wohl früher oder später so kommen müssen, dass aufgrund der Streckenbelegung auch die S-Bahnen in gewissen Bahnhöfen auf die Seite genommen werden müssen, um den Fernverkehr Platz zu machen.

Wird ja auch zwischen Wien und Wr. Neustadt so praktiziert, wo die S-Bahnen planmäßig meist in Pfaffstätten für den FV Platz machen müssen. Attraktiver Nahverkehr schaut aber halt anders aus, als eine S-Bahn die z.B. in Gratwein oder Frohnleiten sieben Minuten herumsteht. Für den Güterverkehr wird es wohl noch enger werden.

Und noch enger würde allessamt werden wenn dann evt. auch auf der Südbahn noch ein Privater kommt und irgendwelche Wunschtrassen durchsetzt wodurch ein auf Effizienz getrimmter Fahrplan seine Wirkung verliert.
Titel: Re: ÖBB Rahmenplan 2022-2027
Beitrag von: phil5 am November 04, 2021, 16:59:12
Dann wird es bei wohl früher oder später so kommen müssen, dass aufgrund der Streckenbelegung auch die S-Bahnen in gewissen Bahnhöfen auf die Seite genommen werden müssen, um den Fernverkehr Platz zu machen.

Wird ja auch zwischen Wien und Wr. Neustadt so praktiziert, wo die S-Bahnen planmäßig meist in Pfaffstätten für den FV Platz machen müssen. Attraktiver Nahverkehr schaut aber halt anders aus, als eine S-Bahn die z.B. in Gratwein oder Frohnleiten sieben Minuten herumsteht. Für den Güterverkehr wird es wohl noch enger werden.

Muss es zwingend nicht kommen! Da ja im Moment die Geschwindigkeitsunterschiede zwischen Fernverkehr und Nahverkehr sich so ausgehen werden, dass der Nahverkehr knapp vor dem Fernverkehrszug in Graz bzw. Bruck an der Mur ist.
Oder hast du gemeint wenn der Fernverkehr beschleunigt wird, wird es Überholungen geben? Ja ohne weitere Anpassungen glaube ich schon
Titel: Re: ÖBB Rahmenplan 2022-2027
Beitrag von: FlipsP am November 04, 2021, 18:08:34
Dann wird es bei wohl früher oder später so kommen müssen, dass aufgrund der Streckenbelegung auch die S-Bahnen in gewissen Bahnhöfen auf die Seite genommen werden müssen, um den Fernverkehr Platz zu machen.

Wird ja auch zwischen Wien und Wr. Neustadt so praktiziert, wo die S-Bahnen planmäßig meist in Pfaffstätten für den FV Platz machen müssen. Attraktiver Nahverkehr schaut aber halt anders aus, als eine S-Bahn die z.B. in Gratwein oder Frohnleiten sieben Minuten herumsteht. Für den Güterverkehr wird es wohl noch enger werden.

Muss es zwingend nicht kommen! Da ja im Moment die Geschwindigkeitsunterschiede zwischen Fernverkehr und Nahverkehr sich so ausgehen werden, dass der Nahverkehr knapp vor dem Fernverkehrszug in Graz bzw. Bruck an der Mur ist.
Oder hast du gemeint wenn der Fernverkehr beschleunigt wird, wird es Überholungen geben? Ja ohne weitere Anpassungen glaube ich schon


Bei einem 30 Min FV Takt kann die S-Bahn nicht mehr vorher in Graz oder Bruck sein. Da muss es Überholungen geben..
Titel: Re: ÖBB Rahmenplan 2022-2027
Beitrag von: J. 1042 am November 04, 2021, 18:38:46
Bei einem 30 Min FV Takt kann die S-Bahn nicht mehr vorher in Graz oder Bruck sein. Da muss es Überholungen geben..

Nein, ein exakter 30 Min Takt beider Systeme wäre kein Problem. Das ist aber so nicht geplant, wäre aber trotzdem noch machbar. Die große Unbekannte sind eben die Privaten. Wobei sich die Frage aufdrängt, wo eine Überholung der S-Bahn aufgrund der Infrastruktur überhaupt möglich wäre. Richtung Graz wäre Gratwein oder Frohnleiten naheliegend. Richtung Bruck bleibt eigentlich nur Peggau, wenn gerade keine S11 verkehrt (Wenn endlich mal auf Rechtsfahren umgestellt wird, eben umgekehrt)
Titel: Re: ÖBB Rahmenplan 2022-2027
Beitrag von: scheurin am November 04, 2021, 19:27:18
Wird ja auch zwischen Wien und Wr. Neustadt so praktiziert, wo die S-Bahnen planmäßig meist in Pfaffstätten für den FV Platz machen müssen.

Was dort aber selten blöd gebaut worden ist. Beispielsweise zwischen Vöslau und Leobersdorf kann die Bahn nicht schnell fahren (geschätzte 60 oder 70) weil gleich hinter Kottingbrunn die Weiche ist. Nach Wien hinein ab Mödling und erst recht ab Liesing geht dann gar nichts mehr. Warum übrigens bei meinen Fahrten IMMER im Tunnel vor Meidling gehalten werden muss ist mir unbekannt.

Wieder ein netter Vergleich mit dem Nahverkehr der Schweiz von Zug nach Rotkreuz hat der Lokführer "Gas" gegeben; unglaublich. Zugegeben war es ein junger, motivierter Kerl. Will damit sagen, dass man nicht unbedingt so viel langsamer sein muss im Nahverkehr - siehe auch zwischen Salzburg und München trotz der vielen Halte. Oder man baut eigene Gleise (zum Teil ja in Wiern angedacht aber warum nicht zwischen Neustadt und Liesing?
Titel: Re: ÖBB Rahmenplan 2022-2027
Beitrag von: Schampuskrampus am November 04, 2021, 19:55:50
Dann wird es bei wohl früher oder später so kommen müssen, dass aufgrund der Streckenbelegung auch die S-Bahnen in gewissen Bahnhöfen auf die Seite genommen werden müssen, um den Fernverkehr Platz zu machen.

Wird ja auch zwischen Wien und Wr. Neustadt so praktiziert, wo die S-Bahnen planmäßig meist in Pfaffstätten für den FV Platz machen müssen. Attraktiver Nahverkehr schaut aber halt anders aus, als eine S-Bahn die z.B. in Gratwein oder Frohnleiten sieben Minuten herumsteht. Für den Güterverkehr wird es wohl noch enger werden.

Und noch enger würde allessamt werden wenn dann evt. auch auf der Südbahn noch ein Privater kommt und irgendwelche Wunschtrassen durchsetzt wodurch ein auf Effizienz getrimmter Fahrplan seine Wirkung verliert.

Wir sind Muggel und keine Zauberer, wir müssen nicht ehrfürchtig von " Du weißt schon wer" sprechen, wir können die Dinge beim Namen nennen, sag doch einfach Regiojet, geht ganz leicht von den Lippen.
Titel: Re: ÖBB Rahmenplan 2022-2027
Beitrag von: FlipsP am November 04, 2021, 19:57:29
Dann wird es bei wohl früher oder später so kommen müssen, dass aufgrund der Streckenbelegung auch die S-Bahnen in gewissen Bahnhöfen auf die Seite genommen werden müssen, um den Fernverkehr Platz zu machen.

Wird ja auch zwischen Wien und Wr. Neustadt so praktiziert, wo die S-Bahnen planmäßig meist in Pfaffstätten für den FV Platz machen müssen. Attraktiver Nahverkehr schaut aber halt anders aus, als eine S-Bahn die z.B. in Gratwein oder Frohnleiten sieben Minuten herumsteht. Für den Güterverkehr wird es wohl noch enger werden.

Und noch enger würde allessamt werden wenn dann evt. auch auf der Südbahn noch ein Privater kommt und irgendwelche Wunschtrassen durchsetzt wodurch ein auf Effizienz getrimmter Fahrplan seine Wirkung verliert.

Wir sind Muggel und keine Zauberer, wir müssen nicht ehrfürchtig von " Du weißt schon wer" sprechen, wir können die Dinge beim Namen nennen, sag doch einfach Regiojet, geht ganz leicht von den Lippen.

Regiojet ist eher nicht das Problem.
Ich denke Andreas spricht eher von einer dann so genannten ,,Südbahn".
Titel: Re: ÖBB Rahmenplan 2022-2027
Beitrag von: Moderator1 am November 04, 2021, 21:03:25
(...)


Regiojet ist eher nicht das Problem.
Ich denke Andreas spricht eher von einer dann so genannten ,,Südbahn".

Es ist ziemlich egal ob x, y, oder z - wie es J. 1042 schon so schön formuliert hat - in der aktuell sehr effizienten Planung sind private Personenzüge sie große Unbekanten die man halt auch nicht wie einen Güterzug 20 Minuten (oder gar länger) zu Seite stellen kann.
Titel: Re: ÖBB Rahmenplan 2022-2027
Beitrag von: 5047er am November 04, 2021, 21:08:48
Da ja im Moment die Geschwindigkeitsunterschiede zwischen Fernverkehr und Nahverkehr sich so ausgehen werden, dass der Nahverkehr knapp vor dem Fernverkehrszug in Graz bzw. Bruck an der Mur ist.
Oder hast du gemeint wenn der Fernverkehr beschleunigt wird, wird es Überholungen geben? Ja ohne weitere Anpassungen glaube ich schon
Im Moment braucht etwa der Railjet von Bruck/Mur nach Graz Hbf 35 Minuten, die S-Bahn 47 Minuten, macht also 12 Minuten Zeitunterschied. Hinsichtlich einem zukünftig hoffentlich existierenden Halt in Graz Gösting wird diese Differenz sicherlich nicht geringer.

Heute geht sich der aktuelle Fahrplan noch einigermaßen gut ohne Überholungen aus, wenn aber künftig pro Stunde drei Fernverkehrszüge pro Stunde unterwegs sind (zwei von/nach Wien sowie auch einer von/nach Selzthal bzw. darüber hinaus) und das Angebot im Nahverkehr zumindest gehalten wird (wobei ja auch hier ein weiterer Ausbau des Angebotes vorgesehen ist) und dann etwa unter der Woche zumindest noch zwei S-Bahnen und (wie derzeit etwa Nachmittags) REXe dazukommen, dann wird es schon mehr als eng.

Wenn dann aber auch noch der Güterverkehr dazukommt, wo etwa auch derzeit gut und gerne ein bis zwei Güterzüge fahren (und eine Verlagerung von der Straße auf die Schiene ja durchaus noch mehr Aufkommen bedeuten würde) und wie schon erwähnt der eine oder andere Private sein Glück versuchen möchte (das kann aber genauso gut wie eine "Südbahn" auch ein grüner oder gelber Zug sein, auch internationale Verbindungen von Privaten würde ich keinesfalls ausschließen), dann wird es selbst mit Überholungen sogar richtig eng.
Titel: Re: ÖBB Rahmenplan 2022-2027
Beitrag von: FlipsP am November 04, 2021, 21:36:09
Bei einem 30 Min FV Takt kann die S-Bahn nicht mehr vorher in Graz oder Bruck sein. Da muss es Überholungen geben..

Nein, ein exakter 30 Min Takt beider Systeme wäre kein Problem. Das ist aber so nicht geplant, wäre aber trotzdem noch machbar.

Stimmt. Bei exaktem 30' Takt braucht man keine Überholungen, wenn die S immer kurz nach dem FV ausfährt.

Da real aber ein asymmetrischer Knoten um 15/45 in Graz für den "schnellen" FV entstehen wird, wird die S vermutlich nicht so lange warten* und somit einige Minuten vorher abfahren. Das bedeutet eine Überholung in vermutlich Gratwein oder Peggau.

*Ich gehe davon aus, dass die S auf den Vollknoten des "langsamen" FV ausgerichtet wird.
Titel: Re: ÖBB Rahmenplan 2022-2027
Beitrag von: FlipsP am November 04, 2021, 21:39:31
Der zweigleisige Ausbau zwischen Werndorf und Spielfeld-Straß ist auch noch für die komplette Zeit in der Planungsphase wenn ich das richtige verstanden habe.

Ich habe heute Abend als ich im REX nach Süden saß mal wieder miterlebt wie ausgelastet die Strecke ist. Der REX musste in Werndorf am Bahnhof auf einen entgegenkommenden Güterzug warten, während am östlichen Bahnsteig bereits ein anderer Güterzug der nach Süden wollte stand (der fuhr knapp 10 Minuten vor dem REX durch Puntigam). Nachdem der Güterzug nach Norden durch war durfte mein REX nach Süden durch. In Wildon sah ich dann noch einen Güterzug am einem der Bahnsteige stehen, der glaub nach Norden wollte. Ich weiß jetzt nicht wie es dort weiter ging, aber keine 15 Minuten später müssen die beiden Güterzüge die in Werndorf und Wildon standen weg sein, weil dort jeweils eine S5 halten möchte.

Wenn die Koralmbahn erst in Vollbetrieb ist werden kaum mehr Güterzüge über Spielfeld-Straß fahren.

Dann spart man sich die Herumgurkerei durch das Sann und Savetal.

Das sieht man bei ÖBB und Ministerium anders:

Dort ist die Südbahn ab Werndorf nach der Inbetriebnahme der KAB weiterhin mit ">100%" gekennzeichnet.

(http://www.styria-mobile.at/home/forum/index.php?action=dlattach;topic=14448.0;attach=92499;image)
Titel: Re: ÖBB Rahmenplan 2022-2027
Beitrag von: csot am November 04, 2021, 22:16:09
Wenn die Koralmbahn erst in Vollbetrieb ist werden kaum mehr Güterzüge über Spielfeld-Straß fahren.

Dann spart man sich die Herumgurkerei durch das Sann und Savetal.

Das sieht man bei ÖBB und Ministerium anders:

Dort ist die Südbahn ab Werndorf nach der Inbetriebnahme der KAB weiterhin mit ">100%" gekennzeichnet.

Ich sehe da jetzt keinen Widerspruch. Es ist möglich dass KAB den Güterverkehr zwar reduziert, aber der Personenverkehr mit der Verkehrsprognose 2025+ der ÖBB stark genug steigt um bei ">100%" zu sein. Was auch immer ">100%" genau heißt.
Titel: Re: ÖBB Rahmenplan 2022-2027
Beitrag von: phil5 am November 05, 2021, 07:16:03
@csot und Flipsp: genau so ist es, der Personennahverkehr ist zurzeit durch die zwei Kreuzungspunkte (Wildon und Retznei) begrenzt. Wenn jetzt der Güterverkehr ungefähr auf dem heutigem Niveau bleibt und zusätzlich eine verdichtete Fernverkehrsverbindung Graz- Maribor hinzukommt wird es wesentlich enger. Jegliche weitere Verdichtung südlich von Werndorf ist dann sehr schwierig.

Daher macht der Ausbau durchaus Sinn. 

Lg Phil
Titel: Re: ÖBB Rahmenplan 2022-2027
Beitrag von: phil5 am November 05, 2021, 07:42:02
Da ja im Moment die Geschwindigkeitsunterschiede zwischen Fernverkehr und Nahverkehr sich so ausgehen werden, dass der Nahverkehr knapp vor dem Fernverkehrszug in Graz bzw. Bruck an der Mur ist.
Oder hast du gemeint wenn der Fernverkehr beschleunigt wird, wird es Überholungen geben? Ja ohne weitere Anpassungen glaube ich schon
Im Moment braucht etwa der Railjet von Bruck/Mur nach Graz Hbf 35 Minuten, die S-Bahn 47 Minuten, macht also 12 Minuten Zeitunterschied. Hinsichtlich einem zukünftig hoffentlich existierenden Halt in Graz Gösting wird diese Differenz sicherlich nicht geringer.

Heute geht sich der aktuelle Fahrplan noch einigermaßen gut ohne Überholungen aus, wenn aber künftig pro Stunde drei Fernverkehrszüge pro Stunde unterwegs sind (zwei von/nach Wien sowie auch einer von/nach Selzthal bzw. darüber hinaus) und das Angebot im Nahverkehr zumindest gehalten wird (wobei ja auch hier ein weiterer Ausbau des Angebotes vorgesehen ist) und dann etwa unter der Woche zumindest noch zwei S-Bahnen und (wie derzeit etwa Nachmittags) REXe dazukommen, dann wird es schon mehr als eng.

Wenn dann aber auch noch der Güterverkehr dazukommt, wo etwa auch derzeit gut und gerne ein bis zwei Güterzüge fahren (und eine Verlagerung von der Straße auf die Schiene ja durchaus noch mehr Aufkommen bedeuten würde) und wie schon erwähnt der eine oder andere Private sein Glück versuchen möchte (das kann aber genauso gut wie eine "Südbahn" auch ein grüner oder gelber Zug sein, auch internationale Verbindungen von Privaten würde ich keinesfalls ausschließen), dann wird es selbst mit Überholungen sogar richtig eng.

Da stimme ich dir zu, ohne weiteren Ausbau wird es kaum möglich sein, weitere Verkehrsverdichtungen unterzubringen.
Aber bis zur Inbetriebnahme Semmering und Koralmbahn wird es diesbezüglich nur mehr die besagten Bahnhofsumbauten geben.
Nun den Fahrplan wird man sich schon überlegt haben, damit noch alles Platz finden wird.
Der Halt in Gösting wird erst dann kommen, wenn die Nordeinfahrt von Graz entsprechend ausgebaut ist ( merhgleisige Einfahrt), sonst wird es wie du schon sagst sehr eng von der Fahrzeitdifferenz her.

Zum Thema private Anbieter, kann es durchaus sein, dass einige EVUs auf die Idee kommen werden auch dort zu fahren, nur gibt es dann ggf. einen Passus in den SNNB der ggf. für die Strecke Bruck-Graz schlagen werden könnte:
Überlastete Infrastruktur oder auch spezielle Streckenspezifische Vorrangregeln- dazu steht einiges in den SNNB:
Zumindest bei der "überlasteter Infrastruktur" wäre in der Hauptverkehrszeit, also 5:00h-9:00h und 15:00h-19:00h (also nicht Nebenverkehrszeit!) der gemeinwirtschaftliche Verkehr klar zu priorisieren während in der Nebenverkehrszeit sogar internationaler Güterverkehr ggü. dem Nahverkehr vorrang hätte, wenn dieser einen höhren gesellschaftlichen Nutzen hätte.
Ob dann jedoch alles zu in der Realtität umgesetzt wird ist eine andere Frage, drinnen stehen tut es jedenfalls:.
https://infrastruktur.oebb.at/de/geschaeftspartner/schienennetz/snnb/snnb-2022/schienennetz-nutzungsbedingungen-2022.pdf

Lg Phil
Titel: Re: ÖBB Rahmenplan 2022-2027
Beitrag von: Stipe am November 05, 2021, 09:15:16
Danke euch allen, das ist sehr interessant und informativ, zumindest für Laien wie mich.
Titel: Re: ÖBB Rahmenplan 2022-2027
Beitrag von: FlipsP am November 05, 2021, 09:31:14
Zum Thema private Anbieter, kann es durchaus sein, dass einige EVUs auf die Idee kommen werden auch dort zu fahren, nur gibt es dann ggf. einen Passus in den SNNB der ggf. für die Strecke Bruck-Graz schlagen werden könnte:
Überlastete Infrastruktur oder auch spezielle Streckenspezifische Vorrangregeln- dazu steht einiges in den SNNB:
Zumindest bei der "überlasteter Infrastruktur" wäre in der Hauptverkehrszeit, also 5:00h-9:00h und 15:00h-19:00h (also nicht Nebenverkehrszeit!) der gemeinwirtschaftliche Verkehr klar zu priorisieren während in der Nebenverkehrszeit sogar internationaler Güterverkehr ggü. dem Nahverkehr vorrang hätte, wenn dieser einen höhren gesellschaftlichen Nutzen hätte.
Ob dann jedoch alles zu in der Realtität umgesetzt wird ist eine andere Frage, drinnen stehen tut es jedenfalls:.
https://infrastruktur.oebb.at/de/geschaeftspartner/schienennetz/snnb/snnb-2022/schienennetz-nutzungsbedingungen-2022.pdf

Ich würde nicht davon ausgehen, dass dieser Passus schlagend wird.
Es gibt auch heute schon genügend Strecken, die an der Kapazitätsgrenze oder darüber liegen. Trotzdem gilt nur (wenn ich mich nicht irre) die Wiener Stammstrecke als ,,überlastete Infrastruktur".
Titel: Re: ÖBB Rahmenplan 2022-2027
Beitrag von: FlipsP am November 05, 2021, 09:33:21
@csot und Flipsp: genau so ist es, der Personennahverkehr ist zurzeit durch die zwei Kreuzungspunkte (Wildon und Retznei) begrenzt. Wenn jetzt der Güterverkehr ungefähr auf dem heutigem Niveau bleibt und zusätzlich eine verdichtete Fernverkehrsverbindung Graz- Maribor hinzukommt wird es wesentlich enger. Jegliche weitere Verdichtung südlich von Werndorf ist dann sehr schwierig.

Daher macht der Ausbau durchaus Sinn. 

Lg Phil

Der kommt scheinbar auch in Fahrt:

Ausbau Südbahn Werndorf - Spielfeld-Straß (http://www.styria-mobile.at/home/forum/index.php/topic,14451.msg196087.html#msg196087)
Titel: Re: ÖBB Rahmenplan 2022-2027
Beitrag von: phil5 am November 05, 2021, 10:56:02
Zum Thema private Anbieter, kann es durchaus sein, dass einige EVUs auf die Idee kommen werden auch dort zu fahren, nur gibt es dann ggf. einen Passus in den SNNB der ggf. für die Strecke Bruck-Graz schlagen werden könnte:
Überlastete Infrastruktur oder auch spezielle Streckenspezifische Vorrangregeln- dazu steht einiges in den SNNB:
Zumindest bei der "überlasteter Infrastruktur" wäre in der Hauptverkehrszeit, also 5:00h-9:00h und 15:00h-19:00h (also nicht Nebenverkehrszeit!) der gemeinwirtschaftliche Verkehr klar zu priorisieren während in der Nebenverkehrszeit sogar internationaler Güterverkehr ggü. dem Nahverkehr vorrang hätte, wenn dieser einen höhren gesellschaftlichen Nutzen hätte.
Ob dann jedoch alles zu in der Realtität umgesetzt wird ist eine andere Frage, drinnen stehen tut es jedenfalls:.
https://infrastruktur.oebb.at/de/geschaeftspartner/schienennetz/snnb/snnb-2022/schienennetz-nutzungsbedingungen-2022.pdf

Ich würde nicht davon ausgehen, dass dieser Passus schlagend wird.
Es gibt auch heute schon genügend Strecken, die an der Kapazitätsgrenze oder darüber liegen. Trotzdem gilt nur (wenn ich mich nicht irre) die Wiener Stammstrecke als ,,überlastete Infrastruktur".

Ja der einizge Abschnitt mit überlasteter Infrastruktur ist Meidling- Mödling, es sind aber einige Strecken enthalten für die spezielle Zuweisungsregeln gelten.

@Südbahn: Naja die Planungen laufen offensichtlich schon nur die genannten Inbetriebnahme Zeitpunkte scheinen mir hier etwas zu optimstisch- ich glaube da wird in der Zeitung ein Bahnhofsumbau Spielfeld gleich mit einer durchgehenden Zeigleisigkeit verwechselt...

Lg Phil
Titel: Re: ÖBB Rahmenplan 2022-2027
Beitrag von: obdacher am November 05, 2021, 17:46:54
Der Rahmenplan verschweigt die geplanten Streckeneinstellungen. Zum Beispiel Weißkirchen - Bad St Leonhard (2025),  Bahnhof Lavanttal - St. Paul (2022),  Leoben-Donawitz - Trofaiach, der "Graben" nach Fertigstellung des neuen Bosrucktunnels... In der Netzfolie ist auch die Jauntalbahn als unelektrifiziert dargestellt, obwohl diese in der Koralmbahn verschwinden wird.
Titel: Re: ÖBB Rahmenplan 2022-2027
Beitrag von: FlipsP am November 05, 2021, 17:59:04
Der Rahmenplan ist auch keine Netzentwicklung, sondern eine Auflistung der Investitionen.
Titel: Re: ÖBB Rahmenplan 2022-2027
Beitrag von: obdacher am November 05, 2021, 18:00:58
Der Rahmenplan ist geduldiges Papier, laut Statistik Austria ist der Baukostenindex von 2020 auf 2021 um 14 Prozent gestiegen. Die Investitionen des Rahmenplans wurden mit 2,5% "valorisiert".
Titel: Re: ÖBB Rahmenplan 2022-2027
Beitrag von: Moderator1 am November 05, 2021, 18:55:31
(...), der "Graben" nach Fertigstellung des neuen Bosrucktunnels... (...)

Und wie kommen dann die Erzzüge von Eisenerz nach Leoben? - die werden doch wohl nicht über Linz fahren? Davon abgesehen vergehen bis dahin noch viele Jahre, kann sich also noch einiges ändern denke ich?
Titel: Re: ÖBB Rahmenplan 2022-2027
Beitrag von: JohannesBeere am November 05, 2021, 20:31:29
Der Rahmenplan verschweigt die geplanten Streckeneinstellungen. Zum Beispiel Weißkirchen - Bad St Leonhard (2025),  Bahnhof Lavanttal - St. Paul (2022),  Leoben-Donawitz - Trofaiach, der "Graben" nach Fertigstellung des neuen Bosrucktunnels... In der Netzfolie ist auch die Jauntalbahn als unelektrifiziert dargestellt, obwohl diese in der Koralmbahn verschwinden wird.

Ist das irgendwo klar ersichtlich?
Schade um Leoben-Trofaiach, wäre sicher eine gute S-Bahn Strecke gewesen. Was ist dann eigentlich mit dem Tanklager, das mehrmals wöchentlich bedient wird?

Zum Xeis: Wie sollen dann die ganzen Erzzüge und die Reserve von Eisenerz aus fahren?

Titel: Re: ÖBB Rahmenplan 2022-2027
Beitrag von: scheurin am November 05, 2021, 22:12:06
Der Ausbau Graz - Bruck ist doch längst im Laufen.

Was ist mit Stübing? Da verliert man viel Zeit. Auch zwischen Bruck und Mürzzuschlag.
Titel: Re: ÖBB Rahmenplan 2022-2027
Beitrag von: il_treno am November 05, 2021, 22:50:44
Da ja im Moment die Geschwindigkeitsunterschiede zwischen Fernverkehr und Nahverkehr sich so ausgehen werden, dass der Nahverkehr knapp vor dem Fernverkehrszug in Graz bzw. Bruck an der Mur ist.
Oder hast du gemeint wenn der Fernverkehr beschleunigt wird, wird es Überholungen geben? Ja ohne weitere Anpassungen glaube ich schon
Im Moment braucht etwa der Railjet von Bruck/Mur nach Graz Hbf 35 Minuten, die S-Bahn 47 Minuten, macht also 12 Minuten Zeitunterschied. Hinsichtlich einem zukünftig hoffentlich existierenden Halt in Graz Gösting wird diese Differenz sicherlich nicht geringer.

Heute geht sich der aktuelle Fahrplan noch einigermaßen gut ohne Überholungen aus, wenn aber künftig pro Stunde drei Fernverkehrszüge pro Stunde unterwegs sind (zwei von/nach Wien sowie auch einer von/nach Selzthal bzw. darüber hinaus) und das Angebot im Nahverkehr zumindest gehalten wird (wobei ja auch hier ein weiterer Ausbau des Angebotes vorgesehen ist) und dann etwa unter der Woche zumindest noch zwei S-Bahnen und (wie derzeit etwa Nachmittags) REXe dazukommen, dann wird es schon mehr als eng.

Wenn dann aber auch noch der Güterverkehr dazukommt, wo etwa auch derzeit gut und gerne ein bis zwei Güterzüge fahren (und eine Verlagerung von der Straße auf die Schiene ja durchaus noch mehr Aufkommen bedeuten würde) und wie schon erwähnt der eine oder andere Private sein Glück versuchen möchte (das kann aber genauso gut wie eine "Südbahn" auch ein grüner oder gelber Zug sein, auch internationale Verbindungen von Privaten würde ich keinesfalls ausschließen), dann wird es selbst mit Überholungen sogar richtig eng.

Da stimme ich dir zu, ohne weiteren Ausbau wird es kaum möglich sein, weitere Verkehrsverdichtungen unterzubringen.
Aber bis zur Inbetriebnahme Semmering und Koralmbahn wird es diesbezüglich nur mehr die besagten Bahnhofsumbauten geben.
Nun den Fahrplan wird man sich schon überlegt haben, damit noch alles Platz finden wird.
Der Halt in Gösting wird erst dann kommen, wenn die Nordeinfahrt von Graz entsprechend ausgebaut ist ( merhgleisige Einfahrt), sonst wird es wie du schon sagst sehr eng von der Fahrzeitdifferenz her.

Zum Thema private Anbieter, kann es durchaus sein, dass einige EVUs auf die Idee kommen werden auch dort zu fahren, nur gibt es dann ggf. einen Passus in den SNNB der ggf. für die Strecke Bruck-Graz schlagen werden könnte:
Überlastete Infrastruktur oder auch spezielle Streckenspezifische Vorrangregeln- dazu steht einiges in den SNNB:
Zumindest bei der "überlasteter Infrastruktur" wäre in der Hauptverkehrszeit, also 5:00h-9:00h und 15:00h-19:00h (also nicht Nebenverkehrszeit!) der gemeinwirtschaftliche Verkehr klar zu priorisieren während in der Nebenverkehrszeit sogar internationaler Güterverkehr ggü. dem Nahverkehr vorrang hätte, wenn dieser einen höhren gesellschaftlichen Nutzen hätte.
Ob dann jedoch alles zu in der Realtität umgesetzt wird ist eine andere Frage, drinnen stehen tut es jedenfalls:.
https://infrastruktur.oebb.at/de/geschaeftspartner/schienennetz/snnb/snnb-2022/schienennetz-nutzungsbedingungen-2022.pdf

Lg Phil
Nur dann muss die Frage schon erlaubt sein, warum die ÖBB Infra nicht die Strecke endlich ausbaut, anscheinend wollen sie den ÖBB PV vor der bösen privaten Konkurenz schützen. So was geht gar nicht, leider wird das hier auf dem Rücken der Fahrgäste ausgetragen. Der Fahrgast möchte schnell und günstig von a nach b kommen!
Titel: Re: ÖBB Rahmenplan 2022-2027
Beitrag von: phil5 am November 07, 2021, 10:44:54

@il-Treno: Deiner Aussage kann ich so nicht zustimmen! Der fehlende Ausbau der Strecke Graz-Bruck hat nichts mit einem privaten EVU zu tun, sonst würden dort auch keine privaten Güterverkehrs EVUs fahren! Sonst hätte die Wesbtahn auch nie auf die Stammstrecke in Wien fahren können....
Leider waren offensichtlich andere Ausbau-Projekte (auch politsch) höher gereit als dieser Abshnitt, leider!
Und nicht zu vergessen es gibt mehrere Entscheider in solchen Prozessen, nicht nur die ÖBB Infrastruktur.
Denn sonst wäre ja auch das Tullnerfeld früher fertig geworden als die Neubauabschnitte zwischen St. Pölten und Linz.
Auch im Flachgau wird leider erst jetzt ausbgebaut, dort ist eine ähnliche Auslastung gegeben.
Also bitte die Kirche im Dorf lassen, meine Antwort bezog sich auf das Thema, dass der Nahverkehr verschlechtert würde und weche Möglichkeiten es gäbe.
Titel: Re: ÖBB Rahmenplan 2022-2027
Beitrag von: Sanfte Mobilität am November 07, 2021, 11:31:48
Zwischen Graz und Bruck geht es im Moment primär nicht um Geschwindigkeit, sondern um Kapazität (in den Bahnhöfen, dazu zusätzliche Überleitstellen) - höhere Geschwindigkeiten für den FV bringen einen größeren Geschwindigkeitsuntschied und damit eine geringere Kapazität. Und eine Kantenfahrzeit von 30 Minuten zwischen Graz und Bruck ist ja nicht mehr notwendig, weil der Knoten nach Graz wandert. Entscheidend ist daher die Kantenfahrzeig zwischen den Knoten Wr. Neustadt und Graz.

Denke, dass man längerfristig im Mur-, aber auch im Mürztal eher auf Kapazität und nicht primär auf Geschwindigkeit bauen wird. Ein Thema wird sicher die Nordeinfahrt von Graz sein, v. a. wenn dort eine Haltestelle errichtet werden soll.

W.
Titel: Re: ÖBB Rahmenplan 2022-2027
Beitrag von: Immanuel Cunt am November 07, 2021, 12:21:40
Die 30er-Kante dient ja dazu, dass beide Knoten funktionieren. Nördlich von Graz brauchts eh absehbar 4 Gleise, also wohl eine Neubaustecke bis Raum Frohnleiten.
Titel: Re: ÖBB Rahmenplan 2022-2027
Beitrag von: FlipsP am November 07, 2021, 12:30:00
Die 30er-Kante dient ja dazu, dass beide Knoten funktionieren. Nördlich von Graz brauchts eh absehbar 4 Gleise, also wohl eine Neubaustecke bis Raum Frohnleiten.

Richtig!

Die Frage ist, ob eine NBS bis Frohnleiten für die Kante ausreicht.
Titel: Re: ÖBB Rahmenplan 2022-2027
Beitrag von: Sanfte Mobilität am November 07, 2021, 14:18:08
Die Frage ist, ob eine NBS bis Frohnleiten für die Kante ausreicht.

Vermutlich nicht.

Was sicher notwendig ist, ist ein Ausbau der nördlichen Einfahrt des Grazer Hauptbahnhofs (viergleisig), v. a. wenn der NVK Gösting kommt. Ob sich bis Gratwein/Gratkorn durchgehend ein drittes Gleis ausgehen könnte, weiß ich nicht. Ein drittes Gleis zwischen Stübing und Frohnleiten sollte grundsätzlich gehen, man braucht eine Lösung für den Kugelsteintunnel bzw. beim östlichen Ortsrand von Deutschfeistritz (Unterflurtrasse?).

Zwischen Stübing (südlich der Brücke über die Gärtnerstraße) und Gratkorn/Gratwein wäre eine Neubaustrecke östlich der Mur denkbar (mit einer Murbrücke bei Eggenfeld zurück zur Bestandsstrecke).

Aber auch da wird es um Kapazität und nicht um Geschwindigkeit gehen. Eine Tunnellösung a la Inntal werden wir nicht kriegen ...

W.
Titel: Re: ÖBB Rahmenplan 2022-2027
Beitrag von: FlipsP am November 07, 2021, 14:55:50
Eine NBS östlich der Mur zwischen Stübing und Gratwein/Gratkorn wird nicht möglich sein, denn dort sind die Versickerungsfelder für die Grazer Brunnen.

Auch wären das maximal, wie du schon schreibst, Kapazitätsmaßnahmen und keine Geschwindigkeitsmaßnahmen.

Geplant wurden jedenfalls hauptsächlich NBS im Tunnel.
Titel: Re: ÖBB Rahmenplan 2022-2027
Beitrag von: Bus 15 O530 Citaro L am November 08, 2021, 10:20:03
In einer Masterarbeit an der TU Graz wurde das einmal genau untersucht. (Das hatten wir glaub ich eh schon einmal in einem Thread zum integralen Taktfahrplan.)


Dabei wurden drei mögliche Maßnahmen zur Fahrzeitverkürzung untersucht, um die 30 min Kantenfahrzeit zu schaffen.

1. Neubaustrecke von Graz Nord auf der anderen Murseite, parallel zur A9 bis Deutschfeistritz, dort Einbindung in die Bestandsstrecke.
2. Tunnel nördlich von Frohnleiten, um Peugener Bogen abzukürzen
3. Neutrassierung zwischen Pernegg und Bruck (mehrere mögliche Varianten, teilweise mit Möglichkeit einer Verbindung zur Brucker Schleife und teilweise mit Endpunkt nördlich der Brucker Schleife, wodurch dieser Neubauabschnitt für Züge der Relation Graz-Leoben ohne Stürzen nicht befahrbar ist)

Das Ergebnis der Arbeit war, dass zwei dieser drei Maßnahmen umgesetzt werden müssen, damit die Kantenfahrzeit von 30 min erreicht werden kann. Welche Kombination dabei umgesetzt wird, ist egal.
Am meisten bringen würde natürlich die Neubaustrecke Graz-Deutschfeistritz. Denn dann ist dieser Abschnitt 4-gleisig (2 Gleise Bestand über Stübing für S-Bahn und Güterverkehr, 2 Gleise Neubau für Fern- und Güterverkehr).

Die Verkürzung der Kantenfahrzeit wäre auf jeden Fall sehr wichtig! Mit dem neuen Fahrplankonzept schummelt man sich ja ziemlich durch, ohne einen saubere Knoten in Graz und Bruck zu schaffen.


Wenn die Koralmbahn erst in Vollbetrieb ist werden kaum mehr Güterzüge über Spielfeld-Straß fahren.
Wie kommt man denn auf die Idee? Natürlich wird die Strecke über Spielfeld auch weiterhin eine wichtige Güterzugstrecke bleiben.

Der Baltisch-Adriatische-Korridor teilt sich ja in bzw. südlich von Graz auf. Die Hauptachse führt über Koralmbahn/Kärnten nach Italien und eine Nebenachse führt über Spielfeld nach Koper. Das ist ja auch der Grund, warum die Slowenen zurzeit die Strecke von der Grenze bei Spielfeld bis Marburg grundlegend modernisieren. Auf einem Abschnitt wird sogar ein Tunnel und eine recht lange Brücke neu gebaut, da die Trassierung verbessert wird und die Gesamtstrecke wird bei der Modernisierung auch so vorbereitet, dass man mit relativ wenig Aufwand ein zweites Gleis dazulegen kann.
In einem Land wie Slowenien würde man nicht solche Summen in eine Eisenbahnstrecke (die für den innenslowenischen Verkehr keine große Bedeutung hat) investieren, wenn man es nicht für den internationalen Verkehr benötigen würde.

Bei internationalen Personenzügen kann ich mir schon vorstellen, dass sie in der Relation Wien-Graz-Villach-Laibach fahren werden. Aber für den Güterverkehr (Tschechien/Nordostösterreich-)Graz-Koper ist die Koralmbahn uninteressant. So viel Zeit spart man sich über Villach nicht und die paar Minuten, die man sich sparen würden, gehen durchs Stürzen in Laibach wieder verloren. Über Spielfeld kann man ohne Verschubaufwand durchfahren und spart damit auch Kosten.