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Allgemein => Graz => Bauprojekte => Thema gestartet von: Michael am März 18, 2007, 10:33:15

Titel: Bebauung Andreas-Hofer-Platz
Beitrag von: Michael am März 18, 2007, 10:33:15

Der vergessene Platz


Die Stadt lässt den Andreas-Hofer-Platz seit Jahrzehnten links liegen. Der Bau des Joanneum-Museumsquadranten wird zur letzten Chance, den vergessenen Platz zu retten. Investoren stehen Gewehr bei Fuß.

BERND HECKE

Die Verhältnisse am Andreas-Hofer-Platz sind einzementiert. Die Shell AG hat in den 1960ern die erste Grazer Tiefgarage in die Erde betoniert und dafür von der Stadt ein günstiges Baurecht erhalten. Das Rondeau auf dem Garagendach, einst eine Tankstelle, steht der Weiterentwicklung des Platzes seither im Weg. Der Vertrag mit Shell läuft noch bis 2046.

Dennoch kommt rund um den vergessenen Platz einiges in Bewegung. Das letzte stadtplanerische Hoffnungsgebiet in der City zieht die Immobilien-Entwickler wieder an. Kein Wunder, will das Land bis 2011 doch 48,5 Millionen Euro in den Umbau des Joanneum-Quadranten an der Neutorgasse stecken.

Längst laufen Verhandlungen. Die städtische Immo-Tochter GBG zieht die Fäden, wie Geschäftsführer Bernd Weiss bestätigt: "Wir sind in Kontakt mit Immorent, Post und den Stadtwer

ken. Parallel zum Museumsquadranten ist das jetzt eine der letzten Chancen, aus dem Platz noch etwas zu machen."

Alle drei genannten Verhandlungspartner besitzen Objekte, die den Platz im Süden begrenzen (siehe Bild). Und alle drei müssten Flächen bereitstellen, um einen rentablen Neubau eines Büro- und Geschäftskomplexes im Zentrum des Platzes zu ermöglichen.

Auch Shell soll ins Boot geholt werden. Vor allem, weil sonst allein die Ablöse für die Garage samt Baurecht bei rund zwölf Millionen liegen würde. Nur um dann im Zuge des Baus auch die Tiefgarage komplett erneuern zu müssen.

Auch andere wären gerne mit an Bord. So hat Manfred Herzl vom einstigen Stiefelkönig-Clan ein spektakuläres Konzept in der Pipeline, dass die "Shopping-Brücke" von der Herrengasse zum Andreas-Hofer-Platz schlagen könnte: "Es geht darum, großzügige Einzelhandelsflächen entlang der Landhausgasse zu schaffen."

Seine Objekte der Begierde: die Rückseite des Rathauses, das Casino, das sich, wie berichtet, nach Alternativ-Standorten wie dem Messe-Schlössl umschaut, und ein Neubau auf dem Andreas-Hofer-Platz.

Noch lotet man die Projekte aus, aber die Zeit der Luftschlösser scheint vorbei. Im Rathaus gibt es schon im April die nächsten Gespräche über den vergessenen Platz, den Bürgermeister Siegfried Nagl längst zur Chefsache erklärt hat.

Quelle: www.kleine.at


Ein moderner Bürobau, mitten auf dem Platz der mind. doppelt so hoch ist, wie die umliegenden Gebäude, würde den Platz attraktivieren.

Den Busbahnhof sollte man komplett verlegen - In Zukunft wird es auch hier keinen Straßenbahnanschluss geben. In Verbindung mit dem in
Planung befindendem Projekt "NVK HBF", wäre dort dann genug Platz, eine neue(verlegte) Endstation für die ÖBB Postbusse zu errichten.
Titel: Re: Der vergessene Platz
Beitrag von: GuiAra am März 24, 2007, 09:57:04
Der  AHPlatz ist wirklich ein schandfleck und eine Lösung ist wirklich dringend, jedoch einen Bürokomplex wie du ihn vorschlagst wäre nicht passend.
Eine Grünanlage wie ich sie mir vorstelle nicht machbar.

Eine Shopping Brücke zum AHPlatz und dann am AHPlatz auch noch ein MiniShopping Center wäre glaub ich der Falsche Weg.
Wie wäre es wenn man Shell anbietet die ÖsterreichZentrale hinzustellen. Für die Europa /Ost-, Westeuopa Zentrale ist der Platz glaub ich zu klein. ;D

Achja das Casino soll meines Erachtens bleiben wo es ist.
Am MesseSchlössl ists unpassend. Geht nach SalzburgerVorbild und nacdem was ich gehört habe ists dort im Schloss Klesheim recht ungemütlich. Man wäre lieber in der Stadt.
Also solls in Graz auch im Zentrum bleiben.
Titel: Re: Der vergessene Platz
Beitrag von: Michael am März 24, 2007, 13:04:14
Also wenn der Busbahnhof erstmal weg ist, dann würde ich den Kai schon früher tieferlegen - also schon vor dem A. Hofer Platz.

Das alte Trafik-Häuschen entfernen und hier ein Cafe mit Plattform errichten. Das wäre doch was.  :D

Zitat
Die wäre es wenn man Shell anbietet die ÖsterreichZentrale hinzustellen. Für die Europa /Ost-, Westeuopa Zentrale ist der Platz glaub ich zu klein.


Wieso nicht - wäre dann nur ein 500m Skyscraper.  ;D

Zitat
Achja das Casino soll meines Erachtens bleiben wo es ist.


Dem schließe ich mich an. Ich finde das Gebäude in Graz passend.
Titel: Grazer kauft den Andreas-Hofer-Platz
Beitrag von: Michael am März 25, 2007, 10:48:10
Jetzt wird es Ernst auf dem Andreas-Hofer-Platz: Kauf durch einen Grazer Investor.


Eine nahezu unendliche Geschichte ist's rund um den Andreas-Hofer-Platz in Graz - nun scheint es doch ein Happyend zu geben. Ein Grazer Investor ist sich offensichtlich mit der Shell AG handelseins geworden und hat dieser die Nutzungsrechte für den Platz abgekauft.

Viele Ideen, keine Lösung

Aber ganz von vorne: Seit den 60er-Jahren ist das Baurecht für dieses Grundstück in den Händen der Shell AG, immer wieder haben sich Politiker und Stadtplaner an diesem ,,hässlichen Entlein" die Zähne ausgebissen. Erst kürzlich stand der Platz wieder im medialen Mittelpunkt, diesmal startete die städtische Immobilien-Gesellschaft GBG den (untauglichen) Versuch frischen Wind in die Sache zu bringen. Doch während man von dort aus verkünden ließ, dass man ,,die Fäden ziehe", hat sich offenbar im Hintergrund ein gänzlich anderer Deal abgespielt - wie auch der zuständige Mann bei der Shell AG, Horst Scheiber, gegenüber der WOCHE bestätigt: ,,Es hat sehr intensive Gespräche mit einem Grazer Investor gegeben. Und die scheinen - nach einem langen Auf und Ab in den letzten Jahren - nun doch zielführend zu sein.

Ein positiver Ansatz für uns, aber in Folge sicherlich auch für die Stadt Graz." Übrigens: Die GBG hat bis dato noch keinen ernsthaften Kontakt zu Shell hergestellt ... Damit darf das heitere Gerüchteraten um den Grazer Investor beginnen. Und es verdichten sich die Anzeichen, dass es sich dabei um die Firma Acoton handelt. Geschäftsführer Gerald Gollenz auf Nachfrage: ,,Der Andreas-Hofer-Platz ist ein höchst interessantes Objekt. Mehr sage ich zum derzeitigen Zeitpunkt nicht." Eine viel sagende Antwort, die aber wohl nur einen Schluss zulässt: Der Andreas-Hofer-Platz ist unter den Hammer gekommen.

Und dass sinnvolle Gestaltung auf diesem Platz Kreativität verlangt - von einem Hotel über ein Verwaltungsgebäude bis hin zu Geschäftslokalen für große Textilhandelsketten wäre allles möglich -, steht wohl außer Zweifel.

Autor Roland Reischl 

Quelle: www.grazerwoche.at


:bier:

Was die wohl mit dem Platz vorhaben.  ???
Titel: Re: Grazer kauft den Andreas-Hofer-Platz
Beitrag von: CaptnFuture am März 26, 2007, 10:55:18

Was die wohl mit dem Platz vorhaben.  ???

Bei Acoton fürchte ich: verbauen. Und analog zu den Betonklötzen auf der Thalia (bzw. dem Betonklotz, nachdem der 2. ja in letzter Sekunde abgeblasen wurde) wahrscheinlich mit irgendwas großem.

MfG, Christian
Titel: Re: Der vergessene Platz
Beitrag von: Pollux am März 26, 2007, 11:16:59
Ein platz muss kein haessliches entlein sein. Zubauen beseitigt aber wieder die wirkung des ersten grazer hochhaues aus den 30ern. Das ist sogar als sehenswuerdigkeit zu rechnen.

LG Hans
Titel: Re: Der vergessene Platz
Beitrag von: Michael am März 26, 2007, 14:08:01
Zitat
Ein platz muss kein haessliches entlein sein.


Aber es ist eins!
Zitat

Zubauen beseitigt aber wieder die wirkung des ersten grazer hochhaues aus den 30ern.


Da muss ich zustimmen - Frage mich, wie die Firma Acoton den Platz gewinnbringend vermarkten kann? Wird wahrscheinlich doch ein Hochhaus werden.  :-\
Titel: Gegenwind für Platzhirsch
Beitrag von: Michael am März 28, 2007, 07:43:09
Nur VP-Bürgermeister Nagl ist über mögliches Acoton-Projekt am Andreas-Hofer-Platz erfreut, die übrigen Fraktionen haben Vorbehalte.

Das Investorengerangel um den Andreas-Hofer-Platz scheint entschieden. Doch für den neuen "Platzhirsch", Acoton-Chef Gerald Gollenz, der sich die Rechte für die Oberflächennutzung vom Tiefgaragenpächter Shell AG gesichert hat, gibt es Gegenwind. Obwohl Gollenz die Stadt und weitere Investoren ins Boot holen will.

Die Acoton will den Deal bis Juni perfekt machen und dann ihr Projekt präsentieren, so Gollenz, der gestern einen Termin bei VP-Stadtchef Siegfried Nagl und in der Liegenschaftsabteilung hatte.

Der Haken: Der Gemeinderat muss seinen Segen geben, gehört das bis 2040 an Shell verpachtete Areal doch der Stadt. Aus Sicht von Gollenz sei das auf Basis des Shell-Vertrags von 1966 nicht mehr als ein Formalakt. Und doch ist noch nichts fix. Denn nur Nagl, der mit der Acoton schon das Thalia-Projekt einfädelte, ist erfreut: "Die Stadt sollte nun mit den Investoren die Entwicklung des Platzes ermöglichen."

Doch Liegenschaftsstadtrat Wolfgang Riedler (SP) ist alarmiert: "Ich prüfe alle rechtlichen Möglichkeiten. Stellt sich heraus, dass die Acoton auf Kosten der Stadt agiert, lasse ich es auf einen Rechtsstreit ankommen." Auch KP-Stadträtin Elke Kahr und Grünen-Gemeinderat Hermann Candussi haben Bedenken, weil sich die Acoton - wie bei der Thalia - bisher städtebaulich nicht hervorgetan habe. Eine genaue Prüfung sei notwendig. FP-Klubchefin Maxie Uray-Frick will das Projekt sehen, bevor sie zustimmt.

B. HECKE, G. WINTER

Quelle: www.kleine.at
Titel: Re: Der vergessene Platz
Beitrag von: Michael am November 12, 2007, 18:37:18
Auszug aus der Gemeinderatssitzung, die am kommenden Donnerstag, dem 15.11.2007 stattfinden soll:

5
A 8/4 - 755/2001
Städtische Liegenschaft
Andreas-Hofer-Platz;
Bestandrechte Shell Austria Ges.m.b.H.
Übertragung an AJS Acoton Projektmanagement & Bauträger Ges.m.b.H. & Co KEG

Titel: Neustart für den Andreas-Hofer-Platz
Beitrag von: Michael am April 04, 2008, 00:21:17

Bewegung am Andreas-Hofer-Platz: VP-Stadtrat Rüsch sucht Einigung mit Investor Acoton. SP-Riedler fürchtet um "verschenktes Vermögen".

Dieser Platz hat den Charme von Bukarest aus den 70er-Jahren", befindet der neue Finanzstadtrat Gerhard Rüsch. Die Rede ist vom Andreas-Hofer-Platz, der der Stadtregierung ja schon einiges Kopfzerbrechen und eine Millionen-Klage von Shell eingebracht hat. Rüsch versucht nun einen Neustart, um diesen zentralen Grazer Platz städtebaulich zu entwickeln.

Zur Vorgeschichte: Die Shell AG will die Bestandsrechte für den Platz um kolportierte 12,5 Millionen Euro an die Acoton abtreten. Dazu bedarf es aber der Zustimmung der Stadt Graz als Liegenschaftseigentümerin, die wiederum die Acoton-Mutter Alpine mit an Bord haben will. Dagegen wehrt sich aber Acoton-Geschäftsführer Gerald Gollenz - ein Kreis, der bislang nicht durchbrochen werden konnte und Shell im Dezember zur Millionen-Klage veranlasste.

Verträge. In einem Gespräch am Donnerstag mit Gollenz will Stadtrat Rüsch diesen Kreis durchbrochen haben. Die Einigung schaut so aus: Es soll zwei Schriftstücke geben. Einen Vertrag zwischen Shell und Acoton, den die Stadt absegnet; und unabhängig davon eine Patronanzerklärung der Alpine für die Acoton. Rüsch: "Das soll eine Haftungserklärung beinhalten und einen unerwünschten Weiterverkauf der Rechte verhindern." Insgesamt soll damit der Weg frei für den Andreas-Hofer-Platz Neu gemacht werden, den die Stadt gemeinsam mit Acoton beschreiten will.

"Dasselbe Modell". Für SP-Chef und Rüsch-Vorgänger Wolfgang Riedler ist das wenig erbaulich. "Das ist dasselbe Modell, das auch ich eingefordert habe - das hätte Gollenz schon lange unterschreiben können." Für ihn soll dem Nagl-Freund Gollenz damit nur ein Vorteil verschafft werden, gleichzeitig "verschenkt die Stadt möglicherweise einen wertvollen Platz". Für den SP-Chef ist klar: "Shell ist ein starker Partner, die Alpine ist ein starker Partner, aber Acoton alleine ist zu schwach. So geben wir der notwendigen Änderung im Flächenwidmungsplan sicher keine Zustimmung."

GERALD WINTER

Quelle: www.kleine.at


Zitat
Bei Acoton fürchte ich: verbauen.

Darf man das überhaut? Gibt es da keine Regelung? Falls es da wirklich zur Verbauung kommen sollte,
dann gäbe es keinen "Platz" mehr.
Titel: Re: Der vergessene Platz
Beitrag von: Mario_84 am April 05, 2008, 11:29:10
Zu "Ein moderner Bürobau, mitten auf dem Platz der mind. doppelt so hoch ist, wie die umliegenden Gebäude, würde den Platz attraktivieren." Wie hoch wäre das bitte?!
=> glaube dass wird nie geschehen
Titel: Re: Der vergessene Platz
Beitrag von: Michael am April 06, 2008, 11:11:00
Habe die Meinung mittlerweile geändert. Das würde irgendwie doch nicht so reinpassen.
Titel: Re: Der vergessene Platz
Beitrag von: CaptnFuture am April 12, 2008, 19:19:33
Wunschtraum: Der Kai wird schon vor dem Platz in die Unterführung abgesenkt und es entsteht ein kleiner Park unter Einbeziehung der Murpromenade.
Warum das nicht passieren wird:
1.) Geht das wegen der Verkehrsführung nicht
2.) Braucht man dazu keine Acoton...


Zitat
Bei Acoton fürchte ich: verbauen.

Darf man das überhaut? Gibt es da keine Regelung? Falls es da wirklich zur Verbauung kommen sollte, dann gäbe es keinen "Platz" mehr.

Ich glaub nicht, dass man etwas nicht verbauen darf, nur weil es "Platz" heißt. Außerdem ist der Andreas-Hofer-Platz noch kein sehr alter Platz, bis 1914 stand da ein Kloster.

MfG, Christian
Titel: Re: Der vergessene Platz
Beitrag von: Michael am April 13, 2008, 21:15:52
Zitat
Wunschtraum: Der Kai wird schon vor dem Platz in die Unterführung abgesenkt und es entsteht ein kleiner Park unter Einbeziehung der Murpromenade.
Warum das nicht passieren wird:
1.) Geht das wegen der Verkehrsführung nicht
2.) Braucht man dazu keine Acoton...

Das wäre natürlich schön. Man könnte ja am Murufer Auffahrten errichten, die auf Pfählen gelagert sind.

Zitat
Ich glaub nicht, dass man etwas nicht verbauen darf, nur weil es "Platz" heißt. Außerdem ist der Andreas-Hofer-Platz noch kein sehr alter Platz, bis 1914 stand da ein Kloster.

Sehr interessant. :o
Titel: Re: Bebauung Andreas-Hofer-Platz
Beitrag von: Michael am November 13, 2011, 11:07:00

Andreas-Hofer-Platz gelöst

Ein Projekt für die nächste Gemeinderatsperiode ist wohl die Verbauung des Andreas-Hofer-Platzes durch die Acoton. Aber, so Nagl, auch dort sei die Verkehrslösung klar: Die Postbusse werden am Marburger Kai abgestellt, der dann teilweise nur noch einspurig befahrbar ist. Die Fläche zwischen Holding und Neubau wird verkehrsberuhigt. Allerdings braucht es noch einen Baumasseplan, erklärt Nagl: ,,Wir müssen für die Welterbehüter jetzt genau festlegen, welche Kubaturen auf dem Platz errichtet werden sollen." Dann startet der Architektenwettbewerb.

Quelle: http://www.kleinezeitung.at/g7/index.do   http://epaper.kleinezeitung.at/edition-kzg/data/20111113/pages/20111113.KLEINEZEITUNG.G7_HAUPTBLATT.8_0.pdf
Titel: Re: Bebauung Andreas-Hofer-Platz
Beitrag von: Bumsti am November 25, 2011, 23:33:26
Stellt sich nur die Frage ob, wenn Schwarz-Grün so weiter machen, der sehr verehrte Herr Bürgermeister Nagl in der nächsten Legislaturperiode noch was zu entscheiden hat.
Titel: Re: Bebauung Andreas-Hofer-Platz
Beitrag von: amadeus am November 26, 2011, 07:57:59

Stellt sich nur die Frage ob, wenn Schwarz-Grün so weiter machen, der sehr verehrte Herr Bürgermeister Nagl in der nächsten Legislaturperiode noch was zu entscheiden hat.


Nur weil ein paar Vögel laut schreien, ändert sich nichts. Seine Umfagewerte sind durchaus nicht schlecht. Auch ist ja weit und breit nicht die Spur einer brauchbaren Alternative zu entdecken.
Titel: Bebauung Andreas-Hofer-Platz - Start für den Wettbewerb
Beitrag von: Michael am Dezember 23, 2011, 09:37:01

Jetzt scheint Leben in die Sache zu kommen:

Start für den Wettbewerb

Einigung über Weltkulturerbe. Nach Weihnachten wird Wettbewerb für Hotel- und Geschäftsprojekt am Andreas-Hofer-Platz ausgeschrieben.
Nach langen Vorbereitungen gibt es endlich grünes Licht für Wettbewerb Andreas-Hofer-Platz


Eine Visitenkarte für Graz ist er schon lange nicht mehr. Nach abschließenden Gesprächen zwischen der Stadtbaudirektion und Vertretern der Welterbestellen scheint aber jetzt endlich Bewegung in die Neubebauungspläne am Andreas-Hofer-Platz zu kommen. "Endlich", sagt auch Gerald Gollenz von der Acoton, die ja dort ein Projekt um rund 50 Millionen Euro errichten will. In Kürze soll der geladene Architektenwettbewerb ausgeschrieben werden.

In der jetzt erreichten Einigung sieht Planungsreferent Bürgermeister Siegfried Nagl "optimale Voraussetzungen für eine Aufwertung dieses wichtigen und sensiblen Standortes". Und auch Stadtbaudirektor und Grazer Welterbevertreter Bertram Werle freut sich, "dass die hohen Qualitätsanforderungen des Weltkulturerbes für den Andreas-Hofer-Platz mit modernen Nutzungen unter einen Hut gebracht werden konnten".

In der letzten Abstimmungsrunde mit Hofrat Bruno Maldoner vom Ministerium für Unterricht, Kunst und Kultur konnte Werle noch offene Fragen klären. Ein Eckpunkt: Die maximale Bruttogeschoßfläche sollte 13.000 Quadratmeter nicht überschreiten. Das erlaubt aber trotzdem eine Überschreitung der im Flächenwidmungsplan festgelegten Maximaldichte von 2,5. Festgelegt wurde weiters, dass die Bushaltestellen zum Marburgerkai "wandern" sollen.

"Nachdem sich die Vorbereitungen ohnehin so lange verzögert haben, wollen wir jetzt keine Zeit mehr verlieren. Nach Weihnachten werden einige international erfahrene Architekten zum Wettbewerb geladen", erklärt Acoton-Chef Gollenz. Im Raumprogramm stünden ein Hotel mit rund 200 Zimmern sowie ein Geschäfts- und Gastronomiebereich, der auch in Richtung Entertainment gehen könnte.

Quelle: http://www.kleinezeitung.at/steiermark/graz/graz/2906179/start-fuer-den-wettbewerb.story
Titel: Re: Bebauung Andreas-Hofer-Platz
Beitrag von: Michael am Dezember 23, 2011, 14:39:18

A.-Hofer-Platz: Wettbewerbs-Grundlagen sind fertig!


Nach langen akribischen Vorbereitungen und intensiven Gesprächen mit den VertreterInnen des Weltkulturerbes ist es soweit: Alle wesentlichen Grundlagen für einen Gestaltungswettbewerb für den Andreas-Hofer-Platz sind aus Sicht der Stadt Graz fertig. Jetzt liegt es am Projektwerber, seine Nutzungsüberlegungen offenzulegen, dann steht einem baldigen Wettbewerbsstart nichts mehr im Wege.

Baulandreserve im Herzen der Altstadt
Ein besonders sensibler Standort mit schwierigen Rahmenbedingungen erfordert auch eine entsprechend sensible Vorgangsweise - aber nach jahrelangen intensiven Vorbereitungen mit insgesamt vier Studien und detaillierten Gesprächen mit allen maßgeblichen Beteiligten ist es jetzt so weit: Für den Andreas-Hofer-Platz, die letzte große Baulandreserve inmitten der Altstadt, stehen die Grundlagen für den gestalterischen Wettbewerb fest. Planungsreferent Bürgermeister Mag. Siegfried Nagl sieht darin ,,optimale Voraussetzungen für eine Aufwertung dieses wichtigen Standortes", Stadtbaudirektor und Welterbe-Vertreter DI Mag. Bertram Werle freut sich, dass auch die hohen Qualitätsanforderungen des Weltkulturerbes für den Andreas-Hofer-Platz mit modernen Nutzungen unter einen Hut gebracht werden können.

Intensive Vorbereitungen seit 2006
Seit dem Jahr 2006 waren intensive Vorbereitungen für den Wettbewerb getroffen worden: Drei städtische Studien und eine weitere Untersuchung von Studierenden der Technischen Universität Graz (TU) befassten sich mit allen Aspekten, die eine Bebauung der letzten Baulandreserve dieser Größenordnung in der Altstadtzone berücksichtigen muss. In Verkehrsfragen - konkret etwa eine mögliche Fußgängerzone in der Neutorgasse, die Zufahrt für eine neu zu errichtende Tiefgarage oder die Verlegung der derzeitigen Bushaltestelle, die zum Marburger Kai ,,wandern" soll - wurden zahlreiche Varianten überprüft, dazu kamen städtebauliche Rahmenbedingungen, die von den relevanten Abteilungen der Stadt Graz - Stadtbaudirektion und Stadtplanungsamt - ebenso unter die Lupe genommen wurden wie von den externen Beteiligten, etwa der Altstadtsachverständigenkommission (ASVK) sowie den VertreterInnen von ICOMOS und Weltkulturerbe.

Quelle: http://www.graz.at/cms/beitrag/10185424/1618648/
Titel: Re: Bebauung Andreas-Hofer-Platz
Beitrag von: Michael am Februar 05, 2012, 17:58:33

Jetzt scheint Leben in die Sache zu kommen:


Eine unendliche Geschichte ::):


,,Kein Platz, nur ein Bauplatz"


Es ist der letzte weiße Fleck der Grazer Innenstadtplanung: zu Besuch am Andreas-Hofer-Platz, der teuersten Verkehrsinsel der Stadt.

Es ist der letzte Zufluchtsort im urbanen Niemandsland: Umringt von Straßen, darunter eine Garage, als einzige Nachbarn eine Autovermietung - und mittendrin das ,,Stix II". Seit 2002 trotzt Inge Holl in ihrem Café mitten am Andreas-Hofer-Platz der Ungemütlichkeit des Planungs-Wildwuchses. Zu schätzen gelernt hat sie ihn nicht wirklich: ,,Man muss schon sagen, der Platz ist schiach. Ich habe alles versucht, aber hier kann man einfach nichts lieb gestalten."

Seit Jahrzehnten ist der einstige Fischplatz (siehe unten) weitgehend unverbaute Ödnis. Holls Café war jahrzehntelang Teil einer Tankstelle, im Untergrund bildet seit 1965 die Tiefgarage die Basis für einen Bauplatz. ,,Denn das ist kein Platz, nur ein Bauplatz", räumt Baudirektor Bertram Werle ein. Das steht schwarz auf weiß in der Stadthistorie wie im Flächenwidmungsplan. Wobei das ,,nur" dennoch Grundlage für eine städtebauliche Chance ist. Werle: ,,Mit der entsprechenden architektonischen Qualität ist der Platz sehr wohl zu heben."

Nur, dass Acoton-Chef Gerald Gollenz, der nicht zu erreichen war, als Bauherr schon seit vier Jahren mit der Stadt verhandelt und noch nicht einmal den Startschuss für den Architektenwettbewerb geben konnte. Um 12,5 Millionen Euro soll die Acoton der Shell AG den Bauplatz abgekauft haben, rund 50 Millionen will der Investor in einen Neubau mit möglicher Hotelnutzung stecken. Es ist die wohl teuerste Verkehrsinsel der Stadt. Letzter Konflikt laut Werle: ,,Die Acoton wollte 17.000 m² Geschossfläche, die Weltkulturerbe-Kommission und wir können nur 13.000 zulassen." Gollenz bestritt gegenüber der Kleinen Zeitung, es auf die 17.000 m² anzulegen. Wieder einmal spießt es sich mit dem Bau.

Die Verkehrsinsel lädt also weiter nicht zum Verweilen, ja nicht einmal zum Drübergehen ein. Die Trafik ist seit fünf Jahren geschlossen, das Café Sued seit letztem Sommer. Die Tafeln für Werner Schimpls ,,U-Boot" im Tiefgaragentunnel wurden nie abmontiert, obwohl das Kunstprojekt längst verschwunden ist. Auch der blaue Szyszkowitz-Kowalski-Neubau der Steiermärkischen Sparkasse hat nicht mehr Passanten angelockt. Einzige Lichtblicke: Im Wakonig-Haus richten die Möbeldesigner von ,,Team 7" im Frühjahr ihren Flagship-Store ein, vis-à-vis erfüllt das Kindercafé Flohcircus wenigstens eine Ecke mit Leben.

Wie es mit ihrem Café ,,Stix II" weitergehen soll, weiß Holl nicht, mit ihr hat noch keiner geredet. Der ,,Schatz vom Andreas-Hofer-Platz", wie sie auf einem Plakat liebevoll bezeichnet wird, spielt Karten mit einem Gast. Ihr kann die ganze Aufregung nichts anhaben: ,,Ich gehe sowieso bald in Pension. Ich mache weiter, bis die Bagger kommen". An der Theke hat Busfahrer Arnold Sarko ein Wörtchen mitzureden: ,,Wir brauchen hier kein Hotel, nur einen anständigen Busbahnhof. Mit Überdachung, Klo und Parkplätzen für die Pause." Und einem Café, sonst gebe es hier ja nichts mehr. Sein Wunsch geht wohl nicht in Erfüllung. Kommt der Neubau, werden die Busse zum Marburger Kai verlegt.

Und so hat Inge Holl nur noch einen Rat, bevor wir gehen: ,,Schreiben Sie: ,Besuchen Sie das Stix, solange es noch steht'."

Quelle: http://www.kleinezeitung.at/g7/index.do
Titel: Re: Bebauung Andreas-Hofer-Platz
Beitrag von: Empedokles am Februar 06, 2012, 06:52:20
Zitat

Kommt der Neubau, werden die Busse zum Marburger Kai verlegt.


Weiß da jemand schon genaueres, wie man sich den neuen Busbahnhof vorstellt?


LG, E.
Titel: Re: Bebauung Andreas-Hofer-Platz
Beitrag von: TW 22 am Februar 06, 2012, 13:08:43
Statt den Parkplätzen (an der Ostseite des Kais) wird es sechs Bushaltestellen geben - also keinen echten Busbahnhof.

8)
Titel: Re: Bebauung Andreas-Hofer-Platz
Beitrag von: Martin am Februar 06, 2012, 16:09:17
Das ist aber nicht gerade optimal  ???

Die Umsteigewege zu den Linien der HGL werden länger...
Titel: Re: Bebauung Andreas-Hofer-Platz
Beitrag von: PatSpeesz am Februar 06, 2012, 16:48:22
Zu welchen HGL- Linien genau??

Eine Umsteigemöglichkeit zu - relevanten - HGL- Linien würde sich hier frühestens
durch den Bau der Innenstadtentlastungsstrecke ergeben.

Aber von deren Realisierung kann man auf absehbare Zeit - und wohl auch darüber
hinaus - leider nicht einmal mehr träumen.  :boese:

LG Rainer
Titel: Re: Bebauung Andreas-Hofer-Platz
Beitrag von: Sanfte Mobilität am Februar 06, 2012, 20:15:59
Naja, der 67er fährt über den Fischplatz - aber: welche Bedeutung hat den der Postbusbahnhof eigentlich noch? Für Menschen, die direkt in der Innenstadt Leben oder Arbeiten, aber für die Linien, die in Richtung Osten fahren ist ja wohl der Jakominiplatz der wichtigste Ein- und Aussteigepunkt. Sinnvoll wäre die Schaffung eines zentralen Regionalbusbahnhofs am Hauptbahnhof (Übergang zum Eisenbahnverkehr), von dem alle Linien ihren Ausgangspunkt haben sollten. Dann braucht man am Kai auch keine zusätzlichen Haltestellen mehr bauen ...

W.
Titel: Re: Bebauung Andreas-Hofer-Platz
Beitrag von: just4fun am Februar 06, 2012, 20:24:28

Sinnvoll wäre die Schaffung eines zentralen Regionalbusbahnhofs am Hauptbahnhof (Übergang zum Eisenbahnverkehr), von dem alle Linien ihren Ausgangspunkt haben sollten.


Da man das ja beim jetzigen Umbau voll vergeigt hat und wieder keinen Busbahnhof beim Hauptbahnhof geschaffen hat wirds eben auch weiterhin bei der 5-Ecken-Lösung bleiben. Ein paar Busse fahren vom Bahnhof, ein paar vom Griesplatz, ein paar vom Jakominiplatz, ein paar vom Andreas Hofer Platz und der Rest sonstwo.

Dabei hätte man jetzt sogar noch die Möglichkeit am Hauptbahnhof umzuplanen, aber ändern wird sich trotzdem nix. In zehn Jahren dann wird man dort eben wieder alles aufreissen für einen Busbahnhof.
Titel: Re: Bebauung Andreas-Hofer-Platz
Beitrag von: Der Steirer am Februar 07, 2012, 14:37:40

Naja, der 67er fährt über den Fischplatz - aber: welche Bedeutung hat den der Postbusbahnhof eigentlich noch? Für Menschen, die direkt in der Innenstadt Leben oder Arbeiten, aber für die Linien, die in Richtung Osten fahren ist ja wohl der Jakominiplatz der wichtigste Ein- und Aussteigepunkt.


Vollste Zustimmung. Ich bin sehr oft in Graz mit meiner kleinen Tochter (mit den Öffis) unterwegs. Aber am Andreas - Hofer - Platz sind wir noch nie aus-, ein- oder umgestiegen.
Titel: Re: Bebauung Andreas-Hofer-Platz
Beitrag von: Empedokles am Februar 07, 2012, 18:15:17

Vollste Zustimmung. ... am Andreas - Hofer - Platz sind wir noch nie aus-, ein- oder umgestiegen.


Vollstes Dagegenhalten!
Wenn ich nach "Stradegund" musste, bin ich immer schon am AHP in den Postbus eingestiegen, womit ich am Jakominiplatz meinen heißersehnten Sitzplatz bereits ergattert hatte. In der Gegenrichtung bin ich dann natürlich am Opernring ausgestiegen. - So verschieden können also die Gewohnheiten sein!


Die Umsteigewege zu den Linien der HGL werden länger...


Genau das habe ich befürchtet!

LG, E.

Edit:

... Sinnvoll wäre die Schaffung eines zentralen Regionalbusbahnhofs am Hauptbahnhof (Übergang zum Eisenbahnverkehr), von dem alle Linien ihren Ausgangspunkt haben sollten. ...


Genau so ist es!    :one:
Titel: Re: Bebauung Andreas-Hofer-Platz
Beitrag von: Ch. Wagner am Februar 07, 2012, 19:15:42

Dabei hätte man jetzt sogar noch die Möglichkeit am Hauptbahnhof umzuplanen, aber ändern wird sich trotzdem nix. In zehn Jahren dann wird man dort eben wieder alles aufreissen für einen Busbahnhof.


So sehr ich für den "Zentralen Omnibus Bahnhof" bin, aber ich glaube nicht, daß am Hauptbahnhof noch umgeplant werden könnte. Zumal die Busbetreiber wohl auch kein großes Interesse daran haben, sonst gäbe es den ZOB schon.
LG!Christian
Titel: Re: Bebauung Andreas-Hofer-Platz
Beitrag von: kayjay am Februar 07, 2012, 21:09:02
http://gat.st/pages/de/nachrichten/5173.html?ls=fc67db6fbcf5dba466736b78b8302931
Titel: Re: Bebauung Andreas-Hofer-Platz
Beitrag von: amadeus am Februar 08, 2012, 08:38:11
Egal was man dort baut, es ist jedenfalls besser als der jetzige (Nicht)Zustand. So gesehen ein Paradies für Architekten, man kann nichts falsch machen.
Titel: Re: Bebauung Andreas-Hofer-Platz
Beitrag von: Sanfte Mobilität am Februar 08, 2012, 09:28:09

Egal was man dort baut, es ist jedenfalls besser als der jetzige (Nicht)Zustand. So gesehen ein Paradies für Architekten, man kann nichts falsch machen.


Da kann man eine Menge falsch machen ...

W.
Titel: Re: Bebauung Andreas-Hofer-Platz
Beitrag von: Deadlocked am Februar 08, 2012, 12:12:07
sieht man ja auch am Immorent-Gebäude, das gehört mal ganz zuerst weg.
Titel: Re: Bebauung Andreas-Hofer-Platz
Beitrag von: amadeus am Februar 08, 2012, 12:52:03

sieht man ja auch am Immorent-Gebäude, das gehört mal ganz zuerst weg.

Das ist ja älter als der Sparkassenbau. Könnte man den vielleicht auch gleich ... ?  ;)
Und weil wir gerade dabei sind: Ich finde den Stadtwerkebau abgrundtief hässlich (wie auch seinen Zwilling am Eperantoplatz).
Wie ich schon schrieb: Dort kann man nix mehr falsch machen.
Titel: Re: Bebauung Andreas-Hofer-Platz
Beitrag von: Ch. Wagner am Februar 08, 2012, 13:17:46

Und weil wir gerade dabei sind: Ich finde den Stadtwerkebau abgrundtief hässlich (wie auch seinen Zwilling am Eperantoplatz).


Und doch gehören beide Gebäude zu den bemerkenswertesten Zeugnissen der Grazer Architektur der Zwischenkriegszeit (meint auch der "Dehio"). Vielleicht findest du auch einmal Zeit, die Geschichte dieser Gebäude zu lesen, sie ist es wert (meine ich).
LG! Christian
Titel: Re: Bebauung Andreas-Hofer-Platz
Beitrag von: amadeus am Februar 08, 2012, 13:48:12

Und doch gehören beide Gebäude zu den bemerkenswertesten Zeugnissen der Grazer Architektur der Zwischenkriegszeit (meint auch der "Dehio"). Vielleicht findest du auch einmal Zeit, die Geschichte dieser Gebäude zu lesen, sie ist es wert (meine ich).


Hab ich doch schon vor vielen Jahren alles ausführlich gelesen. Leider sind sie für mich trotzdem hässlich geblieben.
Diesen Platz kann nur eines retten: Volle Verbauung bis der Platz als solcher nicht mehr existiert. Damit der Blick dann nie gleichzeitig auf mehr als eine, höchstens zwei der dort versammelten Scheußlichkeiten fallen kann.
Titel: Re: Bebauung Andreas-Hofer-Platz
Beitrag von: Viator am Februar 08, 2012, 14:58:19
Ich denke auch, hässlich bleibt hässlich und wenn noch so viel schöngeredet oder eben schöngeschrieben wird.

Trotzdem wäre es schade darum, einen Platz(!) in der Innenstadt einfach zu verbauen. Zumindest die Parkgarage wie die Tankstelle gehört von der Oberfläche des Platzes getilgt und der Platz den Menschen gegeben.

Weiters sollte der Platz zur Mur hin geöffnet werden in Form breiter, zum Wasser hin einladender Treppen. (Ich denke da so an die Treppen von Odessa, bekannt durch den Eisenstein-"Klassiker".) Das ganze Grünzeug einschließlich Bäumen, das den schönen Ausblick verdeckt, gehört dort radikal weg. Ohne dieses affenartige Grazer Getue um jeden umgeschnittenen Baum.
Wo der Mensch nicht ständig rodet, wächst von Natur aus sowieso alles zu. Das bemerkt jeder, der ein auch nur ein noch so kleines Grundstückchen besitzt: Der "Kampf" geht vielmehr darum, das (Gott sei Dank) mit Urkraft nachwachsende Grün etwas in Zaum zu halten.

[Utopie ein:] Ein kleines Flusshafenbecken wie auf ganz alten Stichen zu entdecken wäre doch auch was Feines, wo Graz bisher dem Wasser über Jahrzehnte nur die kalte Schulter gezeigt hat. In jeder anderen Landeshaupstadt Österreichs (außer Eisenstadt) ist viel mehr Wasser erlebbar als in Graz. Sind wir die verkapptesten Landratten? [Utopie aus.]
Titel: Re: Bebauung Andreas-Hofer-Platz
Beitrag von: Sanfte Mobilität am Februar 08, 2012, 15:40:02
Es ist ja nicht Frage ob etwas subjektiv hässlich ist oder nicht.

Fakt ist, und das wurde hier schon geschrieben, dass es sich bei dem Stadtwerke-Gebäude um einen der wenigen Vertreter der Moderne in Graz handelt. Problem des Platzes, und auch dies wurde schon erwähnt, ist die "Architektur" der Umgebung. Damit meine ich nicht einmal die Tankstelle, die ist ja ein Beispiel der 1950er-Jahre, sondern z. B. das Sparkassengebäude etc. Diese Gebäude gehören nicht da hin.

Was nun die "Bebauung" des Platzes betrifft, so darf man gespannt sein, aber so Projekte wie das M1 und der Sackstraßeneingang wird es hws. da nicht geben - obwohl gerade so ein architektonischer Wurf dem Platz nur gut tun könnte!!!

W.
Titel: Re: Bebauung Andreas-Hofer-Platz
Beitrag von: Ch. Wagner am Februar 08, 2012, 16:17:49
Ich rede oder schreibe nichts schön. Mir gefällt es, dir nicht. Das ist halt einfach so ("de gustibus non est disputandum"). Allerdings kann ich mir schwer vorstellen, wie man eine Parkgarage von der Oberfläche "tilgen" kann. Willst du den Platz odessamäßig mit der Treppe gestalten, muß allerdings sehr viel umgebaut werden, 200 Stufen müssen wohl erst Platz haben.
Warum ein Platz keine Bäume haben soll, verstehe ich nicht. Gerade die sind nicht für den Schatten, sondern auch für das Mikroklima wichtig. Der ganze Platz würde aussehen, als hätte ihn Speer geplant.
Wie der Namen Lend verrät, hat Graz immer mit dem Wasser gelebt, ich erinnere auch an die gescheiterte Flußschifffahrt. Mir ist aber nicht klar, wozu der Hafen dienen sollte. Bootsausflüge? Tretbootfahren?
LG! Christian
Das Bilderl zeigt natürlich die Stiege in Odessa und ist einem Reiseführer entnommem (A. Evens, Ukraine, Bradt, Bucks, 2010)
Das zweite ist K.A. Kubinzky, Graz, Sutton 2000
Titel: Re: Bebauung Andreas-Hofer-Platz
Beitrag von: loger am Februar 08, 2012, 16:45:24
Ja ja das war in der guten alten Zeit !!Heute muß niemand mehr in eine häßliche Barake, heute dürfen wir uns unter freiem Himmel berieseln (oder beschneien) und bewinden lassen   :boese: loger
Titel: Re: Bebauung Andreas-Hofer-Platz
Beitrag von: Viator am Februar 08, 2012, 21:03:29

...kann ich mir schwer vorstellen, wie man eine Parkgarage von der Oberfläche "tilgen" kann. Willst du den Platz odessamäßig mit der Treppe gestalten, muß allerdings sehr viel umgebaut werden, 200 Stufen müssen wohl erst Platz haben.
Warum ein Platz keine Bäume haben soll, verstehe ich nicht. Gerade die sind nicht für den Schatten, sondern auch für das Mikroklima wichtig. Der ganze Platz würde aussehen, als hätte ihn Speer geplant.
Wie der Namen Lend verrät, hat Graz immer mit dem Wasser gelebt, ich erinnere auch an die gescheiterte Flußschifffahrt. Mir ist aber nicht klar, wozu der Hafen dienen sollte. Bootsausflüge? Tretbootfahren?


Danke für die illustrierenden Bilder. Keine Angst, es geht hier nicht um die Anzahl der Stufen, sondern um das Prinzip dieser schönen, breiten Stiege über schillerndem Wasser, die die Menschen auch zum Verweilen, Genießen, Abschalten einladen kann. Gott sei Dank könnten es in Graz um einige Stufen weniger sein. Dafür wäre eine noch etwas breitere Stiege, vielleicht mit Zwischenpodesten und anderem Auflockerndem möglich.

Mit den zu entfernenden Bäumen war ausschließlich von der verwachsenen Uferböschung die Rede. Auf der Platzfläche, wo auch jetzt keine wachsen, wäre diesbezüglich wohl nicht viel zu tun. Aber, warum nicht, vielleicht würden sich ein paar gut platzierte, schlanke (für die Steiermark so typischen) Pappeln gut ausmachen oder ein paar südländisch anmutende, durftende Schwarzkiefern (Pinus nigra) mit ihren langen Nadeln...

Ja, und etwas mehr Bezug zum Wasser wäre meiner Meinung nach schon schön, als lediglich Namen wie Lend, Floßlend oder Gries als blasse Reminiszenz aus längst vergangenen Tagen. Ja, vor der Murregulierung hatte Graz bekanntlich jede Menge Bezug zum Wasser. Aber heute müssen wir erst wieder darum kämpfen, immerhin ist die begonnene Murpromenade ein schöner Anfang. (Als ich noch ein Jugendlicher war, schämten sich die Grazer für ihre Mur ins Bodenlose und alle anderen Vorschläge als Zubetonieren oder Überwuchernlassen wurden damals als vollkommen abwegig erachtet.)

Schade, dass immer noch Seitenhiebe auf die Murschifffahrt ausgeteilt werden. Immerhin besaß angeblich sogar das Stift Seckau ein eigenes Schiff um u. a. Wein aus der südlichen Steiermark nach Norden zu schiffen. Leider ist eben 1889 dann ein Personen-Dampfschiff wegen eines Maschinenaussetzers manövrierunfähig an der damals noch 5(!) Pfeiler zählenden Radetzkybrücke gekentert. Obwohl heute diese Brücke nur noch einen Mittelpfeiler zählt und alle anderen innerstädtischen Brücken gar keine mehr (und die Technik wohl auch schon etwas weiter entwickelt ist), wird auch noch über 120 Jahre danach in provinzieller Manier noch immer jener Zwischenfall beschworen um alle Vorschläge über eine Murschifffahrt vom Tisch zu fegen. Ich glaube, im Jahr 2012 sollte Graz anfangen, das Trauma von 1889 zu überwinden. Ich kann mir nicht vorstellen, dass am Wiener Donaukanal noch nie ein Schiff verunglückt sein sollte. Erkläre mal einer den Wienern, sie sollten daher lieber das Schifffahren unterlassen...

Ja, das "Hafenbecken": Bootsausflüge oder Tretbootfahren (Elektrobootfahren) finde ich eine nette Idee. Aber alleine schon eine "lebende" Wasserfläche, die mit dem Fluss verbunden ist, in Wasseraustausch steht, Hoch- und Niedrigwasser mitmacht empfinde ich als große Bereicherung für die Stadt, sogar ohne "Nutzung" in Form von Booten. (Ohne einen Vergleich 1:1 anzustreben, aber ich empfinde den Kanal in Triests "Borgo Teresiano" als eine Auflockerung bzw. Aufwertung des Stadtgefüges.)

LG