"13" - Die Glückszahl für die Variobahn?
(http://www.styria-mobile.at/media/user/mw/201203/01032012032_640.jpg)
In der Nacht vom 29.02. auf 01.03.2012 wurde die dreizehnte Variobahn geliefert. (Foto: Styria Mobile User "Ufi")
Diese verfügt neben verstärkten Elementen an Front- bzw. Heckmodulen (Auflage der Feuerwehr) über dieselbe technische Ausstattung wie die in Graz adaptierten Variobahnen 206, 207 und 211. Am kommenden Mittwoch sollen gemeinsam mit der VB 207 die Bremsprobefahrten des 213ers stattfinden.
Hier ist nun einerseits die Behörde gefordert, das Zulassungsverfahren so schnell wie möglich durchzuführen, damit die "neue" Variobahn endlich eingesetzt werden kann und sowohl den Ruf der Stehstraßenbahn als auch den der Donnerwalze verliert.
Andererseits sind auch die Graz Linien gefordert, die neue leise Bahn entsprechend zu vermarkten, um das angeschlagene Image der Straßenbahn in Graz wesentlich verbessern und eine positive Stimmung für die geplanten Straßenbahnausbauten erreichen zu können. Vorschläge dazu haben wir schon unterbreitet... (http://www.styria-mobile.at/home/forum/index.php?topic=6686.msg85945#msg85945)
Ein Blick nach Linz, wo nach der Verlängerung der Straßenbahnlinien 2 und 3 nun weitere Ausbauten geplant bzw. gebaut werden und wo die Gelenktriebwagen, die gleich alt sind wie die Grazer 600er (25 Jahre) gerade verschrottet werden, zeigt, dass es auch in einer Stadt mit dieser Größe durchaus eine moderne Straßenbahn mit einem positiven Image geben kann. Die LinzAG setzt seit Jahrzehnten auf Straßenbahnen mit größerer Kapazität (> 35m).
Bei uns in Graz hingegen sind noch Fahrzeuge unterwegs, die beinahe 50 Jahre alt sind und von Fahrzeuglängen jenseits von 30 Meter dürfen wir auch nur träumen.
Leider ist auch der Großteil der Variobahnen nicht behördlich zugelassen und daher spricht auch die Statistik an allen Normalfahrplan-Werktagen (Mo-Fr) in den Monaten Jänner und Februar 2012 leider eine klare Sprache:
63 Variobahnen stehen 161 eingesetzten TW der Reihe 260 gegenüber. Unter Berücksichtigung dass nur vier Variobahnen sowie sieben 260er einsatzbereit waren ergibt sich immer noch ein Verhältnis von 15,75 zu 23. Die hohe Ausfallsicherheit der fast 50-jährigen Fahrzeuge zeugt von einer TOP-Werkstätte, die auch in Bezug auf die Adaptierung der Variobahn unermüdlich im Einsatz war, um eine entsprechende Lösung zu schaffen. Nichtsdestotrotz sollten die Altwagen aufgrund Ihrer geringen Kapazität maximal Ersatz sein.
Gerade jetzt ist es aber schon höchste Zeit für die Politik die Weichen für einen modernen ÖV in Graz zu stellen, der langfristig durch mehr Attraktivität und Effizienz besticht. Eigene Trassen für Bus und Tram sind dabei ebenfalls unumgänglich um nicht im MIV zu ersticken wie Fahrzeuge mit einer größeren Kapazität.
Der geplante Ausbau des Tramnetzes in den Südwesten und Nordwesten muss auch unbedingt bevorzugt werden, wobei das Strassenprojekt Südgürtel zu überdenken bzw. mit geringerer Priorität behandelt werden müsste.
Die Straßenbahn in Graz muss jenen Stellenwert erhalten, der für den öffentlichen Verkehr in Graz in den nächsten Jahrzehnten richtungsweisend sein sollte, andernfalls sehe ich für das Verkehrsmittel Straßenbahn in Graz langfristig ziemlich schwarz.
Moment: die Aussage ist nicht richtig! Alle Variobahnen wären im ursprünglichen Ablieferungszustand behördlich zugelassen worden - nur: bei Stadt hat man sich eingebildet, dann noch was in Sachen Lärmschutz machen zu sollen/müssen, weil irgendwo in China ein Reissack umgefallen ist - wir hätten schon längst mehr als 10 Variobahnen im Einsatz, wenn nicht wegen dieses ganzen Theaters der Ablieferungsprozess ins Stocken geraten wären.
Die Variobahn entspricht den gesetzlichen Vorgaben des österreichischen Eisenbahnrechts.
Aber jetzt muss man halt die vorgenommen Änderungen bei der Behörde (einzeln?) nachgenehmigen lassen ...
W.
Die mehrmaligen Umbauten waren Zugeständnisse an die Anrainer, aber das ist ja ohnehin bekannt. ;)
Mit dieser Tatsache müssen wir jetzt wohl leben...
Die mehrmaligen Umbauten waren Zugeständnisse an die Anrainer, aber das ist ja ohnehin bekannt. ;)
Trotzdem ist das Fahrzeug behördlich zugelassen!!!
Mit dieser Tatsache müssen wir jetzt wohl leben...
Natürlich, aber man muss bei den Fakten bleiben!!!
W.
Das Standardfahrzeug (201-205) ja, aber 206 wurde ja schon anders geliefert, was ein neuerliches Verfahren ausgelöst hat.
Das sind die Fakten. Diese habe ich hier nur nicht extra erwähnt. ;)
Das Standardfahrzeug (201-205)ja, aber 206 wurde ja schon anders geliefert, was ein neuerliches Verfahren ausgelöst hat.
Das sind die Fakten. Diese habe ich hier nur nicht extra erwähnt. ;)
Natürlich, aber die Änderungen sind ja nicht von der Behörde erzwungen gewesen, sondern waren "freiwillig" - deshalb zieht sich ja das Ganze! Ohne Änderungen hätten alle vorhandenen Fahrzeuge ein Zulassung und würden fahren dürfen ...
Also kann man nicht schreiben, dass "die Variobahnen nicht behördlich zugelassen" seien, sondern ein Großteil der Flotte aufgrund der gewünschten Änderungen halt nicht betriebsfähig ist (weil natürlich die Änderungen noch nicht abgenommen sind).
W.
Die Aussage "nicht behördlich zugelassen" stimmt ja trotzdem. Sie wurde ja wahrscheinlich nicht einmal beantragt da man zuerst alles testen wollte.
Was anderes wäre die Aussage "die Behörde hat die Zulassung verweigert" oder "wegen Auflagen..." - aber davon habe ich nichts gehört.
Die Aussage "nicht behördlich zugelassen" stimmt ja trotzdem. Sie wurde ja wahrscheinlich nicht einmal beantragt da man zuerst alles testen wollte.
Dann muss man das aber so schreiben - es klingt nämlich jetzt eben so:
Was anderes wäre die Aussage "die Behörde hat die Zulassung verweigert" oder "wegen Auflagen..."
- aber davon habe ich nichts gehört.
Eben. Die Zulassung der Serienfahrzeuge erfolgt ja und muss natürlich jetzt aufgrund der gewünschten Umbauten entsprechend erneuert werden :-(
W.
Wenn die HGL die Variobahnen eventuell gar nicht einsetzen will, dann sollen sie die Fahrzeuge gleich zurück geben und den Vertrag stornieren. Am besten wird sein, die HGL-Führungsriege geht gleich mit!!!!
Du hast sicher eine Begründung dafür. Und was soll Stadler mit denen machen?
LG! Christian
Geniales Foto übrigens... als hättest bei allen anderen Häusern die Farbe rausgenommen, damit das eine extrem raussticht. :-D Hast Du da zufällig noch ein Foto vor der Anfärberlung?
@Ch. Wagner:
Die Begründung ergibt sich aus dem Stillstand der Fahrzeuge bzw. aus dem Nichtvoranschreiten des Zulassungsverfahrens.
Stadler kann ja versuchen, die Variobahnen woanders hin zu verkaufen .....
Warum sollten sie? Die haben genau das geliefert was bestellt war und - wie schon öfter gesagt - diese Fahrzeuge haben genau so auch eine Zulassung bekommen. Wenn sich die HGL einbilden, mittendrin die Spezifikationen zu ändern dann ist das doch nicht das Problem von Stadler. Ich wundere mich sowieso dass die überhaupt so viel Entgegenkommen zeigen und den Umbau nicht als komplett neuen Auftrag abwickeln (was er ja eigentlich ist!).
Alle Variobahnen wären im ursprünglichen Ablieferungszustand behördlich zugelassen worden - nur: bei Stadt hat man sich eingebildet, dann noch was in Sachen Lärmschutz machen zu sollen/müssen,
Die haben genau das geliefert was bestellt war und - wie schon öfter gesagt - diese Fahrzeuge haben genau so auch eine Zulassung bekommen.
Stopp: So ist das wiederum nicht: Die behördliche Zulassung sagt *nur* aus, das das Fahrzeug den behördlichen Vorgaben entspricht und sonst gar nichts. Dinge wie gleisschonende Fahreigenschaften, Körperschalleigenschaften, ruckfreies Fahren auch in Kurven etc. sind *nicht* Gegenstand der behördlichen Zulassung!
Die behördliche Zulassung ist ein selbstverständliche Grundvoraussetzung für den Betrieb eines neuen Straßenbahnfahrzeuges und nicht mehr.
Es ist durchaus legitim, dass die HGL erkannte Mängel an den Fahrzeugen als Verbesserung beim Hersteller urgiert, z.B. die bei der ersten Bauserie absoulut nicht wegzudiskutierenden prellenden Fahreigenschaften mit Körperschalleffekten, das mahlende Befahren enger Kurven, wie es sie in Graz nuneinmal gibt oder das hörbare Rumpeln im Fahrgastbereich, das im Vergleich zu den CRs auffällig ist.
Dass Stadler hier als Hersteller nachbessern muss, ist klar. Dass diese Eigenschaften erst auffallen können, wenn die Fahrzeuge im Alltagsbetrieb fahren, ist auch verständlich.
Ich wundere mich sowieso dass die überhaupt so viel Entgegenkommen zeigen und den Umbau nicht als komplett neuen Auftrag abwickeln (was er ja eigentlich ist!).
Stadler würde nicht nachbessern, wenn es keine begründete Mängelrüge gäbe - Stadler ist kein karitatives Unternehmen!
Also: Die Zulassung sagt rein gar nichts über die Mängelfreiheit im Gesamten aus.
Was wurde von Seiten der HGL falsch gemacht:
- es wurden 45 Fahrzeuge bestellt, ohne ein Probefahrzeug vorab als Testfahrzeug 1/2 Jahr im Regelbetrieb zu erproben.
Warum dies nicht gemacht wurde, ist unverständlich. Allfällige Mehrkosten sind durch das jetzige VB-Chaos sicher bei weitem übertroffen.
- Die andersartige Drehgestellkonstruktion (Anlenker anstelle Drehpfanne, Radnabenmotore anstelle Getriebemotore) hätte bei den HGL
vorab Wachsamkeit bezüglich der Fahr- und Kurveneigenschaften bei den Grazer Verhältnissen wecken sollen, die steifere und mit mehr ungefederten Massen versehene Konstruktion hätte eine umfangreiche Voraberprobung verlangt, die durchaus auch in eine Ablehnung hätte münden können.
- Die Feuerwehranforderungen hätten vorab abgeklärt werden können.
- Das Fahrzeug wurde als fahrende Reklamesäule nach Anforderungen der Fa. Ankünder designed. Eine emotionale Bindung der Bevölkerung ( die dann kleinere Mängel leichter verzeiht) an die neuen Straßenbahngarnituren wurde - wie etwa in Frankreich - nie in Erwägung gezogen. Die Rechnung hat die HGL nun in Form von schlechter Nachrede, kritisierenden Zeitungen, aufgescheuchten Anrainern und unzufriedenen Fahrgästen bekommen.
Ich behaupte, die daraus resultierenden - auch mittelbaren Kosten betragen mehr, als die Fa. Ankünder jemals an die HGL für ihre Reklameanbringungen bezahlen wird.
Stadler ist natürlich auch nicht unschuldig:
- Die Grazer Verhältnisse (Radien, Altbauten in Gleisnähe etc.) wurden bei der Angebotslegung bzw. Konstruktion nicht ausreichend berücksichtigt.
- Stadler hätte selbst ein Probefahrzeug anbieten sollen, da sie keine Erfahrungen mit Gleisverhältnissen wie in Graz haben: Im Nachhinein wäre eine Probestellung mit Abklärung aller definitiven Verbesserungen wahrscheinlich auch für Stadler günstiger gewesen, als die Kosten für das monatelange Nachbessern und die Lieferverzögerungen (und damit Zahlungsverzögerungen) zu tragen.
Zum Schluss noch ein paar verkehrspolitische Gedankenspiele:
Stellen wir uns vor, die HGL hätte die ersten 5 Fahrzeuge akzeptiert und alle weiteren wären sukzessive in gleicher Form geliefert worden:
Fakt wäre, dass diese Fahrzeuge nicht die Fahreigenschaften der CR erreicht hätten.
- Die riesige Gefahr wäre, dass bei der dominaten Zahl von 45 Fahrzeugen der Unmut über das System Straßenbahn bei der Bevölkerung gestiegen wäre. Eventuell nicht ausgesprochen, aber auf der emotionalen Ebene: Auch ich würde irgendwie unzufrieden sein, wenn
neue Fahrzeuge schlechtere Fahreigenschaften haben als alte.
- Die Gummiradlerkonkurrenz steht in den Startlöchern: Die Gefahr kommt vom 100% elektrisch angetriebenen E-Bus, womöglich noch mit elektronischer Spurführung und in Doppelgelenkausführung. In ein paar Jahren wird es soweit sein, und die ersten 100% E-Busse werden in Graz Probefahrten durchführen: Leise und ohne Rumpeln, und als umweltfreundlich beworben (was sie wegen der Batterien nicht sind, aber das stört die Werbung nicht!)
- Es ist dann nur eine Frage der Zeit, bis die Stimmung der Bevölkerung zugunsten des neuen E-Bus umschlägt nach dem Motto: Weg mit der rumpelnden Straßenbahn - her mit dem leisen E-Bus. Und die Politiker werden die geringeren Kosten für den E-Bus sehen, die Buslobby wird ihren Teil zur Verkaufsförderung beitragen ... und die ersten Straßenbahnlinien werden unter dem Jubel der Bevölkerung auf E-Bus umgestellt.
Deshalb meine Meinung - nach langer Überlegung: Es ist gut, dass die HGL die Notbremse bei den VBs gezogen hat und darauf drängt, dass die VB zumindest mit den Fahreigenschaftren der CR gleichziehen. Alles andere würde das System Straßenbahn in - möglicherweise nicht allzu ferner - Zukunft gefährden.
Und ja: Es ist noch nicht zu spät, durch eine gefälligere, moderne Farbgebung auch die emotionelle Bindung der Bevölkerung an die 'moderne, neue' Variobahn zu erreichen. Frankreich zeigt es vor!
( Und ja, der Volvo-Hybridbus hat auch keine 'ankündergerechte' Farbgebung ....) :one:
Da muss man sich jetzt wirklich die Frage stellen warum man nicht Fahrzeuge von Siemens bestellt hat. Die haben ja die letzten Jahre die besten Straßenbahnen geliefert. (260, 500, 600er.)
Die Firma kennt am besten die Verhältnisse über das Straßenbahnnetz. Auch bei Bombadier (Cityrunner) war man ja auch nicht so begeistert. (Abstellung aller Cityrunner, wegen der Räder.)
Damals mussten ja auch die alten Siemenswagen aushelfen. Am besten mann baut in den 500er Niederflurmittelteile ein und fährt noch 10 Jahre ohne Sorgen. Für mich haben die 500er sowiso das beste Fahrverhältniss. ;)
Bist du auch schon mal mit dem ULF gefahren?
Da muss man sich jetzt wirklich die Frage stellen warum man nicht Fahrzeuge von Siemens bestellt hat.
Solche Aufträge sind auszuschreiben.
Siemens hat in Punkto Straßenbahn auch genug Leichen im Keller. Combino war ein Desaster, die Ulfe hat aus gutem Grund auch nur Wien bestellt.
260, 500, 600 etc: Die haben mit Siemens überhaupt nichts zu tun, das sind ja alles Düwag-Lizenzbauten. Normalfahrzeuge kann heute jeder Depp bauen, bei Niederflur wird es halt happig. Und an ein Drehgestellfahrwerk wird wohl auch in Zukunft kein Niederflurfahrwerk herankommen.
Danke an "Telefonzentrale" für die ausführliche Antwort.
Meine Absicht hier ist es weder Fähigkeiten oder Unfähigkeiten von HGL-Bediensteten zu beurteilen, noch Tatsachen "schönzureden".
Fakt ist, dass das Verkehrsmittel "Straßenbahn" durch mehrere Umstände in Graz negativ ins Gespräch gekommen ist. Teilweise zu Recht teilweise zu Unrecht und durch die Medien aufgepauscht (Stichwort: "Donnerwalze" :P )
Weiters wissen wir alle, dass bei der Beschaffung 100% NF-Fahrzeuge eine Vorgabe der Politik waren und nochg dazu heuer ein Wahljahr in Graz ist. Das war sicher ein Mitgrund für die Entwicklung der Situation.
Es hilft nicht viel, wenn wir jetzt nachträglich den "Schwarzen Peter" suchen, wir sollten in die Zukunft schauen und das Verkehrsmittel "Straßenbahn" muß hier bei uns wieder das tolle Image bekommen, das es in Linz oder Wien hat.
Sonst wird Graz eine Busstadt und der Schienenbonus ist beim Teufel. Diese Gefahr sehe nicht nur ich, viele "Kollegen" haben ähnliche Befürchtungen.
Daher soll die 13 unbedingt eine Glückszahl für die Variobahn bzw. für Graz werden! ;)
Zum Thema Hersteller: Bedingt durch die eingeschränkte Breite der Fahrzeuge mit 2,30 m und der Vorgabe 100% NF mußte man sich für ein Produkt entscheiden, dass vll nicht das "Beste" für die Grazer Gegebenheiten ist.
Konstruktionsbedingt weisen die Fahrzeuge aller Hersteller die gleichen Eigenschaften auf. Hier sehe ich bei Siemens keinen Vorteil.
Die Vorgabe 100 % NF verursacht meines Erachtens sehr hohe Kosten aufgrund Verschleiß bei Fahrzeugen und Gleisnetz, die sich mit einem Teil-NF Fahrzeug mit bewährter Drehgestelltechnologie in Grenzen halten würden.
Solche Aufträge sind auszuschreiben.
Siemens hat in Punkto Straßenbahn auch genug Leichen im Keller. Combino war ein Desaster, die Ulfe hat aus gutem Grund auch nur Wien bestellt.
Man kann die Ausschreibung so formieren, dass eigentlich nur der Flexity in Frage kommt.
Der ULF ist klarerweise eine Wiener Straßenbahn und daher für die anderen Verkehrsbetrieb wohl völlig uninteressant.
Zum Thema Hersteller: Bedingt durch die eingeschränkte Breite der Fahrzeuge mit 2,30 m und der Vorgabe 100% NF mußte man sich für ein Produkt entscheiden, dass vll nicht das "Beste" für die Grazer Gegebenheiten ist.
Konstruktionsbedingt weisen die Fahrzeuge aller Hersteller die gleichen Eigenschaften auf. Hier sehe ich bei Siemens keinen Vorteil.
Der Siemens Avenio wäre für Graz auch interessant gewesen, weil etwa die Fahrgestelle in Graz gefertigt werden, damit hätte man direkt vor der Haustüre eine Ansprechpartner gehabt.
2,30 m Breite ist nun mal der Mindeststandard und da gibt es nun kein Weg mehr vorbei.
Daher soll die 13 unbedingt eine Glückszahl für die Variobahn bzw. für Graz werden! Wink
Von 5 Variobahnen welche eine Zulassung haben fahren etwa heute nur 201 am 4er und sonst stehen 12 Variobahnen in der Remise und verstauben, so sieht die Realität aus.
Der Siemens Avenio wäre für Graz auch interessant gewesen, weil etwa die Fahrgestelle in Graz gefertigt werden, damit hätte man direkt vor der Haustüre eine Ansprechpartner gehabt.
Es gibt ja noch keine Erfahrungsberichte mit dem Avenio. Rein gefühlsmäßig scheint mir die Konstruktion wieder dort gelandet zu sein, was zu Hochflurzeiten in Deutschland als "Schüttelhutschen" bezeichnet worden ist. Aber bitte, schauen wir einmal wenn er wirklich fährt.
Ansprechpartner: Ich bezweifle, daß irgendwelche Gespräche mit einzelnen Komponentenfertigern von Siemens geduldet würden.
Da muss man sich jetzt wirklich die Frage stellen warum man nicht Fahrzeuge von Siemens bestellt hat. Die haben ja die letzten Jahre die besten Straßenbahnen geliefert. (260, 500, 600er.)
Was hat Siemens mit den Fahrzeugen zu tun? Das sind Lohner-Wagen bzw. Düwag-Lizienzbauten durch SGP (vor dem Verkauf an Siemens!).
Der ULF ist klarerweise eine Wiener Straßenbahn und daher für die anderen Verkehrsbetrieb wohl völlig uninteressant.
Das nicht direkt was mit Wien zu tun (bis darauf, dass der ULF erst auf Betreiben der Stadt Wien überhaupt entstanden ist). Wenn du täglich mit den Dingern fahren müsstest wärst du auch froh darüber dass dieser Kelch an Graz vorbeigegangen ist. Ja, die Fahreigenschaften der Variobahn sind nicht die allerbesten, aber immer noch deutlich besser als die der ULF!
Die ULF-Konstruktion ist aufgrund der (absolut unsinnigen) Forderung nach 20cm Bodenhöhe nochmal um einiges aufwändiger als die von Variobahn oder Flexity.
Der Siemens Avenio wäre für Graz auch interessant gewesen, weil etwa die Fahrgestelle in Graz gefertigt werden, damit hätte man direkt vor der Haustüre eine Ansprechpartner gehabt.
Die Avenio kenne ich nicht aus eigener Erfahrung, allerdings neigen Fahrzeuge mit dieser Fahrwerksanordnung oft um "Aufschaukeln", gerade wenn es viele enge Bögen gibt.
Am interessantesten wären IMHO der Flexity Classic oder - falls es die damals schon gegeben hätte - der Skoda 15T gewesen. Für die Flexity Classic hätte man halt vom 100%-NF-Dogma abrücken müssen, aber die Fahrzeuge sind von den Fahreigenschaften her ein Traum und in anderen Aspekten, wie z.B. Wartungsfreundlichkeit, prinzipbedingt wohl auch überlegen - wie Martin schon geschrieben hat: an echte Drehgestelle reicht keine der gängigen 100%-NF-Konstruktionen heran (der 15T könnte da eine sehr interessante Ausnahme sein).
Edit: den Stadler Tango hab ich jetzt ganz vergessen; halt ebenfalls nicht 100% NF.
Wer sagt denn eigentlich, daß es 100% NF sein muß? Wer braucht denn das überhaupt?
Es war eine europäische Ausschreibung, alle hätten sich bewerben können, also auch Skoda. Wenn die der Meinung sind, daß sie so einen Auftrag nicht brauchen, dann ist das deren Entscheidung. Die beiden "Unterlegenen" habe ja dann den Unabhängigen Verwaltungssenat angerufen, und mußten sich sagen lassen, daß sie zu blöd zum Ausfüllen der erforderlichen Unterlagen waren. Es blieb also nur mehr Stadler übrig.
Ich möchte aber nicht entscheiden, wer letzten Endes der Deppate war. Schon alleine deshalb, weil keiner von uns die Ausschreibungsunterlagen im Detail gesehen und mit den gelieferten Fahrzeugen verglichen hat. Und den Druck der besorgten Bürger und der ihnen angeblich verpflichteten Medien sollte man auch nicht vergessen.
LG!Christian
Ein PS noch: wenigstens sieht man sehr schön, was man mit ein bißchen Farbe an alten Mauern erreichen kann.
Wenn du täglich mit den Dingern fahren müsstest wärst du auch froh darüber dass dieser Kelch an Graz vorbeigegangen ist. Ja, die Fahreigenschaften der Variobahn sind nicht die allerbesten, aber immer noch deutlich besser als die der ULF!
Die Fahreigenschaften dieser Kisten ist weniger das Problem, sondern einfach das Fahrgefühl. Und da auch nicht das Rumpeln, sondern dieser unerträgliche Lärm im Innenraum - der ist nämlich das wirklich Schlimme, denn so viele Erschütterungen spürt man im ULF nicht, man hört einfach nur massig welche.
Der Siemens Avenio wäre für Graz auch interessant gewesen, weil etwa die Fahrgestelle in Graz gefertigt werden, damit hätte man direkt vor der Haustüre eine Ansprechpartner gehabt.
Nachdem die Endfertigung wohl in Wien erfolgt wäre, wäre das relativ blunzn.
Die Avenio kenne ich nicht aus eigener Erfahrung, allerdings neigen Fahrzeuge mit dieser Fahrwerksanordnung oft um "Aufschaukeln", gerade wenn es viele enge Bögen gibt.
Jein. Der Avenio ist sicher eines der intelligentesten 100%-NF-Konzepte (Siemens hat, man glaubt es kaum, aus dem Combino-Desaster gelernt - die Betriebe allerdings auch, sodass niemand bei Siemens bestellt ;D), das was ich in Budapest erlebt habe war nicht schlecht. Und das Konzept hat sich ja mehr oder weniger in Deutschland in den 90ern ziemlich bewährt - bis die bessere Generation der Multigelenker (Flexity Outlook, Incentro, Citadis) kam. Gefragt war die Konstruktion trotzdem weiterhin, nur hat es dann niemand mehr angeboten.
Edit: den Stadler Tango hab ich jetzt ganz vergessen; halt ebenfalls nicht 100% NF.
Klar gibt es den mit 100 % NF, als Tango LF (Low Floor), wie er für Basel angeboten wurde. Was sich allerdings dahinter verbirgt, kennen wir in Graz eh zur Genüge. :hehe:
Also: die GVB/HGL haben ausgeschrieben, der Bestbieter (Variobahn) hat gewonnen (da wusste man ja schon, was man kriegt - das meine ich bitte völlig wertfrei), die Fahrzeuge sind behördlich abgenommen (technische Mängel sind damit ausgeschlossen - Lärm etc., max. "Schönheits"-Mängel o. ä. würde ich da gelten lassen). Damit hat sich für das Thema erledigt. Keine Eisenbahnbehörde der Welt ist so genau wie die österreichische (siehe GTW etc.).
Was die Stadtpolitik/HGL gemacht hat, ist einfach eine Ehrenrunde zu drehen, weil ein paar Anrainer wegen einer ungünstigeren Körperschallsituation auf die Barrikaden gegangen sind. Stadler musste wohl oder übel mitspielen ...
Dass es andere Fahrzeuge gibt, keine Frage, aber die haben die Ausschreibung nicht gewonnen - man es drehen wie man will ...
W.
Keine Eisenbahnbehörde der Welt ist so genau wie die österreichische (siehe GTW etc.).
Die deutsche dürfte auch in dieser Kategorie spielen (siehe Talent 2). ;)
Keine Eisenbahnbehörde der Welt ist so genau wie die österreichische (siehe GTW etc.).
Railjet, KISS, Flexity Innsbruck, Mountainrunner & Cityrunner II (Linz), ULF zweite Generation,... Alles problemlos durchgegangen. Irgendwo muss es also auch an den Herstellern liegen.
Die deutsche dürfte auch in dieser Kategorie spielen (siehe Talent 2). ;)
Und im Nahverkehrsbereich gibt's dort auch sehr angenehme Zeitgenossen wie die TAB in Bayern (siehe Variobahn München).
Ich bin in Graz neuerdings oft mit einem Zwillingskinderwagen unterwegs, und ich ärgere mich furchtbar, dass in Sachen Niederflur so überhaupt nichts weitergeht. Dass oft nichtmal jede zweite Straßenbahn mit Niederflur ausgerüstet ist, und man auch in Hauptverkehrszeiten durchaus mal 20 oder 30 Minuten warten muss, ist ganz einfach eine Katastrophe.
Ich bin in Graz neuerdings oft mit einem Zwillingskinderwagen unterwegs, und ich ärgere mich furchtbar, dass in Sachen Niederflur so überhaupt nichts weitergeht. Dass oft nichtmal jede zweite Straßenbahn mit Niederflur ausgerüstet ist, und man auch in Hauptverkehrszeiten durchaus mal 20 oder 30 Minuten warten muss, ist ganz einfach eine Katastrophe.
Das traf heute die Benutzer der Linien 3 und 6 am härtesten. Auf beiden verkehrte je ein 600er, ansonsten nur Hochflurwägen.
Wer sagt denn eigentlich, daß es 100% NF sein muß? Wer braucht denn das überhaupt?
Das darfst nicht mich fragen sondern unsere Stadtväter und die Leute von den HGL, die das in die Ausschreibung reingeschrieben haben. Ich persönlich wäre mit guten 75%-NF auch zufrieden gewesen (es ist kein Geheimnis, dass der NGT D12DD bzw. -LEI meine Lieblingsbim ist, davon gibts mit dem NGT D8DD sogar eine feine 30m-Variante).
Es war eine europäische Ausschreibung, alle hätten sich bewerben können, also auch Skoda.
Skoda hate zum damaligen Zeitpunkt wie gesagt kein 100%-NF-Fahrzeug im Programm, der 15T wurde erst später fertig. Außer Stadler, Bombardier und Siemens wollte es um den Preis wohl niemand machen (wobei ich bei Siemens auch ziemlich viel Dumping vermute - sozusagen als letzter Test ob die Kraxn außer Wien und Oradea - wo man ja auch einen seeeehr attraktiven Preis gemacht hat was ich so mitgekriegt hab - noch irgendwer will).
Citadis wären natürlich eine feine Sache gewesen, aber die sind halt auch nicht gerade billig (und Alstom hat mit dem französischen Markt eh schon genug zu tun).
Die mehrmaligen Umbauten waren Zugeständnisse an die Anrainer, aber das ist ja ohnehin bekannt. ;)
Mit dieser Tatsache müssen wir jetzt wohl leben...
Diese sogenannte "Anrainer" wären aber mit Sicherheit durch eine 5 Jahres-Netzkarte für die Zone 101 zu beruhigen gewesen. Everybody's got a price, nur darum ist es diesen Unruhestifter gegangen Ausserdem hätte man mit der Einstellung einer Strab-Linie drohen können und gleichzeitig darauf hinweisen dass es dann schon passieren könnte dass namen und Adressen durchsickern, die in unmittelbaren Zusammenhang damit stehen. Einzelschicksasle intteressieren den Bürger der die Öffis braucht nicht. Bei uns wird vor jedem in die Knie gegangen. Wie gesagt jeder hat seinen Preis.