Re: Alles zur Mur-Seilbahn
Antwort #649 –
Presseaussendung aus dem Büro von Verkehrsstadträtin Elke Kahr:
Kahr: Nagls Luft- & U-Bahn-Pläne bringen uns nicht weiter
Utopien lenken ab und kosten Geld: ,,Konzentration auf Hausaufgaben wichtiger!"
,,Das Aufzeigen von Zukunftsszenarios ist schon in Ordnung. Lösungen für den Alltag braucht es aber jetzt. Und da gibt es viel zu tun", reagiert Verkehrsstadträtin Elke Kahr auf heute von Bürgermeister Siegfried Nagl, ,,Vize" Mario Eustacchio und Holding-Vorstand Wolfgang Malik geäußerte Überlegungen zu U-Bahn- und Stadtseilbahnprojekten für Graz. Das einen Tag nach Beschluss des ,,Straßenbahnpakets" im Landtag medial lancierte ,,neue Öffi-Konzept" darf bestenfalls als Utopie gelten: ,,Die nächsten Generationen an Grazerinnen und Grazern werden davon sicher nichts haben".
Kahr verweist im Gegenzug auf immer offensichtlicher zu Tage tretende Defizite in der Stadtentwicklung und -planung. Im Gefolge des starken Zuzugs hinke die Infrastruktur vor allem an den Stadträndern immer mehr hinterher: ,,Bei uns kommen täglich Wünsche nach Gehwegen, Beleuchtung, besseren Haltestellen usw., und die Abteilungen wissen nicht, wie sie den ständig wachsenden Nachholbedarf mit den knappen personellen und finanziellen Ressourcen bewerkstelligen sollen".
Die Mini-U-Bahn wurde ja schon in den 1990er-Jahren von der ÖVP propagiert, die Pläne blieben aber bekanntermaßen in der Schublade. An der Gondel entlang der Mur wird von ,,Projektleiter" Malik auch schon etliche Jahre herumgetüftelt, zuletzt kam auch noch die ,,Sport- und Erholungslinie" über den Plabutsch nach Thal hinzu. Allein letzteres Projekt, das noch dazu praktisch keine verkehrliche Wirkung hat, kostet 25 Mio. Euro. Kahr: ,,Für all diese Pläne muss einiges an Geld in die Hand genommen werden - Mittel, die natürlich anderswo fehlen."
Kahr fordert erneut die Konzentration auf die Hausaufgaben, zuvorderst die dringend notwendigen Ausbauvorhaben des ,,konventionellen" ÖV, der Straßenbahn als Rückgrat und der Buslinien als wichtige Netzergänzung. Neben der Umsetzung der drei Neubaulinien (Reininghaus, Innenstadtentflechtung, Smart City) gelte es nun, das Bus-System im Westen neu aufzusetzen - Teil 1 wird im Mai dem Gemeinderat zum Beschluss vorgelegt - und den praktisch schon erreichten Kapazitätsgrenzen bei den Straßenbahnen mit der Verlängerung der Cityrunner zu begegnen. Gerade der Beschluss zur Finanzierung des letzteren Vorhabens sei dringend notwendig.
Liebe Grüße
Martin