Re: Ausbau Straßenbahnnetz
Antwort #1265 –
Also, die Entlastungsstrecke wird zu 90 bis 95 % ihren Namen insofern gerecht werden, als sie Intervallverdichtungen auf Außenästen möglich machen wird ohne die Herrengasse weiter zu belasten und dort für noch mehr Eigenbehinderungen zu sorgen und zu 5 bis 10 % als Umleitungsstrecke bei Sperren.
Obwohl die Detailplanungen für die Strecke noch nicht am Laufen sind, scheint es dem Vernehmen nach so zu sein, dass man durch entsprechende Verkehrsruhigung die Pünktlichkeit der Strecke über die Neutorgasse erreichen möchte. Sinnvoll wären natürlich möglichst viele eigene Gleiskörper. Vielleicht gibt es da ja noch Überraschungen. Und hoffentlich gibt es dann bei der Einbindung in die Annenstraße auch Abbiegemöglichkeiten von/nach Osten, damit im Falle einer Sperre der Annenstraße/NVD die Innenstadt von Osten weiter erreichbar bleibt (Ringverkehr).
Die Schleife Wetzelsdorf soll ja in den kommenden Jahren (so auch die in Eggenberg/UKH) mit einem Überholgleis ausgestattet werden, ich nehme an, dass steht dann im Zusammenhang mit dem zukünftigen Betriebskonzept. Logischerweise muss man im parallelen Abschnitt exakt die gleiche Planfahrzeit hinkriegen ...
Wenn ich das richtig verstanden habe, werden die Linie 16 und 17 dann im Schwachlastverkehr (über die Neutorgasse) und die Linien 1, 4 und 5 (über den Hauptplatz) verkehren. So hat man beide Bereiche gut angebunden und trotzdem zwischen Hauptbahnhof und Zentrum eine verdoppelte Kapazität.
Keine Illusion braucht man sich allerdings darüber machen, dass die im Falle der Sperre der Herrengasse die Haltestelle vor dem Steinfeldhaus den ganzen Straßenbahnverkehr (und noch die Buslinien 30, 31 und 39) übernehmen wird können. Möglicherweise ist die Entscheidung, die Linie 4 nach Reininghaus zu führen, AUCH in diesem Licht zu sehen. Es existiert ja schon die Ersatzhaltestelle am Anfang der Jakoministraße und die Linie könnte (ebenso wie die Linie 5, die dann über die Schleife Radetzkyspitz wenden könnte) so nach Osten geführt werden. Eine entsprechende Fahrgastinformation wäre dafür natürlich unerlässlich. Die anderen Linien wäre dann natürlich zusätzlich belastet, weil eine Linie fehlt - es fahren dann vom Steinfeldhaus nur 3 - statt 4 - Linien nach Osten (die 4. Linie halt ums Ecke - wieder Thema Fahrgastinformation, wie auch bei der geteilten Haltestelle für die Linie 3 und 5 nach Andritz ...).
Für eine Verknüpfung zwischen den Linien 3 und 5 (v. a. für längerfristig geplante Sperren) ist ja nur der Fahrzeugeinsatz anzupassen (d. h. keine Variobahn und neue Tramtype). Das sollte schon machbar sein, kurzfristig wird die Verknüpfung eh an üblichen menschlichen (keine Organisationspläne im Falle von Sperren) und technischen Dingen (Anzeigen, Fahrgastinfo etc.) scheitern. Sollte aber mit der dislozierten Führung von 4er und 5er am Knoten Steinfeld vorbei nicht ganz so dramatisch sein. Am Radetzkyspitz würden dann die Linie 3 und 5 wenden.
Das Thema Krenngassen-Ast hat ja auch nix mit Ertüchtigung im engeren Sinn zu tun, sondern was mit dem Leerräumen der Parkplätze. Der Gleismittenabstand ist schon entsprechend angepasst. Und bis 2023 sollte eigentlich auch breitere Fahrzeuge dort fahren ...
W.
"Es gehört nicht zum Begriff der Demokratie, dass sie selbst die Voraussetzungen für ihre Beseitigung schafft. Man muss auch den Mut zur Intoleranz denen gegenüber aufbringen, die die Demokratie gebrauchen wollen, um sie umzubringen"
(Carlo Schmid, SPD, 1948)