Untersuchung gegen Grazer PolizeiWer in Graz von der Polizei kontrolliert wird, muss damit rechnen, dass seine Daten auf einer internen Datei gespeichert werden. Landespolizeichef Peter Klöbl ordnete eine Untersuchung an.
Mit einer Liste, auf der vertrauliche Daten von kontrollierten Personen erfasst sind, sorgt die Grazer Polizei für Aufregung. Sie werden auf einer internen Excel-Datei des Grazer Stadtpolizei-Kommandos gespeichert und sind jedem Polizisten zugängig. Darauf wurden die Polizisten vom Stadtkommando erst vor 14 Tagen hingewiesen. Die Österreichische Datenschutzkommission ist bereits informiert und Landespolizeikommandant Generalmajor Peter Klöbl lässt den Fall von seinen Experten untersuchen.
Datenschutzkommission. Laut einem Schreiben an die Datenschutzkommission hat die in Graz tätige Grenzpolizei die mündliche Weisung erhalten, die Daten kontrollierter Personen festzuhalten und an die Kripo (Stelle für Analyse) weiterzuleiten. Vorname, Familienname, Datum und Uhrzeit der Kontrolle, erkennungsdienstliche Anfrage ja oder nein, Geburtsdatum, Geburtsort, Nationalität, Wohnadresse, Personsbeschreibung, besondere Merkmale, Handynummer und Identitätsnachweis mit Vermerk der Dokumentennummer und Ausstellungsbehörde. Auch die Daten und Beschreibung von Fahrzeugen müssen aufgenommen und gespeichert werden. Alle diese Daten finden sich auf einer Excel-Datei wieder, die jedem Polizisten zugängig ist.
Registriert. Vom 18. August 2007 bis zum 6. Februar 2008 wurden in Graz knapp 3000 Personen registriert. Allein im heurigen Jahr waren es bereits rund 800. Dabei handelt es sich vorwiegend um Ausländer, die in Österreich leben, aber auch österreichische Staatsbürger scheinen auf der Excel-Datei auf. Benno Kleinfercher, stellvertretender Leiter des Stadttkommandos, und Oberst Werner Jud, Leiter des Kriminalreferates, geben zu, dass bei Perlustrierungen die Daten der Betroffenen aufgenommen und in der Analyseabteilung gesichtet und aufbewahrt werden. "Das ist so vorgesehen", versichern die beiden Beamten. Es könnte ja sein, dass sich jemand beschwert, dann müsse man die Amtshandlung nachvollziehen können. Aber nicht jeder Polizist habe Zugang zu diesen Daten. Obwohl die umstrittene Excel-Datei mit den personenbezogenen Daten der Kleinen Zeitung vorliegt, bestreitet Werner Jud, dass es sie gibt. "Ich kenne keine solche Excel-Datei, wenn eine existiert, dann ist sie illegal."
Vorgänge. Landespolizeichef Peter Klöbl zeigt sich überrascht über die Vorgänge im Grazer Stadtkommando. "Ich habe von solchen Methoden nichts gewusst. Die Sache wird untersucht."
HANS BREITEGGER
quelle:kleinezeitung.at
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Das ist wieder eine Augenauswischerei - hier sieht man wie gut der "DATENSCHUTZ" funktioniert.
SG
Grazer111