Re: Busankauf GVB 2008
Antwort #57 –
Mir lassen die angeblich 18 Mio. Einsparungen bei den Treibstoffkosten zwischen Diesel und Gas keine Ruhe.
Auf welchen Zeitraum ist die Einsparung hochgerechnet - auf die übliche Abschreibungsdauer von Betriebsmitteln (6 - 8 Jahre) oder auf die mögliche Einsatszeit (< 10 Jahre)?
Lt. Gewinn- und Verlustrechnung des Geschäftsberichts der Stadtwerke AG von 2007 gibt das gesamte Unternehmen (inkl. GVB) ca. 10 Mio. €/Jahr für Materialaufwände aus (darin sind auch Aufwände für Betriebsmittel verzeichnet - lt. Bilanz sind Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe im Wert von 4,7 Mio. im Unternehmen). Hierbei geht es um die simple Schrauben, Ersatzteile für Anlagen (Umspannwerke), Beschaffung von Kopierpapier und auch die Beschaffung von Treibstoffen. Da sicherlich bei den Gesamtausgaben von 10 Mio. € die Verkehrsbetriebe einen größeren Brocken haben (leider ist das nicht detailiert aufgeführt - aber Martin, du kannst das ja sicherlich mit Leichtigkeit rauskriegen). Nehmen wir also mal an, dass die GVB so 5 bis 6 Mio. des Materialaufwandes benötigen und vielleicht davon die Hälfte als Kosten für Treibstoffe (Diesel, Benzin, Gas) angenommen werden können, sind wir in einer Dimension von 2,5 bis 3 Mio. pro Jahr.
Wenn wir also jetzt eine Hochrechung der Einsparungen (unabhänging der üblichen Abschreibung) von einer Einsatzzeit der Busse von 12 Jahren annehmen, so wäre dies ein notwendiges Einsparungsvolumen von 1,5 Mio. Euro/Jahr (was ungefähr die Hälfte der - wohlgemerkt - angenommenen Aufwände für Treibstoffe betrifft). Dies wäre eine stolze Summe, wenngleich natürlich der Preisunterschied so zwischen 30 und 40 Cent ist und 1 kg Erdgas etwa 1,33 Liter Diesel entspricht.
Zu Hinterfragen wäre dann noch, wie Umstellung erfolgen soll: Gelten diese 18 Mio. Euro Einsparungen auch bei einer Zug-um-Zug-Umstellung innerhalb von 2 bis 3 Jahren (um das geht es wohl, oder?) oder bei einer Umstellung auf einen Schlag?
Letztlich ist ja auch umstritten, ob Erdgas wirklich "umweltfreundlicher" ist als Diesel - aber vielleicht ist es möglich, die hier aufgeworfenen Fragestellungen umfassend zu beantworten.
W.
"Es gehört nicht zum Begriff der Demokratie, dass sie selbst die Voraussetzungen für ihre Beseitigung schafft. Man muss auch den Mut zur Intoleranz denen gegenüber aufbringen, die die Demokratie gebrauchen wollen, um sie umzubringen"
(Carlo Schmid, SPD, 1948)