Hier mal ein Auszug aus dem Übereinkommen:
wird interessant, wieviel wirklich umgesetzt wird
4.1.
MOBILITÄTLeitziele
1. Sozioökonomische Entwicklungen, demografische Veränderungen, steigende
Energiepreise und die akute Feinstaubbelastung haben neue Mobilitätsbedürfnisse
hervorgebracht, die eine neue Verkehrspolitik mit dem gemeinsamen Ziel einer
hohen Mobilität in der Stadt Graz erfordern.
2. Ein Paradigmenwechsel soll eine weitere Zunahme des MIV verhindern und den
Anteil an ÖV, RadfahrerInnen und FußgängerInnen erhöhen.
3. Eine Verschiebung des Verhältnisses zwischen motorisiertem Individualverkehr
und Umweltverbund von derzeit 48:52 auf 40:60 soll erreicht werden.
4. In der Stadt- und Verkehrsplanung wird die Stadt der kurzen Wege wieder in den
Vordergrund rücken.
5. Kindern wird in Zukunft verstärkte Aufmerksamkeit in der städtischen
Verkehrspolitik geschenkt.
6. Eine verbesserte regionale Zusammenarbeit soll Mobilität auch über die Grenzen
von Graz hinweg ermöglichen.
MAßNAHMENFeinstaub• Umweltzonen (Einfahrtsbeschränkungen nach Abgasnormen ähnlich den
deutschen Regelungen zusammen mit Bund und Land, somit werden auch
besonders abgasintensive SUV-Fahrzeuge erfasst)
• Verbilligte Zeitkarten während der Feinstaubsaison
• Nulltarif bei Feinstaubalarm - Finanzierung durch Land/Umweltressort
• Nachrüstfilter bei Baumaschinen als Kriterium bei der Vergabe öffentlicher
Aufträge
Öffentlicher Verkehr• Straßenbahnausbau laut vorliegender Projektplanung (Linien Nordwest, Südwest, 1, 3, 5, 7)
• Flächendeckender Vorrang für Strab und Bus (entsprechend ,,ÖVBeschleunigungsmaßnahmen 2008 - 2013")
• Bau NVK Drehscheibe Hauptbahnhof (Generalplanung beauftragt; nächste Schritte: Einreichung, Bau- und Finanzierungsbeschlüsse); in weiterer Folge NVK Drehscheibe Gösting
• Zusätzliche Busspuren, eigene Gleiskörper (entsprechend Liste ,,ÖVBeschleunigung Graz Abt. A 10/8")
• Trassensicherung Schleppbahnen Andritz, Lagergasse (Machbarkeitsprüfung, Einbindung GBG)
• Durchmesser- und Schnellbusse (zusammen mit Land, Verkehrsverbund, Verkehrsträger)
• Koordination Busfahrpläne mit S-Bahn (zusammen mit Land und Bund)
• Nachtbus ausweiten (ganzwöchig bzw. Umland; Finanzierung mit Umlandgemeinden und Sponsoren)
• STRAB - Komfort, Service
• Tickets (Job-Ticket, Kurzzeitticket, Kombitickets, Schloßbergcard, Jugend/StudentInnen etc...)
• Ausbau S-Bahn (Prüfung zusätzlicher Stationen - Land & Bund)
• Verbesserte Anbindung Flughafen
• Staffelung Schulbeginnzeiten (neuerlicher Versuch mit Anreizprämien)
Finanzierung und Organisation ÖV• Reorganisation Stadtwerke (Im öffentlichen Interesse Sicherstellung einer möglichst effektiven verkehrspolitischen Steuerung des ÖV-Angebotes)
• Einrichtung einer Mobilitätsgesellschaft als planerisches und operatives Steuerungsinstrument der Stadt Graz (mit Integration der GPG und Bindung der Mittel aus der Parkraumüberwachung)
• Nahverkehrsabgabe/Stellplatzabgabe (Gemeinsam mit dem Land entwickeln einer Abgabe mit dem Ziel, laufende Ausgaben im Öffentlichen Verkehr abzudecken und den Kfz-Verkehr besser zu lenken. Diese Abgabe soll keinesfalls zu Lasten des Faktors Arbeit gehen)
Parken• Ausweitung Parkraumbewirtschaftung (kontinuierlicher Ausbau nach Bedarf; Evaluierung grüner Zonen, Anhebung der Monats- und Jahrestickets in den Grünen Zonen auf Verbundtarife, Einführung Handy Parken)
• Ausbau weiterer P&R-Anlagen am Stadtrand nach Plan, gleichzeitig ist durch das Land ein verstärkter Ausbau quellnaher P&R-Anlagen voranzutreiben
• Ausweitung der Überwachungskompetenz auf den gesamten ruhenden Verkehr (Abstimmung mit Bund)
• Die Stadt wird keine Großgaragen in der Altstadtschutzzone 1 errichten. Für den Fall, dass ein Investor eine Garage in dieser Zone errichten will, sind umgebungsverträgliche Kriterien zu definieren und einzuhalten.
Rad• Ausbau und Lückenschluss (Verdoppelung der städtischen Mittel für Radverkehrsmaßnahmen; Umsetzung der Maßnahmen laut Projektvorschau 2008-2013 der Verkehrsplanungsabteilung; in begründeten Einzelfällen wird das Instrument der Enteignung nicht ausgeschlossen; Fahrradfallen entfernen)
• Rad-Parken in der City (Abstellanlagen, Citybike)
• Maßnahmen zur Anhebung der Fahrradfreundlichkeit der Stadt (z.b. Fuzo in der Nacht öffnen, Querung von Parks, Öffentlichkeits- und Informationsarbeit; Kooperation mit Fahrradlobbies verstärken; Service etc...)
• Maßnahmen zur Entschärfung von Konfliktsituationen zwischen RadfahrerInnen und FußgängerInnen
Gehen• Wohnstraßen; Projekt ,,Platz für Menschen" in allen Stadtteilen (Umsetzung von Ideen aus ,,Zeit für Graz")
• Annenstraße NEU (Vorrang für Rad, ÖV, Gehen)
• Direktvermarkter und Verkehrsberuhigung auf Grazer Plätzen (z.B. Griesplatz NEU)
• Sitzgelegenheiten Fuzo´s
• Ampelschaltungen attraktivieren; Nachrang für Kfz
• Grünes Netz
• Ausbau Fuzo; Ladetätigkeit herabsetzen und kontrollieren
Verkehrsberuhigung/Autofrei• Bau autofreier Siedlungen
• Verkehrsberuhigung siehe Gehen (Platz für Menschen)
• 30kmh-Überwachung verstärken
• Keine Großprojekte ohne ÖV-Anbindung
• 5 - 10 autofreie Kultursonntage/Jahr
• Entwicklung einer City-Logistik (zur Effizienzsteigerung des Wirtschaftsverkehrs)
• Unterflurtrassen; Südgürtel mit UVP und deutlicher Oberflächenverkehrsreduktion/Schaffung öffentlichen/grünen Freiraumes Grazer Osten: Überprüfung einer Trassenführung anhand der VÜP und aktualisierter Daten, in wie weit diese Maßnahmen den verkehrspolitischen Leitlinien entsprechen: dann endgültige Entscheidung ob ja oder nein; Finanzierung über ein PPP-Modell; Umgang mit reservierten Trassen klären.
• naturnaher Ausbau Murufer und anderer ,,Grünoasen" für Naherholung um Freizeitwege zu reduzieren (Erreichbarkeit von Erholungsflächen fußläufig sichern)
Sonstiges• Erstellung eines regionalen Verkehrskonzeptes