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Thema: "Umweltzone" - Graz (133041-mal gelesen) Vorheriges Thema - Nächstes Thema

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  • Martin
  • Global Moderator
  • Styria Mobile Team
Re: "Umweltzone" - Graz
Antwort #120
Durch die einheitliche Lackierung sieht es natürlich so aus, als ob die Busse von einem Verkehrsunternehmen sind, der Schein trügt aber eben manchmal.

Die alten Fahrzeuge vom Grüner sind mMn auch nicht unbedingt das Gelbe vom Ei...

GLG
G111
Liebe Grüße
Martin

Re: "Umweltzone" - Graz
Antwort #121
Eben, sie sind grün. Also bin ich doch nicht so blind  ;) ;D Ärgere mich ja oft genug drüber, wenn ich hinter dem stehenden Bus warten muss, weils keine Überholmöglichkeit gibt in der Feldkirchnerstraße  ;)
Grüße aus 1200 Wien!!!

Re: "Umweltzone" - Graz
Antwort #122
Gerade gefunden:
Hier gibt es eine Unterschriftenliste: www.neinzurumweltzone.at
Ist zwar von der FPÖ aber in der Not isst der Teufel Fliegen...
CCP Wrangler : EVE is a dark and harsh world, you're supposed to feel a bit worried and slightly angry when you log in, you're not supposed to feel like you're logging in to a happy, happy, fluffy, fluffy lala land filled with fun and adventures, that's what Hello Kitty Online is for.

  • Michael
  • Styria Mobile Team
Re: "Umweltzone" - Graz
Antwort #123

Danke! :one:
LG Michael, vormals PM  |  Styria-Mobile

  • Ch. Wagner
Re: "Umweltzone" - Graz
Antwort #124
Ihr habt doch hoffentlich die kleine Randnotiz gelesen, daß ihr dann ab sofort bei der FPÖ registriert seid. Angesichts der kommenden Wahlen werdet ihr dann mit Werbung zugemüllt.
LG!Christian
Fer aut feri ne feriaris feri!
Queen Elizabeth I.

  • amadeus
  • Libertin & Hedonist
Re: "Umweltzone" - Graz
Antwort #125
Der  >:D soll mich holen, wenn ich bei denen auch nur anstreifen sollte ...  :boese:
Gruß aus Graz-Eggenberg
Wolfgang
      Für jedes Problem gibt es eine Lösung, die einfach, klar und falsch ist.
Im Übrigen bin ich der Meinung, daß das Fahrtziel eines Fahrzeuges mit dessen Fahrtzielanzeige übereinstimmen soll.


  • Michael
  • Styria Mobile Team
Re: "Umweltzone" - Graz
Antwort #126

Dank Wegwerf-Mail kein Problem.
LG Michael, vormals PM  |  Styria-Mobile

  • Martin
  • Global Moderator
  • Styria Mobile Team
Re: "Umweltzone" - Graz
Antwort #127
Umweltzone: Auch für das Land ist wieder alles offen

Von einem Ultimatum wollte man im Büro von Umweltlandesrat Wegscheider am Mittwoch nichts mehr wissen.
Eine Maximal- und eine Minimalvariante liegen auf dem Tisch, man wird sich in der Mitte treffen müssen

Die Berichterstattung der Kleinen Zeitung über das drohende Scheitern der Einführung einer Umweltzone in Graz schlug hohe Wellen. Im Büro von Umweltlandesrat Manfred Wegscheider beeilte man sich zu versichern, dass es weder ein Ultimatum gebe noch fixe Lösungsvorschläge. Es sei Wegscheider darum gegangen, Auskünfte über die politischen "No go's", also die nicht zu überspringenden Hürden, einzuholen. Eine Maximal- und eine Minimalvariante lägen auf dem Tisch, man werde sich in der Mitte treffen müssen. Büroleiter Jürgen Dumpelnik: "Es ist klar, dass es nicht ohne die Gebietskörperschaften als Partner geht, weil die müssen es ja umsetzen."

Wegscheider wünschte sich ein "Konklave" bis längstens 22. Dezember, bei dem eine Grundsatzentscheidung fallen solle. Dumpelnik begründet die Eile mit der drohenden EU-Strafe. Derzeit halte man bei zehn Überschreitungen, damit drohe eine Höchststrafe von vier Millionen Euro bereits im Herbst 2010. Je konkreter man die geplante Lösung umreißen könne, desto eher werde es gelingen, die Strafe noch einmal abzuwenden. Außerdem müsse man endlich das allgemeine Rätselraten beenden, das nur Verunsicherung erzeuge.

Die Stadt Graz, allen voran Chefverhandlerin Lisa Rücker, besteht auf rasche Übermittlung der Studie, die Wegscheiders Wunsch nach einer Mini-Zone unterstützt. Studienautor Stefan Hausberger kündigt den fertigen Bericht für die kommenden Tage an. Auf Wunsch des Landes wurden noch ergänzende Werte eingearbeitet. Haupteffekt einer Umweltzone wäre nicht, so Hausberger, dass die Leute weniger mit dem Auto fahren, sondern dass sie sich neuere Autos kaufen. Das hänge nicht so sehr davon ab, wie groß die Zone tatsächlich sei, daher wäre der Effekt bei einer großen Zone nicht wesentlich höher. Dass einige Leute die Zone umfahren würden, habe man eingerechnet.
"Keine Mini-Zone"

Der Grazer Bürgermeister Siegfried Nagl ließ sich mit seinem "No go" nicht lange bitten (siehe auch Interview, rechts): Die Minizone komme aus sozialen und wirtschaftlichen Erwägungen nicht infrage. Nagl will die Initiative jetzt aber an sich ziehen und sich als Moderator einer Großregionslösung einbringen. Die bisherige Chefverhandlerin Lisa Rücker (Grüne) ist wie Wegscheider der Meinung, dass die Grundsatzentscheidung, ob Klein- oder Großzone, bald fallen kann. Allerdings: Zuerst müsse die bestehende Expertengruppe die Hausberger-Studie auf dem Tisch haben. Dann müssten sich die Experten auf eine Empfehlung an die Politik einigen. Auf dieser Grundlage könne die Politik Verhandlungen aufnehmen.
CLAUDIA GIGLER, GÜNTER PILCH


Umweltzone: Nein zu Ultimatum

Umweltlandesrat Manfred Wegscheider verblüffte im Landtag: Entscheidung für Mini-Variante in Graz sei eine Powerpoint-Präsentation. Die Studie liege ihm selbst noch gar nicht vor.

Kommt die Umweltzone in Graz oder kommt sie nicht? Diese Frage beschäftigt seit einem Jahr Land Steiermark und Stadt Graz. Mit einem erstaunlichen Höhepunkt gestern im Landtag. Die Grünen wollten vom zuständigen SPÖ-Landesrat Manfred Wegscheider wissen, aufgrund welcher Details einer Studie der Technischen Universität er plötzlich für die Minimalvariante eintrete (Gries und umliegende Stadtbezirke) und warum er der Stadt Graz aus heiterem Himmel ein Ultimatum für die Entscheidung (22. Dezember) gesetzt habe. Die bemerkenswerte Antwort Wegscheiders: Die Studie kenne er selber nicht, nur eine Powerpoint-Präsentation. Die Wirkung einer größeren Zone wäre aber nicht viel höher als die einer kleineren. Und reden wolle er eh, aber seit dem 12. Dezember verweigerten die Grazer jeden Gesprächstermin.

Wegscheider beantwortete die Anfrage so spürbar distanziert, dass sich ÖVP-Klubchef Christopher Drexler später über diesen "Dienst nach Vorschrift" wunderte. Die Grüne Klubchefin Ingrid Lechner-Sonnek hatte zuvor emotional appelliert: "Feinstaub macht krank. Und die Belastung ist veränderbar, nicht durch das Individuum, sondern durch die Politik."
Ultimatum nicht anerkannt

Der Ärger der Grünen über die Kaltschnäuzigkeit Wegscheiders führte dazu, dass wenig später ein Brief zirkulierte, den die Grazer Vizebürgermeisterin Lisa Rücker dieser Tage an Wegscheider geschrieben hatte. Darin hält sie fest, dass Wegscheider vereinbarungswidrig noch vor Übermittlung der Studie der Presse eine Entscheidung angekündigt habe und sie selbst zur entscheidenden Sitzung der Arbeitsgruppe erst eineinhalb Stunden vorher eingeladen wurde. Die Arbeitsgruppe habe sich für eine Zone bis zur Autobahn ausgesprochen (in Anlehnung an die alte Smogzone, die allerdings auch Seiersberg inklusive Einkaufszentrum beinhalten würde), Wegscheider habe aber nach der Sitzung gegenüber der Presse behauptet, alle seien für die Mini-Variante. Das Ultimatum erkennen Grüne und ÖVP nicht an, zumal die gesetzliche Grundlage - das Immissionsschutzgesetz Luft (IGL) - noch in Begutachtung und starker Kritik ausgesetzt sei. Sobald die Studie und das Protokoll der Arbeitsgruppe vorlägen, ist Rücker für Graz zu weiteren Gesprächen bereit.

Lechner-Sonnek brachte es im Landtag noch einmal auf den Punkt: "Für eine schlechte Entscheidung ist jeder Zeitpunkt zu früh." Drexler ortete eine "entwaffnende Ehrlichkeit" in einem Nebensatz Wegscheiders, wonach es offenbar Ziel der SPÖ sei, nur mit Graz und nicht mit den Umlandgemeinden (etwa Seiersberg) verhandeln zu müssen.
CLAUDIA GIGLER

quelle: kleine.at


quelle: kleine.at
Liebe Grüße
Martin

Re: "Umweltzone" - Graz
Antwort #128
Fahrverbote sind ein teurer Irrweg

Wie der ADAC durch eine Studie belegen konnte, trägt der Pkw-Verkehr nur mit fünf Prozent zur Feinstaubbelastung bei.

Jede neu eingerichtete Umweltzone und jede Verschärfung der Einfahrregeln, so ADAC-Vizepräsident für Verkehr, Ulrich Klaus Becker, stellen somit nichts anderes dar, als unverhältnismäßige Eingriffe in die Mobilität der Bevölkerung, teilweise mit dramatischen finanziellen, an Enteignung grenzenden Folgen.

Dabei verursachen Umweltzonen einen gigantischen Verwaltungsaufwand und immense Kosten. Das Geld dafür fehlt dann an anderer Stelle. Anstatt mit untauglichen Maßnahmen Autofahrer und Industrie zu verunsichern, sollte der bewährte und erfolgreiche Weg weitergegangen werden, durch technische Maßnahmen den Schadstoffausstoß an der Quelle wirksam zur verringern und zwar nicht nur in Innenstädten, sondern im ganzen Land.

Es ist aus ADAC-Sicht nicht hinnehmbar, dass immer schneller schärfere Immissionsgrenzwerte für Luftschadstoffe erlassen werden, während die Regelungen der Emissionen langsamer fortgeschrieben werden. Autos, deren Motoren und Abgassysteme eben noch als sauber und modern galten und die vor wenigen Jahren noch steuerlich gefördert wurden, gelten plötzlich als Stinker, die nicht mehr in die Städte fahren dürfen.

Um das Ziel einer dauerhaften Luftverbesserung zu erreichen, schlägt der ADAC anstelle von Umweltmaßnahmen effektivere Möglichkeiten vor. So muss beispielsweise der Verkehrsfluss in den Städten verbessert werden.

Dank sogenannter Grüner Wellen werden dort, wo sie zum Einsatz kommen, 25 Prozent weniger Feinstaubpartikel erzeugt und 50 Prozent weniger Stickoxide. Auch die Fahrzeughersteller könnten ihren Beitrag leisten, indem sie schneller saubere Fahrzeuge entwickeln, die heute schon die Grenzwerte der Euro-6-Norm erfüllen. Die Technik dafür ist bereits heute vorhanden. Die Politik sollte für den Altbestand die Nachrüstung mit Partikelfiltern weiter fördern. Noch immer stehen vier bis sechs Millionen Dieselfahrzeuge zum Umbau an. Außerdem fordert der ADAC die Politik auf, wie im Koalitionsvertrag festgelegt, endlich die Wirksamkeit von Umweltzonen wissenschaftlich überprüfen zu lassen.


Quelle: DPA
Grüße aus 1200 Wien!!!

Re: "Umweltzone" - Graz
Antwort #129

Fahrverbote sind ein teurer Irrweg

Wie der ADAC durch eine Studie belegen konnte, trägt der Pkw-Verkehr nur mit fünf Prozent zur Feinstaubbelastung bei.



Ich bleibe dabei: 5% sind besser als nichts. 5% können auch den Unterschied zwischen Grenzwertüberschreitung oder nicht ausmachen.

Natürlich kommt der Großteil aus Hausbrand und Industrie - nur soll man den Leuten im Winter das Heizen verbieten? Zum Auto gibts mehr oder weniger gute Alternativen, zum Heizen kaum (wobei da mit Wärmedämmnung eh sehr viel getan wird, aber das dauert halt).
  • Zuletzt geändert: Dezember 31, 2009, 13:42:16 von invisible

  • Ch. Wagner
Re: "Umweltzone" - Graz
Antwort #130
Und auch ich bleibe dabei: ist der ADAC objektiv?

LG!Christian
Fer aut feri ne feriaris feri!
Queen Elizabeth I.

  • amadeus
  • Libertin & Hedonist
Re: "Umweltzone" - Graz
Antwort #131

Und auch ich bleibe dabei: ist der ADAC objektiv?


Objektiv gesehen: Nein!  ;)
Gruß aus Graz-Eggenberg
Wolfgang
      Für jedes Problem gibt es eine Lösung, die einfach, klar und falsch ist.
Im Übrigen bin ich der Meinung, daß das Fahrtziel eines Fahrzeuges mit dessen Fahrtzielanzeige übereinstimmen soll.


Re: "Umweltzone" - Graz
Antwort #132


Fahrverbote sind ein teurer Irrweg

Wie der ADAC durch eine Studie belegen konnte, trägt der Pkw-Verkehr nur mit fünf Prozent zur Feinstaubbelastung bei.



Ich bleibe dabei: 5% sind besser als nichts. 5% können auch den Unterschied zwischen Grenzwertüberschreitung oder nicht ausmachen.

Natürlich kommt der Großteil aus Hausbrand und Industrie - nur soll man den Leuten im Winter das Heizen verbieten? Zum Auto gibts mehr oder weniger gute Alternativen, zum Heizen kaum (wobei da mit Wärmedämmnung eh sehr viel getan wird, aber das dauert halt).

Man könnte Fernwärmeanschlüsse attraktiver machen, aber solange irrwitzige Anschlußgebühren verlangt werden heizen die Leute halt lieber selber. (Ist zumindest bei uns so)

  • Michael
  • Styria Mobile Team
Feinstaub: Verhandeln über Ersatzmaßnahmen in Graz
Antwort #133

Feinstaub: Verhandeln über Ersatzmaßnahmen in Graz

Die Einführung von Umweltzonen in der Grazer Innenstadt dürften sich weiter verzögern, daher werden kurzfristige Alternativen überlegt.
Alternative Maßnahmen gegen Feinstaub angedacht


Während die Grünen die permanenten Feinstaub-Grenzwertüberschreitungen - am Montag wurde in Graz die dreifache maximal erlaubte Belastung erreicht - und fehlende Aktivitäten des Landes anprangern, zeigte sich der steirische Umweltlandesrat Manfred Wegscheider (S) pessimistisch, die ins Auge gefassten Umweltzonen für Graz bald umsetzen zu können. Die Novelle zum Immissionsschutzgesetz Luft (IG-L) samt Kennzeichnungsverordnung dürfte aufgrund der Fülle an Einsprüchen noch auf sich wartenlassen, so Wegscheider am Montag.


Maßnahmen

Wegscheider sprach von einer "Katastrophensituation, aber nicht im schlechtesten Sinne". In Graz müsse man eben auch die topografische Situation berücksichtigen. Das Jahr 2009 sei "sehr zufriedenstellend" verlaufen und von einem Termin im März in Brüssel erwarte er sich "zu 99 Prozent", dass man um Strafzahlungen herumkomme, weil man ja Maßnahmen eingeleitet habe. Erlaubt sind laut EU 35 Überschreitungstage, die im diesjährigen Jänner in Graz und Leibnitz schon zu fast zwei Drittel erreicht wurden.

Weil es zum Entwurf des IG-L "unzählige Einsprüche und Stellungnahmen" gebe, dürfte der gesetzliche Rahmen für die in Graz geplanten Umweltzonen noch länger auf sich wartenlassen. Die Einführung von Zonen, die etwa ältere Dieselfahrzeuge verbannen, ohne IG-L kann sich Wegscheider nicht vorstellen. Wohl aber denkbar seien andere kurzfristige Maßnahmen, die er dieser Tage mit dem Grazer Bürgermeister Siegfried Nagl (V) erörtern will. Fahrverbote sind allerdings nicht darunter.

Quelle: www.kleine.at
LG Michael, vormals PM  |  Styria-Mobile

  • Martin
  • Global Moderator
  • Styria Mobile Team
Re: "Umweltzone" - Graz
Antwort #134
Ab 2011 heißt es Stopp für alte Stinker

Es ist beschlossene Sache: Graz bekommt eine Umweltzone mit Fahrverboten für alte Dieselautos, die teils über das Stadtgebiet hinausreicht. Starten kann die Maßnahme erst nächstes Jahr.

Monatelang flogen politisch die Fetzen, jetzt haben sich die Parteien geeinigt: Graz rückt dem Feinstaub ab 2011 mit schrittweisen Fahrverboten für alte Dieselfahrzeuge zu Leibe. Während die Details der geplanten Umweltzone noch ausgehandelt werden müssen, steht ihre Ausdehnung bereits fest: Sie umfasst etwa zwei Drittel des Stadtgebiets - und ist damit wesentlich größer als die zuletzt kolportierte Mini-Variante.

"Wir gehen aus der Deckung und hören auf mit Zurufen über die Medien", fasst der Grazer Bürgermeister Siegfried Nagl (ÖVP) die neue Gangart in Worte. In den vergangenen Monaten waren zwischen der Stadt und Umweltlandesrat Manfred Wegscheider (SPÖ) die Wogen hoch gegangen. Die nun präsentierte Lösung ist ein Kompromiss zwischen der von Wegscheider bevorzugten Klein-Variante und den Vorstellungen der Stadt, die sich letztlich eher durchgesetzt haben. Die Umweltzone beginnt im Norden beim Kalvarienberggürtel und zieht sich über das gesamte Stadtgebiet bis zur A 2 im Süden (siehe Grafik). Mit dabei sind Teile der Gemeinden Seiersberg und Feldkirchen. "Die beiden Bürgermeister haben signalisiert, dass sie auf unserer Seite sind", sagt Nagl. Die Shopping City Seiersberg und der Murpark liegen ebenso innerhalb der Zone wie das Center West. Ausgenommen sind nur die Autobahnen.
Das Gesetz muss her

Starten kann die Umweltzone frühestens 2011. Vorher muss die Novelle des Immissionsschutzgesetzes-Luft (IG-L) in Kraft treten. Zuständig dafür ist Umweltminister Niki Berlakovich (ÖVP). "Wir rechnen damit, dass es im Sommer so weit ist", sagt Wegscheider. "Dann kann das Land die Umweltzone innerhalb eines Jahres umsetzen."

Die Details der Regelung wie etwa die Ausnahmebestimmungen werden im Juni in einem Symposium ausgefeilt. Geladen sind Interessensvertreter, Autofahrerklubs und Politiker. "Wir werden aber sicher nicht so viele Ausnahmen zulassen, dass sich die Zone erübrigt", sagt Rücker.

Von den Fahrverboten betroffen sind laut Land Steiermark etwa 40.000 steirische Autos - ein rechnerischer Wert, der sich aus jenen älteren Dieselautos im Land ergibt, die auch tatsächlich nach Graz fahren. Die theoretische Betroffenheit ist freilich höher. Die Zone gilt das ganze Jahr über, auch für Lkw.

Während Grüne und VCÖ die Einigung begrüßen, kam am Freotag Kritik von Autofahrerklubs und Wirtschaftskammer, die von einem "großen Aufwand mit minimalen Effekten" spricht.
GÜNTER PILCH


"Eine kalte Enteignung"

Kritik an den geplanten Maßnahmen hagelt es allerdings vom Autofahrerclub ARBÖ: "Sie ist eine kalte Enteignung, die nichts bringt und die Falschen trifft", kritisiert Hans Marcher, Landesgeschäftsführer des ARBÖ-Steiermark. Wer sein Auto nicht mehr benützen darf, obwohl es beim Kauf dem Stand der Technik entsprochen hat und legal in Österreich zugelassen wurde, wird auf kaltem Wege enteignet. Dass Umweltzonen umweltmäßig nicht viel bringen, sieht man am Beispiel deutscher Städte. Betroffen sind hauptsächlich Pendlerinnen und Pendler, und zwar nicht nur die genannten 40.000 aus Graz und Umgebung.

"Betroffen sind weitaus mehr, nämlich alle anderen Diesel-Pkw-Fahrer, aus allen anderen Teilen des Landes, sobald sie nach Graz kommen. Wer Feinstaub effizient bekämpfen will, muss bei den Hauptverursachern ansetzen. "Hauptverursacher von Feinstaub sind definitiv nicht die Pkw-Fahrer im Inland", so Marcher. Von der Vorgangsweise bedenklich ist, dass hier neue Verbote angekündigt werden, noch bevor es eine gesetzliche Grundlage dafür gibt, so der ARBÖ. Die dafür notwendige Novelle des IG-Luft hängt derzeit ja noch bei Umweltminister Berlakovich und es fehlt die Beschlussfassung durch den Nationalrat.

Ablehnende Stellungnahmen gab es auch von Wirtschaftskammer von Wirtschaftsbund: "Als einen großen Aufwand mit minimalen Effekten für die Luftqualität", lehnte Ulfried Hainzl, Präsident der WK Steiermark Umweltzonen generell ab: "Uns ist aus den deutschen Umweltzonen keine bekannt, die tatsächlich entsprechend effizient gewesen ist". Dass Umweltzonen teuer kämen, kritisierte der Wirtschaftsbund. "Vor allem der Mittelstand und Menschen mit geringem Einkommen sind hier eindeutig benachteiligt".

Man spricht von "Vernichtung von Volksvermögen, noch dazu ohne Nutzen für die Umwelt".
GÜNTER PILCH


Gratwanderung

Für die einen ist es eine "kalte Enteignung" (Arbö), für die anderen ein "richtiger Schritt" (Grüne). Wie man auch dazu stehen mag, seit gestern ist fix: Die Vertreter dreier Parteien haben sich auf eine Umweltzone für Graz geeinigt. Womit endgültig klar ist, dass die strittigen Fahrverbote tatsächlich in die Landeshauptstadt einziehen werden.

Einem angestrebten Grundsatzbeschluss im Landtag sollte nur wenig im Weg stehen. Dass die Landes-ÖVP, die auf das Wegscheider-Projekt bereits das taktische Feuer eröffnet hatte, weiter gegen die Pläne mobilmacht, ist nicht zu erwarten. Damit würde sie Parteifreund Siegfried Nagl brüskieren, der als Grazer Bürgermeister hinter der Maßnahme steht.

Offen sind allerdings noch Details wie soziale Abfederungen und Ausnahmeregelungen. Wem sind Fahrverbote zuzumuten und wem nicht? Fragen, die eine Gratwanderung zwischen übertriebener Härte und Zahnlosigkeit bedeuten.

Auf diesem Grat nicht abzurutschen, wird die politische Herausforderung der nächsten Monate sein.

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guenter.pilch@kleinezeitung.at

quelle: kleine.at
Liebe Grüße
Martin