Zu den aufgeworfenen Problemen bezüglich eines Fahrzeugbesitzes und den möglichen finanziellen Konsequenzen kann ich nix sagen - Faktum ist, dass die Qualität der Luftgüte und Erkrankung der Atemwege etc. in direktem Zusammenhang stehen. Danach scheint hier offenbar niemand zu fragen? Die Nutzung des Autos ist schlichtweg Umweltverschmutzung - egal ob der Besitzung arm oder reich ist - und immer höre ich nur das Argument, dass man ja seinen fahrbaren Untersatz brauchen würde, um zur Arbeit zu kommen. Ich habe kein Auto, und ich bin noch überall dorthin gekommen, wo ich hin wollte. Ist alles nur eine Frage des Wollens.
Es ist schön für dich, dass es dir das "Wollen" es ermöglicht hat, ohne Auto auszukommen. Akzeptiere bitte, dass es nicht allen Leuten in Graz möglich ist, ihrem Broterwerb ohne Auto nachzukommen, ich z.B. führe jede Menge Berufsausrüstung mit, ohne die ich kein Geld verdienen und keine Steuern bezahlen kann, der andere wiederum kommt nicht zu seinen Nachtdiensten ohne Auto - da hilft kein "Wollen"
Deine Aussage, dass jeder, wenn er nur *will* auch ohne Auto auskommt, ist weltfremd und verhöhnt den 'Unfähigen'
Nur zur Frage der Ausgestaltung der Umweltzone - da kann man sich drüber diskutieren, aber natürlich ist klar, dass man die vermeintlich "schmutzigeren" Autos zuerst verbannt. Alles andere wäre ja widersinnig.
Dir ist aber schon klar, dass die 'schmutzigen' alten Autos von Leuten gefahren werden, die sich garantiert jede Fahrt wegen der Spritkosten überlegen müssen und wirklich nur fahren, wenn sie es müssen. Nur weil sie wenig fahren, haben sie ja ein altes Auto - sonst wäre es schon lange kaputt.
Und ja: die überflüssigen Fahrten können sich diejenigen am Besten leisten, die nicht aufs Geld schauen müssen - und die haben eh ihre Euro5 SUVs.
Aber ja: die erzeugen natürlich keinen Feinstaub mit ihren 2,5to, 200 PS und den Breitreifen
Es wäre die erste Pflicht vor jeder Verkehrs-Feinstaubmaßnahme zu erheben, wie groß der gefahrene Kilometeranteil der Altwagen am IV in Graz ist! Nicht die Anzahl der alten Autos ist entscheidend! Aber da könnte ja ein ungelegenes Ergebnis für die
Autohändlerlobby Umweltzonenbefürworter herauskommen ....
Natürlich stimmt es, daß der Autoverkehr einen kleineren Anteil an der Verschmutzung hat. Aber gerade der Autoverkehr ist halt am besten steuerbar. Über ein Heizverbot mit fossilen Brennstoffen wird wohl niemand ernstlich diskutieren wollen:
Natürlich, fangen wir dort an, wo es am Wenigsten bringt und nur die sozial Schwachen trifft
Natürlich kann man die Feststoffheizungen im Stadtgebiet einschränken, z.B.:
- Verbot der Neuinstallationen von Biomasse-Einzelheizungen im Stadtgebiet
- Verbot von Feststoff-Zusatzheizungen und Schwedenöfen. Wer ein umweltfreundliches Heizsystem besitzt (z.B. Fernwärme), der benötigt keine Zweitheizung!
Und bis all dies Auswirkungen zeigt, muß die Allgemeinheit halt auch Umweltzonen in Kauf nehmen.
Genau: Und zwar die *Allgemeinheit* und somit *alle* - nicht nur die sozial Schwachen! Also generelle Fahrverbote.
Solltest du das nicht so gemeint haben: Irgendwie habe ich das Gefühl, dass du dich nicht wirklich in die Existenzängste eines Verdieners hineinversetzen kannst, der seinen Job aufgeben muss, bloß weil er sich kein neues Auto zum Hinkommen mehr leisten kann.
Du kennst niemand, der in einer sochen Situation wäre? Alles übertrieben? Ich kenne - vor allem im Pflegebereich - ausreichend Betroffene!
Wer genug Geld hat, kann leicht für die Umweltzone sein ....
Und wenn es um das Gesundheitsrisiko wegen dem Feinstaub geht: Wie wäre es mit der Einschränkung des persönlichen Zigarettenkonsums? Wie wäre es mit rauchfreien Lokalen und Arbeitsplätzen? Wer regelmäßig in den Genuß von verrauchten Räumen kommt (Extremfall Bedienkräfte in Raucherlokalen), inhaliert sicher mehr Feinstaub als wenn es einzelne Tage mit hoher Feinstaubbelastung gibt. Warum fängt man nicht mit Rauchverboten an? Ach ja: Die Gastrolobby ....