Es gibt tatsächlich eine Studie der TU Wien.
Ich sehe als Herausgeber ÖSTERREICHISCHER VEREIN FÜR KRAFTFAHRZEUGTECHNIK, ein der KFZ-Lobby zuzurechnender Verein.
Der Abschnitt mit dem Kapitel "Bremssand von ÖBB und Wiener Linien" als Feinstaubverursacher ist diffus, es wird auf
Laut einer vom ÖVK gesponserten Studie [7] werden 1700 Tonnen Bremssand im Jahr
von den Straßenbahnen gestreut, um Rädergleiten beim Bremsen zu vermeiden.
erstens war der KFZ-freundliche Verein der Auftraggeber der Bremssandstudie, zweitens sagt die Überschrift "Bremssand von ÖBB und Wiener Linien", um dann in dem genannten Zitat zu münden, dass die Straßenbahnen 1700to gestereut haben. Ob nun die 1700to von den Straßenbahnen alleine stammen oder doch, wie die Überschrift vermuten lässt, von ÖBB + Wiener Linien, d.h. auch die U-Bahn dabei ist, bleibt unklar.
Auch wird nicht darauf eingagngen, welcher Prozentsatz des gestreuten Sandes nun in PM10 umgewandelt wird und welcher nicht. Wahrscheinlich sind es einige Prozente, denn das Rad-Schienesystem ist keine industrielle Kugelmühle
- Für Graz heißt dies, dass man einmal die Menge des verbrauchten Sandes der HGL wissen müsste.
- zweitens wäre interessant zu wissen, Welche Sorte Sand in Graz bei den HGL verwendet wird, möglicherweise aus Kostengründen ohnedies kein teurer Quarzsand, sondern eine preisgünstigere Mischung. Ich erinnere mich an die 80er Jahre zu 200er Zeiten: Da wurde ein grobkörniges grauweißes Material verwendet, das war alles andere aber sicher kein Quarzsand.
- drittens wäre es eine Studienarbeit der FH oder TU wert, den tatsächlichen Prozentsatz an erzeugtem PM10 aus der Gesamtmenge des Streugutes zu erforschen.
Aber die Absicht der Presseaussendung ist klar: Hervorkramen von Uralt-Studien der KFZ-Lobby (2007-2010), und man stellt Behauptungen in den Raum, die ganz offen Stimmung für die Seilbahnen machen soll.
Der Artikel ist wieder ein Puzzelstein der Lobbyarbeit der Seilbahnhersteller. Damit versucht man wiederum, den Weg für Seilbahnprojekte zu ebnen.
Es liegt nun an der Straßenbahnlobby, dagegen aktiv zu werden: z.B. mit Presseaussendungen, die die tatsächliche Feinstaubbelastung belegen oder der HGL, die erklären, keinen gefährlichen Quarzsand zu verwenden.
Aber auf solche Entgegenungen wird man wohl lange warten müssen: Es gibt keine geschäftsorientierte Straßenbahnlobby, und die HGL werden aus verbrauchter Sandmenge und Sandqualität ein Staatsgeheimnis machen.
So bleibt wieder nur der ehrenamtliche Bereich (Fahrgast, ProBim etc.) hier mit Leserbriefen und Presseaussendungen gegenzusteuern, aber das ist wohl ein Kampf wie David gegen Goliath.