Diese Begründungen kannst du sicher mit Fakten untermauern?
Ich ahlte nämlich wenig von ,,gefällt mir nicht, darum ist das Blödsinn".
Nun, gerne, wenn es im Posting nicht so gut ersichtlich war.
*) Haltbarkeit: an sich sollten Betonfahrbahnen länger halten und stärkeren Druckbelastungen standhalten, was ja auch der Grund ist, weswegen zB auf Autobahnen immer wieder auch Beton, vor allem am ersten Fahrstreifen, verbaut wird/wurde. Das dies bei der in Graz gewählten Bauweise oder speziellen Belastung offenbar nicht so ist, sieht man zB eben am Glacis (Sanierung nach 5 Jahren), am Kaiser-Josef-Platz (bei Befahren laut klappernde Betonfragmente, aus denen bei Regen auch das Wasser hinaus spritzt - nach nur 2 Jahren), Riesplatz (ebenso schon einige Löcher und Bruchstellen), aber auch zB Sonnenfelsplatz (auch wenn dort nur geschlämmt wurde). Und Beton ist nicht so tolerant gegenüber Salz, dieses wird aber in Graz als alleinige Wunderwaffe und Allheilmittel gegen den Winter geradezu inflationär aufgebracht, was vielleicht mit ein Grund für die Probleme ist. Letztlich ist auch zu hinterfragen, ob die Gleise heutzutage überhaupt so lange liegen würden, um den Vorteil der theoretisch längeren Haltbarkeit ausspielen zu können.
*) Instandhaltung: sollte es bei Asphalt zu Sanierungen kommen, so werden Verdrückungen abgefräst und Löcher neu verfüllt, fertig. Das geht ohne großem Aufwand im laufenden Betrieb. Bei Beton sind hingegen aufwändige Arbeiten mit mitunter Sperren nötig, da man auch die Eisen erneuern muss, der Beton eine Trocknungszeit hat bis er belastbar ist, und mangels Flexibilität die Übergänge zwischen Bestand und Neulage immer neue Bruchkanten und Schwachstellen darstellen. Natürlich kann man sowas mit Bitumen vergießen, kann man Löcher auch mit Asphalt verfüllen etc, aber bitte, wie schaut das denn dann aus? Und zweckmäßig im Sinne der Stabilität ist das auch nicht.
*) Kosten: sind bei Beton offenbar höher als bei Asphalt
*) Umwelt: Neuer Asphalt mag sich ob der dunklen Färbung etwas stärker aufheizen, sonst jedoch denke ich liegen die Temperaturen ziemlich gleichauf, der Riesplatz ist zB, obwohl in Beton gegossen, eine riesige Bratpfanne, man spürt im Sommer die Hitze an den Waden deutlich aufsteigen. Betreffend Recycling sehe ich eher Asphalt vorne, da hier Bruch wieder in neuen Belag eingearbeitet werden kann.
*) Optik: das kann man wohl nur subjektiv beurteilen, aber hier ist für mich der klare Vorzug der Pflasterung zu geben, diese ist jedoch aufwändig in der Instandhaltung und teuer in Verlegung, die Haltbarkeit bei starkem Verkehr jedoch gering (man könnte natürlich auch mit dicken Natursteinblöcken pflastern wie zB in Italien, dort hält Pflaster ewig). Asphalt ist natürlich nicht schön, aber unauffällig, und Beton impliziert halt "billig" und hat den Charme von Verkehrshölle, weil nur starke Haupverkehrsrouten betoniert werden/wurden. Ja, die Großflächenplatten in Wien sind noch hässlicher und für die Anrainer wohl auch unangenehmer (das Befahren verursacht doch Lärm), aber wenigstens für die Instandhaktung recht praktisch, was nahtlos gegossene Platten eher nicht sind.
Daher macht für mich der Einsatz von Beton eben Sinn, wo besonders stark belastete Gleisquerungen oder Standflächen/Haltestellen von Bussen sind, in allen anderen Situationen sehe ich aber keinen Vorteil daraus, weder funktionell, noch optisch, noch finanziell - und ja, das möchte ich eben hinterfragen was der Grund für die Entscheidnung war, weil es sich eben mir nicht erschließt.