Regierung gibt Pendlern Almosen
Die Erhöhung des Pendlerpauschales bringt keinen wesentlichen Ausgleich für die stark steigenden Kosten. Zwischen 1,50 und 15 Euro gibt es im Monat netto mehr.
Knausrig zeigt sich die Regierung beim Kostenausgleich für Pendler. Die plakativ verkündete Anhebung des Pendlerpauschales wirkt sich im Geldbörsel nur wenig aus. 1,50 Euro im Monat beim kleinsten Satz und 15 Euro in der höchsten Stufe sind keine Weltbeträge, eher nur ein Almosen.
Erhöhung. Die Meldung klingt an sich nicht so schlecht. Bundeskanzler Alfred Gusenbauer und Finanzminister Wilhelm Molterer gaben am Mittwoch nach dem Ministerrat eine Erhöhung des Pendlerpauschales um 15 Prozent und des Kilometergeldes um zwölf Prozent (auf 42 Cent) bekannt.
600.000 haben von Erhöhung nichts. Mehr als 600.000 der rund 3,2 Millionen Beschäftigten, die im Hauptverband der Sozialversicherungsträger (Krankenkassen) gemeldet sind, haben vom höheren Pauschale nichts. Sie verdienen weniger als 1130 Euro brutto im Monat und zahlen daher auch keine Lohnsteuer. Das Pendlerpauschale ist aber ein Betrag, der die Steuerleistung vermindert. Wer keine Steuer zahlt, kann auch von der Erhöhung nicht profitieren.
Kleiner Zuschlag. Die einzige Entlastung, die diese Kleinverdiener neben der Absetzbarkeit der Sozialversicherungsbeiträge (maximal 110 Euro im Jahr) in Anspruch nehmen können, ist der im Juli 2007 eingeführte Pendlerzuschlag, erklärt der Obmann der Steirischen Pendlerinitiative, AK-Vizepräsident Franz Gosch. Für heuer hat der Ministerrat eine Anhebung auf 130 Euro jährlich beschlossen. Der Zuschlag wird über den Jahresausgleich abgerechnet.
Tropfen auf dem heißen Stein. Die Erhöhung des Pendlerpauschales wirkt, auf die Spritkosten umgelegt, wie ein Tropfen auf dem heißen Stein. Gegenüber dem Mai 2007 ist der Dieselpreis um 24 Prozent und der Benzinpreis um 17 Prozent angestiegen. Pro Monat müssen Pendler, die pro Tag um die 120 Kilometer Wegstrecke zurück legen, um 70 Euro mehr für den Sprit auslegen. Das macht im Jahr, abzüglich des Urlaubs, an die 700 Euro Mehrkosten aus. Das Pauschale steigt ab 1. Juli aber nur um rund 180 Euro im Jahr, die es bar auf die Hand gibt, berechnet auf Basis einer Steuerlast von 40 Prozent.
HELLFRIED SEMLER
bis km 01.01.04 01.01.06 01.07.07 01.07.08
KLEINE PAUSCHALE
0 - 20 - - - -
20 - 40 450 495 546 630
40 - 60 891 1.242 1.080 1.242
darüber 1.332 1.467 1.614 1.857
GROSSE PAUSCHALE
2 - 20 243 270 297 342
20 - 40 972 1.071 1.179 1.356
40 - 60 1.692 1.863 2.052 2.361
darüber 2.421 2.664 2.931 3.372
quelle:kleinezeitung.at
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Habe gar nicht gewußt, dass
DIE Pauschale auf einmal ein anderes Geschlecht bekommen hat!
DAS PAUSCHALE
SG
G111