Wende im Baustellensommer: GVB verzichten auf die Gleisverbreiterung beim Marko-Spitz, dafür kommt 2008 Generalsanierung am Kai.
GERALD WINTER
Die Gleise in der Sackstraße bleiben so, wie sie sind; den Grazern bleibt vorerst eine zusätzliche Baustelle erspart. Darauf haben sich die Stadtwerke gemeinsam mit Stadtrat Gerhard Rüsch (VP) nach einem Aufschrei der Anrainer rund um die Sackstraße und den Hotelier Helmut Marko verständigt. "Damit siegt die Vernunft über eine Horuck-Aktion", freut sich Marko, Chef unter anderem des Schloßberg-Hotels. "Die Baustelle im Oktober wäre genau in die stärkste Zeit für die Geschäftskunden gefallen."
Vor gut einer Woche ließen die GVB ja mit der Botschaft aufhorchen, die Gleise beim Marko-Spitz für drei geleaste Straßenbahnen aus Deutschland verbreitern zu müssen. Noch vor dem Schulbeginn hätten die Bauarbeiten beginnen sollen, jetzt heißt es aber vorerst: bitte warten. Stadtrat Rüsch und Stadtwerke-Vorstand Wolfgang Malik verweisen darauf, dass im Jahr 2008 ohnehin die Gleise am Kaiser-Franz-Josefs-Kai ausgetauscht werden müssen.
"Es ist vernünftig, diese beiden großen Baustellen zusammenzu- legen und nicht innerhalb von zwei Jahren direkt nebeneinander zwei Mal aufzugraben", erklärt Malik. "Wir haben ja heuer schon genügend Gleisbaustellen, sind da mit unserer Kapazität ohnehin schon am Limit", verweist er neben der Schienenverlängerung für die Linien 4, 5 und 6 auf die laufenden Arbeiten in der Leonhard- und Conrad-von-Hötzendorf-Straße.
Ein "Begegnungsverbot", wie Malik es formuliert, soll dafür sorgen, dass die breiteren Garnituren aus Deutschland, die aufgrund ihrer Länge ausschließlich am Streckennetz der Linie 4 verkehren können, nicht am Jakominiplatz umdrehen müssen. "Es ist technisch machbar, dass sich am Marko-Spitz die Straßenbahnen nicht begegnen. Dann muss eben eine Garnitur warten. Für diese kurze Zeit bis zur großen Baustelle 2008 ist das sicher eine brauchbare Alternative", ist Malik überzeugt. Warum man auf diese Idee aber erst nach Interventionen der Anrainer rund um Helmut Marko gekommen ist, ist nicht klar.
Kritik an der Wende
Nicht zuletzt deshalb gehen die Grünen mit der überraschenden Wende seitens der Stadt und der GVB hart ins Gericht. "Dieses Chaos zeigt wieder einmal, dass der öffentliche Verkehr bei der Grazer Stadtregierung trotz der massiven Feinstaubbelastung noch immer keinen Stellenwert hat. Immerhin wissen die Zuständigen nicht erst seit gestern, dass die Straßenbahnen in diesem Jahr ihren Betrieb aufnehmen", ärgert sich Grünen-Chefin Sigi Binder. "Die Gleissanierung hätte schon längst passieren müssen."
Quelle:
www.kleine Bericht aus dem alten Forum.
Vielleicht doch noch eine Chance, dass nächstes Jahr die Bim eine eigene Trasse sowie die Wendeschleife kommt.
Michael