Postgewerkschafter machen heute mit Warnstreiks ernst und sperren bis zu 50 steirische Filialen für mehrere Stunden zu. Ab acht Uhr bleiben die ersten 15 Postämter geschlossen. Um 11 Uhr werden dann weitere bestreikt.
In der Steiermark werden am 10. Dezember rund 50 Postfilialen zwischenzeitlich für mehrere Stunden zugesperrt
Seit 5.30 streiken die Postler in Graz - die Postämter in 8010 und 8022 bleiben geschlossen. Um 11 Uhr werden dann andere Postämter bestreikt. Lesen Sie auf Kleinezeitung.at immer die aktuelle Liste der momentan geschlossen Ämter.
Bestreikte Postämter ab 8.00 Uhr8010 Graz
8022 Graz
8403 Lebring
8280 Fürstenfeld
8750 Judenburg
8773 Kammern
8940 Liezen
8850 Murau
8990 Bad Aussee
8790 Eisenerz
8344 Bad Gleichenberg
8152 Stallhofen
8345 Straden
8511 Stainz
8232 Grafendorf/Hartberg
"Warnruf". Wer am Mittwoch eine heimische Postfiliale aufsucht, steht möglicherweise auch innerhalb der Öffnungszeiten vor verschlossenen Türen. Ab 10. Dezember gibt's im ganzen Land Warnstreiks, kündigte die Postgewerkschaft an. Als "Warnruf" vor dem Post-Gipfel, wo der Vorstand über Mitarbeiter-Abbau und Postämterschließung berät, will der steirische Chef der Postgewerkschaft Manfred Zierler die Maßnahmen sehen. Auf kleinezeitung.at finden Sie immer aktuell die bestreikten Postämter.
Zwischenzeitlich zugesperrt. In der Steiermark werden rund 50 Postfilialen zwischenzeitlich für mehrere Stunden zugesperrt, während die Gewerkschafter vor den verschlossenen Türen Flugzettel verteilen und für das Volksbegehren "Stopp dem Postraub" werben. "Im besonderen Maß werden die Aktionen vor Filialen stattfinden, die von der Schließung bedroht sind", erklärt Zierler, wiewohl man auch große Filialen in Bezirksstädten und in Graz im Visier habe. "Wir wollen mit dem Warnstreik die Kunden nicht verärgern", so Zierler, "vielmehr wollen wir um Verständnis werben, dass diese Filialen bald für immer geschlossen bleiben könnten." Das sei der Auslöser für den Streik, denn bisher sei der Vorstand "noch nicht vom Plan abgerückt, 1000 Filialen zu schließen bzw. auszulagern und 9000 Mitarbeiter abzubauen".
Zustellung vorerst normal. Die Zustellung von Briefen und Paketen verlaufe hingegen fürs Erste ganz normal, versichert Zierler. "Es ist nicht unsere Absicht, Kindern Angst zu machen, dass womöglich das Weihnachtspackerl nicht ankommt." Dennoch betonen die Gewerkschafter in ganz Österreich unisono, dass die Protest-Aktionen je nach Ergebnis der Aufsichtsrat-Sitzung stufenweise gesteigert werden könnten.
"Verlust von Zuverlässigkeit". Post-General Anton Wais kritisierte die Streiks naturgemäß heftig: Mit "dem Verlust von Zuverlässigkeit und hoher Qualität" wollten Personalvertreter der Post "nachhaltigen Schaden zufügen", so Wais. Laut Zierler seien es aber gerade die drastischen Sparpläne des Vorstandes, die der Post schaden würden. Finanzstaatssekretär Reinhold Lopatka kritisierte die Streiks als "Säbelrasseln" zur falschen Zeit, die Gespräche seien ja noch im Gange.
ULRICH DUNST, ROMAN HUBER
Quelle:
www.kleine.at