Wer seine Kinder mit dem Auto zur Schule bringt, tut ihnen damit nichts Gutes", das behauptet zumindest Karl Reiter von der Forschungsgesellschaft Mobilität (FGM). ,,Aktuelle Studien belegen, dass diese Kinder weitaus öfter krank sind als jene, die immer zu Fuß zur Schule gehen." Und zwar um sage und schreibe 23 Prozent (Grafik unten). Gleiches gelte laut Reiter für Angstgefühle, Depressionen und Aggressionen.
Mehr Gefahr statt wenigerDoch damit nicht genug: Die ,,Elterntaxis" würden auch im Straßenverkehr eine Gefahr darstellen, so Vizebürgermeisterin Lisa Rücker: ,,Viele Väter und Mütter denken, dass ihre Kinder damit sicherer seien. In Wahrheit bringt das aber niemanden etwas. Die vermehrten Autofahrten sind für jene, die zu Fuß gehen oder mit dem Rad zur Schule unterwegs sind, ein erhöhtes Gefahrenpotenzial."
Viel zu oft käme es zu brenzligen Situationen, das beweisen auch die Fotos, die uns von der FGM zur Verfügung gestellt wurden (links unten). Sie zeigen einen ,,normalen" Morgen vor einer Grazer Volksschule.
Spielend zum AutofanWie früh schon die ,,Auto-Sozialisierung" beginnt, zeigt eine weitere Studie der FGM. In dieser hat man das Verkehrsspielzeug in heimischen Kinderzimmern unter die Lupe genommen. Das Ergebnis: Autos stellen hier mit 66 Prozent den Löwenanteil. Nur 8 Prozent spielen mit Bus und Bim, immerhin noch 26 Prozent mit Fußgängern und Radfahrern.
Eine Aufteilung, die sich im späteren Leben wiederfindet. Reiter: ,,51 Prozent der Wege werden mit dem Auto erledigt, nur 17 Prozent mit öffentlichen Verkehrsmitteln und 32 Prozent zu Fuß oder mit dem Rad."
Doch zurück zu den ,,Elterntaxis". Laut Experten werden im Schnitt 42 Minuten pro Tag dazu verwendet, Kinder mit dem Kfz von einem Termin zum anderen zu bringen. Rücker appelliert, darauf zu verzichten - soweit es möglich ist. ,,Kinder brauchen Vorbilder, die sie die Alternativen zum Auto bewusst erleben lassen", so die Vizebürgermeisterin.
Quelle:
www.woche.at