Wahnsinn wie dieser verlangt auch nach drastischen Mitteln der Abschreckung: Die britische Banhngesellschaft "Network Rail" versucht mit haarsträubenden Videos aus Überwachungskameras lebensgefährliche Gleisüberquerungen einzudämmen.
Ein Fünf-Jahreshoch von all zu waghalsigen Gleis-querern hat nun die Bahngesellschaft "Network Rail", die in Großbritannien nicht weniger als 7.600 Über-gänge betreibt, auf den Plan gerufen.
Schockierend. Mit besonders schockierenden Videos, die keinesfalls im digitalen Studio entstanden, sondern direkt aus Überwach-ungskameras übernommen wurden, sollte bei Menschen, die auf einen derart zweifelhaften Nerven-kitzel schwören, vor allem etwas bewirkt werden: Nachdenken aus Liebe zum eigenen Leben.
Blutige Bilanz. Im vergangenen Jahr gab es insgesamt 3.400 Vorfälle, drei Mal pro Woche gab es genau dokumentierte Fast-Zusammenstöße von Autofahrern mit Zuggarnituren, in insgesamt 20 Fällen krachte es dann tatsächlich. Bei Passanten, die resolut über bereits längst geschlossene Bahnschranken kletterten oder nahende Züge ignorierten, war die Situation nicht weniger dramatisch: Fünf pro Woche wurden 2008 beinahe von auf sie zurasenden Zügen erfasst, 15 Menschen starben durch ihren Leichtsinn.
Für ein paar Minuten. Nur um auf ihren täglichen Wegen ein paar Minuten zu sparen, spielen Passanten, auffälligerweise oft Männer, ganz bewusst mit ihrem Leben: Im Video, das von der Gesellschaft bereitgestellt wurde, entkommt ein Passant buchstäblich nur um Zentimeter einem Zug, verliert dabei sogar einen Schuh.
Strafen bald höher? Dass es mit Absperrungen und Videos dieser Art natürlich nicht getan ist, ist den Betreibern nur zu bewusst: Parallel zur aktuellen Aktion werden daher auch Verhandlungen mit der britischen Regierung über drastisch erhöhte Strafen für das Missachten der Sicherheitsregeln geführt.
Freilich: Die härteste Strafe für die veritablen Selbstmord-Kandidaten, der Verlust ihres Lebens, konnte bislang kaum abschrecken.
THOMAS GOLSER
Quelle:
www.kleine.atVideo -
http://www.kleinezeitung.at/allgemein/video/international/1771912/index.doNo comment...