Re: Mur-Kraftwerk Puntigam
Antwort #241 –
Siehe z.B. Japan, wo die Energieversorgung trotz Abschaltung aller Kernkraftwerke nicht zusammengebrochen ist. Es stimmt zwar, dass es anfangs Stromrationierungen gab und dass die Kohle- und Gaskraftwerke dort derzeit auf Hochtouren laufen
Die Stromversorgung ist nur deshalb nicht überall gleichzeitig zusammengebrochen, weil man so viele AKWs hat(te), die man entsprechend weiter hochfahren konnte, um den Bedarf abdecken zu können und zusätzlich in gewissen Regionen den Strom rationierte. (Traurig aber wahr: weil so viele Küstenstriche und Städfte mit einem Schlag zerstört wurden, sank der Strombedarf in ganzen Regionen schlagartig auf fast Null.)
Alternative Stromerzeuger, z.B. große Staumauern wie die "
Kurobe-damu" sind in Japan ganz klar in der Unterzahl. Aufgrund der vielen Erdbeben sind die wenigen Talsperren schon eine große Gefahr. Aktuell ist es leider so, dass Japan
49 Kohlekraftwerke baut bzw. bauen wird (siehe unten), weit mehr als alle anderen Länder, wobei die G7-Länder gar keine Neuen mehr bauen.
Im Land selbst sind bereits sechs Anlagen mit 1,9 Gigawatt Kapazität im Bau und weitere 49 Kohlemeiler mit 28 Gigawatt in verschiedenen Phasen der Planung, so viel wie 25 große Atomreaktoren. Dagegen baut kein anderes G7-Land neue Kohlekraftwerke.
Quelle: Japanmarktonline (Artikel vom 20.05.2016)So viele zusätzliche Umweltverschmutzer muss ein Land auch erst mal verkraften. Und der gigantische Aufwand der betrieben werden muss, um die Kohle nach Japan zu importieren, will auch erst bewältigt werden. Die einzigen echten Gewinner werden die Reedereien sein, die neue gigantische Frachtschiffe dafür bauen müssen, um den Transport der fossilen Brennstoffe überhaupt bewältigen zu können.
Ein möglicher Weg aus der Krise? Ausreichend Meeresströmungskraftwerke und Gezeitenkraftwerke sowie ein dichteres Stromnetz errichten. Das Problem: Unleistbar für Japan, weil es den großen Konzernen und Lobbys nach wie vor nur ums liebe Geld geht und die Jahr für Jahr nur mehr Gewinne erzielen wollen, auf Kosten der Mittel- und Unterschicht. Wieviel Natur dafür zerstört werden würde, weiß ich nicht. Man hat die Wahl zwischen Pest und Cholera.
Zurück zum Thema Murkraftwerk:Entlang der Mur, zwischen der Eisenbahnbrücke und der Puntigamerbrücke, werden vermutlich schon sehr bald (in den nächsten Tagen?) alle Bäume und Sträucher dem Erdboden gleich gemacht. Nur hierfür ist große Eile oberstes Gebot für Nagl und Co, denn sind die Stauden erst mal weg, ist es eh zu spät für Proteste. Aktionen wie z.B. bei der Besetzung der Hainburger Au wird es daher vermutlich gar nicht geben (können). Ich bin mir sehr sicher, dass es so eine Art Nacht und Nebel-Aktion werden wird.