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Thema: Von der Straße auf die Schiene - und wieder zurück (2846-mal gelesen) Vorheriges Thema - Nächstes Thema

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  • Martin
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Von der Straße auf die Schiene - und wieder zurück
Von der Straße auf die Schiene - und wieder zurück

Aus Kostengründen sollen Teile des ÖBB-Güterverkehrs von der Schiene auf die Straße verlagert werden. Betroffen wären vor allem steirische Logistikzentren.
Private Frächter sollen ab Jänner 2010 einen Teil der Güter auf steirischen Straßen transportieren

Von der Straße auf die Schiene - diese Forderungen hallt seit vielen Jahren durch das Land. Dass nun gerade die ÖBB selbst in einem Segment ihres Güterverkehrs gegenteilige Pläne hegt, schlägt vor allem in der Steiermark hohe Wellen. Konkret geht es laut einem Vorstandsbeschluss der ÖBB-Tochter Rail Cargo Austria (RCA) darum, den Transport von Stückgut (kleinere Pakete und Lieferungen) zu den Verteilerzentren in St. Michael und Werndorf bei Graz künftig über Lkw abzuwickeln.
56 Lkw täglich

Statt Zügen sollen ab 2010 täglich 56 Lkw die Transporte übernehmen, berichtet der "Standard". Dadurch würde man rund acht Millionen Euro einsparen. Seitens der RCA hieß es gestern zur Kleinen Zeitung, dass weder der Zeitpunkt der Umstellung noch die genannte Anzahl der Lkw-Lieferungen fix seien. RCA-Sprecher Christian Wenzl gesteht zwar ein, dass die Optik nicht die beste sei, relativiert aber: "Wir sprechen hier von nicht einmal einem Prozent des gesamten Güterverkehrs in Österreich. Über St. Michael und Werndorf laufen "täglich nicht einmal 100 Güterwagen, österreichweit sind es 13.500."

Insgesamt liege der Schienen-Anteil am Güterverkehr in Österreich bei rund 33 Prozent. "Damit sind wir EU-weit an der Spitze", so Wenzl. Bei den zwei steirischen Standorten kämpfe man jedoch mit massiven Auslastungsproblemen. "Es gehen doppelt so viele Mengen hin, als zurück kommen. Die Auslastung liegt unter 50 Prozent", so Wenzl. Das sei auf Dauer nicht zu finanzieren, zumal es von Seiten des Eigentümers - Vertreter ist das Verkehrsministerium - den klaren Auftrag gäbe, Kosten zu senken.
Harsche Kritik aus Graz

Auf der anderen Seite gibt es aber auch den Auftrag von der zuständigen Ministerin Doris Bures, den Anteil der beförderten Güter auf der Schiene anzuheben.

Dieses Argument greift auch Franz Glanz, Geschäftsführer des betroffenen Logistikzentrums in Graz-Werndorf auf. Er kritisiert die Pläne der RCA scharf: "Das ist für mich völlig unverständlich, dass ein Eisenbahnunternehmen im Staatsbesitz hier eine Rückverlagerung auf die Straße veranstaltet, wo doch die Verkehrsministerin politisch immer das Gegenteil propagiert. Das passt doch hinten und vorne nicht zusammen, ein völliger Anachronismus". Für den Terminal wäre das ein gravierender Einschnitt: "Der Lkw-Verkehr würde stark zunehmen, der Eisenbahnverkehr zurück gehen. Das würde in der Abwicklung bei uns enorme Mehrkosten verursachen und uns massiv treffen", betont Glanz.

In Werndorf sei es nur schwer vorstellbar, dass das mit Lkw überhaupt möglich sei: "Wir müssten alle unsere Betriebsabläufe ändern, die ÖBB haben uns diesbezüglich auch noch überhaupt nicht informiert. Ich gehe davon aus, dass hier das letzte Wort noch nicht gesprochen ist", so Glanz.
MANFRED NEUPER


Proteste aus der Steiermark gegen ÖBB-Pläne

Gewerkschafter und Grüne sind empört, dass die ÖBB Frachten auf die Straße verlegen will.
ÖBB will Frachten von der Schiene auf die Straße bringen

Staub aufgewirbelt haben die Pläne der "Rail Cargo Austria", die Transportdienstleistung "Bahnexpress" zunächst in der Steiermark auf die Straße zu verlagern. In der Steiermark gab es zahlreiche Proteste aus den Reihen der Gewerkschaft, von den Grünen und den Kommunisten. Der für die Sektion Verkehr in der Gewerkschaft "vida" zuständige AK-Vizepräsidnet Fritz Ploner sprach von "ökologischem und arbeitsmarktpolitischem Nonsens".
14.000 Lkw statt Schiene

Derzeit würden die Bahnexpress-Transporte auf der Schiene mit umweltfreundlichen Nachtsprungzügen zu österreichweit insgesamt neun Verteilungsknoten transportiert, erklärte der Gewerkschafter. Es sei leicht auszurechnen, was es ökologisch bedeuten würde, wenn allein für die beiden steirischen Knoten St. Michael und Werndorf 14.000 Lkw eingesetzt werden sollen. Für arbeitsmarktpolitisch bedenklich hält es Plonder, dass "hochqualifizierte Triebfahrzeugführer gegen oft in prekären Arbeitsverhältnissen stehende Lkw-Lenker" getauscht würden.

Die Alternativen und Unabhängigen Gewerkschafter AUGE sehen in den Plänen "einen weiteren Schritt der ÖBB in Richtung Abgrund". Regierung und Sozialpartner müssten "schleunigst Einfluss nehmen, um dieser geplanten Tollerei Einhalt zu gebieten."

Der Verkehrssprecher der steirischen Grünen, Lambert Schönleitner, sprach von einer "Riesensauerei" und warf Verkehrsministerin Doris Bures politische Fahrlässigkeit vor: "Erst werden die Neben- und Regionalbahnen eingespart, dann ICE-Verbindungen zwischen Landeshauptstädten - und jetzt folgt auch beim Gütertransport eine Bankrotterklärung".

quelle: http://www.kleinezeitung.at/steiermark/2155234/oebb-wollen-frachtverkehr-steirische-strassen-verlegen.story




Schilda läßt grüßen - Zuerst wird ein Riesenterminal gebaut - und was jetzt?  :boese:
Liebe Grüße
Martin

  • Michael
  • Styria Mobile Team
Re: Von der Straße auf die Schiene - und wieder zurück
Antwort #1

Da wird ja noch weiter kaputt gespart. :P Man sollte den Managern der ÖBB sofort die Gagen absetzen. Weil für Verluste, gibt es eigentlich gar nichts zu verdienen, außer dem absoluten Mindestlohn. >:(

Der Tag rückt immer näher, an dem es nur noch die ÖsterreichischenBundesBahnenBusse geben wird.
LG Michael, vormals PM  |  Styria-Mobile

  • Martin
  • Global Moderator
  • Styria Mobile Team
Re: Von der Straße auf die Schiene - und wieder zurück
Antwort #2

Der Tag rückt immer näher, an dem es nur noch die ÖsterreichischenBundesBahnenBusse geben wird.


Das ist ja auch (nur scheinbar) viel billiger  :P  :boese:
Liebe Grüße
Martin

Re: Von der Straße auf die Schiene - und wieder zurück
Antwort #3
Natürlich kommt es viel billiger wenn man 10 oder 20 LKWs fahren lässt als 1 Güterzug.  >:D
____________________________
ÖBB-Dummheit am Zug LKW