Die Hotelpläne sind zwar geplatzt, doch der zweite, auf der Thalia-Bar aufgesetzte Bauteil dürfte nun doch kommen. Die Zeit drängt, die Acoton will 2008 eröffnen.
Eine der umstrittensten Baustellen in der City wird nun wohl wieder für hitzige Debatten sorgen. Wer gedacht hat, mit dem Aus für die Hotelpläne ist gleich der gesamte zweite Baukomplex gestorben, liegt falsch. "Ja ich habe einen Interessenten und Investor an der Hand. Die Juristen tüfteln gerade an einer rechtlichen Lösung, damit wir die vier Geschosse errichten können", bestätigt Acoton-Geschäftsführer Gerald Gollenz.
Knapper Eröffnungstermin. Und die Zeit drängt, ist der geplante Eröffnungstermin doch denkbar knapp angesetzt, wie Gollenz verrät: "Wir müssten im Oktober 2008 eröffnen." So will es der Interessent aus der Dienstleistungsbranche, der auf den 3000 Quadratmetern laut dem Acoton-Chef für Frequenz in der Thalia sorgen soll: "Die Leute werden dort dann aus und ein gehen, das verspreche ich Ihnen." Nur die genaue Branche wird derzeit noch strikt geheim gehalten.
EU-Damoklesschwert. Die wichtigste Frage, die zu klären ist: Wie kann man den Komplex hochziehen, ohne erneut ins Visier der EU zu geraten? Der Hotelaufbau ist ja in Folge einer Anzeige in Brüssel an einer Intervention der EU-Kommission gescheitert, weil die Stadt den Baurechtsvertrag für die Thalia und den Probebühnenbau für die Oper mit einem Gesamtvolumen von rund 16 Millionen Euro ohne europaweite Ausschreibung an die Acoton vergeben hat, sah die Kommission rot und schickte ein Mahnschreiben an die Republik.
Neuauschreibung? Eine Möglichkeit wäre, das wieder unter Hochdruck vorangetriebene Bauprojekt EU-weit auszuschreiben. Damit wäre man auf der sicheren Seite, aber Gollenz hofft auf eine andere Variante: "Denn die Neuausschreibung würde Zeit und Geld kosten." Geben die Juristen grünes Licht, dürfte alles ganz schnell gehen. Das Bauverfahren ist ja längst abgewickelt, die Acoton hat alle Bewilligungen in der Tasche.
Nur geliehen. Und den zweiten Komplex nicht hochzuziehen ist für die Acoton keine Option, hat der Bauherr doch nur 45 Jahre Zeit, um aus dem 16-Millionen-Investment Kapital zu schlagen. Dann fällt das Objekt an die Stadt Graz zurück. Derzeit ist aber weder die Passage im Keller vermietet noch kann die Acoton den 3000-m2-Komplex auf der Habenseite verbuchen. Die Zeit drängt.
BERND HECKE
Quelle:
www.kleine.atIch stelle mir da viel mehr eine Senes mit dem Tod über dem Gebäude

- So wie im Spiel Anno