Für den schweren Verschub im TEML wurde ein historisch sehr interessantes Fahrzeug der Böhler Ybbstalwerke in Sonntagberg erworben. Es handelt sich um einen Lokomotor der Type III, Baujahr 1939, gebaut von den Breuer-Werken in Frankfurt/Höchst. Diese Rangierfahrzeuge, wegen ihrer Bauart auch "Stehkastl" genannt, waren in verschiedenen Versionen in rund 60 Exemplaren auf österreichischen Anschlussbahnen im Einsatz, davon rund 10 Exemplare auch in der Steiermark. Neben ihrer platzsparenden Bauart für enge Werkshöfe mit kurzen Drehscheiben hatten diese Rangiertraktoren die Besonderheit, dass sie ihr Reibungsgewicht durch eine teilweise Aufnahme des Waggongewichtes erhöhen konnten. Der Leistungsbereich lag bei 20 bis rund 80 PS. Nach dem Auslaufen der Produktion in Franfurt wurden einige Fahrzeuge auch von der österreichischen Firma GEBUS in Lizenz gebaut. Der jetzt in Lieboch vorhandene Breuer-Traktor ist bis auf die Verblechung des Führerhauses noch im Originalzustand und war noch 2002 auf der AB der Ybbstalwerke in Verwendung (siehe 2. Bild).
Erstellt am: Juni 16, 2014, 18:18:25
Nachtrag: Breuer-Rangiertraktoren in der Steiermark:
Frohnleiten, Kartonfabrik, zwei Exemplare (davon ein GEBUS-Lizenzbau, 1 x an GEBUS bzw. HEBAG Wien-Inzersdorf ++, 1 x an Papierfabrik Schlöglmühl, als Denkmallok noch vorhanden)
Graz, Gaswerk, später bei Andritzer Schleppbahn (Verbleib unbekannt, existiert vielleicht noch irgendwo als Spielplatzobjekt?)
Marein-St. Lorenzen, Guido Rütgers, Schwellenwerk ++
Mixnitz, Lokalbahn, zwei Exemplare (1 x ex Stainach ++, 1 x ex Trieben ++)
Mürzzuschlag, ÖBB-Heizhausverschub ++
Niklasdorf, Papierfabrik Brigl & Bergmeister ++
Rottenmann, Bauknecht (ex E-Werk Wien-Simmering, nach Unfallschaden wieder verkauft und heute in umgebauter Version bei der RSI in Wien-Inzersdorf im Einsatz)
Stainach, Molkerei (VK an Mixnitz ++)
Trieben, Magnesitwerk, zwei Exemplare (1 x Verleih an Mixnitz ++, 1 x EM Erlangen)
NEU 2014: TEML Lieboch (ex BY Sonntagberg)
Trotz Klimakrise und absehbares Ende des Verbrennungsmotors setzen viele große Firmen einzig auf den Straßenverkehr und errichten sogar Logistikzentren ohne Bahnanschluss.