Was ist derzeit los in der Steiermark?Ein offener Brief an Politik und Medien in "unserer grünen Mark"!Seit mehr als drei Jahren gibt es die S-Bahn in der Steiermark. Durch die Angebotsausweitungen wurden in den ersten drei Jahren 7000 neue Kunden akquiriert. Diese positive Entwicklung sollte sich eigentlich fortsetzen.
Mit Fahrplanwechsel am 12. Dezember 2010 wurden mit der S3 nach Fehring und der S31 nach Weiz neue Bahnverbindungen in das S-Bahn-System integriert und das Angebot dadurch stark verbessert.
Das neugebaute Teilstück der Koralmbahn wurde ein Teil der S6 nach Wies-Eibiswald wodurch die Fahrzeiten von Graz nach Deutschlandsberg stark verkürzt werden konnten. Betriebsführer auf der S 6 ist - so wie auf der (Schwesternlinie) S61 auf der Bestandstrecke durch das Oisnitztal - die GKB.
Sowohl von der GKB (S6, S7 und S61) als auch von den STLB (S11, S31) wurden von der Firma Stadler Rail neue Gelenktriebwagen geordert, die das Angebot auf den betreffenden S-Bahn Linien hätten abdecken sollen.
Obwohl die Fahrzeuge schon vor Monaten geliefert wurden, verfügen diese jedoch leider nach wie vor über keine Zulassung im Personenverkehr auf dem Netz der ÖBB. Zugelassen sind die neuen Fahrzeuge ausschließlich auf den Strecken der GKB nach Köflach bzw. nach Wies über das Oisnitztal.
Dadurch kam es zu massiven Angebotsverschlechterungen - vor allem bei den STLB auf der S11:
STLBIm Dezember konnten die Direktzüge Übelbach - Graz auf der S11 noch mit einem geliehenen Museumstriebwagen !!! der Montafonerbahn aus Vorarlberg aufrecht erhalten werden, während der einzige STLB-eigene Triebwagen ET15 (Baujahr 1968) den Pendelverkehr Peggau - Übelbach erledigte.
Der 1935 gebaute Museumstriebwagen der Montafoner Bahn im Einsatz auf der S11 in Übelbach.
Das STLB-Fahrzeug wurde jedoch um Weihnachten defekt, sodass der Vorarlberger Leihtriebwagen den Gesamtverkehr übernehmen musste. Das führte wiederum zu einer Überlastung dieses Fahrzeuges, sodass der Leihtriebwagen zum Jahreswechsel ebenfalls defekt wurde.
Somit gibt es auf der S11 seit 04. Jänner 2011 bis auf weiteres einen
Schienenersatzverkehr mit Autobussen.
Warum schafft man es nicht, einen oder zwei Dieseltriebwagen der Reihe 5047 hier einzusetzen? - Typenkenntnis ist vorhanden, da die STLB selbst über zwei solche Fahrzeuge verfügen.
Die ÖBB hat eine Vielzahl dieser Triebwagen mit Fahrplanwechsel (Einstellung einiger Bahnlinien in Niederösterreich) abgestellt und keinen Bedarf mehr dafür. Drei geliehene ÖBB 5047er verkehren übrigens auch bei der STLB auf der S31, wo es bis dato noch zu keinen Angebotsrücknahmen kam.
LINK:
Der Diskussionsthread im Forum zu diesem Thema...
GKBAufgrund der fehlenden Zulassung kam es auf der S 6 zu leichten Angebotsverschlechterungen:
Züge werden teilweise im Schienenersatzverkehr mit Autobussen geführt und der so wichtige Halt beim NVK Puntigam musste aufgrund der geringeren Höchstgeschwindigkeit der Ersatzgarnituren gestrichen werden.
Das verbleibende Angebot wird mit geliehenen Diesellokomotiven sowie GKB-eigenen Doppelstockwaggons bedient
LINK:
Im Forum gibt es schon einen ausführlichen Thread zu diesem Thema mit vielen Bildern...Die GTWs waren schon dort, mit Fahrgästen darf man jedoch nicht fahren....
...weswegen man auf die 20km/h langsameren Doppelstockwägen und angemietete Loks ausweichen musste: Die Koralmbahn
ÖBBAuch bei den ÖBB gibt es Verschlechterungen:
Offiziell heißt es, dass die S51 von Spielfeld-Strass nach Bad Radkersburg wegen Bauarbeiten eingestellt worden sei.
Es kursieren allerdings Gerüchte in Insiderkreisen, dass man die Strecke wegen Triebfahrzeugsmangel (Mangel an Triebwagen der Baureihe 5022 "Desiro") nicht bedienen kann. Sollte dies der Fall sein, verweisen wir wiederum auf die Vielzahl freigewordener 5047er, die man hier einsetzen könnte.
Triebwagen der Baureihe 5022 "Desiro".
FAZIT:Das Land bestellt Leistungen für die S-Bahn, die offenbar von den Verkehrsunternehmen nicht erbracht werden (können).
Diese Zustände gehören UMGEHEND bereinigt, damit die bestellten Leistungen für die Fahrgäste wieder zu 100% erbracht werden können.
Die Einstellungen der Fernreisezüge nach Linz (seit Dezember 2010) bzw. Salzburg (ab Juni 2011 geplant) sind ein weiterer schwerer Schlag ins Gesicht der steirischen Fahrgäste.Hier ist die Landespolitik gefordert in Zeiten von stark ansteigenden Benzinpreisen das Angebot und somit die Bahninfrastruktur aufrecht zu erhalten bzw für attraktive Verbindungen zu sorgen.
In der Landeshauptstadt gibt es massive Probleme am Straßenbahnsektor:Bei den
GRAZ LINIEN gibt es neben den wegen Lärmproblemen abgestellten Variobahnen weitere massive Einschränkungen am Niederflursektor. Alle Cityrunner mussten aufgrund des Bruchs eines Radreifens in der letzten Woche des Jahres 2010 aus Sicherheitsgründen abgestellt und überprüft werden.
Dadurch gab es einen Engpass an Niederflurfahrzeugen. Seit 10.Jänner ist der Großteil der Cityrunnerflotte zwar wieder unterwegs, leider aber nur auf den Linien 4 und 7!
Auf den Linien 1 und 5 dürfen sie angeblich wegen Problemen mit den Signalanlagen nicht eingesetzt werden und auf den Linien 3 und 6 fehlen sie weil sie nicht über die Zielanzeige ,,Laudongasse" verfügen. Dadurch kommt es auf den genannten Linien zu massiven Verschlechterungen was die Niederflurquote betrifft.
Das Problem mit den Zielanzeigen haben auch die Gebrauchtwagen aus Duisburg. Allerdings schafft man es bei diesen, ersatzweise eine Plastiktafel mit der Aufschrift 'Laudongasse' in die Windschutzscheibe zu legen. Es wäre interessant zu wissen, warum man diese Vorgehensweise nicht auch bei den Niederflurwagen 'Cityrunner' anwendet.
TW 531 (ex Dusiburg) bei dem die Plastiktafel hinter der Windschutzscheibe gut erkennbar ist und TW 279 in der Endhaltestelle Laudongasse.
Unverständlich ist auch, dass die Ergänzung der Zielanzeigen mit dem Stationsnamen 'Laudongasse' nicht bereits längst erledigt ist, sollte doch der Fertigstellungstermin dieser neuen Wendeschleife rechtzeitig bekannt gewesen sein.
Außerdem wurden trotz der Verlängerung zur Laudongasse auf den Linien 3 und 6 keine weiteren Straßenbahnen (obwohl diese angeblich von der Stadt bezahlt werden) eingesetzt, was der Pünktlichkeit dieser Linien sehr abträglich ist.
Weiteres Unheil für die Fahrgäste droht: Ab April wird der Straßenbahnverkehr der Linie 1 auf dem Westast zum UKH-West wegen Gleisbauarbeiten eingestellt und erst mit Ferienende Anfang September wieder aufgenommen.
Wenngleich Bauarbeiten durchaus die kurzzeitige Einstellung begründen können, erscheint eine derartiger langer Zeitraum - der auch den dortigen Schülerverkehr massiv betrifft - absolut unverständlich.
Dass es die frühere GVB besser konnte, beweisen die Gleisbaustellen der vergangenen Jahre in Wetzelsdorf und in der Herrgottwiesgasse: Hier wurden die Strecken trotz Bauarbeiten in der Schulzeit mit Klettergleisen befahrbar gehalten - zum Wohle der Fahrgäste, denen umständliches Umsteigen erspart blieb.
Und im Jahr 2011 soll so eine kundenfreundliche Maßnahme nicht mehr möglich sein? Unverständlich!
Wenn man sich all diese Probleme ansieht, die ja im Moment sehr gehäuft auftreten, fragt man sich natürlich nach dem Warum...
Die Verantwortlichen werden es wissen, für den Fahrgast wird es aber vermutlich ein Rätsel bleiben.
In Zeiten von Benzinpreiserhöhungen könnten Verkehrsunternehmen die meisten Neukunden akquirieren.
Aber natürlich nur, wenn das Angebot auf der Schiene stimmt!
Durch die oben beschriebenen Missstände wird die langjährige Aufbauarbeit bezüglich des Umsteigens auf öffentliche Verkehrsmittel aber leider teilweise wieder zunichte gemacht.
Was meint Ihr dazu?
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